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An Höhe steht unser Landsmann Hochwald allerdings
einem Harze, Schwarzwald, Riesen- und Fichtelgebirge u. a.
Höhenriesen des deutschen Vaterlandes nach; aber der Ruhm
kann ihm nicht abgestritten werden, daß seine höchste Spitze,
der Erbeskops (25309, zugleich der höchste Punkt der ganzen
Rheinprovinz ist. Auch keine mächtigen Flüsse entströmen dem
Hochwald ; doch der Bäche, die er zahlreich von rechter und
linker Seite entsendet, braucht er sich sicher nicht zu schämen.
Gewiß kein Gebirg unseres Vaterlandes hat schönere und fisch-
reichere^ Bäche aufzuweisen, als der Hochwald. Wir nennen nur
den Primsbach, der unweit des Dorfes Damfloß, bei Hermes-
keil, der rechten Hochwaldseite entspringt, und rasch und kräftig,
wie ein rüstiger Bursche, ein mehr als 8 Meilen langes, schönes
und fruchtreiches Thal durcheilt, mehre großen Hüttenwerke,
Mühlen und Achatschleifen treibt und auf seinem Laufe die nicht
unbedeutenden Hochwaldbäche: Löfter, Wadrill u. m. a. auf-
nimmt. Dadurch wächst derselbe so stark an, daß er in seiner
Mündungsgegend, bei Dillingen an der Saar, mit Nachen be-
fahren werden kann, er also Anspruch auf den Namen „Fluß"
machen dürfte. Eben so wenig sind die Bäche, die der linken
Abdachung des Hochwaldes entquellen, zu verachten. Da ist es
zunächst die schöne Ruwer, stark und kräftig genug ein Eisenwerk
zu treiben und auf ihren: Rücken das auf den waldigen Anhöhen
ihrer Umgebung gefällte Klafterholz den Gestaden der Mosel
zuzuflößen. Dann die wilde Dhron, die in der Nähe des stum-
pfen Thurmes entspringt und sich in vielfachen Windungen
zwischen schaurige:: Felsenklüften und dunkeln Waldhügeln hin-
durchzwängt. Auch der Feller- und Kautenbach sind acht-
bare Söhne des Hochwaldes.
Das wollen wir indeß nicht läugnen, daß der Hochwald
ein recht rauher Geselle ist, den einen großen Theil des Jahres
kalte Nebel umlagern und frostige Winde umbrausen, daß auf
seinem Rücken und in seinen Saumgegenden der Schnee eher
und tiefer liegt und länger festes Lager hält, als anderwärts;
daß an seinen Höhen und an seinen unmittelbaren Abdachungen
weder der Weinstock gedeiht, noch Pfirsiche und Aprikosen blühen.
Aber des Guten bietet der Hochwald dennoch viel. Sein Holz-
reichthum versieht Stadt und Land mit Brennbedarf, viele
Hüttenwerke mit Holzkohlen, liefert den Gerbereien Loh, den
Schiff- und andern Bauleuten Nutzholz mancherlei Arten.
Tausende Menschen, Holzhauer und Köhler, Fuhr- und Zimmer-
leute finde:: ihren täglichen Unterhalt in des Hochwald's reichen
Schlägen. Andere, vielleicht nicht minder an Zahl, durchbrechen
die Berge und fördern aus ihren Tiefen Eisenerz und Dach-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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401
verriethen. Besonderes Kennzeichen war eine bogenförmige Oeff-
nung im Erdgeschosse, welche theils zur Thüre, theils zum Fenster
bestimmt war.
3&8. Das Moselthal und der Weinbau.
Das Moselthal von Trier bis Koblenz bildet einen Land-
streifen der — die Krümmungen des Flusses nicht mitgerechnet,
— etwa 13 Meilen lang und im Durchschnitt von der einen
Thaluferhöhe zur andern, soweit zu beiden Seiten der Weinbau
geht, etwa eine Meile breit ist. Aus diesem Streifen gibt es
wenigstens 200 menschliche Wohnorte; Städte, Flecken, Dörfer,
Weiler, Schlösser und Klöster. Der Lauf der Mosel geht durch
das rheinische Schiefergebirge und zwar der Quere nach und ist
daher, wie der Laus aller in Querthälern gehenden Flüsse, sehr
vielfach gewunden und gekrümmt. Die Krümmungen sind also
groß, daß der Weg von Trier bis Koblenz am Ufer des Flusses
sich verdoppelt. Stellenweise wirft sich der Fluß derartig herum,
daß er gerade in entgegengesetzter Richtung strömt. Es scheint
zuweilen, als wolle er wie eine Schlange, die sich in den
Schwanz beißt, wieder zu seiner Quelle zurück. Die meisten
dieser Krümmungen sind sehr kurz. Der Lauf des Flusses er-
scheint daher wie ein viel gewundenes Band. Vermittelst dieser
Krümmungen schneidet er aus dem Festlandkörper eine Menge
von Halbinseln von sehr manchfaltigen Figuren heraus, die sich
zum Theil als sehr lange, meistens als breitköpfige Landzungen
darstellen.
