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1. Beschreibende Geographie - S. 178

1872 - Stuttgart : Schweizerbart
178 Die Länder der Erde. auch enger vereinigt: zuerst im Herzogthum Burgund und unter der Habsburgischen Herrschaft '; alsdann in dem neuen „Königreich der vereinigten Niederlande" von 1815seit Losreißung der nördlichen Provinzen, tm Freiheitskampf gegen Philipp Ii. von Spanien, schroffer Gegensatz zwischen dem Norden und Süden, auf welchem die Losreißung der südlichen Provinzen, im Gefolge der Julirevolution 1830, beruht. Seit- dem 2 Staaten, Niederlande und Belgien, oder eigentlich 3 wegen Lützenburgs (Luxemburg). — Dieses Großherzogthum (46 Q.m., 200000 E.) zwar in Personalunion 3 mit dem Königreich der Niederlande, aber mit eigener Verfassung und Verwaltung unter einem vom „König-Großherzog" eingesetzten „Statthalter". Rest eines größern Gebiets (127 Q.m., dessen französischer Theil, Wallonen, mit Belgien vereinigt), fast ganz deutsch und früher im deutschen Bund begriffen, nach dessen Auflösung im Londoner Vertrag von 1867 „neutralisirt" und nur noch im Zollverein mit Deutschland verbunden, jetzt von deutschem und belgischem Gebiet, bis auf eine schmale Stelle französischer Gränze, umgeben. Weltgeschichtlich durch das berühmte Grafenhaus, welches, seit Kaiser Heinrich Vii., lange mit den Habsburgern um die Oberherrschaft in Deutschland wetteiferte 4. Das Land gehört zum Bergland der Ardennen, deren Waldungen und Mine- ralschätze theilend 5, bis zum Moselgebiet, durch die Sauer mit der Else (Alzette); das Volk zum rheinfränkischen Zweig der Deutschen und fast durchaus katholisch. Ueber 10000 E. nur die Hauptstadt Lützenburg, früher deutsche Bundesfestung mit preußischer Besatzung (mit derselben über 20000, jetzt nur gegen 15000 E.)^. ^ Die alten 17 Provinzen des vollständigen burgundischen Reichskreises unter Karl V. sind einmal die 12 des „burgundischen Erbes" (von Karl dem Kühnen an Maximilian I.): Brabant, Hennegau, Namur, Lützenburg, Limburg, Mecheln, Ant- werpen, Artois, Flandern, Seeland, Holland, Westfriesland ; alsdann die 5 durch Karl V. hinzugefügten: Groningen, Overyssel, Geldern, Zutphen und Utrecht. Von denselben kam Artois und ein Theil von Flandern (Lille) weiterhin an Frankreich. 2 Die 18 Provinzen der vereinigten Niederlande von 1815 sind: die 7 alten nordniederländischen der Utrechter Union: Holland, Seeland, Utrecht, Friesland, Geldern, (Groningen, Oberyssel nebst Drenthe und Nordbrabant (§. 151); die 6 nunmehr ganz belgischen (§. 152): Ost-, West-Flandern, Antwerpen, Hennegau und Namur nebst dem erst damals säcularisirten Lüttich; das jetzt zwischen beiden Staaten getheilte Limburg und (aber bloß in Personalunion) das (seit 1839) ebenfalls getheilte Lützenburg. Diese Th eilung fast nach der Wasserscheide zwischen Mosel und Maas, zugleich Sprachgränze zwischen Wallonen und Deutschen; der deutsche Bund, damals durch niederländisch Lim- bürg (39 Q.m.) „entschädigt", ohne daß aber Limburg aufhörte, integrirender Bestand- theil des Königreichs zu sein. 3 Die Abtretung Belgiens oder des „burgundischen Reichskreises" von Oesterreich an das Königreich von 1815 war ein Austausch dieses entlegenen Landes gegen die Länder der Republik Venedig; dabei wurde aber Lützenbnrg (mit dem Titel „Großher- thum" nicht mit dem übrigen burguudischen Kreis, sondern bloß als nassauisches Erb- land und deutsches Bundesland, dem niederländischen Königshaus überlassen, so daß es bei dessen Erlöschen an das Herzogthum Nassau fallen sollte. * Die Graf schaft Lützenburg, Stammsitz der lützenburgischen Kaiser, die es 1354 zum Herzogthum erhoben, nach deren Verfall durch Eroberuug an Burgund ge- kommen, theilt sofort alle Schicksale der südlichen Niederlande bis zu der Ausnahme- stellung, die das Land 1815 erhielt (3). 5 Voran Eisen und Antimon. Außer der Eisenindustrie besonders in Leder und Steingut. Weinbau im Süden.

