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Iii. Frage: Was pflanzen die Bauern dort an?
Die Leute pflanzen Getreide und Handelsgewächse (Hopfen,
Tabak, Zichorie, Zuckerrüben); ferner Obst, Reben, Fnttergewächse
und viel Kartoffeln.
Iv. Frage: Treiben die Leute auch Industrie?
Aus Zuckerrüben wird in Waghäusel Zucker gemacht (800000 />
jährlich). In Rappenau wird Salz gewonnen (300 000 z jährlich).
Der Hopfen wird in den großen Bierbrauereien in Bruchsal,
Karlsruhe, Schwetzingen, Heidelberg, Speyer verwendet.
Da im Hügelland viel Tabak gepflanzt wird, sind auch in vielen
Orten Zigarrenfabriken, z. B. in Nußloch, Mühlhausen, Östringen,
Mingolsheim, Odenheim usw.
Pforzheim ist die größte Goldfabrikstadt Deutschlands. Für
mehr als 40 Millionen Marl Goldwaren werden dort von etwa 15 000
Arbeitern jedes Jahr hergestellt.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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— 64 —
nach den vielen Windungen und Tunnels das Gutachtal, das
Greinmelsbachtal und das Nußbachtal.
Bald sieht man
das Bahngeleise über
sich, bald unter sich,
bald auf der linken,
bald aus der rechten
Seite der Gutach.
Kaum haben wir uns
an dein Anblick des
Haupttales erfreut, so
führt uns der Zua c „
durch Tuuuels in ein ^^strager-^ladukt.
enges Seitental mit fei-
nen hochaufragenden,
tannenbewachsenen
Bergen, Gleich darauf
fahren wirwieder durch
andere Tunnels ins
Haupttal zurück, dabei
immer höher um die
Berge und in den Ber-
gen emporsteigend.
Kein Wunder, daß
eine Menge Reisende während der schönen Jahreszeit die Schwarz-
Waldbahn benützt, um den wunderbaren Ausblick bei der Fahrt
aus dieser weltberühmten Bahn genießen zu können.
Hi. Die Schwierigkeiten bei der Erbauung.
Die Bahn muß von Ossenburg bis Sommerau 671 in erklimmen.
Bis Hausach stellten sich der Erbauung der Bahn wenige
Schwierigkeiten entgegen, da sie durch das ziemlich breite Kinzigtal
Schwarzwaldbahn bei Triberg.
zieht. Bei Hausach aber tritt sie ins enge Gutachtal ein. Eine
große Brücke mußte erstellt werden, damit die Bahn über die
Gutach konnte. Von hier ab hatte der Bahnbau große Hinder-
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TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
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Iii. Worin zeigt sich ihre Fruchtbarkeit?
Die Fruchtbarkeit der Bergstraße zeigt sich:
1. In dem vielen Obst, besonders den Kirschen, Pfirsichen,
Aprikosen, Mandeln, Äpfeln und Birnen.
2. In dem guten Wein. (Lützelfachfer-Roter, Schriesheimer)
3. In dem in großer Menge angebauten Getreide.
4. In den Handelspflanzen. (Tabak.)
5. In den Gemüsearten.
Iv. Frage: Wie kommt es, daß die B e r g st r a ße
ein fruchtbarer Garten genannt wird?
Die milde Luft, der fruchtbare Ackerboden und öfters fallender
Regen machen die Bergstraße zu einem Garten.
V. Frage: Womit beschäftigen sich die Bewohner?
Die Bergstraße ist dicht bevölkert; dort finden (verdienen) die
Leute leicht ihr Brot. Die Bewohner sind Bauern, Händler und
Fabrikarbeiter.
wiederholungssragen:
Welcheu Landesteil Badens heißt man Bergstraße?
Warum heißt man diesen Teil Bergstraße?
Was breitet sich westlich der Bergstraße aus?
Was liegt östlich von der Bergstraße?
Welches sind die wichtigsten Orte an der Bergstraße?
Warum ist die Bergstraße so fruchtbar?
Wo wächst der bekannteste Bergsträßer Wein?
Worin besteht die Schönheit der Bergstraße?
Womit beschäftigen sich die Bewohner?
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— 5 —
der im Osten des Gebirges sich findet, bildet sich ein fruchtbarer
Boden. Der andre Teil des Odenwaldes ist ziemlich unfruchtbar,
Weil das Gebirge hoch liegt, können die rauhen Nord- und Ost-
winde darüber hinfegen. Der Odenwald hat also ein rauhes Klima,
das für den Ackerbau nicht günstig ist. Der steil abfallenden Berge
wegen ist der Boden nur schwer zu bebauen.
Bei solchen Verhältnissen können die Bauern nur solche Früchte
anpflanzen, die Boden und Klima gegenüber weniger anspruchsvoll
sind. Sie bauen Gerste, Roggen, Hafer und Buchweizen. Die
Kartoffeln gedeihen" auch nicht reichlich, und besonders gut sind
sie auch nicht. Der Odenwälder braucht viel Feld, um soviel an-
bauen zu können, als er zum Leben nötig hat. Der Odenwald ist
daher dünn bevölkert.
