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1. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 61

1846 - Berlin : Klemann
Deutschland. 61 1803. Bon aparte besetzt Hannover in Folge der Kriegs- erklärung Englands. 1805. Dritter Krieg: Oestreich, Rußland und Eng- land verbündet gegen Frankreich. Die Oestreicher werden bei Ulm geschlagen, Wien von den Franzosen be- setzt. die Russen und die Trümmer des östreichischen Heeres bei Austerlitz (Dreikaiserschlacht), 2. Decbr.,. von Napo- leon geschlagen. Im Frieden zu Prestburg verliert Oestreich Venedig, Tyrol und den Breisgau. 1806. Baiern und Würtemberg werden zu Königrei- chen, Baden und Darmstadt zu Großherzogthü- mern mit Gebietserweiterungen erhoben. Die Fürsten bil- den unter dem Protektorat Napoleons den Rheinbund. Kaiser Franz Ii., der schon 1804 als Franz I. den Titel eines Kaisers von Oestreich angenommen, legt die Kaiser- krone nieder. Ende des deutschen Reichs. 1806- 1807. Krieg Preußens gegen Frankreich. Preu- ßen, welches 1805 Anspach und Baireuth, Eleve und Neuf- chatel gegen den unsichern Besitz Hannovers abtreten mußte, entschließt sich in Verbindung mit Sachsen und in Hoff- nung auf den Beistand Rußlands zum Kampfe gegen Frank- reich und seine Verbündeten. Die Niederlagen bei Jena und Auerstädt, 14. Oct. 1806, überliefern den Franzosen das ganze Land. Im Frieden zu Tilsit, 1807, verliert Preußen alle Provinzen zwischen Elbe und Rhein, aus wel- chen nebst Hessen und Hannover das Königreich Westphalen gebildet wird. Südpreußen (Herzogthum Warschau) erhält der in den Rheinbund aufgenommene, zum König erhobene Kurfürst von Sachsen. 1809. Vierter Krieg Oestreichs gegen Frankreich. Oestreich erneut muthig den Kampf; die Niederlagen bei Tann, Abensberg, Eckmühl, Regensburg (19. —22. April) vernichten einen Theil der östreichischen Heere. Der Sieg des Erzherzog's Karl bei Aspern, 21. und 22. Mai, erweckt neue Hoffnung. Preußen zeigt lebhafte Theilnahme (Schill

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 150

1886 - Berlin : Hofmann
150 Geschichte der neueren Zeit. alle Reichsstädte (mit Ausnahme von sechs) ebenfalls. Hessen-Kassel, Baden, Württemberg, Salzburg wurden zu neuen Kurfürstentümern gemacht; Preußen, Baden, Bayern, Württemberg erhielten aus den eingezogenen geistlichen Herrschaften reichliche Entschädigungen. Diese ganze Neuordnung war wesentlich das Werk Napoleons, um dessen Gunst man in der betrübendsten Weise gebuhlt hatte. Das deutsche Reich als solches bedeutete nichts mehr; seine förmliche Aufhebung 1806 erfolgte wenige Jahre nachher 1806; Kaiser Franz Ii. behielt nur die österreichische Krone. Je tiefer unser Vaterland sank, desto strahlender hob sich der Ruhm Bonapartes. Schon als Konsul umgab er sich mit einem glänzenden Hofstaat, in dem sich auch äußerlich die gewaltige Machtstellung wiederspiegelte. Sein Ehrgeiz begnügte sich indes nicht mit dem Konsulat und der thatsächlichen Macht. Nachdem er eine gegen sein Leben gerichtete Verschwörung niedergeschlagen (Cadondal; Pichegru; Wegführung des Herzogs d'enghien von badischem Gebiet und seine Erschießung!), und nachdem er die Stimmung des Volkes durch das vorzügliche Gesetzbuch Code Napoleon für sich gewonnen, ließ er sich durch den Senat die 1804 erbliche Kaiserwürde übertragen, 1804. Seine und seiner Gemahlin Krönung erfolgte durch Papst Pius Vii. Das französische Volk erklärte sich mit über viertehalb Millionen Stimmen einverstanden. § 85. Der dritte Koalitionskrieg und die Stiftung des Rheinbundes. 1802 Obgleich zwischen Frankreich und Englcind im Jahre 1802 der Friede zu Amiens geschlossen worden war, machte sich bald die alte Feindschaft dieser beiden Länder (Pitt Minister in Eng- 1805 land!) wieder geltend. Pitt brachte gegen Napoleon im Jahre 1805 eine dritte Koalition zustande, an der außer England Rußland, Österreich und Schweden teilnahmen. Aber ehe die Verbündeten sich dessen versahen, schickte Napoleon seine Armeen, die er zunächst gegen die Engländer gerüstet, gegen Österreich. Bayern, Württemberg und Baden schlossen sich ihm sofort an. Ulm, wo der General Mack mit 23 000 Mann lag, wurde genommen,^ und noch in demselben Jahre siegte Napoleon über Russen und Öster- 1805 reicher in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz 1805. Gleich darauf erfolgte der Friede zu Preßburg. Österreich

