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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 475

1858 - Weimar : Böhlau
475 stehen versucht; durch Herder fanden alle diese Versuche ihre Erfüllung und Vollendung. Die von Herder angeregte Forschung hat sich in im- iner weiteren Kreisen zu allen anderen Völkern der Erde ausgedehnt, zu den Arabern, Persern und Hindus, zu den Malaien und Chinesen wie zu den absterbenden Stämmen der amerikanischen Rothhäute. Erst durch Herder wurde ein allgemeines historisches und vergleichendes Sprach, studium, eine Kultur- und Sittengeschichte und eine wahrhafte Univer- salgeschichte möglich. Herders eigene Dichtungen neigen meistens zum Didaktischen hin. Seine große Bedeutung auf dem Gebiete der deutschen Poeste liegt we- niger in seinen eigenen Dichtungen, als darin, daß ec den Deuhchen die Fähigkeit gegeben hat, Gestalten zu bilden aus fremdem Stoffe mit eigener Form und aus eignem Stoffe mit freinder Form. Seine besten poetischen Erzeugnisse sind die Nachdichtungen und Uebersetzungen der Volkslieder; sein Cid wird stets unter den edelsten poetischen Schöpfun- gen unserer Nation genannt werden. Die Verdienste Herders um die Theologie und die Universalgeschichte sind bereits (S. 466 und 467) erwähnt worden. Johann Wolfgang von Goethe war den 28. August 1749 zu Frankfurt am Main geboren. Sein Vater, ein wohlhabender Pri- vatmann mit dem Titel eines kaiserlichen Rathes, war ein Mann von Bildung und Kunstsinn, von ernstem, entschiedenem Charakter, die Mut- ter eine energische, mit einem reichen Gemüthe begabte Frau. Schon als Knabe zeigte Goethe einen nie rastenden Bildungstrieb und ein all- gemeines, nach allen Seiten strebendes Interesse; die Lage seiner Eltern gewährte ihm, dem einzigen Sohne, jedes Mittel zu seiner Bildung. Die wissenschaftliche Bildung des Knaben war jedoch wenig geordnet; er lernte alles Mögliche und nichts gründlich. Eine frühzeitig erwachte Neigung zur Poesie trieb ihn auch zri metrischen Versuchen. In seinem sechzehnten Jahre (1765) bezog Goethe die Universität Leipzig, um die Rechte zu studiren. Da die trockene Schulmethode seinen strebsamen Geist nicht anregte, so geriethen seine wissenschaftlichen Studien bald ins Stocken; auch in der Poesie fühlte ec sich rathlos und ohne Führer. Voir der deutschen Literatur ward er wechselsweise angezogen und abge- stoßen, die französische gewährte ihm noch weniger einen sichern Anhalt. Es blieb nur die antike übrig, deren Bedeutring er ahnte, die er aber noch wenig benutzen konnte. Er erzählt, daß die geliebten Alten noch immer wie ferne blaue Berge, deutlich in ihren Umrissen und Massen, aber unkenntlich in ihren Theilen und inneren Beziehungen, den Hori- zont seiner geistigen Wünsche begrenzten. Noch in Straßburg mußte er sich von Herder sagen lassen, daß er die Tröster der Schulen mehr von außen besitze als von innen. Seine Neigung führte ihn auf einen anderen Weg, init dem Geiste E der antiken Dichtung bekannt zu werden. Er lernte bei Oeser zeichnen, der bereits in dem Sinn Winckelinanns die Schönheit des antiken Ideals vornehmlich in die Einfalt und Stille setzte. Er [tubirte die Schriften Winckelinanns und Lessing's und übte sich in der Auffassung der Kunst- werke. Diese Beschäftigung mit den plastischen Künsten erweckte auch in ihm den Sinn für den plastischen Stil der Dichter. Gcethe.

