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1. Preußische Vaterlandskunde - S. 42

1831 - Quedlinburg Leipzig : Basse
42 Erster Hgupttheil. stark befestigt. Schiffbau. Schifffahrt. Seehafen. See- handel. Fischerei. Slörfang und Caviarbereitung. Leucht- thurm. Memel, Kreisstadt an der Einfahrt ins kurische Haff und der schiffbaren Dange, hat 8500 E-, ansehnliche Schulanstalten, ein Zeughaus, einen Hafen, einen Leucht- thurm, treibt Seehandel, vorzüglich mit Holz, nach Eng- land. Fabriken: Bernsteinarbeiten, Seifensiedereien, Brannt- weinbrennereien rc. Memel ist die nördlichste Stadt des Staates. Braunsberg, ehemalige Hauptstadt des Bisthums Ermeland, an der Paffarge gelegen, hat 68oo E., eine katholische Fakultät und mehrere andere Lehranstalten. Ge- treide-, Flachs- und Holzhandel. Frauenburg, Stadt am frischen Haff, mit 1600 E. und einem Domstifte, in welchem Copernikus war. Friedland und Ei lau. Beide Städte sind berühmt, die erstere durch die traurige Schlacht am 14. Juni 1807, die den.tilsiter Frieden zur Folge hatte; die zweite durch die am 8. Februar desselben Jahres. Heilsberg, Stadt an der Alle, hat 3400 E. Tuch- weberei. Tapiau, Stadt am Pregel und der Deine, mit 2000 E , ist bekannt durch das Gefecht am 3. Jan. 1813. Wehlau, Stadt am Pregel bei der Alle-Mündung, hat 28öö E., bedeutende Mühlwerke und Pferdemarkt. B. Der Regierungsbezirk von Gumbinnen faßt ;n sich 297 Qm. mit 480,000 E., in 16 Kreisen, 19 Städten, 3972 Dörfern. Gumbinnen, Srcidt an der Pissa, mit 6000 Einw., welche Handel mit Getreide und Leinsamen treiben. Sie ist Sitz der Regierung, hat 3 Kirchen, 1 Gymnasium, eine Bürger-, eine Töchterschule und Fabriken' für Tuch, Strümpfe. Branntweinbrennerei rc. Tilsit, Kreisstadt an der Mündung der Tilse in den Memel, über welche hrer eine Schiffbrücke führt, hat 13,000 Einw, welche starken Handel mit Getreide, Leinsamen, Holz, Wachs rc. treiben. Branntweinbrennerei. Tuch- und Leinmandweberei. Pferdemärkte^ Lachsfang. Die Stadt hat ein Schloß und ist bekannt wegen des Friedensschlusses (den 8. Juli 1807). In der Nahe, eine Stunde westlich

2. Preußische Vaterlandskunde - S. 43

1831 - Quedlinburg Leipzig : Basse
Geographie Preußens. 43 von hier, nimmt die tilfiter Niederung, der fruchtbarste Landstrich im preußischen Staate, ihren Anfang *). Insterburg, Stadt an der Inster, welche hier den Namen Preget erhalt, hat ein Oberlandesgericht und 7600 E., die mit Getreide und Leinsamen Handel treiben. Lyk, Stadt am See und Flusse Lyk, hat 3300 E., die Tuchweberei betreiben. Handel nach Polen. Goldap, Stadt am Flusse gleiches Namens, hat 3400 E., Methbrauerei und Viehhandel. Angerburg, Kreisstadt am angerburgischen oder Mauersee, hat 2800 E., welche Wollweberei und Holzhan- del betreiben. Stallup öhnen, Stadt unweit der polnischen Grenze, mit 2500 E. Viehkandel und Leinweberei. Vii. Die Provinz Westpreußen zählt ungefähr auf 466 Qm. 800,000 E. und grenzt im N. an die Ostsee, im O. an Ostpreußen, im S. an Posen und Polen und im W. an Brandenburg. Bestandtheile: Diese Provinz, welche ihren Namen von dem Ver- hältnisse der Lage zu Ostpreußen hat, besteht aus dem zwi- schen der Weichsel und Ostsee gelegenen Lande, aus dem danziger und thorner Gebiet und einem Theile des Netz- distrikts. Der Boden - ^ 1 dieses Landes, welches ziemlich weite Ebenes mit etwas erhabenen Flußufern bildet und sich nach ''den Küsten zu immer mehr? verflacht, ist theils Sand, Heide und Morast, theils sehr fruchtbare Marsch. ' - Gewässerr Das frische Haff, theils hierher, theils zu Ostpreußen gehörig, nimmt die Nogat auf. .Die Weichsel, Haupt- fluß, durchfließt die Provinz von S. nach N. und ergießt sich hier (mit ihren Nebenflüssen Drewenz, Brahe, Schwarzwasser, Ossa, Ferse und Mottlau)' in die Ostsee. Noch entspringen hier: die Elbing (ins frische Haff), die Leba und Stolpe (nach Pommern fließend) ünd die *) Beim Ausbruche dör Memel im vorigen Jahre erlitt die- ser schöne Landstrich eine furchtbare Zerstörung, so daß die Be- wohner desselben die Folgen noch lange drückend fühlen werden.

