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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrbuch der Erdkunde - S. 20

1904 - Trier : Lintz
20 Die Schweizer Alpen und ihr Vorland. gipsel, dem Titlis (3230 m), dessen Schneegipfel bei Hellem Wetter bis Straßburg sichtbar ist. Die Fnrka trennt das oberste Reußtal von dem Rhön et al. (Wohin ist dieses gerichtet?) Die Rhone entfließt westlich von der genannten Paßhöhe dem prächtigen Rhonegletscher *). Auf der obersten Strecke, im Oberwallis, ist ihr Tal enge. Bei Brieg be- ginnt das breitere Unterwallis. (Wo wendet sich die Rhone nach Nw? Welchen See durchfließt sie? Wie lang ist dieser? Gestalt?) Das Rhonetal trennt zwei mächtige Alpenketten, die Monte rosa- Kette, die südlich, und die Finsteraarhorn-Kette, die nördlich von ihm aufsteigt. Die Finfteraarhorn-Äette, auch Bern er Alpen genannt (Rich- tnng?), steigt sehr steil aus dem Rhonetal empor. Sie ist am höchsten im 0, wo sie auch die meiste Formenschönheit entfaltet und am stärksten vergletschert ist. Ihre bedeutendsten Gipfel, wie Finsteraarhorn (4275 m) und Jungfrau (4165 m, Abb. 4), erheben sich in diesem Teile. Ein wichtiger Paßeinfchnitt ist der Gemmi-Paß. Auf der Ostseite der Finsteraarhorn-Kette entsteht die Aare, der größte Nebenfluß des Rheines in der Schweiz. Dieselbe bildet bei Handeck einen großartigen Wasserfall, durchfließt das schöne Haslital und dann den Brienzer und den Thnner See. Zwischen den beiden Alpenseen liegt Jnterlaken (inter lacus — zwischen den Seen). Dort öffnet sich nach 8 das Lauterbrunnental, das die Eingangspforte zu deu erhabenen Schönheiten des Berner Oberlandes bildet und namentlich einen prächtigen Blick auf die Juugsrau, die ewig verschleierte, entfaltet. Riesenhafte, von ewigem Schnee bedeckte Bergeshäupter reckeu sich majestätisch in die Höhe. Schau- dernd betrachtet der Blick die steilen Felswände, die aus schauerlicher Tiefe zu schwindelnden Höheu emporsteigen; aber voll Bewunderung schweift er hinüber zu den zackigeu Felshörnern, welche die gewaltigen Bergeshäupter krönen, und mit Entzücken folgt er den weißglänzenden Schnee- und Eisströmen, die, eingebettet Zwischen den hohen Bergen, sich zuugeusörmig hinabsenken in die Tiefe. (Abb. 4.) Nach 0 bezw. No streichen vom St. Gotthard zwei Alpenketten, dazwischen sich das obere Rheintal, das nur als eine Verlängerung des Rhonetals zu betrachten ist, fassen. Die südliche Kette, die eigeut- liche Fortsetzung der St. Gotthard-Gruppe, wird als Adula-Gruppe, *) Ein Gletscher (1. Ordnung) besteht aus der Firnmulde, in der sich die Schneemassen sammeln, und aus der Gletscherzunge, die talwärts vor- geschoben wird. Der Felsschutt, deu der Gletscher mit sich führt und an seinem Ende ablagert, wird Moräneschutt genannt. Man unterscheidet die Ober- moräne, d. i. der Felsschutt, der auf dem Gletschereise lagert, und die Grund- moräne, die sich am Boden des Gletschers infolge der abschleifenden Tätigkeit des Eises bildet.