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 505

1858 - Weimar : Böhlau
505 aber mit Beibehaltung des Königthums neu zu organischen. Diese Ab- sicht verfolgte er einige Zeit; aber durch den widerspenstigen Geist seiner Soldaten und die unheilbare Falschheit des Königs wurde er gezwungen, dieselbe aufzugeben. Die Lehren der Levellers hatten sich im Heere verbreitet; die Schwärmerei derselben ging so weit, daß sie nicht bloß in religiösen, sondern auch in politischen Angelegenheiten jeden Zwang und jede Au- toritöt verwarfen; jede Verschiedenheit des Ranges sollte verschwinden und eine allgemeine Gleichheit wie der Stände und Personen, so des Eigenthums und Vermögens eingeführt werden. Die Verfassung sollte auf den gemeinsamen Rechten aller ruhen; der König und die Lords sollten wegfallen, die Souveränetät einzig und allein beim Volke sein, welches dieselbe durch seine Abgeordneten ausübe. Verschwörungen bil- deten sich; eine Meuterei der Soldaten brach aus, bei deren Unter- drückung Cromwell alle seine Kraft und Entschlossenheit anwenden mußte. Wenn er aber auch durch eine kluge Mischung von Strenge und Milde die Ordnung wieder herstellte, so sah er doch, daß es im höchsten Grad schwierig und gefährlich sein würde, gegen die Wuth des Kriegsvolkes zu kämpfen, welches den gefallenen König als einen Tyrannen des Volkes, als einen Feind Gottes betrachtete. Die zunehmende Stärke der Partei der Levellers, sowie die ver- schärfte Strenge, mit der man ihn bewachte, bewogen den König von Hamptoncourt auf die Insel Wight zu entfliehen. Ec hatte aber damit nur den Ort seiner Gefangenschaft vertauscht. Den Freunden des Königs in Schottland, an deren Spitze jetzt der Graf Ha mil- ton stand, gelang es endlich, den König zur Unterzeichnung eines ge- heimen Vertrags zu bewegen, durch welchen sie ihre Landsleute für seine Rettung zu bewaffnen gedachten. Karl konnte sich aber nur ent- schließen, versuchsweise auf drei Jahre den Convenant anzunehmen. Diese Halbheit lähmte die Schritte seiner schottischen Anhänger. Karl aber verwarf in fester Hoffnung auf dic^zu erwartende Hütfe der Schotten die Bedingungen der Aussöhnung, welche ihm das Parlament im De- cember 1647 vorlegen ließ. Nach dieser Weigerung des Königs wurde im Unterhause verlangt, man solle den König in strenge Haft bringen, ihn anklagen und das Königreich ohne ihn ordnen. Das Parlament faßte den Beschluß, es solle mit dem König nicht weiter verhandelt werden. Anders aber als im Parlament zeigte sich die Stimmung im Volke. Die Mehrzahl desselben war für den König und der Ty- rannei deß Heeres überdrüssig. Daß schottische Parlament beschloß, eine Armee von 40,000 Mann zum Schutze des Königthums und des Eon- venants aufzustellen. Auf diese Nachricht erhoben sich die Royalisten von einem Ende Englands bis zum andern; ein neuer Krieg war da, welcher zwischen den Independenten und der Armee einerseits und den mit einem Theil der Presbyterianer verbündeten Royalisten andrer- seits entscheiden sollte. Während Fairfax die Aufstände in der Nähe Londons glücklich bekämpfte und unterdrückte, eilte Cromwell nach dem Westen des Reiches. Auf die Nachricht, daß das schottische Heer die Grenze überschritten und sich mit 4000 Cavalieren vereinigt habe, zog Cromwell heran, besiegte die Cavaliere bei Preston und vernichtete

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 639

1858 - Weimar : Böhlau
639 theile bevorzugter Familien und Personell. Die durch Ausdehnung deß Adels auf die jüngeren Söhne entstandene Menge güterloser Ade. ligen machte diese Vorrechte noch lästiger. Friedrich Ii. gab den Stalldesunterschieden, im Widersprüche mit den philosophischen Grund- sätzen seiner Schriften, in seiner Gesetzgebung noch stärkere Geltung, als sie in älteren Zeiten gehabt hatten. Der ganze Mittelstand war daher von Abneigung gegen den Adel erfüllt. Am stärksten war die Erbitterung in Frankreich, wo eine mehr ausgebildete Geselligkeit den Bücgerstand mit den höheren Klaffen ver- mischte, diese aber ihre Vorrechte zu Zeiten sehr empfindlich für das ge- sellige Gleichheitsgefühl geltend machten. Vornehmlich that dieses der Theil des Adels, der sich an den Hof angeschlossen und fast alle höhe- ren Stellen in der Verwaltung und in der Armee in Besitz genommen hatte. Der Hofadel sah selbst auf den Laildadel mit Verachtung herab, sowie auf den Dienstadel, der sich durch den beinahe erblich gewordenen Besitz der Parlamentsstellen gebildet hatte. Durch die vom Könige abhängige Vergebung der hohen geist- lichen Stellen waren dieselben größtentheils an Glieder des Hof- adels gekommen, welche am Hose um Gunst und um die ersten Staats- ämter buhlten und ihre reichen Pfründen in weltlicher Lebensweise und in weltlichen Geschäften verzehrten. Unter den in ihren Sprengeln le- benden Bischöfen gab es treffliche Männer; aber das Urtheil der Haupt- stadt, und das war gleichbedeutend mit der öffentlichen Meinung von Frankreich, bildete sich nach den sogenannten politischen Bischöfen. Die niedere Geistlichkeit lebte in Armuth und blickte mit Neid zu den hoch bepfründeten Prälaten hinauf. Aber auch die würdigeren Männer dieses Standes waren unvermögend, der Geringachtung kirchlicher Dinge, die sich von den höheren Ständen aus über die ganze Nation verbreitete, Einhalt zu thun. Seit dem gewaltigen Einflüsse, den Vol- taire und die Encyklopädisten geübt hatten, war Verachtung und Verspottung der Religion Ton der guten Gesellschaft geworden. Die dem Autoritätsglauben feindliche Richtung griff aber nicht bloß die Lehren und Formen der Kirche an, sondern auch die Einrichtungen des Staates. Voltaire und die Encyklopädisten hatten nur vereinzelte und versteckte Angriffe gegen das bestehende Staatswesen gemacht. Dage-gen erklärte Rousseau den Grundverhältnissen der bürgerlichen Gesellschaft offen den Krieg, indem er einen ursprünglichen Zustand der Gleichheit und Glückseligkeit schilderte, welcher durch die Entstehung des Eigenthums und durch die von den Eigenthümern bewerkstelligte Einsetzung der Obrig- keilen zerstört worden sei, und dies als einen Act der Täuschung, als einen an der Menschheit verübten Frevel darstellte. Die Theilnahme, welche Rousseau bei allen Klassen der Gesellschaft erregte, verschaffte sei- nen Ideen um so schnellere Verbreitung, als dieselben eigentlich nur die offen ausgesprochenen Folgerungen aus den herrschenden Grundsätzen waren. So bildete sich gerade in den unterrichtetsten Klassen der Nation eine politische Ueberzeugung, welche mit dem Interesse dieser Klassen wie mit dem Wesen der monarchischen Verfassung im Widersprüche stand. Für die Staatscegierung war der in der Nation gegen sie hervor- gerufene Widerwille um so gefährlicher, als die schrankenlose Macht, welche ihr von ganz Europa beigelegt und die in Frankreich als Tyrannei

