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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
52
Ii. Europa.
Insel P erim, im Persischen Golf die Bahreininseln,
Singapur, Hongkong, Weihaiwei. Im Atlantischen
Ozean u. a.: Neufundland, Bahama-Inseln, Iamaica
und mehrere Inseln in Südamerika. Im Stillen Ozean die meisten
Inselschwärme östlich und südöstlich von Australien, sowie alle kleineren
Eilande im Indischen Ozean.
8. Endlich kommt dem englischen Handel der Charakter des
englischen Volkes zugute. Der Engländer kauft, wenn irgend möglich,
nur die Waren seines Landes. Im fremden Lande verlangt er, daß
man seine Sprache verstehe und spreche, die Speisen auf englische
Art zubereite und auf englische Weise speise. Das hat, neben der
Ausdehnung des englischen Kolonialreiches, mit dazu beigetragen,
daß Englisch die Welthandelssprache wurde, die gegenwärtig von
150 Millionen Menschen gesprochen wird.
Männlich trägt der Engländer auch nationales Unglück, ohne durch
Zanken und Streiten wider die eigene Landesregierung die schwierige
Lage seines Volkes noch schwieriger zu machen. — Darin sind die
Engländer uns sicher ein Vorbild.
Englands Nachteile. Beim Reichtum Englands an natürlichen
Schätzen, bei seiner gewaltigen Industrie und seiner riesenhaften Kriegs-
und Handelsflotte müßte andern Völkern ein drückendes Gefühl eigener
Schwäche aufsteigen, wenn der englische Riese nicht auch einige verwund-
bare Stellen aufwiese. Solcher lassen sich in der Tat mehrere ausweisen.
Lins Deutschen macht die Versorgung unseres Landes mit Ge-
treide Sorgen. Diese Sorge ist in England aber noch viel größer.
Mehr als 2/3 des gesamten Lebensmittelbedarfs muß vom Auslande
bezogen werden. Die Landwirtschaft, das Rückgrat des Volkslebens,
geht in England stetig zurück. Dafür einige Zahlen:
England Deutsches Reich
Gesamtbodenfläche........... 31 000 000 ha 54 000 000 ha
davon landwirtschaftlich benutzt . . . 20 000 000 „ 49 000 000 „
unbebaut................. 11 000 000 „ 5 000 000 „
Die Art der Bebauung ersehen wir aus folgenden Zahlen. Es
waren bebaut
England Deutsches Reich
mit Weizen............... 562000 ha 2000000 ha
„ Roggen .............. — 6000 000 „
„ Gerste............... 800 000 „ 1 700000 „
„ Äafer................ 1800000 „ 4200000 „
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TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Singapur Hongkong Weihaiwei Atlantischen
Ozean Neufundland Bahama-Inseln Iamaica Südamerika Australien Indischen_Ozean Englands Englands England England England
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Geschlecht (WdK): koedukativ
294
V. Afrika.
Größe und Bewässerung. Wenn unser Schiff sich einem der
zahlreichen Ääfen unserer Küste, Tanga oder Daressalam,
nähert, so stehen wir wohl überwältigt vor der märchenhasten Schön-
heit, die sich vor uns entfaltet. Doch von dem, was wichtiger ist,
von der Größe und Fruchtbarkeit unserer Kolonie, erfahren wir
zunächst nichts. Davon bekommen wir erst einen Begriff, wenn wir
die 700 km lange Küste abfahren, wenn wir uns auch durch eine
der leider noch so wenig ausgebauten Bahnen hinein ins Innere
tragen lassen und dann in monatelangen Reisen das Land kreuz
und quer durchstreifen.
Erreicht doch D.-O.-A. mit seinen 995000 qkm beinahe die
doppelte Größe des Deutschen Reiches, und weisen doch auch alle
anderen Maße einen deutlichen Zug ins Große auf. Flüsse, die uns
die Karte kaum aufzeigt, wie der Rufiji, der Pangani, sind
länger oder ebenso lang als der Rhein.