3. Für die obere Stufe - S. 60

1892 - Berlin : Gaertner
Neueste Zeit. Der 1. Koalitionskrieg (Österreich, Preußen bis 1795, England u. a.). Die Franzosen am Nieder- und Mittelrhein. Bonapartes italienischer Feldzug. Schlacht bei Lodi, Kapitulation Mantuas, Zug gegen Wien. Friede zu Campo Formio. (Das linke Rheinufer zur französischen Republik.) Tochterrepubliken: cisalpinische, ligurische, römische, helvetische. England bleibt im Kriege mit Frankreich. Bonapartes Zug nach Ägypten (des. gegen England gerichtet). Schlacht bei den Pyramiden, Nelson bei Abukir; Belagerung von St-Jean-d’Acre. Der 2. Koalitionskrieg. (England [Pitt d. J.] gewinnt Österreich, Rußland u. a.) Der Konsul Bonaparte siegt in Italien (Marengo). Friede zu Luneville, später mit England zu Amiens (nur 1 Jahr). Reichsdeputationshauptschlufs: Einziehung der meisten geistlichenterritorien (Säcularisation) und der meisten Reichsstädte. Zehn Kurfürstentümer: Mainz; — Böhmen, Sachsen, Brandenburg, Bayern, Pfalz; — Hessen, Baden, Württemberg, Salzburg. Gründung des Kaisertums. (2. Dez. Krönung und Salbung Napoleons.) Napoleon Bonaparte, geb. 1769 auf Korsika. Scharfer Blick, kalter Mut, mafsloser Ehrgeiz, rücksichtsloser Egoismus (unter Vorgabe von Staatsrücksichten), alles in ungewöhnlichem Mafse; als Feldherr und Staatsmann überragt er die Zeitgenossen. — Zuerst Bändiger der Revolution, dann Kaiser der

4. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 387

1877 - Berlin : Herbig
Erstes franz. Kaiserreich, Drci-Kaiscr-Schlacht hei Austerlitz. 387 Beistandes der meisten süddeutschen Staaten gewiss, den in Baiern eingedrungenen Österreichern entgegen, vereinigt sein Heer (200,000 Mann) an der oberen Donau (Bernadotte, von Hannover kommend, marschirt durch das neutrale Ansbachische Gebiet Preußens). Baiern, Würtemberger, Badenser, Hessen, Nassauer verstärken Napoléons Heer. Nachdem die Oesterreicher in vier Treffen über- wunden worden, und das Hauptheer von den Franzosen eingeschlossen war, gibt sich 1805. Mack in Ulm mit dem ganzen österreichischen Heere kriegs- 17. Okt. gefangen. Der Seekrieg wird von England glänzend eröffnet durch 1805. Nelsons Seesieg bei Trafalgar 21. Okt. über die französische und spanische Flotte. Nelson f. („England oxpects every man to do his duty“). Die Franzosen rnarschiren auf Wien, das Murat ohne Wider- stand einnimmt. Erzherzog Karl, der Masséna zurückgedrängt hatte, nach Deutschland zurück; ein russisches Heer unter Kuiusoff, ein zweites unter Kaiser Alexander rückt heran. In der 1805. Drei-Kaiser-Schlacht bei Austerlitz 2. Dec. siegt Napoléon über die vereinigten Hussen und Oesterreicher. Waffenstillstand mit Oesterreich, Rück- zug der Russen. 15. Dec. Yertrag Preußens mit Napoléon zu Schönbrunn( Haugwitz ). Preußen tritt den rechtsrheinischen Rest von Cleve, Ansbach und Neuchâtel ab und soll dafür Hannover erhalten. 2g. Dec. Friede zu Presburg zwischen Frankreich und Oesterreich. 1) Frankreich behält Piemont, Parma und Piacenza. 2) Oester- reich tritt alles vom venctianischen Gebiete im Frieden von Campo Ipormio (s. S. 378) Erhaltene (auch das veneticunische Dalmatien) an das Königreich Italien ab, als dessen König es Napoléon anerkennt. 3) Oesterreich tritt an Baiern ab: Tyrol, Vorarlberg, die Bisthümer Jbrixen und 'Trient, Rurgau, Eichstädt, Passai, Lindau j aufserdem erhält Baiern die freie ¡Stadt Augsburg. 4) Oesterreich tritt an Wiirtemberg und Baden die noch übrigen vorderösterrcichischen 25*

5. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 376

1877 - Berlin : Herbig
376 Neuere Geschichte, Dritte Periode. die Spitze der Truppen dos Konvents gestellt. Durch den blutigen Sieg (Kartätschenfeuer von der Kirche St.-Roch aus) vom 13. Vendé- miaire (5. Oktober 1795) schlägt dieser den Aufstand nieder. Der Konvent löst sich auf. 1795—1799. Direktorialregierung in Frankreich. In der Vendée nach kurzem Waffenstillstand neuer blutiger Kampf, der sich auch über die Bretagne erstreckt (Chouans). Hoche unterdrückt (bis 5. März 1796) den Aufstand in der Vendée. Auf Carnots Rath unternimmt das Direktorium gegen Oester- reich einen dreifachen Angriff. 1) Die Sambre-Maas-Armee unter Jourdan dringt vom Niederrhein bis nach Franken vor, 2) die Rhein-Mosel-Armee unter Moreau vom Oberrhein durch Schwaben und Baiern, 3) die italienische Armee unter Napoléon Bonaparte soll Oesterreich in Italien angreifen und sich durch Tyrol mit den beiden andern vereinigen. Der deutsche Feldzug nimmt einen für die Franzosen glück- lichen Anfang, Jourdan und Moreau dringen nach Baiern vor, Baden, Baiern und Wurtemberg werden gezwungen, Waffenstill- stände abzuschliefsen. Doch plötzlich wendet sich das Glück. 1796. Erzherzog- Karl von Oesterreich (Bruder des Kaisers Franz) ergreift die Offensive gegen Jourdan, schlägt ihn bei Arnberg (Aug.) und bei Würzburg (Sept.). Jourdan flüchtet bis zur Sieg, legt den Oberbefehl nieder. Hierauf Erzherzog Karl gegen Moreau, der sich nach dem Oberrhein zurückzieht. 1796. Glänzender Feldzug Bonapartes in Italien. Er dringt von Nizza aus die Küste entlang vor, besiegt die Oester- April. reicher in den Gefechten bei Millesimo, die Piemonteson bei Mondovi und zwingt den König Victor Amadeus von Sardinien (im Mai) zu einem Separatfrieden : 1) Abtretung von Savoyen und Nizza an die Republik Frankreich. 2) Die Franzosen besetzen die Piemontesischen Festungen. Offensiv- und Defensivbündnis zwischen Frankreich u. Spanien, welches an England Krieg erklärt (Aug. 1796). Verfolgung der Oesterreicher. Erstürmung der Addabrücke bei Lodi, Napoléon zieht in Mailand ein, erobert die ganze Lombardei