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 669

1858 - Weimar : Böhlau
669 that dies aber in einem sehr milden Ton, weil er ganz richtig urtheilte, daß die in Frankreich liegenden Güter ausländischer Fürsten von den Veränderungen der Gesetzgebung eben so wie die Güter der einheimischen Großen betroffen werden müßten. Die Fortschritte der Revolution und die Furcht vor dem Treiben der Jakobiner ließen alle Throne durch die Erniedrigung des glänzendsten derselben gefährdet erscheinen. Ueberdies wurden der Kaiser und Fried- rich Wilhelm von Preußen durch die Ausgewanderten bestürmt, die Macht der Umsturzpartei durch Waffengewalt zu zertrümmern. Hierzu zeigte sich der Kaiser auf einer 1791 zu Mantua gehaltenen Zusam- menkunft gegen den Grafen Artois und den Minister Calonne nicht abgeneigt. Aber Ludwig Xvi., der mit den Plänen dieser beiden un- zufrieden war, sprach dem Kaiser und dem Könige von Preußen den Wunsch aus, ihm durch einen bloß anzudroherrden, aber nicht auszu- führenden Einfall in Frankreich das Ansehen eines Vermittlers zwischen vem bewaffneten Europa und seinem Volke zu verschaffen. Plötzlich unternahm Ludwig die unglückliche Fluchtreise. Seine darauf folgende Gefangenhaltung erhöhte den Eifer der Monarchen, und im August 1791 kamen Leopold und Friedrich Wilhelm zu Pillnitz beim Kurfürsten von Sachsen zusammen, um die zu treffenden Maßregeln zu besprechen. Sie gaben die Erklärung ab, daß sie hofften, alle Herrscher Europa's würden dazu beitragen, dem Könige von Frankreich die Wie- derherstellung der monarchischen Regierung möglich zu machen, und daß sie selbst entschlossen wären, ohne Verzug und gemeinschaftlich mit der nöthigen Macht einzuschreiten. Da aber Ludwig Xvi. bald daraus die Verfassung feierlich annahm, so hielten es beide Fürsten für rathsam, sich vor der Hand jeder Einmischung zu enthalten. Die gesetzgebende Versam'mlung, wie sie im Gegensatz zu der Di^geftßge- ersten oder constituirenden genannt wurde, hielt ihre erste Sitzung sammiungi am 1. Oktober 1791. Sie bestand aus 747 Abgeordneten, meistens Feante'u. Advokaten und jungen constitutionellen Priestern. Das alte Königthum, Jakobiner, das in der constituirenden Versammlung eine starke Partei für sich ge- habt hatte, zählte in der gegenwärtigen keine Anhänger mehr. Die rechte Seite wurde von den Feuillants, den Vertheidigern der neu begründeten Verfassung oder der constitutionellen Monarchie, gebildet, die linke Seite bestand aus Jakobinern, deren Streben auf den Umsturz des Thrones und die Errichtung einer Republik gerichtet war. Eine zwischen beiden stehende Anzahl Unentschiedener gelangte zu keiner Bedeutung. An der Spitze der Feuillants standen Lameth, Barnave, Duport, Damas, für sie waren die Nationalgarde, das Heer und die Behörden in den Departements. Es fand sich bei ihnen viel Talent, viel edler Wille und Mäßigung, aber es fehlten ihnen durch Ungestüm fortreißende Redner. Bei den Jakobinern traten frühzeitig verschie- dene Färbungen hervor. Durch Geist und Talente zeichneten sich die Girondisten aus, so benannt, weil die meisten derselben in der Land- schaft an der Gironde ihre Heimar hatten. Sie bildeten den streng re- publikanischen Theil der Nationalversammlung und wollten einen Frei- staat nach dem Vorbilde Roms oder der Städte Griechenlands. An ihrer Spitze standen Vergniaud, Guadet, Gensonnö, Brissot,

