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5. Apollo und Artemis, die Kinder des Zeus und der Leto (vom St. ka&, die Verborgene, Dunkele). Beide sind Lichtgottheiten und tragen als Symbole Bogen und Pfeile, welche sinnbildlich die Lichtstrahlen darstellen, a) Apollo ist der Gott des reinen Himmelslichtes und führt als solcher den Namen Phöbus (<poißog, heil, leuchtend). Auf einem mit Schwänen bespannten Wagen fährt er durch die lichten Höhen. Der Gott der Reinheit war zugleich ein Gott der Sühne, der von seinem silbernen Bogen Seuchen und Krankheiten sendet {aqyvqoxo^og, ixarrjßoxog), aber auch die Uebel wieder entfernt (al^(xaxog). Als Gott der Reinheit hält er auch das Gebot der sittlichen Weltordnung bei den Menschen aufrecht; daher erscheint er im Götterrathe immer auf der Seite des Zeus, b) Da er der Gott des klaren, reinigenden Lichtes ist, so ist er es auch, der die Nebeldünste aus den Tiefen aufsteigen lässt und da diese Dünste der Tiefe an einigen Orten des vulkanischen Landes eine betäubende Kraft hatten, so ist Apollo auch Gott der Begeisterung und Weissagung. Er ist der orakelgebende Gott, welcher seinen Sitz zu Delphi hat, wo er in einem Thale des Parnassus den Drachen Pytho, das Bild der regellosen Ueberschwemmung der Gewässer im Thale (oder des Forschungstriebes vom St. nv&. ?), erschlagen hat. c) Seher- und Dichtergabe waren im Alterthum verwandte Begriffe; daher war Apollo auch Gott der Dichtkunst und Führer der Musen. In den bildlichen Darstellungen erscheint er theils als Musagetes in dem wallenden Gewände eines Citharöden, mit der Lyra in den Händen, theils unbekleidet mit lockigem Haar und klarem, scharfem Blick, der dem sichertreffenden Pfeile in die Ferne nachschaut. Von den Bäumen war ihm der Lorbeer heilig. — Die Hauptsitze des Apollocultus waren Delphi und die Insel Delos, der Geburtsort des Gottes. Seine Verehrung verbreitete sich zugleich mit der Ausbreitung des Hellenenthums und besonders des dorischen Stammes; er kann gewissermassen als der eigentlich hellenische Gott aufgefasst werden.
6. Artemis stellte wahrscheinlich ursprünglich die Dämmerung dar, welche der Nacht vorhergeht und folgt, a) Da in der Dämmerung das Wild am rührigsten ist, so wurde die „pfeilfrohe“ Göttin (loxsoaqa) als Beschützerin des Waidwerks
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jedoch den Hath ihre Gatten in der Nacht zu tödten. Dies thaten alle bis auf Hypermnestra, welche ihren Gemahl Lynkeus verschonte. Die Danaiden wurden dafür in der Unterwelt damit bestraft, dass sie beständig Wasser in ein durchlöchertes Sieb schöpfen mussten — wohl ein Bild der kleinen Flüsse und Wasserrinnen, welche in der Hitze des Sommers in dem trockenen argivischen Lande versiegen. — In der geschichtlichen Zeit findet sich keine sichere Spur von einer unmittelbaren Einwirkung ägyptischer Kultur auf Griechenland. Indess war in der ältesten Zeit den Griechen die symbolische Darstellung der Götter nicht fremd, wie denn besonders in Argos Hera unter dem Bilde einer Kuh (daher ßodömg?) verehrt wurde, ein Gebrauch, welcher an den ägyptischen Thierdienst erinnert.
2. Cadmus, der Sohn des phönizischen Königs Agenor, wurde von seinem Vater ausgesandt, um seine vom Zeus geraubte Schwester Europa zu suchen. Er gelangte auf seiner Wanderung nach Boeotien und gründete hier nach der Weisung des delphischen Orakels die Stadt Theben. Ihm wurde auch die Erfindung oder Einführung des griechischen Alphabets zugeschrieben, welches in der Form und Benennung der Buchstaben eine unzweifelhafte Aehnlichkeit mit dem phönizischen hat.
