64
Wassergeister
und Haus-
geister.
stens den Menschen, sie fühlen sich nicht mehr behaglich und zie-
hen fort.
Zu den elbischen Wesen gehören auch die Wassergeister, die
Wasserholden, welche jetzt Nix und Nixe genannt werden. Sie
erscheinen selten in Gesellschaft, meistens allein; sie haben oft mensch-
liche Größe, tragen einen grünen Hut und zeigen, wenn sie den
Mund blecken, grüne Zähne. Oft haben sie gleich den Wasservögeln
übergroße Füße. Die Gestalt der Nixe ist weniger schön, die der
Nixen hingegen von zauberischer Schönheit. Diese erscheinen oft
um Mittag auf den Wellen und wiegen und sonnen sich, während
sie mit goldnem Kamm ihre langen Haare strählen. Weniger die
Nixe, mehr die Nixen suchen den Umgang mit Menschen. Die letz-
teren gehen oft ans Land, nur an dem nassen Kleidersaum oder dem
Zipfel ihrer Schürze erkennbar, und mischen sich gern in die heite-
ren Tänze der Dorfjugend. Sie lieben überhaupt wie die Elben
Musik, Gesang und Tanz. Sie haben unter dem Wasser prächtige
Wohnungen, in welchen sie ganz nach menschlicher Weise wirth-
schaften. Auch die Wassergeister bedürfen wie die Elben bisweilen
menschlichen Beistand. Oft bezeigen sie sich gegen die Menschen
freundlich und hülfreich, bisweilen sind sie ihnen auch gefährlich.
Die Nixen locken durch ihren Gesang schöne Jünglinge in die Tiefe,
und der Nix stellt schönen Mädchen nach. Jedes Jahr fordert der
Nix sein Opfer, und zwar gewöhnlich ein Menschenopfer. Die alte
Opferzeit war um Johanni, und deshalb vermeidet man noch jetzt
an diesem und den folgenden Tagen das Baden. Auch die Wasier-
geister haben Kunde von den künftigen Dingen.
Die Hausgeister stehen dem Menschen am nächsten; sie ge-
sellen sich zu ihm und schlagen ihre Wohnung unter dessen Dach
oder in dessen Gehöfte auf. Sie verkehren freundlich mit den Men-
schen, sind ihnen hülfreich und haben Glück und Segen in ihrem
Geleit. Die Hausgeister find nur männlich oder vielmehr geschlecht-
los. Sie stehen in besonderer Beziehung zum Heerd, unter dem sie
öfters hervorkommen und wo auch die Thür zu ihrer unterirdischen
Wohnung zu sein scheint. Auch stellte man ihnen Gaben dahin,
und zwar in die kleinen Nischen, welche man noch in Bauernhäusern
und alten Häusern der Städte neben dem Heerde findet. Sie sind
Heerdgötter und find den Penaten, den Laren der Römer gleich,
wie auch ihre Namen in unserer alten Sprache beweisen: llüsinx
oder »totikot d. i. Geist der Stätte, ingoumo d. i. Hüter des inne-
ren Hauses, ingeside d. i. Ingesinde, Hausgesinde. Andere trau-
liche Namen sind: Gesell, Gutgesell, Nachbar, lieber Nachbar. Die
Hausgeister sind klein wie ein zwei- bis dreijähriges Kind; sie tra-
gen wie Zwerge und Nixen einen Hut, der aber bei ihnen spitz und
roth wie ihre Haare ist. Bei allen häuslichen Geschäften zeigen sich
die Hausgeister thätig und helfend, vorzüglich in Küche und Stall.
Sie kehren und scheuern Hof, Haus und Küche, putzen das Geschirr,
schüren das Feuer, besorgen das Vieh, melken und buttern, hacken
und tragen Holz u. s. w. Besonders thätig sind sie, wenn bald
Gäste kommen, was sie im voraus wissen, und richten alles auf den
Empfang und Bewirthung derselben ein. Als Dank für seine Ar-
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
31
Elbe nur aus dem deutschen Mittelgebirgssystem oder aus dem Berg-
kessel des Böhmer-Landes hervorkommt. Beide Ströme durchschnei-
den den großen Gebirgshalbkreis, der sich ihnen dammartig in dem
mittleren Deutschland entgegensetzt. Der Rhein ist auch der eigentlich
germanische Strom zu nennen, weil er von seiner Quelle bis zu
seiner Mündung fast in allen Zeiten nur deutsche Landschaften durch-
strömte, dagegen gehört die Donau nur in ihrem oberen Laufe dem
deutschen Boden an und tst in ihrem unteren Laufe immer das
Heimathsland barbarischer Völker gewesen. Seit den Zeiten des
römischdeutschen Kaiserthums bildete der Rhein die Hauptpulsader
des klassischen Bodens von Deutschland. An ihm fand die großar-
tigste Entwickelung des deutschen Lebens statt, an ihm lagen die
größten und herrlichsten deutschen Städte, welche in geistiger und
weltlicher Beziehung die Metropolen des deutschen Landes und Vol-
kes zu nennen sind.