Sind wir bis zur Westgrenze vorgedrungen, so scheinen wir an
einer neuen Seeküste zu stehen. Wird doch diese Westgrenze durch
eine Reihe großartiger Seen gebildet, von denen der Victoria-
See nicht weniger als den Flächeninhalt Bayerns einnehmen würde,
der langgestreckte Tanganjika in seiner Längenausdehnung dem
halben Rhein gleichkommt, der Nyassa-See fünfzigmal die Fläche
unseres Bodensees ausmacht.
Aufbau des Landes. Das große afrikanische Hochland, das
in unseren übrigen Kolonien ziemlich nahe an die Küste herantritt,
weicht hier mehr rücksichtsvoll zurück. Im Norden zwar greift es
verhältnismäßig weit nach der Küste vor, dann aber wird der Raum
zwischen Küste und Äochland immer breiter, bis ganz im Süden das
letztere schon beim Nyassa-See abbricht.
In dieses Vorland, das so zwischen Küste und afrikanischer
Hochebene in wechselnder Gestalt sich ausdehnt, dringen wir nun mit
gespannter Erwartung ein.
Ostafrika als Baumwollkolonie. In noch nicht sehr be-
deutender Entfernung von der Küste stoßen wir auf arbeitende Un-
getüme, die uns nicht weniger fremd sind als dem Neger, der sie
mit einem Gemisch von Staunen und Grauen betrachten mag, auf
die Dampfpflüge. — Wie mit Riesengewalt greifen die keuchenden,
eisernen Angeheuer in den bisher unberührten Boden und legen in
breiten, reichen Wellen die Massen des untersten Grundes, die noch
ganz unausgenützt bisher geschlummert haben, ans Tageslicht.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Daressalam Rhein Victoria-
See Rhein Nyassa-See Ostafrika
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Geschlecht (WdK): koedukativ
11. Die asiatische Türkei.
259
Die Erschließung eines neuen Erdölgebietes neben Pennsyl-
vanien und Transkaukasien würde ähnliche Wirkungen aus-
üben wie die Erstehung eines neuen Baumwolllandes.
Welche Vorteile müßten sich aber erst für unsern
Handel ergeben!
Man darf doch annehmen: Wer am meisten zur Erschließung
eines Landes beiträgt, wer die meisten Erzeugnisse aus diesem
neuerschlossenen Gebiete bezieht, hat gegründete Aussicht, nun auch
am meisten von seinen eigenen Waren an dieses Land zu verkaufen.
Ob wir uns die genannten Vorteile alle sichern werden, hängt
vom Wagemut deutschen Kapitals, vom Verständnis jedes einzelnen
für diese Dinge ab. Irgend eine Äand wird die Ersch ließung
der asiatischen Türkei schon leiten, ist es die unsere
nicht, so ist es die englische. Schon haben kluge Engländer
das Land nach allen Seiten bereist und Bewässerungspläne aufgestellt.
England trägt sich mit dem Gedanken, das ganze Gebiet des
Euphrat und Tigris seinem Weltreiche einzuverleiben und so
den Indischen Ozean zu einem englischen Meere zu
machen. Das Deutsche Reich denkt nicht an Land-
erwerbung und kann nicht daran denken, wie schon gezeigt.
Wir wollen nur den Türken helfen, ihr asiatisches Besitztum wieder
zu dem blühenden Lande zu machen, das es im Altertum gewesen
ist. Daß wir dabei Vorteile für unsern Äandel erstreben, läuft den
türkischen Interessen nicht zuwider; es sördert sie nur.
Die Bagdadbahn. Äaben wir nun zur Erschließung der
asiatischen Türkei noch gar nichts getan?
Doch; mittels deutschen Geldes haben wir den Bau einer
großen Bahn, der anatolischen oder Bagdadbahn, in Angriff ge-
nommen. (Verkehrswege sind ja eine Äauptbedingung für eine
beträchtliche Warenausfuhr.)
