102
Naturgeschichte.
Orte zum andern bewegen, sondern nur, daß
sie sich dem Lichte zuneigen, und ihre Blumen
öffnen oder schließen.
§. 17.
Bäum e.
Die Bäume werden eingetheilt: 95.
1) In Gartenbäume, die um des Obstes Wie theilt man
willen gezogen werden; die Bäume ein?
2) In Forst- oder Waldbäume, die zum
Brennen und Bauen benützt werden. ^ Y6.
Die Forstbäume werden wieder eingetheilt die Forst-
in Laub, und Nadelholz. bäume?^
Unter Laubholz versteht man jene Vau-^
me, welche im Frühjahre neue Knospen trei- unter Laub-
den, und Blätter bekommen, die im Herbste hör??
abfallen. 1' 93.
Unter Nadelholz versteht man jene Wald- Was versteht
bäume, deren Blätter die Gestalt einer Nadellman unter Na-
haben, die immer grün bleiben, und deren delholz?
Frucht in einem holzartigen Zapfen besteht.
Zum Laubholze rechnet man die Eiche,
Buche, Birke, Erle, Linde, Esche, Ulme,
Pappel rc.
Zum Nadelholze die Fichte, Tanne, Fer-
che, Lerche, Ceder, den Wachholder-, den
Lebensbaum rc.
Nach Art und Beschaffenheit der Früchte,
theilt man die Bäume
1) in Kernobst, dessen Kern mit einer
feinen Rinde umgeben ist, z. V. Aepfel, Bir-
nen, Quitten rc.
2) in Steinobst, dessen Kern in einer
harten steinernen Schale liegt;
2) in Nüsse.
Nach ihrem Vaterlande theilt man sie injb. nach ihrem
in - und ausländische. Unter den Letzter» sind Vaterlande?
merkwürdig: der Zitronenbaum, Pomeranzen-,
99.
Welche Bäume
rechnet man zum
Laub- und wel-
che zum Nadel-
holze?
100.
Wie theilt man
die Bäume
nach Art und
Beschaffenheit
ihrer Früchte
ein?
7
Natmlehre.
Salpeter, auch Stroh anzuzünden. Dadurch
wird die Luft wieder rein.
Besonders schädlich ist der Kohlendampf.
Kohlendämpfe ersticken, daher weiß man
mehrere Beyspiele,' daß Leute, die sich in
kalten Zimmern durch hineingestellte Kohlen
erwärmten und einschliefen, erstickten, und
am Morgen todt im Bette gefunden worden
sind. So starben im verflossenen Jahrhunderte
einige junge Leute, welche thöricht genug
waren, Geister zu beschwören, und Schatze
zu suchen. Damals zweifelte man nicht, daß
die Geister sie erwürgt haben, weil man die
Wirkung der Kohlendämpfe noch nicht kannte.
Die Ausdünstungen der Leichen können
den nahen Bewohnern leicht schädlich werden
und nachtheiligen Einfluß auf die Gesundheit
haben. Man hat Beyspiele, daß bey Eröff-
nung von Grüften die eintretenden Personen
schnell durch die Ausdünstung gelödtet wur-
den. Mau soll daher die Kirchhöfe außer die
Orte verlegen, und zur Begrabuug der Tod-
ten einen geräumigen Platz km freyen Felde
erwählen.
§. 6.
Wind.
Die Lust ist nie ganz ln Ruhe, aber erst,
wenn sie stark bewegt wird, wird sie wahr-
genommen, und eine merkliche Bewegung der
Luft heißt Wind.
Heftig bewegte Luft oder sehr starker Wind,
welcher in einer Sekunde 40 bis 60 Fuß
weit geht, heißt Sturm; auf der Erde reißt
er Bäume und Häuser nieder, auf dem Meere
stürzt er Schiffe um.
Die Winde haben nach den Gegenden,
woher sie blasen, ihre Beschaffenheit und ihre
42.
Welche Wirkung
haben Kohlen-
dämpfe ?
42.
Welche Wirrung
haben Ausdün-
stungen der
Kirchhofe?
44.
Was heißt
Wind?
45.
Was ist Sturm?
46.
Welche Beschaf-
fenheit haben die
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
loö
Viehzucht.
§. 9.
Tauben.
