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1. Altertum - S. 90

1895 - Stuttgart : Neff
90 einem Despoten dienenden Barbaren eine schwere Niederlage bei (angeblich verloren die Perser 6400, die Sieger 192 Mann). Die Perser versuchten, nachdem sie sich wieder eingeschifft hatten, vergeblich, den Hafen Plialeron zu überrumpeln; das athenische Bürgerheer war, als die persische Flotte sich näherte, schon zur Verteidigung der Hauptstadt auf dem Platze. In der Stadt vorhandene verräterische Elemente (auch die Alkmäoniden dazu gehörig?) hatten sich nicht bethätigen können. Der greise Hippias starb auf dem Rückweg nach Asien. Von den Lake-dämoniern, die dem vom Schnellläufer Philippides überbrachten Hilfegesuch aus religiösen Gründen nicht sogleich entsprochen hatten, erschienen am dritten Tage nach der Schlacht 2000 auf der Wahlstatt. Miltiades bestimmte das Volk, ihm zu einem grosse Vorteile versprechenden Unternehmen beinahe die ganze Kriegsflotte, Landtruppen und Geld zu überlassen. Aber sein den wahren Interessen Athens widersprechendes Vorgehen gegen Paros hatte entschiedenen Misserfolg; nachdem er verwundet heimgekehrt war, wurde er von Xanthippos, dem Gemahl einer Alkmäonidin und Führer der Alkmäonidenpartei, wegen Täuschung des Volks angeklagt und vom Volksgericht zu der Strafe von 50 Talenten verurteilt; bald darauf starb er (im Schuldgefängnis ?). § 30. Zweiter Perserkrieg. Die grossen persischen Rüstungen zu einem neuen Heereszuge unterbrach ein Aufstand Aegyptens, der 486 vom westlichen Delta ausging, obwohl Darius den ägyptischen Oberpriestern und Heiligtümern viel Rücksicht erwiesen hatte. Xerxes, Sohn und Nachfolger des 485 verstorbenen Darius, warf die Aegyptier 484 nieder und ordnete dann die umfassendsten Rüstungen an. In Griechenland bereitete sich zur Abwehr nur Athen vor. Durch den jetzt zum erstenmal angewandten Ostrakismos wurden nacheinander die Häupter der einflussreichsten und machtgierigsten Adelsgeschlechter, darunter der Alkmäoniden, entfernt. Grossen Einfluss gewannen der seiner Richtung nach nicht aristokratische Aristides und der genialere, aber auch weniger gewissenhafte Themistökles, wie jener aus altadligem Geschlechte, aber Sohn einer fremden Mutter, der schon 493/2 als Archon angefangen hatte, statt der offenen und schutzlosen Reede von Phaleron die treffliche Bucht des Piräeus zum Kriegshafen umzugestalten; doch war dieses Werk seitdem wenig gefördert worden. Er hielt die Schaffung einer grossen stehenden Kriegsflotte für