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 757

1858 - Weimar : Böhlau
757 sch en Gemeinsinn besaßen. Daß städtische Vermögen behandelten die Kammern ganz als ihr Eigenthum und ließen die Anstalten verfal- len, welche vor Alters von den Städten gegründet worden waren. Der alte Sinn für Verschönerung des leiblichen, für Veredlung des geistigen Daseins war in den Stadtgemeinden erloschen. Hölzerne oder halbhöl- zerne Zoll-, Wacht- und Spritzenhäuser, höchstens Kasernen, waren die einzigen öffentlichen Gebäude, an deren Errichtung auf preußischem Bo- den, außer in der Hauptstadt, gedacht wurde. In gänzlicher Entfernung von allen öffentlichen Geschäften bildete der Bürger die Kräfte, Geschick- lichkeiten und Gesinnungen nicht aus, welche das städtische Gemeinwesen erfordert und gewissermaßen voraussetzt. Daher sprach der neue Gesetz, geber unumwunden die jetzt eingetretene Nothwendigkeit aus, den Städten eine bessere Verfassung zu geben, in der Bürgergemeinde einen festen Vereinigungspunkt gesetzlich zu begründen, ihnen eine thätige Einwirkung auf die Verwaltung des Gemeinwesens zu gewähren und durch diese Theilnahme Gemeinsinn zu erwecken und zu erhalten. Die bürgerlichen Gemeinwesen, aus deren Schoße im Mittelalter das deutsche Leben kräf- tig emporgeblüht war, erwachten nun aus ihrem hundertjährigen Schlum- mer, und es war in ihnen eine Schule eröffnet, in welcher sich der Volksgeist auszubilden vermochte. Das schwere Unglück, welches Preußen erlitten hatte, erweckte nicht bloß in Preußen, sondern auch in einem großen Theil des übrigen Deutschlands das Streben, durch gemeinschaftliche Anstrengungen die deutsche Nationalität zu retten. Es entstanden seit 1807 geheime Verbindungen gegen Frankreich, von denen der in Königsberg unter dem Namen Tugendbund gestiftete Verein sich am weitesten ausbrei- tete und den Franzosen am meisten bange machte. Die Mitglieder die- ses Bundes waren angesehene Männer, hohe Staatsbeamte und geach- tete Gelehrte. Sie wollten den abgestorbenen Nationalgeist ins Leben zurückrufen und das Volk zum Selbstbewußtsein wecken. Napoleon war höchst unwillig über die Verzweigung der von Stein beschützten patrioti- schen Verbindung über ganz Deutschland. Als nun im August 1808 der französischen Polizei ein Brief des Freiherrn von Stein in die Hände fiel, dessen Inhalt die Vermuthung geheimer Verbindungen in Hessen und Westvhalen zu bestätigen schien, wurde der Brief in französischen Regierungsblättern mit einer den preußischen Staat selbst bedrohenden Anmerkung abgedruckt. Stein nahm seine Entlassung, und Napoleon erließ am 15. December 1808 von Madrid aus eine förmliche Achts- erklärung gegen ihn, in welcher der bisherige erste Minister des preußi- schen Königs als „ein gewisser Stein" bezeichnet und für einen Feind Frankreichs und des Rheinbundes erklärt wurde. Der Geächtete flüchtete sich nach Oestreich und 1812 nach Rußland und fuhr fort gegen die Fremdherrschaft zu arbeiten. Den Franzosen blieb das eigentliche Wesen der inneren Wiederge- burt des preußischen Volkes und Staates verborgen. Während sie den Entwürfen Einzelner großes Gewicht beilegten, täuschten sie sich über die Volkskraft, welche sich unter dem Einflüsse der neuen Gesetzgebung und der besseren Staats- und Kriegsformen in Preußen entwickelte. Der Freiherr von Hardenberg, welcher 1810 als Staatßkanzler an die Spitze der Geschäfte trat, blieb in der Hauptsache Steins Ansichten

