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Mündung nähern, am wichtigsten jedoch gegen das
Meer selbst, weil dessen Spiegel, besonders zur Fluth-
zcit, häufig hoher steht, als das Land. Solche Dämme
Hasen 10 bis 20 Fuß Hohe. Zugleich ist dieser, durch
Deiche geschuhte, üppig fruchtbare Boden an den Ge-
wässern, der Masch oder Marsch genannt wird, wie
viele innere Gegenden, leicht der Versumpfung ausge-
setzt, und deßhalb von Entwässerungskanälen
durchschnitten, die vermittelst einer Art sich von selbst
öffnender und schließender Schleußen, Syhle genannt,
sich des in ihnen gesammelten Binnenwassers während
der Ebbe entledigen und die dann zurückkehrende Mce-
resfluth gleich zweckmäßig abhalten. Ueber beide kost-
bare Anstalten wachen Deich- und S y h l r i eh t e r.
Also errang und behauptet die geistige Kraft des Men-
schen den Sieg über die rohe Gewalt des Wassers und
der Stürme.
Wenden wir uns von den fetten Strichen am Ge-
stade des Meeres und an den Ufern der Flüsse, den ein-
förmigen, aber fruchtbaren Punkten der unabsehbaren
Ebene, landeinwärts: so finden wir jenen verrufenen
Boden, dessen allgemeiner Bestandtheil hungriger Sand
ist. Berge gewabrt das Auge nirgends, und selbst die
stachen, von der Nordspitze Böhmens, dem nordöstlichen
Harze und dem Eggegcbirge herlaufenden Landrücken zwi-
schen Oder, Elbe, Weser und Ems, welche die Gebiete
dieser Ströme voneinander scheiden, erheben siel) nur
unmerklich im langweiligsten Einerlei. Der Himmel, im
südlichen Deutschland schon blau, spannet sich hier mei-
stens nebelgrau über Sand, Haide, Moor und dürftige
Wallung aus; Flüsse und Bäche, in den Moorgegenden
bräunlich gefärbt und fischlos, schleichen traurig dahin,
Der kl. d. Jugendfreund. 11
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Innere durchschneiden, befruchtend und belebend, an 500
Flüsse, von denen mehr als 50 schiffbar sind, und, oh-
ne die Riesel und Bächlein zu rechnen, weit über 50,000
Bäche. Aber auch in dieser Hinsicht zeigt sich zwischen
dem gebirgigen und dem flachen Theile unsers Vaterlan-
des ein merklicher Unterschied. Dort fließen die Was-
ser schnell und lustig daher, sprudeln silberne Quellen,
oft sehr stark, ans dem Schoos; der Erde hervor, die
leicht gefaßt und als Trinkbrunnen, zur Bewässerung,
so wie zum Betriebe der Mühlen ohne große Kosten be-
nutzt werden können; hier dagegen haben Strome, Flüs-
se und Bäche einen schleichenden, traurigen Gang, und
da es der Quellen nur wenige giebt, müssen gegrabene
Brunnen Ersatz bieten.
Von den drei Meeren, die unsere Gränze bespülen,
dehnt die Nordsee oder das deutsche Meer, ein
Theil des atlantischen Ozeans, sich von der Mündung
der Ems bis zur Mündung des Eiderflusses ans einer
Strecke von 34 Meilen aus. Ihr Wellenschlag berührt
den Nvrdwesten Deutschlands, nämlich die hanöverschen
Landdrosteien Anrich und Stade, das Grvßherzvgthum Ol-
denburg und das westliche Holstein. Die niedrigen, von
Sandbänken umlagerten Küsten sind allenthalben, theils
durch Dünen oder Sandhügel von 20 bis 50 Fuß Hohe,
theils durch kostbare Deiche oder Dämme gegen den An-
drang der Wogen geschützt. Flnth und Ebbe sind bedeu-
tend, doch nicht überall sich gleich. Erstere reicht auch
bis in die Strome weit hinauf, und tritt sogar noch ober-
halb Hamburg in mehrere Nebenflüsse der Elbe. Der
beträchtlichste Busen an unsrer Nordseeküste ist der Dol-
lart, den wiederholte Einbrüche des Meeres von 1277
bis 1287 bildeten, wobei an 50 Ortschaften plötzlichen
Untergang fanden. Er erweiterte sich hierauf immer mehr,
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— 246 —
bis dem Vordringen der Fluthen endlich im Jahr 1539
durch schirmende Deiche Einhalt gethan ward. Seitdem
sind ihm wieder beträchtliche Strecken, wohl anderthalb
Geviertmeilcn, abgewonnen und in die fruchtbarsten Pol-
der verwandelt worden, so das; seine gegenwärtige Gro-
ße kaum noch 2'/2 Geviertmeilen ausmacht. Geringere
Busen sind das Lei fand und die Iah de.