3. Preußische Vaterlandskunde - S. 44

1831 - Quedlinburg Leipzig : Basse
44 Erster Haupttheil. Lobsonka und Kidda (nach Posen in die Netze). Ein ziem- lich bedeutender Meerbusen: das pautzker Wiek. Kunstflüsse (Kanäle): Der Vorfluthskanal, die kleine Nogat mit der Liebe bei Marienwerder und der Kraffuhlkanal, die Elbing mit der Nogat ver'oindend. Auch einige Landseen , finden wir bcmerkenswerth, als: den Geserich (6 M. lang und nur zum Theil hierher gehörig) und den Draufen- see, südlich von Elbing. Der weniger fruchtbare, am linken Weichselufer gele- gene Theil des Landes hat große Waldungen, unter denen sich die 9 Meilen lange tucheler Heide (wor- in Wölfe) auszeichnet. Das Klima , ? ist, bei oft veränderlicher Witterung, kalt. Hauptprodukte sind: a) Aus dem Thierreiche: Pferde, Rindvieh, Schweine, Bienen,-Fische. d) Aus dem Pflanzenreiche: Holz und Getreide im Ueberfluß, Flachs, Obsten den Niederungen,, besonders bei Danzig) und Tabak. „ . o c) Aus dem Mineralreiche: Torf, Bernstein, der theils gefischt, theils gegraben wird. Fabriken gibt es, außer den größern Dtadtcn, nur wenige Ueber- haupt ist- Kunst- und Gewerbfleiß, da die Volksbil- dung, im Vergleich zu den übrigen Provinzen des Staates noch sehr gering ist, unbedeutend. Dagegen aber blühen der Handel zur See. ,v;. , Unter den . , Einwohnern sind 360,000 Katholiken, 16.000 Juden und sehr viel Mennonitcn. Die polnische Sprache ist die vorherrschende. Die Provinz wird in 2 Regierungbezirke (Danzig und Marienwerder) getheilt. A. Der Regierungsbezirk von Danzig. Größe:

