Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrbuch der Erdkunde - S. 20

1904 - Trier : Lintz
20 Die Schweizer Alpen und ihr Vorland. gipsel, dem Titlis (3230 m), dessen Schneegipfel bei Hellem Wetter bis Straßburg sichtbar ist. Die Fnrka trennt das oberste Reußtal von dem Rhön et al. (Wohin ist dieses gerichtet?) Die Rhone entfließt westlich von der genannten Paßhöhe dem prächtigen Rhonegletscher *). Auf der obersten Strecke, im Oberwallis, ist ihr Tal enge. Bei Brieg be- ginnt das breitere Unterwallis. (Wo wendet sich die Rhone nach Nw? Welchen See durchfließt sie? Wie lang ist dieser? Gestalt?) Das Rhonetal trennt zwei mächtige Alpenketten, die Monte rosa- Kette, die südlich, und die Finsteraarhorn-Kette, die nördlich von ihm aufsteigt. Die Finfteraarhorn-Äette, auch Bern er Alpen genannt (Rich- tnng?), steigt sehr steil aus dem Rhonetal empor. Sie ist am höchsten im 0, wo sie auch die meiste Formenschönheit entfaltet und am stärksten vergletschert ist. Ihre bedeutendsten Gipfel, wie Finsteraarhorn (4275 m) und Jungfrau (4165 m, Abb. 4), erheben sich in diesem Teile. Ein wichtiger Paßeinfchnitt ist der Gemmi-Paß. Auf der Ostseite der Finsteraarhorn-Kette entsteht die Aare, der größte Nebenfluß des Rheines in der Schweiz. Dieselbe bildet bei Handeck einen großartigen Wasserfall, durchfließt das schöne Haslital und dann den Brienzer und den Thnner See. Zwischen den beiden Alpenseen liegt Jnterlaken (inter lacus — zwischen den Seen). Dort öffnet sich nach 8 das Lauterbrunnental, das die Eingangspforte zu deu erhabenen Schönheiten des Berner Oberlandes bildet und namentlich einen prächtigen Blick auf die Juugsrau, die ewig verschleierte, entfaltet. Riesenhafte, von ewigem Schnee bedeckte Bergeshäupter reckeu sich majestätisch in die Höhe. Schau- dernd betrachtet der Blick die steilen Felswände, die aus schauerlicher Tiefe zu schwindelnden Höheu emporsteigen; aber voll Bewunderung schweift er hinüber zu den zackigeu Felshörnern, welche die gewaltigen Bergeshäupter krönen, und mit Entzücken folgt er den weißglänzenden Schnee- und Eisströmen, die, eingebettet Zwischen den hohen Bergen, sich zuugeusörmig hinabsenken in die Tiefe. (Abb. 4.) Nach 0 bezw. No streichen vom St. Gotthard zwei Alpenketten, dazwischen sich das obere Rheintal, das nur als eine Verlängerung des Rhonetals zu betrachten ist, fassen. Die südliche Kette, die eigeut- liche Fortsetzung der St. Gotthard-Gruppe, wird als Adula-Gruppe, *) Ein Gletscher (1. Ordnung) besteht aus der Firnmulde, in der sich die Schneemassen sammeln, und aus der Gletscherzunge, die talwärts vor- geschoben wird. Der Felsschutt, deu der Gletscher mit sich führt und an seinem Ende ablagert, wird Moräneschutt genannt. Man unterscheidet die Ober- moräne, d. i. der Felsschutt, der auf dem Gletschereise lagert, und die Grund- moräne, die sich am Boden des Gletschers infolge der abschleifenden Tätigkeit des Eises bildet.

