126
Asien.
Holz liefern. Die Baumarten haben hier ein
eigenthümliches Gepräge (der Kampherbaum). Auf
den Gebirgsabhängen ist auch die Heimath des
Theestrauches.
c) Die große Tiefebene hat einen außerordent-
lich fruchtbaren Boden, der auf eine Weise wie nur
wenige Stellen auf der Erde angebaut, mit großen
Städten und Dörfern bedeckt ist; jedes Plätzchen ist
mit der größten Sorgfalt benutzt und auf dem
Lande, wie zum Theil auch auf dem Wasser, wim-
melt es von Menschen*). Fast jede wildwachsende
Pflanze ist vertilgt und es ist Mangel nicht nur an
wilden, sondern selbst an Hausthieren.
Im nördlichen Theil wird Hirse und Hafe-r
gebaut; hier liefern Bergwerke auch viel Eisen und
viele Steinkohlen. Der mittlere Theil ist die
eigentliche Kornkammer Chinas. Außer ver-
schiedenen Gartenfrüchten baut man hier Reis
und Weizen in ungeheurer Menge; ferner hat man
hier Baumwollen ft auden, Zuckerrohr, Bambusrohr,
die besten Arten von Thee und Indigo. Des-
gleichen wächst hier der Maulbeerbaum und die
Seidencultur ist von großer Bedeutung, zu be-
merken ist auch noch die vortreffliche Porcellanerde.
Im südlichen Theil sind im Allgemeinen dieselben
Naturproducte, doch wird hier auch viel Tabak
gebaut.
ck) Die Einwohner bekennen sich zu verschiedenen
(heidnischen) Religionen**). Die Vornehmeren be-
kennen sich zur Lehre des Confucius. Nach dieser
ist der Himmel der wahre und einzige Herr des
Landes und der Kaiser, welcher das Land despotisch
*) Viele tausend Menschen haben nur auf dem Wasser Wohnungen;
man trifft auf den Flüssen ganze schwimmende Dörfer mit kleinen Gärten
auf Flößen von Bambusrohr.
**> Durch Missionäre der evangelischen und katholischen Kirche erhält
das Christenthum einigen Eingang.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
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140
Afrika.
welches gleichfalls von schmalen, niedrigen, heißen
Küstenländern umgeben ist. C) Nördlich von dem
großen Hochlande ist Sudan oder Nigritien, ein wel-
lenförmiges und fruchtbares Tiefland. D) Nördlich
von Sudan ist die Sahara, die größte Wüste der
Erde. Sie erstreckt sich von dem atlantischen Ocean
bis an die Nilländer, und nordöstlich reicht die
Wüste bis an das mittelländische Meer. E) Zwischen
der Sahara und der Berberei liegt Biledulgerid (spr.
Bilädulscherid), eine grasreiche Steppe. F) Das
Hochland der Berberei oder das Atlasgebirge. Es er-
streckt sich von dem atlantischen Ocean bis ungefähr
zum 290 O. L.; weiter östlich reicht die Wüste bis
an das Meer, aber noch weiter gegen O. erhebt
sich die Hochebene von Bar ca. Gr) Die Nilländer
(die Stusenländer des Nils). Von diesen ist das
südlichste (Habesch) ein Alpenland, die zwei anderen
(Nubien und Aegypten) bestehen aus dem äußerst
fruchtbaren Nilthal in der Mitte und den nackten
Gebirgen an beiden Seiten desselben.
Der größte Theil von Afrika liegt in der heißen Zone
und hat tropisches Klima. In einem Theile des nörd-
lichen Afrikas (von 15° bis 30° n. B.) regnet es fast nie,
und auf der Nordküste regnet es nur im Winter. Afrika
hat im Ganzen ein heißeres Klima als Asien und
Amerika unter gleichen Breiten; es hat trockenes
Festlandsklima, und auf die glühende Hitze des Tages
folgen oft kalte Nächte.
4. Die nördlichen und südlichen Theile von
Aftika haben südeuropäische Gewächse, im
mittleren Theile sind die gewöhnlichen Pflanzen
der heißen Zone, aber wegen der geringen Cul-
tur bei weitem nicht so reichlich wie in Asien. Wegen
des dürren Bodens und des trockenen Klimas ist
der Pflanzenwuchs in einem großen Theile Afrikas
nur ärmlich; wo aber hinreichende Bewässerung ist,
herrscht üppige Fruchtbarkeit. Aus dem Thierreiche
hat man fast überall die europäischen Haus-
thiere, besonders Rindvieh und im N. vorzügliche
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Sahara Nubien Afrika Afrika Amerika Asien Afrikas
Einleitung.
