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Die einzelnen Lander Asien's.
bemerkenswerthesten Naturerzcngnisse sind: A. Das
Thierreich. Die Zahl 1) der Pferde und Schweine ist
gering, zahlreicher aber 2) Rindvieh. Der Japaner
benutzt nicht die Milch der Kühe; auch werden die Ochsen
nicht zum Pflügen, sondern nur zum Fahren gebraucht.
Schaafe und Ziegen, Esel und Maulthiere sind nicht vor-
handen. Bei dem allgemein verbreiteten Anbaue des Landes
und der starken Bevölkerung kann cs nur wenig 3) wilde
Thiere geben; dagegen werden viele 4) Hühner, Enten
und Gänse gezogen. Man treibt 5) Seidenbau und
Bienenzucht; an den Küsten finden sich 6) Robben und
Wallfische; auch die übrigen Gewässer sind fischreich. !J. Das
Pflanzenreich. Da das Land in bedeutender Ausdehnung
sich von Süden nach Norden erstreckt und überdies gebirgig ist;
so muß der Reichthum an Pflanzen groß und' mannigfaltig
sein. Fast alle S) europäische Getreidcartcn sind hier
heimisch; der Reiß gehört zu dem besten Asiens. Man
findet eben so unsere 2) Gartengewächse, wie unsere 3)
Obstbäume, baut viel 4) Thee, 5) Baumwolle und
6) Taback und pflanzt 7) nutzbare Bäume, unter
denen besonders der Firniß-, Kampfer- und Kokösbaum zu
bemerken sind. — 6. Das Mineralreich. Das Land ist
reich an 1) Gold, noch reicher an 2) Silber, am
reichsten aber an 3) Kupfer, das sich durch Feinheit und
Geschmeidigkeit auszeichnet. Man findet 4) Diamanten
und 5) die feinste Porzellanerde; 6) Schwefel ist
häufig; viel 7) Salz wird gewonnen; 8) Mineralquellen,
worunter viele heiße, sind auf allen Inseln.
§. 976. Die Zahl der Einwohner wird zu 27), ja
sogar zu 36 Mill. angegeben. Sie sind wahrscheinlich ein
Gemisch der mongolischen und malaischen Rasse; die nörd-
lichen Inseln sind von Ainos (§. 955) bewohnt. Man
unterscheidet eine Volks- und eine Hof- und Büchcrsprache.
Diese bedient sich der chinesischen Schriftzeichen; im gewöhn-
lichen Leben wird eine Buchstabenschrift gebraucht. Die
Bewohner sind entweder Bekenner des Buddhaismus oder
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Xii. Die La P l a t a - S t a a t e n. 1033
ehemals durch die Jesuiten zum Ehristenthume bekehrt und in
Missionen vereinigt. Ein besonders merkwürdiger Menschen-
schlag, von Spaniern und Indianern abstammend, sind die
Gauchos (Viehhirten). Einsam leben diese in den Pampas,
oft viele Meilen weit von aller menschlichen Gesellschaft cnr-
ferut, wodurch sie denn zu halben Wilden geworden sind. Ihre
Nahrung besteht fast einzig in Fleisch, ihre Kleidung ans Leder
und wollenen Decken. Sie wohnen in elenden Hütten; ihr arm-
seliges Hausgcräthe ist fast einzig aus Knochen gemacht.. Völ-
lig dem Müßiggänge ergeben, roh und unempfänglich für alles
Bessere, stehlen, rauben und morden sie mit der größten Gleich-
giltigkeit. Fast alle Geschäfte werden zu Pferd abgethan; sie
scheuen sich auch den kleinsten Weg zu Fuß zurück zu legen.