2. Altertum - S. 76

1895 - Stuttgart : Neff
•Stellen wurden ihnen in der Zeit und im Sinne der Pisistratiden eingefügt. Der Zeit des Pisistratos gehören an die ersten Anfänge der attischen Tragödie (= Bocksgesang, da der Satyrchor in Bocksvermummung auftrat) als eines Teils der städtischen Dionysien. Sie bestand ursprünglich aus dithyrambischen Chorgesängen und iambischen Erzählungen des in bestimmten Gestalten auftretenden und dem Chor antwortenden Sprechers (Thespis). Hip-parch ordnete den panathenäischen Rhapsodenagon und bestimmte, dass die Rhapsoden, einer den ändern ablösend, die Epen im Zusammenhang dem Volk yortragen sollten. Er berief Anakreon und den jungen Simonides von Keos an den Hof. § 23. Des Kleisthenes Parteikampf und Reformen. Aufschwung Athens. Nach dem Sturz der Tyrannis kam es in Attika zu heftigem Parteikampf zwischen einer die Wiederaufrichtung der Adelsherrschaft erstrebenden und auf spartanische Unterstützung hoffenden Adelspartei, deren Führer Isagöras nicht zu den Gegnern der Tyrannen gehört hatte, und Kleisthenes, der durch den Gegensatz immer mehr in demokratische Bahnen gedrängt wurde. Als Kleisthenes durch seine demokratische Richtung grossen Anhang gewonnen hatte, verlangte der König Kleo-menes 508 die Verjagung des fluchbeladenen Geschlechts (s. § 20), worauf Kleisthenes das Land räumte. Kleomenes, mit bewaffneter Macht in Athen erschienen, verjagte 700 von Isa-goras bezeichnete Familien und begann die Staatsordnung um-zustossen, um ein oligarcliisches Regiment von 300 Männern einzusetzen. Aber durch die vom Rat aufgerufene Bürgerschaft wurden Kleomenes und Is ago ras in die Burg gedrängt, die sie am dritten Tage gegen freien Abzug räumten. Ihre gefangenen athenischen Anhänger wurden hingerichtet; Kleisthenes, samt den übrigen Vertriebenen zurückgerufen, führte jetzt seine tiefeinschneidenden Reformen zu Ende. Ein angesichts der drohenden Kriegsgefahr an den lydischen Satrapen gerichtetes Hilfegesuch hatte keine Folgen. Frühjahr 507 besetzte ein spartanisch-peloponnesisches Heer Eleusis; Böoter und Chalkidier fielen in die ihnen benachbarten Grenzgebiete ein. Aber ehe es zur Schlacht kam, bewirkte der Widerspruch der Korinthier und des ändern Königs Demarat gegen die Politik des Kleomenes, der ganz Griechenland unter die Herrschaft Spartas und Sparta unter seine persönliche Herrschaft bringen wollte, den Rückzug des peloponnesischen Heeres. Hierauf schlugen die Athener die Böoter und noch am gleichen Tage auf euböischem Boden die Chalkidier. So sicherte sich Athen schon 519 gewonnene Grenzorte, worunter Oropos, und konnte den Chalkidiern abgenommenes Gebiet mit

3. Altertum - S. 108

1895 - Stuttgart : Neff
108 Inselbezirk, dem thrakischen, hellespontischen, ionischen und karischen Bezirk, wurden der ionische und karische zusammen-gelegt. Es waren jetzt nur noch die Städte von Lesbos und Chios im Besitz einer Flotte und selbständig-. Alle ändern Glieder waren tributpflichtig (im Bedarfsfall auch zur Stellung von Landtruppen verpflichtet) und „unterthänig“. Aber man bezeichnete auch die Gesamtheit der Bundesgenossen als „Unterthanen“. Die festländischen Städte Kleinasiens hatte man gezwungen, auf der Seeseite ihre Mauern niederzulegen. Seit der Verlegung der Bundeskasse nach Athen hatte der Bundesrat, wenn er vielleicht auch noch eine Zeit lang fort-bestand, nichts mehr zu sagen, und Athen verfügte ganz nach seinem Ermessen über den Ueberschuss der von athenischen Behörden festgesetzten, wenn auch nicht besonders drückenden Tribute. Auch in die inneren Verhältnisse und Verfassungen der „Städte“ griff Athen mannigfach umgestaltend ein, wenn es auch nicht überall demokratisierte; in manchen Städten lagen athenische Garnisonen und Vögte. Die meisten Bundesgenossen wurden in ihrer Gerichtsbarkeit sehr beschränkt, alle Kriminalsachen, bei denen es sich um Tod, Verbannung oder Atimie handelte, wurden von athenischen Gerichten in Athen entschieden, ebenso Zivilprozesse von einem bestimmten Betrage an. Nur die aus Geschäftsverträgen entstehenden Prozesse unterlagen wohl diesem Gerichtszwang nicht; da nahm und gab auch der athenische Bürger unter Umständen Recht vor dem Gericht einer bundesgenössischen Stadt. Zwischen den athenischen Bürgern und denen der bundesgenössischen Städte bestand keine rechtliche Möglichkeit, vollgültige Ehen zu schliessen (keine imyafxia). Eine allgemeine, Rechte und Pflichten des Vororts und der Bundesgenossen bestimmende Bundesverfassung gab es nicht. Verhasst waren den Bundesgenossen auch die attischen Kleruchien auf dem thrakischen Chersones, auf Lemnos, Imbros, Euböa, (besonders Oreos s. § 81), Naxos, Andros und an der thrakischen Küste (Brea); das 487/6 gegründete Amphipolis war nur zum kleineren Teil von Athenern bewohnt; auch in Sinope, Amlsos und Astäkos waren Athener angesiedelt worden. Man berechnet die Zahl der so bis 445 mit Grundbesitz ausgestatteten Athener auf 15 000. In den Bundesstädten griff immer mehr, zum Teil auch bei der demokratischen Masse, Unzufriedenheit mit der athenischen Oberherrschaft um sich, die attische „agxv“ erschien, auch abgesehen von Uebergriffen, dem auf volle Selbständigkeit gerichteten griechischen Geiste als Unterdrückung, besonders im Vergleich zu der grossen Lockerheit des peloponnesischen Bundes. Perikies sprach sich dahin aus, dass man die Bundesgenossen fest in der Hand behalten müsse; und der derbe Kleon bezeichnete die athenische Herrschaft in Anbetracht des Widerwillens und der feindseligen Stimmung der Bundesgenossen als Tyrannis.