4. Preußische Vaterlandskunde - S. 46

1831 - Quedlinburg Leipzig : Basse
46 Erster Haupttheil. Hela, Städtchen auf der Halbinsel gleiches Namens, hat 350 Einw. Leuchtthurm. Stargard, St. an der Ferse, mit 2700 E. Brannt- weinbrennerei. Lohgerberei. Putzig (Pautzke), gewerbsame Stadt, am putziger (pautzker) Wiek, hat ungefähr 1000 E., die sich mit Schiff- fahrt, Holzhandel, Fischerei und städtischen Gewerben be- schäftigen. Schloß. Hammerwerk. ' B. Der Regierungsbezirk von Marienwerder enthalt 315 Q. M. mit mehr als 400,000 Einwohnern. 45 Städte, 3770 Dörfer sind in 13 Kreise vertheilt. Städte: Marienwerder (Kwirtzin), Hauptstadt des Bezirks und Sitz der Regierung, liegt 1 Stunde von der Weichsel an der kleinen Nogat in einer sehr fruchtbaren Gegend und hat 5,500 Einwohner. Sehenswert!) ist die treffliche Dom- kirche (die längste in Preußen) und das Schloß. Gewerbe: Obstbau, Branntweinbrennerei, Bierbrauerei und mancherlei Fabriken. Graudenz, St. an der Weichsel, über welche eine lange Schiffbrücke führt, hat 6000 Einw., ein Gymnasium, eine Strafanstalt, ein Nonnenkloster, Tuchweberei, Bier- brauerei, Branntweinbrennerei und starken Getreidehandel. Eine halbe Stunde entfernt liegt an der Weichsel die sehr wichtige und starke Festung: Graudenz, wo das Denkmal des Marschalls Cour- bure. Kulm (Chelmno), St. unweit der Weichsel auf ei- nem Berge, hat 4600 E. und mancherlei Fabriken. Torf- gräberei. Bemerkenswerth sind: das Kadettenhaus, ein Mönchs-- und Nonnenkloster und die schöne Kathedralkirche. Der Bischof von Kulm wohnt in Pelplin. Jastrow, St. an der Wutzke, unfern der pommer- schen Grenze, hat 2600 E., die sich von Tuchweberel näh- ren. Biehmärkle. Thorn (Tormn), alte, sehr berühmte Stadt und Fe- stung an der Weichsel mit 10,000 E. Hauptgewerbe sind: Holz- und Getreidehandel. Pfefferkuchen. Denk- würdig ist Thorn noch als Geburtsort des Copernikus (geb. 1473, gest. 1543). Sein Grabstein steht in der dasigen Johanniskirche.

5. Preußische Vaterlandskunde - S. 4

1831 - Quedlinburg Leipzig : Basse
Erster L h e i l. Geographische Vaterlandskunde. Erster Abschnitt. Allgemeine geographische Vaterlandskunde. Sd« preußische Staat, 5054 £ Q. M. haltend, welche von mehr als 12 Millionen Menschen bewohnt werden, be- steht, außer einigen kleinen Stücken, aus zwei großen, durch Hannover, Braunschweig, Lippe und Mecklenburg ganz von einander getrennten Theilen: dem östlichen und westlichen. Beide schließen im O. die Herzogthümer Anhall fast ganz und die Halste der Fürstenthümer Schwarzburg nebst einigen kleinen sächsischen und mecklenburgischen Gebieten in sich. Der größere östliche grenzt gegen Osten an das russische Reich und den Frei- staat Krakau; gegen Süden an die östreichischen Staat.cn, das Königreich Sachsen, die altenburgischen, schwarzburg- sondershausischen, gothaischen und wcimarischen Lande; ge- gen Westen an Kur-Heffen, Hannover. Anhalt-Beruburg, Braunschweig und Mecklenburg; gegen Norden endlich an die Ostsee. Dieser Theil umfaßt Ost- und Westpreußen — das eigentliche Königreich im engern Sinne, — das Groß- herzogthum Posen, so wie die zu Deutschland gehörigen .Provinzen Pommern, Brandenburg, Schlesien und Sachsen. Seine , Größe beträgt etwa 4190 Q. M., worauf über 9 Will. Menschen leben. Der kleinere westliche, vcrhältnißmaßig aber volkreichere, Theil von Preußen liegt