2. Mit einem Stahlstich - S. 122

1837 - Stuttgart : Belser
122 Achtes Hauptstück. Geleite, ordnete in den Städten Empfangsfeierlichkeiten an, behielt ihn 6 Tage als Gast in Paris, und stellte ihm zu Ehren Festlichkeiten aller Arten an (Jan. 1540). Er- hoffte wohl, den Kaiser hiedurch zur Nachgiebigkeit wegen Mailands zu stimmen, fand sich aber hierin dergestalt ge- täuscht, daß er im Jahre 1542 auf die Nachricht von Karls Unfällen vor Algier den Krieg erneuerte. Als Vorwand diente dießmal ein doppelter Gesand- tenmord. Nincon und Fr eg oso, die in Konstantino- pel neue Verbindungen mit Solimán anknüpfen sollten, und ohne amtlichen Charakter durch Mailand reisten, waren, weil sie sich bei frühern Gelegenheiten als Feinde des Kaisers verdächtig gemacht hatten, auf Befehl des Marchese del Guasto aufgegriffen und, da sie sich zur Wehre setzten, erschlagen worden. Fünf Heere stellte nun Franz zu gleicher Zeit ins Feld: eines sollte 40,000 Mann stark unter dem Herzoge von Orleans, den der Herzog Guise von Lothringen als Lehrer in der Kriegs- kunst begleitete, in Luxemburg den Krieg führen; ein an- dres sollte an der Gränze von Spanien Angriffe machen; in Brabant und Flandern wurden ebenfalls Truppen aufgestellt, und ein fünftes Heer rückte nach Piemont. Das erste eroberte wirklich fast ganz Luxemburg; aber der Herzog von Orleans verließ ungeschickter Weise zu früh seine Stellung, um mit seinem Bruder, dem Dauphin, der die Truppen an der Gränze von Spanien befehligte, den Ruhm eines Sieges über Karl zu theilen; indeß giengen die Eroberungen in Luxemburg verloren, und das Heer bei Perpignan konnte wenig ansrichten. Der Herzog von Kleve, ein Vasalle des deutschen Reiches, durch Franz zum Kriege gegen den Kaiser in den Nieder- landen aufgestiftct, wurde nach einigen Eroberungen, die er gemacht, von Karl unterworfen und strenge gezüchtigt (1543). Solimán siel als treuer Bundesgenosse des Kö- /