Diese vielfachen Flußwindungen gehören mit zu den An-
nehmlichkeiten einer Moselfahrt. Der Fluß wird dadurch gleich-
sam in eine Menge Stücke zerschnitten. Oft ist der Abschnitt
so klein und das Ende so hinter Bergen versteckt, daß man
glaubt, man sei in einen Sack gerathen oder man befinde sich
auf einem kleinen, einsamen Bergsee, bis dann auf einmal bei
einer neuen Wendung der Silberfaden wieder sichtbar fortläuft.
Auf der innern Seite jener Krümmungen ist der Fluß gewöhn-
lich mit voller Gewalt gegen die Felsen gestürzt, welche ihn
zur Umkehr zwangen, und hat sie angenagt. Sein Bett ist
daher hier tief ausgehöhlt und die Thalwände sind schroff und
steil abgeschliffen, während die gegenüberliegende Halbinsel, von
welcher sich der Fluß zurückzog, niedriger und flacher und mit
dem fruchtbarsten Wiesenboden bedeckt ist. Es bieten daher die
beiden Uferseiten immer die reizendsten Gegensätze dar: auf der
einen hohe Felsengelände, von ohen bis unten mit dunkler
Buschwaldung, oder mit zahllosen Weingärten besetzt; auf der
Iii. 26
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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353
bald einzeln stehend, bald aneinander gereiht. Im Amselgrunde
stürzt der brausende Amselfall über eine hohe Felsengrotte herab,
und vom umwaldeten Hoch steine führt der Weg durch eine
Felsenschlucht auf Stiegen und Leitern zum tiefen Thale hinab.
Von Hohenstein, das mit seinem alten, halbzerfallenen Schlosse
auf den jenseitigen Höhen liegt, geht's auf die Felsenplatte des
Brandes, wo wiederum eine wundervolle Fernsicht uns reichen
Lohn gewährt. Auf fast senkrechten Treppen und steilen Sand-
wegen gelangt man in die Tiefen des Grundes und endlich zum
Elbthale und zum nahen Schandau. Durch den frischen
Waldesduft des romantischen Kirnitzschgrundes, von Felsenwän-
den, die wie Riesenmauern sich aufthürmen, und dichtbewaldeten
Höhen begrenzt, wandert der Reisende am Wasserfalle vorüber
und dann auf Schlangenwegen hinauf zu dem mächtigen Felsen-
thore des Ku hst al l es. Musik begrüßt ihn, und durch Spalten
und Höhlen umklettert er die hohen Felsmassen. Jetzt führt der
Weg wieder hinab in das weite Waldthal und dann hoch hinauf
bis auf die höchste Spitze des Meißner Hochlandes, den großen
Winterberg. Weit schaut das Auge hier hinein in das
Sachsen- und Böhmerland, und überall erheben sich waldige
Bergreihen und Bergspitzen und kahle Felsenwände und Felsen-
kegel. Rach Süden zu begrenzt den Horizont der riesengrabähn-
liche Schneeberg. Mehr nach Westen gewendet, erblickt man
den stark befestigten Kö nigstein und ihm gegenüber den Lilien-
stein. Seitwärts an ihm vorbei gewahrt man in nebeliger
Ferne die stolzen Thürme von Dresden. Oestlich schaut man
in's Lausitzergebirgemit seiner höchsten Kuppe, der L a u s ch e.
— Vom Winterberge kommt man nach Böhmen hinein, zum
Prebisch thore, wo die Felsen eine hohe Brücke gebildet und
in wunderbaren Gruppirungen sich gestaltet haben.