Diese Bagdadbahn beginnt bei Äaidar Pascha, dem Äafen-
orte an der kleinasiatischen Küste, Konstantinopel gegenüber, und
läuft zunächst bis Konia, nördlich vom Taurus, um von hier
aus der Ebene von Adana zuzustreben. 5mer stockt der Bau vor-
läufig. Geplant ist folgender Weiterbau: Von Adana über den
Euphrat zum Tigris, Mofsul soll Station werden; dann im
großen Bogen vom Tigris ab, um bei Bagdad wieder zu dem
Fluß zurückzukehren. Im weiteren Verlauf soll die Bahn dann
wiederden Euphrat überschreiten, diesen Fluß in einem Bogen
17*
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Äaidar_Pascha
Extrahierte Ortsnamen: Transkaukasien England Konstantinopel Adana Adana Bagdad
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Geschlecht (WdK): koedukativ
264
Iv. Asien.
Arabien.
Arabien gehört zu den Bestandteilen des türkischen
Reiches, die der Regierung in Konstantinopel viel
Sorge machen.
Am liebsten möchten die Araber ein selbständiges Reich bilden.
Dieses Bestreben läust offenbar aus das Anglück des Landes hinaus.
Es ist nicht groß und nicht volkreich genug, um seine Selbständigkeit
behaupten zu können, müßte also den Eroberungsgelüsten einer
fremden Macht, in diesem Falle Englands, bald erliegen.
Die Engländer haben die günstigsten Aussichten aus der West-
seite der arabischen Äalbinsel. Äier liegen ihre besten Landschaften,
fernen und andere; das „glückliche Arabien" hat man sie genannt.
Wohl sind sie, vorläufig wenigstens, von geringer Bedeutung sür
den Welthandel, da sie kein „Hinterland" haben; das Innere
Arabiens ist bekanntlich eine große Wüste, in der Mitte wohl oasen-
reich, aber ohne namhafte Mengen an Ausfuhrgütern (Südfrüchte,
an der Küste Kaffee).
Aber die Engländer interessiert auch die Bedeutung Arabiens
als Äandelsland vorerst gar nicht. Sie hoffen nur, daß aus den
fortwährenden Aufständen der dortigen Bevölkerung endlich einmal
ein Kalifat fernen entsteht, dessen Schutz- und Oberherrschaft
nur ihnen zufallen kann. Damit kämen sie einen gewaltigen
Schritt vorwärts in der Beherrschung des Roten
Meeres. Dem Sultan der Türkei aber muß sehr viel daran
gelegen sein, vor allem die heiligen Stätten des Islam, Mekka
und Medina, in seinem Besitz zu behalten. Solange er sie hat,
solange ist er auch im Besitze des Kalifats, der Nachfolgerschaft des
Propheten Muhamed, und damit ist er der gesetzmäßige Herrscher
aller mohamedanischen Völker.
Äier kreuzen sich also englische und türkische Interessen.
Heute schon haben die Engländer Aden und Umgegend besetzt,
und sie betrachten diese Felsenecke als den einen Brückenkops des
Roten Meeres. Mit Stolz nennt der Engländer jene Stadt, hat
doch die Festungsbaukunst seines Volkes dieses Aden zu einem
zweiten Gibraltar umgeschaffen.
Lind wir? Was wir eben kennen lernten, zeigt uns nur wieder
Englands Überlegenheit, die gewaltigen Hilfsquellen jener Macht,
mit der wir im Wettbewerb um den Äandel stehen. Die englische
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Konstantinopel Englands Arabiens Arabiens Mekka Medina Englands
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3. Britisch-Afrika.