3. Mit einem Stahlstich - S. 293

1838 - Stuttgart : Belser
Spanischer Erbfolgekrleg. 295 unter fruchtlosen Aufständen des Volks: der verlaßuen Churfürstin blieb kraft des ilbesheimer Vertrags vom 7. 9iüü. nur Stadt und Rentamt München; Königin Anna baute zum Andenken an den Sieg das Schloß Blenhcim, und Marlborvugh, von ihr mit dem Gute Woodstock, vom Kaiser mit der Herrschaft Mindelheim und der Reiehsfür- stenmürde beschenkt, hörte in Volksliedern durch das ganze Reich seinen Namen preisen. Der von Eugen angeregte, von Marlborvugh durch eine Reise nach Wien und Ver» lin unterstützte Plan, gemeinschaftlich nach Frankreich ein» zudringen, kam bei dem schlechten Willen der Reichsari- sivkratie nicht in Ausführung: hier nützte es auch wenig, daß, als Leopold den 5. Mai 1705 gestorben war, Kaiser Joseph l. (vermählt 1697 mit der 24jäl>rigen Wilhelmine Ama- lia, Tochter Herzog Johann Friedrichs von Brauuschweig- Lüneburg) voll weiser Milde und Kraft den Thron be- hauptete: 1707 den 4. Jan. starb Markgraf Ludwig, zum Theile aus Gram über den elenden Gang des Krieges; dann befehligte ein Markgraf von Bayreuth als ältester Reichsfeldmarschall; hierauf 1708 mit Eifer und Geschick der hannoversche Churfürst; allein mit der Rcichsarmee war einmal Nichts anzufangen. Desto glänzendere Resultate wurden auf den Sieg bei Höchstädt an der Maas und am Po erfochten. Dort vereitelte Marlborvugh Villerois Vorhaben, mit 75,000 Mann Kerntruppen Holland zu erobern, durch die den 23. Mai 6 gelieferte Schlacht bei Ramillies; denn obgleich ihm Villeroi um 8000 Mann überlegen war, so hatte er doch seine Stellung so klug gewählt, daß den Feind weder Ueberzahl noch Tapferkeit retten konnte: rnehr als 20,000 Franzosen wurden ver- wundet , getödtet, gefangen, 88 Kanonen, 80 Fahnen, Gepäck und Kriegskasse genommen, Mecheln, Brüssel, Gent, Antwerpen, Brügge, Oudenaarden ohne Schwert- streich unterworfen, Ostende, Ath und Dcndermonde nach kurzer Belagerung erobert, ganz Brabant, spanisch Flan, dern und ein Theil von Hennegau besetzt. Kaum verlau» tete, Vendóme sey an Villerois Stelle iu die Niederlande

4. Mit einem Stahlstich - S. 302

1838 - Stuttgart : Belser
302 Zwölftes Hauptstück. bleiben, Spanien nebst Besitzungen ausserhalb Europas; Portugal! Frankreichs Ansprüche auf die südamcrikaniscke Küste zwischen Marannon undoyapvk; Savoyen das 1703 von Kaiser Leopold Versprochne, eine Barriere von Fe- stungen gegen Frankreich, die Insel Sicilien als König- reich, und wenn Philipps V. Linie aussterbe, die Anwart- schaft auf Spanien; Preussen, gegen Abtretung des Für- stenthums Orange an Frankreich, als Erbe Wilhelms Iii. die Svuvcrainetät über Neufchatel und Valcngin, ferner das geldcrnsche Oberquartier nebst einigen Aemtcrn, und die Anerkennung seiner Königswürde; Hollaich das Be- satzungsrecht in Furnes, Fort Knocke, Ypern, Menin, Dvornick, Mons, Charteroi, Namur und einigen Schlös- sern, und Theilnahme an einem Handelsverträge zwischen Frankreich, England und den Hansestädten; endlich Eng- land Ludwigs Anerkennung der protestantischen Thronfolge, während dem Prätendenten Jakob kein Schutz mehr ge- währt werden durfte, das Versprechen, man werde die Festungswerke von Dünkirchen schleifen, und den Hafen der Stadt ausfüllen, die französischen Besitzungen Hud- sonsbai, Acadien oder Neuschottland und Neufoundland in Nordamerika, Gibraltar und Minorca von Spanien, und noch dazu den Assientotraktat, „daß einer brittischen Gesellschaft 30 Jahre lang das ausschließliche Recht zu- stehen solle, gegen eine mäßige Abgabe jährlich 4800 Nc- gersclaven in spanisch Indien einzuführen." Da jetzt Lud- wig seine gesammte Streitmacht gegen den Kaiser wenden konnte, und manche Reichsfürsten in Folge von Bestechun- gen noch schläfriger als sonst zu Werke gicngen, so ge- wann Dillars am 20. Aug. 1715 Landau, am 16. Nvv. Freiburg. Gerne ließ sich daher Eugen am 26. Nov. zu Rastadt, wohin Dillars ihn gebeten hatte, in Bespre- chungen ein, deren Zweck ein Friedensschluß auch mit Oestreich war. Ludwig forderte Landau und volle Resti- tution des bayrischen Churfürsten, der Kaiser Bestätigung aller Vorrechte der Katalonier, welche seinem Hause so treu angehangen hatten. Es kostete Mühe, sich zu ver«