Die Ostsee oder das baltische Meer begränzt
die Nordküste unsers Vaterlandes von Kiels Hafen bis
zum Ausflüsse des Tscharnvwitzcrsees in einer Strecke von
95 Meilen. An ihr, im Ganzen sandiges und nur in ei-
nigen Gegenden zu abschüssigen Hohen erhobenes Gesta-
de, das von der verheerenden Gewalt der Flutheu weit
weniger zu lcidcu hat, als das der Nordsee, lagert sich
das östliche Holstein, das Gebiet Lübecks, ganz Mecklen-
burg und Pommern. Da sie von Ländern eng umschlos-
sen und überhaupt von geringer Ausdehnung ist, so feh-
len ihr Ebbe und Fluth ganz; auch wird ihre Tiefe, die
nur bis auf 300 Fuß geht, von der des Bodensees und
vieler Alpenseen bei weitem übertroffen. Von andern
Meeren unterscheidet die Ostsee sich durch helleres und
weniger gesalzenes Wasser; desgleichen dadurch, daß sie
allein an den Flußmündungen Hafen besitzt. Diese sind
jedoch durch den in der Reget gegen sie gerichteten Wel-
lenschlag insgesammt der Versandung ausgesetzt, und
können nur durch Kunst zugänglich erhalten werden. An
der Küste liegen, außer dem frischen oder stettiner Haff,
das ein bloßer Straudsee ist, der Bodden, ein be-
trächtlicher Busen zwischen der Insel Usedom, dem
Festlande und Rügen; die Pommern von Rügen tren-
nende Meerenge Gellen und vernicht unbedeuten-
de, aber namenlose Busen zwischen Neustadt und Tra-
vemünde.
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Das von der Stadt Adria zwischen Etsch und Po
benannte, adriatische Meer, ein Theil des Mittel-
meeres, berührt das deutsche Land in einer getheilten
Ausdehnung von etwa 11 Meilen, als Busen von Triest
und Quarnaro. Ebbe und Fluth sind kaum bemerkbar;
aber plötzliche Sturme bringen oft Gefahr. Die westli-
che Küste erscheint zum Theil stach und voll schlammiger
Untiefen; dagegen fällt die östliche schroff und felsig ab.
Nach dem Hasen hinab breitet sich hier Triest, die ein-
zige große deutsche Seestadt unmittelbar am Mecrcs-
gestade, herrlich aus.
Nach diesen drei Meeren nehmen alle Hauptflüsse
Deutschlands, mit Ausnahme der Donau, die dem schwar-
zen Meere zuströmt, ihre unübersehbar segensreiche Rich-
tung. Das größte Gebiet kommt der Nordsee zu. Ihr
gehören Rhein, Weser und Elbe, desgleichen die Kü»
stenstüffe Decht, Ems, Iahde und Eider an. So nimmt
die Nordsee mehr als die Hälfte, nämlich 20 Theile von
Deutschland in Anspruch; auf die Ostsee kommen 7, auf
das schwarze Meer 11 Theile und für das adriatische
Meer bleibt nur 1 Theil übrig.
Jetzt zu den Strömen mit ihren Nebenflüssen,
Zuflüssen und Beislüsscn, von denen rratürlich nur
die bedeutendsten berücksichtigt werden können.
Unter den Strömen, die ihren Zug nach der Nord-
see haben, stehet der Rhein, nicht allein der wichtigste
und schönste, sondern auch, nach der Donau, der größte
Strom des deutschen Landes, oben an. Seine Geburts-
stätte ist das St. Gotthardsgebirge in der Schweiz, wo
er sich aus unzähligen Rieseln und zwei Hauptbächcn,
dem Vorder - und Mittelrhein bildet und dann bis zu sei-
nem Ausflüsse, die Krümmungen mitgerechnet, an 190
Meilen durchläuft. Bei Chur schon kleine Nachen tra-
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ein dritter, die Bank genannter, Hänfen theils sichtba-
rer, theils verborgener Klippen, über welche die Finthen
auf einer Länge von 200 Schritten 4 bis 5 Fuß hoch hin-
abrauschen. Die Schifffahrt auf dem Rhein ist bedeu-
tend; auch tragt er dem holzarmen Holland alljährlich ei-
ne nicht geringe Anzahl oft ungeheuer großer Flöße zu.