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 765

1858 - Weimar : Böhlau
165 dann gegen den Urheber der zu Bayonne verübten Schändlichkeit. Aehn- liche Gesinnungen hegte der H a nde ls sta n d. Er berechnete die Ver- luste, welche er in Folge ves Bündniffes zwischen Spanien und Frank- reich und der durch dasselbe herbeigeführten Handelssperre erlitten hatte. Die Priester besaßen in Spanien noch ihren alten Einfluß, sie waren die entschiedensten Gegner der Umgestaltung, welche sie von Napoleon und dem neufranzösischen Staatsgeiste für Spanien befürchteten. Als Murat den in Madrid zurückgebliebenen Jnfanten Antonio und Francisco befahl, am 2. Mai abzureisen, suchte der zahlreich ver- sammelte Pöbel die Abfahrt zu verhindern. Die Franzosen schoflen so- gleich auf das Volk, das sich hierauf wüthend auf sie stürzte; aber das Geschütz entschied den Tag zum Nachtheil der Spanier. Gegen Abend ließ Murat noch gegen hundert Menschen geringen Standes erschießen, bei welchen man die unter Handwerkern und Tagelöhnern üblichen groß- ßen Taschenmesser gefunden hatte. Zwei Tage darauf wurde Murat als Stellvertreter Karls Iv. verkündet und trat an die Spitze des Regie- rungsausschufles (Junta), den Ferdinand bei seiner Abreise eingesetzt hatte. Napoleon berief 150 angesehene Spanier nach Bayonne, um die neue Ordnung der Dinge berathen zu helfen; aber nicht alle Gern- sene kamen. Am 6. Juni ernannte Napoleon den König Joseph von Nea- pel zum Könige von Spanien und bald nachher Murat, den bisheri- gen Großherzog von Berg, zum Könige von Neapel. Am 20. Juli hielt Joseph Napoleon I. seinen prunkvollen Einzug in Madrid, und fünf Tage später wurde er feierlich zum Könige von Kastilien ausgecu- fen, Der vornehmste Adel und die aufgeklärtesten Männer Spaniens umgaben ihn, und die zu Bayonne berathene Verfassung war auf ganz verständigen allgemeinen Grundsätzen erbaut. Aber das spanische Volk ward nicht für die neue Ordnung gewonnen; es erhob sich in den Pro- vinzen zum Widerstände gegen den aufgedrungenen Herrscher. Die Be- Hörden, welche Einhalt geboten, wurden versagt; eine in Cadix liegende französische Flotte wurde gezwungen, sich an die Volksbehörde zu erge- den; in Aragonien stellte sich der General-Capitän Palafox selbst an die Spitze des Volkes. In jeder Provinz bildete sich durch Wahl des Volkes eine Junta, und die Junta von Sevilla suchte an die Spitze der ganzen Bewegung zu treten. Sie forderte alle Spanier zur Verthei- digung der Rechte Ferdinands Vii. auf, erklärte dem Kaiser Napoleon den Krieg, schloß Stillstand mit England und unterhandelte mit diesem wegen eines Friedens und Bündnisses. Sie forderte in einem Manifeste alle Völker Europa's auf, die französischen Ketten zu brechen, und erließ eine Anweisung, wie der Krieg gegen Frankreich in Spanien zu führen sei, nicht mit regelmäßigen Schlachten, sondern als kleiner Krieg durch einzelne Haufen, durch Aufreibung der feindlichen Heere. Alle unterrichteten Personen wurden aufgefordert, kurze Reden auszuarbeiten, sie drucken und verbreiten zu lassen, um den Eifer der Nation anzuregen. Der an- gegebene Kriegsplan wurde aber nicht durchgängig befolgt. Die Junta von Sevilla wurde nicht allgemein anerkannt; jede Junta ordnete die Regierung ihrer Provinz und bildete sich auch eine besondere Armee. Als die Franzosen anfangs überall vie ungeübten Schaaren auseinander sprengten, bildete sich Napoleon ein, daß er des Widerstandes leicht