19
in der Pflanzen- und Thierwelt ist nur auf das
Tiefland Rücksicht genommen. In dem Hochlande
bewirkt das kältere Klima große Abweichungen, so
daß dieses selbst in der heißen Zone den Pslanzen-
wuchs der gemäßigten und, wenn die Berge hoch
genug sind, den oer kalten Zone besitzen kann.
In größerer Höhe nimmt die Menge und
Größe der Gewächse ab. In einer gewissen
Höhe findet man nicht länger Bäume, sondern nur
Gesträuch; weiter hinauf verschwindet auch dieses und
es wachsen nur niedrige Pflanzen, zuletzt nur Gras
und Moos, bis der ewige Schnee allen Pflanzen-
wuchs hindert. Aber die Kräuter und Gräser, die
in diesen hohen Gegenden (der Alpenregion) wachsen,
gewähren dem Vieh ein vorzügliches Futter,
weshalb die Viehzucht in den Gebirgen gewöhnlich
sehr wichtig ist.
Iii.
Die Zahl der Menschen läßt sich nicht genau
angeben; man kann sie auf 1000—1200 Millionen
schätzen.
Nach den körperlichen Verschiedenheiten pflegt man die
Menschen in fünf Racen oder Hauptarten zu theilen. 1) Die
kaukasische Race (c. 5oo Mill.). Sie hat weiße*) Haut-
farbe, einen schön geformten Kopf, weiches, bald blondes,
bald dunkles Haar, überhaupt unter allen die vollkommenste
Körperbildung. Sie bewohnt Europa, das westliche Asien
und das nördliche Afrika. 2) Die Mongolische Race
(c. 450 Mill.). Sie hat gelbbraune Hautfarbe, dünnes,
schwarzes und steifes Haupthaar, kleine enggeschlitzte schief-
liegende Augen, hervorstehende Backenknochen. Sie bewohnt
das östliche und nördliche Asien, sowie einige Gegenden des
nördlichen Europas. 3) Die Negerrace oder die äthio-
pische Race sc. ioo Mill.). Sie hat schwarze oder
doch sehr dunkle Hautfarbe, schwarzes, dichtes, kurzes und
wie Wolle gekräuseltes Haupthaar, dicke und wulstig
*) In den wärmeren Ländern doch viel dunkler als in der kälteren.
2*
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Afrika Asien Europas
20
Einleitung.
aufgeworfene Lippen, zurücktretende Stirn nebst großem
Hinterkopf. Sie bewohnt den größten Theil von Afrika
und einen Theil von Australien. 4) Die Malayische
Race (c. 20 Mill.), mit brauner Hautfarbe, schwarzem und
weichem Haupthaare, dicker Nase und großem Munde. Sie
bewohnt das südöstliche Asien und die Inseln im Osten
desselben. 5) Die Amerikanische Race (c. io Mill.)
mit braunrother Hautfarbe, schwarzem, straffem Haupt-
haare, schwachem Bartwuchse, hervorstehenden Backenknochen.
Sie wohnt in Amerika. — Diese Varietäten sind indessen
nicht allenthalben scharf gesondert; bei vielen Völkern macht
sich ein Uebergang von der einen zu der andern bemerkbar,
so daß sie in der Mitte von zweien oder mehreren Racen
stehen. Hierzu kommen noch die Zwischen arten (Misch-
linge, c. 10 Mill.), die durch Vermischung von Individuen
verschiedener Racen entstehen*).
Einige Völkerstämme leben in einem fast ganz
rohen Zustande und nähren sich von den Erzeug-
nissen, welche die Erde von selbst hervorbringt, ferner
durch Jagd und Fischerei. Andere leben von der
Viehzucht: insofern diese (welches oft der Fall
ist) keine feste Wohnung haben, sondern in Zelten
wohnen und mit ihren Heerden nach verschiedenen
Weiden umherziehen, nennt man sie Nomaden.
Nur bei den Völkern, die feste Wohnsitze haben, kann
im Allgemeinen eine höhere geistige Bildung Statt
finden, und dieses wird der Fall, wo der Ackerbau
Erwerbsquelle ist. Außer diesen Nahrungszweigen
beschäftigt sich bei einigen. Völkern ein großer (bei
einigen der größte) Theil der Menschen mit Manu-
facturen und Fabriken, mit Künsten,Handel,
Schiffahrt u. dgl.