Die älteste Kunde von Germanien erhalten wir durch die Rö-
mer. Sie nannten Germanien das Land, welches von den Alpen, Deutschlands,
dem Rhein, der Nord- und Ostsee und im Osten etwa von der
Weichsel oder den Karpathen begrenzt wird. Das Land erschien
ihnen unheimlich und schreckenerregeud. Ueberall war undurchdring-
licher Wald, von Stämmen mit nie gesehener Höhe bestanden, ein
Urwald mit all seiner Fülle und Kraft, aber auch mit seinem Schauer
und Schrecken, viele Tagereisen weit durch keine gerodete Stelle,
durch keine menschliche Wohnung unterbrochen, ohne Weg und Steg,
über Berg und Thal sich erstreckend; dazwischen rauschten gewaltige
Ströme, noch ungebändigt dahinfluthend, ohne Brücken und leer
von Schiffen, oft aufgehalten in ihrem Lauf durch Moräste und
Sümpfe. Die von dichten Nebeln oder schweren Wolken erfüllte
Luft gestattete nur selten den Anblick des klaren blauen Himmels.
Nur in manchen Küstengegenden und in breiten Stromthälern war
das Land besser angebaut und es mögen da dorfähnliche Ortschaften
vorgekommen sein; das übrige Land glich einer zusammenhängenden
Wilbniß, in welcher sich nur hier und da angebaute Strecken be-
fanden. Neben dem Ertrag des Ackerbaus boten Jagd, Fischerei
und Viehzucht den Lebensunterhalt. Die Natur brachte in den
Wäldern eine Menge großes und kleines Wild, Bienen, Raubvö-
gel und wilde Thiere, in dem Wasser eine Menge Fische, auf den
freien Flächen etwas wildes Obst, Spargel, Pastinak-Wurzeln,
Beere und Rettige hervor. Der Ackerbau erzeugte Gerste und Ha-
fer, seltener Roggen und Waizeu. Weinbau wurde in Rhätien,
dann später, durch die Römer eingeführt, an der Donau und an
dem Rhein getrieben. Zu den Hausthieren gehörte das kleine, aber
ausdauernde Pferd, das unansehnliche, ungehörnte Rindvieh. Salz,
das unentbehrlichste aller Gewürze, gab abgelaufenes Seewasser oder
über heiße Kohlen geschüttete Soole vieler Salzquellen, welche als
heilige Quellen betrachtet und oft Gegenstände blutigen Streites
wurden. Eisen fand man im Süden, in Noricum, besonders in
Steiermark. Nach Gold und Silber haben'in Deutschland wohl die
Römer früher als die Deutschen gefragt.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Rhein Donau Rhein Deutschland Germanien Deutschlands Rhein Ostsee Rhätien Donau Rhein Noricum Steiermark Deutschland
67
Steinen wohnen. Wir haben demnach vier Reihen von Wesen;
nur Menschen und Zwerge werden als erschaffen, Riesen und Götter
hingegen gleichsam als von selbst aus dem Chaos hervorgegangen
dargestellt.
Die Urstoffe, welche der Schöpfung aller Dinge vorausgingen,
die alles durchdringen und alles in sich aufnehmen, sind bei allen
Völkern heilig und stehen darum in eigenthümlicher Verehrung.
