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1. Lehrbuch der Erdkunde - S. 8

1904 - Trier : Lintz
8 Das Netz der Erde. 4. Iie astronomischen Jonen der Grde. § 6. Außer den Meridian- und Parallelkreisen enthält das Netz der Erde uoch mehrere andere, westöstlich laufende Linien und zwar zwei Linien, die in der Entfernung von je 23^ 0 die Parallelkreise begleiten, und zwei andere, die in der Entfernung von 231/2 0 die beiden Pole umkreisen, also 66^/2 0 vom Äquator entfernt sind. Jene beiden sind der Wendekreis des Krebses, der sich nördlich vom Äquator, und der Wendekreis des Steinbocks, der sich südlich von diesem be- findet; die beiden näher nach den Polen gelegenen Kreise sind der Nördliche und der Südliche Polarkreis. Die beiden Wende- und die beiden Polarkreise sind also gleich dem Äquator und den andern westöstlichen Richtungslinien Parallelkreise. In erster Linie haben sie aber, ebenso wie der Äquator, astronomische Bedeutung, und zwar teilen sie die Erdoberfläche in 5 astronomische Klimazonen ein. Der Äquator ist die Linie, auf welche die Sonnenstrahlen am 21. März und am 23. September fenkrecht fallen. Die beiden Wendekreise sind die Linien, die den Erdraum, der überhaupt senkrechte Bestrahlung empfängt, im N und S des Äquators abgrenzen, über welchen sich aber die Sonne wendet*) (daher Wende- kreise genannt). Sie selbst werden infolgedessen nur an einem Tage senkrecht bestrahlt und zwar der Wendekreis des Krebses am 21. Juni, dem Sommer-Sonnenwendetage (Sommer - Solstitinm; Sol- stitinm — Sonnenstillstand), der Wendekreis des Steinbocks am 21. De- zember, dem Winter-Sonnenwendetage (Winter-Solstitium). Die beiden Wendekreise schließen die heiße Zone, die Zone der Tropen, ein, die also einen je 23 V20 breiten Erdraum nördlich und südlich vom Äquator umfaßt, zusammen also 47 0 breit ist. Nördlich und südlich von den beiden Wendekreisen liegen die beiden gemäßigten Zonen der Erde, die bis zu deu Polarkreisen reichert, also je 43 0 breit sind und zusammen 86 0 oder sast die Hälfte der ganzen geographischen Breite einnehmen. Sie erhalten nur schräge Bestrahlung durch die Sonne, und zwar wird die Bestrahlung umso schräger, je größer die Entfernung von den Wendekreisen und je stärker die An- Näherung an die Polarkreise wird. Die beiden Polarkreise sind die Linien, bis wohin die Sonnen- bestrahlnng an zwei bestimmten Tagen nach N und S reicht, nämlich am 21. Dezember, an welchem Tage der ganze vom Nördlichen Polar- *) So dürfen wir uns ausdrücken, wenn wir die scheinbare Bewegung der Sonne als tatsächlich vorhanden annehmen.