2. Lehrbuch der Erdkunde - S. 110

1904 - Trier : Lintz
110 Das Mündungsgebiet des Rheines, der Maas und Scheide. An der Spitze der französischen Republik stebt ein Präsident, der von der Nationalversammlung mit absoluter Stimmenmehrheit auf 7 Jahre gewäblt wird. Die Nationalversammlung besteht aus zwei Kammern, aus dem Senat und der Deputiertenkammer. Das Land ist in 86 Departements ein- geteilt, an deren Spitze je ein Präfekt steht, dem wieder ein Generalrat zur Seite gestellt ist. Fast die ganze Bevölkerung bekennt sich zur r ö m i s ch - k a t h o l i s ch e n K i r ch e, nämlich 98°/o, gegenüber nur 1,6°/o (= > Miß.) Protestanten. Iv. Das Mündungsgebiet des Rheines, der Maas und scheide. An das Französische Tiefland setzt sich nach N eine Landschaft an, die als das Mündungsland von drei bedeutenden Strömen, des Rheins, der Maas und der Schelde, manche eigenartige Züge be- sitzt. In ihrem Rahmen liegen die drei Staaten Holland oder die Niederlande, Belgien und Luxemburg. A. Die einzelnen Gebiete der Landschaft. 1. Jas Aergland des südlichen Wetzten oder Kochvetgien. § 119. Die Maas durchbricht auf der Strecke von Sedan bis Lüttich in zuerst nördlicher, dann nordöstlicher Richtung das einförmige Plateau der Ardennen. Die höchsten, über 500 m hoch gelegenen Gebiete bestehen fast nur aus Heiden oder Torfmooren, die tiefer gelegenen, die ein günstigeres Klima haben, sind mit großen, zum Teil noch urwaldartigen Wäldern bedeckt. Das Durchbruchstal der Maas und die ebenfalls tief eingeschnittenen Täler ihrer Nebenslüßcheu sind reich an landschaftlichen Schönheiten. Tie Zerklüftung der Talwände wirkt besonders dort, wo an Stelle von Granwacke und Schiefer die vom Wasser leichter zerstörbaren Kalk- und Sandsteine auftreten, malerisch. Dazu treten als hervorragende Sehenswürdigkeiten zahlreiche Höhlen von oft wunder- lichem Bau. Auf der nordöstlich gerichteten Strecke von Namnr (namür) bis Lüttich (vlam. Luit, franz. Liege, spr. g wie in logieren), wo das Maastal etwas breiter ist, entfaltet dasselbe fast noch mehr Schönheiten. Zu wilden Formen steigen die Felswände empor, üppige Fluren, Kornfelder, Wiesen und Hopfenpflanzen schmücken den fruchtbareu Talbodeu, und die freundlichen Dörfer bilden eine fast ununterbrochene Kette. 2. Jas Melgische Kugel- und Itachtand. § 120. Au die Ardennen setzt sich nach Nw ein Hügelland an, das allmählich zum Flach lande übergeht und sich dann zur Meeres-

3. Lehrbuch der Erdkunde - S. 116

1904 - Trier : Lintz
116 Das Britische Jnselreich, erdgeschichtlich gehört. Besonders die äußere, welche im 8 Cotswold Hits (kotswold, Etil« — Hügel) genannt wird, tritt deutlich hervor. Nördlich von der Humbermündnng erreicht sie das Meer. Das Klima des südöstlichen England ist durchaus ozeanisch, regenreich und für die Entfaltung des Pflanzenwuchses günstig. Die Wälder sind aber beinahe vollständig verschwunden. Nur in statt- lichen, dichten Baumgruppeu haben sich noch Spuren von ihnen erhalten. Im Wechsel mit Feldern und Wiesen, Dörfern und Einzelgehöften geben sie der englischen Ebene das anmutige Gepräge einer Parklandschaft. Ein anderes Bild zeigen die Rückeuflächeu der Hügelzüge. Infolge der Durchlässigkeit des Kreide- und Kalkgesteins, aus denen sie bestehen, sind sie trockene Gebiete und bilden große, baumlose Heiden. Die Entwässerung des südöstlichen England erfolgt durch die Themse, die nach 0 fließt, und durch die Ouse (üf), die in die Wash- Bucht mündet. 2. Jas Gebirgsland des nordwestkichen England. 128. Vom südlichen England gliedert sich ganz im W die weit vor- springende Halbinsel von Cornwall (kornnöl) ab. Durch den Bristol- Kanal und diebreite Trichtermündung des Severn (ßeiuent) wird sie abgeschnürt. Sie ist an dieser Stelle nur 60 km breit und läuft in das Kap Lands End (ländsend) fpitz aus. Den äußersten Vorsprung des englischen Bodens bilden jedoch die noch etwa 50 km weit ins Meer vorgeschobenen Scilly-Jnseln (ßilli, wahrscheinlich von sceillic — See- klippe), die Zinn-Inseln der Alten. Die Küste von Eornwall ist meist steil und besonders im 8 formenreich. Fast das ganze Innere der Halbinsel ist erfüllt von dem Berq- land von Cornwall. Am höchsten, zu 620 m, erhebt sich die aus Moor und Heide bestehende Hochfläche des Dartmoor (därftmir). Im Gegensatz zu deu ödeu Hochslächeu sind die Täler, besonders die süd-- lichen, durch ein üppiges Pflanzenleben ausgezeichnet, weil in ihnen sich der Einfluß des warmen Golfstromes am stärksten bemerkbar macht. Nördlich vom Bristol-Kanal bildet die Küste die breite Halbinsel Wales (nels — Land der Fremden). Dieselbe wird im N durch die weniger tief einschneidende Bucht von Liverpool (liwerpül) abgetrennt und hat selbst wieder zwei halbinselartige Vorsprünge. Auch sie ist von Gebirgen erfüllt, und zwar siud zwei Gebirgsgruppen zu unter- scheiden, die die beiden vorgestreckten kleinen Halbinseln füllen. Eiue nordsüdlich verlaufende Gebirgskette, das Äambrische Gebirge ge- nannt, fetzt sie miteinander in Verbindung. Am höchsten erhebt sich der Snowdon (ßuödn — Schneeberg, 1090 in).