In Cadmus (= phöniz. Kadmiel?) ist der phönizische Einfluss auf die Griechen, welcher sich im Wege des Handels und der Colonisation geltend machte, dargestellt. Während der Einfluss Aegyptens mindestens sehr zweifelhaft ist, muss dagegen die Einwirkung der Phönizier als unbestreitbar zugegeben werden. Auf Cypros, Cythera, Samothrace, Lemnos waren phönizische Niederlassungen. Der Cult der Aphrodite Urania (= Astarte) in Athen und Corinth, des Melikertes oder des phönizischen Melkarth in Corinth, die Menschenopfer bei den Minyern und Arcadern, und manche Züge in der Sage des Hercules deuten offenbar auf phönizischen Einfluss hin. Die Seeherrschaft des Minos von Creta, welcher Attica und Megaris zur Botmässigkeit zwang, scheint zur Vermittlung phönizischer Kultur wesentlich beigetragen zu haben.
3. Pelops, der Sohn des Königs Tantalus von Sipylos in Phrygien, wanderte in den Peloponnes ein. Tantalus setzte
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italien, Unteritalien und Sicilien und endlich auch Oberitalien wurden unterworfen. Weiter streckte das kriegerische Rom seine Hand nach den Staaten an der Küste des mittelländischen Meeres aus; Spanien, Macedonien, Griechenland, Kleinasien und das Gebiet von Carthago wurden römische Provinzen. Syrien, die Reiche Vorderasiens, Gallien und Aegypten krönten bald das stolze Gebäude der neuen Weltherrschaft. Schon entwickelte sich bei dem Römer der Gedanke, dass er berufen sei, dem Erdkreis die Gesetze vorzuschreiben, die Streitigkeiten der Völker zu schlichten und der Welt den Frieden zu geben. — Im Innern nahmen die politischen Kämpfe einen stetigen Verlauf zu einer immer grösseren Betheiligung der Massen an der Gesetzgebung und Verwaltung des Staates. Nur der Senat blieb eine Art von aristokratischer Körperschaft, und die höheren Aemter waren, wenn auch nicht nach dem Gesetze, so doch in der That nur den Reichen und Vornehmen zugänglich. Auch blieb trotz des demokratischen Grundsatzes der Gleichberechtigung der Antheil an dem Verfassungsleben nur auf die römischen Bürger beschränkt. Alle die, welche ausserhalb des engen Kreises des römischen Vollbürgerthums standen, waren von der thätigen Tbeilnahme an der •Gesetzgebung und Verwaltung ganz ausgeschlossen. An diesem Bestände des Staates begann zuerst Tib. Sempronius Gracchus zu rütteln. Er deckte die Schäden der Nobilität schonungslos auf, und seine Nachfolger fanden bei ihrem Streben die Macht des Amtsadels zu stürzen an den italischen Bundesgenossen, welchen das Vollbürgerrecht versagt war, bereitwillige Helfer. Der Drang der Zeit ging dahin, an die Stelle der Nobiles eine volksthümliche Tyrannis, an die Stelle der städtischen Republik ein römisches Reich zu setzen. Der Jugurthinische Krieg zeigte die sittliche Verkommenheit der Senatspartei. Aber weder den Männern, welche auf die niederen Schichten des Volkes gestützt die Demokratie gegen den Adel begünstigten, wie Saturninus, Glaucia, Sulpicius und dem mit ihnen verbündeten sieggekrönten Marius, noch auch dem für die Wiederherstellung längst vergangener Zustände schwärmenden Aristokraten Sulla wollte es gelingen, eine solche Herrschaft dauernd aufzuricliten. Pompejus, der Mann der Senatspartei, scheute sich, die Verfassung, für die er zu kämpfen vorgab, selbst zu stürzen; so fehlte ihm der Muth, den gleichsam schon fertigen Thron zu besteigen. Erst Caesar wagte diesen Schritt über die Leiche seines Nebenbuhlers hin zu thun. Zwar fiel er durch die Hand der Republikaner; aber die Monarchie schien doch schon so fest gegründet, dass sein Adoptivsohn und Grossneffe Octavianus als rechtmässiger Prätendent auftreten und nach einem letzten siegreichen Kampfe mit den Republikanern und mit seinem kriegsgewandten, aber durch Schwelgerei entnervten Mitbewerber Antonius das Erbe Caesars ohne Widerspruch antreten konnte.