331
bereich der besten Natalkohle auf Kohlenfarmen, die einen Gesamt-
gehalt von 100 Millionen Tonnen versprechen, die Ausbeute dieser
reichen Bodenschätze in die Äand zu nehmen. Schon vor längerer
Zeit hatte die Zentralafrikanische Seen-Gesellschaft sich am Shongolo-
Berge im Bezirk Vryheid jene Farmen gesichert, denen jetzt einer
der bekanntesten und vorsichtigsten Kenner eine glänzende Zukunft
voraussagt. Mußte bisher der Mangel an Eisenbahnen die Kohlen-
ausbeute in diesem Gebiet aufhalten, so sind jetzt die nötigen Eisen-
bahnanschlüsse teils vorhanden, teils auf kürzestem Wege nach Durban
in sicherer Aussicht. Für die von der Zentralafrikanischen Seen-
Gesellschaft zum Zwecke der Ausbeute dieser Kohlenschätze zu grün-
dende Gesellschaft interessieren sich auch erste Fachmänner aus Rhein-
land-Westfalen lebhaft. Die Gesellschaft wird nach Kapitalbeteiligung
sowie Zusammensetzung des Aufsichtsrats und Vorstandes einen
durchaus deutschen Charakter tragen. Auch für Deutsch-Ost- und
Südwestafrika wird der Kohlenbezug von der unter deutscher Leitung
stehenden Grube über Durban von beträchtlichem Wert sein, da nur
die Shongolo-Kohle Ersatz für die bisher weit teurer aus Deutsch-
land und England bezogene Kohle bietet.
Die übrigen englischen Kolonien in Afrika.
Südafrika und Ägypten bilden die wichtigsten Stücke englischen
Besitzes in Afrika. Die übrigen sind Eingeborenenkolonien: Nigeria,
zu dem heute das früher selbständige Lagos gehört, Goldküste,
Sierra Leone, Britisch-Ostafrika, Englisch-Somaliland,
die Walfisch-Bai, Gambia, die Insel Perim im Golf von
Aden, die Amiranten und Seychellen, St. Äelena.
Alle diese verschiedenen Besitzungen können uns nur soweit be-
schäftigen, als sie Antwort auf die Frage geben:
Was lehren sie uns für unsere eigenen Kolonien?
Es sind recht ausgedehnte Gebiete darunter von hohem Werte.
Sie alle zeugen vom Glück Englands; sie reden von
einer beneidenswerten Entschlußfähigkeit, von ener-
gischen und raschem Zugreifen des Britenvolkes.
Eisenbahnen. Im Jahre 1906 besaßen die englischen Kolonien
14667 km Eisenbahnlinien, die unsern 1814 km. 1908 bewilligte
der deutsche Reichstag 1459 km neuer Bahnen, sodaß wir nach
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Inhalt: Zeit: Geographie
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12. Russisch-Asien.
265
Postenkette (vergl. S. 123 u. 126) sehen wir ins Rote Meer hin
sich ausdehnen und dann überspringen in den Indischen Ozean.
Wir aber besitzen bekanntlich aus dem ganzen weiten Wege
nach Ostasien keinen Punkt, wohin wir unsern Fuß als auf eigenes
Land setzen könnten. Die Errichtung einer Kohlenstation auf einer
der Farsoninseln im Roten Meere ist alles, was von uns
zur Offenhaltung dieses wichtigsten aller Seewege geschehen ist.
Es gibt wenige Länder in der Welt, in denen sich
nicht die Wirksamkeit deutscher Volkswirtschaft nach-
weisen ließe, wenige, die wir aus diesem Grunde im Zusammen-
hange der Darlegungen dieses Buches nur kurz zu streifen brauchten.
Zu diesen wenigen gehört aber Russisch-Asien.
Nur schmale Rinnsale führen aus dem breiten
Strome deutscher Weltbetätigung zu ihm hinüber.
Aber wie Indien ein Stück England, so ist Russisch-
Asien ein Stück Rußland und zwar ein sehr wesent-
liches, und ganz begreifen wir unsern östlichen Nach-
barn und unsere Aussichten für eine Steigerung unserer
Aussuhr nur dann, wenn wir die Fortsetzung des rus-
sischen Rchches nach Asien hinein kennen.
13. Rusfisch-Aften.
Von den großen Weltreichen ist Rußland uns auf unferm
Gange durch zwei Erdteile bis jetzt am wenigsten entgegengetreten,
und doch muß man es in eine Linie stellen mit England
und den Vereinigten Staaten. Obwohl das europäische
Rußland an sich schon ein Riesenreich darstellt und
seinem Flächeninhalt nach selbst die Vereinigten
Staaten überholt, beruht auch seine Weltmachtstellung
aus seinem Koloniallande.
