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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
5. Oesterreich-Ungarn.
95
uns feindlich oder doch nicht freundlich Gesinnten in Europa.
Die folgende Gruppe soll uns mit jenen Ländern bekannt machen,
für die ein freundliches Verhältnis zum Deutschen Reiche gegeben
erscheint.
5. Österreich-Ungarn.
Mit keinem Staate der Welt ist Österreich-Ungarn
enger verbunden als mit unserm Vaterlande. Das ist
in mehr als einer Hinsicht richtig; zunächst wegen der
Lage und Natur der Gebirge. Seinen übrigen Nachbarn
gegenüber ist Österreich - Llngarn ziemlich streng abgeschlossen. Die
Karpaten bilden einen derart schwer übersteiglichen Wall gegen
Rußland, daß Galizien und die Bukowina mit Rußland bezw.
Rumänien in lebhafterem Güteraustausch stehen als mit den Äaupt-
ländern der Habsburgischen Krone. Die Transsilvanischen
Alpen werden nur von wenig Schienenwegen überschritten. Des-
halb übersteigt der Verkehr mit Rumänien am „Eisernen Tor", wo
die Durchfahrt heute gefahrlos ist, den der sämtlichen Gebirgspässe
der Transsilvanischen Alpen. Auch die Abschließung gegen Italien
ist sehr streng. Die Alpen trennen Österreich--Ungarn von Italien
und der Schweiz. Nur einige wenige Bahnlinien stellen die Verbindung
her: Die S emm eringbah n nach Tri est und Fium e und weiter
nach Venedig, die Brennerbahn nach Bologna und Rom, die
Arlbergbahn von Salzburg über Innsbruck nach dem
Bodensee.
Die besondere Natur der Ostalpen ist schuld daran, daß das
Gebirge als ein Verkehrshindernis erscheint. Sie bilden mehrere
nebeneinander herlaufende Ketten, die von Westen nach Osten
streichen. Jede Bahn hat daher mehrere Ketten zu überschreiten, so
die neugebaute Taue rnb ahn, die vom Salzachtal an Gast ein
vorbei zu beträchtlicher Äöhe aufsteigt, das Tal der Drau erreicht,
dann einen zweiten Gebirgszug, die Karawanken durchbricht, um
ins Tal der S a v e zu gelangen, noch einmal einen Gebirgszug durch-
schneidet, um ins Tal des Isonzo vorzudringen, und endlich
über die westliche Abdachung des Karst nach Tri est hinab-
steigen muß.
Scheinbar bilden Böhmerwald, Erzgebirge und Sudeten
auch Scheidewände gegen das Reich. Allein so zahlreich sind die Lücken
in und zwischen diesen Gebirgen, daß nicht weniger als 36 Bahnlinien
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Galizien Habsburgischen_Krone Italien Italien Schweiz Venedig Bologna Rom Salzburg
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
110
Ii. Europa.
erwarten in einem Lande, das durch seine Lage und Wirt-
sch astsverh ältnisse so sehr auf seine Nachbarn angewiesen ist
wie die Schweiz.
Sie ist neben Serbien der einzige größere Staat Europas, der
keinen Zugang zur See hat. Ihr Warenverkehr muß natur-
gemäß durch ein fremdes Land hindurchführen, muß diesem also zins-
pflichtig werden. Als Durchgangsländer bieten sich der Schweiz ver°
schiedene Staaten an: Frankreich, Italien, Österreich-Llngarn und
Deutschland. Den Vorzug wird das Land, erhalten, das die be-
quemste Verbindung sichert. Das ist, wie noch gezeigt werden soll,
Deutschland.
Damit tritt die Schweiz als „Hinterland" unserer großen See-
häfen in den Kreis der deutschen Wirtschast ein. Ihre Waren ver-
mehren die Menge der in unseren Ääfen zu verladenden Güter, sie tragen
zur Entwickelung unserer Schiffahrt bei, sie vermehren also den Ge-
winn unserer Volkswirtschaft. Gerade der Frachtendienst aus dem
Seeverkehr bildet aber für unser Vaterland eine wichtige Einnahme-
quelle. (Vgl. S. 33 und 36).
Warum muß nun für die Schweiz gerade Deutschland das
Durchgangsland zur See sein?