Bis Basel hinauf gehen nur kleinere Schiffe; erst von
Straßburg wirb der Strom mit großen Schiffen von 2,000
bis 3,000 Zentner Ladung befahren 7 zwischen Mainz und
Cöln trägt er 3,000 bis 4,000, weiter hinab 9,000 und
mehr Zentner, selbst Seeschiffe. Stromaufwärts ist die
Ladung in der Regel geringer. Einen sehr schnellen und
lebhaften Verkehr unterhalten die Dampfschiffe, deren
bereits mehrere stromauf und stromabwärts gehen.
Gegen Ueberschwemmungcn findet man schon im Badi-
schen und in Rheinbaiern bis Mainz hinab Dämme an
den Ufern, die im Flachlande sehr zunehmen. Das Thal,
welches der Rhein bildet, ist von Basel aus bis gegen
Mainz mehrere Meilen breit, und wird rechts von dem
Schwarzwald und dem Odenwald, links von dem Was-
gau begränzt. Unterhalb Mainz, in der Nähe von Bin-
gen bis gegen Bonn treten die Gebirgszüge des Taunus
und des Westerwaldes ans der einen, des Hundsrücks
und der Eifel auf der andern Seite oft so nahe au's Ufer,
daß der nebenhin laufenden Landstraße kaum der nöthige
Raum bleibt. Nur von Koblenz bis Neuwied breitet sich
eine größere Ebene lachend aus. Die Berge sind mit Re-
den und Laubholz lustig geschmückt; die Thalfläche bede-
cken die fruchtbarsten Saatfelver, die herrlichsten Obst-
pflanzungen, so daß die Ufer des Rheins nicht allein zu
den schönsten, sondern auch zu den ergiebigsten Gegenden
unsers Vaterlandes gehören. Unbebauter Strecken giebt
cs nur wenige. Sein Grund birgt Goldsand und Kristalle,
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— 254 —
Horb rauscht der Neckar in der Mitte zwischen Alb und
Schwarzwalb nordwärts; dann aber, wo ihn die erstere
mehr anzieht, bis Plochingen nordöstlich. Hier richtet er,
eine beträchtliche Wendung machend, seinen Lauf gerade
auf den Odenwald, dessen Felsen von Ncckarelz bis Hei-
delberg der Breite nach durchbrechend, um sich bei Mann-
heim mit dem Rheine zu verbinden. Sein Gefälle beträgt
im Ganzen 1,864 Fuß, und ist bis Besigheim am stärk-
sten, nämlich 1,597 Fuß. Das Thal, welches er ans sei-
nem 53 Meilen langen Laufe bildet, ist eines der bedeu-
tendsten und schönsten unsers Vaterlandes, und hat rechts
und links eine Menge reizender Nebenthäler. Bis ober-
halb Rvttenburg rauh, zum Theil eng zusammengeschnürt
und tief, fängt es in der Nähe dieser Stadt an, mild und
freundlich zu werden. Ueppige Saatfelder und Wiesen,
herrliche Obstpflauzungen, Städte und Dörfer, Reben
und Waldungen in und auf den mehr oder weniger zu-
rückgetretenen Bergen erscheinen nun in lieblicher Ab-
wechselung bis zum Odenwald hin. Hier drängen sich von
beiden Seiten Felsen dicht au den Fluß heran; der Anbau
ist im Ganzen gering und nur auf einzelne Striche be-
schränkt; aber von den Höhen herab grüßt manche alte
Burg, an vergangene Zeiten mahnend, und bei Heidel-
berg auf einer Dorhöhe des Königstuhls liegt die schönste
Ruine von ganz Deutschland, wie hingezaubert. Den
mildesten Charakter, die mannigfaltigsten Schönheiten
entfallet das Neckarthal unstreitig in den Gegenden von
Eßlingen, Kanustatt, Laufen, Hcilbronn und Heidel-
berg. Da ist gut seyn, da möchte man sich Hütten bauen.
Scho» am Schwarzwald flößbar, trägt der Neckar von
Kannstatt abwärts kleinere Fahrzeuge von 500 bis 600,
Zentner Ladnng, von Heilbrvnn an größere, die noch
einmal so viel laden; allein die Schiffahrt ist wegen des
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— 255 —
starken Gefälles und der vielen Klippen mühsam, ja ge-
fährlich, und daher im Ganzen nicht erheblich. Seine
vorzüglichsten Auflüste sind links die Enz, die aus zwei
Quellenflüssen, der großen und kleinen Enz, entsteht, die
nicht unbeträchtliche Nagold aufnimmt, und für die Holz-
flößerei von Wichtigkeit ist. Sie hat im Schwarzwald,
aus dessen Milte sie bricht, ein sehr wildes und fast durch-
aus enges Thal, das aber dann bis zu ihrer Mündung
bei Besigheim an Wein und Getraide reich ist. Rechts
fließen dem Neckar neben mehreren andern die F i l s und
Rems, der Kocher und die Jaxt zu. Die Fils ent-
springt oberhalb Wiesensteig in einer Schlucht der Alb
und mündet nach 9 '/- Meilen langem Lause bei Plochingen.
