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Thal der Saale ist noch enge bei dem herrlichen Badeorte Kösen,
wird dann etwas breiter und zeigt bei Naumburg herrliche Wein-
gelände. Unterhalb der Stadt Naumburg nimmt die Saale die
Unstrnt auf und wird schiffbar. Zwischen Naumburg und Weißenfels
findest du rechts die Schönburg, links das hochgelegene Schloß
Goseck. Von Weißenfels ab wird die Gegend mehr und mehr
flach. Die Saale fließt an Merseburg und Halle vorüber; dann
sieht man bei Giebichenstein und Wettin wieder Berge zu beideu
Seiten des Flusses. Die Saale mündet in die Elbe.
a. Die Unftrut ist der größte Nebenfluß der Saale. Sie
entspringt auf dem Eichsfelde , einem Höhenzuge im Westen und
geht in südöstlicher, dann in nordöstlicher Richtung und fließt an
Artern vorbei. Sie umgeht die steilen Höhen der Schmücke und
Finne und geht von Artern ab südöstlich nach Roßleben, Memleben,
Nebra, Laucha und Freyburg. Diese Stadt liegt in einem schönen
Thalkessel, von Weingeländen prächtig umgebeu. Die Unstrut
mündet unweit Naumburg in die Saale. Sie hat rechts und links
Nebenflüsse, nämlich rechts die Salza und Gera, links die Wipper
(vom Eichsfelde) und die Helme, deren Thal wegen seiner Frucht-
barkeit die goldene Aue heißt. Die Saale hat noch einige kleinere
Nebenflüsse auf der linken Seite, rechts die weiße Elster.
b. Die weiße Elster kommt vom Elstergebirge. In ihrem
Lanfe nach Norden bildet sie ein enges, schönes Thal und tritt
ans eine kurze Zeit in den Regierungsbezirk Merseburg und fließt
au Zeitz vorbei. Vor der Mündung entsendet sie einen Arm —
die Luppe — zur Saale (unweit Merseburg) und fließt daun
durch Wälder und Wiesen auch in die Saale.
2. Die Mulde bildet sich aus zwei Quellflüffen, der Zwickauer
und Freiberger Mulde, geht dann durch ebene Gegenden und
erreicht oberhalb Eilenburg uufereu Regierungsbezirk. Die Ufer
sind flach. Rechts ist Heideland, links sieht man fruchtbares
Ackerland. Die Mulde fließt auch in die Elbe.
3. Die Elbe ist der Hauptfluß des Regierungsbezirks. Sie
hat schon viele Länder und Gegenden durchwandert, wenn sie in
den Regierungsbezirk eintritt. Hier berührt sie die Stadt Torgan,
dann strömt sie in breitem Thale zwischen flachen Ufern dahin.
Wo dieselben nicht durch Dämme geschützt sind, entstehen im
Frühjahre oft Überschwemmungen. Oberhalb Wittenberg, der
Lntherstadt, mündet die schwarze Elster in die Elbe.
Die Elbe ist ein Hanptflnß oder ein Strom. Ein Strom
nimmt Flüsse auf; diese haben Nebenflüsse mit kleineren Neben-
slüssen; letztere uehmen Bäche, diese Bächlein, Flüßchen und Gräben
auf. Alle diese Gewässer bilden zusammen ein Flußgebiet. Wir
wohnen im Flußgebiete der Elbe. Wieso?
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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— 33 —
Armen- und Erziehungs - Anstalt. Die Stadt war früher Residenz
der Herzöge von Sachfen-Zeitz, im Mittelalter Sitz eines Bischofs.
— Braunkohlen.
3. Kreis Naumburg. Naumburg, fast so groß wie Weißenfels,
(20000 Einwohner), liegt in einem lieblichen Thalkessel der Saale.
