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1. Geschichte des Mittelalters - S. 113

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Das Rittertum. V 2i33. geistlichen Fürsten, von denen manche, rote die sterreicher und Thringer, an Glanzentsaltung mit dem Kaiser wetteiferten; der Kaiser selbst war der erste Ritter. Es war der hohe Adel des Reiches, Gepanzerte, die mit Tro und Knechten ausrckten. Ihre Macht beruhte auf ihrem Erund-besitz, der auch bei einfachen Grafen neben Burg und Palas ganze Drfer mit ihren Kirchen, Bauernhfe und Schmieden, Mhlen und Brennereien, Wlder und Weinberge, Salinen und Kalkfen umfassen konnte, aber auch aus den mtern, die der König ihnen oder ihren Vorfahren verliehen hatte. Die zweite Gruppe machte den Kern des kaiserlichen Heeres aus und schlug des Kaisers Schlachten: das waren die Ministerialen, jngere Shne des hohen Adels bis herab zu Leuten hriger Abkunft, etile bei den Fürsten in Dienststellungen, die den kaiserlichen Hofmtern entsprachen. Zum Lohn erhielten sie Lehen mit Burgen, nach denen sie sich nannten. Die Ministerialen konnten zu den hchsten mtern auf-steigen, sogar Reichsfrsten werden. Im Frieden warteten sie dem Herrn bei seinen oder fremden Festen aus, zu denen sie ihn begleiteten; dabei erschienen auch ihre Frauen und Tchter in kostbaren Gewndern. Wie diese Klasse fhrte seit dem 12. Jahrhundert auch die dritte den Namen Herr": die fahrenden" Ritter, die um ein Lehen warben; der Waffendienst adelte. Es waren jngere Shne, die auf Erwerb an-gewiesen waren und bei Turnieren und Kriegen sich eifrig herandrngten; mitunter taten sie sich auch durch Plnderungen und Grausamkeiten un-rhmlich hervor. Auch fahrende Snger wie Walter von der Vogelweide gehrten zu diesem niedern Adel. Als vierte Stufe konnte man die Raubritter ansehen, die in der Zeit des Investiturstreites aufkamen und gediehen. Schon Heinrich der Lwe hat Raubritterburgen zerstrt. Dichterisch verewigt ist diese Gesellschaft im Meier Helmbrecht" (bersetzt von Ludwig Fulda). 3. Als Hauptwaffe diente jetzt statt des Schwertes die schwere Lanze. Gegen sie gewhrte die lederne Brnne mit ihren aufgenhten Eisen-schuppen keinen gengenden Schutz. Den gewichtigen Panzer aber, der nunmehr ntig wurde, mute dem Ritter ein Reitknecht anlegen helfen. Daher nahm er in der Regel mehrere Knechte und Pferde mit auf den Kriegszug; ein Wagen trug das Heergert und die Nahrungsmittel. Die Last dieser Bewaffnung machte den Ritter fr den Festungskrieg unbrauchbar; geradezu verhngnisvoll wurde sie im Sommer Italiens und auf den Kreuzzgen; im Turnier erstickte mancher oder wurde beim Sturze durch die Rstung verletzt. Schon unter Friedrich I. kommen auch gepanzerte Fusoldaten auf, die Kurzschwert und Pike mit Widerhaken, auch Bogen und Schleuder fhrten. Bald jedoch waren die Tage ritterlicher Herrlichkeit gezhlt. Keller, Geschichte. Teilii. 8