Man rechnet ungefähr 900 Mill. Menschen, die feste
Wohnsitze haben (in Europa und einem Tbeil der
übrigen Welttheile), ioo Mill. Nomaden (besonders im
inneren Asien und Afrika), 10 Mill., die von Jagd und
Fischerei leben (meist in Amerika und Australien): die
übrigen leben (meistentheils in Australien) in einem rohen
Naturzustände von den Gaben der Natur, wie diese sich ihnen
*) Am wichtigsten und zahlreichsten sind die Mulatten <cus der
Vermischung der kaukasischen und der Negerrace entstanden), dann die
2'? c fi i j en (Mischlinge aus der kaukasischen und der amerikanischen Race).
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Australien Asien Amerika Europa Asien Afrika Amerika Australien Australien
Europa.
37
Die Finanzen Preußens sind in einem sehr
guten Zustande. Im Jahre 1865 betrugen die
wirklichen Einnahmen ca. 174 Mill. Thlr., die
Ausgaben 169^ Mill. Thlr. Die Gesammtstaats-
schuld betrug 1866 gegen 281 Mill. Thlr. (bei
diesen Angaben sind die im Jahre 1866 erwor-
benen Länder nicht mitgerechnet). — Die Stärke
der preußischen Armee vor 1866 war im Frie-
den ca. 200,000 Mann, in Kriegszeit ca. 633,000
Mann, die noch bis auf 742,000 Mann gebracht wer-
den konnte. Diese Heeresmacht wird künftig bedeu-
tend vermehrt werden, theils durch Truppen aus den
1866 erworbenen Landestheilen, theils durch Ein-
verleibung der Contingente der Staaten, welche den
norddeutschen Bund bilden. —Die Marine zählte
im Jahre 1866 40 Kriegs-Dampfschiffe (darunter
2 Panzerschiffe), 8 Segelschiffe und 36 Ruderfahr-
zeuge, im Ganzen 64 Kriegsschiffe mit 484 Kanonen.
In Bezug auf die Verwaltung ist das bisherige
Königreich Preußen in 8 Provinzen (siehe unten
I—viii) getheilt; die 1866 erworbenen Länder
haben bisher eine interimistische Verwaltung, indem
sie noch nicht vollständig in den Organismus des
preußischen Staats ausgenommen sind.
Nach den geschichtlichen Beziehungen zerfällt
Preußen in 3 Theile:
A♦ Das eigentliche Preußen
oder die früher nicht zum deutschen Bunde gehören-
den zwei Provinzen:
I. Preußen
(d. h. a) Ostpreußen, b) Westpreußen).
(1178 □2ji. mit 2,800,000 E.)
Es ist ebenes, wasserreiches Land mit großen-
theils sandigem Boden, vielen Landseen und
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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TM Hauptwörter (200): [T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag]]
66
Europa.
Jura besteht aus mehreren durch enge und tiefe
Thäler getrennten Ketten und hat in seinem Bau
große Aehnlichkeit mit dem Schwäbischen Jura. Im
No. breitet sich die Hochebene von Burgund,
die ohne Wasserscheiderücken in die oberrheinische
Ebene übergeht, die im Westen von den Vogesen
begränzt wird.
Auf der Wasserscheide zwischen den Flußgebieten
der Rhone und des Rheines und den Flußgebieten der
Garonne, Loire und Seine zieht sich durch ganz Frank-
reich eine Reihe von Bergländern. Im Süden
sind die Sevennen, an deren Südabhang der
Kanal du Midi die Garonne mit dem mittellän-
dischen Meer verbindet. Um die Quellen der Loire
ist der höchste Theil das Hochland von Auvergne.
Auf einer Grundfläche von 3000 Fuß mittlerer
Höhe erheben sich die einzelnen Gipfel bis zu 6000
Fuß; es finden sich hier zahlreiche Spuren ehemaliger
vulcanischer Tätigkeit. Den nördlichsten Theil dieser
Bergländer bilden die Ardennen; es sind breite,
flache, bewaldete Massen, von der Maaß und deren
Zuflüssen in tiefen Furchen durchschnitten. An zwei
Stellen sind die Theile durch so tiefe Einschnitte von
einander getrennt, daß Kanalbauten möglich geworden
sind; der Kanal du Centre verbindet die Saone
mit der Loire, der Kanal von Burgund verbindet
sie mit dem Gebiet der Seine.
Das französische Tiefland unterscheidet sich
in doppelter Beziehung von der deutschen Tiefebene:
es ist minder eben und einförmig und von Land-
seen und Sumpfniederungen ist hier kaum eine Spur.
Zwischen Loire und Seine bildet das Bergland der
Normandie und Bretagne eine Unterbrechung.