Das lautere, rinnende, quellende und versiegende Wasser, das leuch-
tende, erweckte und erlöschende Feuer, die nicht dem Auge, aber dem
Ohr und Gefühl vernehmbare Luft, die nährende Erde, aus welcher
alles wächst und in welche alles Gewachsene aufgelöst wird, erschei-
nen dem menschlichen Geschlecht von früher Zeit an heilig und ehr-
würdig. Weil sie in unablässig reger Thätigkeit und Kraft auf die
gesammte Natur einwirken, widmet ihnen der kindliche Mensch Ver-
ehrung, ohne daß sie nothwendig als besondere Gottheiten aufgefaßt
werden, was aber oft auch der Fall ist. Alle Elemente haben eine
reinigende, heilende und sühnende Kraft, und diese ist um so größer,
je mehr sie noch ihre ursprüngliche Reinheit haben, je weniger sie
noch mit dem Menschen oder andern Dingen in Berührung gekom-
men ober gar zum Dienste des Menschen verwendet worden sind.
Quellen und Flüsse standen bei unsern Vorfahren in hoher
Verehrung. Das Volk betete am Ufer des Flusses, am Rand der
Quelle, zündete Lichter an, stellte Opfergaben hin. Vorzugsweise
verehrte man den Ort, wo das Wasser aus dem Schooß der Erde
hervorsprang. Oft wurde das erste Hervortreten der Quelle göttli-
cher Einwirkung oder einem Wunder zugeschrieben. Wasser zu hei-
liger Zeit, vor Sonnenaufgang, in feierlicher Stille geschöpft, galt
für heilig und ein kräftiges Heilmittel. Eine Heiligung des neuge-
bornen Kindes durch Wasser bestand schon vor dem Christenthum
und vor der Einfübrung der Taufe bei den nordischen Heiden. Zu
gewissen Zeiten geschöpftes heiliges Wasser verdirbt nicht, es ver-
jüngt, heilt Ausschläge und kräftigt das Vieh. Gewisse Seen,
Quellen und Brunnen verkünden durch Steigen oder Fallen des
Wassers Hungersnoth, Sterbefälle und anderes Unheil. Trat lange
Dürre ein, so flehte man zwar zu den Göttern um Regen, bebiente,
sich jedoch auch eines eigenthümlichen Zaubers zu dessen Erlangung.
Gleich dem Wasser galt das Feuer für ein lebendiges Wesen.
Nach der Edda ist das Feuer des Windes d. i. der Luft und des
Meeres d. i. des Wassers Bruder. Allen alten Völkern galt das
Feuer als ein gieriges, unersättliches, stets gefräßiges Wesen. Man
scheint aber wohlthätiges und feindseliges Feuer unterschieden zu ha-
den. Bei den Germanen scheint der Feuerdienst von beschränkterem
Umfang als die Verehrung des Wassers gewesen zu sein; auch mag
ein Theil des dem Feuer gewidmeten Kultus in dem der leuchtenden
und wärmenden Sonne begriffen sein. Wie das Wasser nur in sei-
nem reinsten Zustande, so wie es der Erde entquillt, zu heiligen
Geschäften brauchbar war, so galt auch das Feuer für undiensam
zu heiligem Geschäft, welches eine Zeitlang unter Menschen gebraucht
worden war, sich von Brand zu Brand fortgepflanzt hatte. Dieses
Feuer war gleichsam gezähmt, abgenutzt, während die neue frische
5 *
Die Elemente.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Iw
uien liegen Epirus und Thessalien, welche Landschaften man unter
dem gemeinschaftlichen Namen von Nordgriechenland begreift. Die
zwischen beiden Ländern laufende Fortsetzung einer großen von Norden
nach Süden sich erstreckenden Bergreihe, von den Alten der Pindus
genannt, bildet den Knotenpunkt des über ganz Griechenland sich
ausbreitenden Gebirgsnetzes. Zweige des Pindus umgeben das
beckeuförmig gebildete und in seinen Bergabhängeu und Ebenen sehr-
fruchtbare Thessalien, im Norden der Olympus, im Osten in der
Nähe der Meeresküste der Pelion und Ossa, im Süden der Oeta.
Von diesen Gebirgen nach allen Seiten geschützt ist Thessalien nur
durch wenige Päye zugänglich. Die berühmtesten sind im Norden
das wegen seiner ungemeinen Naturschöuhcit hochgefeierte Thal Tempe,
welches durch den zwischen dem Olymp und Ossa fließenden Peneüs
gebildet wird; und im Süden die Thermopylen, ein ohngefähr zwei
Wegstunden langer Paß, welcher zwischen dem letzten steilen Ab-
sturz des Oeta und dem Meere hinläuft und an einigen Stellen so
schmal war, daß nicht zwei Wagen neben einander fahren konnten.