4. Lehrbuch der Erdkunde - S. 122

1904 - Trier : Lintz
122 Die Halbinsel Skandinavien und die Dänische Jnselflnr. wände umgibt, hat sich ein ungemein üppiger Pflanzenwuchs eut- faltet. Das milde Klima ist dem Einflnsfe des warmen Golfstromes zuzuschreiben. Im Winter frieren die Fjorde der norwegischen Westküste nicht zu. Auf die Entwicklung des Pflanzenlebens wirkt auch die große Regenmenge (100—200 cm, warum so groß?) günstig ein. Im hohen N vermag jedoch auch der Hauch des Meeres nicht mehr das Klima günstig für das Pflanzenleben zu gestalten. Wer von Drontheim aus noch weiter nortwärts steuert, schaut nur noch selten in einer stillen Bucht das freundliche Grün von Gras- und Baumwuchs. Felsöden, wohin man blicken mag! Da ragen die gewaltigen, trotzigen Felswände empor wie die dunkeln Gestalten eines Totenreiches. Mächtig wird die Phantasie Von alleu Bildern angeregt. Halb untergetaucht liegen im Meer die Tausende von kleinen selsigeu Inseln, nur von den Scharen der Bogel belebt, und auch die ganze Küste erscheint wie ein untergetauchtes Laud, dessen gastliche Gestade unter den Fluten des Ozeans vergraben liegen. Die felsigen Spitzen des Landes ragen steil und trotzig, oft auch in den wunderlichsten Formen ans und bieten im Spiel der Nebel oder im magischen Scheine der Mitternachtssonne und des flammeudeu Nordlichts einen geheimnisvollen Anblick dar. Eine großartige Erscheinung bildet das gewaltige Nordkap, wenn seine dunkeln Umrisse beim trübroten Scheine der Mitternachtssonne sichtbar werden. Die größten Fjorde Norwegens sind außer dem Kristiania- Fjord, der sich an der Südküste befindet, der Stavanger-, Har- danger-, Sogne-, Drontheim-, West-, Porsanger- und La- rang er-Fjord. Die beiden letzten öffnen sich hoch im N, wo die Küste Norwegens nach 0 umbiegt. Von den der Küste vorgelagerten Insel- qruppen ist die Lofot-Gruppe (lofott'), welche den West-Fjord vom Meere abtrennt, die bedeutendste. Die etwa 20 Längengrade westlich von der Halbinsel Skandinavien unter 65° N gelegene und daher stark vergletscherte Insel Island zeigt landschaftlich mit dem nördlichen Norwegen große Ähnlichkeit. Seine Küsten sind ebenso dnrch ties einschneidende Fjorde, besonders auf der Westfeite, reich gegliedert. Die über 100000 qkm große Jufel baut sich zum großen Teil ans vulkanischem Gestein auf und ist auch in der Gegenwart noch ein Herd vulkanischer Tätigkeit. Auch heiße Springquellen verraten dieselbe. Der bekannteste Vulkankegel ist der Hekla (1580 m), die berühmteste heiße Springquelle der Geyfir. Süd- östlich von Island liegt die Inselgruppe der Fiiröer (= Schas-Juselu). 2. Z>er Gebirgsrücken der Kalöinsel Skandinavien. § 136. Die formenreiche Westküste Skandinaviens stellt den Steil ab fall eines hohen, gewaltigen Gebirgsrückens dar. Aus den letzten Verzweigungen der Fjorde steigt man schnell dnrch ein tief eingeschnittenes