Die Tauben zu erhalten nehme man Eber-
wurz, Liebstbckl, Annis, Fenchel, stosse alles
klein zusammen, vermische es mit fein gesieb-
tem alten Lehm von Wellerwanden, mache es
mit Hariugslacke zu einem Teig, und stelle
es in den Taubenschlag. Fleißige Reinigung
ihres Aufenthaltes und reines Wasser be-
wahrt sie vor mancherley Krankheiten; übler
Geruch vertreibt sie aus ihrer Wohnung.
Krankheiten der Tauben sind:
17.
Welche Pflege
sollen die Tau
den haben?
i) Die Dürrsucht; 2) Kratze und Pocken, heiter, ?
18.
Welche Krank-
F o r st b a u In z u ch t.
§-1-
u e 5 e r h a tt p t.
Damit es nicht am nöthigen Holze mangle,
muß man seine Waldung in so viele Strecken
abtheilen, als das Holz Jahre zum Nachwüchse
braucht, und nur stets eine Strecke fällen.
Einen Forst von Laubholz z. B., welches bloß
zum Brennen benützt werden soll, theilt man
in 30 bis 40 Gehaue, und treibt alle Jahre
ein Gehau ab, so daß man nach 30 bis 40
Jahren wieder bey dem ersten anfangt. —
Ist die Strecke unbedeutend und das Holz von
verschiedenem Wüchse, so muß man den Baum
sein gehöriges Alter erreichen lassen.
Dunkle Schlage macht man bey Laub-,
! Wie benützt man
die Waldungen
zweckmäßig?
f 2.
Welche Schläge
sollen gemacht
werden?
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
140 Forstbaumzucht.
Zur Pflege begieße man die Baumpflam
zen mit Wasser, und lege Reisig über sie, um
die Sonnenhitze zu mindern. Man reinige sie
von Unkraut, und sichere sie gegen Thiere. Ge-
gen die Winterkalte überstreue man sie quer
Hand hoch mit Laub, und bedecke sie mit Rei-
sig; das Reisig wird im Frühlinge abgenom-
men, die Laubdecke aber bis zum Austrieb der
Blatter gelassen. Hat der Frost mehrere Pflan-
zen ausgezogen, drücke man sie beym Thau-
wetter wieder behutsam in den Boden; im Win-
ter lasse inan den häufigen Schnee behutsam
wegschaufeln, und verschaffe im Frühjahre dem
Schneewaffer Abzug.
3.
Was hat man
zur Wart der
Baumpflanzen
zu thun?
§.2.
Von einzelnen Bäumen.
Eiche.
Die Eiche ist der größte und dauerhafteste
inländische Baum, der zu seiner Vollkommen-
heit 200 Jahre braucht, und über 500 Jahre
alt wird. Das Holz dient vorzüglich zu Was-
serbauten, Maschinen, verschiedenen Gerath-
schaften und Arbeiten.
Das stärkste Holz gibt die Eiche auf ei-
nem lockern, mehr trocknen als feuchten Bo-
den, und au der Mittagsseite eines Waldab-
hanges.
Versuche bewiesen, daß Eichenholz, im De-
zember und Jänner gefallt, am saftreicbsten
und schwersten; imjuly gefallt am leichtesten ist.
y.
Was ist von der
Eiche im allge-
meinen zu sa-
gen?
10.
Welche Lage ist
der Eiche vor-
theilhaft?
11.
Wann ist die
Zeit des Fäl-
leus der Eiche?
Buche. 12.
Die Buche liebt einen schwarzen, etwas ^ 'die Buche"
frischen Boden, und dient nicht blos zu Breun-huid wozu dient
und Kohlholz, sondern auch zum Bearbeiten. >sic besonders?
14 Naturlehre.
die Geister sie erwürgt haben, weil man die
Wirkung der Kohlendämpfe noch nicht kannte.
Die Ausdünstungen der Leichen können
den nahen Bewohnern leicht schädlich werden
und nachtheiligen Einfluß auf die Gesundheit
haben. Man hat Beyspiele, daß bey Eröff-
nung von Grüften die eintretenden Personen
schnell durch die Ausdünstung getödtet wur-
den. Man soll daher die Kirchhöfe außer die
Orte verlegen, und zur Begrabung der Tod-
ten einen geräumigen Platz im freyen Felde
erwählen.