6. (Pensum der Obertertia): Die brandenburgisch-preußische Geschichte, seit 1648 im Zusammenhange mit der deutschen Geschichte - S. 83

1886 - Berlin : Weidmann
Friedrich Wilhelm Iii. 83 Wrttemberg und Baden abtreten mute; als Ersatz bekam es nur Salzburg. Bayern (auch mit der Reichsstadt Augsburg aus-gestattet) und Wrttemberg erhielten den Knigstitel und Baden bald darauf den Titel eines Groherzogtums. [Folgen des Krieges: Napoleons Weltreich. Rheinbund. Auflsung des Reichs 1806.] Der unerwartet glnzende Sieg der die Koalition vom Jahre 1805, aus der nur England unversehrt hervorging, feuerte den franzsischen Kaiser zu immer greren Plnen an. Er wollte ein europisches Weltreich grnden, etwa wie dasjenige Karls des Groen gewesen war; Frankreich sollte den Mittelpunkt bilden und von ihm eine Anzahl von Knigen, Herzgen und Fürsten abhngig sein. In Neapel setzte er die herrschende bonrbonische Familie ab und seinen Bruder Josef als König ein; die batavische Republik gab er als Knigreich Holland seinem Bruder Ludwig; seinen Schwager Joachim Murat machte er zum Groherzog von Berg, n. a. m. Endlich stellte er sich als Pro-tektor an die Spitze des von 16 deutschen Fürsten gestifteten Rhein-b und es, dessen Mitglieder die vollkommene Sonvernett in ihren Lndern erhielten gegen die Verpflichtung, ein Heer von 63 000 Mann zur Verfgung des Kaisers bereit zu halten; c. 70 kleinere Fürsten, deren Besitzungen im Bundesgebiete lagen, wurden damals mediati-siert. Kaiser Franz Ii., der schon seit zwei Jahren den Kaisertitel auf Osterreich bertragen hatte, entsagte am 6. Aug. 1806 der deutschen Kaiserwrde und nannte sich Franz I. Kaiser von Osterreich. Damit war das heilige rmische Reich beut-scher Nation" aufgelst. brigens brachte der Einflu Napoleons auch manches Gute; bte Fürsten herrschten zwar absolut und beseitigten die Landstnde vollends, frderten dafr aber Gesetzlichkeit und Ordnung, hoben Handel und Verkehr, sorgten berhaupt fr das allgemeine Wohl besser, als es in den verrotteten kleinen Gebieten der frheren Zeit geschehen war. Napoleons Krieg gegen Preußen und Rußland 1806 und 1807. 57. [Ursachen.] Niemals zeigte sich die Politik Preuens unschlssiger, als während des letzten Koalitionskrieges. Der franzsische General Bernadotte hatte von Napoleon den Befehl erhalten, von Hannover aus zu ihm nach Bayern zu stoen; auf diesem Marsche zog Ber-nadotte durch das preuische Gebiet von Ansbach, verletzte also die preuische Neutralitt. Friedrich Wilhelm Iii. baburch persnlich beleibigt, trat in dem Potsbamer Vertrage 1805 der Koalition 6*