2. Lehrbuch der Erdkunde - S. 22

1904 - Trier : Lintz
•22 Die Schweizer Alpen und ihr Vorland. des Wallemsees erheben, der Haken mit den beiden Mythen bei der Stadt Schwyz, sowie der Rigi (1800 m) und der mit vielen Fels- hörnern geschmückte Pilatus (2130 m) am Vierwaldstätter See. Viele von den Bergen der Kalkalpenzone gewähren berrliche Fernsichten ans die hochgetürmten, schneebedeckten Alpenketten. So genießt man aus dem Rigi und Pilatus den schönsten Blick auf die Hochgebirgswelt des Berner Oberlandes und der benachbarten Alpengruppen. In langer Kette liegen die riesigen Schneeberge der Alpen vor uns, wie eine lichte Krone, die mit zackigen Edelsteinen besetzt ist. Die Kalkalpen selbst zeichnen sich ebenfalls vielfach durch schöne Bergformen aus, und feruer prangen sie meistens bis zur höchsten Spitze im Schmucke des Pflanzen- Wuchses. Durch schöne Waldungen, mit welchen die untern Lagen bedeckt sind, steigt man hinauf zu den grünen, blnmen- und kräuterreichen Wiesenmatten, wo das Schellengeläute der grasenden Rinderscharen lieblich an unser Ohr töut. Zuweilen geht jedoch die Wanderung auch durch einsame, mit Geröll und Geschieben angefüllte Gegenden, vou denen sich dann das Auge mit Behagen abwendet zu deu herrlichen Fernsichten, die sich manchmal ganz plötzlich anftnn. Formenpracht und ein üppiger Pflanzenschmuck siud nicht die einzigen Schönheiten der Schweizer Kalkalpen. Von einem Kranze herrlicher Alpenseen sind dieselben im N umgeben. Diese sind gleich- sam die Spiegel des Schweizerlandes, in denen sich die Berge, die Wälder, die Dörfer und Städte, die Häuser und Kirchen und das ganze Bild des Himmels, Morgenröte und Abendröte, das schöne Himmelsblau und das Grau der Wolken malen. Im 0 liegt der Boden-See (540 qkm), den der Rheinstrom durchfließt, und der sich an seinem Ende in den Überlinger- und Uuter-See teilt, und im Sw erglänzt der herrliche Spiegel des noch etwas größern. sichelförmigen Genfer Sees (über 600 qkm), des Kläruugsbeckens der Rhone. Zwischen diesen beiden größten Seen der Schweiz liegen Züricher-, Wallen-, Zuger-, Vierwaldstätter-, Brieuzer- und Thuner See und noch viele kleinere Seen. Der schönste von allen ist der Vierwaldstätter See, der durch seine Verzweigungen eiuer Kreuzform ähnelt. Das östliche Gestade der südlichsten Verzweigung des Sees ist der Schau- platz der Tellssage. Die wegen ihrer schönen Blicke und Durchblicke berühmte Axeustraße sührt dort von dem freundlichen Orte Brunnen nach Altdorf, wo Tell ein Deukmal gesetzt wurde. Auf der Wanderung grüßen wir hinüber nach der ein- famen Bergwiese des Rütli, die aus der andern Seite des Tees liegt, wir steigen hinunter zur Tellskapelle, es ragt der Uri-Rot stock vor uns aus, und den wilden Schächeu seheu wir in das Reußtal hinab sich stürzen. 3. Jas Kügel- und Flachland der Schweiz. § 16. Nach Nw geht die Kalkalpenzone der Schweiz in ein Hügel- und Flachland über, das durchschnittlich nur noch 500m hoch gelegen ist. Durch eiue Lüne, die vom Westende des Boden-Sees zu dem des