Südlich von den Thermopylen beginnt Hellas im engeren Sinne
oder Mittelgriechenland. Allenthalben wechseln in demselben An-
höhen mit schönen Thälern und fruchtbaren Ebenen. Das Land,
durch Gcbirgsgruppen vielfach zerstückelt, zeigt eine außerordentliche
Zerspaltnng in einzelne kleinere Landschaften; aber doch auch wegen
der Zugänglichkeit der die Gruppen verbindenden Gebirgsrücken die
Möglichkeit einer größeren Einheit. Wenn man bei einem so be-
schränkten Umfange keine großen Flüsse findet, so geben die ausge-
dehnten Küsten mit ihren zahlreichen Buchten und Häfen dafür hin-
reichenden Ersatz. Tief dringt das Meer ein in alle Küsten und
gliedert und gestaltet sie auf das mannigfaltigste. Kein Land hat
eine so ausgezeichnete Uferentwickelung wie Griechenland. Die Be-
rührung eines Landes mit dem Meere aber befördert die Thätigkeit
des Volkes, seine rasche Entwickelung und sein Wechselverhältniß zu
anderen Völkern.
Das Klima von Hellas ist trotz der Lage zwischen dem 36steu
und 39sten Breitengrade wegen der Seeluft, der regelmäßigen Nord-
westwinde und der hohen Erhebungen des Bodens sehr gemäßigt.
Die meisten Landschaften erfreuen sich fast immer eines heitern und
klaren Himmels. Zwar verstechen in der heißen Jahreszeit viele
Bäche und Quellen, aber dafür fällt ein reichlicher Thau. Der Bo-
den ist an einigen Stellen steinig und kahl, aber in den meisten Ge-
genden doch des Anbaues fähig, in einigen üppig fruchtbar. Das
Klima befördert die Fruchtbarkeit auch da, wo in nördlicheren Ge-
genden die gebirgige Beschaffenheit sie ganz verhindern würde. Reich-
lich gedeihen Getreide, Wein, Oliven und Feigen.
Die Landschaften von Hellas waren: Akarnanien am jonischen
Meere, das durch den Achelous davon getrennte Aetolien, welches
die Rauhheit und Wildheit seines Bodens in dem räuberischen und
kriegerischen Charakter seiner Bewohner abspiegelte, lüdlich von den
Thermopylen an der Küste das Gebiet der epiknemidischen und der
opuntischen Lokrer, westlich davon das kleine Bergland Denis, von
diesein östlich Phocis, wo der Musenberg Parnastus und an dessen
südwestlichem Abbauge der berühmte Orakelort Delpbi lag, südwest
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T23: [Stadt König Jason Delphi Berg Meer Orakel Sohn Gebirge Land], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
120
Eintheilung
des Landes,
die berühmte-
sten Städte
und Denkmä-
ler.
im Süden ist Aegypten durch Wüsten von der übrigen Welt abge-
schlossen, und der Nil in geringer Entfernung von der Grenze we-
gen der Klippen und Stromschnellen unfahrbar. In der westlich
von Aegypten liegenden Wüste finden sich, wie Inseln im öden
Sandmeere, einzelne Oasen, tiefere Stellen, an welchen Quellen her-
vorbrechen und der Natur Fruchtbarkeit geben. Diese Oasen ge-
hörten in alter Zeit zu dem ägyptischen Reiche. Die wichtigsten sind
die am weitesten von Aegypten entfernte Oase Siwah, im Alter-
thum die Oase des Ammonium genannt und die am südlichsten ge-
legene Oase el Khargeh, welche bei den Alten die große Oase hieß.
Die erstere hatte einen durch sein Orakel berühmten Tempel des
Gottes Ammon-Na, welcher mit einem Widderkopfe dargestellt und
von den Griechen und Römern Jupiter Ammon genannt wurde. Die
zahlreiche Priesterschaft desselben hatte die Regierung auf der Oase.
