Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche Geschichte - S. 177

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
79. Dritter Kriegsbund gegen Frankreich (1805). Rheinbund (1806). 177 liehen. Dadurch wurden zwei wichtige Glieder des alten Reichs ausgetilgt, und die Reichsverfassung wurde umgestürzt. 112 rechtsrheinische Staaten waren verschwunden von dem bunten Teppich der deutschen Reichskarte. Von den eingezogenen Gebieten erhielt Preußen einen beträchtlichen Teil, etwa das Fünffache des Verlorenen, nämlich die Bistümer Hildesheim, Paderborn und einen Teil von Münster, dazu Erfurt und das Eichsfeld, Gebiete, die früher zum Kurfürstentum Mainz gehört hatten, und die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen und Goslar. Sehr reich fiel auch die Entschädigung für Baden, Württemberg und Bayern aus, in deren Gebiet die meisten Stiftslande, Reichsstädte und Reichsdörfer lagen. Vou den zehn Kurfürsten, zu denen jetzt auch Württemberg, Baden, Hessen-Kassel und Salzburg gehörten, waren nun sechs, und von den 83 Fürsten 53 protestantisch. Damit verlor Österreich einen großen Teil seines Einflusses und wuchs zugleich, indem es westdeutsche Besitzungen aufgab, aus Deutschland heraus, Preußen aber wuchs nach Deutschland noch mehr hinein. 5. Napoleon Kaiser (1804). Zu der Herrschaft fehlte Napoleon nur noch der prunkende Purpur des alten Kaisertums. Und auch diesen bekam er. Am 18. Mai 1804 wurde er zum erblichen „Kaiser der Franzosen" ausgerufen. So setzte sich das französische Volk, das einen Ludwig Xvi. als Tyrannen hingerichtet hatte, einen Napoleon zum Kaiser. Der Durst nach Freiheit war nachgerade aus der Mode; Dnrst nach Ruhm erfüllte dafür jetzt die Gemüter. — Am 2. Dezember 1804 wurde er in der Notre-Dame-Kirche zu Paris mit großer Pracht zum Kaiser Napoleon I. gekrönt. Der Papst Pins Vii. war selbst zu der Feier nach Frankreich gekommen. Er salbte den Kaiser und seine Gemahlin Iosephine an Stirn und Händen mit heiligem Ole; als er aber die Krone ergriff, um sie dem Kaiser aufs Haupt zu fetzen, nahm dieser sie ihm aus den Händen und drückte sie sich selber auf die Stirn. Darauf schmückte er auch seine Gemahlin mit einer zweiten Krone. Im folgenden Jahre ließ Napoleon sich auch von der italienischen Republik zum Könige von Italien wählen. Zu Mailand setzte er sich die alte, von so manchem deutschen Kaiser getragene eiserne Krone der Langobarden aufs Haupt. 79. Dritter Kriegsblind gegen Frankreich (1805). Rheinbund (1806). 1. Napoleons Zug nach Wien (1805). Schon im Jahre 1805 brachte der englische Minister Pitt, Frankreichs unversöhnlicher Feind, ein neues Bündnis gegen Napoleon zustande. Es war das dritte; England, Österreich und Rußland gehörten ihm an. Preußen hielt sich noch zurück. Der russische Zar war im Oktober 1805 selbst Kaiser-Heine, Weltgeschichte. Teil Iii. 10. u. 11. Auflage. 12