4. Altertum - S. 113

1895 - Stuttgart : Neff
statt). Im ganzen wie die Tragödie organisiert, blieb sie ungezwungener im Tanze, in Yerskunst und Rede, wie in der dichterischen Anlage (Parabase); den dionysischen Ursprung wahrte sie als „tolles Fastnachtsspiel“ getreuer, und der unmittelbaren Gegenwart zugewandt geisselte und verleumdete sie rücksichtslos auch politisch leitende Männer. Versuche, die Redefreiheit etwas zu zügeln, (der erste 440/39) waren jedesmal nur von kurzer und schwacher Wirkung. Als die drei grössten Dichter betrachtete man später Kratinos, der besonders den Perikies angriff, Eupölis, dessen Blüte in die Zeit des peloponnesischen Krieges fiel (f 411), und Aristophanes (etwa 450—385), von dem allein ganze Stücke (11) erhalten sind. Die Opposition, die der (alten) Komödie eigentümlich sein musste, weil sie Lachen erregen wollte, richtete er, mehr Parteimann als Patriot, gegen den demokratischen Staat überhaupt, aber auch gegen den neuen Geist der Aufklärung. In den durchgefallenen „Wolken“ (423 bezw. 421) griff er den Sokrates fälschlicherweise als Vertreter der sophistischen Aufklärung an, in den „Rittern“ (um 424) und den „Wespen“ (422) den Kleon, in den „Wespen“ verhöhnte er auch die Richterwut der athenischen Bürger, in den „Fröschen“ erhebt er den Aeschylos auf Kosten des jüngst gestorbenen Euripides. Er war ein grosser Dichter von unendlich viel Geist, Empfindungskraft und Formtalent, aber keine in sittlichen Idealen gefestigte Persönlichkeit. Seine geistreichste Schöpfung sind die Vögel (414), in denen er die Gründung eines Vogelstaats, des Wölkenkuckucksheims, schildert und dabei dem Leichtsinn und der Abenteuerlust des athenischen Volks einen Spiegel vorhält. Nach dem peloponnesischen Krieg wurden der Komödie politische Angriffe verwehrt und die öffentlichen Leistungen gemindert. Die des Chors schon entbehrende „mittlere Komödie“ (400—336) begnügte sich mit der ästhetischen Kritik der Dichter und Musiker. Die „neue Komödie“ (336—250) enthielt sich im ganzen persönlicher Angriffe; sie suchte und fand ihre Stärke in der künstlichen Schürzung und Lösung des Knotens, der Feinheit der Charakterzeichnung und der Würzung des Dialogs mit geistreichen Pointen und feinen Witzen. Ihre bedeutendsten Dichter waren Menander (342—291), ein geborener Athener, und Philemon (361—263). Ein vollständiges Originalwerk ist auch von der neuen Komödie nicht erhalten; aber die Stücke des Plautus und Terenz sind mehr oder minder getreue Kopien. Auch die bei den Ioniern aufgekommene Wissenschaft begann nach Athen überzusiedeln. Der Halikarnassier Herodötos (etwa 484—425), ein vielgereister Mann, legte die Ergebnisse seiner Forschung (laxooir]) über die Kämpfe der Barbaren (Asiens) und der Griechen (Europas) bis zur Einnahme von Sestos (§ 30) in einem mit grosser Kunst angelegten, bald nach 430 veröffentlichten Geschichtswerke nieder, das in anmutig naiv wirkendem Stil ungewöhnliche Vielseitigkeit des Interesses und eine anziehende Mischung ration nalisierender Zweifelsucht und kindlichen Glaubens oder gar Aberglaubens zeigt; er betrachtet die griechische Geschichte von athenischem Gesichtspunkte aus, wie der „Vater der Geschichte“ auch einige Zeit in Athen lebte. Für die exakte Wissenschaft war Athen kein günstiger Boden (der grösste Arzt der Griechen, der vielseitig gebildete und litterarisch sehr fruchtbare Hippo-krätes von Kos, 460—377, wirkte kurze Zeit in Athen, der Astronom Meton aus Athen besserte Zeitrechnung und Zeitmessung). Auch die Philosophie, für die Athen immer mehr zum Mittelpunkt wurde, fand manche Schwierigkeit, da das athenische Volk in religiösen Dingen ängstlich am Ueberlieferten hing und mit der Gewissenhaftigkeit oft Aberglauben und äusserliche Frömmelei verband („Deisidämonie“). Empedökles von Agri-gent (der erste Dorier in der Philosophie um 490—430) versuchte Sein und Werden, Einheit und Vielheit dadurch zu vereinen, dass er Entstehen und Vergehen auf Mischung und Entmischung ewiger und qualitativ unveränder- Lehrbuch d. Weltgeschichte. Altertum. 8