2. Lehrbuch der Erdkunde - S. 16

1904 - Trier : Lintz
16 Einführung in das Verständnis des Globus und der Karte. Erdoberfläche in gleicher Größe und in richtigen Abständen erschienen, war das mathematische Problem der Karte wirklich gelöst. Die Karte ist eine Projektions-Darstellung, die dadurch entsteht, daß man alle bemerkenswerten Gegenstände, die auf der Erd- oberfläche sichtbar sind, mit Hülfe von senkrechten Projektions-Strahlen auf die wagerechte oder Horizontal-Ebene projiciert*). Für die ver- schiedenen erdkundlichen Begriffe, wie die Bodenerhebungen, die Gewässer, die menschlichen Wohnplätze, die Verkehrswege, die staatliche Einteilung n. s. w. sind passende Kartenzeichen gewählt. Zugleich sind die besondern Merkmale der erdkundlichen Gegenstände, wie Höhe, Länge, Breite, Ausdehnung, Größe, Richtung, Lage und Entfernung zum Aus- druck gebracht, sei es durch die Kartenzeichen selbst, sei es durch die Art ihrer Verbindung und Zusammenstellung. Da der ganzen Dar- stellnng ein streng durchgeführter Maßstab zu Grunde liegt, kann die Karte als ein getreues, nur mehr oder weniger stark verkleinertes Bild des Stückes der Erdoberfläche gelten, das durch sie verau- schaulicht werden foll. Die Übertragung der Kartenzeicheu, der Karten- symbolik auf die Wirklichkeit nennen wir das Lesen der Karte. Der Maßstab der Karte ergibt sich schon aus dem Gr aduetz e. Um schnelle Messungen auf deu Karteu zu ermöglichen, ist aus diesen in der Regel der Maßstab noch besonders angegeben durch die Maß- stabszahl oder veranschaulicht durch die Maßstabslinie. Man muß unter- scheiden deu Linien-Maßstab und den Flächen-Maß st ab; denn die Linien der Karte stehen zu der Wirklichkeit iu einem ganz andern Zahlen- Verhältnisse als die Flächen. (Am Schulsaale zu zeigen!) Das Verstehen einer Karte setzt ferner die Kenntnis der sämt- licheu Kartenzeichen, die auf ihr verwandt sind, voraus. (Auf ver- fchiedenen Karten ist festzustellen, welche Arten von Kartenzeichen für die geographischen Gegenstände, in welcher Farbe u. f. w. gewählt sind!) Die meisten Schwierigkeiten für das Kartenzeichnen und daher auch für das Karteulefeu bereitet die Gebirgsdarstelluug^).. Je nachdem die Karte nur die Höhenlage der Örtlichkeiten oder die ganze plastische Gestaltung des Landes auszudrücken sucht, ist sie entweder eine Höhen- Ichichtenkarte oder eine beleuchtete Karte. Auf der Höhenschichtenkarte sind zahlreiche Punkte gleicher Höhe, etwa von 100, 200, 500, 1500 m n. f. w. durch Höhenlinien, *) projic.ere — hinwerfen, also zeichnen, zur Darstellung bringen. **) Kartenwerke mit plastischer Nachbildung der Bodenerhebungen nennt man Reliefs.

3. Lehrbuch der Erdkunde - S. 20

1904 - Trier : Lintz
20 Die Schweizer Alpen und ihr Vorland. gipsel, dem Titlis (3230 m), dessen Schneegipfel bei Hellem Wetter bis Straßburg sichtbar ist. Die Fnrka trennt das oberste Reußtal von dem Rhön et al. (Wohin ist dieses gerichtet?) Die Rhone entfließt westlich von der genannten Paßhöhe dem prächtigen Rhonegletscher *). Auf der obersten Strecke, im Oberwallis, ist ihr Tal enge. Bei Brieg be- ginnt das breitere Unterwallis. (Wo wendet sich die Rhone nach Nw? Welchen See durchfließt sie? Wie lang ist dieser? Gestalt?) Das Rhonetal trennt zwei mächtige Alpenketten, die Monte rosa- Kette, die südlich, und die Finsteraarhorn-Kette, die nördlich von ihm aufsteigt. Die Finfteraarhorn-Äette, auch Bern er Alpen genannt (Rich- tnng?), steigt sehr steil aus dem Rhonetal empor. Sie ist am höchsten im 0, wo sie auch die meiste Formenschönheit entfaltet und am stärksten vergletschert ist. Ihre bedeutendsten Gipfel, wie Finsteraarhorn (4275 m) und Jungfrau (4165 m, Abb. 4), erheben sich in diesem Teile. Ein wichtiger Paßeinfchnitt ist der Gemmi-Paß. Auf der Ostseite der Finsteraarhorn-Kette entsteht die Aare, der größte Nebenfluß des Rheines in der Schweiz. Dieselbe bildet bei Handeck einen großartigen Wasserfall, durchfließt das schöne Haslital und dann den Brienzer und den Thnner See. Zwischen den beiden Alpenseen liegt Jnterlaken (inter lacus — zwischen den Seen). Dort öffnet sich nach 8 das Lauterbrunnental, das die Eingangspforte zu deu erhabenen Schönheiten des Berner Oberlandes bildet und namentlich einen prächtigen Blick auf die Juugsrau, die ewig verschleierte, entfaltet. Riesenhafte, von ewigem Schnee bedeckte Bergeshäupter reckeu sich majestätisch in die Höhe. Schau- dernd betrachtet der Blick die steilen Felswände, die aus schauerlicher Tiefe zu schwindelnden Höheu emporsteigen; aber voll Bewunderung schweift er hinüber zu den zackigeu Felshörnern, welche die gewaltigen Bergeshäupter krönen, und mit Entzücken folgt er den weißglänzenden Schnee- und Eisströmen, die, eingebettet Zwischen den hohen Bergen, sich zuugeusörmig hinabsenken in die Tiefe. (Abb. 4.) Nach 0 bezw. No streichen vom St. Gotthard zwei Alpenketten, dazwischen sich das obere Rheintal, das nur als eine Verlängerung des Rhonetals zu betrachten ist, fassen. Die südliche Kette, die eigeut- liche Fortsetzung der St. Gotthard-Gruppe, wird als Adula-Gruppe, *) Ein Gletscher (1. Ordnung) besteht aus der Firnmulde, in der sich die Schneemassen sammeln, und aus der Gletscherzunge, die talwärts vor- geschoben wird. Der Felsschutt, deu der Gletscher mit sich führt und an seinem Ende ablagert, wird Moräneschutt genannt. Man unterscheidet die Ober- moräne, d. i. der Felsschutt, der auf dem Gletschereise lagert, und die Grund- moräne, die sich am Boden des Gletschers infolge der abschleifenden Tätigkeit des Eises bildet.