3. Lehrbuch der Erdkunde - S. 42

1904 - Trier : Lintz
42 Das Schwäbisch-fränkische Stufentanb. V Gestein mehr in Tonschiefer über. Die Erhebungen des Franken-Waldes (Wetzstein 825 m) sind fast gleich hoch und meist mit dusterm Nadel- holz bewachsen. Der Main ist unter allen Nebenflüssen des Rheins der Wasser- reichste. Er bildet sich aus zwei Quellflüssen, aus dem Weißen Main, der vom Fichtel-Gebirge kommt und ans dem Roten Main, der auf der Ostseite der Fränkischen Jura entsteht. Der Main hat eine vorwiegend westliche Richtung, weicht aber dreimal nach 8 aus. Wo er nach der ersten Ausbiegung wieder zur westlichen Richtung umkehrt, empfängt er im Talkessel von Bamberg die Rednitz, die auf dem Oberlaufe Rezat heißt und bei Fürth noch die Pegnitz aufnimmt; an dieser liegt Nürnberg. Bei Schweinfurt biegt der Main zum zweitenmal nach 8 um und bildet ein Dreieck. Nachdem er an Würzburg vörübergeslofsen ist und die Fränkische Saale, die ans der Rhön entspringt, aufgenommen hat, bildet er das Main- Viereck (um welches Gebirge?), auf dessen Südostecke die Tauber mündet. Der Main nimmt noch die Kinzig, an der das Bad .His- singen liegt, auf und biegt dann nach W um. (Wo mündet er?) Ein reicher landschaftlicher Wechsel zeichnet das M a i n ta l aus. T a l w e i t e n und Talengen folgen aufeinander. In der Muschelkalkebene bei Würzburg bat er sich 100—200 m tief eingeschnitten. Nach Einmündung der Fränkischen Saale treten ihm die dunkeln Waldberge des Spessart entgegen. Unter scharfem Winkel ausweichend, umfließt er diesen, überall an den Bundsandsteinfelsen nagend, die aus den fast senkrechten Talgehängen malerisch Herausblicken. Zuletzt bricht er zwischen dem Spessart und dem Odenwald durch und begrüßt nun, in stattlicher Breite an Frankfurts altem Dom vorüberziehend, die schöne Rheinebene. B. Die Landschaft als Ganzes. § 41. Raumverhältnisse, Gebirge, Gewässer. «Gib die Lage im Grad- netz an! Von welchen Gebirgen ist die Landschaft umrahmt! Welche Gestalt hat sie? Durch welche Flußlinie wird sie in zwei Dreiecke Schrvarzrvald. Iura. geteilt.^ Wie gtoß sind diese Neckartal Douautal etwa? Um dies berechnen zu Lemberg (über J[000 in) ( ' f können, miß die Länge der Main- linie bis zum Spessart, verviel- fältige die Länge mit der nord- füdlichen Erstreckuug eiues jeden Abbildung 10. Durchschnitt durch den südwestlichen Dreiecks und teile das Produkt Teil der Laudschaft von Nw nach So , . _ , (20-sach überhöht). durch 2! Wohin dacht die ^and- schast sich ab? Welche Erhebungen im Innern bilden die zweite Stufe

4. Lehrbuch der Erdkunde - S. 47

1904 - Trier : Lintz
Die Eifel und ihr nördliches Vorland, 47 3. pte Gifel und ihr nördliches Vorland. Nördlich von der Mosel breitet sich, im 0 bis an den Rhein § 47. reichend, im W mit den Ardennen zusammenhängend, das große Gebügs- platean der Eifel (von kelt. ap, lat. aqua = äöafser, also Wasserland; pag-ns Etiinsis, der Eifelgäu, lag i. Umkreise der Stadt und Abtei Prüm) aus. Der höchstgelegene und rauheste Teil ist die Schneifel (d. i. Schneeeisel). Die Wasserscheide, von der die Eiselgewüsser (welche sind die bedeutendsten?) nach allen Seiten rinnen, bildet aber eigen- tnmlicherweise der nördlicher und schon etwas tiefer gelegene Ziller Wald. Im Nw schließt sich das Hohe Venn (= Moor) an, ein hochgelegenes, regenreiches Plateau, das fast ganz von Moorsümpfen bedeckt ist. Am Nordrande des Hohen Venn finden sich Steinkohlen- ablagernngen. Die Flöze haben zwei frühere Talmulden östlich von Aachen ausgefüllt. Östlich von der Schneifel erstreckt sich, aber nicht bis zum Rheine reichend, die Hocheifel, welche zwar nicht am höchsten liegt, aber die bedeutendsten Gipfel trägt. (Hohe Acht 760 m). Südlich und östlich von ihr breitet sich endlich, zur Mosel und zum Rheine hin, die vulkanische Bordereisel aus. Diese ist der niedrigste Teil des ganzen Plateaus, aber als Schauplatz von großartigen vulkanischen Ereignissen der landschaftlich anziehendste und schönste. Zahlreiche Sauerbrunnen weisen heute noch auf die frühere vulkauifche Tätigkeit hiu. Es gibt zwei Vulkanreihen. Beide laufen von 80 nach Nw. In der östlichen war die Gegend des Laach er Sees der Hauptherd der vulkanischen Tätigkeit. Der genannte See ist nichts anderes als ein riesiger Krater. Ein weites Gebiet wurde von vulkanischem Auswurfs- gestern, von Lava, Tuff und Bimsstein, überlagert (Abb. 13). Die andere Vulkanreihe läßt Abbildung 13. Durchschnitt durch einen Vulkanberg, sich 0011 der Mosel Über Dllun Ulid l) Aufgeschütteter Lavaschntt oder Tuff, . , 2) Lavastrom, 3) Aschenkegel. 4) Hohlraum oder Hillesheim bis M die Schneifel ausgesüllt mit er.al.e.er Lava, b> Kraterspalt. Sehr häufig sind In diesem zweiten Vulkangebiet die merkwürdigen Kraterseen, Maare ge- nannt. Von den Tälern der Eifel find namentlich das rebengefchmückte Ahrtal und das Kylltal durch Schönheit ausgezeichnet.