Da es in Unter-Aegypten nur sehr selten, in Ober-Aegypten
sogar nur alle fünfzehn bis zwanzig Jahre regnet, so würde auch
Aegypten eine Wüste sein, wenn nicht der Nil das Land befeuch-
tete. Dieser Fluß nämlich, dessen Wasser auch das einzige und ein
sehr gesundes Trinkwasser für die Bewohner des Landes ist, fließt
vom Dezember bis März mit sehr mäßiger Wassermenge in seinem
Bette; hierauf fängt er an zu steigen (in Folge der in Abyssinien
fallenden tropischen Regen), erreicht im August und September seine
größte Höhe und fällt dann schnell wieder bis zu dem geringen win-
terlichen Wasserstande herab. Aegypten gleicht zur Zeit der Ueber-
schwemmung einem See, aus welchem die Städte wie Inseln her-
vorragen. Der auf dem eingeweichten Boden zurückgelassene Schlamm
bewirkt eine ungemeine Fruchtbarkeit, so daß man nur zu säen
braucht, ohne zu graben oder zu pflügen. Durch den jährlich zu-
rückgelassenen Schlamm ist der Boden nach und nach erhöht und
ganz Unter-Aegypten in uralter Zeit erst geschaffen worden.
In der frühsten Zeit soll, nach der Erzählung der alten Aegypter, •
Unter-Aegypten ein bloßer Sumpf gewesen sein. Wenn der Nil
nicht hoch steigt und nur einen kleinen Theil des Landes über-
schwemmt, so tritt eine Misernte ein. Mau hatte daher im Alter-
thume, um das Wasser an abgelegene Stellen zu leiten und um es
länger auf den Feldern zurückzuhalten, Dämme und Kanäle ange-
legt. Durch Vernachlässigung derselben hat sich die Fruchtbarkeit
Aegyptens bedeutend vermindert. Während Aegypten noch unter
den Römern 7 Millionen Einwohner hatte, zählt man deren jetzt
nur 2^ bis 3 Millionen. Es giebt kein anderes Land von so be-
schränktem Umfange, das so große Verschiedenheiten zeigte. Die
höchste Fruchtbarkeit grenzt hier unmittelbar an die gänzliche Oede
der Wüste; fette Fluren liegen zwischen dürren Sandhügeln und
starren Felsengcbirgen. Die Bilder des Lebens und des Todes
schwebten beide dem Aegypter in seinem Lande stets vor Augen.
Aegypten wurde in der ältesten Zeit in zwei Haupttheile, in
Ober- und Unter-Aegypten, später in drei Theile, in Ober-, Mittcl-
und Unter-Aegypten und in sieben und zwanzig Bezirke (vofioi)
eingetheilt. Ober-Aegypten, von der Hauptstadt Theben auch The-
bais genannt, war der südlichste Theil und umfaßte zehn Bezirke;
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
26 ----------------------------------
4) der Bach Krith, welcher 1. König. 17, 3.5. angeführt
wird. — Merkwürdig ist ferner
5) der Bach Kidron, welcher durch, das Thal Josaphat
fließt, und sich in das todte Meer ergießt. In das mit-
telländische Meer ergießen sich:
6) der Bach Belus, besonders merkwürdig wegen seines
Sandes, welcher den Phöniciern zur Erfindung des Gla-
ses zuerst Veranlassung gegeben hat.
7) Der Bach Kischon, Nicht. 4, 7, entspringt am Fuße
des Berges Tabor, durchströmt die schöne Ebene Jesreel,
und ergießt sich in's mittelländische Meer. — Weiter un-
ten findet man
8) den Bach Kana, und noch weiter unten
9) den Bach Besor- welche ebenfalls beide (letzterer wahr-
scheinlich bei Gaza) in das mittelländische Meer fallen.
Lebendige Quellen und Brunnen hatte das jü-
dische Land nicht viel; neuere Reisende haben nur 8—10
reichliche Quellen in demselben gefunden. Dem Mangel des
Quellwassers suchte man durch in die Tiefe gegrabene Brun-
nen, oder durch Cisternen abzuhelfen, d. h. durch tiefe,
ausgcmauerte Löcher in der Erde, in denen sich das Rcgen-
wasser sammelte. Jer. 2, 13. In eine solche, jedoch wasser-
leere Cisterne wurde Joseph von seinen Brüdern versenkt. —
Von den Quellen verdienen besonders angeführt zu werden:
a. die Quelle Siloa, entsprang auf der Südostseite des
Berges Zion, außerhalb Jerusalem. Das Wasser aus die-
ser Quelle wurde durch die Kunst in den Teich Siloa ge-
leitet. Dieses Teiches geschieht in der evangelischen Ge-
schichte oft Erwähnung. Einst heilte Jesus einen Blind-
geborenen, bestrich seine Augen mit Koth, und befahl
ihm, sich im nahen Teiche Siloa zu waschen, und als er
das gethan hatte, wurde er sehend (Joh. 9, 7.).