5. Altertum - S. 51

1895 - Stuttgart : Neff
— 51 — sprünglich nur den Alleinherrscher*); dann verstand man unter r vgavvig ausschliesslich die widergesetzlich gewonnene und gewahrte Alleinherrschaft. Platon zuerst verwendete das Wort zur Bezeichnung einer gewalttätigen, selbstsüchtigen und gemeinschädlichen Herrschaft. Unter der Tyrannis erkannte der Staat zum ersten Male die Pflicht, auch für das materielle Wohl der Bürger zu sorgen durch Förderung der Landwirtschaft, des > Handels und der Industrie: sie gründete Kolonien, führte grosse Bauten aus, pflegte Kunst und Religion (besonders durch prächtige Feste und Weihgeschenke) und begann eine weitangelegte auswärtige Politik. Die nötigen Gelder gewann sie zum Teil durch regelmässige direkte Besteuerung. Ihre Regierung führten die Tyrannen wenigstens anfangs mit äusserer Wahrung der republikanischen Formen, auf den Demos sich stützend, aber keineswegs durchaus von „demagogischen“ Anschauungen und Interessen geleitet. So förderte die Tyrannis anfangs das wirtschaftliche und geistige Leben; aber mit der Zeit, zumal mit dem Eintritt einer neuen Generation, erweiterte sich naturgemäss die Kluft zwischen Herrscher und Beherrschten, und der Mangel einer rechtlichen Grundlage seiner Herrschaft verführte jenen, Gewalt und Tücke zu deren Sicherung anzuwenden. So wirkten mit dem Hass der besiegten Gegner und dem in seiner Entfaltung gehemmten Ehrgeiz emporstrebender Männer gekränktes Rechtsgefühl und idealer Freiheitssinn zusammen, um die Gegnerschaft immer allgemeiner zu machen. Nur vereinzelt konnte sich die Tyrannis mehrere Generationen hindurch behaupten, am längsten in Sikyon. Das Andenken, das die Tyrannis hinterliess, war derart, dass bei den Griechen der Tyrannenmord als die höchste und edelste That des Bürgers galt. Nach dem Sturze der Tyrannis kam es wieder zu Parteikämpfen, die in Korinth und Sikyon, zum Teil unter spartanischem Einfluss, mit Einsetzung einer gemässigten Aristokratie, anderswo mit Einführung der Demokratie endeten. Die bedeutendsten Tyrannen waren: in Kleinasien Thrasybulos von Milet, Ende des Vii. Jahrhunderts, und Polykrätes, der seit etwa 540 in Samos herrschend einen grossen Teil der Inselwelt sich unterwarf, zur See eine Macht schuf, wie sie bei den Griechen noch nie bestanden hatte, Seeräuberei im grossen Stile trieb, grossartige Bauten aufführte (des. Heratempel), geistige Grössen an seinem Hof versammelte (Ibykos, Anakreon), einen hauptsächlich im Interesse der Handelsstaaten Korinth und Aegina gemachten Angriff der Spartaner abwehrte, den Persern, trotz seiner Freundschaft mit Amasis, eine Flotte zum Zug gegen Aegypten stellte, aber durch Orötes, den Satrapen von Sardes, überlistet und getötet wurde; an Grausamkeit ein Tyrann im späteren Sinne. Im festländischen Griechenland: in Sikyon die Orthago- *) In Kleinasien wurde vielfach ein Mondgott als Myv zvgavvog verehrt.