Daher ist ihre Fertigkeit im Reiten wahrhaft bewundernswcrth,
so wie auch ihre Geschicklichkeit, mit der, 70 bis 80 Fuß
weit geworfenen Riemeuschlinge, dem Lazo oder Lasso, wilde
Thiere einzufangen. Mit dieser Schlinge bewaffnet, sind sie
selbst im Kriege furchtbare Gegner. — Die Religion des
Landes ist die katholische; auch die protestantischen Briten haben
volle Religionsfreiheit.
§. 1203. Für Förderung und Verbreitung von Wissen
und Können sorgen mehrere Unterrichtsanstalten, von denen die
meisten in der Hauptstadt Buenos-Apres vereinigt sind. Auch
Cordova hat eine ehemals berühmte Universität. Einige Fach-
schulen und Gymnasien sind vorhanden; der Volksunterricht
wird keineswegs vernachlässigt; man findet mehrere Bücher-
und Naturalien-Sammlungen. — Die wichtigste und ausge-
breitetste Beschäftigung ist die Viehzucht; Acker- und Berg-
bau werden weniger stark getrieben. Die Industrie besteht
hauptsächlich in Wollweberei; der nicht unbeträchtliche Han-
del befindet sich meistens in den Händen der Engländer und
Franzosen; Karawanen ziehen nach den benachbarten Ländern.
Rinds- und Pferdehäute, Pelzwerk, Wolle und Haare, Hörner,
Talg und gedörrtes Fleisch sind die bemerkenswerthestcn Artikel
der Ausfuhr. Buenos-Apres gehört zu den bedeutendsten
Handelsplätzen ganz Amerikas. — Die jetzigen vereinigten
67*
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Extrahierte Personennamen: Cordova
Extrahierte Ortsnamen: Buenos-Apres Buenos-Apres Amerikas
9lä
Die einzelnen Länder Afrika's.
haben (§. Ll)5o). Die Galla's sind von mittlerer Statur,
von brauner und in den tiefer liegenden Gegenden von schwarzer
Farbe und haben langes, schwarzes Haar. Sie leben nicht
bloß von der Viehzucht, sondern auch vom Raube und
Plündern und sind ein äußerst rohes und wildes Volk, das
sich in viele Stämme theilt, welche unabhängig neben einander
leben. Jeder Stamm hat sein eigenes Oberhaupt; sie führen
unter sich häufige Kriege. — 2. Die Länder der Schagga'ö
liegen denen der Galla's im Süden zwischen Nieder-Guinea
und dem Lupata-.Gebirge. Durch die Handelsreisen der Por-
tugiesen haben wir einige Nationen dieser Gegenden kennen
lernen, a) Die Maravi' s wohnen zwischen dem gleich-
namigen See und dem Roanga, einem von Norden kommenden
Nebenflüsse des Zambese, und sind wegen ihrer Räubereien
berüchtigt. — 1») Die Moviza' s hausen im Westen der
vorigen, von denen sie durch den Roanga geschieden sind, und
werden als ein friedliches, fleißiges Volk bezeichnet. — c) Die
Kazember sind die westlichen Nachbarn der Moviza's; der
Murusura fließt durch ihr Land. Der König unterhält
einen glänzenden Hofstaat, hat ein in den Waffen geübtes
Heer und bereichert sich durch den Alleinhandel mit Elfenbein
und dem Ertrage der Bergwerke. Die Hauptstadt, groß und
mit einer hohen, dichten Hecke und einem Graben umgeben,
liegt am Murusura. — d) Die Kassanger wohnen inr
Norden der vorigen und stehen ebenfalls unter einem Könige.
Sie opfern Menschen, deren Fleisch sie verzehren. — e) Das
Reich M ulva breitet sich im Osten der Kaffanger aus und
zerfällt in zwei Hälften, von denen die eine durch einen König,
die andere durch eine Königinn regiert wird. — Aanvo, die
Residenz des Königs, soll -10,000 Einwohner zählen.
X?. Die Länder der Oftküste.