b. Die Quelle Bethesda, ein Gesundbrunnen, der sein
Wasser in den sogenannten Teich Bethesda zu Jeru-
salem am Schafthore (jetzt Stephansthor) ergoß, und der
noch vorhanden, aber leer von Wasser ist. Dieser Teich
war ein großes, ausgemauertes Wasserbehälter, an wel-
chem 5 Hallen, d. i. bedeckte Säulengänge, angebaut wa-
ren, wo sich die Kranken aufhielten, die sich in dem
Wasser baden wollten. Von Zeit zu Zeit sprudelte näm-
lich das Wasser dieser Quelle heftiger als gewöhnlich auf.
Auf diese Bewegung oder Gahrung warteten nun die hier
versammelten Kranken, und wer nun zuerst Hineinstieg,
empfand die heilsame Kraft des Wassers am stärksten.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: König Joseph Koth
Extrahierte Ortsnamen: Bach_Krith Bach_Belus Kana Gaza Jerusalem Bethesda Bethesda
27
Joh. 5, 1 ff. Dann scheint wieder dieser Gesundbrunnen
durch zustromendes Regenwasser in seiner Heilkraft eine Zeit-
lang geschwächt worden zu seyn.
c) Der Jacobsbrunnen, lag nahe bei der Stadt
Sichern in Samaria, auf dem Felde, war ziemlich tief,
hatte daher sehr frisches und kühles Wasser, und den Na-
men davon, daß der Erzvater Jacob bei seiner Rückkehr
aus Mesopotamien hier seine Zelte aufschlug, und den
. Brunnen entweder gegraben oder benutzt hat. Bei diesem
Brunnen ruhete einst Jesus auf einer Reise durch diese
Provinz zur Mittagszeit aus, und hier siel jene merkwür-
dige und in ihrem Inhalte lehrreiche Unterredung Jesu
mit der Samariterin vor, welche Joh. 4, 6 ff. ausführ-
lich erzählt wird. Vom 4ten bis 9ten Jahrhundert nach
Christi war dieser Brunnen mit einer Kirche überbauet,
die aber jetzt in Trümmern liegt, so wie der Brunnen
selbst verschüttet ist.
§. 10. Clima und Witterung, Fruchtbarkeit und Landplagen.
Palästina liegt unter einem warmen, heitern, oft auch
heißen Himmelsstriche. Zwar sind die nördlichen und ge-
birgigen Gegenden kälter, als die südlichen und ebenen, so
wie es an den Küsten des mittelländischen Meeres etwas
unbeständiger ist; indeß ist diese Verschiedenheit nicht bedeu-
tend. Die Witterung ist überhaupt unter diesem Himmels-
striche meistentheils einförmig und sehr regelmäßig, und nicht
so unbeständig, wie bei uns. Man zahlt im Ganzen zwei
Hauptjahreszeiten, Sommer und Winter. Die Berg-
striche haben angenehme Sommer, und kurze, aber mit Schnee
urzd Eis begleitete Winter. Letzterer ist in den Ebenen die
angenehmste Jahreszeit; den Boden schmücken auch im De-
cember und Januar Blumen, dagegen steigt in trockenen
Sommern, welcher vom Mai bis Ende Octobers anhält,
die Hitze zu einem solchen Grade, daß das Land ein ver-
branntes Ansehen bekommt, und man nichts, als eine fast
erstorbene Natur erblickt. Nur starke Thaue sind es, wo-
durch das Land sich noch erquickt fühlt, und die daher als
ein großer Segen von oben betrachtet wurden. 1. Mos. 27,
28. Der Thau fällt zwar sehr häufig, kann aber bei zu-
nehmender Hitze doch nur die stärksten Gewächse erhalten;
alles Uebrige, was nicht von Bächen und durch Menschen-
hände gewässert wird, verdorret; denn von Anfang der Ernte-
zeit, d. h, von der Mitte Aprils bis. zur Halste Septem-
bers, sind Regen und Gewitter etwas Unerhörtes, und man
sieht in diesen Monaten fast nie eine Wolke am Himmel.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Extrahierte Personennamen: Jacob Palästina
Extrahierte Ortsnamen: Samaria Mesopotamien Jesu Christi
33
àlfo: „So haltenun diegebote dcsherrn, deines
„Gottes, daß du in seinen Wegen wandelst, und
„furchte ihn; denn der Herr, dein Gott, führet
„dich in ein gut Land, da Bache und Brunnen
„und Seen inne sind, die an den Bergen und in
„den Auen fließen; in ein Land, da Waizen,
„Gerste, Weinstöcke, Feigenbäume und Granat-
apfel inne sind; ein Land, da Oelbäume und
„Honig innen wächst; ein Land, da du Brod gc-
„nug zu essen hast, da auch nichts mangelt
u. s. w. "
Diese ehemalige große Fruchtbarkeit Palastina's sucht
man heutiges Tages vergebens, wo das Land unter dem
Despotismus der Türken schmachtet, und wo es aus Un-
sicherheit vor den ewigen Streifereien der arabischen Räu-
berbanden, wodurch die Anbauer muthlos gemacht werden,
unbebaüet und verheert da liegt.