5. Lehrbuch der Erdkunde - S. 124

1904 - Trier : Lintz
124 Die Halbinsel Skandinavien und die Dänische Jnselfllnr. das Gudbrandsdal und das Valders. Durch das Öfterbai fließt der Glommen-Elf, der längste Fluß Skandinaviens. 137. 3. Jas Wiederungsgeöiet Schwedens. Die weiten Niederungen, zu denen sich der hohe Gebirgsrücken Skandinaviens ostwärts senkt, sind im Gegensatz zu dem baumlosen Fjeld meist mit riesigen Wäldern bedeckt. Fast überall lagern zahlreiche große Felsblöcke, oft in reihenweiser Anordnung den Weg der früheren Gletscher kenn- zeichnend. Im bohen X wob- nen die Lappen. Diese zieben mit ihren Renntierher- den als Nomaden durch das Land, das 2/s des I ab res uuter Scbnee und Eis be- graben liegt, und Abbildung 27. Loppenfamilie vor ihrer Gamme. ' ... gewinnen von diesen hirschartigen, mit großem Geweih geschmückten Tieren fast alle ihre Lebensbedürfnisse (Abb. 27 n. 28). Südlich vom Stor-See (— großer See) werden die Lichtuugeu in der Waldlandschaft größer. Diese ist nicht völlig eben. Die hügelige Landschaft Da- larne wird von dem Dal - Elf durchflössen, der sich aus dem W e st e r - und Österdal-Els zusammensetzt. Letzterer durch- stießt den schönen Siljan-See, Da- lekarliens Auge genannt. Sbbildung 28. Renntierherde der Lappen. Am älllr - Elf, der den Ausfluß des buchten- und inselreichen Mälar-Sees (mit

6. Lehrbuch der Erdkunde - S. 142

1904 - Trier : Lintz
142 Die Apenninen-Halbinsel, der Monte Corno (—Hornberg, 2920 m), steigt furchtbar wild und schroff etwa 2000 m empor. Nur auf der regenreichern Westseite entwickelt der Mittelapennin einige bedeutendere Flußläufe. Die wichtigsten siud Arno und Tiber, die, wie auch die kleinern, an der Mündung Sumpfgebiete, die sog. Ma- reminen, durchziehen. Die Westküste Mittelitaliens istd nrch Vorsprüuge gegliedert, in deren Verlängerung Inseln, wie Elba, liegen; die Ost- fitste ist dagegen flach und Ankona an ihr der einzige Naturhafen. 3. Hüditalien. § 165. Der Südapennin, von dem Süditalien durchzogen wird, schwenkt zuletzt aus der südöstlichen Richtung zur südlichen um, so die westliche und längere der beiden Halbinseln, in welche Jtalieu ausläuft, gestaltend. Man kann ihn wieder in zwei Abschnitte, in den Neapolitanischen und den Calabrischen Apennin gliedern. Im 0 breitet sich das steppen artige apu tische Flachland aus. Neben der Eigenart der Flora staunen wir in Süditalien die Farben- Pracht der Landschaft an. Der Farbenreichtum rührt von der geringen Dicke der Verwitterungskrume und von der geringen Bewachsung her. Jede Gesteinsart leuchtet iu dem ihr eigenen Farbtone, und von dem tiefen Blau des Himmels hebeu sich alle Farben kräftig ab. Viel verbreitet sind die aus dornigen Sträuchern bestehenden M a c ch i e n g e b ü s ch e. Zwischen den Halbinseln Calabrien und Apulieu liegt der Golf von Taranto. Während die meist flache Ostküste Süd- italieus nur durch eiue abgerundete Halbinsel, die den Monte Gargauo trägt, gegliedert wird, zeigt die Westküste eine noch reichere Gliederung als in Mittelitalien. Durch felsige Landvorsprünge werden vier große Buchteu gebildet. Am Golf von Neapels der im 8 durch die Insel Capri abgeschlossen wird, liegt die mächtige Kegelgestalt des Vesuv, eines noch tätigen Vulkans. 4. Iie Inseln Sizilien, Sardinien und Eorlica. § 166. Während die Gebirge, die Sizilien durchziehen, als eine Fort- setzuug der Apenniueufalte erscheinen, können die ebenfalls sehr gebirgigen Inseln Sardinien und Corsiea nur als Reste einer großen, abgesunkenen Gebirgsscholle gedeutet werden. Auf Sizilien liegt der 3310 m hohe Etna, ein noch tätiger Vulkan. In früherer Zeit war auch Sardinien ein Herd bedeutender Vulkanausbrüche. Auf Corsica liegt der 2710 ra hohe Monte Ciuto. Das Landschaftsgepräge Sizilieus und Sardiniens zeigt mit dem Süd- Italiens viel Ähnlichkeit. Die Macchiengebüsche sind ebenfalls viel verbreitet. Auf beideu Juselu versiegen im Sommer die Gewässer.