4. Lehrbuch der Erdkunde - S. 24

1904 - Trier : Lintz
24 Die Schweizer Alpen und ihr Vorlaud, (1450 m) hat man eine fast ebenso schöne Aussicht auf das Alpen- gemälde wie auf dem Rigi. B. Die Landschaft als Ganzes. 18. Raumverhältnisse, Gebirge, Gewässer. (Welche Alpenketten strahlen vom St. Gotthard aus? In welchen Pässen hängen sie zusammen und durch welche Flußtäler werden sie getrennt? Welcher Gebirgswall schließt die Landschaft im Nw ab? Wo fehlt eine Gebirgsnmwallung? Welcher See kann dort als Grenzmarke dienen? Welche Gestalt hat die Land- schaft in dieser Umrahmung? Gib ihre Lage im Gradnetz an! Miß für den Entwurf einer Kartenskizze die Strecken Airolo bis Basel, Genfer See bis Boden-See! Wie lang sind Genser- und Boden-See? Suche andere, ebenso lange Strecken auf der Karte auf! Miß besonders die einzelnen Strecken des Rheinlaufes? Neune die größern Flußläufe und Seen! Entwirf ein Kartenbild mit dem Flußnetze der Landschaft! Im Anfban der Landschaft lassen sich drei Stufen unterscheiden: Iura. Aalkalxen. Hauptalpen. Die H 0 ch Cj t l) i l g s g 0 N C Cbnfferal (J6i0 m) Pilatus (2j30 m) Finsteraarhorn (4275 m) (ij(jet* 2000 111) die Bieler See. Brienzer See. Rhönetal. „ Kalkalpenzone (2000 4000 7,1 bis 1000m) und das 3soo 300 0 » tief gelegene Hügel- isco und Flachland (durch- las » schnittlich 500 m). Wel- 1s0° " ches Gebirge wieder- 1000 "■ sg0 o holt diesen Aufbau im Kleinen? Wie breit Abbildung 5. Durchschnitt durch die Landschaft von Nw nach So- ^ dil gl Clbulföl llligl (•2o=fach überhöht.) Einsenkung des Aare- tales? Zeichne einen Durchschnitt (Prosil) durch die Landschaft von 80 nach Nw. (Abb. 5). Trage die Gebirgszüge in das Kartenbild ein!). 19. Klima. Durch den Gebirgswall der Alpen werden die warmen Südwinde abgehalten; die kalten Ostwinde haben dagegen in die Land- schaft freien Zutritt. Ein günstiges Klima hat nur das Hügel- und Flachland der Schweiz, und in ihm ist wieder am,wärmsten das südwestliche Seengebiet, das fast von allen Seiten Windschutz hat. In den Alpen haben nur die tief eingeschnittenen Täler ein mildes Klima. Wie die Wärme mit der Höhe abnimmt*), erkennt man *) Die Wärmeabnahme mit der Höhe beträgt in Mitteleuropa 1° C auf je 170 rn.