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Extrahierte Personennamen: Carthago Sempronius_Gracchus Marius Marius Sulla Caesar Grossneffe_Octavianus Antonius Antonius
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Flüsse:
1. Der Indus. Er entspringt auf dem Hochlande von Tibet (nicht, wie die Alten glaubten, auf dem Paropamisos) und mündet in das erythraeische Meer.
2. Der Euphrat und Tigris, welche auf dem armenischen Gebirge entspringen und vereint in den persischen Meerbusen münden.
3. Der Halys (j. Kisil Irmak) entpringt auf dem Antitaurus und mündet in den Pontus Euxinus.
4. Den Oxus und Jaxartes (jetzt Amu und Sir Darja) lassen die Alten in das Caspische Meer statt in den Aralsee münden.
Das Klima ist bei der grossen Ausdehnung des Erd-theils sehr verschieden. Während der Norden vor eisiger Kälte starrt und auch im mittleren Asien viele Gebirgszüge mit ewigem Schnee bedeckt sind, sind die Ebenen und Thäler in der Mitte und im Süden des Landes von einem heiteren Himmel überwölbt. Indess ist auch in diesem glücklichen Himmelsstrich der Wechsel der Witterung oft plötzlich und unvermittelt. Auch fehlt es nicht an wasserarmen Einöden (Arabia deserta, Drangiana, Carmania), welche sich in fast ununterbrochener Reihe von der Grenze Afrikas an durch das mittlere Asien hinziehen. Besonders fruchtbar waren Indien, das mittlere Persien, Syrien, das glückliche Arabien, die Küsten-landschaften Kleinasiens und die westlichen Inseln. In diesen gesegneten Ländern ist die Heimath fast aller europäischen Hausthiere und Kulturpflanzen. Bei der grossen Ausdehnung durch die heisse, mittlere und nördliche kalte Zone, bei dem Wechsel des Hoch- und Tieflandes und bei der durch mächtige, schiffbare Ströme und eine günstig gegliederte Süd- und Westküste vermittelten Berührung mit dem Meere war Asien besonders geeignet, seine Bewohner auf verschiedene Art zu entwickeln und von der Einfachheit des Jäger-, Fischer- und Nomadenlebens schon früh zum Ackerbau und dem Handel und den mit ihnen verbundenen mannigfachen Segnungen der Kultur zu führen, während zugleich die Nähe der übrigen Erd-theile eine leichte Verbreitung der Menschen über die Erde ermöglichte. Wenn aber auch alle Bedingungen zur ersten
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Extrahierte Personennamen: Kisil_Irmak Darja
Extrahierte Ortsnamen: Tibet Pontus_Euxinus Asien Drangiana Carmania Afrikas Indien Syrien Kleinasiens
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2. Die iranischen Arier.*)
Das Land Iran.
