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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geographie von Mitteleuropa - S. 46

1912 - Regensburg : Manz
46 Das Deutsche Reich. 193000 E., der erste Handelsplatz Badens mit großen Hafenanlagen und starker Industrie. Mannheim ist eine verhältnismäßig junge Han- delsstadt. Zu der heutigen Bedeutung hat es sich erst anfgeschwnn- gen, als der Rhein bis zur Mündung des Neckars, der selber wieder eine Quelle reichen Verkehrs ist, zu einer guten, 2 m tiefen Fahr- straße umgeschaffen worden war und die Stadt einen umfangreichen Rheinhafen mit vorzüglichen Einrichtungen erhalten hatte. Die innere Stadt ist schachbrettartig erbaut. Am Rhein liegt das umfangreiche großherzogliche Schloß. Von Heidelberg führt nordwärts, am Fuße des Odenwaldes entlang, eine der landschaftlich schönsten Straßen Deutschlands, die Bergstraße/ nach Darmstadt, 87 000 E., der Hauptstadt des Großherzogtums Hesseu. 9. Ansiedelungen links des Rheines. Im südlichen Teil der Tiefebene, im Elsaß, liegen die größeren Städte abseits vom Rhein an der Jll (früher Ell genannt), welche fast parallel mit dem Rheine fließt: Mühlhausen im Sundgau, 95000 E., bekannt durch groß- artige Baumwoll-Webereien und Kattundruckereien.2 Kolmar, 44000 E., ebenfalls lebhafte Gewerbestadt (Baumwoll- und Seiden- spinnereien). Straßburg,^ 179000 E., starke Festung, Universität, Sitz des kaiserl. Statthalters, eine bedeutende Industrie- und Han- delsstadt. Berühmt ist der Straßburger Münster, einer der schönsten gotischen Dome. Straßburg liegt an der Stelle, wo von altersher zwei Völkerstraßen sich kreuzten. Die eine führt durch die Ebeue nordwärts nach Mainz und über Frankfurt a. M. nach Mittel- und Norddeutschland, südwärts durch die Burgundische Psorte ins Rhone- tal zum Mittelländischen Meere. Die andere, die alte Römerstraße, 1 Auf der einen Seite sind die obst- und weinreichen, mit Burgruinen ge- krönten Abhänge des Odenwaldes, auf der andern ist die fruchtbare Rheinebene. 2 Kattun (vom arab. Koton, Baumwolle) ist ein leinwandartig ge- webtes, steif und glänzend zubereitetes Baumwollenzeug. 3 Die Stadt war unter dem Namen Argentoratum ein Waffenplatz der Römer, seit dem 3. Jahrhunderl Bistum, dann Kaiserpfalz, später eine der blühendsten deutschen Reichsstädte. Dort lebten berühmte Männer (Gottfried- von Straßburg, Tauler, Fischart :c.); Erfindung der Buchdruckerkunst (Gilten^ berg f 1468).

