Die Lnitpol-irrger in Bayern
(Sdjyren, Ailtelsöacher). 911—948.
907 Der tapfere Schyre Luitpold, der Stammvater unseres bayerischen Königshauses, fällt in der Schlacht gegen die Ungarn.
913 Der Schyre Arnulf, Herzog in Bayern, schlägt die Ungarn bei Ötting. Er umgibt Regensburg mit Ringmauern und Türmen.
940 Pfalzgraf Arnulf erbaut das Schloß Scheyern;
die Luitpoldinger nennen sich von dieser Zeit an Schyren.
1064 Eckhard der Schyre zieht mit 8000 Pilgern nach Palästina.
Von den vielen Beschwerden der weiten Reise erschöpft und durch das Schwert der Feinde zusammengeschmolzen, wollte die fromme Schar vor den Ungläubigen fliehen. Der tapfere Eckhard sammelte die Flüchtlinge um seine Lanze, an deren Spitze er seine Bundschuhe mit den roten Riemen befestigt hatte, und schlug den Feind. Unter diesem Banner führte Eckhard die frommen Streiter nach Jerusalem.
1113 Psalzgraf Otto Iii., der wohlthätige Schyre, schenkte den für Verbreitung des Glaubens und der Landeskultur eifrig wirkenden Benediktinern die Stammburg Scheyern. In der Nähe erhob sich die stolze Burg Wittelsbach: von jetzt an nannten sich die Schyren Grafen von Wittelsbach.
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Extrahierte Personennamen: Schyre_Arnulf Eckhard_der_Schyre Eckhard Eckhard Otto
Ritter behufs Beschützung der Pilger auf den unsicheren Straßen Palästinas gegründet. Tempelherrenorden nannte er sich nach dem salomonischen Tempel, an dessen Ostseite er sein Mutterhaus erbaute. Papst Clemens V. löste diesen Orden 1312 aus. c) Der Deutschherrenorden entstand aus einer Mönchsverbin -dnng, die der Pflege deutscher Pilger oblag. Diese Verbindung wurde durch den Sohn Friedrich Barbarossas, Herzog Friedrich von Schwaben, zum Ritterorden erhoben 1190. — Nach dem Verluste Palästinas erwarb sich der Deutschherrenorden durch Bekehrung der heidnischen Preußen ein besonderes Verdienst. Im Jahre 1526 siedelte er infolge der Einführung der Reformation in Preußen nach Mergentheim in Württemberg über, und im Jahre 1809 wurde er durch den Wiener Frieden aufgelöst.
Kaiser aus verschiedenen Käufern 1273—1437.
Rudolf von Sabsburg 1273—1291.
Rudolf vou Habsburg wurde auf Betreiben des Erzbischofs Werner von Mainz und des Burggrafen Friedrich von Hohen-zollern gewählt. Als bei seiner Krönung zu Aachen das Scepter fehlte, nahm er ein Kruzifix vom Altare und rief: „Dieses vortrefflichen Scepters werde ich mich gegen alle diejenigen bedienen, die mir und dem Reiche widersagen!" — Er war ein frommer und tapferer Herrscher, der mit Kraft und Energie Recht und Gesetz im Reiche wieder zur Geltung brachte. — Im Jahre 1274 gebot er auf einem Reichstag zu Nürnberg erneu Landfrieden und stellte denselben in Franken, Schwaben und Thüringen selbst her, indem er die Raubschlösser zerstörte und viele Raubritter hinrichten ließ. — Auch den Böhmenkönig Ottokar Ii., der sich während des Interregnums die Reichslehen Österreich, Steiermark, Kärnten und Kram widerrechtlich angeeignet hatte und dem „armen Schweizergrafen" die Huldigung verweigerte, überzog er mit Krieg und besiegte ihn auf dem Marchfelde 1278. (f Ottokar.) — Mit Österreich, Steiermark und Krain belehnte er seine eigenen Söhne Albrecht und Rudolf, wodurch er deu
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Extrahierte Personennamen: Clemens_V. Friedrich_Barbarossas Friedrich Barbarossas Friedrich_von_Schwaben Friedrich Palästinas Rudolf_von_Sabsburg Rudolf Rudolf_vou_Habsburg Rudolf Werner_von_Mainz Friedrich_von_Hohen-zollern Friedrich Ottokar_Ii Ottokar Ottokar Ottokar Albrecht Albrecht Rudolf Rudolf
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seine Unterthanen auf eine höhere Kulturstufe zu bringen. Als Hauptmittel zur sittlichen und geistigen Hebung derselben dienten ihm Christentum, Wissenschaften und Künste.