7. Die Völker und Staaten der Erde - S. 227

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
Spezielle Volks- u. Staats-Verh. §.21.Wessdeutschl. -4. Geist Kultur. 227 nur erst der kurze Schienenweg voll Frankfurt a. M. über Kastei und Bieberich nach Wiesbaden vollendet ist. — Ein reiches System von künstlichen Landstraßen (vgl. S. 157) hilft jenem Mangel zwar einigermaßen ab, doch zeigt sich auch hier fehr deutlich der Einfluß der mehr oder minder günsti- gen Lage, indem z. B. — was namentlich den aus dem Transit erwachfenden Nutzen betrifft — die Anwohner der großen Handelsstraßen von Leipzig über Eifenach nach Frank- furt a. M. und Mainz, fo wie der anderen, indeß bei Wei- tem minder frequenten, von Leipzig iiber Kassel nach Köln gegen die übrigen begreiflicherweife bedeutend im Vortheil sind. — Die Brennpunkte des Handelsverkehrs finden wir daher auch vorzugsweife, ja ausfchließlich an den Haupt-Land- und Wasserhahnen: Mainz, Bingen, Offeñbach (Messen), Hanau, Fulda, Kassel, Rinteln; von geringerer Bedeutung: Darm- stadt, Worms, Bieberich, Homburg, Gießen, Efchwege, Witzen- haufen, Karlshaven, Arolfen, Bückeburg, Detmold. — Mainz und Offenbach sind indeß die beiden einzigen Punkte, welche, in Betreff der Großartigkeit ihrer Handelsgefchäfte, neben den süd-deutschen Platzen Augsburg und Nürnberg genannt wer- den können. — Die vorzüglichsten Gegenstände der Ausfuhr sind für das Großherzogthum Hessen Getreide, Wein, Leinwand und die Offenbacher Fabrikate; für Kurhessen Leinwand, Garn, Ge- treide, Holz, Metall- und Wollenwaaren; für Nassau Wein, Mineralwasser und Metallwaaren; für Waldeck Mineralwasser, Getreide, Wolle und Vieh; für die lippefchen Lande Lein- wand, Garn und Zwirn, Meerfchaumköpfe, Getreide, Pferde, Holz und Steinkohlen. — Eingeführt werden dagegen überall und vorzugsweife Kolonial- und Luxuswaaren aller Art.'— 4. Geistige Kultur. — Volkstümlichkeit. — Die Hessen sind in Betreff der geistigen Eiltwickelung minder wohl berufen, als die Schwaben und Franken. Es ist indeß nicht zu bestreiten, daß wenn auch die Kurhessen, Fnl- daer und Rhein-Hessen, in Folge ihrer eigenthümlichen histo- rifchen Verhältnisse, früher zu diefer Ansicht Veranlassung gegeben, dies doch heute nur noch in fehr befchränktem Grade 15 *

