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1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 380

1880 - Sondershausen : Eupel
380 Kaiser verlangte, der lateinische solle vorgelesen werden. Der Kurfürst aber sprach: „Da wir in deutschen Landen und unter Deutschen sind, so hoffen wir, Kaiserliche Majestät werde uns auch deutsch reden lassen." Also las Or. Beyer das Bekenntnis deutsch vor und so laut und vernehmlich, daß man auch unten im Hofe, allwo alles voller Leute war, jedes Wort deutlich verstehen konnte. Die Vorlesung dauerte zwei Stunden. Die Evangelischen fühlten sich gestärkt, daß sie ihren Glauben frei öffentlich hatten bekennen und ihr Gewissen wahren können. Auch vielen ihrer Gegner gingen die Angen auf; wie denn z. B. der Herzog von Baiern sprach, es sei ihm die Sache ganz anders vorgebracht, als er es selber ge- hört habe. Der Kaiser aber befahl seinen Gottesgelehrten, das Bekenntnis zu widerlegen. Sie erklärten, daß sie es wohl aus den Schriften der Väter und dem päpstlichen Rechte zu widerlegen vermöchten, nicht aber aus der heiligen Schrift, worauf Herzog Georg von Sachsen, ein Hauptfeind Luthers, entrüstet entgegnete: „Nun so sitzen ja die Lutherischen in der Schrift und wir daneben." Dennoch wurde eine sogenannte Widerlegung ausgesetzt, gegen welche aber Melanchthon in einer Schutzschrift (Apologie) unser Glaubensbekenntnis siegreich vertheidigte. Der Kaiser weigerte sich indes, diese Vertheidignngsschrist anzunehmen, und sagte den Evangelischen gar unfreundlich, sie seien genugsam widerlegt, und wenn sie beharrten, würde er sie aufs schärfste strafen. Die Evangelischen aber beschlossen, sich mit einer deutlichen und geraden Antwort vernehmen zu lassen. „Denn geradezu," sagte der Kurfürst, „macht gute Renner." Es ward also geant- wortet: „Man sei aus dem Worte Gottes nicht widerlegt worden; darum wüßte man von dem klaren Gottesworte nicht abzustehen. Darüber möge geschehen und ergehen, was der gnädige Gotteswille sei. 34. Luthers Tod. 18. Februar 1546. Im Januar 1546 reiste Luther mit drei Söhnen nach Eisleben. Da- hin hatten ihn die Grafen von Mansfeld gerufen, um Streitigkeiten zu schlichten, die zwischen ihnen entstanden waren. Unterwegs war er schon sehr schwach; doch predigte er noch einmal in Eisleben, erschien auch über Tische recht gesprächig und schrieb an seine Frau nach Wittenberg tröstliche Briefe voll Glaubens. Am 17. Februar ward er aber recht krank, so daß er auf seiner Stube bleiben mußte. Er betete viel und sagte zu seinen Freunden: „Ich bin hier zu Eisleben geboren; wie, wenn ich hier sterben sollte?" Nach dem Abendessen ward es schlimmer mit ihm. Um 10 Uhr legte er sich zu Bett. Darauf reichte er seinen Söhnen und Freunden die Hand und sprach: „Betet zu unserm Herrn Gott für sein Evangelium, daß es ihm wohlgehe; denn der leidige Papst zürnet hart mit ihm." Schwer atmend schlief er ein; aber um 1 Uhr erwachte er wieder, von Brustbe- klemmungen gequält. Nun kamen Ärzte. Auch der Graf Albrecht von Mansfeld und dessen Gemahlin erschienen und brachten stärkende Tropfen. Doch die Brustbeklemmungen wurden immer heftiger. Seine Freunde meinten, weil er schwitze, werde Gott Gnade zu seiner Besserung geben; er aber antwortete: „Es ist kalter Todesschweiß. Ich werde meinen Geist aufgeben; denn die Krankheit mehret sich." Dann betete er: „O mein himmlischer Vater, Gott und Vater unseres Herrn Jesu Christi, du Gott

2. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 382

1880 - Sondershausen : Eupel
382 der erste Kriegsheld seiner Zeit, ein Feldherr, wie seit Jahrhunderten keiner aufgestanden. In seinem Heere herrschte die trefflichste Manneszucht. Während bei den Wallensteinischen Scharen alle Laster im Schwange gin- gen, wachte Gustav mit eben der Sorgfalt über die Sitten der Soldaten, wie über die kriegerische Tapferkeit. Jedes Regiment mußte zum Morgen- und Abendgebet einen Kreis um den Feldprediger schließen und unter freiem Himmel seine Andacht halten. Fluchen, Spielen, Rauben war strenge ver- boten. In allen Tugenden ging Gustav selbst deu Seinigen als Muster voran. Seine lebendige Gottesfurcht^ gab ihm in den schwierigsten Lagen Mut und Besonnenheit, und seine Soldaten waren von dem festen Ver- trauen erfüllt, daß sie unter einem so frommen und tapferen König siegen müßten. Als Gustav den deutschen Boden betrat, fiel er im Angesicht seines ganzen Heeres ans die Knie, dankte Gott mit lauter Stimme für die glückliche Überfahrt und flehte um seinen ferneren Segen. Den umstehen- den Offizieren kamen vor Rührung die Thränen in die Augen. „Weinet nicht, meine Freunde," sprach der König, „sondern betet! Je mehr Betens, desto mehr Sieges. Fleißig gebetet ist halb gesiegt." Und siehe, bald wichen die Kaiserlichen vor den tapfern Schweden zurück. Aber die prote- stantischen Fürsten waren so furchtsam vor der Macht des Kaisers, so miß- trauisch gegen den ausländischen König, daß sie lange zögerten, sich an Gustav anzuschließen. Die ängstlichen Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen verweigerten ihm geradezu den Durchzug durch ihr Land. Daher konnte Gustav das hartbedrängte Magdeburg nicht mehr retten. Die blühende evangelische Stadt wurde von Tilly erobert. Ihr Schicksal war furchtbar. Als die wilden Kriegsscharen raub- und mordgierig in die Stadt eindrangen, erfolgte ein Blutbad, wie es noch keine Stadt in ihren Mauern gesehen hatte. Die ganze Stadt ging in Flammen auf; in kaum zehn Stunden war das reiche, mächtige Magdeburg ein Aschenhausen. Nur zwei Kirchen und einige elende Fischerhüttcn standen noch. Von 30 000 Einwohnern retteten nur 1500 das Leben. Gustav Adolfs Herz blutete, als er Magdeburgs Unglück erfuhr; den Kurfürsten von Sachsen aber, dessen unentschlossenes Zaudern ihn an der Rettung der Stadt verhindert hatte, erfaßte Verzweiflung, als jetzt der schreckliche Tilly in sein Land einbrach. Flehentlich bat er Gustav um Hilfe, lind in kurzem stand der Schwedenkönig mit seinem Heere denr nie besiegten kaiserlichen Feldherrn gegenüber. Bei Leipzig kam es zur Schlacht. Da wurde Magdeburgs Zerstörung blutig gerächt; da erfochten die Schweden den glorreichsten Sieg. Das ganze kaiserliche Heer wurde getödtet, gefangen, zersprengt. Gustav Adolf aber kniete auf dem leichen- bcdcckten Schlachtfelde nieder und sprach: „Dank dir, Gott! Dank für dei- nen Sieg!" Die Folgen dieses Sieges waren gewaltig. Ganz Deutschland stand dem Schwedenkönige offen. Wie im Triumph durchzog er die Lande bis zum Rhein; überall begrüßte das protestantische Volk den Retter seines Glaubens, den milden, leutseligen Helden mit begeistertem Jubel. Als er sich dann gegen Baiern wandte, stellte sich ihm Tilly am Lech noch ein- mal mit einem Heere entgegen. Er wurde besiegt, verwundet und starb an seinen Wunden. Da wandte sich der Kaiser in seiner Not an seinen früheren Feldherrn Wallenstein, aber erst nach langem Zögern gab der

3. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 383

1880 - Sondershausen : Eupel
383 stolze Mann den flehentlichen Bitten nach. Er warb ein Heer, das ihm allein gehören solle, bei dem der Kaiser nichts zu sagen hatte, ja nicht einmal erscheinen durfte. Nun hatte Gustav Adolf wieder einen tüchtigen Feind zu bekämpfen. Bei Nürnberg trafen beide Heere zusammen und standen monatelang verschanzt einander gegenüber. Wallenstcin wagte keine Schlacht; Gustav suchte vergebens Wallensteins festes Lager zu erstürmen. Endlich zogen so- wohl die Schweden wie die Kaiserlichen davon. Wallenstein wandte sich gegen Sachsen. Schreckliche Verheerungen, Raub, Brand und Mord be- zeichneten seinen Weg. Rasch eilte der Schwedenkönig ihm nach. Auf seinem Zug durch Sachsen empfing ihn das Volk wie seinen rettenden Engel. Von allen Seiten drängte es sich jubelnd um ihn her, fiel vor ihm auf die Knie und, suchte die Scheide seines Schwertes, den Saum seines Kleides zu küssen. „Ach," sagte der König traurig, „ich fürchte, daß mich Gott wegen der Thorheit dieser Leute strafen werde. Ist es nicht, als ob sie mich zu ihrem Abgotte machten? Wie leicht könnte der Gott, der die Stolzen demütigt, sie und mich empfinden lassen, daß ich nichts bin, als ein schwacher, sterblicher Mensch!" Bei dem Städtchen Lützen, nicht weit von Leipzig, erreichte er Wallcnsteins Heer. An einem kalten Herbstmorgen, 6. November 1632, während dichter Nebel die Gegend deckte, bereiteten sich die Schweden zur Schlacht. Der König sinkt betend ans die Knie, mit ihm sein ganzes Heer. Begleitet von Pauken- und Trompetenschall erbraust der Gesang: „Ein' feste Burg ist unser Gott." Gegen Mittag bricht die Sonne durch die Nebelhülle. Da schwingt sich der König auf sein Streitroß und ruft: „Nun wollen wir dran! Das walte der liebe Gott! Jesu, Jesu! hilf mir heute streiten zu deines Namens Ehre!" Und mit dem Feldgeschrei: „Gott mit uns!" stürmten die Wallensteinschen an. Es entsteht ein verzweifelter Kampf, hin und her schwankt der Sieg. Endlich dringt der schwedische rechte Flügel, von Gustav selbst geführt, siegreich durch und jagt die Feinde fliehend vor sich her. Da erführt der König, sein linker Flügel wanke. Mit Blitzesschnelle eilt er dorthin; nur wenige können ihm folgen. Sein kurzes Gesicht bringt ihn zu nahe an den Feind: er erhält einen Schuß in den linken Arm, gleich daraus einen zweiten durch den Rücken. Mit dem Seufzer: „Mein Gott! mein Gott! sinkt er vom Pferde. Und über den Gefallenen stürmen die schnaubenden Kriegsrosse hinweg und zertreten den edlen Leib. Des Königs Tod erfüllt die Schweden mit glühendem Rachedurst. Gleich grimmigen Löwen stürzen sie sich auf die Feinde und werfen alles vor sich nieder. Nichts hilft es den Kaiserlichen, daß der kühne Reitergeneral Pappenheim ihnen frische Truppen zuführt. Er selber fällt, von schwedischen Kugeln durchbohrt; und nun ist der Sieg er- rungen. Mit dem Rufe: „Der Pappenheimer ist todt, die Schweden kom- men über uns!" ergreifen die Kaiserlichen die Flucht. Aber der Verlust ihres Heldenkönigs raubt auch den Schweden die Siegesfrcude. Erst am andern Tage fanden sie seinen Leichnam, der Kleider beraubt, bedeckt mit vielen Wunden. Er wurde nach Schweden gebracht und zu Stockholm in der königlichen Gruft bestattet. Die Stätte, wo er auf dem Schlachtfelde lag, bezeichnete man durch einen großen Stein, den „Schwedenstein." Jetzt steht daneben ein neues Denkmal, umschattet von hohen Pappeln. Das

4. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 392

1880 - Sondershausen : Eupel
392 41. Friedrich der Große als Fürst und Mensch. In den Friedensjahren widmete sich der König mit dem größten Fleiße den Rcgierungsgeschäften. Nie hat ein Fürst thätiger für seines Volkes Glück gesorgt, wie er. „Ich bin," sagte er, „des Staates erster Diener. Mein Stand verlangt Arbeit und Thätigkeit; mein Geist und mein Leib beugen sich unter ihre Pflicht. Daß ich lebe, ist nicht nötig, wohl aber, daß ich thätig bin." Alles ordnete er selber an, sorgfältig und pünktlich. Schon mit vier Uhr des Morgens stand er auf und ging an den Arbeitstisch. Auf alle eingelaufenen Schreiben und Bittschriften er- folgte rasch der Bescheid; oft schrieb ihn der König mit eigener Hand in kurzen, treffenden Worten au den Rand. Keinem seiner Unterthanen ver- weigerte er das Gehör. „Die armen Leute," sagte er, „wissen, daß ich Landesvater bin; ich muß sie hören, denn dazu bin ich da." Die freien Stunden, welche ihm die Staatsgeschäfte übrig ließen, widmete er der Musik und wissenschaftlicher Beschäftigung. Auch als Schriftsteller erwarb er sich Ruhm. Während der Mahlzeit unterhielt er sich mit den gebildetsten seiner Offiziere und berühmten Gelehrten, ans denen er seine Tischgesell- schaft wählte. Da war er in witzigen, sinnreichen Reden unerschöpflich. Jedes Jahr bereiste er die Provinzen, um die Truppen zu mustern und zugleich nach allem in der bürgerlichen Verwaltung zu sehen. Hohe und niedere Beamte mußten da Rechenschaft über ihre Thätigkeit geben, und damit auch die Zeit, welche der König auf der Landstraße zubrachte, nicht unbenutzt bleibe, mußten die Landräte und Amtleute neben seinem Wagen herreiten und ihm von dem Zustande der Kreise und Ortschaften erzählen. Auch Kaufleute und Geschäftsmänner sah er gerne, um sich bei ihnen nach den Gewerbsverhültnissen und dem Gange des Handels zu erkundigen. Mit Bauern und geringen Leuten redete er freundlich und treuherzig, und alle Stände hatten sich der Hilfe und unermüdeten Fürsorge ihres Königs- zu erfreuen. Nach dem siebenjährigen Kriege war seine erste Sorge darauf gerichtet, die Wunden zu heilen, welche der Kamps seinem Lande geschlagen hatte. Das Getreide, welches er schon für den nächsten Feldzug hatte aufkaufen lassen, vertheilte er als Saatkorn unter die verarmten Landlente, und die Pferde, die für das Geschütz und Gepäck bestimmt waren, gab er für den Ackerbau her. Aus seinen eigenen Ersparnissen baute er die niedergebrannten Ortschaften wieder auf, ließ er notleidenden Gegenden Geldunterstützungen zufließen. Denn für sich selbst brauchte der König sehr wenig; seine Lebens- weise, seine Kleidung war höchst einfach. „Ich bin arm," pflegte er zu sagen, „aber der Staat ist reich; mein Schatz gehört nicht mir, sondern dem Staate." So hals er mit freigebiger Hand und unermüdlicher Für- sorge dem gesunkenen Wohlstände seines Landes wieder auf. Ja, er er- hob durch Herbeizichnng von Ansiedlern, die ganze Strecken wüstliegenden Bodens urbar machten, durch Unterstützung der Gewerbthätigkeit und des Handels, durch Förderung der Rechtspflege und der Volksbildung sein Land zu einer Blüte, wie es sie vorher nie gekannt hatte. Seinen Unterthanen war Friedrich ein gütiger, leutseliger Herr. Auch dem Geringsten seines Volkes bewies er sich freundlich. Einst konnte der König in der Nacht nicht schlafen und wollte sich etwas vorlesen lassen. Er klingelte, er rief. Da niemand kam, öffnete er

5. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 362

1880 - Sondershausen : Eupel
362 nehmen keinen Bestand. Das neue christliche Königreich in Jerusalem erhielt sich kümmerlich. Im Jahre 1291 ging auch die letzte Besitzung, die Stadt Ptolemais verloren. Bei alledem haben die Kreuzzüge aber doch großen Einfluß geübt. Wie sie aus frischem Glauben hervorgegangen waren, so belebten sie auch den Glauben wieder und richteten den Sinn auf höhere Güter. Der Handelsverkehr wurde lebhafter und machte die Städte reich. Mancher Leibeigene gelangte in den Stand der freien Bauern, indem sein Herr, um Geld für die Pilgerfahrt zu bekommen, sich Abgaben und andere Lasten abkaufen ließ. Viel Leben ist durch die Kreuzzüge ge- weckt worden, welches später eine Reformation der ins Verderben geratenen Kirche herbeiführen half. Kappe. 20. Die Weiber von Winsperg. 1. Der erste Hohenstaufe, der König Konrad lag mit Heeresmacht vor Winsperg seit manchem langen Tag. Der Welfe war geschlagen, noch wehrte sich das Nest, die unverzagten Städter, die hielten es noch fest. 2. Der Hunger kam, der Hunger! das ist ein scharfer Dorn; nun suchten sie die Gnade; nun fanden sie den Zorn: ,,Ihr habt mir hier erschlagen gar manchen Degen wert, und öffnet ihr die Thore, so trifft euch doch das Schwert.“ 3. Da sind die Weiher kommen: „Und muss es also sein, gewährt uns freien Abzug, wir sind vom Blute rein.“ Da hat sich vor den Armen des Helden Zorn gekühlt, da hat ein sanft Erbarmen im Herzen er gefühlt. 4. ,,Die Weiber mögen abziehn und jede habe frei, was sie vermag zu tragen und ihr das Liebste sei. • Lasst ziehn mit ihrer Bürde sie ungehindert fort, das ist des Königs Meinung, das ist des Königs Wort.“ 5. Und als der frühe Morgen im Osten kaum gegraut, da hat ein seltnes Schauspiel vom Lager man geschaut: es öffnet leise, leise sich das bedrängte Thor, es schwankt ein Zug von Weibern mit schwerem Schritt hervor. 6. Tief beugt die Last sie nieder, die auf dem Nacken ruht, — sie tragen ihre Eh'herrn, das ist ihr liebstes Gut. „Halt an die argen Weiber!“ ruft drohend mancher Wicht; der Kanzler spricht bedeutsam: „Das war die Meinung nicht.“ 7. Da hat, wie ers vernommen, der fromme Herr gelacht: „Und war es nicht die Meinung, sie haben’s gut gemacht; gesprochen ist gesprochen, das Königswort besteht, und zwar von keinem Kanzler zerdeutelt und zerdreht.“

6. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 17

1880 - Sondershausen : Eupel
17 gesprungen und gerade auf das Kind los, und faßte es mit den Zahnen hinten an der Jacke und trug es in den Wald. Und da die Mutter wieder- kam, war kein Kind mehr da, und der Napf lag auf der Erde, aber der Löffel lag nicht dabei; denn den hatte das Kind in der Hand festgehalten. Und wie das die Mutter sah, dachte sie gleich: „das hat kein anderer ge- than als der Wolf", und lief in das Dorf und schrie entsetzlich, daß die Leute herauskämen. Unterdessen kam ein Bote durch den Wald gegangen, der hatte sich verirrt und wußte nicht, wo er war. lind als er durch die Büsche geht und den Weg sucht, hört er etwas sprechen und denkt gleich: „Da müssen wohl Leute sein"! Und cs sagte immer: „Geh, oder ich geb' dir was!" Und als er nun das Gebüsch von einander thut und sehen will, was es ist, sitzt ein Kindchen aus der Erde und sechs kleine Mölschen herum, die fahren immer auf das Kind zu und schnappen ihm nach den Händen, — aber die alte Wölfin war nicht dabei, die war wieder in den Wald gelaufen; und wenn ihm nun die Mölschen nach den Händchen schnappten, schlägt das Kind sie mit dem hölzernen Löffel auf die Nase und sagt immer dazu: „Geh, oder ich geb' dir was"! Und der Bote wunderte sich und lief geschwind hin und schlug mit dem Stocke unter die kleinen Wölfe, daß sie alle davon liefen, und das Kind nahm er geschwind von der Erde in die Höhe und lief und rief; denn er dachte, die alte Wölfin könnte wieder kommen. Und da währte es gar nicht lauge, da kamen die Bauern aus dem Dorfe mit Heugabeln und Dresch- flegeln und wollten den Wolf todt machen. Und die Mutter kam auch mit, und da sie sah, daß der Wolf das Kind nicht gefressen hatte, war sie sehr vergnügt und dankte dem guten Manne tausendmal und noch mehr dem lieben Gott, daß er ihr Kind behütet hatte. Fr. Jacobs. 27. Rotkäppchen. Es war einmal ein kleines liebes Mädchen, das hatte jedermann lieb der es nur ansah, am allerliebsten aber die Großmutter, die wußte gar nicht was sie alles dem Kinde geben sollte. Einmal schenkte sic ihm ein Käppchen von rotem Sammet, und weil ihm das so Wohlstand, und es nichts anderes mehr tragen wollte, hieß es nur das Rotkäppchen. Da sagte einmal seine Mutter zu ihm: „Komm, Rotkäppchen, da hast du ein Stück Kuchen und eine Flasche Wein, briug's der Großmutter hinaus: sie ist krank und schwach und wird sich daran laben; sei aber hübsch artig, guck nicht gleich in alle Ecken herum, wenn du in die Stube kommst, und vergiß nicht „Guten Morgen" zu sagen. Geh auch ordentlich und lauf nicht vom Weg ab, sonst fällst du und zerbrichst das Glas, dann hat die kranke Großmutter nichts." Rotkäppchen sagte: „Ich will schon alles gut ausrichten", und gab der Mutter die Hand darauf. Die Großmutter aber wohnte draußen im Wald, eine halbe Stunde vom Dorf. Wie nun Rotkäppchen in den Wald kam, begegiwte ihm der Wolf; Rotkäppchen aber wußte nicht, was das für ein böses Thier war und fürchtete sich nicht vor ihm. „Guten Tag, Rotkäppchen," sprach er. — „Schönen Dank, Wolf." — „Wo hinaus so früh, Rot- käppchen?" — „Zur Großmutter." — „Was trügst du unter der Schürze?" — „Kuchen und Wein, gestern haben wir gebacken, da soll sich die kranke, schwache Großmutter etwas zu gut thun und sich damit stärken." — „Rvt- tz e l mr i ch , Vaterland. Lesebuch. 2

7. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 37

1880 - Sondershausen : Eupel
37 „Gute Nacht, liebes Kind; vergiß Gott nicht und auch mich nicht, so sehen wir uns einmal wieder hier oder dort." Jakob aber weinte laut, und wie ein liebes, gutes Kind hing er am Halse der Großmutter. Jer. Gotthelf. 52. Der Löwe zu Florenz. 1. „Der Löw' ist los! der Löw' ist frei! die eh'rnen Bande sprengt' er entzwei! Zurück! daß ihr den vergeblichen Mut nicht schrecklich büßet mit eurem Blut!" 2. Und jeder sucht mit scheuer Eil' im Innern des Hauses Schutz und Heil; auf Markt und Straßen, rund umher, ward's Plötzlich still und menschenleer. 3. Ein Kindlein nur, sein unbewußt, verloren in des Speeles Lust, fern von der sorglichen Mutter Hand, saß auf dem Markt am Brunuenrand. 4. Wohl viele sahn von oben herab, sic schauten geöffnet des Kindlcins Grab, sie rangen die Hände und weinten sehr und blickten zagend nach Hilfe umher. 5. Doch keiner wagt das eigne Leben um des fremden willen dahin zu geben; denn schon verkündet ein nahes Gebrüll das Verderben, das jedermann meiden will. 6. Und schon mit der rollenden Augen Glut erlechzt der Löwe des Kindlcins Blut; ja schon erhebt er die grimmigen Klan'u, o qualvoll, herzzerreißend zu schaun! 7. So rettet nichts das zarte Leben, dem gräßlichen Tode dahin gegeben? Da Plötzlich stürzt ans einem Hans mit fliegenden Haaren ein Weib heraus. 8. „Um Gottes willen, o Weib, halt ein! willst du dich selbst dem Verderben weihn? Unglückliche Mutter! zurück den Schritt! Du kannst nicht retten, du stirbest mit." 9. Doch furchtlos fällt sic den Löwen an, und ans dem Rachen mit scharfem Zahn nimmt sie das unversehrte Kind in ihren rettenden Arm geschwind. 10. Der Löwe stutzet; und unverweilt mit dem Kinde die Mutter von dannen eilt. Da erkannte gerührt so Jung wie Alt des Mutterhcrzens Allgewalt, 11. Und des Löwen großmütigen Sinn zugleich; doch manche Mutter, von Schrecken bleich, sprach still: „Um des eigenen Kindes Leben hätt' ich auch meines dahingegeben." Bernhardt. 53. Brüderliche Liebe. Durch schwere Erfahrungen von der Unzuverlässigkeit und dem bösen Sinne der Menschen war der Kaiser Albrecht dahin gebracht, daß er die Menschen haßte, düster tu sich gekehrt in seiner Hofburg zu Wien sich ein- schloß und niemanden vor sich lassen wollte. Nur ein großer Hund, Packan geheißen, war ihm wegen seiner Treue lieb geblieben, und er sagte cs denen, mit welchen er durchaus umgehen rnußte, offen, daß ihm die Anhänglichkeit dieses Thieres allein aufrichtig scheitle. Es war, als ob der Hund diesen Vorzug anerkenne. Vor deut Zimmer des Kaisers gelagert, ließ er keinen andern in dasselbe hinein, und wer es dennoch wagen wollte, den knurrte er grimmig an und wies ihm die scharfen Zähne, vor denen jeder gern zurückwich. Eines Tages kam auch der Herzog Leopold, der Sohn des Kaisers, seinen Vater zu besuchen. Da trat ihm Packan, der ihn kannte, liebkosend entgegen, wedelte mit dem Schwänze und gab seine Freude auf mancherlei Weise kund. Herzog Leopold freute sich darüber und schmeichelte ihm wieder. Dennoch gab cs der Hund nicht zu, daß der Herzog sich deut Zimmer nahte, uild hielt ihn, fest an dem Wamse mit seinen Zähnen gepackt, zurück. Der Herzog, ein junger, starker Mann, wehrt ihn ab und will mit Gewalt zu der Thür; da führt, alles vergessend, der Hund empor und faßt den Prinzen am Kragen fest. In der Überraschung und Hitze gibt ihm

8. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 46

1880 - Sondershausen : Eupel
46 4. Der Kranke mass die Traube mit Entzücken, verschlang sie fast mit seinen heissen Blicken; dann aber plötzlich, wie nach innerm Streite, rief er der Pfleger einen sich zur Seite, 5. Und sprach zu ihm mit sichtlichem Behagen: „Kimm diese Traube, geh, um sie zu tragen zu unserm kranken Abt als Liebesgabe, damit er an dem würz'gen Saft sich labe.“ 6. So kam sie wieder in Makarius Zelle, da leuchtete sein Auge selig helle, und fromm begeistert schaute er nach oben, um für die Gabe seinen Herrn zu loben, der, welchen Liebesschatz sein Haus bewahrte, ihm durch der Traube Wanderung offenbarte! J. Sturm. 67. Der kleine Friedensbote. Ein Gerber und ein Bäcker waren einmal Nachbarn, und die gelbe und die weiße Schürze vertrugen sich aufs beste. Wenn dem Gerber ein Kind gebaren wurde, hob es der Bäcker ans der Taufe, und wenn der Bäcker in seinem Obstgarten an Stelle eines ausgedienten Invaliden eines Rekruten bedurfte, ging der Gerber in seine Baumschule und hob den schönsten Mann ans, den er darin hatte, eine Pflaume oder einen Apfel oder eine Birne oder eine Kirsche, je nachdem er auf diesen oder jenen Posten, auf einen fetten oder mageren Platz gestellt werden sollte. Zn Ostern, zu Martini und am heiligen Abend kam die Bäckerin, welche keine Kinder hatte, immer mit einem großen Korbe 31t den Nachbarsleuten her- über und theilte unter die kleinen Paten ans, was ihr der Hase oder der gute Märtel oder gar das Christkindlein selbst unter die schneeweiße Ser- viette gelegt hatte. Je mehr sich die Kindlein über die reichen Spenden freuten, desto näher rückten sich die Herzen der beiden Weiber. Aber ihre Männer hatten ein jeder einen Hund, der Gerber als Jagdliebhaber einen großen braunen Feldmann, und der Bäcker einen kleinen schneeweißen Mordax. Beide meinten, die besten und schönsten Thiere in ihrem Geschlechte zu haben. Da geschah es eines Tages, daß der Mordax ein Kalbsknöchlein gegen den Feldmann behauptete. Vom Knurren kam es zum Beißen, und ehe sich der Bäcker von seiner grünen Bank vor dem Hanse erheben konnte, lag sein Hündlein mit zermalmtem Genicke vor ihm, und der Feldmann lief mit dem eroberten Knochen und mit eingezogenem Schweife davon. — Sehr ergrimmt und entrüstet warf der Herr des Ermordeten dem Raubmörder einen gewaltigen Stein nach. Aber, was half's? Die Handgranate flog nicht dem Hunde an den Kopf, sondern dessen Besitzer durch das Fenster. Ohne zu fragen, woher der Schuß gekommen sei, riß der Gerber den zertrümmerten Fensterflügel auf und stng an zu schimpfen. Der Nachbar mit der weißen Schürze blieb nichts schuldig; Kinder und Leute liefen zusammen, und — hätten sie ihn nur sehen können! — Satan stand gewiß in einer Ecke der Gasse und blies mit vollen Backen in das Feuer. — Der Bäcker verließ den Kampf- platz zuerst, aber nur, um seinen Nachbar beim Gericht zu belangen. Die

9. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 48

1880 - Sondershausen : Eupel
48 Dörfchen bei Duderstadt so? Der war ein blutarmer Schelm und ein Witwer dazu, und hatte drei Kinder, die gar oft sagten: ,Mater, wir sind so hungrig!" Das hört ein Vater gern, wenn er Brot genug hat und noch etwas dazu; aber wie schneidet das ins Herz, wenn kcins da ist! Und just so ging's dem armen Kollheim oft genug. Das Betteln verstand er nicht, aber er verstand Schuhe zu flicken, Kochlöffel zu schnitzen, Besen zu binden und solcher kleinen Künste mehr, was er auch so fleißig that, daß er sich kümmerlich mit seinen Kindern durchbrachte; — aber es kam doch mancher „lange Tag." Der Kollheim hatte einen recht guten Freund, der hieß Volkmann, war auch ein Witwer, wie er, und hatte sieben unerzogene Kinder. „Gleich und gleich gesellt sich gern," heißt's im Sprichwort, und „das Unglück ist der beste Leim." Der Volkmann und seine Kinder hatten der Fasttage so viele, daß sie schier die schwere Kunst bald gelernt hätten, wenn nicht das Lehrgeld gar zu schwer wäre. Beide Leidensbrüder waren rin Herz und eine Seele. Da sagte einmal der Volkmann zu seinem Busenfreunde Koll- heim: „Ich ziehe nach Lauterberg ins Hannöversche; dort ist mehr Ver- dienst." Gesagt, gethan; — und der Hausrat kostete nicht viel Fracht. Der Kollheim wünschte ihm alles, was ihm heilbringend sein kann; aber der Arme fand's in Lauterberg nicht; — denn er erkrankte und starb, und die hungernden Kindlcin schickten die von Lauterberg hin, wo sie herge- kommen. Die Bauern im Dorfe dachten: „Was mich nicht brennt, das blas' ich nicht!" und ließen die hungernden Waisen lausen. Dachte auch der blutarme Kollheim so? Nein, lieber Leser, der nahm die sieben Waisen seines Freundes in seine kleine Hütte zu seinen Kindern, sah mit einer- heißen Thräne gen Himmel und seufzte: „Herr, der Du mit wenigen Broten Tausende gespeist hast, hilf uns und verlaß mich nicht!" — Wenn die Not am größten, ist Gott am nächsten; — denn das, was Kollheim gethan, wurde der preußischen Regierung in Erfurt bekannt, und diese sandte ihm 40 Thaler zur ersten Hilfe; auch sandte ihm ein frommer Mann heimlich 10 Thaler. Und als es der fromme Preußenkönig Friedrich Wilhelm Iii. hörte, so sandte dieser dem guten Kollheim ein Kapitälchen, daß er sich konnte ein Feldgütchen kaufen; eins der Volkmann'schen Kinder aber kam ins Waisenhaus nach Halle, welches der fromme Francke gestiftet hat, der auch nicht sagte: „Was mich nicht brennt, das blas' ich nicht!" Saget auch ihr nie so, wenn ihr hadern höret, wenn ihr Zeugen fauler Geschwätze, sündhafter Flüche, schändlicher Handlungen oder mensch- lichen Jammers seid! Das brennt euch wohl, und wenn ihr nicht blaset, — wie steht's dann um euer Gewissen? W. O. v. Horn. 69. vieuerlreiie. Ein reicher Herr in Polen fuhr zur Winterzeit in einem Schlitten nach dem Städtlein Ostrowo, nur von seinem Knechte Jakob begleitet, der dem Schlitten vorreiten musste. Ehe sie die Stadt erreichten, mussten sie durch einen langen, einsamen Wald, und es war bereits Abend. Der Knecht schlug daher dem Herrn vor, in einer Herberge, die am Eingänge des Waldes lag, zu übernachten; denn im Walde seien viele Wölfe, und die Unthiere seien jetzt gar grimmig, weil der Winter so hart sei. Der Herr war aber einer von den -wunder-

10. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 49

1880 - Sondershausen : Eupel
49 liehen, von denen, die einen guten Rat, wenn er von einem Knechte kommt, nicht annehmen mögen, fuhr ihn an und schrie, er werde wohl des Reitens überdrüssig sein; sie müssten noch nach Ostrowo, es möge gehen, wie es wolle. Und so ging’s vorwärts, was die Pferde laufen konnten. Kaum aber sind sie eine Strecke im Walde, so hört der Herr hinter sich ein lautes Heulen, und wie er sich umkehrt, sieht er die Wölfe in Rudeln hinter dem Schlitten herjagen und die vordersten schon ganz nahe. „Jakob, Jakob!“ ruft er, „die Wölfe, die Wölfe!“ Der treue Jakob erwidert kein Wort, sondern lässt ruhig den Herrn vorausfahren, reitet zwischen den Schlitten und die Wölfe, zieht seine Pistolen und schiesst von Zeit zu Zeit unter sie. Damit schreckt er eine Weile die Bestien. Endlich aber hat er kein Pulver mehr; und als sie nun an den Schütten heranstürzen, sagt er: „Herr, ich muss meinen armen Braunen opfern und sehen, dass ich zu euch auf den Schlitten komme, sonst ist alles verloren. — „Thue, wie du willst,“ sagte der Herr, und im Augenblick war der Jakob vom Pferde und auf den Schlitten gesprungen, hielt sein Pferd am Zaume fest, bis die Wölfe herankamen; dann überliess er es ihnen zur Beute. Es schien, als sollten sie dadurch einen Vor- sprung gewinnen; aber nicht lange, so war ein Theil der Wölfe wie- der heulend hinter ihnen her, und einige schickten sich an, in den Schlitten zu springen. Der Edelmann gab sich jetzt verloren. Da sagte Jakob: „Herr, nun will ich in Glottes Kamen auch das letzte für euch thun. Dort sind schon die Lichter von Ostrowo, und ihr könnt das Städtlein erreichen, wenn ich nur auf ein paar Minuten euch die Bestien vom Halse halte. Sorgt für mein Weib und meine Kinder!“ Damit zog er den Säbel, sprang aus dem Schlitten und stürzte sich mitten unter die Wölfe. Diese stutzten, fielen ihn aber dann wütend an und übermannten ihn endlich. Sein Herr aber war mittlerweile unversehrt entkommen. Schnell nahm er Leute zu sich und eilte in den Wald zurück; aber er fand nichts mehr als die Oebeine seines treuen Knechtes. Die sammelte er und liess sie be- graben. Das Weib aber und die Kinder desselben versorgte er väter- lich, und wurde allen seinen Dienern ein freundlicher, gütiger Herr, beklagte es auch oft mit Thränen, dass er nicht ohne bittere Reue an seinen treuen Knecht gedenken könnte. Caspari. 7v. Aus: Minna von Barnhelm. Herr v. Tellheim. Bist du endlich fertig? Just. (Indem er die Augen trocknet.) Ja! v. Tellheim. Du hast geweint? Just. Ich habe in der Küche meine Rechnung geschrieben, und die Küche ist voll Rauch. Hier ist sie, mein Herr! v. Tellheim. Gib her! Just. Haben sie Barmherzigkeit mit mir, mein Herr! Ich weiß wohl, daß die Menschen keine mit ihnen haben; aber — v. Tellheim. Was willst du? Just. Ich hätte eher den Tod als meinen Abschied vermutet, v. Tellheim. Ich kann dich nicht länger behalten; ich muß mich ohne Diener- behelfen lernen. (Er schlägt die Rechnung auf und liest laut:) Was der Herr Major mir schuldig ist: Drei und einen halben Monat Lohn, den Monat sechs Thaler, macht ein und zwanzig Thaler. Seit dem ersten dieses an Kleinigkeiten ausgelegt: Einen Helmrich, Vaterland. Lesebuch. 4
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