2. Kurzer Inbegriff der nützlichsten Wissenschaften für die Jugend - S. 345

1816 - Potsdam : Horvath
345 Deutsche. opferte, und am iz. Nov. 1805 der französische Kaiser als Sieger in Wien einrückte, ja, noch am 2. Dez. bei Austerlitz in Mähren die Oeft- reicher und Russen schlug, worauf sich die letzter» nach Polen zurückzogen, und die ersten, deren Erz- herzog Carl auch in Italien gegen Massena unglück- lich gewesen war, am 26. Dez. einen Frieden zu Presburg schloffen, in welchem sie außer ihrem Venetianischen Gebiete, das zu dem Napoleoni- schen Königreiche Italien (der vorherigen Cisal- pinischen, nachher Italienischen Republik) geschla- gen wurde, auch mehrere deutsche Provinzen an Frankreichs Bundesgenossen, zusammen eine Volksmenge von 2^ Millionen Menschen abtreten mußten. Napoleon erhob nämlich, am i.jan. 1806 die Kurfürsten von Baiern und W ürtemberg zu Königen, den Kurfürsten von Baden und Landgrafen vvn Hessen-Darmstadt zu Groß- herzogen, und nahm folgende Ländervertau, schungen vor. Baiern bekam Tyrol und noch ei- nige andre von Oestreich abgetretene Provinzen, die übrigen erhielt Würtemberg und Baden. Oestreich erhielt das Kurfürftenthum Salzburg, und dessen Regent das Großherzogthum Würz- burg von Baiern, welches dafür noch Anspach vom Könige von Preußen erhielt, der auch sein Neuf- chatel in der Schweiz an den Französischen Fürsten Berthier, Wesel, Essen, Verden und Elten an den neuen Großherzog von Berg, Napoleons Schwager Mürat, abtrat, und dafür das von Frankreich eroberte Hannover annahm. Um die- selbe Zeit war auch Napoleons Bruder Joseph zum König von Neapel, welches wegen Vcrlez- P 5 zung

3. Kurzer Inbegriff der nützlichsten Wissenschaften für die Jugend - S. 402

1816 - Potsdam : Horvath
402 Neue Geschichte. wieder einen Eintausch der Baierschen Provinzen gegen seine Niederlande, den zwar der Kurfürst bewilligen wollte, wogegen aber die Baie-schen Landstände protestirten, und auch Preußen wrder- sprach. Darauf verlegte der Kurfürst seine Resi- denz von Manheim nach München. Unter seiner Regierung, die den Katholizismus sehr begün- stigte, entstand ein geheimer Orden unter dem Na- men der Jlluminaten (Aufklärer), der aber ent- deckt und streng verboten wurde. 1793 nahm auch Baiern als deutscher Reichsstand an dem Kriege gegen Frankreich Theil, aber nach dem Beispiel Preußens schloß auch der Kurfürst am 7. Sept. 1796 Frieden mit der Französischen Republik. 1799 starbauch er ohne Erben, und nun erhielt dieses Land der Herzog Maximilian Joseph Von Zweibrücken. 280. In dem von Oestreich fortgesetzten Kriege gegen Frankreich wurde Baiern durch die siegreich vordringenden Franzosen unter Moreau schrecklich gedrückt, und in dem Lüneviller Frieden 1821 mußte^ der Kurfürst seine Provinzen jenseit des Rheins abtreten , wofür er ,80z das säkula- risirte Bisthum Würzburg erhielt. Daher sah sich der Kurfürst genöthigt, bei einem neuen Krie- ge zwischen Oestreich und Frankreich 1805 auf die ' Seite des letztem zu treten, wurde zwar anfangs von einer Oestreichischen Armee bedrängt, aber bald durch Bernadette von Hannover aus befreit, am i. Januar 1806 vom französischen Kaiser zum König ernannt, und bekam die im Presburger Frieden von Oestreich abgetretenen Provinzen Ty- rol, die 7 vorarlbergischen Herrschaften, die Mark,