6. Altertum - S. 98

1895 - Stuttgart : Neff
98 Vorstoss zuvorkommend, an einem Tage eine persische Flotte von 200 Trieren vernichtete und das Landheer schlug (4b < odei 466) Dieser Sieg dehnte das Gebiet des Seebundes über die Küsten Kariens und Lykiens bis zum dorischen Phaselis aus. Aber da nach ihm von Persien keine ernstliche Gefahr niehi drohte, erstarkte in den Bundesgenossen die Abneigung, selbst eine Kriegsmacht zu unterhalten, und zugleich das Streben nach voller Autonomie. . , Ende des Pausanias und des Themistokles. f ahrend Athens Ruhm und Macht stetig wuchs, hatte Sparta mit inneren und äusseren Gefahren zu kämpfen Der j&orng Leoty chides der trotz bedeutender Erfolge semes thessalischen Feldzuges (476) die Machtstellung der Aleuaden im ganzen belassen hatte, wurde wegen Bestechung abgesetzt und flüchtete sirh nach Te^ea. Der Regent Pausanias, der sich nacn dem Verluste von Byzanz in der Troas auf hielt, folgte dem Befehl der Ephoren, heimzukehren, setzte »feer sseine verräterischen Beziehungen zu Persien fort und ™rband mit ihnen den Plan, mit Hilfe der Heloten, denen er die Freiheit versprach, die spartanische Staatsordnung umzuwerfen. Angesichts dieser unmittelbaren Gefahr schritten die Ephor legen ihn ein und töteten ihn durch Hunger (um 471). Mit P a u s a n i a s hatte Themistokles der durch den Einfluss des Aristides und des Kimon, wie durch seine “gene Haltung immer mehr die Volksgunst verloren hatte und sc^h«ss^c^”* den Ostrakismos ausgewiesen worden war, Beziehungen unterhalten. Jetzt erklärten die Spartaner den ^en schon längst sehr unbequemen Mann für mitschuldig ™i Verrate des Pausanias, und, als Themistokles sich auf die gegen ihn einge reichte Anklage dem athenischen Gericht nicht stellte, wurd er zum Tode yerurteilt und geächtet. Nach langem Um herirren kam er an die kleinasiatische Küste, ging Jon - nach Susa und wurde von Artaxerxes I. Langhand (4m 424) der eben nach Ermordung seines Vaters Xerxeund seine, älteren Bruders den Thron bestiegen hatte mit <der Stadt Mag nesia am Mäander (und mit der Anwartschaft auf die zumi athe nischen Bunde gehörigen Städte Lampsäkos am Hellespont und. S^s in Sen) beschenkt. Er Starb als W (nicht durch Selbstmord). Zwei von ihm geschlagene Didrachmen, worunter eine plattiert, sind erhalten. Homnvnnti^rhen Dritter messenischer Krieg. Sieg Partei in Athen. Unter Einwirkung des bald nach 480 demo kratisierten Argos wurden Tegea und andere Aaadier vori Sparta abtrünnig, Mantinm vollzog einen Synoikismos und wurde demo

7. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 257

1860 - Stuttgart : Hallberger
257 119. Die Athener und die griechische Sprache. Mit den Athenern verhielt es sich ganz anders, als mit der andern Hauptmacht Griechenlands, den Spartanern. Diese letzteren legten Alles auf Abhärtung des Leibes und auf den Krieg an und verachteten jede feinere Bil- dung des Geistes. Die Athener waren zwar auch in Leibesübungen und Kriegskunst nicht zurück und haben oft außerordentliche Kriegsthaten zu Land und zu Wasser ausgeführt. So schlugen z. B. im Jahr 190 vor Chr. ihrer 10,000 bei Marathon ein Heer von 110,000 Persern, und zehn Jahre später wurde eine persische Flotte von 1000 Schiffen zumeist durch die Tapferkeit der Athener und die Entschlossenheit ihres Führers Themistokles überwunden. Allein sie haben daneben auch einen großen Werth auf die Ausbildung ihres Geistes gelegt. Daher standen denn auch bei ihnen die Wiffenschaften und Künste in der höchsten Blüthe. In Athen waren die größten Philosophen (Weltweisen), Dichter, Redner, Geschichtschreiber, Maler, Bildhauer, Bau- meister, Aerzte, und wer in solchen Dingen etwas Rechtes lernen wollte, der ging dörthin. Die Stadt Athen war die berühmteste unter allen Städten Griechenlands, voll der herrlichsten Tempel, Prachtgebäude und-Kunstwerke aller Art. So geschah es, daß auch nach der Blüthezeit griechischer Wissen- schaft und Kunst, namentlich auch noch zu der Zeit, da der Apostel Paulus nach Athen kam, Tausende von „Ausländern und Gästen" (Apostelgesch. 17, 21.) dort zusammen kamen, um sich in Kenntniffen und Künsten zu vervollkommnen oder feine Lebensart zu lernen. Durch die Werke ihres Ge'stes aus der besse- ren Zeit des Volkes, durch ihr Nachdenken über göttliche Dinge, über das, was gerecht und gut sei, was wahr und weise, was schön und edel, woher und wie , die Welt und Alles darinnen geworden, durch musterhafte Kunstwerke, durch v ^ ernste und fröhliche Dichtungen u. s. w. haben die Griechen überhaupt, und namentlich die Athener, auf den Geist anderer Völker eilten großen Einfluß ausgeübt und vermögen noch heute auf Geist und Gemüth veredelnd einzuwir- ken. Hiezu trug auch ihre schöne, seingebildete Sprache, mit der man jede Be- wegung des menschlichen Geistes und Herzens ausdrücken kann, Vieles bei. Diese Sprache hat sich noch vor Christi Geburt in die wichtigsten Länder der ganzen damaligen Welt ausgebreitet. Besonders hatte der Heereszug der Grie- chen unter Alerander dem Großen (seit 331 vor Chr.) viel zur Verbreitung griechischer Bildung und Sprache im Morgenlande beigetragen. Wer in Rom um die Zeit des Kaisers Angustus gebildet heißen wollte, der mußte Griechisch können. Die reichen Leute (und solcher gab es Viele daselbst) ließen sich Kindsmägde aus Griechenland kommen, damit ihre Kinder von klein auf schon Griechisch lernen möchten. So wurde die griechische Sprache in Europa,