2. Griechische und römische Geschichte - S. 27

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Alexander der Groe. V 2 44 3. 27 4. Vom Strymon bis in die Sahara. 1. Im Frhjahr 334 berschritt Alexander den Hellespont zu Schiff; mitten im Meeresarm opferte er Poseidon und den Nereiden einen Stier und einen Weihegu aus goldener Schale. Wie einst Xerres, pilgerte er nach Ilion; er bekrnzte das Grab Achills, welchen das Knigshaus seinen Ahnen zuzhlte wie Herakles. Am Gr an: kos, einem Wsserlein", das zum Marmara-Meere fliet, errang Alexander seinen ersten Sieg. Er selber focht hier wie in allen Schlachten tapfer mit; der seinem Haupte schwang ein persischer Groer schon den Sbel, als ihm Kleitos (Elitus) den Arm samt der Schulter weghieb. 2. Nun zog der König an der Meereskste sdwrts; das Winter-lager nahm er im Innern des Landes. Die jungvermhlten Offiziere und Soldaten durften den Winter in der Heimat verleben. Im Herzen Kleinasiens holten sie dann das Heer wieder ein, bei Gordian. Dort in der Knigsburg stand ein uralter Wagen, der einer Weissagung gem den zwiespltigen Phrygern einst einen König und Schiedsrichter gebracht hatte: Midas, den Sohn des Bauern Gordios. An das Gefhrt knpfte sich das Orakel, wer feine verschlungenen Baststricke lse, solle König von Asien werden. Da durchhieb Alexander den ,,gordischen Knoten" mit dem Schwerte. Eilig ging's nun weiter nach Sden. Hei vom Marsche, strzte sich der König unweit Tarsos in den klaren, kalten Kydnosflu. Pltzlich sank er unter; bewutlos wurde er herausgetragen. Angst und Jammer erfllte das Heer. Der Arzt Philippos aber erbot sich, ihn rasch zu heilen. Alexander trank die von ihm bereitete Mischung, während er ihm ein Schreiben seines Feldherrn Parmenion berreichte, das ihn vor dem Arzte warnte. Sein Vertrauen ward belohnt: nach wenigen Tagen trat er wieder vor seine jubelnden Truppen. Es war die hchste Zeit. 3. Denn mit gewaltigen Heeresmassen kam ihm König Da-reios Iii. entgegen. Bei Issus griff ihn Alexander an und schlug ihn nach heiem Ringen. Darms entfloh, seinen Wagen preisgebend samt Purpurmantel, Bogen und Schild. In seinem Zelte fand man seine Mutter und seine Gemahlin, zwei Tchter und einen un-erwachsenen Sohn. Alexander lie die Frauen der das Schicksal des Groknigs beruhigen; am nchsten Tage soll er sie selbst besucht

3. Griechische und römische Geschichte - S. 7

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Odysseus. I 4 211 11. 7 5. Dort erwehrte sich seine treue Gattin Penelope mit Mhe der Unterknige, die um sie warben und sein Gut verpraten. Von Athene in Bettlergestalt verhllt, kam Odysseus heim und erlegte die Frevler mit seinem Bogen, den keiner auer ihm zu spannen vermochte. 6. Noch Schlimmeres harrte des Knigs Agamemnon. Sein Ahnherr Pelops, der Sohn des Tntalos, war gleich seiner Schwester Niobe aus Asien gekommen; durch einen Betrug hatte er die Hand einer Knigstochter gewonnen und damit das Land, das nach ihm den Namen Pelops-Insel (Peloponnes) erhielt. Seither lastete ein Gtterfluch auf seinen Nachkommen, den Tantaliden. Sie hatten Grliches zu tun und zu leiden. Auch die beiden Atreusshne (Atriden) Agamemnon und Menelaos. Zur Kriegsfahrt gen -troia sammelte Agamemnon die Acherflotte in dem Hasen Aulis. Aber der Fahrwind blieb aus. Agamemnon hatte eine Hirschkuh der Artemis gettet; und nun nutzte er, um die Gttin zu vershnen, ihr seine Tochter Jphigenia zum Opfer bringen. Das konnte seine Gattin Klytmnestra nicht verwinden. Als er vom Kriege heim-kehrte, berlieferte sie ihn dem Meuchelmrder, den sie durch ihre Hand gewonnen hatte. Nach alter Sitte hatte sein Sohn Orestes an der Mutter Blutrache zu vollziehen; aber seit der Tat hetzten ihn die Rachegeister, die Erinnyen (Furien), von Land zu Land. Endlich fuhr er mit seinem Vetter Pyldes nach Taurien (Krim). Dort erhoffte er nach entern Orakelspruch Heilung. Aber er ward alsbald ergriffen und sollte der Artemis geopfert werden. Da fand er in der Prie'sterin seine Schwester Iphigenie: von Aulls hatte die Gttin sie in ihren Tempel auf der fernen Skythen^Insel entfhrt. Nun heilte sie Orestes und kehrte mit ihm und seinem Freunde heim. Der Fluch war geshnt. Ii. Die Jonier und die Dorer. 1. Die Sage von der Dorischen Wanderung. 1. Die Menschheit war allmhlich so tief in Frevel versunken, da Zeus sie durch eine allgemeine berschwemmung, eine Sintflut, vertilgte. Nur das fromme Paar Deukalion und Pyrrha rettete er auf den Gipfel des Parnassos. Als die Gewsser sich verlaufen hatten, gebot das Orakel zu Delphi den beiden Alten, die Gebeine der groen Mutter hinter sich zu werfen; und sie warfen Steine, die