Die Seine durchfließt das Hügelland mit großen
Krümmungen in einen: tiefen Thal; selbiges hat
verschiedene Erweiterungen, u. a. das sogenannte
Becken von Paris.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Burgund Burgund Bretagne Paris
78
Europa.
großen Inseln ist das irische Meer und im Westen
der atlantische Ocean.
Unter den vielen tief einschneidenden Meerbusen
bemerken wir: die Themse-Bay, die Wash-Bay
und den Kanal von Bristol. Zu den kleineren
Inseln gehören die Hebriden, die Orkney- und
die Shetlands-Inseln, sowie die Insel Wight.
2. Die Oberfläche der britischen Inseln ist ganz
eigenthümlich gebildet durch die Abwechselung von
Ebenen und kleinen Bergländern. Letztere liegen der
Westküste nahe, während an den Ostküsten Ebenen
vorherrschen. Die Bergländer bestehen nicht, wie das
scandinavische Gebirgsland, aus einer einzigen un-
durchbrochenen Masse, sondern aus mehreren isolir-
ten oder doch nur lose zusammenhängenden Berg-
parthien. Die Folge davon ist überall leichte Zu-
gänglichkeit und bequeme Verbindung aller Theile
des Innern mit dem Meer. Dazu kommt die gün-
stige Küstenbildung (zahlreiche gute Häfen), der
Wasserreichthum und die Schiffbarkeit der vielen
das Tiefland durchschneidenden Flüsse, sowie die
glückliche Lage an der Nordseite des Continents.
Eine Folge ist es, daß das englische Volk das Haupt-
See- und Handelsvolk der Erde geworden ist. —
In England finden sich drei isolirte Bergländer.
Das Bergland von Cornwall füllt die südwestliche
Halbinsel ganz mit wilden und öden Bergen. Das
Bergland von Wales, nördlich vom Kanal von
Bristol, besteht aus nackten, wilden, waldlosen Fels-
bergen, durch großartige Formen ausgezeichnet; es ist
ein armes Land, dessen Bewohner Bergbau und Vieh-
zucht treiben. Das Bergland von Nordengland
ist von ganz anderer Beschaffenheit. Es ist ein breiter
Bergzug, dessen wellige Höhen bewaldet, gut angebaut
und von breiten Flußthälern durchschnitten sind. Die
südliche Abtheilung ist besonders merkwürdig durch
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Bristol England Cornwall Wales Bristol Nordengland
Europa.
79
große Höhlen und verschwindende Flüsse.
Die Abhänge sind allenthalben von ausgedehnten
Lagern von Steinkohlen und Eisenerz umgeben,
welche als die natürliche Grundlage ausgedehnter
Fabriken nicht wenig zu Englands Größe beigetragen
haben. Der Boden des englischen T.ieflandes
besteht nicht wie der der norddeutschen Tiefebene auf
weiten Strecken aus Lagern losen Erdreichs, sondern
die Felsunterlage tritt häufig mit malerischen Formen
hervor, wodurch der englischen Ebene eine große
Mannigfaltigkeit und Abwechselung verliehen wird.
Außerdem zeichnet sich dieselbe aus durch große
Fruchtbarkeit, den sorgfältigsten Anbau und die
höchste ländliche Schönheit, deren Ebenen fähig
sind. Die Saftfülle und Frische der Haine und
Wiesen vermag sich durch alle Jahreszeiten zu
erhalten, indem die Feuchtigkeit der Atmosphäre das
lebhafte Grün derselben sowohl gegen Sommerdürre
als Winterkälte schützt. Nur die Halbinsel zwischen
der Themse- und Washbay ist dem deutschen Küsten-
lande ähnlich; es ist theils kahles Sandland, theils
sumpfige Marsch, doch gut angebaut. Drei Hügel-
ketten durchziehen das Tiefland, die aber nur selten
dem Kanalbau Schwierigkeiten in den Weg gestellt
haben. —
Schottland besteht aus drei nicht zusammen-
hängenden Bergmassen. Im mittleren Theil ist das
Bergland von Hochschottland. Es sind parallel
nach Nordost ziehende Bergketten, an der West-
küste steil aufsteigend. Tiefe Spalten, in den west-
lichen Theilen selbst Meeresarme, durchschneiden sie
vielfach; schluchtenähnliche Längenthäler, oft mit
langgestreckten Seen, trennen sie, wie in Nor-
wegen. Die große Tiefe dieser Thalfpalten macht sie
großartig, obschon die Höhe der Bergwände nur
2—3000 Fuß beträgt. Die Berge sind wild, nackter
Fels oder- mit Haidekraut und mit Gesträuch bedeckt.