Die Bevölkerung, ^welche auf den Hochflächen und in den
Thälern der sächsischen Schweiz sich niedergelassen hat, ist größer,
als daß Ackerbau und Viehzucht sie ausreichend nähren könnten.
Für einen großen Theil der Bewohner ist die Elbe die Lebensader.
Sie gibt dem Schiffer Erwerb, der Holz und Steine auf ihr
hinabfährt und Kolonialwaaren zurückbringt. Sie ist es auch,
die der gefährlichen Arbeit des Steinbrechers den Absatz ermöglicht.
Zu beiden Seiten der Elbe liegen mehr als hundert Steinbrüche,
oft in ziemlicher Höhe, von welcher die behauenen Steine auf
sogenannten Schleppen pfeilschnell heruntergelassen werden. Die
Arbeit der Steinbrecher ist aber eben so schädlich, als gefährlich.
In Folge des vielen Einschluckens von Sandstaub überlebt man-
cher kaum das vierzigste Lebensjahr. Um die Felsblöcke loszu-
Iii, 23
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mit der Grafschaft Pyrmont 22 Q.-M. mit 62,000 Protest. Ew.; Hauptst.
ist Arolsen mit 3,000 Ew. — Viii. Lichtenstein ist nur 2'/2 Q.-M.
groß und zählt 6,000 Ew.; Hauptort ist Vaduz mit fürstl. Schloste.
319. Der Niseköerg.
Ich will dich auf einen Berg führen im thüringer Walde; das ist
im ganzen Gebirge beinahe der höchste und gewiss der schönste. Als
einst, so geht eine Mär, das Land und Gebirge umher mit un-
geheuerem Wasser bedeckt war. da sah die Spitze des Berges noch her-
vor, wie eine Insel aus dem Meere) daher soll der Berg seinen Namen
Inselsberg haben. Noch jetzt, wenn du auf dem Gipfel des Berges
früh Morgens beim Aufgange der Sonne harrest, kann dir's begegnen,
dass du rings um dich ein weites Meer wogen siehst, nicht von Wasser,
sondern von Nebel. Aber wenn die Sonne das Nebelmeer bezwungen
und als Thau ausgegossen hat über die Thäler, dann liegt glänzend
und grünend eine weite Gegend um dich ausgebreitet, darin kannst
du mehr als 150 Dörfer, Städte und S chlö ss er erblicken.
Da glänzt in der aufgehenden Sonne Schloss Friedenstein über
der Stadt Gotha, und weiterhin Erfurt mit seiner Festung, von der
die Kanonen drohen, und mit seinen Domthürmen, auf denen eben der
Morgen eingeläutet wird; da blickt ziemlich vom Norden her aus den
grünumlaubten Bergen heraus die alte graue Wartburg zu dir her-
über; den Schneekopf und Beerberg siehst du, die dem Inselsberg
nach der einen Seite hin die Aussicht versperren, weil sie selbst noch
ein wenig höher sind, als er; — Aöasn Süden aber siehst du den Dolmar
bei Meiningen, die seltsamen Gleichberge bei Römhil d, und auch
zum blauen Rhöngebirg reicht dein Blick, wo der Bayernkönig
regiert und auf dem hohen Kreuzberge Mönche im einsamen Kloster
wohnen. Und hast du scharfe Augen, so kannst du dort im Norden in
weiter Ferne, in der goldenen Aue den Kyffhäuser Berg erkennen,
in dem, ivie die Leute sagen, der mächtige Kaiser R othb art schon
über 700 Jahre lang am steinernen Tische sitzt und schläft; oder noch
weiter hin zeigt sich, wie eine Wolke, der hohe Brocken oder Bloks-
berg, auf dem, wie das Märchen erzählt, zu Walpurgis die Hexen
ihren Tanz und Spuk halten.
320. Das Kurfürstenthum Hessen und die Landgrafschaft
Hessen-Homburg.
Ersteres enthält 208 Q.-M. und zählt 850,000 meist Protest. Ew.
Es ist ein gebirgiges, zum Theil rauhes und unfruchtbares Land:
dennoch ist namentlich Viehzucht bedeutend, desgl. der Bergbau. Haupt-
stadt ist Kassel a. d. Fulda mit 35,000 Ew. —
Letzteres umfaßt 8 Q.-M. mit 25,000 meist Protest. Ew.; Städte
sind Homburg und Meisen heim.