6. Preußische Vaterlandskunde - S. 6

1831 - Quedlinburg Leipzig : Basse
6 Erster Haupttheìl. Königsberg, Gumbinnen, vii. Westpreußen. Danzig, Marienwerder. 2) Die Provinzen des westlichen Hauptthei- les. Vili. Westphalen. Münster, Minden, Arnsberg. Ix. Jülich-Kleve-Berg. Düsseldorf, Köln. X. Rie- de rrhein. Koblenz, Aachen, Trier. Auch ^ die Regierungsbezirke werden wieder in Theile getheilt, die den Namen Kreise führen. Solcher sind im preußischen Staate 334. Der Boden des Landes, besonders der des östlichen Theil es, ist mehr eben, als gebirgig. Große Ebene, welche die Ostsee um- schließt. Gebirge. An Schlesiens südwestlicher Grenze erhebt sich majestä- tisch das Riesengebirge mit den höchsten Bergen des ganzen Staates, der fast 5000 F. hohen Schneekoppe (Schneekuppe,) der kleinen und großen Sturmhaube = 5,400 F. und dem großen Rade — 4,700 F. An dasselbe schließt sich nördlich das Jsergebirge mit der Tafelfichte — 3,400 F. und an dieses das lausitzer Gebirge oder der wohlische Kamm mit der Lands- krone = 1,300 F. Südlich vom Riesengebirge, an der Grenze von Schle- sien mit Böhmen und Mähren, erblicken wir die, nur zum Theil dem preußischen Staate angehörigen, Sudeten, ge- bildet nördlich von dem Riesengebirge und nach Süden zu von den mährischen und glazer Gebirgen. Die höchste Spitze der letztem ist der große, 4,300 F. hohe, Schnee- berg. Vom thüringer Walde, dessen höchster Punkt im preußischen Gebiete der Delmar ist, berührt die Provinz Sachsen nur einen kleinen Theil. Bei weitem wichtiger aber ist der nordöstlich von jenem sich erhebende, im Westen der Provinz Sachsen gelegene Harz mit unserm alten, auch in geschichtlicher Hinsicht merkwürdig gewordenen 3,500 F. hohen, Vater Brocken (Blocksberg), der das ganze Gebirge in den Ober- und Un- terharz theilt. t ,, Ganz unbedeutend ist die Finne und Hai »leite. Von diesen Gebirgen aus verflacht sich das Land ge-

7. Preußische Vaterlandskunde - S. 8

1831 - Quedlinburg Leipzig : Basse
8 Erster Haupttheil. 3) Die Weichsel, welche auf den Karpathen entspringt, durch Galizien und das Königreich Polen nach Preußen kommt, wo sie (in Westpreußen) die Brahe und andere kleine Flüsse aufnimmt, ergießt sich, nach einem Laufe von 35 Meilen theils unmittelbar in die Ostsee, theils als No- gat ins frische Haff (13 Meilen laug). b) Die Oder, welche Preußen, wo sie allein schiffbar ist, fast ganz angehört, entspringt auf den Sudeten in Oestreich, geht durch ganz Schlesien, Brandenburg und Pom- mern, woselbst sie die schlesische und lausitzer Neiße, die Katzbach, den Bober, die Warthe mit der Netze und Jhna rc. aufnimmt und fällt dann, nach einem Laufe von 100 Meilen, in das stettiner Haff. c) Die Elbe, das Land nur etwa 40 Meilen weit be- rührend, hat ihre Quelle auf dem Riesengebirge, fließt durch Böhmen und das Königreich Sachsen, nimmt im preuß. Sachsen die Saale mit der weißen Elster, Unstrut und Bode, die schwarze Elster und Havel mit der Spree auf, geht ins Königreich Hannover über und fallt endlich in die Nordsee. Küftenflüsse sind, außer der, aus Rußland kommenden, in Ostpreußen in das kurische Haff fließenden Memel, der Pregel und die Passarge (beide in Ostpreußen). In Pommern flie- ßen: die Leba, Persante, Rega und Pene, welche letz- tere in das 7 bis 8 Meilen lange stettiner Haff ausgenom- men wird. Von den Landseen, deren es in Preußen, besonders in den östlichen Provinzen, eine große Menge gibt, merken wir uns ebenfalls nur die bedeutendsten. Diese sind: der Spirding- und Mau- ersee in Ostpreußen, der Madur-See in Pommern und einige andere, die wir im zweiten Theile der geographischen Vaterlandskunde kennen lernen. Selbst die großen Haffe, das kurische, frische und stettiner, sind Landseen mit süßem Wasser, jene durch schmale Landzungen (Nehrungen), letzteres durch Inseln von der Ostsee getrennt. Gewässer des westlichen Theiles sind: a) Die Weser, welche ihren Ursprung in Franken (am Fuße des thürmger Waldes) hat, wo sie unter dem Na- men Werra fließt, bespült etwa 10 Meilen weit das preu- ßische Gehiet (Weftphalen) und wird erst da, wo sich die