7. Geschichte des Mittelalters - S. uncounted

1854 - Weimar : Böhlau
Weitere Artheite üöer 3etß, Lehrbuch der allgemeinen Geschichte. (Vergleiche den Umschlag des 1. Theils.) Pädagogischer Jahresbericht. Das Werk von Zeiß, dessen erster Theil nun ganz vorliegt, gehört zu den besonders anerkennens werthen Lehrbüchern der Geschichte für gereiftere Schüler gelehrter Schulen. Der Vers, geht nach Vorausschickung einer allgemeinen Einleitung und allgemeiner Be- merkungen über die asiatischen Völker (und ihre Wohnsitze): die Chinesen, Inder, Iranier, Babylonier, Assyrer, Phönizier, Karthager, Israeliten, Aegypter, Perser (bis S. 164), die Griechen und Römer mit vorzugsweiser Würdigung ihrer Knl- turzustände durch. Land und Volk, Abstammung, Verfassung, Religion, Kenntnisse, Künste, Gewerbe, Handel, sittliche Zustände, Wissenschaften, Literatur u. s. w. sind die Hauptrücksichten bei der Behandlung. Die äußere Geschichte ist knapper behan- delt. Besonders ist die Geschichte der Griechen in dieser Hinsicht (v. S. 164 — 466) bis in's Detail der einzelnen Richtungen hinein reich ausgestattet, übersichtlich geglie- dert und sehr anziehend geschrieben. Wir müßten sehr umständlich werden, wollten wir auch nur den Hauptinhalt dieses einen Stücks spezieller angeben. Pädagogischer Jahresbericht. Ueber den ersten Theil ist bereits im Vii. Pädagogischen Jahresberichte mit gerechter Anerkennung gesprochen. Der zweite, vorliegende Theil hat sehr belobende Beurtheilung erfahren; doch ist auch in der Pädagogischen Revue (1855. Juliheft) eine Stimme (Or. Campe) gegen den von Zeiß festgehaltenen Knltnrstandpnnkt erhoben. Man muß nicht vergessen, daß der Verfasser gerade diesen absichtlich mehr, als je anders- wo geschehen, in den Mittelpunkt seiner Behandlung rücken wollte, wozu er ohne Zweifel auch ans sachlichen Gründen vollkommene Berechtigung hat. Die äußere Geschichte hat viel zahlreichere, die Kultur oft nur sehr stiefmütterlich be- denkende Bearbeitungen erfahren. Zeiß wollte das Verhältniß geflissentlich umkehren, um der Kulturgeschichte größere Aufmerksamkeit zuzuwenden, die sie offenbar ver- dient, und um durch eine Darlegung des reichen Kulturlebens auch auf viele äußere Geschichts-Parthien ein richtiges Licht fallen zu lassen. Wohl geht die Kultur-Ent- wickelung nicht immer im gleichen Schritt mit der äußern Geschichte, aber so ferne liegen ihre beiderseitigen Bahnen einander doch auch nicht, daß es nicht eine dan- kenswerthe Arbeit wäre, ein großartiges Tableau aufzurollen, worin Untergrund, Skizze und Rahmen von der politischen Geschichte, die detaillirtere Ausführung aber von der Kulturgeschichte geliefert würde. Das ist hier geschehen, im Sinne eines kunstvollen, sachkundig durchgeführten Cartons; denn ein Lehrbuch konnte nicht lauter Ausführungen bis in's Einzelnste geben wollen. Die äußere Geschichte ist ziemlich knapp zusammengedrängt, aber die einzelnen Seiten der Entwickelung des Kulturlebens sind bei allen Völkern und allen Haupt- stadien ihrer Geschichte in großer Reichhaltigkeit vorgeführt — und darum im Ein- zelnen selbst mehr skizzirt als ausgemalt. — Mag sein, daß hie und da noch schärfer sich sondern und sichten ließ, — aber Zeiß bricht auch überhaupt in dieser Art der Auffassung erst Bahn, und sowohl klare Darstellung, als unpartheiische Beurtheilung, umfassende und gründliche Kenntniß, wie Gewandt- heit, das Kulturbild ans das politische Lebensbild zu stützen, sind ihm gerechter weise nicht abzusprechen. Wie speciell den äußeren Aeuße- rungen des Kulturlebens nachgegangen wird, das kann schon der flüchtige Blick in das detaillirte Jnhaltsverzeichniß darthnn. Man muß die Arbeit freudig als gelungen anerkennen, und sie für einen wichtigen Commentar