321. Deutschlands freie Städte.
I. Frankfurt a. M., hat ein Gebiet von 2 Q.-M. mit 79,000
Ew. Es war in älterer Zeit (von 1355 an) Krönungsstadt der deut-
schen Kaiser, und ist seit 1815 Sitz der deutschen Bundesversammlung.
Karl d. G. wohnte sehr gerne hier und wurde daselbst 704 eine
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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366
durch die Niederungen Schlesiens nach Brandenburg und Pomniern
dem Norden zu, rechts vom Gebiete der Weichsel, links von dem der
Elbe begrenzt.
Noch östlicher liegen die Provinzen Posen und Preußen. Beide
sind von gleicher Natur wie Brandenburg und Pommern, kärglich
bevölkert und theilweise unsruchtdar. Fischerei und Schifffahrt sind
Hauptnahrungszweige längs der Ostseeküste, an der sich auch beson-
ders als Naturmerkwürdigkeit der von Nordweststürmen vom Meere
ausgeworfene Bernstein sinvet. Ganz verschieden von diesen einförmi-
gen Ebenen, die selten eine Höhe zum freien Fernblick bieten,
ist ein ziemlicher Theil der äußerst fruchtbaren Provinz Sachsen,
besonders in ihrem an Sagen und Ruinen reichen thüringischen Theile,
sowie der größte Theil der westlichen, obwohl viel kleineren Hälfte
der Monarchie. In oer Rheinprovinz erheben sich zu beiden Seiten
des sie durchströmenden Rheines herrliche Berg- und Hügelreihen mit
ihren zahlreichen Burgruinen, Rebenpflanzungen oder waldgekrönten
Rucken. So im Süden der an Rebengewächs reichen Mosel der
Hunnsrück, im Norden das vulkanische und gestaltenreiche, doch unfrucht-
bare Eifelgedirge; auf dem rechten Rheinufer dagegen das malerische
gesegnete Siebeugebirge mit Drachenfels. In Westphalen bilden der
Haarstrang mit dem bucheureichen Teutoburger Walde die Grenzscheide
des deutschen Gebirgslandes im Norbwesten. Wie verschieden ist dieser
Theil der großen Monarchie von jenen! östlichen, und doch umschließt
derselbe das Stammland, um das sich allmählich seit fast 200 Jahren
die übrigen Lande schaarten. Kaum ein Hauptstaat Eurcpa's hat sich
in kurzer Zeit nach allen Seiten hin verhäunißmäßig so vergrößert, wie
Preußen, desien Fürsten als Kurfürsten von Brandenburg im Laufe
der Jahrhunderte, besonders seit den Zeiten des großen Kurfürsten,
unter Friedrich dem Großen und Friedrich Wilhelm Iii. theils auf
friedlichem Wege, theils mit dem Schwerte in der Hand, oft unter
den größten Gefahren für den Bestand des Ganzen, die glücklichsten
Erwerbungen machten.
Es ist ein wehrhaftes, waffenkundiges, treues Volk, das diesen
Boden bewohnt; das zeigt die Geschichte früherer Jahrhunderte so wie
des gegenwäitigen. Mag jeder Hauptstaat Europa's in seiner natür-
lichen Beschaffenheit seinem Bewohner mehr oder weniger Schutz gegen
äußere Feinde bieten; mag das stolze Britannien in Mitten des Meeres
liegen; Frankreich sich durch Pyrenäen, Alpen und Rhein zu decken
suchen; Rußland sich an seine weiten, eisigen, asiatischen Steppen lehnen;
Oesterreich hinter den Mauern seiner Grenzgebirge Sicherheit suchen
und finden: Preußen wäre gegen Ost und West, wie auch wegen
seines langgestreckten und getrennten Gebietes, jedem Feinde Preis ge-
geben, fände es nicht in den Hunderttausenden seiner streitbaren Männer
die stärkste Schutzwehr gegen jeden Angriff. Kein gesunder, kräftiger
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Extrahierte Personennamen: Bernstein Friedrich Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
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ergötzlichen Blocksbergsgeschichten zu denken. Es ist ein äußerst erschöp-
sender Weg, und 'ich war froh, als ich endlich das langersehnte
B r o ck e n h a u s zu Gesicht bekam.
Dieses Haus, das auf der Spitze des Berges liegt, wurde i. I.