So gesegnet und fruchtbar nun auch das jüdische Land
war, so mußte es doch von Zeit zu Zeit auch traurige
Schicksale erfahren, und wurde und wird noch von gewissen
Landplagen heimgesucht. Dahin gehörten vor allen Dingen
1) Erdbeben. Siehe z B. 1. König. 1:9, 11. — Als
Jesus am Kreuze verschied, zerriß der Vorhang im Tem-
pel in zwei Stücke, von oben an bis unten aus, und die
Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, und die Grä-
der thaten sich auf. Den dritten Tag nachher, bei seiner
Auferstehung, erfolgte ein ähnliches Erdbeben. — Ein
schreckliches Hebel des Orients ist ferner
2) ein glühender Ostwind, der aus den dürren, heißen
arabischen Sandwüsten wehet, und von den Arabern Sa-
mum, von den Türken Sam iel genannt wird. Erführt
einen Schwefelgeruch mit sich, und tobtet alle Menschen,
wenn er von ihnen elngeathmet wird. Die Todten sehen
aus, als ob sie schliefen; ergreift man aber eine Hand
oder sonst ein Glied, um sie aufzuwecken, so reißt cs vom
Leibe ab. Nach einiger Zeit werden die Leichen schwarz.
Die Vorboten, welche die Ankunft dieses schrecklichen Win-
des verkündigen, sind ein röthlichcr von den schwefelichten
Theilen herrührender Nebel ln der Luft Die Thiere un
Freien senken, durch einen Trieb der Natur, den Kopf
zur Erde nieder, und werden daher nicht getödtet, weil der
Wind nie unter zwei Fuß über der Erde weht.
Nicht minder schrecklich waren oft zur Zeit des dortigen
Winters
Meleö Palästina. («. A.)
a
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
\
2l ------------
§. 9« Die Gewässer Palästin a'
Wenn in der heiligen Schrift eines Meeres, ohne
weiteren Zusatz gedacht wird, so ist darunter das mittel-
ländische Meer, welches auch das westliche, und das
große Meer -heißt, zu verstehen. Es bildet an der Küste
Palastina's nur 2 große Busen oder Buchten, bei Ptole-
mais, und bei Joppe; beide waren als Havenplatze im
Alterthum, und besonders in den Kreuzzügen berühmt; diese
Häven sind aber für die großen Schiffe der neuen Zeit we-
der geeignet, noch sicher genug. Die Küste ist übrigens
von Aegypten's Gränzen an, bis nach Ptolemais hin, größ-
tentheils flach und sandig.
Unter den Seen des jüdischen Landes sind die wich-
tigsten :
1) Der See Morom (d. h. der obere See) oder Samo-
chonitis. Er hat ein trübes, schlammiges Wasser, und
ist im Sommer trocken, den schmalen Strich ausgenom-
men, wodurch der Jordan seinen Lauf nimmt. Einige
canaanitische Könige wurden von Josua bei diesem See
überwunden. (Josua 11, 5.)