7. Lehrbuch der Erdkunde - S. 151

1904 - Trier : Lintz
Das Wüstengebiet der Sahara. 151 2. Das Wültengeöiet der Sähara. Das große Wüstengebiet der Sahara (— Ausdehnung oder weites § Land), das sich südlich vom Atlas ausdehnt, reicht von W nach 0 durch ganz Nordafrika. 50 Längengrad umfassend, ist diese Strecke etwa 5000 Km (— 10 X die Strecke Berlin—königsberg) lang. Da die Erstrecknng von N nach S nur stark ein Drittel so viel, etwa 2000 km beträgt, kann die Größe der Sahara fast zu 10 Mill. qkm, gleich der Größe Europas, angenommen werden (genau 9 Mill. qkm). Die Oberfläche des großen Wüstengebiets ist nicht so gleichförmig, als man früher annahm, auch nicht überall Sand und völlige Öde. In der eigentlichen Wüste kommen drei Landschaften vor: 1) die Felswüste oder Hammaba mit anstehendem und meist wagerecht gelagertem Fels, 2) die Steinwüste oder Serir, d. i. eine Gegend, deren Boden ganz mit ab- gerundeten oder abgeschlissenen Kieseln bedeckt ist, und 3) die Sanddünen- landschast, die Areg oder Jgidi genannt wird. Diese Wüstenlandschaften wechseln unregelmäßig miteinander ab, jedoch ist das Verbreitungsgebiet der Felswüste mehr die westliche, das der Sandwüste mehr die östliche Sahara. Zu diesem Wechsel der Bodenbeschaffenheit tritt stellenweife ein reicher Wechsel der Bodenformen. Diese sind gleich den sog. Zeugen, einzelstehenden Felsgestalten, die den Karawanen als Wegweiser dienen, die härtern Reste von Gesteinsschichten, deren weichere Teile zerstört wurden. Im Mittlern Teile fehlt es ferner nicht an wirklichen Gebirgs- landfchaften. Auch Flußläufe hat die Wüste. Aber es sind Trocken- bette, Wadi genannt, die nur iu der Tiefe, oberflächlich höchstens nach Regengüssen, die auch in der Wüste vorkommen können, Wasfer führen. Manche von ihnen sind 4—5 oder gar bis zu 15 km breit. Wo das ihnen folgende Grundwasser sehr nahe oder wirklich au die Oberfläche tritt, dort hat sich der Wüstenboden in den Garten der Oasen verwandelt. Am Rande der Sahara breiten sich pslanzenreichere Steppen aus. Auf die Stein- und Kiesflächen entfallen etwa 41'*, auf Gebirgsläuder 2, auf die Sanddünenwüste nur l'/s, auf Steppen- und Weideland l12 und auf Oasen und Kulturland Vs Mill. qkm. Die westliche Sahara ist ziemlich tiesgelegen und erreicht fast nirgendwo eine Höhe von 500 m. Eine wichtige Tieflandszone (unter 200 m) erstreckt sich vom Senegal nach No. Sie enthält die große Einsenkuug von El Dschuf, die Oafen von Tuat und Tidi kelt und die tunesischen Schotts. Viele Wadis durchziehen die westliche Sahara, deren Boden ziemlich viel Wasser enthalten soll. Im Nw herrschen Dünenlandschaften, fönst Fels- und Steinwüsten vor. Halfa- steppen bilden den Übergang zu den Weidegründen von Timbuktu.