5. Lehrbuch der Erdkunde - S. 48

1904 - Trier : Lintz
48 Die Rheinische Schieferplatte und die Cölner Bucht. 4. Jer Westerwald ucliff dem Layn-, Ilyein- und Siegtal'. § 48. Mit dem Namen Westerwald (v. ahd. westar — westlicher Wald) bezeichnet man das östlich von der Eifel und nördlich von dem Taunus zwischen Lahn, Rhein und Sieg gelegene Gebirgsland. In seinem nordöstlichen, am höchsten gelegenen Teile (Fuchskauten 660 m) zeigt der Westerwald landschaftlich viel Verwandtschaft mit den rauhesten Gegenden der Eifel, während der 8 und W freundlicher fiud. Man unterscheidet daher einen Obern und einen Untern Westerwald. Da das Gebirge nach 0 ansteigt, empfängt es reiche Steigungsregen und ist daher gut bewässert. Gleich der Eifel ist der Westerwald mit zahlreichen Vulkan bergen geschmückt, die namentlich die Gegend bei Linz und des Siebengebirges formenreich gestalten. Die höchste Bergkuppe des Siebengebirges ist der Ölberg (460 m), die bekannteste der unmittelbar aus den Fluten des Rheins aufsteigende und mit der Ruine der alten Drachenburg gekrönte Drache^nfels (325 m). Die Lahn entspringt auf dem Ed er köpf, der' genau östlich von Cöln und nördlich von Mainz liegt. (Wie weit von jeder Stadt entfernt?) In ihrem Laufe sind drei Strecken zu unterscheiden. (Welche Richtung haben diese? Wie verhalten sie sich in der Länge zueinander? Welche Städte liegen an den Biegungspunkten?) Am meisten ist ihre letzte und längste Laufstrecke durch Schönheit ausgezeichnet. Dunkel bewaldete Berge schließen den Fluß meist enge ein. Nur dreimal öffnet sich das Felsental zu einem Talbecken, nämlich bei Marburg, Gießen und Limburg. (Zwischen welchen zwei Rheinstädten mündet die Lahn? Wie liegt ihre Mündung zur Mündung der Mosel?) Der Rhein durchstießt von Coblenz bis Andernach die tief ein- gesunkene Ebene des Neu wieder Beckens. Bei Andernach beginnt dann die zweite Hälfte seines Durchbruchtales, das auch aus dieser Strecke noch manche landschaftliche Schönheit entfaltet, aber meist nicht so eng ist. Ein Landschaftsbild von entzückender Schönheit zeigt sich dort, wo auf dem rechten Ufer die reichbewaldeten Bergkuppen des Siebengebirges auftauchen. Den schönsten Blick auf dasselbe, besonders auf den sagenumwobenen Drackeufels genießt man bei R o l a n d s e ck, auf der Höhe des Rodderbergs oder des alten Bullau. Durch den Rolandsbogen blicken wir zu der formenreichen Berg- landfchaft, die von der Abendsonne golden bestrahlt wird, bin, und zu den Füßen schwimmen im Strome zwei Inseln, das mit einem alten Kloster geschmückte Nonnenwerth und Graseuwerth. (Abb. 14).