1600 vom Grafen S t o l l be rg - W ern ige r od e erbaut. Die Mauern
sind erstaunlich dick, wegen des Windes und der Kalte im Winter; das
Dach ist niedrig. Vor dem Hause steht eine thurmartige W arte. und
bei dem Hause liegen noch zwei kleine Nebengebäude, von denen das
eine in früheren Zeiten den Brockenbesuchern zum Obdach diente.
331. gfie Hiesenhoppe.
Die Riesenkoppe ist die höchste Bergspitze des ganzen
Riesengebirges, in ihrer Nähe sind am höchsten der
Brunnenberg und die schwarze Koppe. Die Riesenkoppe
besteht, wie das ganze Riesengebirge, aus Granit, einer
harten Steinart. Nur in ihrer tiefern Umgegend findet
sich noch das Knieholz ; sie selbst ist theils kahl, theils mit
Moosen und andern Alpenpflanzen bewachsen ; es herrscht
auf ihr eine todte Stille, da Wild und Vögel fast nie sich
bis zu dieser Höhe erheben. Die Aussichten von der
Riesenkoppe gehen sehr weit. Man überblickt einen be-
deutenden Theil von Böhmen bis zur mährischen Grenze
hin, ganz Niederschlesien bis zur Oder hin und auch
einige Striche jenseits derselben, einen bedeutenden Theil
von Oberschlesien und einen grossen Strich der Lausitz.
Eine unendliche Menge von Bergen und Klüften, von
Städten und Dörfern, von Wäldern und Feldern, von Wie-
sen und Auen liegt in der ganzen Runde umher. Zunächst
zu den Füssen dehnt sich gegen Westen und Nordwesten
kahl und öde die weisse Wiese und der ganze böhmische
und schlesische Kamm des Gebirges aus. Einsam und
öde liegen in dieser menschenleeren Fläche die beiden
Wiesenbauden, jede einzeln für sich. Gegen Mitternacht
fällt der Blick hinab in die grünen Vorberge der schlesi-
schen Gebirgsseite. Hier sieht man auch einen Theil des
grossen Teiches, der sich nördlich an der Koppe befindet,
die Dreisteine und andere Felsenmassen, so wie ein paar
Bauden am Abhange der Steifenlehne. Tiefer unten breitet
das schöne Schmiedeberger Thal sich aus mit den ver-
schiedenen Anhöhen, Dörfern, Wiesen, Bleichplätzen und
Gärten. Ueber dieses Thal hinweg erheben sich wieder
sanite Hügel und die hohen Berge gegen Landshut und
Kupferberg hin. Mehr zur Linken hin liegt das grosse
Hirschberg selbst mit seinen Thürmen, das freundliche
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341. Das Heimathland.
Wo dir, o Mensch! Gottes Sonne Zuerst schien; too dir die Sterne
des Himmels Zuerst leuchteten; too seine Ilitze dir Zuerst die Allmacht
offenkurten und seine Sturmwinde dir mit heiligen Schrecken durch die
Seele krunsrten: du ist deine Keke; du ist dein Heimuthlund.
Wo dus erste Menschenuuge sich lickend über deine Wiege neigte;
too deine Mütterlich Zuerst mit Freuden unk dem Schoosse trug und
dein Vuter dir die Mehren der Weisheit in's Herz gruk; du ist deine
Miede; du ist dein Heimuthlund.
Und seien es Kuhle Felsen und öde Inseln, und toohne Arbeit und
Mühe dort mit dir, du musst dus Mund etoig lieb Huken; denn du bist ein
Mensch, und sollst es nicht kergessen, sondern behalten in deinem Herzen.
342. Der Regierungsbezirk Trier
ist der südlichste Bezirk der Rheinprovinz, der südwestliche des ganzen
Staates und hat einen Flächenraum von 131 Q.-M. Er grenzt gegen N.
und O. an die Regierungsbezirke Aachen und Koblenz, an oldenburgisch
Birkenfeld und den bayrischen Rheinkreis, gegen S. und W. an
Frankreich und Belgien. Tie Oberfläche ist gebirgig; Hauptgcbirge
sind die Eifel und der H u n n s r ü ck e n. Die Eifel, eine Hochebene,
liegt auf der linken Seite der Mosel, ist vielfach durch Thäler zer-
rissen und bietet dem Naturforscher viele Merkwürdigkeiten dar. Sie
hat nämlich Berge, welche erloschene Vulkane sind,° an der Stelle
vieler Krater sind jetzt See'n, Maare genannt. Nebst den vielen
vulkanischen Produkten kommen vielerlei versteinerte Seethiere vor.