2. Geographie von Mitteleuropa - S. 48

1912 - Regensburg : Manz
48 Das Deutsche Reich. Rhein, war der Mittelpunkt der alten Römerherrschaft1 und ist heute eine rege Industrie- und Handelsstadt (Versand von Weinen) und eine starke Festung. Der Dom ist die älteste gewölbte romanische Basilika in Deutschland (begonnen um 978). Im ehem. kurfürstlichen Schloß ist eine reiche Sammlung römischer und germanischer Alter- tümer, welche im Mainzer Gebiet zahlreich ausgegraben werden. In der preußischen Provinz Hessen-Nassan liegt Frankfurt ^ a. Main, 415000 E., ein Kreuzungspunkt wichtiger Straßen und (jetzt) Eisenbahnen, eine lebhafte Industrie- und Handelsstadt (Bank, Börse, Messen). Seit Kanalisierung des unteren Maines hat Franks, auch wesentlichen Anteil an der Rheinschiffahrt. Bekannt sind der Zoolo- gische Garten und der Palmen-Garten. Hier ist auch Goethes Vaterhaus. Mainauswärts liegt das zu Hessen gehörige Offenbach, 76000e. Es verdankt seinen Ursprung französischen Flüchtlingen (um 1700). Bekannt sind die Offenbacher Galanteriewaren; auch die Maschinen- fabriken und Gießereien sind bedeutend. Das preußische Hanau, 37 000 E., liegt in der fruchtbarsten Gegend der Wetterau und ist fabriktätig (Gold- und Silbersachen). 7. Das Lothringische Stufenland. 1. An den Wasgenwald schließt sich im W. bis zu den Argonnen und den Ardennen das Lothringische Stufenland an, von welchem der nordöstliche Teil zu Deutschland, der größere westliche Teil zu Frankreich gehört. Im S. ein formenreiches Bergland, verflacht es sich nach N. und geht allmählich in ein wellenförmiges Hügelland über. Es bildet einen ähnlichen Seitenflügel der Oberrheinischen Tief- 1 In dem keltischen Mogontiacum legten die Römer etwa 10 v. Chr. ein festes Standlager an, welches Sitz des Legatar für Germania superior und mit dem rechten Ufer (Kastel) frühzeitig durch eine feste Brücke verbunden war. Als Sitz christlicher Bischöfe erscheint Mainz nachweislich seit dem 6. Jahrh. Durch Bonifatius (f 755) wurde es Metropole von Deutschland. 2 Franconofurd (d. i. Frankenfurt) wird zuerst 793 als Ortschaft mit königlicher Pfalz erwähnt. Im 13. Jahrhundert war Frankfurt freie Reichs- und bedeutende Handelsstadt (Messen). Die Wahl (seit 1356) und Krönung der Kaiser fand im Dom, das Krönungsmahl im Rathaus (Römer) statt.

3. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 114

1893 - Regensburg : Bauhof
und nötigte die Bayern durch seinen glänzenden Sieg am Berge Jsel bei Innsbruck zum Rückzug nach Kufstein. Gleichzeitig verdrängte der Advokat Schneider ein französisch-württembergisches Corps aus Vorarlberg, so daß nun Tirol wieder von fremder Gewalt befreit war. - Jetzt rückte ein ans Bayern, Rheinbünd-lern, Italienern und Franzosen bestehendes Heer von 50,000 Mann in Tirol ein. Gegen eine solche Übermacht zu kämpfen, fehlte allen Aufständischen der Mut, nur Hofer nicht. Nach einem Aufruf an seine „herzallerliebsten Tiroler" ergriff er wieder die Waffen und nötigte durch einen Sieg über Lefebre bei Sterzmg und durch Wegnahme Innsbrucks die fremden Eroberer zum drittenmale zum Rückzug aus Tirol. Hierauf regierte er als „kaiserlicher Oberkommandant" das Land nach altem Herkommen. — Erst nach Abschluß des Schönbrunner Friedens gelang es drei von verschiedenen Seiten in Tirol einrückenden Heeren, den Aufstand zu unterdrücken. Auch Hofer ließ uach verheißener Amnestie seine Unterwerfung anzeigen. Aber infolge der falschen Nachricht, daß Österreich die Feindseligkeiten gegen Frankreich erneuert habe, machte er nochmals einen Erhebungsversuch. Deshalb wurde er geächtet und, nachdem et durch Verrat in die Hände der Franzosen gefallen war, zu Mantua erschossen. -Tirol wurde in drei Teile zerstückelt, wovon der südliche an Italien und der östliche an Jllyrien kam, während der nördliche bei Bayern verblieb. Als Entschädigung für die verlorenen Gebiete Tirols erhielt Bayern durch den Vertrag zu Paris 1810 die Markgrafschaft Bayreuth, Regensburg und einige Teile von Würzburg. Napoleon auf seiner Machthöhe. Napoleon hatte inzwischen den Gipfel feines Glückes erreicht. Um seine Dynastie den übrigen europäischen Fürstenhäusern ebenbürtig zu machen, ging er, nachdem er sich von seiner ersten Gemahlin getrennt hatte, mit der Tochter des Kaisers Franz I. (Maria Luise) eine zweite Ehe ein. — Seine Brüder und seinen Schwager Murat hatte er zu Königen gemacht: Hieronymus in Westfalen, Ludwig (den Vater Napoleons Iii.) in Holland, Joseph

4. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 223

1893 - Regensburg : Bauhof
Deutschland. Der Wiener Kongreß 1815. Der deutsche Bund 1815—1866. — 223 — Bayern. und Eisfeldern zu Grunde. Nur wenige sahen ihre Heimat wieder. Nach dem unglücklichen Ausgange des rus-! fischen Feldzuges erfolgte die deutsche Volks-|| erhebung gegen Napoleon I., der durch seine fortwährenden Kriege zur furchtbaren Geißel | Europas geworden war. Preußen ging mit | seinem Beispiele voran. Auch Bayern, das sich einst nur seiner Selbsterhaltung wegen an den Übermächtigen angeschlossen hatte, hörte jetzt auf den Sehnsnchtsrnf der deutschen Stämme nach Versöhnung und Einigung und schloß sich im Vertrag zu Ried am 8. Oktober 1813 gegen Gewährleistung seiner Souveränität und seines Besitzes an die Verbündeten an. Zwar kämpfte es noch nicht in der großen Völkerschlacht bei ! Leipzig (16. und 18. Oktober 1813) an deren Seite, aber kurz darauf trat es bei Hanau, wo General Wrede den kühnen Versuch machte, dem , fliehenden Napoleon I. den Rückzug zu verlegen, ; in die Waffenbrüderschaft zur Befreiung der i; deutschen Heimat. Großen Kriegsruhm erwarb sich Maximilians I. Armee auch im ersten und zweiten Feldzuge der Verbündeten nach Frankreich j| (1814 und 1815). Die Tage von Brienne, Bar- und Arcis sur Aube geben bis in die fernsten Zeiten Zeugnis von der bayerischen Tapferkeit. Im Jahre 1816 trat Bayern an Österreich auf Grund eines mit ihm 1814 zu Paris abgeschlossenen Vertrages Salzburg, Tirol mit Vorarlberg und das Inn- und Hausruckviertel ab, wogegen es Würzburg, Aschaffenburg und ii die Rheinpfalz als Entschädigung bekam. Da-

5. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 110

1893 - Regensburg : Bauhof
W 110 - trat später auch noch Preußen bei, während Bayern, Württemberg und Baden sich mit Napoleon verbündeten. — Sn dem darauffolgenden Kriege überschritten die Österreich erden Inn und besetzten München, wurden aber durch Beruadotte, Deroy und Wrede wieder zum Rückzug gezwungen. Gleichzeitig rückte Napoleon in Deutschland ein und nötigte den österreichischen General Mack in Ulm znr Kapitulation. Dann drang er bis nach Mähreu vor und schlug dort das österreichisch-russische Heer in der „Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz 1805 so entscheidend, daß Kaiser Franz Ii. um den Frieden nachsuchte. Dieser wurde ihm 1805 zu Preßburg unter der Bedingung bewilligt, daß er a) für Salzburg Veuetieu an Italien und Tirol und Vorderösterreich an Napoleons Bundesgenossen abtrat, b) seine Zustimmung zur Verleihung der Königswürde an Bayern und Württemberg gab. — Preußen mußte im „Schönbrunner Vertrag" gegen Hannover, das Napoleon den Engländern entrissen hatte, Kleve und Neu-chatel an Frankreich und Ansbach an Bayern überlassen. Bayern bekam Tirol und Vorarlberg mit den Fürstbistümern Brixen und Trient, die Marfgraffchaft Burgau, die Reichsstädte Augsburg und Lindau, die noch übrige Hälfte der Hochstifte Eichstätt und Passau und die Markgrafschaft Ansbach, mußte aber dafür das Herzogtum Berg an Napoleon und Würzburg an den Kurfürsten von Salzburg überlassen. Gründung des Mheinvundes und Auflösung des deutschen Meiches 1806. Nach dem Preßburg er Frieden steuerte Napoleon auf das Ziel los, die deutschen Fürsten ganz dem österreichischen Einflüsse Zn entrücken und von sich abhängig zu machen. Zur Erreichung dieses Vorhabens gründete er 1806 mit sechzehn süddeutschen Fürsten den Rheinbund, an dessen Spitze er den Kurfürsten und Erzkanzler Karl von Dalberg mit dem Titel „Fürst Primas" stellte. Er selbst warf sich zum Protektor des Bundes auf. Die verbündeten Fürsten verpflichteten sich, allen auf Deutschland bezüglichen Titeln und Würden zu entsagen und ihrem Protektor in seinen Kontinentalkriegen ein bestimmtes Kontingent (63,000 Mann)

6. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 113

1893 - Regensburg : Bauhof
— 113 — Spanien herbei und schlug das unter Erzherzog Karl in Bayern eingerückte österreichische Heer bei Abensberg, Landshut, Eckmühl und Regensburg. Hierauf drang, er durch Böhmen nach Wien vor und eroberte es. Zwar stellte sich ihm Erzherzog Karl in Mähren entgegen und brachte ihm in der zweitägigen Schlacht bei Aspern und Eslingen eine empfindliche Niederlage bei; aber der entscheidende Sieg der französischen Waffen bei Wagram zwang Österreich zum Frieden zu Schönbrunn (oder Wien) 1809. Durch denselben mußte es abtreten: a) Salzburg, Berchtesgaden und das Inn- und Hausruckviertel an Bayern, b) seine meisten polnischen Besitzungen an Sachsen, c) Jllyrien an^ Napoleon, der daraus das gleichnamige Königreich bildete. Der Aufstand der Tiroler 1809. Bei Beginn des österreichischen Krieges brach in Tjrol ein Aufstand gegen die bayerische Regierung aus. Anlaß zu demselben gaben die Benennung des Landes mit dem Namen Südbayern, die Aufhebung der alten Verfassung, die Einführung der Konskription, dann so manche Mißgriffe, die sich bayerische Beamte in Tirol erlaubten. — An die Spitze der Aufständischen stellten sich Andreas Hofer, Wirt am Sand im Pafseierthale, Joseph Speckbacher, Martin Teimer, Joseph Straub und der Kapuziner Haspinger. Die Kämpfer waren Bauern und Studenten, die durch eine österreichische Heeresabteilung unter Chasteler unterstützt wurden. — Hofer begann den Kampf, indem er mit seinen tapferen Landsleuten die Bayern im Treffen bei Sterzing zur Streckung der Waffen zwang. Zwei Tage später stürmten andere Bauernhaufen das durch General Kinkel besetzte Innsbruck und nahmen eine zur Hilfe herbeigeeilte französisch-bayerische Kolonne gefangen. So wurde in einem viertägigen Feldzug Tirol von fremder Gewalt befreit. — Napoleon, wütend über die Erfolge des Bauernvolkes, erließ blutige Befehle zur Unterdrückung des Aufstandes. Diese vollzog Marschall Lefebre, der unter Verübung entsetzlicher Greuel Tirol wieder eroberte. Aber Hofer sammelte die Schützen des Passeierthales und Vintschgaues Pfeilschifter, Memorierstoff. ti

7. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 222

1893 - Regensburg : Bauhof
Deutschland. — 222 — Bayern. Bundes in all seinen Kontinentalkriegen mit einem Kontingent von 30,000 Mann zu unterstützen. Dieser Verpflichtung kam König Maximilian I. zum erstenmal im Iv. Koalitionskrieg (1806—1807) nach. Seine Truppen nahmen ruhmvoll an der Eroberung der schlesischen Festungen teil und trugen in manchen Feldschlachten wesentlich zum Sieg der napoleonischen Heere bei. Auch im österreichischen Krieg (1809) kämpften die Bayern an Napoleons I. Seite. Sie legten bei Abensberg, Landshut, Eckmühl und Regensburg glänzende Proben ihrer Tapferkeit ab und halfen unter Wrede die Hauptschlacht bei Wagram entscheiden. Für diese hervorragende Dienstleistung erhielt Maximilian I. im Wiener Frieden Salzburg, Berchtesgaden und das Inn- und Hausruckviertel. Gleichzeitig mit dem österreichischen Krieg fand der Aufstand der Tiroler statt (siehe deutsche Geschichte). Nach Niederwerfung desselben wurde Tirol in drei Teile zerstückelt, : wovon der östliche an Jllyrien und der südliche an Italien kam, während der nördliche bei ! Bayern verblieb. Für die verlorenen Gebiete Tirols erhielt Bayern durch die Pariser Teilungsakte 1810 die Markgrafschaft Bayreuth, Regensburg und einige Teile von Würz-bnrg. Im Jahre 1812 teilte Bayern das schwere ! Verhängnis Napoleons I. in Rußland. Fast ; das ganze bayerische Heer, bestehend aus ; 30,000 Mann, ging auf den russischen Steppen

