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Erster Neichskrieg gegen Ludwig Xiv.
3. Dieses Ziel verfolgend, erhob Ludwig gleich nach dem Tode
des spanischen Königs Philipp Iv., seines Schwiegervaters, für seine
Gemahlin Erbansprüche (iu8 llvvolulionm) auf die spanischen Nieder-
lande und besetzte schnell die Franche-Comte, Flandern und Hennegau.
Allein Holland und England, welche die spanischen Niederlande nicht
in den Besitz Frankreichs kommen lassen wollten, schlossen daher m.t
den Schweden die durch den Holländer Johann de Witt veranlagte
Tripelallianz. Dessen ungeachtet lieg Ludwig die unbeschutzte Freigraf-
schaft Burgund übetfallen und ganz besetzen, um auf diese Weise Spa-
nien zu günstigern Friedensbedingungen zu stimmen. Allein besürch-
tcub, die Zahl seiner Feinde möchte sich noch vermehren, schloss er den
Frieden zu Aachen (1638), nach welchem er sich mit den eroberten
Plätzen in Flandern begnügte und die Freigrafschaft Burgund zurück-
gab. Umsonst hatte Spanien das deutsche'reich um Hülfe gegen die
französische Eroberungssucht angerufen.
4. Seinen nächsten Eroberungsplan richtete Ludwig Xiv. (1672)
gegen die Holländer, um an diesen für die Stiftung der Tripelallianz
Rache zu nehmen und zugleich sein Reich wo möglich zu vergrößern.
Ehe er den Krieg begann, wußte er zunächst England und Schweden
von der Tripelallianz zu trennen und den englischen König zu einer
Verbindung gegen Holland zu bewegen. Auch durch Geld wußte Lud-
wig sich Bundesgenossen zu verschaffen. Zu diesen gehörte außer dem
Könige von England die schwedische Regierung; denn durch diploma-
tische Künste und durch freigebig ausgctheilte Gaben brachte er den
schwedischen Ncichsrath zum Abschlüsse eines Bundesvertrages, nach
welchem Schweden auf drei Jahre die Verpflichtung übernahm, jeden
deutschen Reichsfürsteu zu bekriegen, der in Ludwig's holländischem
Kriege den Niederländern Beistand leisten würde; dagegen versprach
Frankreich, der schwedischen Negierung eine jährliche Unterstützung von
600,000 Thalern zu zahlen und sie auch für jeden Verlust, welchen
sic durch ihre Hülfe erleiden würde, schadlos zu halten. Dieser Ver-
trag, welcher hauptsächlich gegen den Churfnrflen von Brandenburg
gerichtet war, wurde im April 1672 unterzeichnet, in demselben Augen-
blicke, als Ludwig fein Kriegsmanifest gegen die Niederländer erließ. So-
gar der kaiserliche Minister Lobkowitz ließ sich durch französisches Geld be-
stechen und bewog den Kaiser im Noo. 1671 einen geheimen Vertrag
mit Frankreich abzuschließen, in welchem er sich für den Fall, daß Lud-
wig mit England, Schweden oder den Niederlanden in Krieg gerathen
sollte, verpflichtete, keinem dieser Staaten Hülfe zu leisten. Ebenso
wurden der Chnrfürst von Cöln und der kriegerische Bischof von
Münster, Bernhard von Galen, durch bedeutende Summen für Lud-
wigs Interesse gewonnen.
5. Nachdem Frankreich und England am 17. Apr. 1672 und bald
darauf auch der Chnrfürst von Cöln und der Bischof von Münster
den Holländern den Krieg erklärt hatten, zog ein französisches Heer
von 120,000 Mann unter Türen ne und Conde an den Rhein und die
Maas, um in das Herz von Holland selbst einzubrechen, und besetzte
fast ohne Widerstand Geldern, Utrecht und Oberyssel. 'Nach diesem
Einfälle traf der Admiral Rnyter die englische und französische
Flotte ganz unerwartet im Hafen von Solebay, wo cs am 7. Juni
zur Schlacht kam, welche jedoch unentschieden blieb. Was den Verlauf
des Landkrieges betrifft, so trafen die Holländer damals alle Anstalten
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig Ludwig Philipp_Iv. Philipp_Iv. Johann Ludwig Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig Ludwig Bernhard_von_Galen
Extrahierte Ortsnamen: Flandern Hennegau Holland England Niederlande Frankreichs Schweden Burgund Aachen Flandern Burgund Spanien England Schweden Holland England Ludwig's Niederländern Frankreich Brandenburg Frankreich England Schweden Frankreich England Rhein Holland Solebay