Die Versteinerungen sagen uns, daß der Boden, in welchem sie gefun-
den werden, ehemals Meeresboden war. Der westliche Theil der Eifel
ist der unfruchtbarste, wildeste und heißt Schnee-Eifel oder Schnei-
fel; an ihn schließt sich westlich, nach den Ardennen hin, die h o h e V e e n.
Der Hauptfluß ist die Mosel; sie entfließt in zwei Quell-Armen dem
Südende der Vogesen, durchströmt in einem flach eingefurchten Thals
die Lotharingischen Hochflächen, berührt dann die südlichsten Zweige
der Ardennen, erhält hohe, steile Thalränder, betritt oberhalb Perl
das preuß. Gebiet und bildet von hier ab bis zur Mündung der
Sauer die Grenze zwischen Preußen und dem Großherzogthum Luxem-
burg, nimmt später bei Conz die schiffbare Saar auf und bricht in
einem engen Thale, mit vielen kurzen Windungen, von Trier bis
Koblenz, zwischen dem Hunnsrücken und der Eisel hindurch. Von Toul
(in Frankreich) ab ist sie schiffbar. Bei Coblenz, Trier und Conz führen
steinerne Brücken über dieselbe. — In die Mosel münden: 1. die
Sauer mit der Our, Prüm und Nims; 2. die Kyll; 3. die Salm;
4. die Li e ser, alle aus dem linken, 5. die Saar mit Blies, Prims,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Birkenfeld
Extrahierte Ortsnamen: Aachen Koblenz Rheinkreis Frankreich Belgien Großherzogthum_Luxem- Koblenz Frankreich Coblenz
348
303 Deutschland
gehört zu den schönsten Ländern, welche die Sonne in ihrem Laufe
begrüßt. Unter einem gemäßigten Himmel, unbekannt mit der sengen-
den Luft des Südens, wie mit der Erstarrung nördlicher Gegenden,
bringt es Alles hervor, was der Mensch bedarf, ohne ihn zu ver-
weichlichen, zu verhärten, zu verderben. Der Boden ist fähig zu jeg-
lichem Anbau. Unter dem bleibenden Schnee der Alpen dehnen sich
die herrlichsten Weiden aus; an der kahlen Felswand zieht sich ein
üppiges Thal hinweg ; neben Moor und Haide erfreuen das Auge be§'
Menschen die kräftigsten Fluren, geeignet zu den schönsten Saatfeldern
und zu den herrlichsten Erzeugnissen des Gartenbaues. Fruchtbäume
prangen in unermeßlicher Menge und in jeglicher Art, vom sauern
Holzapfel bis zur lieblichen Pfirsiche, und Weinreben zieren die Hügel
und Abhänge der Berge. Kein reißendes Thier schrecket, kein giftiges
Gewürm drohet, kein häßliches Ungeziefer quälet. Aber Ueberfluß ge-
währt das Land an nützlichem Vieh, an kleinem wie an großem, für
des Menschen Arbeit, Zwecke und Genüsse. Das Schaf trägt Wolle
für das feinste Gespinnst; der Stier verkündigt Kraft und Stärke in
Bau und Gestalt; das Pferd geht tüchtig einher im Fuhrwerk, prächtig
vor dem Wagen des Großen und stolz als Kämpfroß unter dem
Krieger; die Biene sammelt auf den blumenreichen Wiesen und Matten
große Vorräthe Honig, und selbst die zarte Seidenraupe wird auf
deutschen Boden heimisch und fertigt ihr kostbares Gespinnst. In
ihrem Innern birgt die Erde große und reiche Schätze. Aus vielen
unerschöpflichen Quellen sprudelt sie freiwillig dem Menschen Heilung
zu. Den fleißigen Bergmann belohnet sie bald mit dem edelsten Ge-
würze, dem Salze, bald mit Silber und Gold, hinreichend für den
Verkehr und die Verzierung, bald mit Eisen in Menge, dem Manne
zur Waffe und Wehr, zu Schutz und Schirm dem Volke. Ein solches
Land, mit so reichen Gaben, Eigenschaften und Kräften ausgestattet,
ist von der Natur unverkennbar bestimmt, ein großes, starkes Volk
zu ernähren in Einfalt und Tugend, und eine hohe Bildung des Geistes
in diesem Volke durch Uebung und Anstrengung zu erzeugen, zu er-
halten, zu fördern.