§. 34. Das Hochland von Iran d. h. Arierland ist ein längliches Viereck von 46,000 Qm. Im Osten ist es vom Thal des Indus, im Süden vom persischen Meerbusen, im Westen vom Stromgebiete des Euphrats und Tigris, im Norden vom caspischen Meere begränzt. Den Ostrand der Hochebene bildet ein rauhes Gebirge (j. Salomonsgebirge), welches nur im Thale des Kabuls einen bequemen Zugang nach Indien frei lässt. Der Südrand erhebt sich mit seinen unbewaldeten Bergen vom Meere allmählich stufenförmig zur Hochebene empor. Das westliche Randgebirge, der Zagrus, reich an anmuthige.n, fruchtbaren Thälern, stösst in dem Hochlande Atropatene (j.ader-bitschan) mit dem nördlichen Randgebirge zusammen und geht dann in das Gebirgsland Armenien über. Im Norden ragt das Elbrusgebirge, dessen Abhänge mit schönen Eichenwäldern und üppigen Weiden geschmückt sind, bis zu einer Höhe von
17.000 Fuss empor. Nordwärts tritt das Gebirge nicht ganz bis an den caspischen See heran, sondern lässt für eine schmale, aber gut bewässerte Ebene Raum; ostwärts senkt es sich allmählich zu niedrigen kahlen Hügeln, aber im äusser-sten Nordosten erhebt sich der Paropanisus mit Gipfeln von
20.000 Fuss und tritt mit den mächtigen Gebirgszügen Hinterasiens in Verbindung.
Das innere Hochland hat eine durchschnittliche Höhe von 2000 Fuss, Da es nach der Mitte zu gleichsam muldenförmig vertieft ist. so erreichen die wenigen Flüsse nicht das Meer und sammeln ihr Wasser in Landseen. Der Wechsel des Klimas ist wegen der grossen Verschiedenheit der Bodenerhebung sehr plötzlich und die Gegensätze treten unvermittelt an einander. Der Norden hat strenge Winter mit furchtbaren Schneestürmen, der Süden glühende Winde, welche mit ihrem
*) Quollen: llerodot, Xenophon, Ctesias, Strabo, Diodor, Cur-tius. — Die Religion der Iranier ist dargelegt im Zendavesta, besonders im 1. Theile desselben, dem Yendidad.
Bearbeitung: Spiegel, Eran, das Land zwischen Indus und Tigris. 1863.
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erzielt. Auch die Dattelpalme und die Sykomore, ein Feigenbaum, aus dessen unverweslichem Holze man die Mumiensärge fertigte, gedeihen vortrefflich. Der Papyros oder Byblos, eine Schilfart, aus der ein Schreibpapier bereitet wurde, wird jetzt nicht mehr wildwachsend angetroffen. An nutzbaren Metallen hat das Land Mangel; daher bezogen die ägyptischen Pharaonen die nöthigen Kriegswaffen von den Phöniziern.
2. Das Klima. Obschon das Land unter einem heissen Himmelsstriche liegt, so ist doch das Klima mild und gesund. Im April weht aber einige Tage lang ein glühend heisser Wüstenwind, der Cham sin, welcher die Luft mit einem feinen Sande anfüllt. Regen fällt in Oberägypten fast gar nicht und ist auch in Mittelägypten eine seltene Erscheinung. Durch die ganze Natur des Landes, durch die regelmässigen Ueberschwemmungen des Leben spendenden Stromes und durch die Nothwendigkeit, die Aecker nach der Ueber-schwemmung wieder zu vermessen, wurden die Bewohner vielfach zum Nachdenken angeregt.
3. Die Abstammung der Aegypter. Die Aegypter werden in der Bibel als Chamiten bezeichnet. Sie hatten eine braune Gesichtsfarbe und unterschieden sich dadurch von den dunkelfarbigen Aethiopen. Sie selbst bezeichneten sich als Eingeborene, wie denn in der That die Kultur Aegyptens durchaus eine einheimische und aus der Natur des abgeschiedenen Landes selbst entwickelte ist. Die frühere Ansicht, dass Aegypten seine Kultur von dem Priesterstaate Meroe empfangen habe, ist durch neuere Untersuchungen umgestossen*); vielmehr ist Oberägypten als das Land zu bezeichnen, von dem aus sich der ägyptische Staat entwickelte.