a) Mit ganzer Seele hing er am Christentums Zur Förderung desselben errichtete er Bistümer und Klöster; auch ordnete er die Übersetzung der Predigten der alten Kirchenväter in die Volkssprache an und sorgte für Verbesserung des Kirchengesanges. Ferner befreite er den Klerus durch reiche Schankungen und Verleihung von Rechten (Immunitäten) von aller weltlichen Sorge, damit er ungehemmt seiner großen Aufgabe nachkommen konnte.
b) Bewunderungswürdig war Karls Sorgfalt um die Wissen-schafteu und allgemeine Volksbildung. Er versammelte die berühmtesten Gelehrten seiner Zeit (den Angelsachsen Alcuiu, die Geschichtsschreiber Eginhard und Warnefried, den Grammatiker Peter von Pisa rc.) an seinem Hofe und beriet sich mit ihnen über die Ausbildung der deutschen Sprache, über Sammlung altgermanischer Heldenlieder, über Verabfassung einer deutschen Grammatik, über die Benennung der Monate und Winde mit deutschen Namen rc. Auch ließ er in allen Klöstern Schulen einrichten und visitierte dieselben selbst, wobei er die Schüler je nach Verdienst lobte oder tadelte.
c) Vorzügliche Sorgfalt wandte er ferner der Kunst zu. Er erbaute prächtige Pfalzen und Kirchen und ließ sie mit Werken der Maler- und Bildhauerkunst schmücken. Zur Pflege der Tonkunst stiftete er Seminarien und übertrug deren Leitung tüchtigen Meistern aus Italien.
Die materielle Wohlfahrt seiner Unterthanen suchte Karl d. Gr. zu steigern, indem er -
a) durch mustergültige Bewirtschaftung seiner Meterhöfe verbessernd auf die Landwirtschaft einwirkte,
b) durch Erbauung von Brücken, Straßen und Kauälen und durch Verleihung von Marktrechten den Handel und Verkehr belebte.
Im Jahre 814 starb Karl d. Gr. nach fechsundvierzigjähriger, äußerst ruhmreicher Regierung. Er liegt im Dome feiner Lieb-
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Extrahierte Personennamen: Karls Karls Eginhard Peter_von_Pisa_rc. Karl_d Karl Karl_d Karl
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Entschädigungsplan wurde durch den französischen Minister Talleyrand und den russischen Kanzler Kurakin entworfen und durch eine Reichsdeputation einer näheren Beratung unterzogen Das Ergebnis dieser Beratung fand durch den Reichstag zu Regensburg 1803 als „Reichsdeputationshanptschlnß" Annahme.
Wichtigste Bestimmungen desselben:
a) Bayern erhielt die Hochstifte Würzbnrg, Bamberg, Augsburg, Freising, einen Teil von Eichstätt und Passau, 13 Reichsabteien, 15 Reichsstädte, 2 Reichsdörfer und die salzburgische Stadt Mühldorf am Inn.
b) Der Großherzog Ferdinand von Toskana bekam für seine italienischen Besitzungen das neugebildete Kurfürstentum Salzburg.
c) Der Kurerzkanzler Karl Dalberg von Mainz erhielt das Fürstentum (Bistum und Reichsstadt) Regensburg.
d) Badeu empfing das pfälzische Gebiet rechts des Rheins und die Kurwürde.
e) Auch Württemberg und Hessen-Kassel wurden Kurfürstentümer.
f) Die Landesfürsten wurden berechtigt, die Mannsklöster eigenmächtig und die geschlossenen Frauenklöster mit Zustimmung der Bischöfe zu säkularisieren.
Die Säkularisation. Im Jahre 1803 schritten sämtliche deutsche Fürsten, welche durch den Frieden zu Luueville Verluste erlitten hatten, zur Säkularisation der in ihren Gebieten gelegenen Hochstifte und Klöster. Dabei gingen viele kostbare Werke der Wissenschaft und Kunst und manche Denkmäler der Geschichte verloren. Die Mitglieder der aufgehobenen Klöster wurden teils pensioniert, teils für den Unterricht und Kirchendienst verwendet, teils in Zentralklöstern untergebracht.
Krieg der Iii. Koalition 1805.
Als Napoleon (der 1804 zum Kaiser der Franzosen und 1805 zum König von Italien erhoben worden war) das den Engländern gehörige Hannover besetzte, stifteten diese mit Österreich, Rußland und Schweden die dritte Koalition. Derselben
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_von_Toskana Ferdinand Karl_Dalberg Karl Napoleon
die berühmte Abtei Fulda, verdanken ihm ihre Entstehung. Als fünfundsiebzigjähriger Greis entsagte er der erzbischöflichen Würde und zog nochmals nach Friesland, erlitt aber mit elf Gefährten den Märtyrertod 755. Sein Leichnam wurde zu Fulda bestattet.