4. Kurzer Inbegriff der nützlichsten Wissenschaften für die Jugend - S. 344

1816 - Potsdam : Horvath
344 Neue Geschichte. machen, wurden alle Bisthümer, wie auch die bei- den geistlichen Kurfürstenrhümer Trier und Cöln, und 45 freie Reichsstädte eingezogen, und an welt- lichen Fürsten vertheilt. Dagegen wurden Wür- teml erg, Baden, Hessen - Cassel und Salzburg (das der Großherzog von Toskana erhielt) zu Kur- fürstenthümern erhoben; Baiern erhielt das Bis- thum Würzburg, Preußen bekam Hildesheim, Münster und Paderborn, zu Hannover kam Os- nabrük. 2i s. Darauf schlossen auch die Engländer am 2-7. Marz rtzor zw Amiens mit Frankreich Frieden, da aber letzteres die Bedingungen nicht erfüllte, so erklärten sie ihm am »8. Mai igoz wieder den Krieg, worauf eine französische- Armee das dem König von England gehörige Hannover besehe-. Nachdem Napoleon Bonaparre am i8« Mai 1804 zum Kaiser von Frankreich er- wählt war, nahm der deutsche Kaiser Franz auch den Titel eines Kaiser 6 von Oestreich an, und erneuerte 1805 sein Bündniß mit England und Rußland gegen die Vergrößerungssucht Napole- ons, an den sich dagegen Baiern, Würtemberg und Baden, theils aus Furcht vor ihm, theils aus altem Hasse gegen Oestreich, anschlossen. Da- her ließ dieses sogleich eine Armee in Baiern ein- rücken, weswegen sowohl Napoledn mit einer groß- ssen Armee aus Frankreich hinzueilte, wie auch die unter dem Marschall B ernadotte in Hannover stehende durch Las neutrale Preußische Anspach, die Oestreicher aus Patern zurückschlug, worauf Marschall Ney dieselben noch bey Eßlingen besieg- te, ihr General Mack bei Ulm 24002 Mann auf- op-

5. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 66

1903 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
66 erblichen Kaiser der Franzosen. Vom Papst lie er sich feierlich salben und krnte dann selber sich und seine Gemahlin. 1805 krnte er sich in Mailand zum König von Italien; seinen Stiefsohn Engen ernannte er zum Vizeknig von Italien und bertrug ihm die Regierung des Landes. 2. Der Krieg gegen die dritte Koalition 1805. England verband sich mit Rußland, sterreich und Schweden gegen Frankreich. Auf Napo-leons Seite standen Baden, Wrttemberg und Bayern. Napoleons Heeres-teile marschierten von Frankreich aus in gerader Richtung auf Ulm zu; so auch ein Heer unter Bernadette, das von Hannover aus dorthin ging und dabei durch das preuische Ansbach zog. Bei Ulm stand der sterreichische General Mack mit 25000 Mann; pltzlich sah er sich umzingelt und mute sich ergeben. Nun rckte Napoleon in sterreich ein, besetzte Wien und schlug die Russen und sterreicher in der Dreikaiserschlacht bei Ansterlitz (2. Dezember) 1805. Es folgte der Friede zu Preburg, in dem sterreich Venedig an Italien und Tyrol an Bayern abtrat und dafr nur Salzburg erhielt. So wurde sterreich aus Deutschland und Italien verdrngt. Bayern und Wrttemberg aber wurden Knigreiche. 3. Der Rheinbund und die Auflsung des deutschen Reiches 1806. Im Juli 1806 errichtete Napoleon unter seiner Schutzherrschaft den Rheinbund, dem 16 Fürsten Sd- und Westdeutschlands angehrten, die sich in einer ffentlichen Erklrung vom Reiche lossagten. Damit war das deutsche Reich aufgelst. Daher legte Kaiser Franz Ii. am 6. August 1806 die deutsche Kaiserwrde nieder und nannte sich fortan Franz I., Kaiser von sterreich, welchen Titel er bereits 1804 angenommen hatte. Napoleon aber fgte seinen Titeln den Protektor des Rhein-b und es" hinzu. 9. Preutzm von 17861806. 1. Friedrich Wilhelm Ii. 178697. In Preußen war auf Friedrich den Groen sein Neffe Friedrich Wilhelm Ii. gefolgt. Sein Oheim hatte ihn in allen notwendigen Wissenschaften erziehen lassen, ihn aber von Staatsgeschften ferngehalten. Ihm fehlte der weite Blick und der feste Wille, die fr die damalige bewegte Zeit ntig waren. In der ueren Politik schlo er sich ganz an sterreich, statt wie Friedrich der Groe seine Selbstndigkeit zu wahren. Er beteiligte sich 1792 am Kriege gegen Frankreich, der Preußen wenig Ruhm brachte, aber viel Geld kostete; durch den Sonderfrieden zu Basel 1795 trennte er sich von der ersten Koalition. Er erhielt bei der zweiten Teilung Polens 1793

6. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 104

1903 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
104 Benedek zog auf Olmtz; aber nur die schlesische Armee folgte ihm. Die zwei anderen Heere zogen unter König Wilhelm auf Wien zu. Der Kaiser von sterreich schenkte Venetien an Frankreich, um dieses zur Hilfe und Italien zum Frieden zu bewegen. Aber Italien blieb dem Bndnis treu, und Napoleon versagte jeden Beistand. Die Preußen standen bereits vor Wien, um es zu erstrmen und als Sieger einzuziehen. Benedeks Heer, das zum Schutze Wiens heranzog, war bei Tobitschau und bei Blumenau zurckgeworfen worden. Da erkannte die sterreichische Re-gierung, da sie auf Rettung nicht hoffen drfe. Es kam zu dem Waffen-stillstand von Nikolsburg (22. Juli) und schlielich zu dem Frieden von Prag (23. August). In ihm wurde zunchst die Abtretung Venetiens an Italien festgestellt. Seine auf Deutschland bezglichen Bestimmungen waren: 1. sterreich tritt aus dem deutschen Bunde aus, erkennt dessen Auflsung an und erklrt sich mit der Neugestaltung Deutschlands unter Preuens Fhrung einverstanden. 2. sterreich verzichtet auf seine Rechte an Schleswig-Holstein gegen eine Entschdigung von 60 Millionen Mark. 3. sterreichs und Sachsens Gebiet bleibt ungeschmlert; dagegen erkennt sterreich alle Landerwerbungen, die Preußen in Norddeutschland machen wird, an. 4. sterreich zahlt 120 Millionen Mark Kriegskosten (von denen aber jene 60 Millionen abgezogen werden). Die Bedingungen waren sehr milde; denn Preußen wollte sich die Mglichkeit offen halten, spter wieder sterreichs Freund zu werden. c) Feldzug der Mainarmee. Vogel von Falkenstein hatte die drei Divisionen der Westarmee vereinigt und zog gegen die zwei sddeutschen Heere. Ihm gelang es, deren Vereinigung zu verhindern. Er schlug die Bayern bei Dermbach und Kissingen und wollte in Bayern eindringen. Da befahl ihm König Wilhelm, zunchst alles Land nrdlich vom Main zu erobern. Daher wandte er sich pltzlich westwrts gegen das sdwest-deutsche Heer, schlug es bei Aschaffenburg und besetzte Frankfurt a. M. Nach seiner Abberufung drang Manteuffel bis Wrzburg vor, während der Groherzog von Mecklenburg Nrnberg besetzte. Da trat auch hier der Friede ein. Die sddeutschen Staaten zahlten mige Kriegs-entschdigungen; Bayern und Hessen-Darmstadt traten kleine Gebietsteile ab, die von preuischem Lande umschlossen waren. Auch diese Bedingungen waren sehr milde. Daher schloffen die vier sddeutschen Staaten willig Schutz- und Trutzbndnisse mit Preußen ab, wonach sie im Kriegs-falle ihre Truppenmacht unter den Oberbefehl des Knigs von Preußen stellten. 3. Frchte des Sieges: a) Preußen verleibte sich die norddeutschen