8. Lehrbuch der Erdkunde - S. 153

1904 - Trier : Lintz
Die Nilländer (ohne Abessinien). — Das Hochland des Sudan. 15? und erreicht den nur noch 670 in hoch gelegenen Albert-See. Nachdem er diesen verlassen hat, tritt er bald in die weiten Ebenen des Sndkn ein. Von W empfängt er noch den Bahr el Ghasal (gasal — Gazelleufluß), und von rechts den So bat (fco&ät). (Richtung?) Der Blaue Nil (Bahr el Asrak), so genannt, weil in der trockenen Jahreszeit sein klares Wasser die Farbe des Himmels schön widerstrahlt, kommt gleich dem Atbara (atbara), einem rechten Nebenflusse des Nils, aus dem Hochlande von Abessinien, wo er dem Tana-See entströmt. Er bildet einen nach 8 gerichteten Bogen und fließt dann, wie auch der Atbara, nach Nw. Alle abessinischen Gewässer, die sich im Blauen Nil und Atbara vereinigen, und diese selbst fließen durch tiefe Schluchteu. Durch ihr starkes Gefälle zerrissen sie das Land, und ungeheure Massen Schlamm führten sie ihm fort. Besonders der Atbara wälzt zur Regen- zeit schlammige Fluten fort, so daß ihm vorwiegend die Fruchtbarkeit Ägyptens zu danken ist. Nach der Bereinigung seiner beiden Quellströme beginnt der Nil den langen Lans durch die Wüste. Durch 15 Breiteugrade muß er sich den Weg zum Meere erkämpfen. Der Souueubraud zehrt so au dem mächtigen Strome, daß seine größte Tiefe nur uoch 5 m beträgt. Anders ist dessen Anblick zur Zeit der Hochflut, die alljährlich mit großer Regelmäßigkeit eintritt. Dann überschwemmt der Nil weithin seine Ufer, so daß das untere Niltal, besonders das Deltaland, wie ein großer See erscheint. Dnrch die Wüstentafel hat sich der Nil ein tiefes in Nnbien 7—15, in Ägypten aber 20—50 km breites Tal gegraben. Nicht überall traf er bei diesem Werk die leicht zu zerstörenden Kalk- und Sandsteine an, aus denen die bis 350 in hohen Talwände meist bestehen. An mehreren Stellen hatte er härtere Felsbänke zu durchbrechen, über die er in wildem Wirbel dahinschießt. Von Omdnrman an zählt man 6 große Kata- rakte oder Stromschnellen. Am ersten Katarakt wurde die große Nil- sperre v o n A s s u a n zur Vergrößerung der Nilüberschwemmungen erbaut. Unterhalb Kairo beginnt das Nildelta, welches der Strom in zwei Haupt - und zahlreichen Nebenarmen durchfließt. Wo die Gabelung stattfindet, regelt seit 1890 ein großartiges Schleusenwerk den Abfluß des Nilwassers und die Überschwemmungen des Stromes, mit denen dieser Ägypten düngt und befruchtet. 4. Jas Kochland des Sudkn. Das Gebiet südlich von der Sahara heißt Sudan. Sein östlicher §. 184 Teil gehört also uoch dem Nilgebiete an, sein mittlerer wird vom Tsadsee- Becken und sein westlicher vom Gebiet des Niger gebildet. Das Gebiet des Tsad-Sees ist ein abflußloses Becken, das ziemlich tief eingesenkt ist, aber nicht von Gebirgen umrahmt ist. Der in 270 in