4. Griechische und römische Geschichte - S. 14

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
14 Die Persertriege. legen, durch den Hals der Halbinsel Athos einen Kanal ziehen und der den Hellespont eine hoppelte Schiffbrcke schlagen; als der Sturm sie zerri, gebot er, die Baumeister zu enthaupten und dem bitteren Wasser" 300 Geielhiebe zu geben. 2. Von Troia kommend, berblickte der Groknig auf marmornem Stuhl an der Meeresstrae seine Schiffe und Heerscharen, die Meer und fianb weithin bebeckten. Wohl mochte frohe Zuversicht [ein Herz schwellen, als er, selbst vielleicht der grte und schnste Mann seines Heeres, zu Wagen durch die Reihen fuhr und dann auf einer Prunkgaleere, unter golbenern Zelte thronenb, seine Flotte musterte! Sieben Tage und Nchte hinburch ohne Unterbrechung marschierten die Perser, festlich bekrnzt, der die Brcken; in der Mitte der König auf prchtigem Wagen, der mit heiligen Schimmeln bespannt war. 170 Myriaden, 1700000 Mann, soll allein das Land-heer gezhlt haben. Und dieser furchtbaren Heimsuchung stauben Sparta und Athen fast allein gegenber; die anberen Staaten unterwarfen sich ober schickten sich dazu an. 3. In den Thermopylen erwartete der junge Spartanerknig Leonibas mit 300 spartiatischen Hopliten und 6000 Bunbesgenossen den Feind; es war ein Engpa zwischen Eebirg und Meer, kaum breit genug fr einen Wagen. Oeries' Kerntruppen gingen vor gegen den Feind; die Barbaren prahlten, ihre Pfeile wrden die Sonne verdunkeln. Am Abend kamen sie zurck mit schwerem Verlust, viele Leute, aber wenig Männer". Am folgenden Tage griff unter des Knigs eigenen Augen seine goldstrotzende Garde an, die 10000 Unsterblichen". Die Griechen lockten sie durch verstellte Flucht in den Engweg, fielen sie dann unversehens an und warfen sie der den Haufen. Endlich fhrte ein Eingeborener, Ephiltes, um schndes Geld Ferres' Garden durch den Eichwald in den Rcken der Griechen. Im Morgengrauen erfuhren die Hellenen ihr Verhngnis. Jetzt entlie Leonidas die Bundesgenossen; die Spartaner wollten mit ihrem Könige sterben. Mit Blumen im Haar schritten die Griechen unter den Klngen ihres Kriegsgesanges in den letzten Kampf. Als die Lanzen zersplitterten, schwangen sie Schwerter und Messer; ja mit Steinen und