7. Die vaterländische Geschichte von 1648 bis 1815 - S. 133

1903 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
133 land befand sich in der grten Gefahr. Statt aber durch einmtiges, entschlossenes Handeln das Verlorene in krzester Frist wiederzugewinnen, lhmten Mitrauen, Eisersucht und Ha jeden Fortschritt der Verbndeten. Verhngnisvoll wurde das gespannte Verhltnis zwischen Preußen und sterreich. Weil Osterreich mit Rußland ein Bndnis eingegangen war, um bei der bevorstehenden Teilung Polens Preußen treulos auszuschlieen, knpfte Friedrich Wilhelm, dessen finanzielle Hilfsmittel zudem erschpft waren, mit Frankreich 1795 Friedensnnterhandlnngen an, die zum Frieden zu Basel (April 1795) fhrten. Frankreich blieb danach bis zu einem allgemeinen Reichsfrieden im Besitz des linken Rheinufers und versprach, Preußen fr seine linksrheinischen Verluste durch Skularisation rechts-rheinischer geistlicher Gebiete zu entschdigen. Norddeutschland wurde fr neutral erklrt und durch eine Demarkationslinie von Sddeutschland geschieden. Nachdem auch andere deutsche Staaten und Spanien Frieden mit Frankreich geschlossen hatten, kmpften nur noch sterreich, Sardinien und England gegen die franzsische Republik. 2. Der Verteidigungskrieg sterreichs in Sddeutschland und Oberitalien (179697). Auf Caruots Rat wurde fr das Jahr 1796 ein Doppelfeldzug der Franzosen gegen die sterreicher in Sddeutschland und Italien geplant: Eine Rheinarmee unter Jonrdan und Moreau sollte vom Norden her auf Wien losrcken, während die italienische Armee unter Napoleon Bonaparte die sterreicher in Italien schlagen und sich durch Tirol mit der Rheinarmee vereinigen sollte. Im Juni war Jourdau bei Dsseldorf der den Niederrhein, Moreu bei Kehl der den Oberrhein gegangen, und beide waren nun bemht, sich zu vereinigen. Aber der tchtige Erzherzog Karl, der Bruder des Kaisers Franz, zwang durch seinen Sieg bei Amberg und Wrzburg Jourdan zur Flucht, worauf auch Moreau, der allein in Bayern stand, seinen Rckzug durch Schwaben, durch den schwierigsten der Schwarzwaldpsse, das Hllental, antrat. Der Marsch der Franzosen vom Rhein nach Wien war also gescheitert. In Italien befand sich die franzsische Armee in der traurigsten Lage, als Napoleon Bonaparte den Oberbefehl bernahm. Aber kaum war eine Woche verflossen, so nahm alles eine andere Gestalt an: er sorgte sr Verpflegung, Bekleidung, Bewaffnung der Truppen, ri Offiziere, Beamte und Soldaten aus der bisherigen schlaffen Verdrossenheit empor und erlie die erste jener hinreienden Proklamationen, die in grter Krze und Schrfe die Lage der Dinge zeichnen: Soldaten", sagte er darin, ihr seid unbekleidet, schlecht genhrt; die Regierung, die euch viel schuldet, kann