9. Lehrbuch der Erdkunde - S. 173

1904 - Trier : Lintz
Die Monsungebiete Ostasiens. 173 leben ist hoch entwickelt, wie das Vorkommen des Tigers und von andern großen Raubtieren, des Indischen Elephanten, des Nashorns n. s. w. zeigt. 4. Die Monsnngeöiete G Kastens. Die dicht zusammengedrängten Gebirgssalteu des östlichen Tibet § 200. strahlen nach 0 weit auseinander. Nur der Kuenlun, als das eigent- liche Rückgrat Ostasiens, behält in seinen östlichen Fortsetzungen die Richtung nach 0 bei. Alle andern Gebirgsketten ändern ihre Richtung. Eine große Ähnlichkeit mit dem östlichen Ausstrahlen der Alpenketten tritt hervor. Schließlich herrscht die nordöstliche Strichrichtung völlig vor, die auch den Verlauf der Küste und den Zug langgestreckter Insel- reihen beherrscht. Aus dem Chinesischen Tieflande springt als abgetrennte Gebirgsinsel die Halbinsel Schantung ins Meer vor. Sie weist nach der Halbinsel Korea hin, deren Gebirge ebenfalls nicht unmittelbar mit dem Gebirgssystem Zentralasiens zusammenhängen. Nach 0 entsendet Zentralasien drei Riesen ströme, den 5000 km langen Jangtsekiang (— Sohn des Ozeans), der in Stromschnellen die großartige Schlucht von Jtschang durcheilt und dann in das Chinesische Tiefland eintritt, den 4200 km langen Hoangho (= gelber Fluß), der das große Lößgebiet Chinas durchfließt, und den Amur, den Hauptstrom der Mandschurei. (Quelle, Richtung und Mündung dieser Ströme?) In dem Lößgebiet des nordwestlichen China haben alle Gewässer gleich dem Hoangho tiefe, von senkrechten Lößwänden eingesaßte Schluchten gebildet. Bon dem Lößschlamme, den sie diesem zutragen, rührt dessen gelbe Färbung her, die sich auch in dem Gelben Meere noch weithin bemerkbar macht. Infolge der bedeutenden Schlammablagerung liegt der Spiegel des Hoangho auf dem Unterlaufe höher als das umgebende Land. Infolgedessen treten häufig große Überschwemmungen und Laufveränderungen eiu. In den letzten 2500 Jahren hat der Hoangho 9 mal seinen Unterlans verändert, und seine Mündung hat zwischen dem 34. und 39. Parallel- kreise gewechselt (also auf einer Strecke von über 500 km; wo befindet sie sich jetzt?) Von den Inseln sind H a i n a n, Formosa und die Japanischen Inseln die größten. (Nenne die bedeutendsten Inseln Japans! Wie heißen die Meeresteile zwischen den Halbinseln und Inseln Ostasiens?) Alle Inseln sind gebirgig und namentlich die Japanischen Inseln mit zahlreichen erloschenen und tätigen Vulkanen besetzt. Das bedeutendste Gebirge der japanischen Hauptinsel H o n d o sind die Ja- panischen Alpen, die bis zu sast 3000 m aufsteigen; ihre höchsten Gipfel sind fast während des ganzen Jahres mit Schnee bedeckt. Von den Vulkanen ist der höchste und bekannteste der Fudschi sau (3760 m), der sich südwestlich von Tokio aus flacher und niedriger Umgebung höchst eindrucksvoll erhebt. „Mit seiner regel- mäßigen Kegelform und seiner während 10 Monaten schneebedeckten Spitze erscheint der Berg wie ein riesiger Zuckerhut. Er ist ein weithin sichtbares Wetterzeichen für Schiffer und Landvolk und zugleich einer der heiligen Göttersitze Japans. In den