5. Griechische und römische Geschichte - S. 9

1916 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Odysseus und Agamemnons Heimkehr. I 62—U li. seiner Beschützerin Athene in Veltlergestalt verwandelt, kam Odysseus heim und erlegte die Frevler mit seinem Bogen, den niemand außer ihm zu spannen vermochte. 6. Noch Schlimmeres harrte des Königs Agamemnon. Sein Ahnherr Pelops, der Sohn des Tantalos, war gleich seiner Schwester Niobe aus Asien gekommen und hatte sich 'durch Betrug eine Königstochter errungen und damit das Land, das nach ihm den Narrten Pelops-Insel (Peloponnes) erhielt. Auf seinen Nachkommen, den Tantaliden, lastete daher ein Götterfluch. Sie hatten Gräßliches zu tun und zu leiden, auch die beiden Atreussöhne (Atriben) Agamemnon und Menelaos. Zur Kriegsfahrt gen Troia sammelte Agamemnon die Achäerflotte in dem Hafen Aulis. Aber der Fahrwind blieb aus. Agamemnon hatte eine Hirschkuh der Artemis getötet; und nun sollte er der Göttin seine Tochter Iphigenia opfern. Das konnte seine Gattin Klytärnnestra, Helenas Schwester, nicht verwinden. Als er vom Kriege heimkehrte, überlieferte sie ihn dem Meuchelmörder, den sie durch ihre Hand gewonnen hatte. Nach alter Sitte mußte sein Sohn Orestes an ihr Blutrache vollziehen. Aber seit der Tat hetzten ihn die Rachegeister, die Erinnyen (Furien), von Land zu Land. Endlich fuhr er mit seinem Vetter Ph lad es nach Taurien (Krim). Dort erhoffte er nach einem Orakelspruch Heilung. Aber er ward alsbald ergriffen und sollte der Artemis geopfert werden. Da fand er in der Priesterin seine Schwester Iphigenie: von Aulis hatte die Göttin sie in ihren Tempel auf der fernen Skythen-Insel entführt. Durch sie wurde Orestes geheilt, und sie kehrte mit den Freunden heim. Der Fluch war gesühnt. Ii. Die Ionier und die Dorer. 1. Die Dorische Wanderung. a) Die Überlieferung. 1. Die Menschheit war allmählich so tief in Frevel versunken, daß Zeus sie durch eine allgemeine Überschwemmung, eine Sintflut, vertilgte. Nur das fromme Paar Deufälion und Pyrrha durfte sich auf einem rasch gezimmerten Floß auf den Gipfel des Parnasses retten. Als die Gewässer sich verlaufen hatten, gebot das Orakel zu Delphi den beiden Alten, die Gebeine der großen Mutter hinter

6. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 43

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
X. Das Siebengebirge. 43 Stück Wald erwerben, so groß, als ich umreiten kann, während du beim Mahle sitzest." Gern gewährte der Kaiser diese Bitte. Arnold aber hieß heimlich seine Knechte nach dem Vürgelwalde reiten und gebot, daß sie von Strecke zu Strecke, just so weit voneinander, als ein Pferd ohne Ermüdung zurücklegen kann, am Waldessaum jeder mit einem Rosse am Zügel sich aufstellten. Als nun der König sich zu Tisch setzte, schwang sich der Sänger in den Sattel und jagte im schnellsten Zluge am Waldesrande hin, und wie er zu dem ersten Knechte kam, sprang er geschwinde vom ermüdeten Rotz und bestieg das frische, das ihm der Knecht bereit hielt, und so tat er jedesmal, wenn er eine Strecke geritten war. Solcherweise gelang es ihm, ein gewaltiges Stück Zorst zu umreiten, wie es ein rüstiger Wanderer kaum in Tagesfrist umgangen hätte. Oer Kaiser saß noch bei Tische, als Arnold vor ihn trat und meldete, dajz er den Ritt vollbracht habe. Da meinte der Kaiser, der Sänger sei gar zu bescheiden und hätte sich noch mehr Zeit nehmen sollen, der Lohn werde nun wohl sehr klein aus- fallen,' Arnold zuliebe würde er selber gern noch einige Apfel zum Nachtisch verspeist haben. Ms aber der Sänger seine List gestand, da mußte ihm Karl zwar den verheißenen Lohn gewähren, aber er kränkte sich ob seines Lieblings Habsucht und schwieg verstimmt und traurig. Da kniete der edle Sänger vor ihm nieder, sah ihm voll ins Antlitz und sprach: „Mein hoher Herr, was grollst du mir? ©, zürne nicht! Nicht mir zum Nutzen ersann ich die List; nein, keinen Schritt hätt' ich aus Eigensucht getan. Doch sieh, so weit der Wald sich dehnt von Zier bis Angelsdorf, wohnt armes Volk,' wohl zwanzig Dörfer sind es, die kein holz zum Brennen haben. Die sollen nun nicht länger darben, denn für sie umritt ich den Lürgelwald,- so schenk' ich ihnen, was ich mir zum Lohn für meinen Sang erwarb." Da leuchtete des Kaisers Antlitz von hoher Kreude, er hob den Knienden auf und drückte einen Kuß auf seine Stirne. Die beiden blieben treue Freunde, bis der Tod sie schied, und das Volk bewahrt noch heute in Dankbarkeit ihr Gedächtnis. (Klee. Nach Simrock.) X. Das Siebengebirge. 1. Ein Ausflug nach dem Orachenfels. Ein blühender, lachender Znai- morgen — schimmernde Wölkchen am leuchtenden Atherblau des herrlichen Krühlingshimmels —, goldener Sonnenschein über der schneeigen Blütenpracht und dem zarten Laubgrün der bräutlich geschmückten Erde. Welche Lust, auf schmuckem Schifflein durch die frischgrünen Zluten des Vater Rhein dahin- zugleiten! „Du Schillern, gelt, das fahrt sich gut in all die Lust hinein?" trällere ich vor mich hin, mährend ich am Rande des vampfers stehe und in den wonnigen Lenz hinein träume. Siehe, da grüßen schon aus der Kerne die noch von einem leichten, bläulichen Nebelschleier umwallten Gipfel des lieb- lichen Siebengebirges! Wir fahren an der Siegmündung vorüber und gewahren zu unserer Rechten die Stadt Bonn mit ihrer türmchengeschmückten Rhein- brücke. Eine Schar lustiger Studenten läßt sich auf dem veck unseres Schiffes nieder, und bald ertönen bei Hellem Lecherklang ihre fröhlichen Weisen. Ehe wir's uns versehen, legt der Oampfer am belebten Landungsplatze in Königswinter an. Unser erster Besuch gilt dem sagenumwobenen Drachenfels.

7. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 21

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 21 — um Rettung an. Und siehe, da tat sich plötzlich der Berg auf und ließ ihn ein mit seinen Scharen. Da kann nun der wackere Kaiser ruhen vor seinen Feinden. Damit er keine Not leide, wächst in dem Berge Korn und Obst für seine Mannen und Futter für die Rosse in Menge. Alle sieben Jahre verläßt der Kaiser in der Geisterstunde mit seinem Heere den Berg. Da hört man weit und breit das Wiehern und den Hufschlag der Pferde und das Klirren der Waffen und den Schall der Kriegshörner. Aber nur Sonntagskinder, die Sonntags zwischen der Morgens- und Nachmittags- kirche geboren sind, sehen den Zug. Derselbe geht nach dem Glisborn, wo die Rosse getränkt werden. Da hält der Kaiser eine nächtliche Heerschau ab, und zahllose Helme schimmern im Mondlichte. Ehe die Mitternachtsstunde schlägt, ist das Heer zurück- gekehrt, und der Berg schließt sich wieder hinter ihm. — Ein Müllerbursche, der nachts mit seinen Pferden heimkehren wollte, geriet unversehens in diesen Zug, wurde vom Strome mitgerissen und mußte sieben Jahre lang in dem Berge bleiben. Als er nach sieben Jahren heimkehrte, meinte er, es wäre nur eine Nacht vergangen. — Das Volk nennt den Kaiser Karlquintes. Ganz am Nordende des Kreises merken wir uns noch das Städtchen ^Niedenstein. 6. Kreis Lrankenberg. Der Kreis Frankenberg ist eine der ärmsten Gegenden und der am wenigsten bevölkerte Kreis unseres Bezirks. Er wird von der Eder durch- flössen. Gebirge sind: das Hainagebirge mit einem Teile des Kellerwaldes und der nördliche Burgwald. Frankenberg, Kreisstadt an der Eder, war früher durch Bergwerke blühend. Jetzt ist es noch bedeutend durch Webereien, Gerbereien und Schweinezucht. Hier befindet sich ein evaug. Lehrerseminar. *Die Sage von der Totenhöhe. Bei Frankenberg liegt eine Hochebene, die Totenhöhe genannt. Hier wurde vor undenklichen Zeiten eine Schlacht geschlagen. Alljährlich an demselben Tage stehen jedesmal in der Nacht die Erschlagenen wieder auf und kämpfen von neuem mit ein- ander. Als einst in einer mondhellen Winternacht Holzhauer über die Höhe gehen wollten, sahen sie die Geisterschlacht. Ganze Scharen von Bewaffneten zu Roß und zu Fuß kämpften in wildem Streite. Von Graus überwältigt, warfen die Männer ihre Äxte weg und flohen heim. Am andern Morgen, da sie wiederkamen, um ihre Äxte zu suchen, sahen sie nichts als ihre eigenen Fußtritte im Schnee. Das in der Nähe von Frankenberg liegende Dorf ^Geismar hatte eine uralte Gerichts- oder Malstätte. Auf einer rauhen Hochfläche des Hainagebirges hat das arme Städtchen "'Frankenau seine Lage. In einem engen Waldtale unter dem Hohen Lohr finden wir das Dorf Haina. Sein ehemaliges, begütertes Kloster wurde wie das zu Merxhausen von Philipp dem Großmütigen in ein Hospital umgewaudelt. Hier sind unheilbare geisteskranke Männer untergebracht. Ganz an der Südgrenze des Kreises sind zwei Städte zu erwähnen: ^Gemünden an der Wohra und Rosental in rauher Gegend des Burgwaldes. Von letzterem sagt das Sprichwort: „Roseutal, Acker schmal, Wiese» kahl." Der nördlichste Teil des Kreises mit den beiden vom Regierungsbezirke getrennt liegeuden Gebieten Eime!-.

8. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 13

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
V. Die Darbringung Der Erstlingsfrüchte Aus Mischnah Bikkurim, Abschn. Iii. In welcher Weise brachte man die Erstlingsfrüchte nach Jerusalem hinauf? Die Bewohner der zu einem Kreise gehörenden Städte, versammelten sich (vor dem Wochenfeste) in der Kreisstadt, sie übernachteten auf dem Marktplatze und gingen nicht in die Häuser. Morgens in der Frühe rief der Führer ihnen zu: ,,Auf, lasst uns nach Zion in den Tempel unsers Gottes ziehen!“ Die in der Nähe (Jerusalems) Wohnenden brachten frische Feigen und Trauben, die Fernwohnenden getrocknete. Der mit vergoldeten Hörnern und einem Olivenkranze geschmückte Opferstier ging dem Zuge voran und unter Flötenspiel ging es bis in die Nähe Jerusalems. War man dort angelangt, so liess man die Ankunft in der Stadt melden, und man bekränzte die Körbe, die mit den Erstlingsfrüchten angefüllt waren. Die Vorsteher der Priesterschaft, die der Leviten und die Tempelverwalter gingen ihnen vor die Stadt entgegen, und, wenn sie in die Stadt eingezogen, erhoben sich ehrerbietig, die Handwerker mitten in der Arbeit vor ihnen und begrüssten sie mit den Worten: „Unsere Brüder, ihr Männer von N. N. ziehet ein zum Frieden!“ Unter Flötenton zogen sie nun ( 13 )

9. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 41

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
— 4i — „Wer hat diesen getötet?“ „Ich habe ihn getötet!“ rief ein Kuthäer, worauf der König befahl, ihm den Leichnam des Helden zu zeigen; man tat dieses und fand ihn von einer Schlange umwunden. Und der König sprach: „Hätte nicht Gott selbst ihn getötet, wer hätte den töten können?“ Und er wendete auf ihn den Bibelvers an: (V. B. M. 32, 30.) „Hätte sie ihr Hort nicht preisgegeben und Gott sie nicht ausgeliefert, (niemand hätte ihnen etwas anhaben können).“ Die Feinde richteten dann ein Blutbad an, dass die Pferde bis über den Bauch im Blute wateten, und das Blut noch weit im Meere, in das es floss, sichtbar war . . . Der König Hadrian besass ein Gelände von achtzehn Milien im Geviert, so gross wie die Entfernung von Tiberias nach Sephoris ist. Dieses liess er einzäunen und dahinein die bei Bethar Gefallenen bringen, woselbst sie auf seinen Befehl unbegraben blieben, bis ein späterer König*) gestattete, sie zu begraben. Rab Huna sagt, dass zur Erinnerung an diese Erlaubnis dem Tischgebet der vierte Segensspruch hatob wehametib (der Gute und der Gutes zu spenden veranlasst) angefügt wurde: Der Gute, der die Leichen nicht verwesen — der Gutesspendende: Der veranlasst hat, dass die gute Tat eines Menschen sie die Grabesruhe finden liess. *) Antoninus Pius.

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 23

1910 - Trier : Lintz
No. 30. Auf dem andinen Hochland von Ecuador. (Verkleinerung des Temperagemäldes von Rudolf Reschreiter.) Rechts in den Wolken der Cotopaxi, links dei Fuß des Vulkans Sagoatóa. Im Vordergrunde die einzige Straße des Hochlandes, auf ihr reitend ein Arriero neben seiner Tropa^von beladenen Lasteseln und Maultieren. (Aus Hans Meyer: In den Hochlanden von Ecuador.)
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