6. Lehrbuch der Erdkunde - S. 49

1904 - Trier : Lintz
Das Sauerland, das Bergische Land und das Ruhrgebiet, 49 Bei Bonn, der schön gelegenen rheinischen Universitätsstadt, (auf welcher Rheinseite liegt die Stadt?) verläßt der Rhein sein enges Tal und tritt in die freie Ebene ein. Bald darauf nimmt er die Sieg auf, die gleich der Lahn anf dem Ederkopf entspringt. (Richtung?) Abbildung 14. Das Siebengebirge von Rolandseck aus. (Geradeaus der Drachenfels, rechts im Strom Insel Nonnenwerth.) 5. Jas Sauertand, das Wergische Land und das Muyrgeviet. Nördlich von der Sieg breitet sich ein Gebirgsland aus, das im 0 § 49. den Namen Sauerland (— Süderland, vom Münsterland aus betrachtet), im W nach dem Rhein hin aber im Volksmnnd nur das Bergische Land genannt wird. Am höchsten erhebt sich dasselbe im 0, wo sich in nordöstlicher Richtung das Rothaar-Gebirge hinzieht. In ihm gibt es zwei wichtige Ansstrahlnngspunkte von Flußläufen, nämlich den Ederkopf (640m), wo Lahn und Sieg, und den Kahlen Asten- berg, wo Ruhr und Lenne ihren Anfang nehmen. Die beiden letztern schlagen eine nordwestliche Richtung ein. Die Ruhr, der Hauptfluß, muß aber vor dem Höhenzug des Haar sträng nach W umbiegen; sie mündet bei Ruhrort. An der Lenne zieht sich das Ebbe-Gebirge vorbei. In einem kleinen Kalkgebirge liegt bei Iserlohn die berühmte Dechen- höhle, die mit schönen Tropfsteinbildungen geschmückt ist. Das Bergische Land liegt uicht so hoch wie das Sauerland. Die Wupper und ihre Zuflüsse, sowie die uach Sw fließenden Sieg- Kerp, Lehrbuch der Erdkund-', Ausgabe B. 190j. 4

7. Lehrbuch der Erdkunde - S. 13

1904 - Trier : Lintz
Oberflächenformen der Erde, 13 Nach dem allgemeinen Formgepräge werden die Gebiete der Erde entweder 1) als hochragende Gebirgs- und Bergländer mit großen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 2) als Hügellandschaften mit ge- ringen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 3) als Flachländer, in denen die vorkommenden Erhebungen gegenüber dem Ganzen völlig zurücktreten, und 4) als Ebenen, die dem Auge gar keine Höhenunterschiede zeigen, be- zeichnet. Die Flachländer und Ebenen werden nach der Höhenlage als Hoch- länder bezw. Hochebenen und als Tiefländer bzw. Tiefebenen unterschieden. Die Gebirge bezeichnet man nach der Art, wie ihre Einzel- erhebnngen gruppiert sind, 1) als Ketten- oder Kammgebirge, wenn die Einzelberge sich wie die Glieder einer Kette zu einer langen Bergreihe aueinanderschließen und durch einen mehr oder weniger deutlich ausgeprägten Kamm verbunden sind, 2) als Gruppengebirge, wenn sie mehr in die Breite gelagert sind und leine bestimmte Anordnung erkennen lassen, was auch beim Berg- und Hügellande der Fall ist, Z) als Massengebirge, wenn die Gebirgsmasse überhaupt wenig gegliedert ist, wie beim Harz, 4) als Tafel- oder Plateauländer, wenn sich Gebiete von ziemlich wagerechter Fläche mit steilem Aufstieg aus Nachbargebieten oder tiefen Talfurchen erheben. Nach der Entstehung und den weitern Bildungsvorgängen der Gebirge sind zu unterscheiden 1) Faltengebirge, die durch die Faltenbewegung der Erdkruste entstanden sind, 2) Rumpf- gebirge, deren frühere Faltenzüge zerstört sind, 3) Schollengebirge, die durch die senkrechte Schollenbewegung hervorgepreßt wurden, 4) Horstgebirge, wenn der här- lere Rest eines Gebirges wie ein Horst stehen geblieben ist, 5) Trümmergebirge, wenn kein geschlossenes Ganze, sondern nur uoch stark zerklüftete Trümmerreste übrig geblieben sind, und 6) Vulkangebirge. Die wichtigsten Bergformen (Abb. 1) sind 1) der Bergkegel, der wieder Steil- und Flachkegel und in jedem Falle zu- gespitzt und abgestumpft fein kann, 2) die Bergpyramide, deren Durchschnitt statt rund eckig ist, 3) die Berg kuppe mit, . 1: -h J r r la) Steilfegel, lb) F!achkegel, ü) Pyramide, breitem, gewölbeartigem Bau, 4) der Tafel- 3) Kuppe. 4> Taubers. 5) Höhenzug, berg mit steilen Abhängen und wagerechter Oberfläche und 5) der Höhen- oder Bergzug und Bergrücken mit langgestreckter Basis.