Lage und Bodenbeschaffenheit. Während Frankreich durch
den Iura verhältnismäßig stark, Italien durch den gewaltigen
Alpen wall in ungleich höherem Maße, Österreich durch sehr schwer
gangbare Alpenrücken von der Schweiz abgeschlossen ist, öffnet
sich die Schweiz in einer Ebene gegen Deutschland zu
und kann durch den Bodensee mit den Äauptstaaten
Süddeutschlands auf dem billigen Wasserwege in Ver-
kehr treten. Nach dieser Seite hin breiten sich denn auch die
meisten Schienenwege aus.
Wohl sind vom Gebiete des Genfer Sees aus auch Ver-
bindungen mit Frankreich möglich; sie besitzen aber weniger Wert
für den Sandel der Schweiz, weil Frankreich als Industrieland viel
unbedeutender ist als Deutschland und nicht volkreich genug, um ein
hervorragendes Absatzgebiet zu sein. Seinen Bedarf an Industrie-
Produkten deckt Frankreich zudem im eigenen Lande.
Nach Italien hin bilden Gotthard- und Simplonbahn
zwei wichtige Verkehrsstraßen; der Weg von Genua nach der
Mittelschweiz ist ungefähr gleich dem von Mannheim dorthin.
Die Schiffahrt auf dem Rhein bis Straßburg und die geplante
Gangbarmachung des Stromes bis Basel entscheiden aber für
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Schweiz Frankreich Italien Deutschland Deutschland Deutschland Frankreich Italien Deutschland Süddeutschlands Frankreich Schweiz Frankreich Deutschland Frankreich Italien Genua Mannheim Rhein Straßburg Basel
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6. Die Schweiz.
109
die Kantone, die sich um den Vierwald st ättersee herumlegen:
Luzern, Anterwalden, Uri, Schwyz, dann Glarus und
Zug, weiter die sich am Rhein hinerstreckenden: Basel, Aar-
gau, Zürich, Schaffhausen, Thurgau, St. Gallen; ferner
Appenzell, Solothurn und Bern. Die rein französischen
liegen an der Südwest- und teilweise an der Südgrenze: Neuen-
bürg, Waadt (Genfer See) und Genf. Deutsche und französische
Sprache mischen sich in Wallis (Gebiet der Rhone) und in Frei-
bürg. Der Kanton Tessin ist italienisch. Der große Kanton
Graubünden endlich (Oberlaus des Rheins und des Inn) zählt
etwa zur Äälfte deutsche, zur Äälfte italienische und romanische Be-
völkerung.
Bei der überwiegenden Zahl der deutschen Bevölkerung ist nicht
zu befürchten, daß der deutsche Charakter der schweizerischen Bevölke-
rung verloren gehe, um so weniger, als die Schriftsprache der Schweizer
das hochdeutsche ist. Was also der Schweizer Schönes und Edles
auszudrücken hat, und wozu ihm die Mundart nicht paßt, das sagt
er wie wir in der deutschen Schriftsprache. Gemeinsame
Sprache ist aber immer das festeste Band. So wird die
Schweiz bleiben, was sie immer war: Eine geistige Provinz
des deutschen Volkes.
Freilich auch diese Provinz kann nicht ohne Kampf behauptet
werden. Auch hier tritt der Erbfehler im deutschen Wesen,
die Fremdentümelei, das leichtfertige Aufgeben von
Sprache und Wesensart in Erscheinung. Auch hier hält es
mancher Gebildete sür vornehmer, französisch statt deutsch zu
sprechen. Während der Welschschweizer mit vollem Rechte an
seiner Sprache festhält, wohin er kommt, Verständnis für seine
Sprache fordert, machen sich viele Deutschschweizer verächtlich durch
Verleugnung ihrer Muttersprache. Ihnen schließt sich an der starke
Strom von Reisenden, der alljährlich aus dem Reiche nach der
Schweiz strömt. Wenn nicht soviel Reichsdeutsche auf
Reisen in der Schweiz in den oben gerügten Fehler
verfielen, könnten sie zur Auftechterhaltung des Besitzstandes
deutscher Art viel beitragen. Das wäre doppelt nötig in einem
Lande, das durch seine Sprache eine geistige Provinz
des Deutschen Reiches bleiben soll.
And nicht nur durch die Sprache. Es wäre sonderbar, wenn eine
Äandelsmacht wie die unsere ihren Einfluß nicht auf die kleineren
Mächte ringsum ausdehnte. Wieviel mehr ist dieser Einfluß zu
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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6. Die Schweiz,
Iii
Deutschland; wir werden noch günstiger stehen, wenn erst Aare,
Neust und Limmat schiffbar gemacht sind, wie ebenfalls geplant
ist. So sehr sind die deutschen Zufahrtslinien nach der Schweiz
heute schon überlegen, daß russisches und rumänisches Getreide
und Petroleum den weiten Weg um Spanien und Frankreich
herum nach Holland, von da den Rhein aufwärts nach der
Schweiz gehen.