4. Städte. In Oberägypten: Syene und die Nilinseln Philae und Elephantine, Theben, an dessen Stelle jetzt die Dörfer Luxor und Karnak am rechten und Medinet Habu auf dem linken Nilufer liegen, This, später Abydos genannt. In Mittelägypten: Memphis. In Unterägypten: Sais, Avaris, Naucratis, eine spätere griechische Colonie.
*) Vergl. Lepsius, Briefe aus Aegypten, S. 205 ff.
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des Landes wiesen die Bewohner nachdrücklich auf das Meer hin; da im eigentlichen Griechenland kein Ort mehr als 30 Meilen vom Meere entfernt liegt, so erstreckten sich die wohlthätigen Folgen der Meeresnähe auf alle Landschaften. Die Schiffahrt im ägäischen Meere wurde noch besonders durch regelmässige Winde, die Etesien, welche sich, die zwei Wintermonate ausgenommen, das ganze Jahr hindurch des Morgens von der thracischen Küste erheben und den grössten Theil des aegaeischen Meeres bestreichen, und des Nachts in umgekehrter Weise durch einen leichten Südwind befördert; auch die reiche Inselwelt und die durchsichtige Luft, welche den Schiffenden weithin die festen Zielpunkte gewahren lässt, unterstützten mächtig den Verkehr zur See.
Die Gebirge der Balkanhalbinsel stehen durch die dina-rischen Alpen mit den Ostalpen in Verbindung. Den Hauptstock des Gebirges bildet der S card us, an ihn schliesst sich der rauhe Orbelus mit dem Rho dope, welcher Thracien und Macedonien schied, und nordöstlich von den Quellen des Strymons an der Hämus oder Balkan, welcher Thracien und das untere Mösien von einander trennte. Die südliche Fortsetzung des Gebirges beginnt gleichfalls vom Scardus und erstreckt sich in ununterbrochenem Zuge bis zum Vorgebirge Taenarum und der Insel Cythera; aber durch vielfache Querriegel erhält die Gliederung des Gebirges eine grosse Mannigfaltigkeit. Die Wurzel der griechischen Gebirge ist derlacmon, dessen südliche Fortsetzung der Pindus, die Wasserscheide zwischen dem aegaeischen und adriatischen Meere ist.
1. Die Gebirge von Nordgriechenland Der Pindus entsendet an seinem Nordende zwei Querriegel, nach Osten die cambunischen Berge (5000') mit dem 9160' hohen Olympus, dem höchsten Berge von Hellas, nach Westen die ceraunischeu (v. xegavvog, d. Donner) Berge mit dem scharf ins Meer vorspringenden, der Schiffahrt gefährlichen acroceraunischen Vorgebirge. In gleicherweise entspringen am Südende des Pindus von dem hohen Bergkegel Tymphrestus (7112') zwei östliche Querriegel, der Othrys und der Oeta mit seiner Fortsetzung, dem Cnemis. Das Oetagebirge tritt bis hart an das Meer heran; ehemals liess der Weg an der engsten Stelle bei den Thermo-
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Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Macedonien Balkan Nordgriechenland Othrys
an seiner Mündung die lagunenartigen Echinadischen Inseln* bildet.
In Mittelgriechenland: 1. Der Cephissus, entspringt auf dem Parnass und ergiesst sich in den See Copais, welcher in älterer Zeit durch gegrabene Abzugskanäle, Kata-bothren, mit dem Meere in Verbindung stand, später aber nach Verstopfung der Kanäle eine weite Fläche Landes überschwemmte. 2. Der As opus vom Helicon, mündet durch Abzugsgräben in das euboeische Meer.