8. Lehrbuch der Erdkunde - S. 19

1904 - Trier : Lintz
Die Schweizer Alpen und ihr Vorland. Vi. Das Weser - Bergland nebst dem Harz und das Münstersche Becken. Vii. Das Thüringisch-sächsische Hügelland und seine Randgebirge. Viii. Das Sudeten-Gebirge und die Schlesische Bucht. D. Ix. Das Norddeutsche Tiefland. A. Die nördlichen Alpen und ihr Vorland. i. Die Schweizer Alpen und ihr Vorland. Von den deutschen Strömen ist der Rhein der einzige, der in den Alpen und zwar in der Schweiz auf dein St. Gotthard ent- springt. In dem Schweizer Hügel- und Flachlande sammelt er seine Quellflüsse. A. Die einzelnen Gebiete der Landschaft. 1. Die Schweizer Kauptalpen. *) Die Alpenketten und die Hauptgewässer der Schweiz strahlen von dem Gebirgsstocke des St. Gotthard (benannt nach einem Hospiz), der als Paß**) wichtig für den Verkehr von 8 nach N (Gotthardstraße und -bahn!) ist, aus. Seiu kahles Plateau liegt etwa 2000 m hoch. Die nördlich vom St. Gotthard zwischen Reuß und Aare gelegene Titlis-Gruppe hängt mit jenem im Fürka-Passe (Fnrka — Gabe- lung, 2440 m) zusammen. Sie ist benannt nach dem bekanntesten Berg- *) In dem mächtigen Hochgebirges er Alpen, das durch eine großartige Faltenbewegnng, eine Rnnzelung der Erdrinde entstanden ist, unter- scheidet man die Hauptalpen, welche die Mittelzone einnehmen, und die Voralpeu, welche diesen im N und im östlichen Teile der Alpen auch im 8 vorgelagert sind. Die Hauptalpen bestehen fast ausschließlich aus dem k ri st a l l i n i s ch en U r g e st ei n der Erde (Gneis, Granit, Glimmerschiefer u. s. w.), die Voralpen meist aus Kalkgesteiu, das iu einem Meere abgelagert wurde, weshalb sie auch als Kalkalpen bezeichnet werden. Im Gegensatze zum kristallinischen Gestein, das kleine und größere Kristalle enthält, nennt man Gesteinsarten, die, wie Kalkstein, Sandstein und Schiefer- gestein, im Meere schichtenweise abgelagert wurden, geschichtete oder Sediment- g est eine. Zu den kristallinischen Gesteinsarten gehören auch die vulkanischen G e steine. **) Paß nennt man eine Einsenknng in der Kammlinie des Gebirges, die von den Bewohnern als Übergangsstelle benutzt wird. 2-1-

9. Lehrbuch der Erdkunde - S. 23

1904 - Trier : Lintz
Der Schweizer Jura. 23 Genfer Sees läuft, läßt sich eine 10—20 km breite, bis zum Jura reichende Tiefenzone abgrenzen, die sogar unter 500 m liegt. In dieser Tiefenzone, die sich an der Einmündung der Aare in den Rhein schließlich bis zu 310 m senkt, sammeln sich alle Gewässer, die ihren Lauf nach N und Nw nehmen. Der eigentliche Hauptfluß der Schweiz ist die Aare. (Welche Richtung schlägt diese nach Verlassen des Thuner Sees ein? Wie ändert sie dieselbe und warum?) Nachdem die Aare den Wasserabfluß vom Neuchateler und Biel er See aufgenommen hat, trifft sie mit der Reuß und Limmat, zusammen (wo?). Sie biegt nun nach N um und mündet bald darauf in den Rhein. Der Rhein verläßt, nachdem er noch den Unter-See durchflössen hat, sein Läuteruugsbecken und fließt bis Schasshausen nach W. Er wendet sich dort nach 8, bildet bei Laufen den berühmten Wasserfall und biegt bald darauf wieder nach W um. Bis Bafel, wo er die Schweiz verläßt, behält er diese Richtung bei. Der berühmte Rheinfall bei Schaffhausen ist, was die Wassermasse anbelangt, der bedeutendste in Europa. Der Strom stürzt sich über eine schräg gerichtete Felsenbank, aus der vier Felsen malerisch hervorragen. Von der bewaldeten Höhe des linken Ufers blickt das Schloß Laufen auf das prächtige Bild, das der Rheinfall besonders im Juni und Juli, zur Zeit der Schneeschmelze in den Alpen, darbietet, hernieder. Die Höhe des eigentlichen Falles beträgt am linken Ufer 19, am rechten sogar nur 15 m. 4. Der Schweizer Aura. Die nordwestliche Umwallung der grabenförmigen Einfenknng der § 17. Schweiz wird durch deu langen Gebirgszug des Jura gebildet, der sich gleich den Alpen nach No hinzieht und sich aus dem nach ihm benannten Jurakalk aufbaut. Der 900—1200 m hohe Gebirgszug besteht als ein echtes Faltengebirge aus zahlreichen langgestreckten Parallel ketten, zwischen denen muldenförmige, fchmale und einförmige Längstäler eingesenkt sind. Die Parallelketten werden nur vou wenigen Bergknppen überragt. Die südöstlichste Kette erhebt sich am höchsten, jede folgende nimmt an Höhe ab, weshalb der Jura von der Schweizer Seite aus als eine gewaltige, stark verwitterte Gebirgsmauer, von der französischen als ein sanft ansteigender Landrücken erscheint (Abb. 5). Nach No ver- breitert und verflacht sich der Jura immer mehr. Bedeutende Gipsel sind im S der Cret de la Neige (kräh dö la näj', spr. g wie in logieren, 1720 m) und im nördlichen Teile der Chasseral (1610 in). Aus dem bei Solothuru gelegenen Weißenstein