Wälder sind selten, das Land ist wenig angebaut, öde
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Englands Themse- Washbay Schottland Nordost Nor-
Asien.
133
mäßigten Zone in großem Ueberfluß. In den Tief-
ebenen werden ungeheuere Massen von Reis produ-
ciré, welcher in Indien das hauptsächlichste Nah-
rungsmittel bildet. Vorzüglich ist auch zu merken
die Baumwolle, woraus säst alle Kleider gemacht
werden und die einen sehr bedeutenden Ausfuhrartikel
bildet. Aus Bambusrohr baut das gemeine
Volk die meisten Häuser. Das Pflanzenreich liefert
ferner Zucker, Kaffe, Sago, Jams, Indigo,
Pfeffer, Mohn (woraus Opium bereitet wird),
Zimmet, verschiedene Arten Bauholz, Färb-
und Ebenholz. Einheimisch ist auch die Kokos-
Palme. Aus dem Thierreich hat man fast alle wil-
den Thiere der heißen Zone. Zu den Hausthieren
gehören der Büffel, das Kameel und der Elephant.
Das Mineralreich liefert außer den schönsten Edel-
steinen (Diamanten) Gold und besonders auch
Eisen.
5. Die Zahl der Einwohner soll 170 Mill. be-
tragen. Die meisten sind Hindu's, welche beson-
ders in der Gangesebene wohnen, ein gutmüthiges,
sanftes und mit Ausnahme einzelner Stämme un-
kriegerisches Volk vorl zartem Körperbau und großer
Behendigkeit, aber geringer Stärke. Sie sind fast
alle Heiden und Bekenner der brahmanischen
Religion. Bei dieser findet sich die merkwürdige
Kasteneintheilung in Priester (Brahminen), Krie-
ger und Herrscher, Ackerbauer und Kauf-
leute, Handwerker und Diener sowie Parias,
Sclaven außer aller Kaste, welche geringer als
Thiere geachtet werden. Es finden sich unter den
Hindu's auch die fürchterlichsten Ausgeburten des
Aberglaubens: Wittwenverbrennungen, Kin-
dermord, Menschenopfer. Andererseits haben
sie eine sehr reiche Literatur und man findet die
großartigsten Bauwerke.
6. Eine verhältnißmäßig geringe Zahl von
Europäern beherrscht die Mehrzahl der zahlreichen
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
Afrika.
143
den zwei Hauptmündungen des Flusses und ist von
zahlreichen Kanälen durchschnitten*).
Das Klima ist sehr beständig und einförmig, der Som-
mer sehr heiß. In dem größten Theile Aegyptens regnet
es fast nie, aber der Regen wird durch die jährliche
Ueberschwemmung des Nils (vom Juli bis October)
ersetzt; von dieser hängt der Ertrag des Jahres ab**). Der
Flächeninhalt beträgt ungefähr 8000 Ihm.
Die Hauptprodukte sind Getreide und Baum-
wolle. In den Gebirgen sind Marmor und
andere Steinarten.
Die Einwohner, c. 3 Mill., bestehen aus Kopten (Nach-
kommen der alten Aegypter), Arabern, Türken und
anderen Völkerschaften. Die Kopten sind Christen, die übri-
gen Muhamedaner. Das Land ist eine Provinz der Türkei,
der Pascha oder Vicekönig ist aber erblich und in den inneren
Angelegenheiten unabhängig.
Kairo am Nil, Haupt- und Residenzstadt, hat
bedeutenden Handel. 400,000 E.
Alexandria, Handels- und Hafenstadt am mittel-
ländischen Meere, im Alterthume sehr große und
berühmte Stadt. 140,000 E.
Besonders gegen S. findet man noch merkwürdige
Denkmäler aus der alten Zeit, namentlich Pyramiden, Ruinen
von Tempeln, unterirdischen Begräbnissen u. dgl.
Die Berberei nebst Biledulgerid.
Wir bezeichnen mit diesem Namen die ganze Nord-
küste Afrikas im W. von Aegypten ***), etwa 38,000
Om. In dem westlichen Theile ist das bis 13,000 F.
*) Die Nordküste ist flach; Sand- und Schlammbänke reichen weit in
das Meer hinaus; längs der Küste liegen Küstenseen, durch schmale Land-
engen von dem Meere getrennt.
**) Wenn das Wasser mehr als 24 F. oder weniger als 16 F. über
seme gewöhnliche Höhe steigt, wird die Ernte schlecht.
***) Im engeren Sinne bezeichnet der Name „die Berberei" nur den
westlichen Theil, das Hochland des Atlas.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Kairo Alexandria Afrikas