8. Geschichte des Mittelalters - S. 9

1854 - Weimar : Böhlau
9 Das westlich von der römischen Provinz Afrika gelegene Nu- midien wurde von Cäsar unter dem Namen Nenlibyen zur römi- schen Provinz gemacht. Das westlich von Numidien bis zum at- lantischen- Ocean sich erstreckende Mauritanien wurde 33 v. Chr. römische Provinz, Nachdem beide Länder noch einmal auf kurze Zeit unter einen einheimischen Fürsten, Juba Ii., gestellt worden waren, wurde unter Claudius das ganze Nordafrika in vier römi- sche Provinzen eingetheilt, Proconsulakis, Numidia, Mau- ritania Cäsar iensis und Mauritania Tin gitana. Das östliche Mauritanien, Cäsariensis, war besser bebaut und bevöl- kert, als das westliche, Tingitana. In letzterem, dem eigentlichen Gebiete des Atlas, wimmelte es von wilden Thieren, und zu den Einwohnern hatte die Gesittung nur wenig Eingang gefunden. Auch in der Römerzeit blieb ohngeachtet der Menge von Städten, die hier gegründet wurden, das eigentliche alte Mauritanien weit hin- ter der Provinz Afrika zurück. In dem östlichen Mauritanien hatte schon Augustus viele Kolonien gegründet. Später hatte sich die Zahl der Städte so vermehrt, daß 170 derselben als christliche Bi- schofsgemeinden gezählt wurden. Allerdings waren dies großcntheils geringe, zum Schutze gegeu die Nomaden mit Mauern versehene Orte. Das westliche, ursprüngliche Mauritanien erhielt seinen Na- men Tingitana von der uralten Stadt Tingis (Tanger), die unter Claudius Kolonie und Hauptort wurde. Wenn schon in der Pro- vinz Afrika die Barbaren nicht sellen Ueberfälle versuchten, so wa- ren die Mauren des Atlas noch weit feindseliger; sie störten mehr- mals den Frieden und wagten sich unter Mark Aurel sogar nach Spanien, das sie weit und breit verwüsteten. Viele Ruinen be- weisen, daß in Mauritanien römische Bauten, Paläste, Tempel, Wasserleitungen, Triumphbogen, Villen und stattliche Heerstraßen in Menge vorhanden waren. Daß die lateinische Sprache dort gang und gebe war, ist außer Zweifel; ein gewichtiges Zeugniß geben die Acta der christlichen Kirche Nordafrika's; ob im Munde des Volkes sich, die alte Sprache der Mauren erhalten hat, ist schwer zu sagen. Wie den römischen Provinzen in Afrika die Le- benskraft durch beständige Angriffe der freien Mauren des Gebirges und des Saumes der Wüste verkümmert wurde, so behielt auch das Latein der Romano-Afrikaner in ihren Schriften etwas Fremdarti- ges, Schwülstiges, dem Himmel und den natürlichen Erzeugnissen ih- rer Heimath Verwandtes, mit einem Worte Afrum quoddam. Den- noch war es den Mauren bei dem Verfall des römischen Reiches nicht beschiedeu, sich über Naubaufälle und Verwüstung hinaus in ihrem Stammlande wieder geltend zu machen; hier lag eine reiche Ernte bereit für den Islam und die arabische Sprache. Die pyrenäische Halbinsel, das jetzige Spanien und Por- D-c tugal, war in ältester Zeit von dem Volksstamm der Iberer be- id)C wohnt, von dem sich noch ein Rest in dem kleinen Volk der Bas- ken im nördlichen Spanien erhalten hat. Aber schon in sehr alter Zeit hat sich in einem großen Theil Spaniens der Stamm der Iberer mit Kelten gemischt und dadurch dem Namen der Keltiberer seinen Ursprung gegeben. Diese iberische und keltiberische Urbe- pyrenäl Halbin sel.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 20

1854 - Weimar : Böhlau
20 den oft längere Zeit im Amte, und das verminderte deren Geiz und Herrschsucht, da sie ihre Plane nicht im Raume eines Jahres zu erreichen genöthigt waren. Auch erlosch im Gemüthe der Kaiser die den römischen Edlen eigene, alles Fremde verachtende Gesin- nung. Schon Claudius scheint Gallier fast eben so sehr wie Rö- mer begünstigt zu haben. Die Kaiser fühlten sich, im Gefühle ihrer Macht, über Einheimische eben so wie über Fremde erhaben. Die Lage der Provinzen unter den Kaisern kann jedoch nur verglei- chungsweise mit dem, was sie unter der Republik erfahren, eine glückliche genannt werden. Sie wurden, einzelne Fälle ausgenom- men, nicht mehr mit der systematischen Willkür und Grausamkeit wie früher behandelt, litten aber an allen Mängeln, von denen Rom selbst erdrückt wurde. Die Veränderung bestand nur darin, daß sie früher von einer harten, ausschließenden Aristokratie, jetzt von einem alles auf gleichem Fuß behandelnden Despoten beherrscht wurden. Rom wandelte nicht mehr, wie sonst, über ihre Häupter hin, sondern lag mit ihnen zugleich am Boden und erfuhr dasselbe und noch mehr Ungemach als sie. Die größeren gallischen Ortschaften, in denen zur Zeit der na- tionalen Unabhängigkeit die politischen Versammlungen der einzel- nen Stämme gehalten worden, die aber eigentlich nur große, durch Flüsse, Sümpfe und Wälder geschützte Dörfer gewesen waren, ver- wandelten sich jetzt, angeregt durch das Beispiel der besonders im Süden von den Römern gegründeten Kolonien und der Niederlas- sungen der in großer Menge herbeigeströmten italischen Staatspäch- ter, Wechsler, Kaufleute u. s. w. in wirkliche Städte, nach-römi- scher Art mit Mauern und Thürmen befestigt, mit Tempeln und Palästen geschmückt. Auf den Marktplätzen prangten die Statuen der Kaiser und ihrer Günstlinge, unter den Säulengängen wandel- ten die griechisch und lateinisch gebildeten Aristokraten des Landes, in der Vorhalle des Tempels opferte der Priester dem Jupiter, dem Apollo, der Diana und in der Curie boten, von einer neugierigen Menge umgeben, die Decurionen die Uebernahme der Spiele des Cirkus und des Amphitheaters aus, untersuchten die Rechnungen der Beamten und bestimmten die Summe, die jeder Bürger zur Er- legung des Tributes an den kaiserlichen Schatz oder zur Bestreitung der Gemeindelasten beizutragen hatte. In der Nähe der Städte lagen die Landhäuser der Reichen, mit zierlichen, nach römischer Art ein- gerichteten Gärten versehen, mit ihren Blumenteppichen, mit ihren architektonisch zugeschnittenen Lauben und Gängen und mit ihren Springbruunen. Hinter diesen Gärten begannen tiefe schattige Ge- büsche, an deren Bäumen die zur Jagd bestimmten Netze hingen und wo auf offenen Rasenplätzen die schönen gallischen Pferde, von großen aus Britannien stammenden Hunden bewacht, weideten. Die jungen Gallier gefielen sich im römischen Kriegsdienste. Die malerische Kleidung und die glänzenden Waffen des römischen Ritters lachten sie an, und die Ausdehnung des Reiches, das den damals bekann- ten Erdkreis umfaßte, gab ihrem auf Abenteuer gerichteten Sinne Gelegenheit, die fernsten Zonen und fremdesten Völker zu sehen. In den bedeutenderen Städten und in deren Nähe war alles rö- misch geworden, aber entfernt von ihnen und in den Gebirgen und