Nach Bonifazius erwarb sich Karl d. Gr. um die Verbreitung und Befestigung der christlichen Lehre in den verschiedensten germanischen Ländern, namentlich in Sachsen, unsterbliche Verdienste. Er errichtete Bistümer (Münster, Osnabrück, Paderborn, Minden, Bremen, Verden, .Hildesheim und Halberstadt), erbaute viele Gotteshäuser, hob durch Pflege des Gesangs die Würde des Gottesdienstes, verlieh den Dienern der Kirche manche Vorrechte (Steuerfreiheit, Zehent, Gerichtsbarkeit zc.) und verlangte von denselben ein sittenreines Leben und gewissenhafte Erfüllung ihrer Berufspflichten.
Auch die Klöster (claudere - schließen, claustrum — Verschluß, abgeschlossener Raum) erwiesen sich als ein mächtiger Hebel zur Förderung christlichen Lebens.
Das Möuchsweseu (gr. monos = einer, der Alleinlebende) wurde durch den heiligen Antonius um 305 in der ägyptischen Wüste ins Leben gerufen und durch den heiligen Benediktns von Nursia, Abt des von ihm gestifteten Klosters Monte-Kasino bei Neapel, für europäische Verhältnisse umgestaltet. Wer in den Benediktinerorden eintrat, legte das Gelübde der Ehelosigkeit, der Armut und des Gehorsams ab und verpflichtete sich zur Kultivierung des Bodens, beziehungsweise zum Gewerbebetrieb, zum Krankendienste, zum Unterrichte der Jugend oder zur Pflege der Wissenschaft ett.
Verfassung und Dolkseinteituug.
In dieser Periode entwickelte sich in allen germanischen Ländern die Lehens- oder Feudalverfassung. Sie baute sich auf dem Grundsätze auf, daß jedes Gut und jedes Amt nicht als Eigentum, sondern nur leihweise gegen Verpflichtung zunr Kriegs- oder Hofdienste besessen werde. Der oberste Lehensherr war der König; er verlieh die Krongüter an Vasallen und die Hof- und Reichsämter an Ministerialen. Der Pfalzgraf war der Vorsteher des
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Extrahierte Personennamen: Bonifazius Bonifazius Karl_d Karl Antonius Benediktns_von_Nursia
führung von Gotteshäusern diente ihm die altchristliche Basilika, welche sich aus der Markt- und Gerichtsbasilika der Griechen und Römer entwickelt hatte, zum Vorbild.
Charakteristische Merkmale der christlichen Basilika: Sie ist ein längliches Viereck, das durch zwei oder vier Säulenreihen in drei oder fünf Schiffe geteilt wird. Das Mittelschiff hat bedeutendere Breite und Höhe als die übrigeu, wird von einem Querschiffe (mit dem Triumphbogen) durchbrochen, ist vorne durch die Altarnische (Apsis) abgeschlossen und mit dem Dachstuhl bedeckt.
Landwirtschaft, cherveröe, Aairdet.
a) Landwirtschaft. Die Landwirtschaft erlitt gegen früher einen namhaften Aufschwung. Klöster und weltliche Herren wetteiferten in Ausrodung von Waldungen und Urbarmachung des Bodens. Von besonderem Einfluß auf Hebung derselben waren die Musterwirtschaften, welche Karl d. Gr. in allen Teilen des Landes einrichtete.
b) Gewerbe. Das allmähliche Umsichgreifen der Kultur in Germanien hatte eine Scheidung der Gewerbe in verschiedene Zweige zur Folge. Hauptftätten des gewerblichen Lebens in dieser Periode waren die Königshöfe, Grafensitze und Klöster. Auf beiden ersteren übten die Leibeigenen und in letzteren die Laienbrüder als Müller, Bäcker, Gerber, Schuhmacher, Weber, Schneider, Pelzbereiter, Horn- und Metallarbeiter, Faßbinder, Töpfer u. s. w. vorzügliche Dienste.
c) Handel. Der Handel war in zunehmender Blüte begriffen. Besonderen Einfluß ans denselben übten die geprägten Münzen, welche allenthalben als Tauschmittel in Umlauf gesetzt wurden. Auch das Marktrecht, das der König an Bischöfe, Äbte und Grafen verlieh, wirkte fördernd auf ihn ein. Als Träger des Handels erschienen vorzugsweise die Juden, die gegen Entrichtung einer jährlichen Abgabe sich des Schutzes der weltlichen und geistlichen Großen erfreuten (Judenschutz).