§. 1094. Diese dehnen sich zwischen dem 46. und
69.“ der Länge und vom i2.° nördlicher bis zum 251/..0
südlicher Breite über eine Küstcnstrecke von mehr, denn
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852
Die einzelnen Länder Afrika's.
libysche (§. 71), besteht meist aus Flugsand, der lm Laufe
der Jahrhunderte immer weiter zum Thäte des Veits vor-
gedrungen ist. In derselben gibt's mehrere Oasen, unter
denen im Süden die große und im Norden die kleine die
bemerkenswerthesten sind.
§. 1006. Höchst selten cntsprudelt hin und wieder eine
Duelle dem Boden; der einzige Fluß ist der Nil. Aus
Nubien, wo derselbe in mchrern Wasserfallen sich herabstürzt,
tritt er bei Sifsuan (Syeuc) in Aegypten ein, durchströmt hier
e'u 2 — 4 Meilen breites Thal in nördlicher Richtung,
theilt sich dann in mehrere Arme (das Delta), von welchen!
der westlichste und wasserreichste Hauptarm bei Rosette, der
östliche aber bei Damiette sich mit dem mittelländischen Meere
v reinigt. Die Breite des Flusses geht von 3 — 9000 Fuß;
fruchtbare und gut angebaute Felder begrenzen seine Ufer; er
selbst hat diese durch seine Ueberschwemmungen und Nieder-
schläge geschaffen. Die starken tropischen Regelt (§. 75),
welche in Abyssinicn und den westlich gelegenen Ländern, wo
sich die Qucllflüsse des Nils sinden, im Sommer niederfallen,
schwellen den Strom so an, daß er mit Beginn des Sommers
(21. Inni) anfängt, seine Ufer zu überschreiten und etwa
bis zur Mitte des August immer höher steigt. Hanptkanäle,
welche das Land durchziehen, nehmen alsdann einen Theil des
Wassers auf und vertheilen dasselbe in viele Seitenkanäle.
Allmählich fällt der Strom und kehrt gewöhnlich zu Anfang
Olt. iu seine Ufer zurück. Da derselbe in Aegypten langsamen
Laufes dahinzieht, so bleibt die Schlammerde, die er mit sich
führt, auf den Feldern zurück und bewirkt die gepriesene Er-
giebigkeit dieser Landstrecke. So gleicht dann das Nilthal
und Delta von Okt. an einem blühenden Garten von weiter
Ausdehnung, der aber nach vollbrachter Aerute sich in eine
dürre Wüste verwandelt. Erst die Ueberschwemmung bringt
wieder Gedeihen und Segen. — Der Küste des mittelländischen
Meeres entlang sinden sich mehrere Strandsee«, von denen
1» der Marini (einst Marcotis), jetzt ein von einer
Sandwüstc umgebener Sumpf, 2) der Burlos und 3) der
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Xlil Das Hottentoitenland. 921
und dadurch höhere Gesittung zu verbreiten. — Die Bos-
jeman's oder Buschmänner, ein äußerst merkwürdiger
Hottentotten-Stamm, halten sich nicht nur auf den dürren
und rauhen Hochebenen des südlichen Kaplandes bis zu den
Thälern des Gariep hin auf, sondern hausen auch in der
großen Wüste, die sich im Norden der Groß-Namaqua's
ausbreitet. Dieses Volk, wild und roh und noch auf der
untersten Stufe der Menschheit stehend, lebt, gleichsam von
der menschlichen Gesellschaft ausgestoßen (die Paria's in
Vorder-Indien, §. 905), in dem größten Elende. Fast dem
Thiere gleich, sind Höhlen, Büsche oder armselige Hütten
feine Wohnung; die auf der Jagd erlegten Thiere, so wie
wilde Früchte und Wurzeln, selbst Schlangen und Eidechsen
und andere ekelhafte Gegenstände dienen ihm zur Nahrung.