Durch Kultur und Fruchtbarkeit ausgezeichnet ist das
Thal der Ne ms, von ihrer Mündung bei Neckarrems bis
über Schorndorf hinauf; aber ihre Wiege unweit Aalen
steht auf rauhem Albbvden. Die beiden Quellen des Ko-
chers, der rothe und der schwarze Kocher, liegen nahe
bei denen der Brenz und wie die Quelle der Jaxt, im
Bereiche des Albgebirgs. Sein Lauf führt zum Theil
durch wilde, waldige Gegenden. Wimpfen gegenüber
fließt er in den Neckar und nicht weit davon auch die Jaxt,
die ihn auf ihrem ganzen Lauf in gleichem Inge begleitet.
Das Fichtelgebirge, das, wie schon früher bemerkt
wurde, nach allen vier Himmelsgegenden Flüsse ausschickt,
sendet auch dem Rhein einen zu, und zwar den bedeutend-
sten seiner Nebenflüsse. Dieß ist der Main. Er bricht
aus einer Granitspalte am östlichen Abhange des Ochsen-
kopfes hervor und wird weißer Main genannt, bis er
sich unterhalb Kulmbach mit dem westlich von Krenßen
entspringenden und durch die vom Südabhange des Ochsen-
kopfs kommende Steinach verstärkten rothen Main
vereiniget. Lange verweilt er zwischen den Gebirgen des
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Extrahierte Ortsnamen: Schwarzwald Plochingen Schorndorf Albgebirgs Rhein Main Main Kulmbach Steinach Main
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Frankenlandes, in großen Vogenlinien um sie herschwei-
fend , gleichsam, als falle es ihm schwer, das schöne Land
zu verlassen. Er zieht von Schweinfurt herab nach Ochsen-
fnrt, von da wieder eben so hoch hinauf nach Gewunden
zum Empfang der Saal, dann gleich tief herab nach Wert-
heim, um die Tauber zu umarmen. Seine Hauptrichtung
ist westlich, und sein Lauf, der in gerader Linie 34 Meilen
ausmachen würde, beträgt mit allen Krümmungen mehr
als 80 Meilen. Das Gefälle des Flusses ist nur im Fich-
telgebirge stark, auf 2 Meilen 1,370 Fuß; im Ganzen je-
doch äußerst gering, so daß er, zumal sein Bett weder Un-
tiefen, noch Klippen hat, auch bei mittlerem Wasserstande
schon größere Fahrzeuge von Bamberg, und Schiffe von
2,700 bis 3,000 Zentner Ladung von Kitzingen an zu tra-
gen vermag. Viele Trümmer des Mittelalters, herrliche
Waldungen, fruchtbare Fluren, Gärten und Weinhügel
verschönern seine Ufer, und zu Würzburg und Hochheim
hat der fröhliche Gott des Weines weltberühmte Lieblings-
sitze. Mainz schräg gegenüber mündet er sich, 1,350 Fuß
breit. Die meisten und wichtigsten seiner Zuflüsse empfängt
er in Franken. Unterhalb Bamberg strömt ihm die schiff-
bare Negnitz zu. Ihr Quellfluß ist die schwäbische
Rezat, die eine Meile südwestlich von Weißenburg ent-
steht, und nach ihrer Vereinigung mit der fränkischen
Rezat, deren Quelle oberhalb Dachstetten ist, Rednitz
genannt wird. Vom Einflüsse der bei Lindenhart, nicht
weit vom Ursprünge des rothen Mains entspringenden
Pegnitz unterhalb Fürth führt sie den Namen Regnitz.
