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1. Bd. 2 - S. 355

1906 - Straßburg : Straßburger Dr. und Verl.-Anst.
Vi. Bilder aus der Geschichte. 355 nicht umfassend sein; doch verstand er lateinisch und las gern und fleißig die römischen Schriftsteller. Ungeachtet großen Feldherrntalents sah er im Kriege doch nur ein Mittel für den Hähern Zweck, den Frieden. Furchtbar und streng zeigte er sich gegen Widerstrebende, versöhnlich gegen Reuige, herablaffend gegen die Seinen; doch verlor er weder in der Freude noch im Schmerze jemals Würde und Haltung. Selten trog ihn sein Urteil, fast nie sein * Gedächtnis. Gerne hörte er Rat; die Entscheidung aber kam stets von ihm selbst. Andacht an heiliger Stätte und Ehrfurcht gegen Geistliche waren Eigenschaften des Zeitalters und nicht minder die seinigen. Rück- sichtslos die Gesetze zu vollziehen, hielt er für die erste Pflicht des Fürsten; ihnen unbedingt zu gehorchen, für die erste des Untertans. Überall stärkte er seinen Willen und seine Kraft dadurch, daß er nur das unternahm, was nach seiner Überzeugung dem Rechte und den Ge- setzen gemäß war, und daß er auf große Vorbilder früherer Zeiten, ins- besondere aus Karl den Großen, mit jener Begeisterung hinblickte, die selbst ein Zeichen der Tüchtigkeit ist. Fr. v. Raumer. 291. I>as Mainzer Weichsfest im Mai 1184. Als der Wonnemond des Jahres 1184 gekommen war, da brachen aus allen deutschen Gauen die Fürsten und Ritter auf und zogen gen Mainz, wohin sie Kaiser Friedrich geladen hatte, der Schwertleite (Wehr- haftmachung) seiner beiden ältesten Söhne beizuwohnen. Aber nicht bloß die deutsche, die Ritterschaft der ganzen Christenheit schien sich um Friedrich als ihren gemeinsamen Oberherrn versammeln zu wollen: aus Frankreich und Italien, von Jllyrien und den slavischen Ländern und von Spanien strömten die Scharen zusammen. Niemand hat sie gezählt, aber auf 70000 konnte ein Augenzeuge die Zahl der anwesenden Ritter schätzen, dazu kamen noch die vielen Geistlichen und die Menge des Volkes. Für alle aber hatte der kaiserliche Wirt Sorge getragen. Das alte Mainz vermochte nicht die Menge der Gäste zu fassen; darum hatte man auf einer anmutigen großen Ebene am schönen Rhein für den Kaiser schnell ein Lustschloß aus Holz gezimmert und daneben ein großes, geräumiges Gotteshaus. Ringsum standen zunächst die Wohnungen der Fürsten, an Größe und Zierde wetteifernd, dann in verschiedenen Farben und Gestalten, die weite Ebene bedeckend, die Zelte der Niederen. Binnen wenigen Tagen schien eine Stadt hervorgezaubert, bunter, lebendiger, als man je eine gesehen. Nicht minder hatte Friedrich dafür gesorgt, daß von allen Seiten her, zu Lande und zu Wasser, den Rhein auf- wärts und abwärts Lebensmittel zusammengebracht waren; zwei große

2. Bd. 2 - S. 363

1906 - Straßburg : Straßburger Dr. und Verl.-Anst.
Vi. Bilder aus der Geschichte. 363 ausläutet. Da ziehen auf allen Straßen die Karren und Menschen zu den Toren hinaus, Stadt und Land haben ihren Bedarf ausgetauscht, die Sonne hat freundlich geschienen, der Handwerksmann hat manches Geldstück in seinen Kasten hinter das kupferne Zahlbrett geschoben. G. Freytag. 297. Lin deutscher Kaisertag in Metz. Die Glanztage der Bürgerschaft von Metz waren um Weih- nachten des Jahres 1356. Kaiser Karl Iv. hatte hierher einen Reichstag berufen, auf welchem die Goldene Bulle, das Grund- gesetz des deutschen Reiches für beinahe fünf Jahrhunderte, ver- vollständigt und verkündigt, außerdem über mehrere wichtige Reichsangelegenheiten verhandelt wurde. Die Kurfürsten, Fürsten, Grafen und Herren und die freien Reichsstädte waren in großer Anzahl mit unendlicher Pracht erschienen; so zählte man allein vierzig Fürsten neben hundert Grafen und Herren mit mehr als achttausend Pferden. Auch der päpstliche Nuntius, der Dauphin von Frankreich und sein Bruder wohnten diesem Reichstage bei. Als der Kaiser in die Stadt einzog, kam ihm die ganze Bürgerschaft bis zur Brücke über die Orne entgegen und über- reichte ihm die Schlüssel der Stadt. Der Kaiser und die Kaiserin ritten auf köstlich geschmückten weißen Rossen unter zwei goldenen Traghimmeln, zu beiden Seiten umgeben von den sämtlichen Kur- fürsten. Dem Zuge voraus schritten zweihundert reich geschmückte Knaben, Wachsfackeln in den Händen tragend, dann der Bischof der Stadt mit der gesamten Geistlichkeit, während unzähliges Volk mit lautem Jubel sich hinter dem Zuge herwälzte. Am Weihnachtstage, nach dem Hochamte im herrlichen Sankt Stephansdom, begaben sich der deutsche Kaiser und die Kaiserin auf den Markt, geleitet von den Kurfürsten, den Prinzen und zahlreicher fürstlicher und ritterlicher Gesellschaft. Es war ein Glanz und ein Gepränge, wie niemals in diesen Gegenden gesehen und erhört war. Unter einem Zelte von Gold und Purpur ließen sich auf erhöhtem Platze Kaiser und Kaiserin nieder. Zuerst ward das neue Reichsgrundgesetz verlesen, welches aus dreißig Satzungen bestand. Dann ward demselben das goldene Münzsiegel, die goldene Bulle, angelegt, von dem das Gesetz seinen Namen erhielt. Nach dieser Feierlichkeit begaben sich der Kaiser und die Kaiserin zur Tafel, und die Kurfürsten begannen, sie zu bedienen. Zuerst traten die drei geistlichen Kurfürsten vor, von Mainz, Köln und Trier, und verneigten sich. Sie waren des Reiches Erzkanzler für Germanien, Italien und Gallien und hatten zum Zeichen dessen
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