8. Geschichte der neueren Zeit und des brandenburgisch-preußischen Staats - S. 105

1872 - Berlin : Wohlgemuth
105 gelangten englischen Staatsminister Pitt leicht, eine neue Coalition gegen Frankreich mit Rußland, Schweden und Oesterreich zu Stande zu bringen. Von franzsischer Seite rckten alsbald die Armeen unter Davoust, Soult, Lauues, Ney und Augereau der den Rhein nach dem sdlichen Deutschland, wo sich Baiern, Wrtemberg und Baden mit ihnen verbanden. Indessen hatten die Oesterreicher unter dem Erzherzoge Ferdinand und dem General Mack den Inn berschritten und waren bis Ulm vorgedrungen. Napoleon aber kehrte sich nicht an die auch in diesem Kriege von Preußen behauptete Neutralitt, sondern gab dem in Hannover stehenden General Ber-nadotte den Befehl, durch die preuischen Besitzungen in Baiern (Anspach) zu ziehen und den Oesterreichern so in den Rcken zu fallen. Dieser Umstand brachte die Oesterreicher in die milichste Lage. Sie wurden in Ulm eingeschlossen; der Erzherzog Ferdi-n and flchtete sich mit der Reiterei, und Mojf mute sich mit seiner 25,000 Mann starken Armee ergeben (17. Oktober). Dieses Kriegsunglck nthigte auch die Erzherzge Karl und Johann, von denen jener in Italien den Angriffen Maffena's an der Etsch Stand hielt, dieser sich in Tyrol ruhmvoll zu behaupten wute, zum Rck-znge; zumal Napoleon die fliehenden Oesterreicher bis Wien ver-folgte und sich in den Besitz dieser Hauptstadt setzte (13. November). Whrend dieser Vorflle war ein russisches Hlsscorps unter Kutusow bis nach Mhren vorgedrungen. Hierhin zogen sich nun die Oesterreicher ebenfalls, um vereint mit den Russen den Franzosen Stand zu halten; aber in der Schlacht bei Austerlitz (unweit Brnn) am 2. December 1805, bei welcher die Kaiser Alexander und Franz persnlich zugegen waren (daher auch die Dreikaiserschlacht genannt), erfocht Napoleon einen so entscheidenden Sieg, da es am 26. De-cember zum Frieden zu Presburg zwischen Oesterreich und Frank-reich kam. In diesem Frieden erkannte Oesterreich nicht nur alle von Napoleon vor Ausbruch des Krieges getroffeneu Einrichtungen an, sondern trat auch Venedig an das Knigreich Italien, und an Baiern, welches mit Wrtemberg zu einem Knigreiche erhoben wurde, Tyrol und Vorarlberg ab, dessen Gebiet noch durch die freie Reichsstadt Augsburg vergrert wurde. Fr diese Abtretungen erhielt Oesterreich Salzburg, dessen damaliger Inhaber, der ehe-malige Groherzog von Toskana, mit dem Besitze von Wrzburg abgefunden wurde. Als nchste Folge des Presburger Friedens ergab sich auch die Vertreibung der bourbouischen Dynastie aus Neapel, dessen König Ferdinand Iv., den Bestimmungen des Friedens zu Florenz zu-toidef, in seine Hfen englische Schiffe aufgenommen hatte. Schon am 27. December erlie Napoleon aus Schnbrunn eine Kriegs-erklrung an Neapel und bestimmte zugleich, da das knigliche Haus in diesem Lande zu regieren aufgehrt habe. Am 15. Februar 1806 zogen die franzsischen Truppen in Neapel ein, dessen König nach

9. Die Provinz Hessen-Nassau - S. 96

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 96 — aber doch ließ Napoleon nach der Schlacht bei Jena die Stadt Cassel besetzen. Der Kurfürst mußte fliehen, und in seine Residenz hielt Jerome Napoleon als Herrscher des neugebildeten König- reichs Westsalen seinen Einzug. Ein im Jahre 1809 durch den Oberst von Dörnberg unternommener Versuch zur Vertreibung der Franzosen gelang nicht. Der Kurfürst konnte erst nach der Schlacht bei Leipzig in sein Land zurückkehren. Dieses wurde nach dem Sturze Napoleons um den größten Teil des Fürstentums Fulda und um die Amter Birstein, Wächtersbach, Meerholz und Langenselbold vergrößert. — Ebenso wurde Nassau, dessen walramsche Linie dem Rheinbunde beigetreten war und die Herzogs- würde erlangt hatte, bedeutend erweitert. Frankfurt, von Napoleon zur Hauptstadt eines Großherzogtums Frankfurt gemacht, blieb freie Stadt. Der Kurfürst Wilhelm Ii. (1821 — 1847) teilte sein Land in vier Provinzen: 1. Niederhessen (Kreise Cassel, Hofgeismar, Wolfhagen, Fritzlar, Homberg, Melsungen, Rotenburg, Eschwege, Witzenhausen, Schaumburg); 2. Oberhessen (Marburg, Franken- berg, Kirchhain, Ziegenhain); 3. Fulda (Fulda, Hersfeld, Hünfeld, Schmalkalden); 4. Hanau (Hanau, Schlüchtern, Gelnhausen). Auch gab er 1831 dem Staate eine Verfassung. Der letzte Kurfürst war Friedrich Wilhelm I. (Mitregent von 1831 bis 1847, Kursürst 1847—1866). Da er sich im Kriege 1866 gegen Preußen erklärte, verlor er an dieses sein Land. Der Kurfürst starb 1875 in Prag. In Nassau vereinigte der Herzog Wilhelm 1816 alle nassau- ischeu Lande. Sein Nachsolger Adolf verlor 1866 sein Land gleichfalls an Preußen. Aus dem Kurfürstentum Hessen wurde 1866 der Regieruugs- bezirk Cassel und aus dem Herzogtum Nassau der Regierungsbezirk Wiesbaden gebildet. Beide wurden zur Provinz Hessen-Nassau ver- einigt. Zu dieser kamen noch das Gebiet der Stadt Frankfurt, ein Teil der Landgrafschaft Hessen-Homburg, die darm- städtischen Bezirke Biedenkopf und Vöhl und die bayrischen Ge- biete Gersfeld und Orb.