8. Die vaterländische Geschichte von 1648 bis 1815 - S. 141

1903 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
141 20 Generle und mehr als 30000 Gefangene sind das Resultat dieses fr ewige Zeiten denkwrdigen Tages. Diese als die erste in Europa gepriesene Infanterie konnte eurem Stoe nicht widerstehen, und von nun an habt ihr keine Nebenbuhler mehr zu frchten. So ist denn in zwei Monaten diese dritte Koalition besiegt und aufgelst worden." Und so war es. Die tapfere Haltung des Erzherzogs Karl in Oberitalien gegen Massena, der Seesieg Nelsons beim Kap Trasalgr (21. Oktober) ntzten nichts; auch die Vermittelung Preuens kam zu spt. Die Russen mar-schierten ab, und sterreich schlo am 26. Dezember 1805 mit dem Sieger den Frieden zu Preburg. sterreich trat Venedig, Dalmatien und Albanien an das Knigreich Italien, Tirol und einen Teil seiner schwbischen Besitzungen an Bayern, einen andern an Wrttemberg, einen dritten nebst einem Teile vom Breisgau an Baden ab und erhielt als geringen Ersatz Salzburg nebst Berchtesgaden, dessen Kurfürst mit dem von Bayern abgetretenen Wrzburg abgefunden wurde. Sein Zu-fammenhang mit Deutschland, der Schweiz und Italien war zerrissen. Bayern und Wrttemberg wurden zu Knigreichen erhoben. Den Sieg bei Ansterlitz benutzte nun Napoleon, eine Universal-Monarchie in Europa fr sich und seine Familie mit Vasallenthronen und Herrschasten zu begrnden. Er entsetzte den König von Neapel des Thrones und gab diesen seinem ltesten Bruder Joseph Bonaparte. Sein jngerer Bruder Ludwig erhielt die batavische Republik als Knig-reich Holland, und sein Schwager Joachim Murat wurde zum Gro-herzog der von Preußen und Bayern abgetretenen Herzogtmer Cleve und Berg erhoben. Auch dachte Napoleon daran, sich mit den legitimen Frstenhusern in den deutschen Nachbarlndern zu verschwgern, und wirklich wurde sein Stiefsohn Eugen mit einer Prinzessin von Bayern, der Erbprinz von Baden mit einer Nichte Josephinens und spterhin auch sein Bruder Jerome mit Katharina von Wrttemberg vermhlt. 2. Das Ende des alten Deutschen Reiches * Nach solchen Erfolgen kann es kaum noch Wunder nehmen, da Napoleon mit dem Plan um-ging, das ganze sdliche und westliche Deutschland in vollstndige Ab-hngigkeit von Frankreich zu bringen. Dies war jetzt um so leichter aus-zufhren, als die drei sddeutschen Kurfrsten bereits Verbndete Napoleons gewesen waren, ihm ihre Truppen zur Verfgung gestellt, einen Teil der Kriegsbeute und die Souvernitt" erhalten hatten, wodurch schon die Auflsung des deutschen Reiches ausgesprochen war. Dalberg, der Kurerzkanzler von Mainz, entbldete sich nicht, den franzsischen Kaiser zu bitten, er mge der Regenerator Deutschlands" werden. In Paris wurde

9. Deutsche Geschichte - S. 319

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