5. Lehrbuch der Erdkunde - S. 37

1904 - Trier : Lintz
Das Lothringische Stufenland. 37 durch seine undurchdringlichen Waldungen trotz der geringen Höhe von mir 300—500 m dem Verkehr stets große Hindernisse bereitet hat. Im N gliedern sich au ihu die Ardennen (= Hochland) an. Die stufenförmige Abdachung des Gebietes ist deutlich an dem Wasserabfluß zu erkennen. Dieser sammelt sich iu drei, fast parallel nach X gerichteten Flußrinnen, in der Mosel, Saar und Maas. Die Mosel entspringt am Südende, die Saar, ihr Nebenfluß, im Mittlern Teile des Wasgeuwaldes. Beide durchfließen auf ihrem Oberlaufe Wald- reiche Landschaften, während das Moseltal bei Metz mit Rebenpflan- zun gen geschmückt ist. Die Maas kommt von dem Platean von Langres und begleitet in nördlicher Richtung die Ostseite des Argonnenwaldes. Kardt. Rheinebene. Donnersberg (690 m) Rhein Vdentvald. Melibocus (520 m) Abbildung 8. Durchschnilt durch den nördlichen Teil der Oberrheinischen Tiefebene (20-fach.überhöht). N?a-genwald. Rheinebene. Sulzer Leichen (l^30 m) Rhein Schrvarzrvald. Feldberg (^490 m) B. Die Landschaft als Ganzes. Raumverhältnisse, Gebirge, Gewässer. (Gib die Lage der Land- schaft im Gradnetze an! Wie weit erstreckt sie sich von 8 nach N? Wie lang ist diese Strecke? Wie breit ist die Oberrheinische Tiefebene? Wohin senkt sie sich? Wie sind ihre Randgebirge gebaut? Ver- anschauliche deu Bau der Land- schaft und den ihrer Randgebirge durch einen'durchschnitt durch deu südlichen und einen andern durch deu nördlichen Teil der Landschaft! (Abb. 8 n. 9.) Beschreibe die Rich- tung des Rheines in der Ober- rheinischen Tiefebene genauer! Welche Nebenflüsse nimmt er auf? Wohin dacht sich das Lothringische Stufenland ab? Welche Flüsse entwässern es nach dieser Richtung hin? Von welchen Gebirgen wird es begrenzt? der beiden Gebiete!) Smittta. Während die Gebirge, welche die Oberrheinische Tief- ebene einfassen, ein rauheres Klima haben, ist diese selbst infolge der tiefen Lage und des Windschutzes durch die Gebirge durch ein mildes Klima ausgezeichnet. (Wieviel beträgt der Wärmeunterschied zwischen dem Feldberg (1500 m) und Straßburg (140 m), wenn man auf je 170 m eine Wärmeabnahme von 1 0 C. annimmt?) Am wärmsten ist $ 35. Abbildung 9. Tnrchlchnilt durch den südlichen^Tei! der Oberrheinischen Tiefebene (20-fach überhöht). Zeichne ein Kartenbild 8 36.