Dieses Kolonialland stößt in einzigartig glücklicher Weise
unmittelbar ans Mutterland, wodurch Rußland dessen Verteidigung
von den heimischen Grenzen aus ungestört durchführen kann. Es ist
aber auch groß und umfangreich genug, um Rußland zum Grenz-
nachbarn der Hauptmächte der Welt zu machen.
Nach Süden zu reicht es bis an Kleinasien heran; seine Grenze
ist nicht allzuweit entfernt von den mefopotamifchen Ländern. Die
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Ortsnamen: Indischen_Ozean Ostasien Indien England Asien Asien England Kleinasien
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Inhalt: Zeit: Geographie
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2. Deutsch-Afrika.
295
Wir sind auf einer Baumwollpflanzung. Wie rastlos
auch der Dampfpflug arbeitet, er hat eine lange Tätigkeit vor sich,
denn hier dehnen sich auch die Besitzungen eines Einzelnen oder einer
Gesellschaft ins Riesenmäßige. Zehntausende von ha bilden da eine
einzige Besitzung, eine einzige Baumwollpflanzung, so bei Saadani,
nördlich von Bagamoyo, am Rufiji, in der Nähe von Lindl,
der Bahn Daresfalam — Mrogoro— Kilossa entlang und
endlich in der Nähe des Victoria-Sees. And indem wir die weiten
Ländereien durchstreifen, drängt sich uns die Überzeugung auf: Äier
lebt der Wille, Neues aus diesem unberührten Boden zu zaubern,
der Wille zu schaffen, die Schätze des Landes zu heben. Wir
denken mit etwas leichterem Kerzen unserer Baumwollnot und sehen
das erste zarte Morgenrot einer günstigeren Versorgung unseres
Vaterlandes mit dem uns so unentbehrlichen Erzeugnis aufdämmern.
Lassen wir aber diese von deutschem Kapital geschaffenen Pflan-
zungen hinter uns, so betreten wir, am Rufiji besonders, kleinere,
bescheidenere, oft noch mit nicht ganz zureichenden Mitteln bearbeitete
Baumwollfelder, die der Eingeborenen. Aber auch an ihnen ist die
Herrschaft der Deutschen in Ostafrika nicht spurlos vorübergegangen.
Schon gewöhnen sich die Neger mehr und mehr an den ihnen früher
unbekannten Pflug, und wenn wir hinaufsteigen nach Amani, so
sinden wir hier die große Pflanzungsschule, die Versuche mit allen
möglichen Anpflanzungen vornimmt, und die die schwarzen Ackerer
mit guter und billiger Saat versorgt. Da und dort treffen wir
wieder auf Maschinen, Entkernungsmaschinen, die auch die Vorsorge
der Regierung oder des Kolonialwirtschaftlichen Komitees (einer Ge-
fellschaft zur Erschließung unserer Kolonien) ins Land gebracht hat.
Allenthalben ein fröhliches Aufblühen, Aussaat für die Zukunft!
Daß wir so froher Zuversicht uns hingeben dürfen, mag ein
sachverständiger Engländer uns bezeugen, der das Baumwollland
unserer Kolonie als geradezu unübertrefflich nach
Bodenbeschaffenheit, Lage und Witterungsverhält-
nissen bezeichnet und als für den Anbau der höchst-
wertigen Baumwolle, der ägyptischen, besonders geeignet
erklärt hat.
Schon kommen denn auch die ägyptischen Pflanzer und Händler
und wollen hier Land erwerben, solange die Bodenpreise noch niedrig
sind. Fragen wir aber nach dem Ertrage des Baumwolllandes,
dann erfahren wir allerdings, daß unsere Tätigkeit hier noch jung
und neu ist. 5000 Ballen (ä 500 Psd.) beträgt die Ernte von 1909.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Inhalt: Zeit: Geographie
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2. Deutsch-Afrika.