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— 8 —
3. Die wichtigsten Orte: Heidelberg, Schlierbach, Ziegel-
hausen, Neckargemünd, Dilsberg, Neckarsteiuach, (Schwalbennest)
Hirschhorn, Eberbach, Neckarelz, (Hornberg) Hochhausen.
Burg Hornberg.
Ii. Frage:
Warum sind im Neckar-
tal so viele Burgen?
Hier fanden die Ritter
in einem verkehrsreichen Tale
steile Felsen und Steine genug,
um ihre Burgen fest und sicher
erbauen zu können. Auch konn-
ten sie diese besser verteidigen,
da sie gewöhnlich nur an
einer Seite (Gebirge) zugäng-
lich waren. In Friedens-
zeiten gingen die Ritter in
dem nahen Odenwald auf die
Jagd. In der späteren Zeit
benützten sie die günstige Lage
der Burgen, um die den
Neckar hinauf und hiuuuter
fahrenden Kaufleute zu über-
fallen und zu plündern.
Viederholungssragen.
Welches Tal haben wir im Geiste bereist?
Zeige nochmals das Tal auf der Landkarte!
Welche Gebirge durchfließt der Neckar?
Wie nennt man eine Fahrt gegen den Strom?
Wie nennt man die Fahrt zur Mündung?
Wie nennt man einen Schiffszug?
Woran windet sich der Dampfer fort?
Welche Waren werden stromaufwärts befördert?
Welche Waren werden stromabwärts befördert?
Warum können die Waren auf dem Wasser billiger befördert
werden, als mit der Bahn?
Nenne nochmals die wichtigsten Orte, die wir auf unserer Reise sahen !
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11. Große Bierbrauereien, Tabak- und Zigarren-
Fabriken und noch verschiedene andere, in denen Haushaltungs-
gegenstände, chemische Erzeugnisse usw. hergestellt werden, finden
wir dort.
Iii. Frage: Warum sind gerade in Mannheim
so viele Fabriken?
Durch die große Wasserstraße, den Rhein und die vielen
Bahnen, die nach und von Mannheim führen, können Rohstoffe
und Kunsterzeugnisse leicht befördert werden. Die Rheinschiffe bringen
die in Mannheim eingeführten und die in Mannheimer Fabriken
hergestellten Kunsterzeugnisse bis Karlsruhe und Kehl. Die Neckar-
schlepper bringen die Fabrikerzeugnisse Mannheims und die in
Mannheim eingeführten Waren bis nach Heilbronn.
Die Bahnen ziehen nach Norden, Osten, Süden und Westen
und bringen von Mannheim Waren nach allen Gegenden Deutsch-
lands, ja nach Frankreich, Italien, der Schweiz und noch weiter.
Das Leben am Hafen.
Schleppdampfer mit allerhand Rohstoffen, Kolonialwaren und
verschiedenen anderen Erzeugnissen werden am Hafen ausgeladen.
1
Hafen mit Kran.
Da herrscht ein reges Leben. Dampftranen heben schwere Ballen,
Kisten und Fässer mit Zucker, Kaffee, Pfeffer, Zimt, Nelken, Mus-
katnuß, Feigen, Datteln, Reis, Aprikosen, Zitronen, frischen
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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96 —
Baar gedeiht Getreide in Hülle und Fülle; daher werden diese
Gegenden auch die Kornkammern Badens genannt. Auch das
Neckarhügelland und die Rheinebene haben ausgedehnte Getreidefelder.
Wo sind die Felder für die Handelsgewächse?
Die fruchtbare Rheinebene und das Hügelland erzeugen:
Tabak, Hopfen, Zuckerrüben, Zichorie, Häuf, Spargeln und Reps
in reicher Menge und besonderer Güte.
Wo ist die Obst- und Weingegend?
Am Bodensee, am Kaiserstuhl, an den westlichen Abhängen
des Schwarzwaldes, im Enz-, Pfinz- und Kraichgauer Hügelland,
in den westlichen Tälern und geschützten Abhängen des Odenwaldes, im
Baulauo und im Taubertal finden wir zum Teil recht guten,
bekannten Wein und außer den gewöhnlichen Obstsorten auch
Pfirsiche, Mandeln und Aprikoseu (Bergstraße, Kaiserstuhl!)
Woher kommt das Holz?
Die hohen Tannen des Schwarzwaldes, die Eichen und Buchen
des Odenwaldes liefern in reichen Mengen Holz. Etwa 1/s des
Bodens ist mit Wald bedeckt; der übrige Teil aber ist für Acker-,
Wein- und Obstbau bestimmt.
Wovon hängt die Fruchtbarkeit des Landes ab?
Von drei Dingen hängt die Fruchtbarkeit eines Landes ab:
1. von dein nahrhaften Ackerboden,
2. von dem Klima,
3. von der Bewässerung.
1. Der fruchtbare Ackerboden: Durch Verwitterung
des Gesteins, besonders des Kalk' und Sandsteins, aber auch
der vulkanischen Gesteine und der Verbindung mit Löß (Mergel)
sowie durch die angeschwemmte Erde, die die Flüsse herbeibrachten,
ist der fruchtbare Ackerboden entstanden.