Die Luft hat Elastizität, wie wir schon
wissen; — sie hat auch Schwere, und es
gibt auch eine Luft, welche brennbar ist.
Eine artige Erscheinung, welche aber die
Unwissenden in großes Erstaunen setzt, sind
die sogenannten chartesianischen Täucherlein,
die sich auf die Elastizität der Luft gründen,
und von ihrem Erfinder Chartefius so genannt
werden. Sie sind Puppen mit hohlem Bauche
und hohlen Füßen, und werden in ein Glas
mit Wasser geworfen, in welchem sie halb
untertauchen. Auf das Glas ist eine Blase
gebunden; wird nun diese gedrückt, so strömt
Wasser in den Bauch, und das Männchen
wird schwerer und sinkt. Läßt man die Blase
los, so steigt es, weil die im Bauch zusam-
mengedrückte Luft das Wasser wieder heraus-
drängt.
Daß die Luft auch Schwere habe und
einen Druck mache, beweisen angestellte Ver-
suche :
1) Zündet man ein Stück Papier an und
wirft es in ein Trinkglas, so wird die Luft
'verdünnt. Hält man nun, während das Pa-
pier noch ein wenig brennt, den Ballen der
Hand auf das Glas, daß keine äußere Luft
78.
Welche Wirkung
haben Ausdün-
stungen der
Kirchhöfe?
79-
Hat die Luft
Schwere und gibt
es brennb. Luft?
80.
Wie erklärt man
das chartesiani-
sche Täucherlein?
61.
Wie beweiset
man die Schwere
oder den Druck
der Luft?
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
131
Mensch.
für einen Todtenvogel, wenn es nämlich in
einem Hause langsam zirpt, allein es verirrt
sich manches, und das Männchen stimmt als-
dann ein langsames Zirpen als Klaglied an,
wenn es das Weibchen verloren hat.
11. Das Nachtgejaid (Nachtjagd).
Wenn mehrere Uh» Nachts zusammen-
fliegen, machen sie ein Geschrey, das mit dem
Vellen der Jagdhunde, wenn sie das Wild ja-
gen, und mit dem Rufen der Jager viele
Aehulichkeit hat, und das Nachtgejaid ist da-
her nur das Geschrey einer Eulen-Versamm-
lung. Es macht ein schnell daher rauschendes
Sausen mit allerley Stimmen, heult und
rauscht immer fürchterlicher, je näher es kommt,
bisweilen scheint es, als ob schwache Flämm-
chen vorüberflbgen. Diese sind die großen Feuer-
augen der Eulen, die im Finstern leuchten.
Beherzte Jäger haben schon öfters in das so-
genannte wüthende Heer geschossen und es sie-
len Eulen getroffen zur Erde.
12. Das Sunwendfeuer, (Sonnenwend-
feuer.)
Das sogenannte Sunwendfeuer gewannen
sich schon vor Loo Jahren unsere Vorältern
durch Reiben aus starken Zaunstecken, und
sprangen darüber, um so vom Fieber befreyt
zu bleiben; auch kochten sie daran Wurzeln
und Kräuter, um durch deren Genuß die Ge-
sundheit zu sichern. Dieser Aberglaube ist aber
langst abgelegt, wenn gleich das Landvolk das
verbotene Feuerspringen noch manchmal als
ländliche Freude übt.
Wie sehr sich der Mensch durch Aber-
glaube erniedriget, beweiset und die Größe, in
der er erscheint. Ihn belebt ein vernünftiger
unsterblicher Geist, dessen Erft'uduugs- und
Wirkungskraft an das Unendliche reichet. Er
> wißt den Lauf der fernsten Gestirne, und holt
105.
Was ist von
dem sogenaun-
ten wutbendcn
Heere, Nachtge-
jaide oder ver-
wünschtem Jäger
zu halten?
loö.
Welchen Aber-
glauben trieb
man mit dem
Sunwendfeuer?
107.
Wie stellt sich
die Erniedrigung
des Mensche»
durch seinen
Aberglauben dar?
9*
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
356
Technologie.
dringen lassen, damit die wässerigen Feuchtig-
keiten herausgetrieben werden.