8. Kl. 3 = (Oberkl.) 6. u. 7. Schulj - S. 462

1883 - Regensburg : Pustet
462 reicher. Moreau drang zu gleicher Zeit wieder in Süddeutsche land vor und schlug den Erzherzog Johann bei Hohen- linden, östlich von München. Österreich wurde 1801 zum Frieden von Lüneville (spr. Lühn'wihl) gezwungen und mußte das ganze linke Rheinufer an Frankreich ab- treten. Die deutschen Fürsten entschädigte man für die ver- lorenen Besitzungen durch die geistlichen Herrschaften, die man säcularisiert, d. h. in weltliche Besitzungen umgewandelt hatte. Neapel machte gegen Abtretung einiger Inseln Frieden mit Frankreich, und der neue Papst Pius Vii. erhielt von Napoleon den Kirchenstaat zurück. Um Frankreich auf seine alten Grenzen zurückzuführen, verbündete sich England mit Rußland, Österreich und Schwe- den 1805. (Dritte Koalition). Napoleon, im Bunde mit Baden, Würtemberg und Bayern, drang, nachdem der öster- reichische General Mack in Ulm kapituliert hatte, in Österreich ein, besetzte Wien und besiegte die Österreicher und Russen in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz den 2. Dez. 1805. Zwar wurde die französische Flotte in demselben Jahre von Nelson bei Trafalgar besiegt; allein dieser Sieg änderte auf dem Festlande nichts. Im Frieden von Preßburg trat Österreich Venedig an das Königreich Italien, Tirol an Bayern ab. Bayern und Würtemberg wurden Königreiche. Um Deutsch- land ganz von sich abhängig zu machen, vereinigte Napoleon 1806 eine Anzahl deutscher Fürsten zum Rheinbünde und nannte sich dessen Protektor (Beschützer). Damit hörte das deutsche Reich, welches fast 1000 Jahre bestanden hatte, aus Franz Ii. legte nun seine Würde als deutscher Kaiser nieder und nannte sich Kaiser von Österreich. In demselben Jahre hatte Napoleon ohne Vorwissen Preu- ßens Hannover an England zurückgegeben, und Preußen stellte sich mit den Russen und Sachsen dem gewaltigen Eroberer ent- gegen. (Vierte Koalition). Napoleon aber schlug das preußisch-sächsische Heer bei Jena und Auerstädt den 14. Okt. 1806, dann die Russen und Preußen bei Ey lau und Fried- land 1807 und erzwang den Frieden von Tilsit. Preußen verlor die Hälfte seiner Länder. Aus den abgetretenen Län- dern bildete Napoleon ein neues Königreich, Westfalen. Im Jahre 1809, als gerade Napoleons Hauptheer in Spanien war, erhob sich Österreich nochmals und nahm allein den Kampf gegen Napoleon auf. Napoleon eilte an die Do- nau und besiegte die Österreicher in mehreren Schlachten, wie