5. Mit einem Stahlstich - S. 215

1839 - Stuttgart : Belser
215 Tragisches Ende Ludwigs Xvi. bewachte Magazin der Oestreicher zu Speier, und rückte dann ohne Geschütz, aber prahlerisch und drohend, aus Maynz los, wo Here von Gymnich über 4000 Mann befehligte: Jlluminaten riefen den Partheigänger vor die Stadt, und^schüchterten durch Unterbefchlshaber Eikc- meier den Schwachkopf Gymnich dergestalt ein, das; er am 21. Okt. kapitulirte, seine Mannschaft, statt sie über den Rhein nach Kassel abzuführen, zu einjähriger Dienstunfähigkeit verpflichtete, und einen Hauptmann, welcher sich nebst etlichen 100 Mann der Schande ent- zog , gern glwaltsam zurückgehalten hätte. Folgenden Tags schickte Custine seinen Unterfeldherrn N e u w i n g tx nach Frankfurt, welche neutrale Reichsstadt um mehr als 2 Millionen Gulden gebrandschatzt, upd erst am 2. Dez. durch Preussen, Hessen und die. Mitwirkung des erzürn- ten Volks wieder befreit wurde. Zu Maynz errichtete man Freiheitsbäume, Jakobinerklubb und Nationaleon- vent, träumte von einer rheinisch-deutschen Republik, bat aber später im Gefühl der Ohnmacht um Vereinigung mit der französischen, und ertrug unter vielem Gerede von Freiheit die Leiden der Sklaverei. Jndeß warf sich Dumouriez mit 80,000 Mann auf 14,000 Oestreicher un- ter Clairfait und dem Herzog von Sachsen-Teschen, schlug sie nach 2tägigem Kampf den 6. Nov. bei Jemappes un- weit Mons, überschwemmte Hennegau, Brabant, drang nach dem Treffen bei Tirlemvnt ins Lüttichsche, wo das Volk seit Jahren mit dem Bischoff im Streite lag, und besetzte bald darauf Limburg, Geldern, Aachen. Mvn- tesquiou und Anselme waren, weil die Jakobiner den mit Ludwig verwandten Victor Amadeus unauslöschlich haßten, vor der Kriegserklärung vom 10. Sept. in Sa- voyen eingebrochen, und hatten das ganz verwahrloste Land sammt Nizza im ersten Anlaufe erobert. Der Convent bildete daraus die Departements der Seealpen und des Montblancs, öffnete nach der Einnahme von Gent und Antwerpen die seit 1648 gesperrte Schelde, befahl, öffentliche Schriften vom ersten Jahre der Repu-