6. Lehrbuch der Erdkunde - S. 42

1904 - Trier : Lintz
42 Das Schwäbisch-fränkische Stufentanb. V Gestein mehr in Tonschiefer über. Die Erhebungen des Franken-Waldes (Wetzstein 825 m) sind fast gleich hoch und meist mit dusterm Nadel- holz bewachsen. Der Main ist unter allen Nebenflüssen des Rheins der Wasser- reichste. Er bildet sich aus zwei Quellflüssen, aus dem Weißen Main, der vom Fichtel-Gebirge kommt und ans dem Roten Main, der auf der Ostseite der Fränkischen Jura entsteht. Der Main hat eine vorwiegend westliche Richtung, weicht aber dreimal nach 8 aus. Wo er nach der ersten Ausbiegung wieder zur westlichen Richtung umkehrt, empfängt er im Talkessel von Bamberg die Rednitz, die auf dem Oberlaufe Rezat heißt und bei Fürth noch die Pegnitz aufnimmt; an dieser liegt Nürnberg. Bei Schweinfurt biegt der Main zum zweitenmal nach 8 um und bildet ein Dreieck. Nachdem er an Würzburg vörübergeslofsen ist und die Fränkische Saale, die ans der Rhön entspringt, aufgenommen hat, bildet er das Main- Viereck (um welches Gebirge?), auf dessen Südostecke die Tauber mündet. Der Main nimmt noch die Kinzig, an der das Bad .His- singen liegt, auf und biegt dann nach W um. (Wo mündet er?) Ein reicher landschaftlicher Wechsel zeichnet das M a i n ta l aus. T a l w e i t e n und Talengen folgen aufeinander. In der Muschelkalkebene bei Würzburg bat er sich 100—200 m tief eingeschnitten. Nach Einmündung der Fränkischen Saale treten ihm die dunkeln Waldberge des Spessart entgegen. Unter scharfem Winkel ausweichend, umfließt er diesen, überall an den Bundsandsteinfelsen nagend, die aus den fast senkrechten Talgehängen malerisch Herausblicken. Zuletzt bricht er zwischen dem Spessart und dem Odenwald durch und begrüßt nun, in stattlicher Breite an Frankfurts altem Dom vorüberziehend, die schöne Rheinebene. B. Die Landschaft als Ganzes. § 41. Raumverhältnisse, Gebirge, Gewässer. «Gib die Lage im Grad- netz an! Von welchen Gebirgen ist die Landschaft umrahmt! Welche Gestalt hat sie? Durch welche Flußlinie wird sie in zwei Dreiecke Schrvarzrvald. Iura. geteilt.^ Wie gtoß sind diese Neckartal Douautal etwa? Um dies berechnen zu Lemberg (über J[000 in) ( ' f können, miß die Länge der Main- linie bis zum Spessart, verviel- fältige die Länge mit der nord- füdlichen Erstreckuug eiues jeden Abbildung 10. Durchschnitt durch den südwestlichen Dreiecks und teile das Produkt Teil der Laudschaft von Nw nach So , . _ , (20-sach überhöht). durch 2! Wohin dacht die ^and- schast sich ab? Welche Erhebungen im Innern bilden die zweite Stufe

7. Lehrbuch der Erdkunde - S. 47

1904 - Trier : Lintz
Die Eifel und ihr nördliches Vorland, 47 3. pte Gifel und ihr nördliches Vorland. Nördlich von der Mosel breitet sich, im 0 bis an den Rhein § 47. reichend, im W mit den Ardennen zusammenhängend, das große Gebügs- platean der Eifel (von kelt. ap, lat. aqua = äöafser, also Wasserland; pag-ns Etiinsis, der Eifelgäu, lag i. Umkreise der Stadt und Abtei Prüm) aus. Der höchstgelegene und rauheste Teil ist die Schneifel (d. i. Schneeeisel). Die Wasserscheide, von der die Eiselgewüsser (welche sind die bedeutendsten?) nach allen Seiten rinnen, bildet aber eigen- tnmlicherweise der nördlicher und schon etwas tiefer gelegene Ziller Wald. Im Nw schließt sich das Hohe Venn (= Moor) an, ein hochgelegenes, regenreiches Plateau, das fast ganz von Moorsümpfen bedeckt ist. Am Nordrande des Hohen Venn finden sich Steinkohlen- ablagernngen. Die Flöze haben zwei frühere Talmulden östlich von Aachen ausgefüllt. Östlich von der Schneifel erstreckt sich, aber nicht bis zum Rheine reichend, die Hocheifel, welche zwar nicht am höchsten liegt, aber die bedeutendsten Gipfel trägt. (Hohe Acht 760 m). Südlich und östlich von ihr breitet sich endlich, zur Mosel und zum Rheine hin, die vulkanische Bordereisel aus. Diese ist der niedrigste Teil des ganzen Plateaus, aber als Schauplatz von großartigen vulkanischen Ereignissen der landschaftlich anziehendste und schönste. Zahlreiche Sauerbrunnen weisen heute noch auf die frühere vulkauifche Tätigkeit hiu. Es gibt zwei Vulkanreihen. Beide laufen von 80 nach Nw. In der östlichen war die Gegend des Laach er Sees der Hauptherd der vulkanischen Tätigkeit. Der genannte See ist nichts anderes als ein riesiger Krater. Ein weites Gebiet wurde von vulkanischem Auswurfs- gestern, von Lava, Tuff und Bimsstein, überlagert (Abb. 13). Die andere Vulkanreihe läßt Abbildung 13. Durchschnitt durch einen Vulkanberg, sich 0011 der Mosel Über Dllun Ulid l) Aufgeschütteter Lavaschntt oder Tuff, . , 2) Lavastrom, 3) Aschenkegel. 4) Hohlraum oder Hillesheim bis M die Schneifel ausgesüllt mit er.al.e.er Lava, b> Kraterspalt. Sehr häufig sind In diesem zweiten Vulkangebiet die merkwürdigen Kraterseen, Maare ge- nannt. Von den Tälern der Eifel find namentlich das rebengefchmückte Ahrtal und das Kylltal durch Schönheit ausgezeichnet.