297
zungen aufweist, nach dem Süden zu ziehen, nach Lindi und dessen
Umgebung. An Bahnen besitzt aber O.-A. augenblicklich erst zwei
Stümpfe, noch keine ausgebauten Linien. (Davon später.) Immer-
hin dürfen wir uns des bisher Erreichten freuen.
Kokospalmen in Oftafrika. Als wir uns im Dampfer der
Küste näherten, sahen wir den weißen Sand und den üppigen Busch
am Strande überweht von den langen Wedeln der Kokospalme.
Nicht etwa weil der Wert dieser Palmen gering wäre, mußten sie
hinter Baumwolle und Äanf zurücktreten. Fragen wir bei unserer
Seifen- und Parfümerieindustrie und bei den Hausfrauen an, so er-
sahren wir, daß „Palmin" eine große Rolle spielt, daß in jenen
Industriezweigen Kopra, (der in Scheiben geschnittene, getrocknete Kern
der Kokosnuß), vielfache Verwendung findet. In der Erzeugung
von Kopra wahrt aber D. O.-A. unter unfern Kolonien den ersten Platz.
Noch bleibt eine Steigerung der Kopraausfuhr zu erwarten.
Die Palmen selbst haben es vor der Besetzung der Kolonie nicht
gewagt, sich von der Küste zu entfernen, höchstens fanden sie sich noch
auf der kleinen, übrigens der einzigen deutscheninselmafia. Seit-
her aber sind sie im Innern längs der Bahnlinie Daressalam —
Mrogoro — Kilossa aufgetreten, 300 km von der Küste entfernt.
Etwa 5 Millionen Palmen zählt man in unserm O.-A., von deren
Dasein wir zu Äause zwar noch nicht viel merken, weil die Bäume
noch alle zu jung sind, noch nicht tragen.
Die Eingeborenen machen es den Palmen schwer genug, empor-
zukommen, und unsere Verwaltung muß einen harten Kampf für sie
führen. Zur Gewinnung des Palmweins, der aus dem Safte der
Palmen bereitet wird, verletzen die unüberlegten Schwarzen die kost-
baren Bäume oft so, daß sie eingehen.
Doch auch hier ist die Zukunft, auch hier ist Arbeit.
Endlich müssen wir noch einer andern Pflanzung einen kurzen
Besuch machen, derjenigen, an die sich früher die Äaupthoffnungen
knüpften, den Kaffeepflanzungen im Norden von D. O.-A. Ein
Reif ist auf jene Hoffnungen gefallen, seitdem der Preis für Kaffee
herabging und den Anbau, besonders weil die Nordbahn noch nicht
ausgebaut ist, nicht mehr so lohnend werden läßt. Doch schon hat
der „Usambarakaffee" einen Namen bekommen. Er stammt aus der
Nähe des Kilimandjaro, des höchsten Berges der Kolonie.
Auch bei Bukoba, im Westen vom Victoria-See, haben die Ein-
geborenen Kaffeepflanzungen angelegt.
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TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Iv. Asien.
Persien (Bender Abbas) laufen läßt, ist auch dem deutschen
Handel ein Anteil an der Erschließung Persiens gesichert.
Eine auf Wunsch der persischen Regierung in Teheran ge-
gründete deutsche Bank soll den im Lande Äandel treibenden
Deutschen ihre Unterstützung leihen. So finden wir wieder
unsere Schiffahrtslinien und das deutsche Kapital zu-
sammen an derarbeit, unserm Handel neue Märkte zu
eröffnen. And auch der dritte Pionier fehlt nicht, die deutsche
Schule. Ebenfalls auf Wunsch der persischen Regierung ist in
Teheran eine deutsche Schule errichtet worden, die die jungen Perser
mit Deutschland näher bekannt machen wird.
Der Persische Meerbusen. Das ist einer der wichtigsten
Meeresteile. England will dort keine andere Macht sich festsetzen
lassen. Es möchte den Meerbusen zu einem zweiten Suezkanal
machen, d. h. diese Wasserstraße, die nicht nur nach Persien sondern
auch ins zukunftreiche Euphratgebiet und nach Arabien hineinführt,
sich und seiner Schiffahrt allein vorbehalten. Dieses Euphratgebiet
aber soll nach englischem Plane ein zweites Ägypten werden.