Man steckt auf einem ebenen gereinigten
Platze eine Stange auf, legt harzige Spanne um
sie und schichtet senkrecht die Scheiter um sie auf,
doch so, daß an einer Seite eine kleine Oeff-
nung von der Stange bis an den äußersten un-
tern Rand, wie ein Zündloch bleibt. Dieser
Haufen, genannt Meiler, wird sodann mit Ra-
sen, Moos und Erde bedeckt, damit das Feuer
nicht offen brennen kann, und wird mir der Zünd-
stange angezündet, welche durch das Zündloch
bis an die Stange, wo die harzigen Spane
liegen, hingebracht werden muß.
Die Kohlen werden nach Verschiedenheit
des Holzes und des Brandes verschieden. Die
besten sind schwer, klingend, schwarzen wenig,fohlen für eine
und haben hin und wieder glanzend stahlblaue ^emmdenhett.
Flecken; so wie das Holz, ist auch die Kohle
hart oder weich; — wenn das Holz nicht ge-
hörig durchgebrannt ist, gibt es Löschkohlen,
welche nocheinmal gebrannt werden müssen,
weil sie bey dem Gebrauche rauchen.
51.
Was herrscht
rückstchtlich der
Kohlen für i
Verschiebenhe
§. 6.
Harz.
♦ Unser gemeines Harz gewinnt man aus
den Kiefer-, Fichten- und Tannenbäumen; die
Kiefer gibt das gröbste, die Fichte besseres,
die Tanne das beste. Um es in Menge zu ge-
winnen, werden die Baume im Frühjahre mit
Messern geritzt, da es alsdann im Sommer
desto reichlicher hervorquillt; — im Herbste
sammelt inan es.
Aus Harz macht man Theer. Man hktzt
das Harz in kupfernen Kesseln mit gelindem
Feuer; es wird siüßig und träufelt durch eine
im Boden des Kessels angebrachte Oeffnung
52»
Woraus gewinnt
man Harz?
55.
Wie bereitet
man Theer?
317
Forstbaumzucht.
wahrt sie vor mancherley Krankheiten; übler
Geruch vertreibt sie aus ihrer Wohnung.
Ihre Krankheiten sind:
i. Die Dürrsucht. Sie entsteht ans Man-
50.
Welche Krank-
heiten ?
51.
gel an frischem Wasser, und von zu häufigem Wie entsteht
Genüße des Roggen- und Leinsamens. Esldie Dürrsucht,
entstehen Drüsen. Diese öffne man behüt- ->"d wie wrrd
sam, bestreiche sie mit ungesalzenem Butter und^ gn-elit.
sorge für gesunde Nahrung. j 52.
2. Grütze und Pocken. Sie werden durch Wie Krätze und
unreines Getränk verursacht. Spießglas ini'pockeu?
reinem Wasser wird dagegen empfohlen. !
F 0 r st b a u m z u ch t.
§. 1.
u e b e r h a tt'p t.
Sorglose Wirthschaft würde empfindlichen
Mangel an dem unentbehrlichen Produkte des
Holzes herbey führen, daher muß man auf
Erhaltung und bessere Benützung der Wälder
bedacht seyn.
Damit es nicht am nöthigen Holz mangle,
muß man seine Waldung in so viele Strecken
abtheilen, als das Holz Jahre zum Nachwüchse
braucht, und nur stets eine Strecke füllen.
Einen Forst von Laubholz z. B., welches bloß
zum Brennen benützt werden soll, theilt man
in 50 bis 40 Gehaue, und treibt alle Jahre
ein Gehau ab, so daß man nach 30 bis 40
Jahren wieder bey dem ersten anfängt. —
Ist die Strecke unbedeutend und das Holz von
verschiedenem Wuchst, so muß man den Baum
fein gehöriges Alter erreichen lassen. ,
1.
Ist besondere
Pflege der Was-
duugen nöthig?
2.
Wie benützt man
die Waldungen
zweckmäßig?
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
3 Is
Forstbaumzucht.
3.
Was mnfaßt die
Pflege eines
Waldes?
Die Pflege eines Waldes umfaßt:
1) das gehörige Holzfällen,
2) die Reinigung und Anpflanzung des
Platzes, auf dem bereits das Holz gefällt ist,
3) Verhütung des Schadens durch Wild
oder zahmes Vieh,
4) die Laubdüngung.