Der Körper dieser armen Menschen ist klein, mager und
schmutzig, das Gesicht häßlich. Die Ungerechtigkeiten, Be-
drückungen und Feindseligkeiten der europäischen Kolonisten im
Kaplande haben diese einst.friedlichen Hirten in ein grausames,
dabei sehr gewandtes Räubervolk verwandelt, auf welches
nun bereits seit mehr, als einem halben Jahrhunderte (1774)
die bewaffneten Aufgebote der Kolonisten wie auf wilde
.Thiere und sogar in der Absicht Jagd machen, um dasselbe
gänzlich auszurotteu. .
Xiv. Das Kapland.
§. 1095. Dieses begreift Afrika's südlichsten Theil.
Von '34-/3 — 46° der Länge und 30 — 342/3° südlicher
Breite sich erstreckend, wird dasselbe im Norden von dem
Lande der Hottentotten, im Osten von dem Kaffernlande und
dem indischen Ocean, im Süden von eben diesem und im
Westen von dem amerikanischen (äthiopischen) Meere begrenzt.
— Der Flächengehalt kommt dem von Frankreich gleich
und mag 9 — 10,000 Qmcilen betragen.
§. 1096. Mehrere Bergketten, meist unfruchtbar und
öde und traurigen Anblicks, durchziehen theils von Nordeir
60
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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Allgemeine Einleitung. 4ö
und Völker der Erde. Mannigfaltig sind die fördernden, aber
auch die hemmenden Ursachen, und diese liegen entweder in
der Natur selbst, oder in menschlichen Einrichtungen. Ge-
wöhnlich werden die Erdbewohner nach drei verschiedenen
Hauptstufen der Kultur unterschieden und eingetheilt.
§. 137. Auf der niedrigsten Stufe der Kultur steht
der rohe Naturmensch, der Jäger und Fischer. Sein Geist
ist ungebildet, daher seine Sprache arm. Wissenschaften,
selbst Buchstaben sind ihm unbekannt. Manche Jäger- und
Fischerhorden können nicht einmal bis zehn zählen. Ja, der
Mensch auf dieser Kulturstufe erhebt sich nicht über der Sinn-
lichkeit enge Schranken, und das sittliche Gefühl ist so schwach,
daß manche wilde Völker sogar Menschen schlachten und ver-
zehren. Wenig wird von ihnen das Menschenleben geachtet.
Doch findet man fast durchgehends die Ahnung eines oder meh-
rerer höherer Wesen, den Glauben an einen guten oder bösen
großen Geist bei ihnen, und es gibt selbst manche Wilde, die
von Natur sehr gutmüthig und verträglich sind. Wenig Krank-
heiten ist der Körper des Wilden unterworfen, und sehr ver-
vollkommnet sind seine Sinne durch Uebung. Er besitzt nur
wenige Kunstfertigkeiten; einfach sind seine Waffen, die aus
Bogen, Pfeil, Wurfspieß, Schleuder u. s. w. bestehen; aber
Meister ist er in ihrem Gebrauche. Eine Hütte, oft nur aus
Baumzweigen, oder eine Höhle ist seine Wohnung.
§. 138. Der Hirte (Nomade) steht schon auf einer
höhern Stufe, und dies ist die mittlere. Er besorgt seine
Heerden und wandert, unter Zelten wohnend, aus einer Ge-
gend in die andere. Fast überall kennt er schon die Schreibe-
kunst und ist im Besitze mehrerer Kenntnisse. Seine Begriffe
über Religion sind geläuterter; er besitzt größere Thätigkeit,
und unter seinen Händen entstehen verschiedene Kunsterzeugnisse,
die er durch ansehnlichen Tauschhandel zum Theile wieder
absetzt.
§. 139. Der gesittete (kultivirte) Mensch nimmt
die höchste Stufe ein. Sein Geist ist geübt; seine Beschäfti-
gungen sind sehr mannigfaltig, z.b. Landwirthschaft, Bergbau,
4
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
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