8. Preußische Vaterlandskunde - S. 12

1831 - Quedlinburg Leipzig : Basse
12 Erster Haupttheil. sich findet; Marmor in Schlesien und Sachsen; Pseifen- thvn in Niederrhein; Sandstein, Kalk, Gips, Schie- fer rc. in verschiedenen Provinzen. Berühmte Mineralquellen hat Preußen, außer Aachen und Driburg, nur wenige. Bewohner des preußischen Staates. Größtenteils Deutsche = 9 Mill.; Slaven (Wen- den, Polen, Kassuben, Tschechen) mit eigener Sprache, über 2 Mill.; Franzosen und Wallonen, Nachkommen der seit 1686 eingewanderten französischen, piemontesischen und pfälzisch-wallonischen Flüchtlinge — 60,000; Juden, fast in allen Provinzen, am meisten aber in Posen, Westpreu- ßen, Schlesien und Niederrhein sich findend, zahlt man ungefähr 150,000. Die Mehrzahl dieser Einwohner, beinahe 7 Mill., sind Protestanten, deren Hauplsccten, Lutheraner und Reformirte, sich schon seit 1817 in vielen Gegenden unsers Vaterlandes zu einer evangelisch-christlichen Kirche vereinigt haben. Sie stehen unter 9 Konsistorien, von denen (Kleve-Berg ausgenommen) in der Hauptstadt einer jeden'provinz eins ist. Einige ihrer obersten Geist- lichen führen den bischöflichen Titel. Die Katholiken, am zahlreichsten in Schlesien und den Westprovinzen, stehen unter den zwei Erzbischöfen von Gn esen und Köln, von denen jener die Bischöfe von Kulm und Ermeland, dieser die Bischöfe von Trier, Mün- ster und Paderborn unter sich hat. Nur der Bischof von Breslau ist keinem andern unterworfen. Bemerkenswerth sind auch die Herrnhuther und Mennoniten. Letzterer, so genannt nach einem gewissen Menno, finden sich etwa 2000 im preußischen Staate, von denen die Hälfte in Kleve-Berg wohnt. Für die Bildung sorgt der Staat auf das Ruhm- würdigste durch a) Universitäten, deren 6 sind, als: Berlin, Breslau, Königsberg, Halle, Greifswalde und Bonn; b) durch Gym nasi en — 110, und c) durch viele Bürger-, Industrie- und Landschulen, welchen (ich meine die letztern) eine Verbesserung hinsichtlich der Lehrerbesoldungen recht sehr zu wünschen wäre. Außer den genannten Anstalten gibt es noch viele gelehrte Gesellschaften, Akademien für einzelne