Hauptstapelplätze des Handels waren die altrömischen Städte
Pfeilschiftcr, Sdzt nimmst off. 17
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Extrahierte Personennamen: Karl_d Karl Weber Schneider
richtete Meistergesang. Der bedeutendste aller Meistersänger war der Schuhmacher Hans Sachs in Nürnberg.
b) Wissenschaften. Das Schulwesen lag noch großenteils in den Händen des Klerus. Da aber mit dem Aufblühen der Städte im Bürgertume das Bedürfnis nach höherer Bildung
hervortrat, entstanden neben den Kloster- und Domschulen auch
weltliche Schulen, deren Leitung Rektoren übertragen wurde. Der wichtigste Unterrichtsgegenstand dieser Rektoratsschulen war die lateinische Sprache; doch wurde an manchen derselben auch der deutschen Sprache schon einige Aufmerksamkeit zugewendet. -Ungleich wichtiger als die genannten Schulen wurden die Universitäten. Sie waren die wichtigsten Pflanzstätten der humanistischen Studien (Kenntnis des klassischen Altertums), welche nach der Zerstörung des griechischen Kaiserreiches 1453 durch griechische Gelehrte in Italien neu angeregt und von dort auch nach Deutschland verbreitet wurden. — Ein höchst schätzbares
Mittel zur Förderung der Wissenschaften wurde die durch Johann Gnttenberg (Peter Schösset — Johann Fnst) 1440 erfundene
Bnchdruckerknnst, denn sie ermöglichte fortan schnelle und billige Vervielfältigung aller jener Geistesprodukte, welche bisher von Mönchen mühsam abgeschrieben werden mußten. — Um das Volksschulwesen machten sich die Mönche der sogenannten Zettel-orden (Franziskaner, Augustiner, Dominikaner) verdient; sie zogen von Ort zu Ort und unterrichteten die Jugend nicht nur in der Religion, sondern auch in der sonst sehr vernachlässigten Muttersprache.
c) Künste. Wie in den früheren Perioden, so stand auch in dieser die Kunst hauptsächlich im Dienste der Kirche. Unter den verschiedenen Zweigen derselben verdient die Baukunst in erster Linie genannt zu werden. Seit Anfang des 13. Jahrhunderts entwickelte sich aus dem romanischen derjjothische oder altdeutsche Baustil.
Charakteristische Merkmale desselben: In ihm kommt der Spitzbogen zur Anwendung, der eine höhere Wölbung gestattet als der Rundbogen. An den Pfeilern steigen Halb-säulchert empor, die sich als.gurten in das Gewölbe fortsetzen und die Aufgabe haben, die Gewölbsteile zu tragen.
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Extrahierte Personennamen: Hans_Sachs Johann_Gnttenberg Johann Peter_Schösset —_Johann Fnst Johann
Extrahierte Ortsnamen: Nürnberg Italien Deutschland
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Straßburg, Mainz und Köln nach den Niederlanden oder über Augsburg, beziehungsweise Regensburg, Nürnberg und Erfurt nach Norddeutschland. Der Seehandel auf der Nord- und Ostsee lag vorzugsweise in den Händen der Hansestädte Hamburg, Bremen, Lübeck, Wismar, Rostock und Danzig. (Siehe Städtebünde.)
V. Zeitraum.
Von der Reformation bis jetzt.
Kirche.
Infolge dxr Reformation kam es zur Spaltung der Kirche in die katholische und protestantische Konfession. Das Rechtsverhältnis zwischen beiden wurde durch den Augsburger Religionsfrieden 1555 und den westfälischen Frieden 1648 geregelt. — Unter den im Reformationszeitalter entstandenen Mönchsorden ist der Jesuitenorden zu merken, welcher durch Ignaz von Loyola 1540 gegründet wurde und sich hauptsächlich die Bekämpfung der protestantischen und Verteidigung der katholischen Lehre zur Aufgabe stellte. Dieser Orden wurde durch Papst Klemens Xiv. 1773 aufgehoben, durch Papst Pius Vii. 1814 wieder erneuert.
- Tief eingreifend in die kirchlichen Verhältnisse Deutschlands war der Luneviller Friede 1801, beziehungsweise der Reichsdeputationshauptschluß 1803. Infolge desselben hörten die Bischöfe und Äbte auf, Landesherren zu sein, und deren reiche Besitzungen gingen an die weltlichen Fürsten über. Nach dem Wiener Kongreß 1815 war jeder deutsche Fürst bestrebt, der katholischen Kirche auf seinem Gebiete durch Abschluß eines Konkordats mit dem Papste eine neue Verfassung zu geben.