2) Der See Genezareth, von seiner Lage in Galiläa
das galiläische Meer, oder der galiläische See, und
von der an seinem westlichen Ufer liegenden Stadt Libe-
rias der See Liberias genannt, (Joh, 6, 1.) wel-
chen Namen er, wenig verändert, noch heut zu Tage
führt, nämlich der See Ta baria, heißt im A. T. der
See Kinnereth. 4 Mos. 34, 11. u. a. m. Von den
benachbarten Höhen erblickt man seinen schönen klaren
Spiegel in einem weiten Bergkessel, der nur in N. dem
Jordan eine geringe Eingangsbreite, in S. einen freien
Raum zum Ausfluß offen laßt. Das klare, fast bis auf
den Grund durchsichtige Wasser des See's ist wegen fei-
ner beständigen Kühle und Süßigkeit sehr angenehm zum
Trinken, und erhält sich lange frisch und wohlschmeckend.
Seine Länge beträgt von N. nach S. 4 — 6 Stunden;
seine Breite nicht ganz 2 Stunden. Zu Jesu Zeiten wa-
ren feine Ufer trefflich angebaut, und mit den edelsten
Fruchtbaumen reich geschmückt. Die von den ihn ein-
schließenden Bergen zusammengehaltene Hitze war dem
Gedeihen der den heißen Gegenden eigenthümlichen Ge-
wächse vorzüglich günstig; Dattel-, Orangen-, Citronen-
bäume boten fast das ganze Jahr hindurch Blüthen und
Früchte dar, und Trauben und Feigen sollen, nach den
Berichten eines damaligen Geschichtschreibers, 10 Mo-
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
26
nate des Jahres in ununterbrochner Reife gestanden ha-
den. Da nun der Schooß der Gewässer außerdem eine
große Menge der verschiedensten und vorzüglichsten Fische
enthielt, so ist es nicht zu verwundern, daß dieser See,
und seine Umgebungen, der schönste Theil des jüdischen
Landes, zugleich auch der bevölkertste und lebhafteste war.
Wohlhabende Städte und Flecken, deren Markte von
Fremden aus den benachbarten Landern des Handels we-
gen stark besucht wurden, bedeckten besonders die westli-
chen Gestade des See's, und nicht allein die Anmuth
der Natur, sondern auch vorzüglich der zuletzt genannte
Umstand bewog unfern Erlöser, einen dieser Flecken zu
seinem gewöhnlichen Aufenthaltsort zu wählen, Matth 9,
1., weil er hier theils öfters Gelegenheit hatte, Menschen
in großer Anzahl versammelt zu sehen, die er zu beleh-
ren suchte, theils ein, durch seinen häufigen Verkehr mit
Fremden, von altjüdischer Engherzigkeit ziemlich befreites
Volk vorfand, theils auch durch die hier zusammenströ-
menden, und hier ihn hörenden Ausländer, die Keime
seiner Lehre über die Gränzen semes Landes in nahe und
ferne Gegenden senden konnte. Auch die Mehrzahl seiner Jün-
ger wählte er bekanntlich aus den Fischern dieses See's.
Siehe z. B- die schöne Berufungsgeschichte des Simon
Petrus. (Luc. 5, 1. ff.) Heut zu Tage— unter der des-
potischen Regierung der Türken, ist" auch diese Gegend
arm und öde; selten sieht man einen Nachen über die
blaue, einst von mehreren 100 Schiffen belebte Wasser-
fläche hingleiten. — Der größte und südlichste See, von
ganz entgegengesetzter Beschaffenheit, ist
3) das todte Meer; in der Bibel der Salzsee oder das
Salzmeer, auch der asphaltische (harzige) See ge-
nannt. Der erste Name ist der gewöhnliche, und er führt
ihn, weil man im See keine Fische und sonst lebendige
Geschöpfe finden soll. Sein übrigens Helles, klares, aber
dickes und scharfes Wasser ist sehr bitter und salzig; da-
her heißt er Salzmeer. Alles, was hineinkommt, wird
in kurzer Zeit mit einer Salzrinde überzogen. Die Ara-
der bereiten daher aus dessen Wasser in Gruben ein gu-
tes Salz. Am Ufer desselben findet man versteinertes
Holz. Auch wirft der See eine Menge Asphalt oder
Erdharz (Judenpech) und Schwefel aus, welches gesam-
melt wird. In den heißen Monaten erzeugen sich aus
diesem See übelriechende Dünste. Die Länge des Sees
betragt 11 Meilen, und in seiner größten Ausdehnung
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]