Im Peloponnes: 1. Der Alpheus, 16 Meilen lang, die ^rosste Wasserader des Peloponneses, entspringt auf dem Parnon und fliesst, indem er an zwei Stellen unter der Erde verschwindet, anfangs in einem breiteren, dann in einem sehr schmalen und in seinem Unterlaufe wieder in einem erweiterten Thale dem cyparissischen Meerbusen zu. 2. Der Eurotas-entspringt auf der arcadiscben Hochebene, fliesst eine Strecke weit unter der Erde fort und mündet nach einem 11 Meilen langen, reissenden Laufe in den laconischen Meerbusen. 3. Der Pa-misus in Messenien, nur 212 Meilen lang, aber doch der breiteste Fluss der Halbinsel.
Trotz aller Verschiedenheit der wagerechten und senkrechten Gliederung des Landes treten dennoch gewisse Gesetzedeutlich hervor: a) Das Durchbrechen des mittleren Hochlandes durch Querriegel, b) Die beständige Zunahme der Gliederung von Norden nach Süden, c) Die Begünstigung der Osthälfte, welche mehr Buchten und anbaufähiges Land und weniger rauhe Gebirge hat, als die Westhälfte, d) Der Mangel eines durch seine Lage und Natur herrschenden Landes. Es war natürlich, dass sich auf einem solchen Boden kleine Staaten entwickeln mussten, welche ihre Selbständigkeit und Eigenart wahrten.
Klima und Erzeugnisse. Das Klima der griechischen Landschaften zeigte bei der mannigfachen Abwechselung von Berg und Thal eine grosse Verschiedenheit. Der Winter war mehr durch unregelmässige, stürmische Winde als durch Kälte bemerkbar; Schnee und Eis waren seltene Erscheinungen. Im Sommer war der Regen selten, dagegen brachten Herbst und Frühjahr reichliche Regengüsse. Die Hitze der Küstenlandschaften
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wohlthätiger und schädlicher Naturkräfte zu Grunde lag; ihr Hauptgott war Swjatowit, welcher seine Kultstätte auf Rügen hatte. Ihre Erwerbszweige waren Ackerbau und Viehzucht, sie wohnten getrennt oder in offenen Flecken. Das Volk bestand fast nur aus Adligen und zahllosen Leibeigenen; Gemeinfreie gab es nur wenige.
An der Saale grenzten die Slaven hart mit den Deutschen zusammen. Hier hatten die Soraben häufige Einfälle in das Land der Thüringer und Sachsen gemacht. Karl besiegte sie und legte ihnen einen Tribut auf. Als sie sich später, während Karl mit den Böhmen Krieg führte, von dieser Abgabe frei zu machen suchten, wurden sie in einer entscheidenden Schlacht geschlagen und ihr Land zu einer Mark eingerichtet (limes Sorabicus). Auch die Wilzen, welche gegen Karls Bundesgenossen, die Obotritenr Krieg erhoben hatten, wurden unterworfen (812).
7. Die Kriege gegen die Dänen. Mit dem Anfange des 9. Jahrhunderts beginnen die Wanderungen der Dänen und Normannen, germanischer Völker, welche mit Goten vermischt Schweden, Norwegen und Dänemark bewohnten. Sie traten Karls weiteren Eroberungen hemmend entgegen und wurden auf lange Zeit ein Schrecken der europäischen Küstenländer. Der Dänenkönig Gottfried, welcher die mit den Franken verbündeten Obo-triten angegriffen hatte, wurde von Karl bekriegt und über das Dane-wirk, einen Grenzwall nördlich der Eider, zurückgedrängt (810).
So hatte denn Karl die germanischen Stämme grösstenteils unter seinem Scepter vereinigt und die slavischen Stämme zwischen Elbe und Oder zinspflichtig gemacht. Sein Reich erstreckte sich von der Höhe der Abruzzen bis zur Eider und vom Ebro bis zur Saale und Raab. Im No. ging die Grenze über die Niederelbe hinaus, im So. bis zur Theils.*)
Ii. Die Erwerbung der Kaiserkrone durch Karl, 800. Nach Hadrian bestieg Leo Iii. den päpstlichen Stuhl. Dieser war so wie sein Vorgänger der Ansicht, dass die Päpste nur durch enges Anschliessen an die fränkischen Herrscher eine feste Stütze finden könnten. Die damaligen Zeitverhältnisse legten eine solche Ansicht sehr nahe. Denn in Constantinopel regierte eine Frau, die Kaiserin Irene, welche mit argen Greueln den kaiserlichen Thron befleckte. Daher übersandte Leo gleich nach seiner Wahl
x) Spruner, Handatlas Nr. 9.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karls Karls Gottfried Karl Karl Karl Karl Raab Karl Karl Hadrian Leo_Iii Leo Irene Leo Leo