8. Geschichtsbilder zum Gebrauche der Volksschule - S. 14

1892 - Stuttgart : Metzler
— 14 — Kräfte des Körpers, sondern auch die Anlagen des Geistes entwickeln. Dessen Gesetzgebung war daher ungleich vollkommener, als die lykurgische. I. I. 480 v. Chr. 14. Themistokles. Um d. I. 500 v. Chr. unternahm das mächtige Persien einen Eroberungskrieg gegen das kleine Griechenland. Der Großkönig Xerxes brach mit einem gewalttgen Heere dahinauf. Die Flotte zählte über 4000 Schiffe, das Landheer gegen zwei Millionen Streiter. Um dasselbe nach Europa hinüberzuführen, ließ er eine Brücke über die Straße der Dardanellen schlagen. Aber ein Sturm zerstörte sie. Da befahl der thörichte Herrscher, das Meer mit 800 Peitschenhieben zu züchtigen. Dies geschah! Auf einer neuen Brücke zogen hierauf die Scharen herüber und wälzten sich gegen Griechenland. Bei der ungeheuern Gefahr geriet alles in Schrecken. Nur der Athener Themistokles [temmistocklehs] bewahrte sich volle Geistesruhe. Themistokles zeigte schon als Jüngling außerordentliche Anlagen und erwies sich bald als einer der trefflichsten Staatsmänner. Mit großem Scharfblicke erkannte er stets das Rechte und wählte die passenden Mittel zu dessen Erreichung. So hatte er auch den Kampf mit den Persern vorausgesehen und die Athener bestimmt, eine mächtige Flotte zu bauen. Auf seinen Rat verließen sie jetzt ihre Stadt und begaben sich auf die Schiffe. Mit diesen steuerte Themistokles südwärts in den engen satanischen Meerbusen, damit er nicht von den Persern umzingelt würde. Bald nahte die Perserflotte mit zahllosen Schiffen. Beim Anblicke derselben sank allen der Mut; die Verbündeten wollten sogar davonfahren. Da schickte der schlaue Themistokles heimlich einen Boten zu Xerxes und ließ ihm sagen: „Großer König! ich bin dein Freund. Die Griechen wollen entfliehen. Schließe sie ein!" Xerxes glaubte seinen Worten und segelte gegen Abend rasch herbei. Nun entspann sich während eines heftigen Sturmes eine Seeschlacht. Die Perser wurden vollständig besiegt und flohen eiligst davon. Wegen solch rühmlicher Thaten ward Themistokles in ganz Griechenland außerordentlich gefeiert. Doch

9. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 257

1854 - Stuttgart : Hallberger
257 X 119. Pie Athener und die griechische Sprache. Mit den Athenern verhielt es sich ganz anders, als mit der andern Hauptmacht Griechenlands, den Spartanern. Diese letzteren legten Alles auf Abhärtung des Leibes und auf den Krieg an und verachteten jede feinere Bil- dung des Geistes. Die Athener waren zwar auch in Leibesübungen und Kriegskunst nicht zurück und haben oft außerordentliche Kriegsthaten zu Land und zu Wasser ausgeführt. So schlugen z. B. im Jahr 490 vor Chr. ihrer 10,000 bei Marathon ein Heer von 110,000 Persern, und zehn Jahre später wurde eine persische Flotte von 1000 Schiffen zumeist durch die Tapferkeit der Athener und die Entschlossenheit ihres Führers Themistokles überwunden. Allein sie haben daneben auch einen großen Wertb auf die Ausbildung ihres Geistes gelegt. Daher standen denn auch bei ihnen die Wiffenschasten und Künste in der höchsten Blüthe. In Athen waren die größten Philosophen (Weltweisen), Dichter, Redner, Geschichtschreiber, Maler, Bildhauer, Bau- meister, Aerzte, und wer in solchen Dingen etwas Rechtes lernen wollte, der ging dorthin. Die Stadt Athen war die berühmteste unter allen Städten Griechenlands, voll der herrlichsten Tempel, Prachtgebäude und Kunstwerke aller Art. So geschah es, daß auch nach der Blüthezeit griechischer Wissen- schaft und Kunst, namentlich auch noch zu der Zeit, da der Apostel Paulus nach Athen kam, Tausende von „Ausländern und Gästen" (Apostelgesch. 17, 21.) dort zusaminen kamen, um sich in Kenntnissen und Künsten zu vervollkommnen oder seine Lebensart zu lernen. Durch die Werke ihres Geistes aus der besse- ren Zeit des Volkes, durch ihr Nachdenken über göttliche Dinge, über das, was gerecht und gut sei, was wahr und weise, was schön und edel, woher und wie die Welt und Alles darinnen geworden, durch musterhafte Kunstwerke, durch ernste und fröhliche Dichtungen u. s. w. haben die Griechen überhaupt, und namentlich die Athener, auf den Geist anderer Völker einen großen Einfluß ausgeübt und vermögen noch heute auf Geist und Gemüth veredelnd einzuwir- ken. Hiezu trug auch ihre schöne, feingebildete Sprache, mit der man jede Be- wegung des menschlichen Geistes und Herzens ausdrücken kann, Vieles bei. Diese Sprache hat sich noch vor Christi Geburt in die wichtigsten Länder der ganzen damaligen Welt ausgebreitet. Besonders hatte der Heereszug der Grie- chen unter Alerander dem Großen (seit 334 vor Chr.) viel zur Verbreitung griechischer Bildung und Sprache im Morgenlande beigetragen. Wer in Rom um die Zeit des Kaisers Augustus gebildet heißen wollte, der mußte Griechisch können. Die reichen Leute (und solcher gab es Viele daselbst) ließen sich Kindsmägde aus Griechenland kommen, damit ihre Kinder von klein auf schon Griechisch lernen möchten. So wurde die griechische Sprache in Europa, Lesebuch.

10. Mit einem Stahlstich - S. 271

1836 - Stuttgart : Belser
Keime des griechischen Lebens. 271 vier, die bei ihrer eckigen und herben Eigentümlichkeit, bei ihrem Ernst und ihrer schlichten Lebensweise, bei ihrer fast ängstlichen Anhänglichkeit an das Herkommen, bei ihrer wortkargen Abgeschlossenheit und breiten, aber voll- tönenden Aussprache gcborne Aristokraten waren; dort die lebenslustig beweglichen Ionier, die, feurig und reihbar, fein und nencrungssüchtig, immer bereit, zu spre- chen und zu hören, lebhaft ergriffen von jeder Tagesbe- gebenheit, leicht anregbar für Liebe und Haß, ehrgeitzig im öffentlichen, eitel im Privatleben, heldenkühn, wenn begeistert, ausgelassen, wenn glücklich, trostlos oder leicht- sinnig bei Mißgeschicken, in der D e m o k r a t i e ebensowohl ihr Lebenselement als auch ihr gefährlichstes Gift finden mußten. Was anderswo fast nur geschadet haben würde, hat unter Griechen nicht blos den Reichthum der Geschichte ver- mehrt, sondern in gewisser Hinsicht sogar zu größerer Ein- heit beigetragen; denn die Kraft der vielen Staaten wurde nun auf zwei Mittelpunkte concentrirt, auf Sparta, als den Hauptsitz der Dorier, und auf Athen, als die tonangebende Stadt der Ionier; die Kunst aber, dieser freundliche Genius des hellenischen Geschlechtes, hat, was in der Wirklichkeit sich abstieß, durch ihre Zauber gebun- den, und während die handelnden Personen des Dramas fließend wie Ionier redeten, sprach der Chor in dorischer Mundart die Bedeutung des Ganzen aus. Da nun in jeder griechischen Stadt entweder dem übermächtigen Adel eine emporstrebende Volksparthei, oder dem übermächtig gewordnen Volke ein hartnäckig sich behauptender Adel gegenüberstand, so konnte es weder den Spartanern noch den Atheniensern irgendwo an Gelegenheit feh- len, sich einzumischen, und fremde Ereignisse in die Ge- schichte ihrer Stadt zu verschlingen. Hieraus geht hervor, von welchem Standpunkte die griechische Geschichte am leichtesten überschaut werden kann; wir werden nämlich
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