Der südliche Theil Deutschlands ist gebirgig, der nördliche eben.
Fast in der Mitte erhebt sich das Fichtelgebirg, östlich davon der
Böhmerwald, mit dem wieder das mährische Gebirg, das
Riesen- und Erz gebirg zusammenhängt. Die Tyr vier Alpen,
die rauhe Alp und der Schwarzwald liegen südlich und südwest-
lich vom Fichtelgebirg. An Flüssen ist Deutschland überreich; 500
durchströmen dasselbe, wovon 60 schiffbar sind. Hauptflüsse sind:
Der Rhein; er entspringt auf dem St. Gotthard, hat einen Lauf
von 190 Meilen, nimmt die Nebenslüffe Neckar, Main, Lahn, Mosel
mit Saar, Sieg, Wupper, Ruhr und Lippe auf, und ergießt sich in
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Extrahierte Personennamen: Bergmann Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschlands Böhmerwald Schwarzwald Deutschland Rhein Main
405
gewesen bei mir, lieb' Mutter hat mich geführt. — Es hat
lieb' Mutter getragen ein Licht, ein Hündlein lief dabei, das
Hündlein war so weiß wie Schnee, es war so freundlich und
treu."" — „Das war die Mutter Gottes, mein Kind, sie hat
dich vom Tode befreit, in Eberhardsklaus hab' ich zu ihr ge-
weint, sie wandt' in Freude mein Leid." — „Kommt, danket
mir in Eberhardsklaus!" Sie gehen und opfern den Kranz,
die Blumen, das Zweiglein, und Wunder! die blühen noch stets
und in ewigem Glanz.
331. Die Eifel.
fr~* Nachdem die Feuerberge der Eifel erloschen und von der gebietenden
Natur den Arbeiten der Cyclopen ein Ziel gesetzt worden und sie ihre ge-
waltigen Werkstätten verlassen mußten; — als die ausgebrannten Krater bei
ihrem Erlöschen in grauenhafter, schwarzer und leerer Tiefe gleich den Rachen
getödteter Riesenthiere gen Himmel dräuten; als das Innere dieser mächtigen
Herde offen und frei da lag: da wäre es für den forschenden Menschen,
wäre dieser Zustand geblieben, ein Hochgenuß gewesen, sich hinab zu wagen
in die Tiefe, und sich neue Zweige des Wissens zu erschließen. Aber wie
Gott sein Walten in ewiges, undurchdringliches Geheimniß hüllt und
dem spürenden und forschenden menschlichen Geiste, obgleich nach seinem
Bilde geschaffen, ein Ziel setzt und ihm durch jegliches feiner Werke zu-
ruft: „Mein ist die Macht!" so hat er auch hier dem Auge des Sterb-
lichen jedweden Blick verwehrt. — Es füllten sich diese verlassenen Werk-
stätten auf geheimnißvolle Weise mit hellem, reinem Wasser, wodurch
sich See'n bildeten, die um so eigenthümlicher erschienen, als sie ohne sicht-
baren Zufluß gleich wie im Grabe meist in hohlen, steilen Bergen liegen und
durch keinen Sturm in Aufregung versetzt werden können; nur bei heftigem
Winde fließen die gepeitschten Wellen in ewiger Folge rascher dahin. Diese
ihre Höhe niemals verändernden Wasser sind unter dem Namen „Maare"
bekannt. Von steilen Bergwänden trichterförmig eingeschlossen, liegen diese
Maare gleich schwarzem Leichentuche vor dem Auge des Beschauers ausge-
breitet und machen bei der sie umgebenden kümmerlichen Vegetation einen
trüben Eindruck auf ihn, zumal an den meisten derselben tiefe Stille und
melancholische Einförmigkeit herrscht, die noch durch das Schweigen der ge-
fiederten Bewohner der Lüste erhöht wird.