192 Schiller: Das deutsche Kulturleben im Zeitalter Friedrichs des Groen.
Und doch bildete noch jeder grere Staat ein vllig abgeschlossenes Wirtschaftsgebiet fr sich, und an der berzahl der Zollsttten war noch wenig gendert. Nicht minder schlimm war es auf den Landwegen. Der Transport an und fr sich wre ertrglich gewesen; aber der Aufenthalt, der durch das bestndige Auf- und Abladen der groen Frachtwagen entstand, verteuerte ihn um mehr als die Hlfte. Dazu trat erschwerend die Mannig-faltigkeit des Mnzwesens, da an Herstellung einer allgemeinen Reichsmnze jetzt weniger als je zu denken war. Denn während ein Reichstagsbeschlu von 1738 bestimmte, da 18 Gulden aus der feinen Mark geprgt werden sollten, setzte sterreich 1748 den Zwanziggulden-, Bayern den Vierund-zwanzigguldensu fest; diesem schlssen sich der Sden und Westen an, während Sachsen und die kleineren norddeutschen Gebiete eine Mnzkonvention mit sterreich schloffen (1753). Preußen schlug seinen besonderen Weg ein, indem es seit 1750 14 Taler oder 21 Gulden aus der feinen Mark prgte und durch groe Soliditt seiner Prgung diesem Mnzfue weithin Geltung verschaffte. Ganz unabhngig von diesen nderungen behaupteten die Hansa-stdte und Mecklenburg den alten lbischen Mnzfu, nach dem 11 Ys Taler aus der seinen Mark geprgt wurden.
Die Verkehrsstraen waren nur in sterreich verhltnismig gut, während man in Preußen erst seit 1787 Kunststraen anzulegen begann; die Postwagen waren unbequem, die Verbindungen bei der Menge von Post-Verwaltungen unsicher, das Briefporto auf grere Entfernungen nicht nur sehr hoch, sondern auch schwankend, je nachdem die eine oder die andere Route gewhlt wurde. Viel langsamer entwickelte sich noch der Wasser-verkehr. Von einer Verbesserung der Flu- und Seenlufe konnte, da so viele Staaten und Sttchen daran beteiligt waren, gar keine Rede sein; die Folge davon war, da die Schiffahrt an unabnderliche Voraussetzungen gebunden war; jeder Eisgang und jeder Frost unterbrach den Verkehr monatelang, und im Hochsommer bereitete der niedere Wasserstand hnliche Hindernisse.
Bei diesen Verkehrsverhltnissen mute der Schwerpunkt des Handels-Verkehrs in den groen Messen bleiben, von denen die Leipziger jhrlich 18 Millionen Taler umschlug. Der Auenhandel des Binnenlandes bedurfte berall fremder Vermittlung. Nach den berseeischen Lndern lag diese in den Hnden der Hollnder und der deutschen Seestdte.
Der Wohlstand war, wie bereits bemerkt wurde, rasch gestiegen, und, was die Hauptsache war, dieser Wohlstand war solide, da die Einzelwirtschaft noch nicht wie heute von den Komplikationen des groen Weltverkehrs betroffen wurde, die Konkurrenz auch nicht so wild und in ihren Mitteln unbedenklich war wie heute. Eine strenge Wechsel- und Konkursordnung hielt die Hauptquellen der unsoliden heutigen Geschftsgebarung noch geschlossen;
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