Man besucht den Dom. In Naumburg ist das höchste Gericht der
Provinz, das Oberlandesgericht. Die Stadt wurde vor mehr als
450 Jahren der Sage nach von einem Feinde — den Hnssiten —
befreit; deshalb feiert man alljährlich das Kirschfest. Saalaufwärts
liegen die Landesschule Psorta, das Solbad Köseu und die Ruinen
von Rudelsburg und Saaleck in einer der lieblichsten Gegenden
von ganz Deutschland.
4. Eckartsberga. In dem Orte ist eine Erziehungs-Anstalt,
das Eckartshaus genannt.
Nahe bei Eckartsberga liegt Auerstedt (Schlacht am 14. Oktober
1806). Im Thale der Uustrut liegt das Dorf Sachfeuburg mit
zwei Burgruinen. Schloß Heldrungen und Kloster Memleben.
Hier ist Kaiser Heinrich I. und Otto I. gestorben. Stahlbad Bibra.
5. Querfurt (5000 Einwohner). Freyburg, hier starb der
Turnvater Jahn im Jahre 1852. Ihm zu Ehreu wurde 1893 eine
große Turuhalle über seinem Grabe erbaut. Das Bergschloß ist
von Ludwig dem Spriuger erbaut worden.
Roßbach. Hier schlug Friedrich der Große am 5. November
1757 die Franzosen. (Siehe Seite 20.)
6. Sangerhausen (11000 Einwohner) mit dem Grabe Ludwig
des Springers. Wo liegt Artern? Im fruchtbaren Thale der
goldenen Aue: Wallhausen, Tilleda. Am Kyfshäuser: Roßla, Kelbra.
7. Mausfelder Gebirgskreis.
_ Mansfeld in angenehmer Gegend am Südabhange des Harzes.
Auf den Bergen das zertrümmerte Schloß der Grafen von Mansfeld.
Die Schule, welche einst Luther besuchte, heißt Lutherschule. In
der Gegend sind viele Silberbergwerke.
8. Mansfelder Seekreis.
Eisleben (24000 Einwohner) liegt in der Mitte der Silber-
bergwerke dieser Gegend. Dieselbe ist teilweise unterminiert, so daß
der Stadt der Einsturz droht. Der Mansfelder See (der salzige) ist
schon verschwunden. In Eisleben wurde Luther am 10. November
1483 geboreu. Am Lutherhause ist die Zuschrift zu leseu: „Gottes
Wort ist Luthers Lehr', drum vergeht sie nimmermehr." Helbra
ist ein Dorf im Gebiete des Bergbaues (7000 Eiuwohuer).
9. Stadtkreis Halle.
Halle wurde durch Karl den Großen im Jahre 806 als fester
Platz unter dem Namen „Burg Halla" angelegt. Heute ist Halle
eine volkreiche Stadt, viermal so groß wi'e Weißenfels (111000
3
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms]]
Extrahierte Personennamen: Eckartsberga Heinrich_I. Heinrich_I. Otto_I. Jahn Ludwig_dem_Spriuger Ludwig Friedrich_der_Große Friedrich Ludwig Roßla Mausfelder_Gebirgskreis Helbra Karl Karl
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3. Der Frankenwald setzt sich in Nordwesten an das
Fichtelgebirge an. Hier fehlen die schönen Berggipfel, die uns
einen Blick in ferne, schöne Auen gewähren. Die Gewässer stürzen
meist dem Südfuße des Gebirges zu, wo ehedem die Franken
wohnten. (Frankenwald.) Dort liegt auch das Städtchen Sonne-
berg, welches durch die Sonneberger Puppen berühmt ist. Diese
Spielwaren gehen von hier bis nach Frankreich, England, Rußland.
4. Weiter nordöstlich treffen wir den Thüringerwald. Er ist
ein Kammgebirge.