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Deutschland.
230 -
Sayern.
j Handels begleitet. Er errichtete 1833 Landwirt-| schafts-, Gewerbe- und polytechnische Schulen, j| war mit Veranlassung zur Gründung des deut-jj schert Zollvereins und der Münzeinigung, er-! baute Eisenbahnen (die erste in Deutschland 1835 zwischen Nürnberg und Fürth) und den Donau-Mainkanal, verbesserte das Postwesen, errichtete jj die Dampfschiffahrt auf der Donau und rief die Hypotheken- und Wechselbank ins Leben.
Den kirchlichen Bedürfnissen trug er Rechnung durch Mehrung der Mittel für den Kultus j, (namentlich während der Verwaltungsperiode seines Ministers v. Abel), durch Erbauung von : Kirchen und Wiederherstellung von Klöstern.
Seinen Wohlthätigkeitssinn bewies er durch !| Errichtung des Blindeninftitntes in München, | Gründung vieler Erziehnngs- und Beschäftigungsanstalten und Organisierung von Kreis-Hilfs-|| kassen. Letztere (die er mit je 14,000 Gulden ji Dotatiou ausstattete) eröffneten auch solchen soliden Gewerbs- und Landtenten einen Kredit, welche wegen Mangels einer Hypotheke anderwärts kein Darlehen erhalten können.
Den Glanzpunkt in König Ludwigs I. Re-|| gieruug bilden dessen Verdienste um die Kunst. Er zog alle begabten deutschen Künstler an sich und rief mit Hilfe derselben in München jene Kunstschöpfungen der Architektur, Bildnerei und Malerei ins Leben, durch welche es die erste Kunststadt in ganz Deutschland wurde. — Berühmte Münchener Künstler seiner Zeit:
a) Durch den großen Meister Cornelius erblühte in München die erste deutsche Malerschule. Berühmte Meister derselben waren Kanlbach, Heß, Schran-
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs_I. Cornelius
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adelige Herkunft und ansehnlicher Güterbesitz erforderlich. Die Vorbereitung dazu dauerte längere Zeit. Schon mit dem siebenten Jahre trat der Sohn des Adeligen in den Dienst einer Edelfrau und lernte als „Edelknabe oder Page" höfische Sitte. Nach vollendetem vierzehnten Jahre wurde er „Knappe" und begleitete als solcher den Burgherrn zur Lust der Jagd und Waffenspiele, sowie in den Ernst der Schlachten. Hatte der
Knappe das einundzwanzigste Jahr zurückgelegt, so empfing er den „Ritterschlag" (Schwertleite). Diese wichtige Handlung, vor welcher er sich am Altare eidlich verpflichten mußte, die Kirche, die Armen, die Witwen und Waisen gegen jedes Unrecht zu schützen und tadellos vor Gott und den Menschen zu wandeln, bestand darin, daß ihm ein Ritter Handschuhe, Panzer und Sporen überreichte und ihn dann mit flacher Klinge dreimal auf Hals und Schultern schlug. — Das Rittertum hob sich besonders durch die im elften Jahrhundert in Frankreich entstandenen Turniere; seineil höchsten Aufschwung aber nahm es in der Zeit der Kreuzzüge. Darnach entartete es in Roheit und sank allmählich zum Raubrittertum herab. Bei Beginn der Neuzeit löste es sich ganz auf, weil durch Erfindung des Schieß-
pulvers die Kriegsführung eine gänzliche Umgestaltung erlitt.
Die Ritterorden. Die höchste Blüte des Rittertums zeigte sich in den geistlichen Ritterorden, welche unmittelbar aus den Kreuzzügen hervorgingen. Sie hatten noch strengere Gelübde als die übrigen Ritter und mußten sich zu unbedingtem Gehorsam, zu einem ehelosen Leben, zum Geleite der Pilger und zum Kampfe gegen die Ungläubigen verpflichten.
a) Der Johanniterorden entstand 1118 ans einem Mönchsorden, der sich die Pflege kranker, hilfsbedürftiger Pilger in einem Hospitale nahe des heiligen Grabes zur Aufgabe gestellt hatte. Er siedelte nach Verlust des heiligen Landes erst nach Rhodus und dann nach Malta über und nannte
sich von nun an „Malteserorden". Jetzt besteht er nur
mehr dem Namen nach. Seinen ursprünglichen Namen legte er sich nach Johannes dem Täufer bei, den er sich zum Schutzpatron erwählt hatte.
b) Der Tempelherrenorden wurde 1118 durch acht französische
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