Die Holzschläge sind zweyerley, dunkle
und lichte. Dunkler Schlag heißt es, wenn
man einen bestimmten Platz nicht ganz auf
einmal, d. i. nicht alle Bäume zugleich ab-
haut; — lichter, wenn alle auf einem bestimm-
ten Platze stehenden Baume auf einmal abge-
hauen werden.
Dunkle Schläge macht man bey Laub-,
Forchen - und Tannenwaldungen; lichte nur bey
Fichtenwaldungen.
Die Nadelwaldungen müssen an der nörd-
lichen oder östlichen oder nordöstlichen Seite
angehauen werden; — die Laubwaldungen
dürfen nie an der südlichen oder westlichen Seite
angehauen werden.
Die Verbesserung der Waldungen geschieht
durch Saat und Anpflanzung von der Saat.
Die Samen reifen zu verschiedenen Zeiten.
Im May oder Juny reift der Same der
Ulmen; — im August oder September der Same Samen ?
der Birken; im Oktober der Same der Ei-
chen, Buchen, Eschen, Ahorn, weißen Erle,
Förchen, Fichten, Tannen; — im November
der Same der Eichen, schwarzen Erste, För-
chen, Fichten, Lerchen.
Die Samen werden auf einem luftigen Wie werden die
Boden dünne aufgeschüttet und öfters umgewen- Samen bchan-
det, um sie los zu machen. Am leichtesten ge=|i>cit *
schieht es durch wechselweises Anfeuchten und
Trocknen an Stubenöfen. Hierauf werden sie
durch Reiben mit Händen oder Dreschen in
4.
Wie vielerlei)
find die Holz-
schlage?
5.
Welche Schläge
sollen gemacht
werden?
6.
Wo sollen die
Schläge begin-
nen?
7.
Wie geschieht
Verbesserung der
Waldungen?
8.
Wann reifen die
y.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
319
Forstbaumzucht.
Säcken abgeflügelt, und durch Siebe oder
Schwingen mit der Schaufel gesondert.
Nach Verschiedenheit der Holzart muß der
Same mannigfaltig aufbewahrt werden.
Im fließenden Wasser wird aufbewahrt
der Same der Eichen, Buchen; an luftigen
Orten der Same der Birken, Ulmen, Er-
len, Förchen, Birken, Tannen, Fichten, Lerchen;
an feuchten Orten Eschen, Ahorn; — meisten-
theils in Sacken und Fässern.
Die Aussaat der Samen geschieht am
besten im Frühjahre, wenn keine Fröste mehr
zu gewarten sind, aber weder zu dick noch zu
dünne. Die Samen dürfen nur mäßig unter
die Erde gebracht werden. Die sehr feinen und
kleinen Samen kommen mit der Erde nur in
Berührung; die großer» kommen tiefer als
die kleinern, oder jene, welche nicht gleich auf-
keimen.
Sollte die Saat richt den gewünschten
Erfolg versprechen, so gebraucht man die An-
pflanzung, wozu man eine Samen- und eine
Baumschule nöthig hat. In ersterer werden
die Samen gesaet, in letztere die Saatpflan-
zen versetzt, erzogen und zur Auspflanzung vor-
bereitet. Der Same muß nach Verschie-
denheit der Gattung auch in verschiedener Ent-
fernung gelegt werden; so wie auch dereinst
die Pflanzen in verschiedener Entfernung ge-
steckt, und auch die Bäume selbst ausgepflanzt
werden.
Zur Pflege begieße man die Baumpflan-
zen mit Wasser, und lege Reisig über sie, um
die Sonnenhitze zu mindern. Man reinige sie
von Unkraut, und sichere sie gegen Thiere. Ge-
gen die Winterkälte überstreue man sie quer
Hand hoch mit Laub, und bedecke sie mit Rei-
sig; das Reisig wird im Frühlinge abgenom-
men, die Laubdecke aber bis zum Austrieb der
ic.
Wie wird der,
Same aufbe-
wahrt?
11.
Wann und Vie
geschieht das
Säen?
12.
Wann und wie
geschieht ine An-
pflanzung?
15.
Was hat man
zur Wart der
Baumpflanzen
zu thun?