Über den Kamm führt ein Weg, Rennsteig genannt. Das
Gebirge ist schön bewaldet. Hin und wieder trifft man Wiesen
und Äckerland an. Getreide und Obst gedeihen spärlich, und die
Kartoffel bildet das Hauptnahrungsmittel für die heitere, gefaugs-
frohe, fleißige und genügsame Bevölkerung. Der Wald liefert
Bau-, Breun- und Nutzholz, Beeren aller Art, Arzneikräuter; dem
Bergbau verdanken wir Eisen und Schieferplatten zur Anfertigung
von Schiefertafeln.
Nicht weit von der Stelle, wo sich der Thüringerwald vom
Frankenwalde scheidet, ist der Kickelhahn, auf welchem der große
Dichter Goethe gern weilte. Hier dichtete er auch das Lied:
„Über allen Gipfeln ist Ruh ?c." Weiter nordwestlich liegen zwei
1000 m hohe Berge, der Beerberg und der Schneekopf.
In der Nähe des letzteren liegt die Schmücke (826 m), die
höchste menschliche Wohnung ans dem Thüringerwalde. Duftige
Bergwiesen ziehen sich um das Gasthaus. Weiter nordwestlich
liegt der Ingelsberg, so genannt, weil er wie eine Insel über die
Gebirge emporragt. Am Nordwestrande des Gebirges erhebt sich
die Wartburg. „Wart, Berg, du sollst eine Burg werden," sagte
Ludwig der Springer und erbaute um 1070 die Wartburg.
5. Dem Thüringerwalde nach Norden und Osten vorgelagert
ist das Thüringer Hügelland. In der Quellengegend der Unstrut
liegt das obere Eichsfeld. Es ist ein rauhes, ödes, mit Muschel-
kalk übersätes Gebiet. Der Ackerbau lohnt weuig. Viele Arbeiter
suchen in den Saaleaegendeu, bei Magdeburg, sogar in den Eisen-
und Kohlenbergwerken^ des Niederrheins ihren Lebensunterhalt.
Das untere Eichsfeld ist ebener, wärmer und fruchtbarer; es liegt
nördlich des oberen.
6. Merke den Höhenzug des Hamich zwischen Mühlhausen
und Langensalza, sowie den schön bewaldeten Steiger südlich von
Erfurt! Desgleichen die Hainleite westlich von Schmücke und Finne!
Wo liegen diese? Merke den Kyffhänfer bei dem Dorfe Tilleda
im Thale der Helme (470 in). In diesem Berge fitzt der alte
Barbarossa der Sage nach verzaubert. „Der alte Barbarossa, der
Kaiser Friederich, im unterirdischen Schlosse hält er verzaubert
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Extrahierte Personennamen: Goethe Ludwig_der_Springer Ludwig Barbarossa Barbarossa Barbarossa Friederich
Extrahierte Ortsnamen: Frankenwald Frankenwald Frankreich England Thüringerwald Thüringerwald Beerberg Ingelsberg Saaleaegendeu Magdeburg Mühlhausen Langensalza Erfurt Dorfe_Tilleda
- 39 —
b. Auf dem Mittellaufe wird die Saale im Westen von dem
Thüringer Hügelland, im Osten vom Osterländischen Bergland
begleitet. Die Ufer werden bequemer und begünstigen die Anlage
von Äckern und Wiesen. Auf hervortretenden Höhen stehen Burgen,
in deren Schutz sich ehedem die Städte begaben. Also finden
wir die Heidecksburg bei Rudolstadt, die Leuchtenburg bei Kahla,
deu Fuchsturm bei Jena, die Rudelsburg und Saaleck bei Kösen.
„An der Saale hellem Strande
Stehen Burgen stolz und kühn."
c. Unterhalb Weißenfels tritt die Saale ins Tiefland ein.
Welche Städte und Landschaften berührt sie? Auf eiue kurze Strecke
durchfließt sie anhaltiuisches Gebiet und begrüßt die Stadt Bernburg.