10. Die Völker und Staaten der Erde - S. 207

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
Spezielle Volks- u. Staats-Verh. §.W. Siid-Deutschl. 2.Nahrungszw. 207 Bier, Zwetschenbranntweiu, Zider und Kirschgeist aus Würt- temberg und Baden, Tabak ans Baden und Württemberg, Holzwaaren aller Art besonders aus Nürnberg, Berchtesgaden, dem Schwarzwalde u. s. w., Eisenwaaren ans dem Schwarz - und Böhmerwalde, dem Fichtelgebirge rc., Gewehre aus dein Schwarzwalde (Oberndorf, St. Blasien) und mehreren Orten Bayerns (Fürstenfcld, Straubing, Amberg rc.), Papier ans Franken, Schwaben, der Rheinpfalz und Baden, wollene und baumwollene Waaren aus Unter-Schwaben, Augsburg und Franken, Leinwand von der Alp, ans Ober-Bayern, Ober- Schwaben rc., Bijouterien aus Nürnberg, Augsburg, Stutt- gart, Karlsruhe, Pforzheim und vielen anderen badischen Or- ten, ferner Salz, Pottasche u. s. w. u. s. w. Außer dem .Eigenhandel ist zugleich der Transito, na- mentlich für Bayern und Baden, von der größten Erheblich- keit. Die günstige Lage dieser Länder, der Besitz der beiden größten Strombahnen Mittel-Europa's, die natürliche oder künstliche Schiffbarkeit des Mains, des Neckars, der Regnitz, die Flößbarkeit vieler ihrer Zubäche, die Nähe des Bodensee's, lebhafter Dampfschiffsverkehr auf dem Rhein und dem Bo- denfee, weniger , auch auf der Donau, dem Main, dem Neckar, zweckmäßige Arbeiten zur Sicherstellung der Flußschiffahrt, die fast vollendete Anlage einer künstlichen Wasserstraße zwischen Main und Donau*), die Herstellung der Eisenbahnen zwi- schen Nürnberg und Fürth, Augsburg und München, Hei- delberg und Mannheim, die begonnene Anlage anderer, eine große Zahl trefflicher, täglich sich mehrender Kunststraßen (s. oben S. 157), gute Postanstalten rc.: alle diese Umstände erleichtern und beleben den Verkehr, und öffnen dem Handel täglich neue Bahnen. — Die vorzüglichsten Brennpunkte des- selben sind vor allen Nürnberg und Augsburg; sodann Hof, Bamberg, Schweinfurt, Würzburg; Speyer und Kaiserslau- tern; Mannheim, Karlsruhe, Leopoldshafen, Offenburg, Kon- stanz, Friedrichshafen; Lindau, auch Kempten, München, Re- gensburg, Passau; Ulm, Tübingen, Stuttgart, Heilbronn, Heidelberg u. a. — 0 Vgl. Abth. Ii. S. 445.
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