8. Lehrbuch der Erdkunde - S. 49

1904 - Trier : Lintz
Das Sauerland, das Bergische Land und das Ruhrgebiet, 49 Bei Bonn, der schön gelegenen rheinischen Universitätsstadt, (auf welcher Rheinseite liegt die Stadt?) verläßt der Rhein sein enges Tal und tritt in die freie Ebene ein. Bald darauf nimmt er die Sieg auf, die gleich der Lahn anf dem Ederkopf entspringt. (Richtung?) Abbildung 14. Das Siebengebirge von Rolandseck aus. (Geradeaus der Drachenfels, rechts im Strom Insel Nonnenwerth.) 5. Jas Sauertand, das Wergische Land und das Muyrgeviet. Nördlich von der Sieg breitet sich ein Gebirgsland aus, das im 0 § 49. den Namen Sauerland (— Süderland, vom Münsterland aus betrachtet), im W nach dem Rhein hin aber im Volksmnnd nur das Bergische Land genannt wird. Am höchsten erhebt sich dasselbe im 0, wo sich in nordöstlicher Richtung das Rothaar-Gebirge hinzieht. In ihm gibt es zwei wichtige Ansstrahlnngspunkte von Flußläufen, nämlich den Ederkopf (640m), wo Lahn und Sieg, und den Kahlen Asten- berg, wo Ruhr und Lenne ihren Anfang nehmen. Die beiden letztern schlagen eine nordwestliche Richtung ein. Die Ruhr, der Hauptfluß, muß aber vor dem Höhenzug des Haar sträng nach W umbiegen; sie mündet bei Ruhrort. An der Lenne zieht sich das Ebbe-Gebirge vorbei. In einem kleinen Kalkgebirge liegt bei Iserlohn die berühmte Dechen- höhle, die mit schönen Tropfsteinbildungen geschmückt ist. Das Bergische Land liegt uicht so hoch wie das Sauerland. Die Wupper und ihre Zuflüsse, sowie die uach Sw fließenden Sieg- Kerp, Lehrbuch der Erdkund-', Ausgabe B. 190j. 4

9. Lehrbuch der Erdkunde - S. 51

1904 - Trier : Lintz
Die Landschaft als Ganzes. 51 Nach N geht die Cölner Bucht in die Niederrheinische Tiefebene über. Weite Wiesen- oder Ackerflächen umgeben dort den Rheinstrom, der die nordwestliche Richtung bis Emmerich beibehält und dort nach W umbiegt, nachdem er noch bei Wesel die Lippe aufgenommen hat. Über die Deiche, die fast überall längs des Rheines zum Schutze vor Über- schwemmungen angelegt sind, schauen hier und da die Flügel von Wind- mühten hervor, während die Ortschaften meist in einiger Entfernung von deu Stromufern liegen. Auf der linken Rheinseite wird die Niederrheinische Tiefebene von den waldigen Erhebungen eines niedrigen, inselartig auftauchenden Höhenzuges, der Fortsetzung des Vorgebirges, unterbrochen. Daher wird der W der Niederrheinischen Tiefebene nach der Maas hin entwässert. Diese ahmt nach der Einmündung der Roer (rur) die Richtung des Rheines nach und nimmt znletzt noch die Niers auf. In früherer Zeit floß der Rhein nicht in solch geregeltem Bett wie heute. Er teilte sich oftmals und sandte Nebenarme nach links und rechts. Neben der Hanptstromrinne ist sowohl ein linksseitiger als auch ein rechtsseitiger Nebenlauf vou der Bonner Gegend an zu verfolgen. In der Niederrheinischen Tiefebene ent- sandte der Rhein auch quer lauf ende Arme, die den Hauptlauf nicht bloß mit den beideu Nebenläufen, sondern'auch mit der Niers und Maas in Verbindung setzten. Wir müssen uns dieses Gebiet in früherer Zeit als ein echtes Snmpsland vorstellen, aus dem die letzten Ausläufer des Vorgebirges, die sich bis Cleve er- strecken, als Bergiusel herausragten. Der Hauptlauf des Rheines hat seine Richtnng noch in geschichtlicher Zeit an vielen Stellen verändert. B. Die Landschaft als Ganzes. Raumverhältnisse, Gebirge, Gewässer. (In welche große Schollen § 51 ' wurde die Rheinische Schieferplatte durch die Flüsse zerlegt? Welche Gebiete liegen höher als 500 m? Nenne die höchsten Berggipfel! Nenne Tieflandsgebiete! In welche zwei Becken wird die Cölner Bucht geteilt? Durch welchen Höhenzug? In welche Tiefebene geht sie im N über? Gib die Lage der Landschaft im Gradnetz an! Welcher Parallel- und Meridiankreis durchschneiden das Gebiet ziemlich in der Mitte? Miß folgende Strecken des Rheinlanfs: Von Bingen bis Coblenz, von Coblenz bis Bonn, von Bonn bis Düsseldorf, von Düsseldorf bis Wesel! Wie lang ist etwa jede dieser Strecken? Welche Nebenflüsse nimmt der Rhein auf der rechten, welche auf der linken Seite auf? Wo münden diese? Zeichne den Rheinlauf von Bingen bis Emmerich und trage in die Zeichnung die Mündungsstellen der Nebenflüsse und die wichtigsten Städte ein! Ergänze das Kartenbild zur Darstellung des ganzen Gebiets! 4*