Dann tritt sie wieder in die Provinz ein und mündet bei Barby.
d. Die Schwarza ist das erste Nebenflüßchen der Saale,
welches hier gemerkt werden soll. Ihr Thal ist das herrlichste
des Thüringer Berglandes. Es heißt die Perle Thüringens. Das
Flüßchen kommt von der Stelle, wo sich Franken- und Thüringer-
wald scheiden. Die obere Hälfte ihres Thales ist sehr enge, die
untere außerordentlich lieblich. Vom Tripstein aus hat man eine
entzückende Aussicht auf Schwarzburg. Das Schloß foll aus der
Zeit Karls des Großen stammen. Auch über der Stadt Blanken-
bürg liegt eine feste Burg.
6. In der Nähe des Schneekopfes im Thüringerwalde liegen
die Quellen der Ilm. Das Bächlein fließt am Kickelhahn vorüber
und tritt bei Ilmenau in eine liebliche Aue eiu. In Ilmenau
ist eine Kaltwasserheilanstalt. Von hier aus durchwandert die
Ilm das Thüringer Hügelland, welches aus fünf Hügelketten mit
dazwischen liegenden Thaleinsenkungen besteht. Begleitet man die
Ufer der Ilm, so geht es bergauf in fchöne Wälder und bergab
durch liebliche Felder, bis sie endlich bei dem Solbad Sulza ihr
Wasser in die Saale ergießt. Auf dieser Strecke berühren wir
die schöne Jlmstadt Weimar. Hier wirkten unsere großen Dichter
Goethe, Schiller, Herder, Wielaud und andere. Vor dem Theater
ist das Denkmal von Goethe und Schiller. Im Schlosse sind die
Dichterzimmer; man besucht auch das Goethe- und das Schiller-
Hans und die Dichtergräber und in der Nähe das Schloß Belvedere.
Nördlich vou Weimar liegt der Ettersberg. Die fchön gelegene
Stadt Apolda hat große Fabrikation in Wollwaren (Strümpfe,
Shawls :e.).
f. Die Uustrut hat ihre Quelle auf dem Eichsfelde. Im Süd-
Westen setzt sich an das obere Eichsfeld der Hainich an, auf der
anderen Seite der Uustrut der Düu. Sie nehmen beide von Osten
nach Westen in ihrer Höhe ab, aber an Fruchtbarkeit zu. Eiue
Menge von Bächen stürzen zur Uustrut herab und vergrößern
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Karls Goethe Schiller Goethe Schiller Hans
— 22 —
3. Von Teuchern aus durchfließt die Rippach ein reiches
Kohlenbecken (Gebiet) mit den Ortschaften Gröben, Runthal,
Werfcheu, Keutschen. Von Zembschen aus fließt die Rippach nach
Norden und läßt ans der Höhe rechts das kleine Landstädtchen
Hohenmölsen liegen (3000 Einwohner). Der Ort war früher eine
ansehnliche Stadt des Königreichs Thürina en mit festem
Schlosse.
4. In der Schlacht bei Hohenmölsen 1080, zwischen Heinrich Iv. und
Rudolf von Schwaben, wurde Rudolf besiegt, und er verlor seine rechte Hatid.
Dabei soll er gerufen haben: „Das ist die Hand, mit der ich meinem Kaiser
den Eid der Treue geschworen habe!" Die Hand wird im Dome zu Merseburg
gezeigt. Hohenmölsen litt sehr viel im 30jährigen Kriege und brannte 1671
zum größten Teile nieder.
5. Unterhalb der Stadt mündet ein kleines Bächlein, welches
dnrch ein gesegnetes, sehr fruchtbares Thal mit einem reichen
Kohlenlager fließt. Darin liegen die Ortschaften Neffa, Werns-
dorf, Köpfen, Rössuln, Webau ?c.
6. Au der Weißeufels-Hohenmölsener Straße sind reiche
Brannkohlenlager, besonders bei Granschütz, Gerstewitz und Zorbau.