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 118

1904 - Trier : Lintz
118. Das Britische Jnselreich, wildes Gewirr von trotzig aufragenden, scharfkantigen Felsen dar linb ist in Hunderte von Halbinseln und I n sel n aufgelöst. Die Haupt- glieder der Jnselflnr sind die Oft- oder Innern Hebriden und die West- oder Äußern Hebriden. Zu den Osthebrideu gehört die kleine Insel Stasfa mit der berühmten Fingalshöhle. Die Ostküste Schottlands ist nur durch die große Muray- Bucht (möre) gegliedert. Aber der Nordostecke ist die vielgliederige Gruppe der Orkneh-Jnseln (ürkue) vorgelagert, und entfernter iiu Meere liegen die Shetland-Jnseln (schetländ). 4. Iie Insel' Irland. 130. Westlich von Großbritannien liegt die kleinere Insel Irland. Zwischen beiden breitet sich die Irische See aus, die sich nach N zum N ord-Kanal, nach 8 zum breitern Georgs - Kanal verschmälert. In der Irischen See liegt die gebirgige Insel Mau (man). Auf Irland ragen südlich von der Stadt Dublin (döbliu — schwarzer Pfuhl) die schöngeformten Berge von Wicklow auf. Dieselben sind fast 1000 rn (926) hoch. Nördlich von Dublin ist die Küste zunächst flach. An der Nordostecke Irlands nimmt sie ein eigenartig felsiges Gepräge an. Sie besteht dort aus treppeuförmig hintereinander auf- steigenden Basaltsäulenreihe n. Auch an der Nordwestecke Irlands ist die Küste von hervor- ragender Schönheit. Die ans Granit und Quarz bestehenden Donegal- Berge steigen dort schroff aus dem Meere hervor. An der großen Douegal-Bucht und weiter südlich sind die Gestade dagegen flach. Daun erscheinen, an der Südwestecke Irlands, wieder schöngeformte Berge. In scharfen Gräten streichen dort die Ketten des Kerry-Gebirges (ker°) zur Küste hin, und in den tiefen Talfurchen zwischen ihnen braust das Meer. Die Südküste ist wieder flach. Die Gebirge Irlands nehmen nach dem Inneren schuell an Höhe ab. Dieses bildet eine sehr tief gelegene Ebene. Der größte Fluß Irlands ist der Shannon (schönen — großer Fluß, von kelt. sen — groß und amhan — Fluß), der zuletzt eine lange Mündungsbucht bildet. (Richtung?) Er entwässert nur 1h der Fläche des ganzen Landes. Die Neigung des Bodeus ist so gering, daß die Flüsse jede schwache Ausweitung ihres Bettes mit einem See ausfüllen. Die Undurchlässigkeit des Bodens begünstigt zugleich die Entstehung großer Moore. Diese sind aber an der Oberfläche meist grün bewachsen. Mehr als sie verdüstern die häufigen Regen und Nebel das Bild der irischen Landschaft.
   bis 10 von 11 weiter»  »»
11 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 11 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 1
7 4
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 3
18 5
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 2
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 1
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 5
39 0
40 0
41 2
42 0
43 0
44 2
45 0
46 0
47 0
48 0
49 4

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 9
1 0
2 0
3 4
4 1
5 4
6 0
7 0
8 1
9 0
10 0
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 11
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 1
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 3
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 3
48 8
49 14
50 10
51 0
52 0
53 0
54 1
55 0
56 1
57 0
58 0
59 0
60 0
61 2
62 10
63 0
64 3
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 34
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 2
78 0
79 0
80 1
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 4
94 0
95 0
96 0
97 1
98 0
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 14
7 0
8 0
9 0
10 0
11 1
12 0
13 0
14 2
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 1
21 0
22 0
23 0
24 3
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 1
32 10
33 0
34 6
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 5
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 2
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 1
77 0
78 0
79 0
80 0
81 2
82 0
83 8
84 0
85 0
86 2
87 4
88 0
89 1
90 3
91 0
92 0
93 0
94 0
95 11
96 0
97 0
98 1
99 0
100 0
101 0
102 0
103 0
104 5
105 0
106 0
107 0
108 0
109 3
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 6
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 0
131 2
132 0
133 1
134 1
135 0
136 1
137 0
138 1
139 3
140 0
141 0
142 0
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 1
150 0
151 0
152 0
153 2
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 3
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 0
176 0
177 0
178 2
179 0
180 0
181 0
182 0
183 0
184 0
185 1
186 0
187 0
188 1
189 0
190 0
191 0
192 0
193 10
194 0
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0