10. Geschichte des Mittelalters - S. 44

1854 - Weimar : Böhlau
44 Die Volks- versammlun- gen. sammlung der Sohn den Vater vertreten durfte, ist sehr zu bezwei- feln. Wenn der Sohn ein Gut empfing, wurde er ein Glied der Gemeinde. Eine Theilung des väterlichen Gutes unter mehrere Söhne war, wie es scheint, nicht verwehrt, und so mußte sehr bald die ursprüngliche Zahl der Hufen im Dorfe, der hundert in der Hundertschaft überschritten sein. Das Wort Hundertschaft verlor seine ursprüngliche Bedeutung und wurde zu einer allgemeinen Be- zeichnung umgewandelt. Eine weitere Gliederung der Hundertschaft in kleinere Abtheilungen ist nicht anzunehmen. Es wird zwar der Decanus als ein Beamter geringeren Ranges als der Oeutenarius erwähnt; doch ist damit noch nicht eine Eintheilnng des Landes und Volkes in Zehentschaften bewiesen. Eine höhere Einheit aber faßte die Hundertschaften zusammen, und dieses war die Völkerschaft und der Gau. Die großen deutschen Stämme, deren wir vier zählen, als sie zuerst in der Geschichte auftreten, bestehen aus ei- ner größeren Anzahl solcher Völkerschaften, deren jede eine Ge- meinde bildete, einen Gau bewohnte, einen eigenen Namen führte. Diese Namen sind es, welche die Geographen, besonders Ptole- mäns, aufgezeichnet haben, und sie sind auch später nicht ganz ver- schwunden. Es gab auch umfassendere Namen, welche mehrere un- ter sich näher verwandte Völkerschaften zusammen bezeichneten. Die Völkerschaft bezeichnet Tacitus mit dem Worte civitas, die Hun- dertschaft durch pagus, das Dorf durch vieus. In der Regel wer- den in einer Hundertschaft sich mehrere Dörfer, vici, befunden haben. Die politische Macht besaß die Gemeinde, deren Versammlung, das Thing, alles Recht und alle Herrschaft in sich vereinigte, von der alle Gewalt ausging. Jede Hundertschaft, aber auch jeder Gau hatte seine Versammlung. Die Versammlung der Hundertschaft war für den kleineren Kreis ganz dasselbe, was die des Gaus für die Völkerschaft war. In der Versammlung kamen alle öffentlichen Angelegenheiten zur Sprache, es wurden die Obrigkeiten gewählt, Streitigkeiten entschieden und Bußen erkannt; auch fand in dersel- den die Wehrhaftmachung der Jünglinge statt. Ob es bestimmt war, welche Sache in der Versammlung des Gaus und welche in der Hundertschaft zu verhandeln war, ist schwer zu sagen. Wenn zwischen Mitgliedern verschiedener Hundertschaften gestritten wurde, stand gewiß der Gauversammlung die Entscheidung zu, ebenso wenn es sich um Lebensstrafen handelte. Ueber Fragen des Eigenthums kann gewiß auch die Hundertschaft gesprochen haben. Es gab regelmäßige und unregelmäßige Versammlungen, wie es später hieß, unge boten es und gebotenes Thing. Die re- gelmäßigen Versammlungen richteten sich nach dem Mondwechsel, so wahrscheinlich, daß mit jedem Neu- und Vollmond oder doch einmal im Monat Versammlung war. Es waren oft harte Stra- fen darauf gesetzt, wenn einer zu spät zur Versammlung kam. Alle waren bewaffnet, und daher war das versammelte Volk zugleich das Heer. Sobald es vereinigt ist, steht es unter dem Schutz der Götter; der Thingfrieden, der Heerfrieden herrschen, und die höchste richterliche Gewalt ist in der Hand der Priester. Diese wachen,
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