7. Taucha au der Rippach ist ein größeres Kirchdorf. Nördlich
davou liegt Poserna, der Heimatsort des Dichters Senme. (Ge-
denktasel am Geburtshause.) Bei Poserua mündet der Grnnabach.
In seiuem Thale liegen Dobergast, Grimma und Gruua.
§ 21.
Tas Gebiet der Wethau.
1. Die südlich von Weißeufels gelegeue Ebeue wird au ihrer
Westseite von Höhenzügen, die von Norden nach Süden laufen,
begrenzt. Diese Züge dachen sich nach Westen ab und entsenden
viele Bächlein nach der im Thale fließenden Wethan. Wir be-
trachten das Wethanthal.
2. Die Wethau zieht sich von Süden nach Norden der Saale
zu und zeigt an ihren Ufern Pappeln, Erlen und Weidengebüsch.
Das untere Thal ist das wegen seiner Schönheit gern besnchte
Kroppenthal. Wiesen, im Frühling von Primeln, im Herbste von
Zeitlosen übersät, rahmen das Bett des Baches ein. Sie werden
zweimal im Jahre geschnitten, und das Heu steht dem besteu nicht
nach, wie z. B. dem des Lohthales. Ans den Anhöhen sind
Weinberge.
3. Zu deu Bächeu, welche die Wethau vergrößern, gehören der
Mönchsbach im Westen, der Steinbach, der Osterfelder Steinbach, die
Nantzschke (im Lohthale) im Osten. Schkölen am Mönchsbache
ist ein Städtchen von 1900 Einwohnern. Es liegt zwischen Bergen
und hügeligen Umgebungen. In der Nähe sind Braunkohlengruben.
Die Bewohner nähren sich neben ihrem Handwerke von Ackerbau.
Die Töpferei steht in gutem Rufe. Die Stadt ist in den Kriegen
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Rudolf_von_Schwaben Rudolf Rudolf Rudolf Poserna
— 32 —
§ 32.
Ausdehnung, Bodenqestalt, Produkte.
1. Der Regierungsbezirk Merseburg hat eiue große Aus-
dehuuug. Die Westecke des Kreises Saugerhauseu ist vou der
Ostecke des Kreises Liebeuwerda 25 Meilen entfernt. Ein Fuß-
gänger brauchte eiue Woche, um die Strecke zurückzulegen, ein
Eisenbahnzug müßte drei bis vier Stunden lausen. Von Süden
nach Norden ist die Ausdehnung uicht so bedeutend.
2. Im Westen und Südwesten ist der Regierungsbezirk hügelig;
man sieht Höhenzüge des Thüringer Hügellandes.
a. Die Saalberge bei Naumburg und Kosen sind gar liebliche
Waldungen, welche dem Wanderer einen srohen Aufenthalt gewähren.
d. Die Schmücke und Finne südlich der Uustrut sind ein wenig
fruchtbares Bergland. Die Bewohner nähren sich von Viehzucht;
besonders am Südabhauge der Finne, in der Gegend von Kölleda,
werden viele Rinder gezüchtet (Kuh-Köln).
e. Im Nordeu liegt ein Gebirge, Harz genannt. Seine
Abhänge ragen in unseren Regierungsbezirk hinein. Hier in der
Gegend von Mausfeld gewinnt man Kupfer und Silber. Südlich
und südwestlich davon, in der Gegend von Sangerhausen, sind
reiche Getreidefelder. In der Nähe von Artern findet sich das
Salz fertig in der Erde; es heißt Steinsalz. Auch wird es aus
Salzwasser, Sole geuauut, gewonnen; es befinden sich hier wie
in Kösen und audereu Orten Salinen. Noch weiter im Süden,
bei Nebra, sind Sandsteinbrüche. Aus solchen Steinen sind unsere
Brücken erbaut worden.
