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1. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 241

1839 - Reutlingen : Fischer
— 2m — Mündung nähern, am wichtigsten jedoch gegen das Meer selbst, weil dessen Spiegel, besonders zur Fluth- zcit, häufig hoher steht, als das Land. Solche Dämme Hasen 10 bis 20 Fuß Hohe. Zugleich ist dieser, durch Deiche geschuhte, üppig fruchtbare Boden an den Ge- wässern, der Masch oder Marsch genannt wird, wie viele innere Gegenden, leicht der Versumpfung ausge- setzt, und deßhalb von Entwässerungskanälen durchschnitten, die vermittelst einer Art sich von selbst öffnender und schließender Schleußen, Syhle genannt, sich des in ihnen gesammelten Binnenwassers während der Ebbe entledigen und die dann zurückkehrende Mce- resfluth gleich zweckmäßig abhalten. Ueber beide kost- bare Anstalten wachen Deich- und S y h l r i eh t e r. Also errang und behauptet die geistige Kraft des Men- schen den Sieg über die rohe Gewalt des Wassers und der Stürme. Wenden wir uns von den fetten Strichen am Ge- stade des Meeres und an den Ufern der Flüsse, den ein- förmigen, aber fruchtbaren Punkten der unabsehbaren Ebene, landeinwärts: so finden wir jenen verrufenen Boden, dessen allgemeiner Bestandtheil hungriger Sand ist. Berge gewabrt das Auge nirgends, und selbst die stachen, von der Nordspitze Böhmens, dem nordöstlichen Harze und dem Eggegcbirge herlaufenden Landrücken zwi- schen Oder, Elbe, Weser und Ems, welche die Gebiete dieser Ströme voneinander scheiden, erheben siel) nur unmerklich im langweiligsten Einerlei. Der Himmel, im südlichen Deutschland schon blau, spannet sich hier mei- stens nebelgrau über Sand, Haide, Moor und dürftige Wallung aus; Flüsse und Bäche, in den Moorgegenden bräunlich gefärbt und fischlos, schleichen traurig dahin, Der kl. d. Jugendfreund. 11

2. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 245

1839 - Reutlingen : Fischer
— 245 — Innere durchschneiden, befruchtend und belebend, an 500 Flüsse, von denen mehr als 50 schiffbar sind, und, oh- ne die Riesel und Bächlein zu rechnen, weit über 50,000 Bäche. Aber auch in dieser Hinsicht zeigt sich zwischen dem gebirgigen und dem flachen Theile unsers Vaterlan- des ein merklicher Unterschied. Dort fließen die Was- ser schnell und lustig daher, sprudeln silberne Quellen, oft sehr stark, ans dem Schoos; der Erde hervor, die leicht gefaßt und als Trinkbrunnen, zur Bewässerung, so wie zum Betriebe der Mühlen ohne große Kosten be- nutzt werden können; hier dagegen haben Strome, Flüs- se und Bäche einen schleichenden, traurigen Gang, und da es der Quellen nur wenige giebt, müssen gegrabene Brunnen Ersatz bieten. Von den drei Meeren, die unsere Gränze bespülen, dehnt die Nordsee oder das deutsche Meer, ein Theil des atlantischen Ozeans, sich von der Mündung der Ems bis zur Mündung des Eiderflusses ans einer Strecke von 34 Meilen aus. Ihr Wellenschlag berührt den Nvrdwesten Deutschlands, nämlich die hanöverschen Landdrosteien Anrich und Stade, das Grvßherzvgthum Ol- denburg und das westliche Holstein. Die niedrigen, von Sandbänken umlagerten Küsten sind allenthalben, theils durch Dünen oder Sandhügel von 20 bis 50 Fuß Hohe, theils durch kostbare Deiche oder Dämme gegen den An- drang der Wogen geschützt. Flnth und Ebbe sind bedeu- tend, doch nicht überall sich gleich. Erstere reicht auch bis in die Strome weit hinauf, und tritt sogar noch ober- halb Hamburg in mehrere Nebenflüsse der Elbe. Der beträchtlichste Busen an unsrer Nordseeküste ist der Dol- lart, den wiederholte Einbrüche des Meeres von 1277 bis 1287 bildeten, wobei an 50 Ortschaften plötzlichen Untergang fanden. Er erweiterte sich hierauf immer mehr,

3. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 246

1839 - Reutlingen : Fischer
— 246 — bis dem Vordringen der Fluthen endlich im Jahr 1539 durch schirmende Deiche Einhalt gethan ward. Seitdem sind ihm wieder beträchtliche Strecken, wohl anderthalb Geviertmeilcn, abgewonnen und in die fruchtbarsten Pol- der verwandelt worden, so das; seine gegenwärtige Gro- ße kaum noch 2'/2 Geviertmeilen ausmacht. Geringere Busen sind das Lei fand und die Iah de. Die Ostsee oder das baltische Meer begränzt die Nordküste unsers Vaterlandes von Kiels Hafen bis zum Ausflüsse des Tscharnvwitzcrsees in einer Strecke von 95 Meilen. An ihr, im Ganzen sandiges und nur in ei- nigen Gegenden zu abschüssigen Hohen erhobenes Gesta- de, das von der verheerenden Gewalt der Flutheu weit weniger zu lcidcu hat, als das der Nordsee, lagert sich das östliche Holstein, das Gebiet Lübecks, ganz Mecklen- burg und Pommern. Da sie von Ländern eng umschlos- sen und überhaupt von geringer Ausdehnung ist, so feh- len ihr Ebbe und Fluth ganz; auch wird ihre Tiefe, die nur bis auf 300 Fuß geht, von der des Bodensees und vieler Alpenseen bei weitem übertroffen. Von andern Meeren unterscheidet die Ostsee sich durch helleres und weniger gesalzenes Wasser; desgleichen dadurch, daß sie allein an den Flußmündungen Hafen besitzt. Diese sind jedoch durch den in der Reget gegen sie gerichteten Wel- lenschlag insgesammt der Versandung ausgesetzt, und können nur durch Kunst zugänglich erhalten werden. An der Küste liegen, außer dem frischen oder stettiner Haff, das ein bloßer Straudsee ist, der Bodden, ein be- trächtlicher Busen zwischen der Insel Usedom, dem Festlande und Rügen; die Pommern von Rügen tren- nende Meerenge Gellen und vernicht unbedeuten- de, aber namenlose Busen zwischen Neustadt und Tra- vemünde.

4. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 247

1839 - Reutlingen : Fischer
— 247 — Das von der Stadt Adria zwischen Etsch und Po benannte, adriatische Meer, ein Theil des Mittel- meeres, berührt das deutsche Land in einer getheilten Ausdehnung von etwa 11 Meilen, als Busen von Triest und Quarnaro. Ebbe und Fluth sind kaum bemerkbar; aber plötzliche Sturme bringen oft Gefahr. Die westli- che Küste erscheint zum Theil stach und voll schlammiger Untiefen; dagegen fällt die östliche schroff und felsig ab. Nach dem Hasen hinab breitet sich hier Triest, die ein- zige große deutsche Seestadt unmittelbar am Mecrcs- gestade, herrlich aus. Nach diesen drei Meeren nehmen alle Hauptflüsse Deutschlands, mit Ausnahme der Donau, die dem schwar- zen Meere zuströmt, ihre unübersehbar segensreiche Rich- tung. Das größte Gebiet kommt der Nordsee zu. Ihr gehören Rhein, Weser und Elbe, desgleichen die Kü» stenstüffe Decht, Ems, Iahde und Eider an. So nimmt die Nordsee mehr als die Hälfte, nämlich 20 Theile von Deutschland in Anspruch; auf die Ostsee kommen 7, auf das schwarze Meer 11 Theile und für das adriatische Meer bleibt nur 1 Theil übrig. Jetzt zu den Strömen mit ihren Nebenflüssen, Zuflüssen und Beislüsscn, von denen rratürlich nur die bedeutendsten berücksichtigt werden können. Unter den Strömen, die ihren Zug nach der Nord- see haben, stehet der Rhein, nicht allein der wichtigste und schönste, sondern auch, nach der Donau, der größte Strom des deutschen Landes, oben an. Seine Geburts- stätte ist das St. Gotthardsgebirge in der Schweiz, wo er sich aus unzähligen Rieseln und zwei Hauptbächcn, dem Vorder - und Mittelrhein bildet und dann bis zu sei- nem Ausflüsse, die Krümmungen mitgerechnet, an 190 Meilen durchläuft. Bei Chur schon kleine Nachen tra-

5. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 250

1839 - Reutlingen : Fischer
— 250 — ein dritter, die Bank genannter, Hänfen theils sichtba- rer, theils verborgener Klippen, über welche die Finthen auf einer Länge von 200 Schritten 4 bis 5 Fuß hoch hin- abrauschen. Die Schifffahrt auf dem Rhein ist bedeu- tend; auch tragt er dem holzarmen Holland alljährlich ei- ne nicht geringe Anzahl oft ungeheuer großer Flöße zu. Bis Basel hinauf gehen nur kleinere Schiffe; erst von Straßburg wirb der Strom mit großen Schiffen von 2,000 bis 3,000 Zentner Ladung befahren 7 zwischen Mainz und Cöln trägt er 3,000 bis 4,000, weiter hinab 9,000 und mehr Zentner, selbst Seeschiffe. Stromaufwärts ist die Ladung in der Regel geringer. Einen sehr schnellen und lebhaften Verkehr unterhalten die Dampfschiffe, deren bereits mehrere stromauf und stromabwärts gehen. Gegen Ueberschwemmungcn findet man schon im Badi- schen und in Rheinbaiern bis Mainz hinab Dämme an den Ufern, die im Flachlande sehr zunehmen. Das Thal, welches der Rhein bildet, ist von Basel aus bis gegen Mainz mehrere Meilen breit, und wird rechts von dem Schwarzwald und dem Odenwald, links von dem Was- gau begränzt. Unterhalb Mainz, in der Nähe von Bin- gen bis gegen Bonn treten die Gebirgszüge des Taunus und des Westerwaldes ans der einen, des Hundsrücks und der Eifel auf der andern Seite oft so nahe au's Ufer, daß der nebenhin laufenden Landstraße kaum der nöthige Raum bleibt. Nur von Koblenz bis Neuwied breitet sich eine größere Ebene lachend aus. Die Berge sind mit Re- den und Laubholz lustig geschmückt; die Thalfläche bede- cken die fruchtbarsten Saatfelver, die herrlichsten Obst- pflanzungen, so daß die Ufer des Rheins nicht allein zu den schönsten, sondern auch zu den ergiebigsten Gegenden unsers Vaterlandes gehören. Unbebauter Strecken giebt cs nur wenige. Sein Grund birgt Goldsand und Kristalle,

6. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 254

1839 - Reutlingen : Fischer
— 254 — Horb rauscht der Neckar in der Mitte zwischen Alb und Schwarzwalb nordwärts; dann aber, wo ihn die erstere mehr anzieht, bis Plochingen nordöstlich. Hier richtet er, eine beträchtliche Wendung machend, seinen Lauf gerade auf den Odenwald, dessen Felsen von Ncckarelz bis Hei- delberg der Breite nach durchbrechend, um sich bei Mann- heim mit dem Rheine zu verbinden. Sein Gefälle beträgt im Ganzen 1,864 Fuß, und ist bis Besigheim am stärk- sten, nämlich 1,597 Fuß. Das Thal, welches er ans sei- nem 53 Meilen langen Laufe bildet, ist eines der bedeu- tendsten und schönsten unsers Vaterlandes, und hat rechts und links eine Menge reizender Nebenthäler. Bis ober- halb Rvttenburg rauh, zum Theil eng zusammengeschnürt und tief, fängt es in der Nähe dieser Stadt an, mild und freundlich zu werden. Ueppige Saatfelder und Wiesen, herrliche Obstpflauzungen, Städte und Dörfer, Reben und Waldungen in und auf den mehr oder weniger zu- rückgetretenen Bergen erscheinen nun in lieblicher Ab- wechselung bis zum Odenwald hin. Hier drängen sich von beiden Seiten Felsen dicht au den Fluß heran; der Anbau ist im Ganzen gering und nur auf einzelne Striche be- schränkt; aber von den Höhen herab grüßt manche alte Burg, an vergangene Zeiten mahnend, und bei Heidel- berg auf einer Dorhöhe des Königstuhls liegt die schönste Ruine von ganz Deutschland, wie hingezaubert. Den mildesten Charakter, die mannigfaltigsten Schönheiten entfallet das Neckarthal unstreitig in den Gegenden von Eßlingen, Kanustatt, Laufen, Hcilbronn und Heidel- berg. Da ist gut seyn, da möchte man sich Hütten bauen. Scho» am Schwarzwald flößbar, trägt der Neckar von Kannstatt abwärts kleinere Fahrzeuge von 500 bis 600, Zentner Ladnng, von Heilbrvnn an größere, die noch einmal so viel laden; allein die Schiffahrt ist wegen des

7. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 255

1839 - Reutlingen : Fischer
— 255 — starken Gefälles und der vielen Klippen mühsam, ja ge- fährlich, und daher im Ganzen nicht erheblich. Seine vorzüglichsten Auflüste sind links die Enz, die aus zwei Quellenflüssen, der großen und kleinen Enz, entsteht, die nicht unbeträchtliche Nagold aufnimmt, und für die Holz- flößerei von Wichtigkeit ist. Sie hat im Schwarzwald, aus dessen Milte sie bricht, ein sehr wildes und fast durch- aus enges Thal, das aber dann bis zu ihrer Mündung bei Besigheim an Wein und Getraide reich ist. Rechts fließen dem Neckar neben mehreren andern die F i l s und Rems, der Kocher und die Jaxt zu. Die Fils ent- springt oberhalb Wiesensteig in einer Schlucht der Alb und mündet nach 9 '/- Meilen langem Lause bei Plochingen. Durch Kultur und Fruchtbarkeit ausgezeichnet ist das Thal der Ne ms, von ihrer Mündung bei Neckarrems bis über Schorndorf hinauf; aber ihre Wiege unweit Aalen steht auf rauhem Albbvden. Die beiden Quellen des Ko- chers, der rothe und der schwarze Kocher, liegen nahe bei denen der Brenz und wie die Quelle der Jaxt, im Bereiche des Albgebirgs. Sein Lauf führt zum Theil durch wilde, waldige Gegenden. Wimpfen gegenüber fließt er in den Neckar und nicht weit davon auch die Jaxt, die ihn auf ihrem ganzen Lauf in gleichem Inge begleitet. Das Fichtelgebirge, das, wie schon früher bemerkt wurde, nach allen vier Himmelsgegenden Flüsse ausschickt, sendet auch dem Rhein einen zu, und zwar den bedeutend- sten seiner Nebenflüsse. Dieß ist der Main. Er bricht aus einer Granitspalte am östlichen Abhange des Ochsen- kopfes hervor und wird weißer Main genannt, bis er sich unterhalb Kulmbach mit dem westlich von Krenßen entspringenden und durch die vom Südabhange des Ochsen- kopfs kommende Steinach verstärkten rothen Main vereiniget. Lange verweilt er zwischen den Gebirgen des

8. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 256

1839 - Reutlingen : Fischer
— 256 — Frankenlandes, in großen Vogenlinien um sie herschwei- fend , gleichsam, als falle es ihm schwer, das schöne Land zu verlassen. Er zieht von Schweinfurt herab nach Ochsen- fnrt, von da wieder eben so hoch hinauf nach Gewunden zum Empfang der Saal, dann gleich tief herab nach Wert- heim, um die Tauber zu umarmen. Seine Hauptrichtung ist westlich, und sein Lauf, der in gerader Linie 34 Meilen ausmachen würde, beträgt mit allen Krümmungen mehr als 80 Meilen. Das Gefälle des Flusses ist nur im Fich- telgebirge stark, auf 2 Meilen 1,370 Fuß; im Ganzen je- doch äußerst gering, so daß er, zumal sein Bett weder Un- tiefen, noch Klippen hat, auch bei mittlerem Wasserstande schon größere Fahrzeuge von Bamberg, und Schiffe von 2,700 bis 3,000 Zentner Ladung von Kitzingen an zu tra- gen vermag. Viele Trümmer des Mittelalters, herrliche Waldungen, fruchtbare Fluren, Gärten und Weinhügel verschönern seine Ufer, und zu Würzburg und Hochheim hat der fröhliche Gott des Weines weltberühmte Lieblings- sitze. Mainz schräg gegenüber mündet er sich, 1,350 Fuß breit. Die meisten und wichtigsten seiner Zuflüsse empfängt er in Franken. Unterhalb Bamberg strömt ihm die schiff- bare Negnitz zu. Ihr Quellfluß ist die schwäbische Rezat, die eine Meile südwestlich von Weißenburg ent- steht, und nach ihrer Vereinigung mit der fränkischen Rezat, deren Quelle oberhalb Dachstetten ist, Rednitz genannt wird. Vom Einflüsse der bei Lindenhart, nicht weit vom Ursprünge des rothen Mains entspringenden Pegnitz unterhalb Fürth führt sie den Namen Regnitz. Unter ihren übrigen Beiflüssen erwähnen wir noch die Wi- sent, die nie zufriert, und die fischreiche Aisch. Die Saal, anch fränkische Saale genannt, zieht aus der Gegend von Königshofen her flößbar in den Main, nachdem sie nahe vor ihrer Mündung noch die Sinn,

9. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 257

1839 - Reutlingen : Fischer
— 257 — eine Tochter des Rhöngcbirgs, aufgenommen hat. Sein lieblichster Zufluß aber ist die von Bischofsheim an schiff- bare Tauber. Ihr vom Taubersee bis Wertheim etwa 19 Meilen langes Thal ist einem Garten gleich, erzeugt köstlichen Wein und hat viel reizende Partiten, unter de- nen die von Mergentheim bis Weikersheim wohl die schön- ste ist. Bei Gelnhausen tritt die, am südlichen Abhange des Vogelgebirges oberhalb Schlüchtern entspringende Kinzig ans ihrem theilmeis engen und von Felsen schroff eingeschlossenen Thäte, um sich unterhalb Hanau mit dem Main zu vereinigen. Nur wenige Meilen von seiner Mün- dung, bei Höchst, fließt ihm noch die Nidda zu, die eben- falls vom Vogelsgebirge herabkommt, und auf ihrem Zuge durch die fruchtbaren Gegenden der Wetterau die Wet- ter und die Nidder aufnimmt. Gleich unterhalb Bingen ergießt sich zwischen dem Scharlachberge und dem Rupcrtsberge, wie durch zwei Rie- senpfciler, die Nahe in den Rheinstrom. Sie hat ihren Ursprung im Walde Hommerich bei Selbach, unsern Tho- lci, nahe au der Gränze des ehemaligen Lothringen, und berührt aus ihrem kaum zwanzigstündigen Zuge die Gebie- te fünf verschiedener Fürsten. Obgleich im mittler n Laufe 110 Fuß breit und bis 12 Fuß tief, ist sie doch nur an wenigen Stellen fahrbar, indem Felsen und Klippen ihr Bett anfüllen. Ihre Ufer sind, besonders in der Umge- gend von Kreuznach, überaus reizend, ja schon; dabei reich an Wein, Obst, Tabak, Getraide und andern Feld- und Gartengewächsen. Unter ihren Zuflüssen ist die Glan der bedeutendste. Die von Weilburg an für kleinere Schiffe fahrbar ge- machte Lahn, deren Quelle im nordöstlichen Theile des Westerwaldes, 3 Stunden von Lasphe, 1,720 Friß über dem Meeresspiegel, tritt erst bei Niederlahnstein aus den

10. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 262

1839 - Reutlingen : Fischer
262 — sche und Otdenburgische vorwärts und hält, zwischen er« sterem und letzterem die Gränze bildend, fast 13a Meilen breit, seinen Einzug in die Nordsee. Die Schifffahrt auf der Weser, deren Lauf 45 Meilen beträgt, ist sehr leb- haft. Seeschiffe gehen bis Vegesack, dem Hasen Bre- mens, herauf, und die weit aufwärts steigende Fluth tritt selbst in die Hamme und Wümme. Mehrere Nebenflüffe verstärken die Weser. Vom Nothlagergcbirge strömt ihr die Diemel durch Waldeck und den nördlichen Theil von Niederhessen in einem stei- len Tiesthale bei Karlshafen zu. Ihre Länge beträgt 12 Meilen und die Breite kaum 100 Fuß. Bedeutender ist die Aller. Sie entsteht bei Siersleben im Magdcburgi- scheu, fließt meist zwischen niedrigen, wiessgen Ufern, trägt von Celle an Schiffe, und mündet nach 55 Meilen langem Laufe unterhalb Verden. Die Ocker und die Leine sind ihre wichtigsten Zuflüsse. Jene, von Braun- schwcig abwärts fahrbar, hat ihren Quell am westlichen Abhange des Bruchberges im Harz, 2,500 Fuß über der Nordsee, und ihre Mündung bei Diekhorst; diese kommt, unweit des Uustrutguclls, aus den Gebirgen des Eichs- feldes, wird bei Hanover schiffbar, und ergießt sich ober- halb Hudemühlen in die Aller. Die Wümme entspringt im Derdenschen, nimmt die aus dem Düvelsmoore her- vorgehende Hamme auf, hat gleich dieser Ebbe und Fluth, und fällt unterhalb Bremen, an 200 Fuß breit und schiffbar, in die Weser. Dom Mindenschen Gebirge herab ziehet die Hunte, nachdem sie den fischreichen Dümmersee gebildet hat, iu's Oldenburgische und mün- det bei Elsfleth. Steht das Wasser hoch, so trägt sie Fahrzeuge von 40 bis 50, bei gewöhnlichem Stande nur von 20 bis 25 Last in das von ihr gefüllte schöne Wasser- becken der Stadt Oldenburg.
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