Im Kreise Daun befinden sich allein fünf solcher Maare. Der gleich
unterhalb des Kreisortes Daun gelegene, 1673' über den Meeresspiegel sich
erhebende „Mäuseberg", ein erloschener, gewaltiger Vulkan, an dessen Fuße
die Lieser sich hinschlängelte, zählt 3 Maare: das erste, das „Gemündener"
Maar mit einer Fläche von 30 Morgen, 80 Ruthen und einer Tiefe von
200 Fuß; das zweite, das „Weinfelder" Maar mit einer Fläche von 86
Morgen, 140 Ruthen und einer Tiefe von 300 Fuß, und das dritte, das
„Schalkenmchrener" Maar mit einer Fläche von 86 Morgen, 87 Ruthen
und einer Tiefe von 100 Fuß. Die beiden ersten haben weder sichtbaren
Zu- noch' Abfluß, dagegen das letztere einen schmalen Abfluß, der gleich unter-
halb eine Mühle treibt, da es nach Osten ein flaches Ufer hat, auf welchem
das Pfarrdorf Schalkenmehren gelegen. Dieses Maar enthält schmackhafte
Fische, besonders Hechte, darunter oft riesenhafte Gesellen, und vorzügliche
Krebse; dre beiden ersteren Maare sind wegen Mangels an Nahrung äußerst
spärlich bevölkert. Am nördlichen Einflüsse des Weinfelder Maares befindet
sich ein einsames, altes Kirchlein mit einem Friedhofe, der zur Gemeinde
Schalkenmehren gehört. Häusig findet man die Gebeine der hier Beerdigten
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Eberhardsklaus Eberhardsklaus Daun Daun
352
Doch in der Armen Herzen
Wird ihrer noch gedacht,
Im Städtlein, das sie milde,
Dem Herren dargebracht.
Das Glück dreht sich im Kreises
Es schwindet wie die Zeit.
Der Fugger Namen preiset,
Noch heut' die Fugger ei.
3 Io. Der reichste Fürst.
Preisend mit viel schönen Reden ihrer Länder Werth und Zahl
Saßen viele deutschen Fürsten einst zu Worms im Kaisersaal.
„Herrlich", sprach der Fürst von Sachsen, „ist mein Land und meine Macht,
Silber hegen seine Berge wohl in nianchem tiefen Schacht."
„Seht mein Land in üpp'ger Fülle," sprach der Kurfürst von dem Rhein,
„Golvne Saaten in den Thälern, auf den Bergen edlen Wein!"
„Große Städte, reiche Klöster," Ludwig, Herr zu Bayern, sprach,
„Schaffen, daß mein Land den Euern wohl nicht steht an Schätzen nach."
Eberhard, der mit dem Barte, Württembergs geliebter Herr, sprach:
„Mein Land hat kleine Städte, trägt nicht Berge, silberschwer: doch
Ein Kleinod hält's verborgen; daß in Wäldern, noch so groß, ich mein
Haupt kann kühnlich legen jedem Unterthan in Schooß."
Und es rief der Herr von Sachsen, der von Bayern, der vom Rhein:
„Graf im Bart! Ihr seid der Reichste, Euer Land trägt Edelstein!"
311. Die sächsische Schweiz.
Wer hätte noch niemals von der sächsischen Schweiz gehört?
Von den hohen Bergen und tiefen Thälern, den Felsenkegeln
und Steinschluchten, die dem Meißner Hochlande sein schweizeri-
sches Ansehen geben? Da, wo die Elbe durch ein enges Felsen-
thal aus Böhmen sich windet, liegt diese Gegend. Hohe Berge
mit reizenden Fernsichten und ungeheuere Steinmassen wechseln
mit freundlichen Thälern, mit Schluchten und Abgründen; und
die Sandsteinfelsen stellen oft die wunderbarsten, bald Staunen,
bald Entsetzen erregende Gruppirungen dar. Neben dichten
Waldungen ziehen sich Felder und Wiesen bis über die steilen
Bergabhänge hinauf und geben dem Ganzen ein belebendes,
freundliches Ansehen. Durch die bald weiten, bald engen Thä-
ler, oft über Felsenmassen sich herabstürzend, strömen krystallreine
und forellenreiche Bäche, die zahlreiche Mühlen in Bewegung
setzen und dem Holzvertriebe aus den fernen Waldungen nach
der Elbe die größte Erleichterung verschaffen. Auf den Höhen
und am Fuße der Berge liegen zahlreiche Dörfer, umgeben von
Feldern, Wiesen und Wäldern.
Wenn man von Pillnitz, wo der Porsberg den Ein-
gang zur sächsischen Schweiz bewacht, durch den Ottowalder
Grund mit seinen hohen, schauerlichen, überragenden Stein-
maffen auf den hohen Felsenvorsprung der Bastei hinaustritt,
da sieht das Auge nach Osten gewendet, nur Berge und Felsen,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]