Für Rußland ist eine Vorherrschaft in Nordpersien ohne Zu-
gang zum Meerbusen von sehr geringer Bedeutung. Sollte einmal
die Bagdadbahn (vergl. weiter unten) wirklich unter deutscher Führung
fertiggestellt werden, so kann unmöglich der Endpunkt der Bahn am
Meerbusen, El Kueit, in ftemden bänden sich sinden, sonst hat die
ganze Bahn wenig Wert.
So scheinen in diesem eigentlich viel zu wenig bekannten
Persischen Meerbusen wichtige Bestrebungen dreier großer Mächte
aufeinander stoßen zu sollen.
11. Die astatische Türkei.
Kleinasien, Mesopotamien.
Mit diesen Namen nennen wir Gebiete, die für
Deutschland Zukunftshoffnungen bergen.
Nicht als Kolonie. Nicht als ob daran gedacht wäre, dem
Deutschen Reiche dieses Land als Kolonie anzugliedern. Dies hieße
einen Krieg heraufbeschwören mit dem seegewaltigen England. Die
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Bender
Extrahierte Ortsnamen: Asien Persiens Teheran Teheran Deutschland England Nordpersien Meerbusen Kleinasien Mesopotamien Deutschland England
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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V. Afrika.
und Früchten angestrebt werden. Naturgemäß können derartige
bäuerliche Kleinsiedelungen nur in der Nähe der durch Bohrungen
geschaffenen Wasserstellen und Brunnen erstehen.
Während des Krieges sind viele gefangene Schwarze in großen
Lagern beisammen gehalten worden; sie mußten von unserer Re-
gierung ernährt werden. Jetzt sind sie als Arbeiter an die
Farmen abgegeben worden, wo sie ihren Unterhalt selbst verdienen
können. Für die Eingeborenen sind außerdem besondere Strecken
Landes vorbehalten (Reservate). An eine Ansiedelung ist aber vorder-
hand nicht zu denken, weil die Schwarzen kein Vieh haben und sich
demgemäß nicht selbst ernähren können.
Eine Arbeiterverordnung ist erlassen, die die Arbeiter vor un-
gerechter Behandlung schützt. Freilich, ihr ehemaliges Äerrenrecht
im Lande haben die Eingeborenen durch den Krieg verscherzt.
Alle Maßnahmen, auch die niederen Landpreise, (0,50 Mark bis
1 Mark für 1 da) zielen auf die Heranziehung einer starken weißen
Bevölkerung ab.
Llnsere Schutztruppe. Noch ist Südwest noch nicht so
weit beruhigt, daß man die dort lebenden Weißen ihrem eigenen
Schicksal überlassen dürfte. Noch leben von den Aufständischen aus
dem letzten Kriege in der nahen englischen Kolonie; so will es die
gute Nachbarschaft der Engländer. Im Norden sitzen die noch
unbesiegten, kriegerischen Owambostämme. Zm Nordosten arbeiten
zahlreiche aus den Kriegslagern entlassene Schwarze auf den Farmen
oder in den Minen von Otavi. Sie bilden eine ständige Gefahr
für die dort lebenden Deutschen. Daher ist in Südwest eine deutsche
Truppenmacht von rund 3000 Mann belassen worden; für ein Ge-
biet das P/4 mal so groß ist als das Deutsche Reich sicherlich eine
sehr geringe Zahl. — Äoffen wir, daß uns weitere Kämpfe erspart
bleiben.
Kamerun.
Wirst man einen Blick auf die Karte, so mag es einem
bange werden um den Wert dieser deutschen Kolonie.
Sie erscheint in der Mitte zusammengepreßt, wie wenn von Norden
und Süden zwei eiserne Fäuste ihr an der Kehle lägen.
Zwei Teile treten deutlich hervor: Ein an der Küste schmaler nach
Nordwesten breiter werdender Keil und ein Dreieck, der sogenannte
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]