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 28

1904 - Trier : Lintz
28 Die Deutschen Kalkalpen und die Schwäbisch-bayerische Hochebene. Die Oberfläche des Schwäbischen Jura ist teils bewaldet, teils angebaut, teils ganz kahl und öde. Infolge der hohen Lage und des geringen Windschutzes hat sie ein rauhes Klima, weshalb das Gebirge auch den Namen Rauhe Alb führt. Während die Hochflächen infolge der Durchlässigkeit des Jurakalks unter Wasserarmnt leiden, sind die Täler und der Gebirgssnß reich an stark sprudelnden Quellen (im Volks- munde Töpfe genannt) und daher gut angebaut, geschmückt mit Feldern, Wiesen und Obsthainen. Eine Merkwürdigkeit des Schwäbischen wie auch des Fränkischen Iura ist ferner ihr Reichtum an Höhleu. Der Fränkische Jura ähnelt dem Schwäbischen. Auch er fällt nach Nw steil ab, während er sich nach der andern Seite ebenfalls allmählich abdacht. Er ist nur niedriger, da seine durchschnittliche Höhe 500 m beträgt. In seiner Richtung zeigt der Fränkische Iura bald eine Schwenkung nach N. In seinem nördlichen Teile liegt die „Fränkische Schweiz" mit malerisch zerklüfteten Felsbildungen. 3. Jas Iichtet-Gebirge. § 24. Nordöstlich vom Nordende des Fränkischen Iura, durch das Tal des Roten Mains von ihm getrennt, erhebt sich das Fichtel-Gebirge. Dasselbe hat nur einen geringen Umfang, bildet aber eine ziemlich be- deutende Erhebung. Der Hanptgebirgsstock liegt im Sw. Es ist dies der eigentliche Fichtelberg, dem als die höchste Erhebung der Schnee- berg (1060 in) aufgesetzt ist. Sowohl im 8 als auch im X zieht sich von ihm je ein Gebirgszug nach Ono ab. Dadurch erhält das ganze Gebirge die Form eines nach No offenen Hufeisens. Das Innere bildet ein wellenförmiges Plateau von etwa 500 m Höhe, das sich nach No allmählich senkt. Während alle höhern Teile des Fichtel- Gebirges in herrlichem Wald schmuck praugeu, ist dieses innere Plateau zum Teil wenigstens angebaut, zum Teil aber von Torsmooren*) bedeckt. 4. ?as Mölimisäj-öayerische Waldgebirge. § 25. Südöstlich vom Fichtelgebirge beginnt, ebenfalls durch eiue Senke von ihm getrennt, der lange Zug des Böhmisch-bayerischen Wald- gebirges, das sich uach 80 bis zur Donau hin erstreckt. Es ist ein umfangreiches Gebirge, das nach 8 an Höhe und Breite bedeutend wächst und dort eine gewaltige Erhebungsmasse darstellt. Als eiu sehr *) Torfmoore nennt man Sumpfflächen, welche mit modernden Pflanzen oft meterhoch bedeckt sind. Sie entstehen da, wo das Regenwasser keinen oder nur sehr langsamen Abfluß findet und der Boden zugleich uicht durchlässig genug ist, so daß das Wasser auch nicht eindringen kann.
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