9. Preußische Vaterlandskunde - S. 41

1831 - Quedlinburg Leipzig : Basse
Geographie Preußens. 41 Umfange und wahrscheinlich der größte im Staate), der Mauersee (6 M. lang). "*'* v Das Klima ist gemäßigt, doch kalter als in Deutschland. An den Kü- sten ist die Witterung sehr veränderlich. (Starke Winde.) Produkte: ») Aus dem Thierreiche: Viele und gute Pferde, Fische, Bienen, auch Wildpret (Bären, Wölfe, sogar Elennthiere). b) Aus dem Pfl anzenreiche: Biel Getreide, Flachs, Hülsenfrüchte, auch Tabak, besonders in den Niederungen viel Obst. c) Aus dem Mineralreiche: Torf, Steinkohlen, und, Bernstein (vorzüglich bei Pillau). Fabriken gibt es in dieser Provinz, die sich übrigens eines lebhaften Handels erfreut, nur wenige. Sie zerfallt in zwei Regie- rungsbezirke (Königsberg und Gumbinnen). Ä. Der Regierungsbezirk von Königsberg, mit 405 Qm. und 680,000 E., wird in 20 Kreise getheilt, in welchen sich 48 Städte, 5032 Dörfer und einige Kol. finden. Wir bemerken: , • Königsberg, Hauptstadt der Provinz und des Be- zirks, nicht weit vom Ausflüsse des sehr schiffbaren Pregels Ms frische H§ff, Mtz des Oherpräsidssnteri von Ost-.und Westpreußen, der Regierung, eines Oberlandesgerichts,' des pstpreußischen Commerz- und Avmiralitätscollegiumf und einer Universität,'hat 70,000 E., Fabriken in Leder< Wolle, Bernstein, Zukr, Tabak :c. Ueberdies ist hier stärker Schiffsbau und Handel zur Sec. — Bemerkenswerthe Ge- bäude der. Stadt, die, altmodisch und weitläufig gebaut^ 2 Meilen im.ümsauge hat, stich: das Schloß, vor dem das Standbild Königs Friedrich l. zu sehen ist, die. schöne Domkirche mit Mancherlei Denkmälern, das Universi- tätsgebäude, die Börse, das Schauspielhaus. Anstalten: Außer der Universität zwei'gym- nasien, ein Seminar, vier Waisenhäuser, 6 Ar- men- und 4 Krankenhäuser u. s/w.' Königsberg ist Kants Geburts- und Sterbeorl (ch 1804). Pillau, Stadt auf einer Erdzunge und am Ein- gänge ins frische Haff, in einer kehr angenehmen Gegend (genannt das preußische Paradies), hat 4600 E. und ist

10. Preußische Vaterlandskunde - S. 45

1831 - Quedlinburg Leipzig : Basse
Geographie Preußens. 45 8 Kreise mit 11 Städten, 2047 Dörfern und mehreren Weilern. Städte: Danzig (Poln. Gdansk), Hauptstadt der Provinz und starke Festung, am linken Ufer der Weichsel, die hier die Radaune und schiffbare Mottlau aufnimmt, hat ungefähr, mit Einschluß der Vorstädte, 5255 Häuser und 60,000 E. Diese Stadt, in Beziehung auf den Seehandel die bedeutendste im Staate, zerfallt in mehrere Theile: die Altstadt, die Rechtftadt, die Niederstadt, die Spei- cherinsel, welche durch die Mottlau gebildet wird, rc. Sie hat mehrere treffliche Anstalten, als: zwei gelehrte Gesellschaften, ein akademisches und ein katholisches Gym- nasium, eine Zeichen- und Schifffahrtsschule, eine Stern- warte, Zucht- und Armenhäuser. Sehcnswerthe Gebäude sind: die Marienkirche mit Pfeilerdecke, die Synagoge, das Schauspielhaus und das alte Zeughaus mit alterthümlichen Waffen. Der Handel mit Getreide, Holz, Pottasche, Leinwand, Flachs rc. ist sehr bedeutend. Außerdem be- rühmte Liqueur- und Branntweinbrennereien. Pulvermüh- len. Schissbau. Hafen. Im Jahre 1815 wurden durch einen auffliegenden Pulverthurm über 100 Häuser, einige Kirchen rc. zerstört, wobei 44 Menschen das Leben verloren. In der Nähe Weichselmünde, als Festung bekannt. Oliva, ehemalige Abtei mit einer schönen Kirche, der Sitz des Fürstbischofs von Ermeland. Friedensschluß (1660). Elbing, durch einen Kanal mit der Nogat verbun- den, blühende Seehandelsstadt in dem herrlichen, überaus fruchtbaren Marschlande, der Werder (zwischen der Weich- sel und Mottlau), hat 21,000 E., Tabaks-, Zucker-, Sei- fen- und andere Fabriken. Seehandel mit Getreide und Flachs. Marienburg, nach alter Art gebaute Stadt an der Nogat, in dem sogenannten marienburger oder groß- ßen Werder (zwischen der Nogat und der Weichsel), hat 6200 E., ein merkwürdiges Schloß der vormaligen Hoch- meister des deutschen Ritterordens und mehrere Fabriken in Wolle und Baumwolle. Merkwürdig sind noch: der But- lermilchthurm und Mühlgraben. In der Umgegend wird starker Obstbau getrieben.
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