Wirtschaftliche Verhältnisse. Der nach Deutschland hin offene
Norden besitzt infolge der besseren Zugänglichkeit auch die 5)aupt-
zahl der schweizerischen Industriestädte: Basel, Bern, Luzern,
Zürich, St. Gallen.
Demgemäß sendet uns selbst die Westschweiz mit ihren weltberühm-
ten Uhrenfabriken im Iura, in Neuenburg am Neuenburger-
See, Locle, Chaux de Fonds und vor allem in Genf ihre
Erzeugnisse. Aus St. Gallen beziehen wir Baumwollstickereien,
aus Zürich und Basel Seide. Es geht fast ein Viertel der
ganzen schweizerischen Ausfuhr nach Deutschland. Von der Ge-
samtausfuhr der Schweiz im Werte von 900 Millionen Mark erhält
das Deutsche Reich etwa 210 Millionen, und an der Gesamteinsuhr
nach der Schweiz in der Äöhe von 1300 Millionen sind wir mit
etwa 440 Millionen beteiligt. Am Gesamthandel in der Äöhe
von 2100 Millionen sind wir also mit 650 Millionen beteiligt.
Natürlich dürfen wir diesen ganz bedeutenden
Handelsverkehr nicht als unanta st baren Besitz an-
sehen, der uns nicht verloren gehen könnte. Auch um
ihn und gerade um ihn muß gekämpft und gerungen
werden, und die Schwierigkeiten sind nicht klein.
Zunächst hat die Schweiz das ganz natürliche Bedürfnis, einen
kürzeren Weg zur See zu suchen, muß also unsere Gewinne aus
dem Durchgangshandel für sich selber nutzbar machen wollen. Es
ist schwer, diesem Binnenlande eine Seeverbindung zu schaffen; der
Plan eines Kanalweges zwischen Bodensee und Comersee und
von diesem zum Mittelmeer sieht abenteuerlich genug aus. Das
Ziel dieser Pläne ist natürlich, die zur Ausfuhr bestimmten Waren
auf eignen Schiffen und fomit zum Vorteil der eigenen Tasche zu
befördern. Dieses Ziel wird sich teilweise auch erreichen lassen, wenn
der weniger abenteuerliche, näherliegende Plan einer Schiffbarmachung
des Rheins bis zum Bodensee einmal verwirklicht werden sollte.
Dann wird unseren Schiffahrtsunternehmungen ein Teil der
heutigen Gewinne aus dem Warenversand von und nach der Schweiz
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Spanien Frankreich Holland Rhein Deutschland Basel Bern Luzern Neuenburg Neuenburger-
See Genf Basel Deutschland Schweiz Rheins
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
136
Ii. Europa.
Eisenbahnen angelegt. Es hat den deutschen Warenabsatz gefördert.
Die deutsche Schiffahrt ist nicht zurückgeblieben. Die Verbindung der
italienischen Häfen Genua, Neapel, Messina, Palermo,
Venedig mit den Nachbarländern wird zum Teil durch Schiffe der
Mamburg - Amerika - Linie hergestellt. Weiter unterhält dieselbe Linie
einen direkten Dampserverkehr zwischen Genua und dem Persischen
Golf. (Vergl. S. 124.) Alle diese Umstände haben dazu beigetragen,
im Äafen von Genua den deutschen Einfluß mächtig zu
machen.
Seit langem besteht ein Kampf zwischen Genua und Marseille
um die Vorherrschaft im Verkehr des Mittelmeers. Gotthard- und
Simplonbahn führen Genua die Warenausfuhr des außerordentlich
gewerbfleißigen Oberelsaß zu und helfen das Übergewicht Genuas
entscheiden. Namentlich aber ist Genua der Äafen geworden, von
dem aus die Reisenden aus Mittel- und Westeuropa ihre Reisen
nach dem Orient und nach Amerika antreten. Auch diesen Sieg
im Kampfe mit Marseille hat die deutsche Schisfahrt
mit entscheiden helfen.