6. Mit einem Stahlstich - S. 276

1839 - Stuttgart : Belser
276 Achtes Hauptstück. felheer und einem Theile des Rheinheers an die Sambre, so daß hier 76,000 Feinde vereinigt standen, und Char- keroi bedroht wurde. Um diesen wichtigen Platz zu ret- ten, wagte Koburg am 26. Juni die große Schlacht bei Fleurus: 10,000 Verbündete und etwa gleich viele Fran- zosen deckten schon das Wahlfetd, als die Nachricht vom Fall der Festung eintraf, und Koburg, obgleich auf dem Punkt, zu siegen, den Rückzug anordnete. Unstreitig mußten sich jetzt die Verbündeten, so wenig sie eine Nie- derlage erlitten hatten, gleichwohl von ihren Gegnern überflügelt fühlen, und so wich denn Herzog York vor Pichegru erst hinter die Dyle, hierauf hinter die Schelde bis gen Breda, und räumte jedes Bollwerk, selbst die Citadelle von Antwerpen; den Herzog Koburg aber ver- folgten Zourdan und Kleber gegen Brüssel, Lüttich und Mastricht: dann hielten sie inne; denn der Wohlfarths, ausschuß gebot, vor allen Dingen Conde, Valenciennes, Quesnoy und Landrecies wieder zu erobern, und die Be- satzungen niederzuhauen, wofern sie sich nicht 24 Stun- den nach ergangner Aufforderung unbedingt ergeben wür- den. Nur das Ehrgefühl der Soldaten hinderte, als Landrecies den 18. Juli fiel, die Vollstreckung eines so barbarischen Befehls. Den 15. Aug. kapitulirte Ques- noy, den 27. Valenciennes, den 29. Conde. Einen Tag zuvor hatte Koburg, dessen schöner Aufruf an die Vater- landsliebe der Deutschen ohne Wirkung geblieben war, den Oberbefehl niedergelegt, und seinen Nachfolger Clair- sait warf Jourdan über die Roer, bald durch eine am 2. Okt. unweit Jülich gelieferte Schlacht sogar über den Rhein, worauf Jülich, Köln, Koblenz, überhaupt die Städte links vom Niederrhein den Franzosen ihre Thore öffneten. Auch Möllendorf, obwohl den 20. Sept. bel Kaiserslautern Sieger, räumte bis zum 23. Okt. das linke Rheinufer, so daß gegen Ende 94 die Deutschen dort nur noch Luxemburg und Maynz behaupteten. Um jene Zeit beorderte der.wohlfarthsausschuß, welcher mit Grund auf die antioranifche Parthei rechnete, den Ge-

7. Mit einem Stahlstich - S. 275

1839 - Stuttgart : Belser
Waffenglück d. Franz., welches z. Militardespotksmus führt. 875 bei Kaiserslautern über Divisionsgeneral Ambert er- fochtnen Siegs, sobald er den 13. Juli das Treffen bei Pfalzburg verloren hatte, ans der Stellung bei Kaisers- lautern in die bei Rehbach zurück. Den 17. Apr., gleich nach der A«.ckunft des Kaisers Franz, hatte Kvburg ohne die Preussen seine Operationen eröffnet, das Franzoscn- heer über die Sambre und Oise zurückgcdrängt, Landre- cies den 30. Apr. genommen, und neu befestigt. Jedoch von diesem Augenblick an ließ er sich das Ziel verrücken. Bei General Chappuis, welcher über dem Bestreben, Landrecies zu entsetzen, gefangen worden war, entdeckte Koburg einen dem Pichegru aufgetragnen Plan, die Flü- gel der Verbündeten mit großen Massen aufzurollen, und so ihre Kernschaar zu umzingeln. Statt daß nun Ko- bürg- Westflandern hätte aufgeben sollen, schickte er den Herzog York, damit jenes Flügelmanövre vereitelt wer- de, sammt vielen Truppen- zu Clairfait nach Tournay. Und wie Clairfait dennoch den 11. Mai von- Sou ha m und Macdonald bei Courtray geschlagen wurde, wäh- rend Kaunitz am 13. die unter Desjardins gegen Mons vorrückende Moselarmee bei Grandreny zurückwies, er- schien der Kampf in Flandern vollends als das Wichtigere: Koburg selbst brach dorthin auf: 6 Kolonnen sollten den 17. Mai von verschiednen Punkten her bei Turcving zu« sammentreffen: das schwierige Manvvre wurde nicht rein durchgeführt, und die den 18. gelieferte Schlacht fiel nach- theilig aus. Pichegru, der beständig die weite Verbin- dungslinie zwischen Lys und Sambre bereiste, und erst nach dieser Schlacht anlangte, erneuerte sie den 22. bei Pont a Chin unweit Doornick: noch einmal ein 12stün- diges Blutvergießen ohne Entscheidung, und dann Rück- zug beider Heere an ihre früher« Posten. Den Sambre« Übergang der Franzosen verhinderte man in 4, mitunter mörderischen Gefechten, am 20., 24. und 26. Mai, und am 1. Juni. Jetzt aber, während Kaiser Franz nach Wien reiste, Mack die Leitung des Generalstabs an den Prinzen Waldcck abtrat, gelangte Jvurdan mit dem Mo- 18»