93. Das franzsische Kaiserreich und das Ende des Deutschen Reiches. 319 von Haugwitz, der Genugtuung fr den Bruch des Vlkerrechts fordern sollte, mit leeren Redensarten hingehalten, bis die Entscheidung bei Auster-litz gefallen war. Jetzt mute sich Preußen von dem bermtigen Sieger den Vertrag zu Schnbrunn diktieren lassen. Darin wurde u. a. bestimmt, da Preußen Ansbach an Bayern abtreten, dafr aber Hannover erhalten, die Mndung der Elbe und der Weser gegeu England sperren und mit Frankreich ein Bndnis schlieen sollte. So sehr sich König Friedrich Wilhelm Iii. auch strubte, die Ueber-macht Napoleons zwang ihn, dem Vertrage zuzustimmen. So rckten denn im Anfang des Jahres 1806 preuische Truppen in das Kur-frsteutum Hannover ein, und bald daraus nahm die preuische Regierung durch ein ffentliches Patent frmlich Besitz von Hannover. Damit hatte das Kurfrstentum Hannover aufgehrt. Es galt jetzt als eine preuische Provinz. 5. Die Grndung des Rheinbundes. 1805. Die Fürsten von Bayern, Wrttemberg und Baden waren im Kriege von 1805 Bundesgenossen Napoleons gegen ihren eigenen Kaiser gewesen. Zur Belohnung be-dachte Napoleon sie mit bedeutenden Gebietserweiterungen und einer Rangerhhung: Bayern und Wrttemberg wurden Knigreiche, Baden ein Groherzogtum. Nicht lange darauf sagten sich sechzehn sd- und westdeutsche Fürsten (Bayern, Baden, Wrttemberg, Hessen-Darmstadt, Berg ii. ct.) auf Napoleons Antrieb frmlich vom Reiche los und schlssen unter Napoleons Schutzherrschaft den Rheinbund. Anderen Fürsten blieb der Eintritt vorbehalten. In ihren Landen sollten die Rheinbundfrsten vllig souverne" Herren sein, verpflichteten sich aber, ihre Truppen dem Kaiser Napoleon fr alle seine Kriege zur Verfgung zu stellen. Ein gutes Drittel der Streitmacht, die Napoleon ms Feld stellen konnte, setzte sich fortan aus Deutschen zusammen. Gleichzeitig verloren alle kleineren, bis dahin selbstndigen Herren (Fürsten, Grafen und Reichsritter) innerhalb der Rheinbundstaaten, sowie die drei in Sddeutschland noch bestehenden Reichsstdte ihre Selb-stndigkeit, zusammen der siebzig Gebiete, darunter die Fürsten von Hohenlohe, Frstenberg. Thurn und Taxis u. a.; sie wurden media-tisiert und ihr Gebiet (zusammen mehr als 30000 qkm.) unter die Rheinbundfrsten verteilt. Im grten Teile Deutschlands war jetzt Napoleon Herr und Gebieter, und das deutsche Volk mute sich alles von ihm gefallen lassen. So begannen fr Deutschland die Jahre der Fremdherrschaft. Damals erschien ein Buch unter dem Titel: Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung". Den wackeren Buch-Hndler Palm in Nrnberg, der diese Schrift verbreitet hatte und sich weigerte, den Verfasser zu nennen, lie Napoleon durch ein Kriegs-gericht zum Tode verurteilen und erschieen, ohne da der Landesherr desselben, der König von Bayern, auch nur darein reden durfte. 6. Das Ende des Deutschen Reiches. 1806. Der Name eines deutschen Kaisers war jetzt vollstndig bedeutungslos geworden. Der damalige Kaiser Franz Ii. legte daher die deutsche Kaiserkrone nieder und erklrte das Reich fr aufgelst; er nannte sich von da an nur noch Kaiser von Oesterreich.

10. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 199

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
88. Dritter Kriegsbund gegen Frankreich. Rheinbund. 199 für Baden, Württemberg und Bayern aus, in deren Gebiet die meisten Stiftslande, Reichsstädte und Reichsdörfer lagen. Von den zehn Kurfürsten, zu denen jetzt auch Württemberg, Baden, Heflewkafsel und Salzburg gehörten, waren nun sechs, und von den 83 Fürsten -53 protestantisch. Damit verlor Österreich einen großen Teil seines Einflusses und wuchs zugleich, indem es westdeutsche Besitzungen aufga^ aus Deutschland heraus, Preußen aber wuchs nach Deutschland noch mehr ty™™apouon Kaiser (1804). Zu der Herrschaft fehlte Napoleon nur noch der prunkende Purpur des alten Kaisertums. Und auch diesen bekam er. Am 18. Mai 1804 wurde er zum erblichen «Kaiser der Franzosen" ausgerufen. So setzte sich das französische Volk, welches einen Ludwig Xvi. als Tyrannen hingerichtet hatte emen Napoleon mm Kaiser. Der Durst nach Freiheit war nachgerade aus der Mode; Durst nach Ruhm erfüllte dafür jetzt die Gemüter. Am 2. Dezember 1804 wurde er in der Notre-Dame Kirche zu Paris mit großer Pracht rum Kaiser Napoleon I. gekrönt. Der Papst Pius Vii. war selbst zu der Feier nach Frankreich gekommen. Er salbte den Kaiser und seine Gemahlin Josephine an Stirn und Händen mit heiligem Ole; als er aber die Krone ergriff, um sie dem Kaiser aufs Haupt zu setzen, nahm dieser sie ihm aus den Händen und drückte sie sich selber auf die Stirn. Darauf schmückte er auch seine Gemahlin mit einer zweiten Krone. Im folgenden Jahre ließ Napoleon sich auch von der italienischen Republik zum Könige von Italien wählen. Zu Mailand setzte er sich die alte, von so manchem deutschen Kaiser getragene eiserne Krone der Langobarden aufs Haupt. 88. Dritter Sriegsbuttb gegen Frankreich (1805). Rheinbund (1806). 1. Napoleons Zug nach Wien (1805). Schon im Jahre 1805 brachte der englische Minister Pitt, Frankreichs unversöhnlicher Feind, «in neues Büudnis gegen Napoleon zustande. Es war das dritte; England, Österreich und Rußland gehörten ihm an. In dem nun entbrennenden Kriege feierte Napoleon raschere und glänzendere Triumphe, als je zuvor. Anstatt sich nach Italien zu wenden, wo die Österreicher ihre Hauptmacht aufgestellt hatten, marschierte er, verstärkt durch die mit ihm verbündeten Badenser, Württembergs und Bayern, durch Süd-deutschland, nahm bei Ulm den ungeschickten österreichischen Feldherrn Mack samt feinem ganzen Heere gefangen und zog bald darauf in die Kaiserstadt Wien ein, welche sich ihm ohne Schwertstreich ergab. 2. Schlacht bei Austerlitz; Friede zu Preßburg (1805). Von Wien wandte sich Napoleon nach Mähten, wo das russische und österreichische Heer sich vereinigt hatten. Die beiden Kaiser Franz und Alexander waren selbst bei ihren Truppen, um sie durch ihre Gegenwart anzufeuern. Am 2. Dezember, dem Jahrestage der Krönung Napoleons,
   bis 10 von 12 weiter»  »»
12 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 12 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 3
2 0
3 1
4 1
5 3
6 0
7 13
8 2
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 1
19 8
20 0
21 2
22 0
23 0
24 4
25 0
26 0
27 2
28 3
29 0
30 3
31 0
32 0
33 0
34 8
35 12
36 0
37 3
38 6
39 0
40 0
41 0
42 2
43 0
44 1
45 5
46 0
47 1
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 1
4 6
5 12
6 1
7 2
8 0
9 13
10 4
11 5
12 0
13 0
14 0
15 1
16 4
17 8
18 1
19 0
20 1
21 2
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 10
30 0
31 0
32 1
33 0
34 1
35 0
36 0
37 1
38 2
39 0
40 6
41 1
42 0
43 0
44 21
45 1
46 0
47 0
48 2
49 1
50 0
51 3
52 0
53 0
54 0
55 0
56 2
57 0
58 0
59 0
60 6
61 2
62 0
63 0
64 0
65 0
66 3
67 0
68 1
69 0
70 11
71 0
72 1
73 12
74 14
75 0
76 2
77 0
78 0
79 1
80 5
81 0
82 0
83 2
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 2
92 1
93 1
94 1
95 0
96 7
97 1
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 14
2 0
3 4
4 0
5 1
6 1
7 0
8 0
9 44
10 0
11 9
12 6
13 0
14 1
15 0
16 1
17 0
18 0
19 4
20 0
21 14
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 2
30 0
31 1
32 1
33 2
34 1
35 2
36 2
37 0
38 4
39 2
40 1
41 0
42 0
43 1
44 12
45 0
46 2
47 2
48 1
49 2
50 4
51 1
52 10
53 0
54 8
55 2
56 0
57 0
58 0
59 2
60 2
61 8
62 2
63 0
64 1
65 2
66 5
67 13
68 1
69 0
70 0
71 6
72 0
73 2
74 0
75 8
76 1
77 0
78 8
79 1
80 2
81 2
82 0
83 0
84 0
85 0
86 1
87 1
88 0
89 0
90 0
91 4
92 0
93 12
94 4
95 2
96 1
97 0
98 2
99 0
100 2
101 1
102 1
103 13
104 0
105 0
106 0
107 2
108 0
109 0
110 0
111 1
112 0
113 2
114 1
115 0
116 0
117 2
118 0
119 1
120 0
121 0
122 6
123 2
124 2
125 1
126 1
127 2
128 0
129 3
130 1
131 8
132 0
133 2
134 3
135 0
136 2
137 0
138 0
139 2
140 1
141 0
142 1
143 0
144 6
145 1
146 1
147 0
148 1
149 0
150 2
151 1
152 0
153 1
154 2
155 3
156 5
157 1
158 1
159 2
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 3
166 1
167 0
168 3
169 2
170 12
171 0
172 0
173 2
174 12
175 0
176 6
177 1
178 0
179 0
180 0
181 0
182 1
183 5
184 0
185 1
186 0
187 0
188 14
189 0
190 0
191 1
192 0
193 0
194 0
195 0
196 1
197 14
198 3
199 2