Noch größer möchte übrigens der mit lebhafter Einbildungskraft
begabte Italiener die Überlegenheit Genuas gestalten durch den Bau
eines Kanals von Genua nach dem Bodensee. Doch das ist vorder-
hand nur ein schöner Traum.
Denn schon ist der Verkehr in einer Weise entwickelt worden,
daß heute auch Genuas Stellung bereits bedroht ist. In
letzter Zeit wurde die große österreichische Alpenbahn über die Tauern
und Karawanken fertig. (Vergl. S. 97). Sie verschafft uns eine
bequeme Verbindung mit dem österreichischen Äafen Trieft, der
dem Orient noch näher liegt als Genua. Dadurch wird es leicht
möglich, den Verkehr zugunsten des uns eng und treu verbündeten
österreichischen Nachbarn abzulenken. Llnd hinter Trieft tauchen als
neue Mitbewerber um den Verkehr Brindisi, Saloniki und
Piräus-Athen auf.
Italienische Ääfen verdanken alfo einen Teil ihrer
Bedeutung unserm Sandel.
Doch es gibt außer einem deutsch-italienischen Güteraustausch
auch einen deutsch-italienischen Wettbewerb. Besonders der
Orienthandel hat mit dem italienischen Wettbewerb zu rechnen und
empfindet ihn sehr schwer. Einmal verfügt Italien über billigere,
weil bedürfnislosere Arbeitskräfte. Dann kommt dort zu den Äer-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Genua Neapel Messina Palermo Venedig Mamburg Amerika Genua Genua Genua Marseille Genua Genuas Mittel- Westeuropa Amerika Marseille Genuas Genua Genua Brindisi Saloniki Italien
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Inhalt: Zeit: Geographie
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138
Ii. Europa.
größte Teil der Bauerngüter liegt in den Händen weniger Reichen,
die ihre Äcker entweder schlecht bestellen oder sie zur Ausnützung als
Schafweiden verpachten. Die Folge davon ist, daß weite, anbaufähige
Strecken, wie beispielsweise die Romagna, sür die Volksernährung
gar nicht ausgenützt werden.
Der Mangel an Ackerboden und die eben erwähnte Pacht-
Wirtschaft treiben auch alljährlich hunderttausende von Italienern
ins Ausland. Was sie verdienen, bringen sie ihrer Heimat wieder
zu. Man darf kühn behaupten, ohne die italienische Aus-
wanderung müßte Italien unrettbar ans Ausland ver-
schulden.
Das ist nun in erster Linie italienische Angelegenheit. In
gewissem Sinne geht sie aber auch uns an. Sie lehrt uns zunächst,
wie der Einfuhrüberschuß in fremden Ländern gedeckt wird.
Für rund eine halbe Milliarde Mark führt Italien mehr an
Waren ein, als es ausführt, und da es nicht wie wir diesen Ein-
fuhrüberschuß mit den Zinsen des im Auslande angelegten Kapitals
oder mit den Gewinnen seiner Schiffahrtsgesellschaften decken kann,
so müssen die der Heimat zugesandten Ersparnisse seiner ausgewanderten
Arbeiter mit herangezogen werden. Es geht tatsächlich ein starker
Goldstrom aus fremden Ländern durch diese Auswanderer nach Italien.
Den zweiten Posten, durch den Italien seinen Einfuhrüberschuß
zu bezahlen vermag, bilden seine Einnahmen aus der Fremdenindustrie.
Wie nach der Schweiz wandern alljährlich hunderttausende nach
Italien, angelockt durch die Naturschönheiten (Gardasee, Comer-
see, Lago Maggiore, Neapel, Insel Capri u. a.) oder durch
die Kunstschätze (Rom, Florenz, Mailand) oder durch die
geschichtlichen Denkmäler (Rom, Neapel, Venedig, Pisa,
Genua u. a.). An 240 Millionen Mark bringt alljährlich der
Fremdenstrom nach Italien. Einen ganz bedeutenden Bruch-
teil der Reisenden stellt das Deutsche Reich, so daß jüngst
deutschfeindliche Blätter in Italien sogar von einer Überflutung
des Nordens, der Ufer des Gardasees, durch die Deutschen,
von einer „deutschen Gefahr" zu fabeln wußten. Die Italiener
wurden aber sehr rasch wieder deutschfreundlich, als der deutsche
Zustrom zu stocken und damit deutsches Geld auszubleiben
anfing, das man ebenso nötig hat, als man froh sein
muß, daß die italienischen Arbeiter im gewerbsleißigen
Deutschland so lohnenden Verdienst finden.
