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1. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 31

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 31 - Thal der Saale ist noch enge bei dem herrlichen Badeorte Kösen, wird dann etwas breiter und zeigt bei Naumburg herrliche Wein- gelände. Unterhalb der Stadt Naumburg nimmt die Saale die Unstrnt auf und wird schiffbar. Zwischen Naumburg und Weißenfels findest du rechts die Schönburg, links das hochgelegene Schloß Goseck. Von Weißenfels ab wird die Gegend mehr und mehr flach. Die Saale fließt an Merseburg und Halle vorüber; dann sieht man bei Giebichenstein und Wettin wieder Berge zu beideu Seiten des Flusses. Die Saale mündet in die Elbe. a. Die Unftrut ist der größte Nebenfluß der Saale. Sie entspringt auf dem Eichsfelde , einem Höhenzuge im Westen und geht in südöstlicher, dann in nordöstlicher Richtung und fließt an Artern vorbei. Sie umgeht die steilen Höhen der Schmücke und Finne und geht von Artern ab südöstlich nach Roßleben, Memleben, Nebra, Laucha und Freyburg. Diese Stadt liegt in einem schönen Thalkessel, von Weingeländen prächtig umgebeu. Die Unstrut mündet unweit Naumburg in die Saale. Sie hat rechts und links Nebenflüsse, nämlich rechts die Salza und Gera, links die Wipper (vom Eichsfelde) und die Helme, deren Thal wegen seiner Frucht- barkeit die goldene Aue heißt. Die Saale hat noch einige kleinere Nebenflüsse auf der linken Seite, rechts die weiße Elster. b. Die weiße Elster kommt vom Elstergebirge. In ihrem Lanfe nach Norden bildet sie ein enges, schönes Thal und tritt ans eine kurze Zeit in den Regierungsbezirk Merseburg und fließt au Zeitz vorbei. Vor der Mündung entsendet sie einen Arm — die Luppe — zur Saale (unweit Merseburg) und fließt daun durch Wälder und Wiesen auch in die Saale. 2. Die Mulde bildet sich aus zwei Quellflüffen, der Zwickauer und Freiberger Mulde, geht dann durch ebene Gegenden und erreicht oberhalb Eilenburg uufereu Regierungsbezirk. Die Ufer sind flach. Rechts ist Heideland, links sieht man fruchtbares Ackerland. Die Mulde fließt auch in die Elbe. 3. Die Elbe ist der Hauptfluß des Regierungsbezirks. Sie hat schon viele Länder und Gegenden durchwandert, wenn sie in den Regierungsbezirk eintritt. Hier berührt sie die Stadt Torgan, dann strömt sie in breitem Thale zwischen flachen Ufern dahin. Wo dieselben nicht durch Dämme geschützt sind, entstehen im Frühjahre oft Überschwemmungen. Oberhalb Wittenberg, der Lntherstadt, mündet die schwarze Elster in die Elbe. Die Elbe ist ein Hanptflnß oder ein Strom. Ein Strom nimmt Flüsse auf; diese haben Nebenflüsse mit kleineren Neben- slüssen; letztere uehmen Bäche, diese Bächlein, Flüßchen und Gräben auf. Alle diese Gewässer bilden zusammen ein Flußgebiet. Wir wohnen im Flußgebiete der Elbe. Wieso?

2. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 33

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 33 — Armen- und Erziehungs - Anstalt. Die Stadt war früher Residenz der Herzöge von Sachfen-Zeitz, im Mittelalter Sitz eines Bischofs. — Braunkohlen. 3. Kreis Naumburg. Naumburg, fast so groß wie Weißenfels, (20000 Einwohner), liegt in einem lieblichen Thalkessel der Saale. Man besucht den Dom. In Naumburg ist das höchste Gericht der Provinz, das Oberlandesgericht. Die Stadt wurde vor mehr als 450 Jahren der Sage nach von einem Feinde — den Hnssiten — befreit; deshalb feiert man alljährlich das Kirschfest. Saalaufwärts liegen die Landesschule Psorta, das Solbad Köseu und die Ruinen von Rudelsburg und Saaleck in einer der lieblichsten Gegenden von ganz Deutschland. 4. Eckartsberga. In dem Orte ist eine Erziehungs-Anstalt, das Eckartshaus genannt. Nahe bei Eckartsberga liegt Auerstedt (Schlacht am 14. Oktober 1806). Im Thale der Uustrut liegt das Dorf Sachfeuburg mit zwei Burgruinen. Schloß Heldrungen und Kloster Memleben. Hier ist Kaiser Heinrich I. und Otto I. gestorben. Stahlbad Bibra. 5. Querfurt (5000 Einwohner). Freyburg, hier starb der Turnvater Jahn im Jahre 1852. Ihm zu Ehreu wurde 1893 eine große Turuhalle über seinem Grabe erbaut. Das Bergschloß ist von Ludwig dem Spriuger erbaut worden. Roßbach. Hier schlug Friedrich der Große am 5. November 1757 die Franzosen. (Siehe Seite 20.) 6. Sangerhausen (11000 Einwohner) mit dem Grabe Ludwig des Springers. Wo liegt Artern? Im fruchtbaren Thale der goldenen Aue: Wallhausen, Tilleda. Am Kyfshäuser: Roßla, Kelbra. 7. Mausfelder Gebirgskreis. _ Mansfeld in angenehmer Gegend am Südabhange des Harzes. Auf den Bergen das zertrümmerte Schloß der Grafen von Mansfeld. Die Schule, welche einst Luther besuchte, heißt Lutherschule. In der Gegend sind viele Silberbergwerke. 8. Mansfelder Seekreis. Eisleben (24000 Einwohner) liegt in der Mitte der Silber- bergwerke dieser Gegend. Dieselbe ist teilweise unterminiert, so daß der Stadt der Einsturz droht. Der Mansfelder See (der salzige) ist schon verschwunden. In Eisleben wurde Luther am 10. November 1483 geboreu. Am Lutherhause ist die Zuschrift zu leseu: „Gottes Wort ist Luthers Lehr', drum vergeht sie nimmermehr." Helbra ist ein Dorf im Gebiete des Bergbaues (7000 Eiuwohuer). 9. Stadtkreis Halle. Halle wurde durch Karl den Großen im Jahre 806 als fester Platz unter dem Namen „Burg Halla" angelegt. Heute ist Halle eine volkreiche Stadt, viermal so groß wi'e Weißenfels (111000 3

3. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 37

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 37 — 3. Der Frankenwald setzt sich in Nordwesten an das Fichtelgebirge an. Hier fehlen die schönen Berggipfel, die uns einen Blick in ferne, schöne Auen gewähren. Die Gewässer stürzen meist dem Südfuße des Gebirges zu, wo ehedem die Franken wohnten. (Frankenwald.) Dort liegt auch das Städtchen Sonne- berg, welches durch die Sonneberger Puppen berühmt ist. Diese Spielwaren gehen von hier bis nach Frankreich, England, Rußland. 4. Weiter nordöstlich treffen wir den Thüringerwald. Er ist ein Kammgebirge. Über den Kamm führt ein Weg, Rennsteig genannt. Das Gebirge ist schön bewaldet. Hin und wieder trifft man Wiesen und Äckerland an. Getreide und Obst gedeihen spärlich, und die Kartoffel bildet das Hauptnahrungsmittel für die heitere, gefaugs- frohe, fleißige und genügsame Bevölkerung. Der Wald liefert Bau-, Breun- und Nutzholz, Beeren aller Art, Arzneikräuter; dem Bergbau verdanken wir Eisen und Schieferplatten zur Anfertigung von Schiefertafeln. Nicht weit von der Stelle, wo sich der Thüringerwald vom Frankenwalde scheidet, ist der Kickelhahn, auf welchem der große Dichter Goethe gern weilte. Hier dichtete er auch das Lied: „Über allen Gipfeln ist Ruh ?c." Weiter nordwestlich liegen zwei 1000 m hohe Berge, der Beerberg und der Schneekopf. In der Nähe des letzteren liegt die Schmücke (826 m), die höchste menschliche Wohnung ans dem Thüringerwalde. Duftige Bergwiesen ziehen sich um das Gasthaus. Weiter nordwestlich liegt der Ingelsberg, so genannt, weil er wie eine Insel über die Gebirge emporragt. Am Nordwestrande des Gebirges erhebt sich die Wartburg. „Wart, Berg, du sollst eine Burg werden," sagte Ludwig der Springer und erbaute um 1070 die Wartburg. 5. Dem Thüringerwalde nach Norden und Osten vorgelagert ist das Thüringer Hügelland. In der Quellengegend der Unstrut liegt das obere Eichsfeld. Es ist ein rauhes, ödes, mit Muschel- kalk übersätes Gebiet. Der Ackerbau lohnt weuig. Viele Arbeiter suchen in den Saaleaegendeu, bei Magdeburg, sogar in den Eisen- und Kohlenbergwerken^ des Niederrheins ihren Lebensunterhalt. Das untere Eichsfeld ist ebener, wärmer und fruchtbarer; es liegt nördlich des oberen. 6. Merke den Höhenzug des Hamich zwischen Mühlhausen und Langensalza, sowie den schön bewaldeten Steiger südlich von Erfurt! Desgleichen die Hainleite westlich von Schmücke und Finne! Wo liegen diese? Merke den Kyffhänfer bei dem Dorfe Tilleda im Thale der Helme (470 in). In diesem Berge fitzt der alte Barbarossa der Sage nach verzaubert. „Der alte Barbarossa, der Kaiser Friederich, im unterirdischen Schlosse hält er verzaubert

4. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 39

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
- 39 — b. Auf dem Mittellaufe wird die Saale im Westen von dem Thüringer Hügelland, im Osten vom Osterländischen Bergland begleitet. Die Ufer werden bequemer und begünstigen die Anlage von Äckern und Wiesen. Auf hervortretenden Höhen stehen Burgen, in deren Schutz sich ehedem die Städte begaben. Also finden wir die Heidecksburg bei Rudolstadt, die Leuchtenburg bei Kahla, deu Fuchsturm bei Jena, die Rudelsburg und Saaleck bei Kösen. „An der Saale hellem Strande Stehen Burgen stolz und kühn." c. Unterhalb Weißenfels tritt die Saale ins Tiefland ein. Welche Städte und Landschaften berührt sie? Auf eiue kurze Strecke durchfließt sie anhaltiuisches Gebiet und begrüßt die Stadt Bernburg. Dann tritt sie wieder in die Provinz ein und mündet bei Barby. d. Die Schwarza ist das erste Nebenflüßchen der Saale, welches hier gemerkt werden soll. Ihr Thal ist das herrlichste des Thüringer Berglandes. Es heißt die Perle Thüringens. Das Flüßchen kommt von der Stelle, wo sich Franken- und Thüringer- wald scheiden. Die obere Hälfte ihres Thales ist sehr enge, die untere außerordentlich lieblich. Vom Tripstein aus hat man eine entzückende Aussicht auf Schwarzburg. Das Schloß foll aus der Zeit Karls des Großen stammen. Auch über der Stadt Blanken- bürg liegt eine feste Burg. 6. In der Nähe des Schneekopfes im Thüringerwalde liegen die Quellen der Ilm. Das Bächlein fließt am Kickelhahn vorüber und tritt bei Ilmenau in eine liebliche Aue eiu. In Ilmenau ist eine Kaltwasserheilanstalt. Von hier aus durchwandert die Ilm das Thüringer Hügelland, welches aus fünf Hügelketten mit dazwischen liegenden Thaleinsenkungen besteht. Begleitet man die Ufer der Ilm, so geht es bergauf in fchöne Wälder und bergab durch liebliche Felder, bis sie endlich bei dem Solbad Sulza ihr Wasser in die Saale ergießt. Auf dieser Strecke berühren wir die schöne Jlmstadt Weimar. Hier wirkten unsere großen Dichter Goethe, Schiller, Herder, Wielaud und andere. Vor dem Theater ist das Denkmal von Goethe und Schiller. Im Schlosse sind die Dichterzimmer; man besucht auch das Goethe- und das Schiller- Hans und die Dichtergräber und in der Nähe das Schloß Belvedere. Nördlich vou Weimar liegt der Ettersberg. Die fchön gelegene Stadt Apolda hat große Fabrikation in Wollwaren (Strümpfe, Shawls :e.). f. Die Uustrut hat ihre Quelle auf dem Eichsfelde. Im Süd- Westen setzt sich an das obere Eichsfeld der Hainich an, auf der anderen Seite der Uustrut der Düu. Sie nehmen beide von Osten nach Westen in ihrer Höhe ab, aber an Fruchtbarkeit zu. Eiue Menge von Bächen stürzen zur Uustrut herab und vergrößern

5. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 22

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 22 — 3. Von Teuchern aus durchfließt die Rippach ein reiches Kohlenbecken (Gebiet) mit den Ortschaften Gröben, Runthal, Werfcheu, Keutschen. Von Zembschen aus fließt die Rippach nach Norden und läßt ans der Höhe rechts das kleine Landstädtchen Hohenmölsen liegen (3000 Einwohner). Der Ort war früher eine ansehnliche Stadt des Königreichs Thürina en mit festem Schlosse. 4. In der Schlacht bei Hohenmölsen 1080, zwischen Heinrich Iv. und Rudolf von Schwaben, wurde Rudolf besiegt, und er verlor seine rechte Hatid. Dabei soll er gerufen haben: „Das ist die Hand, mit der ich meinem Kaiser den Eid der Treue geschworen habe!" Die Hand wird im Dome zu Merseburg gezeigt. Hohenmölsen litt sehr viel im 30jährigen Kriege und brannte 1671 zum größten Teile nieder. 5. Unterhalb der Stadt mündet ein kleines Bächlein, welches dnrch ein gesegnetes, sehr fruchtbares Thal mit einem reichen Kohlenlager fließt. Darin liegen die Ortschaften Neffa, Werns- dorf, Köpfen, Rössuln, Webau ?c. 6. Au der Weißeufels-Hohenmölsener Straße sind reiche Brannkohlenlager, besonders bei Granschütz, Gerstewitz und Zorbau. 7. Taucha au der Rippach ist ein größeres Kirchdorf. Nördlich davou liegt Poserna, der Heimatsort des Dichters Senme. (Ge- denktasel am Geburtshause.) Bei Poserua mündet der Grnnabach. In seiuem Thale liegen Dobergast, Grimma und Gruua. § 21. Tas Gebiet der Wethau. 1. Die südlich von Weißeufels gelegeue Ebeue wird au ihrer Westseite von Höhenzügen, die von Norden nach Süden laufen, begrenzt. Diese Züge dachen sich nach Westen ab und entsenden viele Bächlein nach der im Thale fließenden Wethan. Wir be- trachten das Wethanthal. 2. Die Wethau zieht sich von Süden nach Norden der Saale zu und zeigt an ihren Ufern Pappeln, Erlen und Weidengebüsch. Das untere Thal ist das wegen seiner Schönheit gern besnchte Kroppenthal. Wiesen, im Frühling von Primeln, im Herbste von Zeitlosen übersät, rahmen das Bett des Baches ein. Sie werden zweimal im Jahre geschnitten, und das Heu steht dem besteu nicht nach, wie z. B. dem des Lohthales. Ans den Anhöhen sind Weinberge. 3. Zu deu Bächeu, welche die Wethau vergrößern, gehören der Mönchsbach im Westen, der Steinbach, der Osterfelder Steinbach, die Nantzschke (im Lohthale) im Osten. Schkölen am Mönchsbache ist ein Städtchen von 1900 Einwohnern. Es liegt zwischen Bergen und hügeligen Umgebungen. In der Nähe sind Braunkohlengruben. Die Bewohner nähren sich neben ihrem Handwerke von Ackerbau. Die Töpferei steht in gutem Rufe. Die Stadt ist in den Kriegen

6. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 32

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 32 — § 32. Ausdehnung, Bodenqestalt, Produkte. 1. Der Regierungsbezirk Merseburg hat eiue große Aus- dehuuug. Die Westecke des Kreises Saugerhauseu ist vou der Ostecke des Kreises Liebeuwerda 25 Meilen entfernt. Ein Fuß- gänger brauchte eiue Woche, um die Strecke zurückzulegen, ein Eisenbahnzug müßte drei bis vier Stunden lausen. Von Süden nach Norden ist die Ausdehnung uicht so bedeutend. 2. Im Westen und Südwesten ist der Regierungsbezirk hügelig; man sieht Höhenzüge des Thüringer Hügellandes. a. Die Saalberge bei Naumburg und Kosen sind gar liebliche Waldungen, welche dem Wanderer einen srohen Aufenthalt gewähren. d. Die Schmücke und Finne südlich der Uustrut sind ein wenig fruchtbares Bergland. Die Bewohner nähren sich von Viehzucht; besonders am Südabhauge der Finne, in der Gegend von Kölleda, werden viele Rinder gezüchtet (Kuh-Köln). e. Im Nordeu liegt ein Gebirge, Harz genannt. Seine Abhänge ragen in unseren Regierungsbezirk hinein. Hier in der Gegend von Mausfeld gewinnt man Kupfer und Silber. Südlich und südwestlich davon, in der Gegend von Sangerhausen, sind reiche Getreidefelder. In der Nähe von Artern findet sich das Salz fertig in der Erde; es heißt Steinsalz. Auch wird es aus Salzwasser, Sole geuauut, gewonnen; es befinden sich hier wie in Kösen und audereu Orten Salinen. Noch weiter im Süden, bei Nebra, sind Sandsteinbrüche. Aus solchen Steinen sind unsere Brücken erbaut worden. 3. Der nördliche und östliche Teil des Regierungsbezirks Merseburg, von der Saale bis zur Elbe, bildet eiue ausgedehnte, von unbedeutenden Erhebungen unterbrochene Ebene. So steigt drei Stuudeu nördlich von Halle aus der Ebene der Petersberg ans. Er ist viermal so hoch wie der Klemmberg (240 m). Auf dem Gipfel ist eine schöne Kirche. Östlich von Halle liegt der Kapellenberg mit einer sehr alten Kirche. In den östlichen Gegenden ist Sandboden, der in der Gegend von Delitzsch reichliches Getreide liefert. Die Braunkohle findet sich an vielen Stellen westlich der Saale. § 33. Tie einzelnen Kreise. 1. Kreis Weißenfels. 2. Kreis Zeitz mit Zeitz, in fruchtbarer Umgebung, großenteils auf einem Berge gelegen, ist fast so groß wie Weißenfels (25000 Eiuw.) Im Schlosse Moritzburg ist eiue Besseruugs-,

7. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 40

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 40 — diese. Sobald diese ihren reißenden Oberlanf mäßigt, betritt sie ein fruchtbares Gefilde mit schönen Städten (Mühlhaüsen, Langen- salza). Von Mühlhausen ans führen uns hübsche Seitenthäler in anmutige Gefilde. Eine Stunde nordöstlich von Mühlhansen angelangt, überblickt jnan ein wohlbestelltes Gelände, welches im Nordosten von der Hainleite abgeschlossen wird. Die Hainleite ist ein lang ausgedehnter Laubwald. Südwestlich von ihr durchzieht die Helbe ein schönes Thal, in dem zwar keine Städte, wohl aber Ackerbau treibende Dörfer in größerer Zahl zu treffen sind.— Wir überschreiten die Hainleite und sehen zu unseren Füßen die Wipper. Sie kommt aus den Bergen des unteren Eichsfeldes und führt au den Landstädtchen Worbis und Bleicherode vorbei nach einer mittelgroßen Stadt, Sondershausen, der Residenz des Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen. Von Sondershausen uach Nordosten zu breitet sich abermals ein Thal aus; es ist das der Helme. Um dasselbe mit feinen wogenden Getreidefeldern und saftigen Wiesen noch mehr beschauen zu können, steigen wir ans den südlich des Thales gelegenen Berg, den Kyffhänser. Zu unseren Füßen liegt die „goldene Aue" mit den größeren Stäoten Nordhausen und Sangerhausen. In dem gesegneten Thale weilte der deutsche Kaiser Heinrich I. gerne; er soll auch Nordhausen gegründet haben. (Erzähle die Sage von Friedrich Barbarossa und Utchen, seiner Tochter! Hast du das Kaiserdenkmal gesehen? Erzähle von ihm!) Wenn wir vom Kyffhänser nach Süden zurückgehen, so gelangen wir znm Badeorte Frankenhausen. Auch hier ist ein Solbad. g. Die Unstrnt hat auch einen aus dem Süden kommenden Nebenfluß, dessen Thal dem Jlmthal ähnlich ist, das Gerathal. Die Gera kommt aus der Gegend der Jlmqnelle, wo drei Berge liegen. Sie fließt von Süden nach Norden zwischen Bergen (Steigerwald) und hügeligem Hochlande in nicht zu engem Thale dem Tieflande zu. Sie erreicht es bei Erfurt. Da hier sich die Handelsstraßen des Tieflandes mit denen des Hochlandes kreuzen, so gewann die Stadt Erfurt früh eiue große Bedeutung. Schon Karl der Große bestimmte Erfurt zur Handelsstadt. Das Gera- thal ist hier hervorragend fruchtbar; daher findet man in Erfnrt die großen berühmten Handelsgärtnereien. Ii. Nachdem die Unstrnt die fruchtbare Geramündung verlassen bat, windet sie sich zwischen Bergen nach Norden bis Artern. Beschreibe den weiteren Lauf des Flusses bis zur Mündung. (Siehe Seite 31.) i. Gedeukeu wir auch eines rechten Saalenebenflusses, der weißen Elster. Sie kommt aus dem südlich gelegenen, fernen Elstergebirge. Hier entspringen viele Hunderte von Quellen, die sich allmählich zu Bächen und so zur Elster vereinigen.

8. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 43

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
- 43 — Dieses wurde durch Friedrich den Großen urbar gemacht, indem es durch Kanäle trocken gelegt wurde; es heißt der Drömling. Nördlich der Ohre liegt die Altmark. Wenige Hügel unter- brechen die einförmige, wenig fruchtbare Ebene. Einige Nadelholz- forsten sind ihr Schmuck. Im Letzlinger Forste hält der Kaiser alljährlich eine Jagd ab. f. Der im Osten der Elbe gelegene Teil der Provinz wird von der Havel bewässert. Sie tritt an die Provinz heran und bildet stellenweise die Grenze. Die Havel hat zu wenig Gefälle; ihr Laus ist träge. Sie bildet daher viele Seeen, ein solcher ist der Havelsee. Dieser ist mit der Elbe durch den Planenschen Kanal, auch Beuthiner Kanal genannt, verbunden. So wird die Havelschiffahrt vereinfacht. — Die Elbe fließt noch eine große Strecke nach Nordwesten und berührt die zweitgrößte Stadt Deutsch- lands, nämlich Hamburg, dann geht sie in die Nordsee. Wir haben das Gebiet der Elbe überblickt und manche herrliche Gegend geschaut. Vieles davon gehört nicht zu unserer Provinz. Wir wollen nun in derselben bleiben. Die Provinz zerfällt in drei Regierungsbezirke: Magdeburg, Merseburg und Erfurt. Unseren Regierungsbezirk Merseburg haben wir überblickt; sehen wir uns nach den beiden anderen um. § 38. Ter Regierungsbezirk Erfurt. Dieser Regierungsbezirk ist sehr klein; er hat bloß 62 Quadrat- meilen — 3530 qkm mit 440000 Einwohnern. Die Hauptstadt ist Erfurt au der Gera (80000 Einwohuer), sie ist die bedeutendste Stadt in Thüringen. Die schönste Straße ist der Anger, der schönste Platz der Friedrich-Wilhelms-Platz mit dem alten, schönen Dome; in ihm ist die große Glocke, 273 Centner schwer. Das frühere Kloster, in dem Luther lebte, ist jetzt ein Waisenhaus und heißt „Martinsstift". Auch ein Lutherdenkmal schmückt die Stadt. — Bei Erfurt wird viel Gemüse gezogen; die Blumen aus Erfurt sind weit bekauut. (Steigerwald.) Früher war hier eine Universität. Andere Städte sind: 1. Sömmerda an der Unstrnt; hier die berühmte Gewehrfabrik Dreyfes (Zündnadelgewehr). 2. Langensalza mit Wollwarenhandel (11000 Einwohner). ^ Hier schlug Heinrich Iv. die Sachsen und Thüringer im Jahre 1075; am 27. Juni 1866 wurden die Hannoveraner von den Preußen gefangen genommen. 3. Mühlhausen an der Unstrnt (bis 1802 freie Reichsstadt) treibt Handel mit verschiedenen Waren (29000 Einwohner). 4. Heiligenstadt mit einer großen katholischen Gemeinde.
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