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 13

1904 - Trier : Lintz
Oberflächenformen der Erde, 13 Nach dem allgemeinen Formgepräge werden die Gebiete der Erde entweder 1) als hochragende Gebirgs- und Bergländer mit großen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 2) als Hügellandschaften mit ge- ringen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 3) als Flachländer, in denen die vorkommenden Erhebungen gegenüber dem Ganzen völlig zurücktreten, und 4) als Ebenen, die dem Auge gar keine Höhenunterschiede zeigen, be- zeichnet. Die Flachländer und Ebenen werden nach der Höhenlage als Hoch- länder bezw. Hochebenen und als Tiefländer bzw. Tiefebenen unterschieden. Die Gebirge bezeichnet man nach der Art, wie ihre Einzel- erhebnngen gruppiert sind, 1) als Ketten- oder Kammgebirge, wenn die Einzelberge sich wie die Glieder einer Kette zu einer langen Bergreihe aueinanderschließen und durch einen mehr oder weniger deutlich ausgeprägten Kamm verbunden sind, 2) als Gruppengebirge, wenn sie mehr in die Breite gelagert sind und leine bestimmte Anordnung erkennen lassen, was auch beim Berg- und Hügellande der Fall ist, Z) als Massengebirge, wenn die Gebirgsmasse überhaupt wenig gegliedert ist, wie beim Harz, 4) als Tafel- oder Plateauländer, wenn sich Gebiete von ziemlich wagerechter Fläche mit steilem Aufstieg aus Nachbargebieten oder tiefen Talfurchen erheben. Nach der Entstehung und den weitern Bildungsvorgängen der Gebirge sind zu unterscheiden 1) Faltengebirge, die durch die Faltenbewegung der Erdkruste entstanden sind, 2) Rumpf- gebirge, deren frühere Faltenzüge zerstört sind, 3) Schollengebirge, die durch die senkrechte Schollenbewegung hervorgepreßt wurden, 4) Horstgebirge, wenn der här- lere Rest eines Gebirges wie ein Horst stehen geblieben ist, 5) Trümmergebirge, wenn kein geschlossenes Ganze, sondern nur uoch stark zerklüftete Trümmerreste übrig geblieben sind, und 6) Vulkangebirge. Die wichtigsten Bergformen (Abb. 1) sind 1) der Bergkegel, der wieder Steil- und Flachkegel und in jedem Falle zu- gespitzt und abgestumpft fein kann, 2) die Bergpyramide, deren Durchschnitt statt rund eckig ist, 3) die Berg kuppe mit, . 1: -h J r r la) Steilfegel, lb) F!achkegel, ü) Pyramide, breitem, gewölbeartigem Bau, 4) der Tafel- 3) Kuppe. 4> Taubers. 5) Höhenzug, berg mit steilen Abhängen und wagerechter Oberfläche und 5) der Höhen- oder Bergzug und Bergrücken mit langgestreckter Basis.
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