Unter ihren übrigen Beiflüssen erwähnen wir noch die Wi-
sent, die nie zufriert, und die fischreiche Aisch. Die
Saal, anch fränkische Saale genannt, zieht aus
der Gegend von Königshofen her flößbar in den Main,
nachdem sie nahe vor ihrer Mündung noch die Sinn,
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Extrahierte Ortsnamen: Bamberg Kitzingen Hochheim Mainz Bamberg Weißenburg Main
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eine Tochter des Rhöngcbirgs, aufgenommen hat. Sein
lieblichster Zufluß aber ist die von Bischofsheim an schiff-
bare Tauber. Ihr vom Taubersee bis Wertheim etwa
19 Meilen langes Thal ist einem Garten gleich, erzeugt
köstlichen Wein und hat viel reizende Partiten, unter de-
nen die von Mergentheim bis Weikersheim wohl die schön-
ste ist. Bei Gelnhausen tritt die, am südlichen Abhange
des Vogelgebirges oberhalb Schlüchtern entspringende
Kinzig ans ihrem theilmeis engen und von Felsen schroff
eingeschlossenen Thäte, um sich unterhalb Hanau mit dem
Main zu vereinigen. Nur wenige Meilen von seiner Mün-
dung, bei Höchst, fließt ihm noch die Nidda zu, die eben-
falls vom Vogelsgebirge herabkommt, und auf ihrem Zuge
durch die fruchtbaren Gegenden der Wetterau die Wet-
ter und die Nidder aufnimmt.
Gleich unterhalb Bingen ergießt sich zwischen dem
Scharlachberge und dem Rupcrtsberge, wie durch zwei Rie-
senpfciler, die Nahe in den Rheinstrom. Sie hat ihren
Ursprung im Walde Hommerich bei Selbach, unsern Tho-
lci, nahe au der Gränze des ehemaligen Lothringen, und
berührt aus ihrem kaum zwanzigstündigen Zuge die Gebie-
te fünf verschiedener Fürsten. Obgleich im mittler n Laufe
110 Fuß breit und bis 12 Fuß tief, ist sie doch nur an
wenigen Stellen fahrbar, indem Felsen und Klippen ihr
Bett anfüllen. Ihre Ufer sind, besonders in der Umge-
gend von Kreuznach, überaus reizend, ja schon; dabei
reich an Wein, Obst, Tabak, Getraide und andern Feld-
und Gartengewächsen. Unter ihren Zuflüssen ist die Glan
der bedeutendste.
Die von Weilburg an für kleinere Schiffe fahrbar ge-
machte Lahn, deren Quelle im nordöstlichen Theile des
Westerwaldes, 3 Stunden von Lasphe, 1,720 Friß über
dem Meeresspiegel, tritt erst bei Niederlahnstein aus den
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262 —
sche und Otdenburgische vorwärts und hält, zwischen er«
sterem und letzterem die Gränze bildend, fast 13a Meilen
breit, seinen Einzug in die Nordsee. Die Schifffahrt auf
der Weser, deren Lauf 45 Meilen beträgt, ist sehr leb-
haft. Seeschiffe gehen bis Vegesack, dem Hasen Bre-
mens, herauf, und die weit aufwärts steigende Fluth
tritt selbst in die Hamme und Wümme.
Mehrere Nebenflüffe verstärken die Weser. Vom
Nothlagergcbirge strömt ihr die Diemel durch Waldeck
und den nördlichen Theil von Niederhessen in einem stei-
len Tiesthale bei Karlshafen zu. Ihre Länge beträgt 12
Meilen und die Breite kaum 100 Fuß. Bedeutender ist
die Aller. Sie entsteht bei Siersleben im Magdcburgi-
scheu, fließt meist zwischen niedrigen, wiessgen Ufern,
trägt von Celle an Schiffe, und mündet nach 55 Meilen
langem Laufe unterhalb Verden. Die Ocker und die
Leine sind ihre wichtigsten Zuflüsse. Jene, von Braun-
schwcig abwärts fahrbar, hat ihren Quell am westlichen
Abhange des Bruchberges im Harz, 2,500 Fuß über der
Nordsee, und ihre Mündung bei Diekhorst; diese kommt,
unweit des Uustrutguclls, aus den Gebirgen des Eichs-
feldes, wird bei Hanover schiffbar, und ergießt sich ober-
halb Hudemühlen in die Aller. Die Wümme entspringt
im Derdenschen, nimmt die aus dem Düvelsmoore her-
vorgehende Hamme auf, hat gleich dieser Ebbe und
Fluth, und fällt unterhalb Bremen, an 200 Fuß breit
und schiffbar, in die Weser. Dom Mindenschen Gebirge
herab ziehet die Hunte, nachdem sie den fischreichen
Dümmersee gebildet hat, iu's Oldenburgische und mün-
det bei Elsfleth. Steht das Wasser hoch, so trägt sie
Fahrzeuge von 40 bis 50, bei gewöhnlichem Stande nur
von 20 bis 25 Last in das von ihr gefüllte schöne Wasser-
becken der Stadt Oldenburg.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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