9. Kl. 3 = (Oberkl.) 6. u. 7. Schulj - S. 474

1883 - Regensburg : Pustet
474 Tegethof verloren. Es erfolgte am 23. August der Friede zu Prag. Nach diesem niußte Österreich, obwohl iu Italien Sieger, aus Deutschland ausscheiden und Venetieu an Italien abtreten. Hannover, Schleswig-Holstein, Kurhessen, Nassau und Frankfurt wurden Preußen einverleibt. Sachsen und die übrigen Staaten im Norden des Main schlossen mit Preußen den „norddeutschen Bund"; Bayern, Würtemberg, Baden und Hessen-Darmstadt zahlten Kriegskosten, erneuerten den Zollverein und stellten für den Fall eines Krieges ihre Truppen unter Preußens Führung. Dies der Anfang des neuen deutschen Reiches. Der Ruhm und die bedeutenden Erfolge jedoch, welche Preußen^ durch den Krieg 1866 errungen, sowie die beginnende Einigung und Erstarkung Deutschlands erregte im höchsten Grade den Neid der Franzosen und den ihres Kaises Napo- leon, und es kam, wie ihr hören werdet, zum deutsch-französi- schen Kriege. 42. „In Aranlrreich Hinein!^ Und brauset der Sturmwind des Krieges heran Und wollen die Wälschen ihn haben, So sammle, mein Deutschland, dich stark wie ein Alaun Und bringe die blutigen Gaben, Und bringe den Schrecken und trage das Granen, Von all' deinen Burgen, aus all' deinen Gauen, Und klinge die Losung: Zum Rhein! übern Rhein! All-Deutschland in Frankreich hinein! Sie wollen's: So reiße denn, deutsche Geduld, Reiß' durch von dem Belt bis zum Rheine! Wir fordern die lange gestundete Schuld — Aus, Wälsche und rühret die Beine! Wir wollen im Spiele der Schwerter und Lanzen Den wilden, den blutigen Tanz mit euch tanzen. Wir klingen die Losung: Zu in Rhein, übern Rhein! All-Deutschland in Frankreich hinein! Mein einiges Deutschland, mein kühnes, heran! Wir wollen ein Liedlein euch singen Von dem, was die schleichende List euch gewann, Von Straßburg und Metz und Lothringen:

10. Die mittlere und neuere Zeit - S. XVIII

1859 - Regensburg : Manz
Xviii Blatt Vi. Der Länderbestand Europa’s gestaltete sich in der 2. Hälfte des 17. Jlidrts. in folgender Weise: 1. Portugal, welches 60 Jahre (1581 — 1640) unter spanischer Herrschaft gestanden hatte, behauptete unter dem Hause Braganza seine Unabhängigkeit gegen alle Versuche der Spanier, das verlorne Königreich wieder zu gewinnen. 2. Spanien besass ausserhalb der pyrenäischen Halbinsel in Europa noch: Neapel und Sicilien, Sardinien, Mailand, die stati degli presidj an der toscanischen Küste und Belgien, verlor aber an Frankreich das südliche Flandern, Lille, Toumay, die Franche-Comté, Roussillon und gegen Ende des 17. Jhdrts. (1697) auch Luxemburg. 3. Frankreich hatte im westfälischen Frieden die definitive Abtretung der längst besetzten Bisthümer Metz, Toul und Verdun und dazu die österreichi- schen Besitzungen im Eisass, den Sundgau und die Festung Breisach erlangt. Dazu gewann es von Spanien in Folge der drei Raubkriege die unter Nro. 2. an- gegebenen Landschaften und von Deutschland Strassburg und Eisass. 4. England hatte die Eroberung Irlands vollendet und sich durch die Succession des Hauses Stuart mit Schottland zu einem Reiche vereinigt; doch behielten beide Reiche noch ihr besonderes Parlament bis 1707, zu welcher Zeit auch erst die Benennung „Königreich Grossbritannien und Irland“ aufkam. 5. Der skandinavischen Reiche gab es auch in diesem Zeiträume nur zwei: a) Dänemark nebst Norwegen, dem südlichen Schweden, Gothland und Island, wozu noch durch Kauf die Insel Oesel gewonnen wurde; doch verlor es an Schweden das südliche Schweden, Gothland und Oesel (vorüber- gehend auch Bornholm und Drontheim). b) Schweden war durch siegreiche Kriege auf einige Zeit eine Hauptmacht geworden, indem es dicht nur von Dänemark die eben genannten Besitzungen gewann, sondern schon früher von Russland: Carelien und Ingermannland (1615) erhalten hatte, dazu in Folge des westfälischen Friedens in Deutsch- land sich die säcularisirten Gebiete von Bremen und Verden als ein welt- liches Herzogthum, ferner Wismar, ganz Vorpommern nebst der Insel Rügen und einem kleinen Theile (des spätem) Hinterpommerns nebst den Odermündungen als ein auch in weiblicher Linie erbliches Reichslehen ab- treten liess, und endlich im Frieden zu Oliva 1660 von Polen Esthland und Liefland (bis auf den südlichen Theil) nebst der Insel Oesel erhielt. 6. Deutschland, dessen Verluste an Frankreich und Schweden vorhin (unter Nro. 3. und 5. b.) angegeben sind, erhält mit seinen westlichen und süd- lichen Grenzländern eine genauere Darstellung auf dem Carton, namentlich zur übersichtlichen Anschauung der im Reiche zerstreuten habsburgischen, branden- burgischen und pfälzischen Landestheile. A. Oesterreich besass ausser der zusammenhängenden Hauptmasse seiner Länder, welche das Hauptblatt darstellt, noch die sogenannten vorderöster- reichischen Länder, bestehend aus: a) den österreichischen Landen in .Schwaben, nämlich: der Land- vogtei Schwaben, der Markgrafschaft Burgau, der Grafschaft Hohenberg, der Stadt Costnitz u. s. w.; b) dem Breisgau nebst den 4 Waidstädten am Rhein (Rheinfelden, Seckingen, Lauffenburg, Waidshut) u. s. w.; c) den sog. vorarlbergischen Herrschaften oder den Grafschaften Feldkirch, Bregenz, Biudenz und Sonneberg. B. Die brandenburgischen Länder, weiche seit 1618 mit dem Herzog- thum Preussen vereinigt waren, bestanden ausser diesen beiden Hauptmassen aus a) Theilen der Niederlausitz und des Herzogthums Glogau; b) dem Antheile an der jülich’schen Erbschaft, nämlich: dem Herzogthum Cleve, den Grafschaften Mark und Ravensberg; c) den im westfälischen Frieden erhaltenen Entschädigungen für Vorpommern, nämlich: dem Erzstift Magdeburg, den Bisthümern Halberstadt, Minden und Camin, sowie Hinterpommern (damals noch mit Ausschluss des öst- lichen Oderufers, welches als schwedische Besitzung zu Vorpommern ge- rechnet wurde). C. Die pfälzischen Länder zerfielen vor dem 30jährigen Kriege in 2 Theile: Churpfalz und Pfalz-Neuburg, welche letztere Linie aus der jülich’- schen Erbschaft die Herzogthümer Jülich und Berg erhalten hatte. Im 30jährigen Kriege wurde der Kurfürst (Friedrich V.) von der Pfalz geächtet, und Baiern erhielt mit der Kurwürde dessen Länder im baierischen Kreise als Oberpfalz; dem Sohne des geächteten Kurfürsten erkannte der westfälische Friede die Unterpfalz zu und schuf für ihn eine 8. Kurwürde. So gab es nun a) die Oberpfalz im alten baierischen Nordgau, zum Kurfürstenthum Baiern gehörend; b) Pfalz-Neuburg, sehr zerstreut theils zu beiden Seiten der obern Donau, theils zwischen der Oberpfalz, theils zu beiden Seiten des Nieder- rheins liegend; c) Kurpfalz oder Unterpfalz zu beiden Seiten des Mittelrheins. Die beiden letzteren (b. und c.) wurden 1685 vereinigt durch das Aussterben der (simmern’schen) Kurlinie und die Succession der neuburgischen Linie in der pfälzischen Kurwürde. Ausserdem gab es noch eine Linie der Pfalzgrafen zu Zweibrücken, wovon wieder pfalzgräfliche Linien in Sulzbach (in der Oberpfalz), in Birkenfeld (auf dem Hundsrücken) und in Veldenz (ebenfalls auf dem Hundsrücken) ausge- gangen waren. 7. Holland und 8. die Schweiz, welche längst factisch vom deutschen Reiche getrennt waren, erlangten im westfälischen Frieden die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit.
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