Für uns selbst ist die Beschäftigung italienischer
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Extrahierte Personennamen: Romagna
Extrahierte Ortsnamen: Europa Italien Italien Italien Italien Italien Neapel Capri Rom Florenz Mailand Rom Neapel Venedig Genua Italien Deutsche_Reich Italien Deutschland
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
308 V. Afrika.
nach Deutschland kamen, hatte man auch Goldfunde in der Nähe
von Seeheim und Kalkfontein gemacht. — In jüngster Zeit
wurden große Marmorlager entdeckt, die unmittelbar hinter
Swakopmund, also dicht hinter der Küste, beginnen und sich mit
Unterbrechungen etwa 200 km weit längs der Bahn hinziehen. Der
Abbau dieser Lager ist durch eine Kamburger Gesellschaft mit be-
trächtlichem Kapital bereits geplant.
Noch andere günstige Aussichten sind vorhanden. Das Damara-
land führt Guano nach Kamburg aus. Mächtige Eisenerzlager
sind kürzlich in der Nähe von Kalkfeld entdeckt worden. Im
nördlichen Teile der Kolonie, im Owambolande, eignet sich der
Boden zum Anbau von Baumwolle. Endlich ist die Möglichkeit
vorhanden, daß Kohlenflöze in der Tiefe liegen. Beinahe noch
ganz unbekannt liegt das fruchtbare, zum Anbau von Mais, Reis,
Baumwolle geeignete Gebiet des Caprivizipfels da.
Deutsche Aufgaben in Südwest. Wir haben Grund genug,
an die Zukunft unseres Südwest zu glauben und die verausgabten
Millionen nicht als verloren zu betrachten.
Das Land, das das Blut unserer Tapfern getrunken, wird
noch einmal in ähnlicher Weise Ausfuhrland werden, wie es die
Kapkolonie heute ist.
Allerdings bedarf es noch mancher Arbeit des Reiches, bis es
so weit ist.
Erstes Kaupterfordernis sind auch hier Bahnen. Sie allein
ermöglichen die verhältnismäßig billige Überführung der Erzeugnisse
aus allen Teilen des Landes nach der Küste. Einzelne Bahnen sind
ja schon angelegt. Eine läuft von Swakopmund nach den Otavi -
Minen. (509 km, Berlin — Köln.) Eine Südbahn verbindet
Lüderitzbucht mit Keetmanshop. Im Bau begriffen ist eine
Verbindungslinie Windhuk —Keetmanshop (600 km).
Je weiter der Bahnbau vordringt, desto mehr verringert sich die
Kriegsgefahr, weil die Truppen dann leicht und schnell von allen Teilen
des weiten Landes an die bedrohten Stellen befördert und ihnen die
nötigen Lebensmittel und Geschoßvorräte bereitgestellt werden können.
Im letzten Kriege mußte oft über die Kälfte der Mannschaft zum
Schutze der Zufahrtstraßen verwendet werden, während nur ein kleiner
Teil der Truppen vor dem Feind stand.
Ein zweites Kaupterfordernis ist die Beschaffung von Wasser.
Die vorhandenen unterirdischen Wasseradern, die meist unterirdischen
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Deutschland Seeheim Swakopmund Kamburg Swakopmund Berlin Windhuk
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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83
gebracht, welcher von den Wasserströmen, die unter dem
Eise in Kanälen abfließen, weitergetragen wird und schließ-
lich in den schmutzigen Strömen wieder auftaucht, die am
Gletscherende unter dem Eise Hervorbrechen.
201. — Ein Gletscher ist nicht nur geschäftig, sich selbst
ein Bett durch die Berge zu graben; er trägt aus seinem
Rücken-ungeheuer große Mengen von Gesteinen und Erde,
welche von den Abhängen an den Seiten heruntergefallen
sind. Auf diese Weise können Felsblöcke von der Größe
eines Hauses meilenweit fortgetragen werden und bleiben
dort liegen, wo das Eis schmilzt. Auf dem folgenden Holz-
schnitt (Abb. 15) haben wir eine Abbildung von einer die-
ser mächtigen Steinmassen. Viele tausend Zentner loser
Fig. 15. — Erratischer oder Findlings-Block, durch einen alten Gletscher
aus den Alpen in das Juragebirge gebracht.
Steine und Schlamm werden alljährlich aus dem Eis von
den fernen Schneebergen in die Thäler hinuntergebracht,
bis wohin die Gletscher reichen.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]