16
mund von Polen, seinen Vetter, angreifcn. In diesen
Kämpfen entwickelte Gustav Adolph seine Feldherrntalcnte,
eroberte Livland, Curland und fast das ganze Polnische Preu-
ßen. Aber als echter Protestant konnte er die Noth der Pro-
testanten in Deutschland zur Zeit des dreißigjährigen Krieges
nicht gleichgültig ansehcn. Er eilte ihnen nach Pommern zu
Hülfe, rettete sic durch den Sieg bei Brcitcnfeld unweit
Leipzig (1631), und verlor in der Schlacht bei Lützen (1632)
im Kampf für protestantische Glaubensfreiheit das Leben.
18. Peter der Große, Kaiser von Ruß-
land 1700.
Die Russen waren, als Peter I. 1682 seinem Bruder
Feodor Hi. folgte, noch äußerst roh, und unbckanntmit cu,
ropaischcr Bildung. Erst unter Peter begann bei ihnen eu-
ropäische Weise und Gesittung. Dieser aber hatte als Jüng-
ling lange mit den Ränken seiner Schwester Sophia und
mit den Meutereien der Strelzi (Schützen) zu kämpfen, ehe
er den Thron sich sicherte (1689). Hierauf lernte er erst selbst,
um beurtheilen zu können, wodurch sein Volk höher gehoben
werden sollte. Er machte Reisen in das gebildete Ausland,
sandte von dort geschickte Männer nach Rußland, beförderte je-
des Talent ohne Rücksicht auf Geburt und Stand, belohnte
jedes Verdienst, und verfolgte seine Plane mit Klugheit und
Beharrlichkeit. Im großen nordischen Kriege entriß er Schwe-
den die Länder an der Ostsee, gründete dort St. Petersburg
1703, schlug die Schweden bei Pultawa 1709, und zwang sie
zum Frieden zu Nvstadt 1721. Er starb 1725. Seine Sorge
für das Bestehen seiner Einrichtungen und der Blüthe seines
Reichs war so groß, daß er seinen eigenen Sohn Al ex ei zum
Tode verurtheilte und das Gesetz gab, nicht die Geburt, son-
dern der Wille des Herrschers solle den Thronfolger bcstimnien.
19. Friedrich der Große, König von
Preußen, 1740.
Geboren am 24. Januar 1712, hatte er seine Jugend aus
Neigung den Wissenschaften und Künsten gewidmet, und un-
tre harten Einschränkungen verlebt. Sein hoher Geist fasste
den
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolph Gustav Feodor_Hi Peter Sophia Friedrich_der_Große Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Polen Livland Deutschland Leipzig Ostsee Petersburg Schweden
Der preußische Staat. "2cß
beu bei Tilsit, und verfolgte sie bis in die Nahe von
Riga 1679.
Weitere Unternelmmngen verbot die Jahreszeit, bald
auch die politischen Verhältnisse zu den Verbünde-
ten, die bereits mit Frankreich zunimwegenfrie-
den geschlossen hatten. Fr. W. mußte der Roth-
wendigkeit weichen, und nebst Dänemark alle Er-
oberungcn an Schweden zurückgeben (Friede zu
St. Germain 29. Iun. 1679.). Dieser Erfolg
des Krieges lenkte noch mehr, als sonst schon der
Fall war, den Kurfürsten zu den Künsten des
Friedens, worin er manches versuchte, was we-
nig oder keinen Gewinn brachte, wie die Ausrü-
stung einiger Caper in Pillau 1680, die Stiftung
der Seehandlungsgesellschaft zu Emden; mehre-
res aber zum Segen auf Jahrhunderte stiftete»
Überall zeigte sich der thatige, selbst urtheilende
Regent, der sein Volk in rege Thatigkeit zu setzen
und darin zu erhalten wußte. - Wie wichtig wurde
die Anlegung des schon 1668 vollendeten Fe. W.
Canals für den iunern Handel! Unv wie edel er-
scheint seine Politik in der Aufnahme der durch
das aufgehobene Edict von Nantes flüchtig gewor-
denen Franzosen! Der große Kurfürst hatte aller-
dings als Mensch und als Regent seine Schwa-
chen; aber er wird immer groß genannt werben,
so lange ein dankbares Volk ihn zu seinen Für-
sten zahlt.
114. Wie weit steht hinter ihm die Regierung sei-
nes Sohnes Friedrichs Iii. (1688—171?) zu-
rück, dessen Eitelkeit und Prachtliebe den Unterthanen
Lasten auflegte, der gianzende^offeste den Geschäften
vorzog, und an Kriegen Antheil nahm, die seinem
Staate fremd waren! Doch gediehen manchhuützliche
Anstalten unter ihm, besonders solche, die seiner Eitel-
keit schmeichelten« Er stiftete die Universttat zu Halle
1694,
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]