8. Mit einem Stahlstich - S. 594

1839 - Stuttgart : Belser
5s4 Elftes Hauptstück. chatel und Valengin einrechnen, ein Gebiet von 5054 Qua« dratmeilcn mit jetzt 13 Millionen Einwohnern: freilich ist dasselbe zwischen dem 23. und 4o.grad östlicher Länge ausgebreitet, wird durch Hannover und Churhessen in zwei ungleiche Massen abgesondert, begreift polnische und westfälische Edelleute, mißvergnügte Sachsen und franzö- sisserte Rheinländer in sich, und erheischt bei seinem her- ausfordernden Vordringen gegen Rußland und Frank« reich, sowie bei feiner Nebenbuhlerrolle gegenüber von Oestreich, ausgezeichnete Staatsmänner, wie mau sie nicht immer hat, und einen Aufwand, der die Hülfs« quellen übersteigt. Hannover, welches nunmehr 695 Qua- dratmeilen zählt, und durch Ostfriesland und die Nord- see in unmittelbare Verbindung mit Großbritannien kam, erstrebte neben Bayern, Wirtcnberg und Sachsen den stolzern Titel eines Königreichs. Weil man an der Maas, Sambre und Schelde ein starkes Bollwerk gegen Frank- reich errichten wollte; weit England die den Holländern entrißnen Besitzungen in Ceylon und das Vorgebirg der guten Hoffnung nicht herausgab, Oestreich aber schon durch das Vcnetianische für die belgischen Niederlande entschädigt war: so überließ man letztere sammt dem Hochstifte Lüttich an den holländischen König Wilhelm, der, obgleich nun Herr von 468 Quadratmeilen ehemals deutschen Gebiets, doch nur als Großherzog in Luxem- burg Mitglied des deutschen Bundes wurde, der dann die an ihn zurückgesalluen Besitzungen der ottonischen Linie des Hauses Nassau an Preussen ccdierte, sowie Preussen wie. der durch Tausch an die ältere Linie Nassau, und als Wilhelm I., König der vereinigten Nieder« lande, eine unter dem 28. März 1814 für den bata. vischen Theil entworfne Verfassung jetzt mit wenigen Veränderungen als Grundgesetz für das Ganze in Vor- schlag brachte. Am 8. Aug. 1815 erklärte er den Nota- beln Belgiens seine Absicht; allein nicht genug, daß ein Sechstheil der Berufnen ausgeblieben war: von den Anwesenden stimmten nur 527 für das Grundgesetz, 670