3. Der nördliche und östliche Teil des Regierungsbezirks
Merseburg, von der Saale bis zur Elbe, bildet eiue ausgedehnte,
von unbedeutenden Erhebungen unterbrochene Ebene. So steigt
drei Stuudeu nördlich von Halle aus der Ebene der Petersberg
ans. Er ist viermal so hoch wie der Klemmberg (240 m). Auf
dem Gipfel ist eine schöne Kirche. Östlich von Halle liegt der
Kapellenberg mit einer sehr alten Kirche.
In den östlichen Gegenden ist Sandboden, der in der Gegend
von Delitzsch reichliches Getreide liefert. Die Braunkohle findet
sich an vielen Stellen westlich der Saale.
§ 33.
Tie einzelnen Kreise.
1. Kreis Weißenfels.
2. Kreis Zeitz mit Zeitz, in fruchtbarer Umgebung, großenteils
auf einem Berge gelegen, ist fast so groß wie Weißenfels
(25000 Eiuw.) Im Schlosse Moritzburg ist eiue Besseruugs-,
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
— 40 —
diese. Sobald diese ihren reißenden Oberlanf mäßigt, betritt sie
ein fruchtbares Gefilde mit schönen Städten (Mühlhaüsen, Langen-
salza). Von Mühlhausen ans führen uns hübsche Seitenthäler
in anmutige Gefilde. Eine Stunde nordöstlich von Mühlhansen
angelangt, überblickt jnan ein wohlbestelltes Gelände, welches
im Nordosten von der Hainleite abgeschlossen wird. Die Hainleite
ist ein lang ausgedehnter Laubwald. Südwestlich von ihr durchzieht
die Helbe ein schönes Thal, in dem zwar keine Städte, wohl
aber Ackerbau treibende Dörfer in größerer Zahl zu treffen sind.—
Wir überschreiten die Hainleite und sehen zu unseren Füßen die
Wipper. Sie kommt aus den Bergen des unteren Eichsfeldes und
führt au den Landstädtchen Worbis und Bleicherode vorbei nach
einer mittelgroßen Stadt, Sondershausen, der Residenz des Fürsten
von Schwarzburg-Sondershausen.
Von Sondershausen uach Nordosten zu breitet sich abermals
ein Thal aus; es ist das der Helme. Um dasselbe mit feinen
wogenden Getreidefeldern und saftigen Wiesen noch mehr beschauen
zu können, steigen wir ans den südlich des Thales gelegenen Berg,
den Kyffhänser. Zu unseren Füßen liegt die „goldene Aue" mit
den größeren Stäoten Nordhausen und Sangerhausen. In dem
gesegneten Thale weilte der deutsche Kaiser Heinrich I. gerne; er
soll auch Nordhausen gegründet haben. (Erzähle die Sage von
Friedrich Barbarossa und Utchen, seiner Tochter! Hast du das
Kaiserdenkmal gesehen? Erzähle von ihm!) Wenn wir vom
Kyffhänser nach Süden zurückgehen, so gelangen wir znm Badeorte
Frankenhausen. Auch hier ist ein Solbad.
g. Die Unstrnt hat auch einen aus dem Süden kommenden
Nebenfluß, dessen Thal dem Jlmthal ähnlich ist, das Gerathal.
Die Gera kommt aus der Gegend der Jlmqnelle, wo drei Berge
liegen. Sie fließt von Süden nach Norden zwischen Bergen
(Steigerwald) und hügeligem Hochlande in nicht zu engem Thale
dem Tieflande zu. Sie erreicht es bei Erfurt. Da hier sich die
Handelsstraßen des Tieflandes mit denen des Hochlandes kreuzen,
so gewann die Stadt Erfurt früh eiue große Bedeutung. Schon
Karl der Große bestimmte Erfurt zur Handelsstadt. Das Gera-
thal ist hier hervorragend fruchtbar; daher findet man in Erfnrt die
großen berühmten Handelsgärtnereien.