9. Geschichte des deutschen Volkes und des deutschen Landes - S. 205

1839 - Stuttgart : Literatur-Comptoir
205 Jahr 1232 wurde von Neuem das Kreuz gepredigt, und nach und nach der Bau von Culm, Elbing, Marienwerder, Braunsberg angefangeu. Die Culmer Hand- feste oder Stadtrecht wurde Muster vieler anderer. An der Sigurne (Sorge) wurde (Dec. 1233) die erste große Schlacht gegen die Preußen gewonnen, und Pomesa- nien erobert. Bald darauf verbanden sich die Dobriner und Schwert-Ritter mit den Marianern; drei neue Bisthümer, Culm, Pomesanien und Ermland, unmit- telbar unter dem Papste, entstanden. Ums Jahr 1250 unterwarf sich ein Theil der Preußen, nahm das Christenthum und das polnische Recht an und behielt seine Güter als Aloden. Doch war noch mancher deutsche Zuzug nöthig, und die an- gesehensten Fürsten nahmen gern Antheil. So zogen auch 1254 der mächtige Böhme Ottokar und Rudolf von Habsburg. Um 1270 wurden Nataugen, 1282 die Sudauer besiegt. Auf Ottokars Rath wurde Königsberg, die spätere Hauptstadt Preußens (Po-russen, an den Russen), gegründet, und im Kloster Oliva entstand eine Pflanz- schule für die östlicheren Lande. Als das ostpommersche Fürstenhaus zu Danzig ausstarb, wurde das Land zwischen Weichsel, Neye und Ostsee erworben, und 1309 verlegte der ganze Orden seinen Sitz von Venedig in die neue Marienburg. Eine Menge deutscher und niederländischer Colonisten belebten wieder das fast verödete Land. Des war die Gründung jenes deutschen Ordenslandes an der Ostsee, das nachherige Königreich Preußen. Auf ähnliche Weise wurden Kurland, Liefland, Esthland deutsche und christliche Länder. So aber ist's den Deutschen stets gegangen: hier gewonnen, dort verloren! Während dieser Unternehmungen an der Ostsee ging am Mittelmeere Neapel und Sicilien (am leichtesten als unhaltbar zu verschmerzen), ging die Lombardei der Sache nach, wenn auch eine Titularherrschaft noch galt, ging aber auch das schöue Arelat oder Burgund fast ganz verloren. Einiges davon kam allerdings den Zäh- ringern zu Gute, aber die Hauptsache kam an französische Große, besonders an das Haus Chalons. Das alte Herzogthum Schwaben zersplitterte sich in unmittelbares Reichsland (als Landvogteien), in Reichsstädte: an die Markgrafen von Baden, die ihren frühern Amtstitel von der Mark (Verona) beibehielten, an die Grafen von Würtemberg, von Teck, Urach, Fürstenberg u. s. w. Franken bestand als Nationalherzogthum schon längst nicht mehr. Dre Wittelsbacher, glückliche Mehrer ihres Herzogthums und der erworbenen Rheinpfalz, theilten sich 1255 in die Länder Pfalz und Baiern; die Anhaltiner in Sachsen zerfielen in die Linien Sachsen-Wit- tenberg und Lauenburg, woneben noch das neue Herzogthum Brauuschweig und Lüneburg, die anhaltischen Stammgrafschaften, als eigene Territorien bestanden, und die Mark Brandenburg auf deutschem wie aus slavischem Bodeu rasch gedieh. In den Händen des Wettiner Heinrich des Erlauchten (ch 1288) vereinigten sich Meißen, Thüringen, von welchem sich aber Hessen unter dem Kinde von Brabant abgeschieden hatte, die Lausitzen, das Oster- und Pleißner-Land. Vom alten Baiern hatten sich Oesterreich und Steiermark abgeschieden, zu denen auch noch Kärnthen und Krain übergingen. Von den Psalzgrafschaften blieb nur die einzige bei Rhein (Heidelberg, Stahleck u. s. w.). Oberlothringen gedieh an das Haus der Grafen von Elsaß, aus denen Herzog Friedrich sich vom Castilier Alphons dem Weisen damit belehnen ließ. Niederlothringen löste sich in die Herzogthümer Brabant und Limburg, in Grafschaften, wie Holland und Seeland, dann in Gebiete, wie Geldern, Lüttich, Cleve, zum Theil mit angemaßtem Herzogstitel, auf.
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