Ii. Nachdem die Unstrnt die fruchtbare Geramündung verlassen
bat, windet sie sich zwischen Bergen nach Norden bis Artern.
Beschreibe den weiteren Lauf des Flusses bis zur Mündung.
(Siehe Seite 31.)
i. Gedeukeu wir auch eines rechten Saalenebenflusses, der
weißen Elster. Sie kommt aus dem südlich gelegenen, fernen
Elstergebirge. Hier entspringen viele Hunderte von Quellen, die
sich allmählich zu Bächen und so zur Elster vereinigen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Karl_der_Große Karl
- 43 —
Dieses wurde durch Friedrich den Großen urbar gemacht, indem
es durch Kanäle trocken gelegt wurde; es heißt der Drömling.
Nördlich der Ohre liegt die Altmark. Wenige Hügel unter-
brechen die einförmige, wenig fruchtbare Ebene. Einige Nadelholz-
forsten sind ihr Schmuck. Im Letzlinger Forste hält der Kaiser
alljährlich eine Jagd ab.
f. Der im Osten der Elbe gelegene Teil der Provinz wird
von der Havel bewässert. Sie tritt an die Provinz heran und
bildet stellenweise die Grenze. Die Havel hat zu wenig Gefälle;
ihr Laus ist träge. Sie bildet daher viele Seeen, ein solcher ist
der Havelsee. Dieser ist mit der Elbe durch den Planenschen
Kanal, auch Beuthiner Kanal genannt, verbunden. So wird die
Havelschiffahrt vereinfacht. — Die Elbe fließt noch eine große
Strecke nach Nordwesten und berührt die zweitgrößte Stadt Deutsch-
lands, nämlich Hamburg, dann geht sie in die Nordsee.
Wir haben das Gebiet der Elbe überblickt und manche herrliche
Gegend geschaut. Vieles davon gehört nicht zu unserer Provinz.
Wir wollen nun in derselben bleiben. Die Provinz zerfällt in
drei Regierungsbezirke: Magdeburg, Merseburg und Erfurt.
Unseren Regierungsbezirk Merseburg haben wir überblickt; sehen
wir uns nach den beiden anderen um.
§ 38.
Ter Regierungsbezirk Erfurt.
Dieser Regierungsbezirk ist sehr klein; er hat bloß 62 Quadrat-
meilen — 3530 qkm mit 440000 Einwohnern. Die Hauptstadt
ist Erfurt au der Gera (80000 Einwohuer), sie ist die bedeutendste
Stadt in Thüringen. Die schönste Straße ist der Anger, der schönste
Platz der Friedrich-Wilhelms-Platz mit dem alten, schönen Dome;
in ihm ist die große Glocke, 273 Centner schwer. Das frühere
Kloster, in dem Luther lebte, ist jetzt ein Waisenhaus und heißt
„Martinsstift". Auch ein Lutherdenkmal schmückt die Stadt. —
Bei Erfurt wird viel Gemüse gezogen; die Blumen aus Erfurt
sind weit bekauut. (Steigerwald.) Früher war hier eine Universität.
Andere Städte sind:
1. Sömmerda an der Unstrnt; hier die berühmte Gewehrfabrik
Dreyfes (Zündnadelgewehr).
2. Langensalza mit Wollwarenhandel (11000 Einwohner).
^ Hier schlug Heinrich Iv. die Sachsen und Thüringer im Jahre
1075; am 27. Juni 1866 wurden die Hannoveraner von den
Preußen gefangen genommen.
3. Mühlhausen an der Unstrnt (bis 1802 freie Reichsstadt)
treibt Handel mit verschiedenen Waren (29000 Einwohner).
4. Heiligenstadt mit einer großen katholischen Gemeinde.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Steigerwald Sömmerda Langensalza Heinrich_Iv Heinrich