Wir finden deshalb den fruchtbarsten Boden in der Rhein-
ebene, den Flußtälern, im Hügelland und am Fuße der Gebirge.
Nur die hochgelegenen Stellen, die Granit als Untergrund haben,
sind weniger fruchtbar.
2. Das Klima: Die Witteruugsverhältuiffe — Wärme,
Kälte, Regen, Wind sind im allgemeinen recht günstig in Baden;
wir haben ein mildes, angenehmes und gesundes Klima. Nnr
die hochgelegenen Orte, die dem rauhen Nord- und Ostwind aus-
gesetzt sind, haben rauhes Klima. Das Klima ist alfo abhängig
von der Bodenhöhe; Schwarzwald- und Odenwaldhöhen und Baar
haben ein rauhes Klima. Das milde Klima in den für die Land-
Wirtschaft geeigneten Gegenden hat viele Vorteile für den Bauer.
Der lange Sommer und Herbst macheu eiue zwei-, ..ja dreimalige
Ernte möglich, z. B. Getreide, Rüben, oder Heu, Ohmd, Gras.
Der Bauer kann schon früh im Jahre mit seiner Feldarbeit be-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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gelegenen Städtchen bilden einen reichen, vielgestaltigen Städtekranz,
wo Handel und Gewerbe, Kunst und Wissenschaft blühen: aber
auch Erholung und Vergnügen sind dort zu finden.
Vii. Wer bewohnt den Garten?
Die etwa 2 Millionen Einwohner Badens gehören 3 Volks-
stäinmen an, die sich nach Sitten, Gebräuchen, Charakter und
besonders durch ihre Mundart (Dialekt) unterscheiden.
1. Die Alemannen: Sie bewohnen das obere Rheintal
bis znr unteren Murg und den größten Teil des Schwarzwaldes.
Ihre Sprache ist schwerfällig, aber bieder und einschmeichelnd.
Der Hauptdichter der Alemaunen ist Ioh. Peter Hebel (1760 —
1826) (Ii. Tl. Nr. 851; 66).
2. Die Schwaben: Sie bewohnen die See- und Donau-
gegend, den nordöstlichen Schwarzwald (Pforzheim). Ihr Cha-
rakter ist in folgendem Sprüchlein gekennzeichnet:
„Uffrichtig und gradraus,
Guatmütig bis dortnaus,
Wenn's sei muaß au saugrob.
Des isch a Schwöb!"
Die Mundart der Schwaben klingt breit und gedehnt.
3. Die Franken: Sie bewohnen die untere Rheinebene,
das Neckargebiet und den Odenwald; zwischen Leimbach und Wesch-
nitz werden die Franken Pfälzer genannt. Die Mundart ist scharf
und schnellflüssig wie der „leichtlebige Pfälzer." Der Pfälzer-
dichter ist Nadler (1809—1849.)
Über die Trachten, Sitten und Gebräuche haben wir bereits
bei Besprechung der einzelnen Landesteile das Wichtigste gehört.
Viii. Womit beschäftigen sich die Bewohner in
d i e.s e m Garten?
Da zwei Drittel des Bodens sich besonders für Ackerbau
^eignen, treibt der größte Teil der Bewohner Landwirtschaft und Vieh-
zucht. Die gewöhnlichen Nährpflanzen, Hackfrüchte und Futter-
kräuter gedeihen fast überall. Baar, Neckarhügelland und Bau-
land gelten als Hauptkornkammern des Landes; im Bauland
wird aus dem Spelz (Dinkel) Grünkern gewonnen.
Die Bewohner der Seegegend und Rheinebene suchen den
Ertrag ihrer Felder durch Anbau von Handelsgewächsen zu heben;
der Linzgau baut viel Reps, der Breisgau Zichorie und Tabak,
das Hanauerland Hanf und Tabak, die nördliche Rheinebene
Hopfen, Tabak und Zuckerrüben. Durch seinen großen Spargel-
bau ist die Umgegend von Schwetzingen berühmt; (2000 Zentner
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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— 99 —
Iahreserträgnis). Ausgedehnte Erdbeerenkultur betreibt Staufen-
bürg bei Gernsbach, und durch den Anbau von Meerrettich ist
Niederbühl bei Rastatt bekannt.
Die Ufer des Bodensees, die westlichen Vorhügel des Schwarz-
waldes zwischen Basel und Freiburg, Kaiserstuhl, Ortenau, die
Umgebung von Bühl, Bruhrain, Bergstraße und Taubergrund er-
zeugen viel und zum Teil vorzüglichen Wein. (Markgräfler,
Kaiserstühler, Klingelberger, Affentaler, Lützelsachsen Weinheimer.)
Dem Obstbau widmen die Bewohner große Sorgfalt. Baden
hat etwa 10 Mill. Obstbäume. Zahme Kastanien, Mandeln,
Pfirsiche und Aprikosen reifen bei Achern, Heidelberg und Weinheim.
Kirschen liefert der Kaiserstuhl, das Renchtal und die Bergstraße.
Frühzwetschgen bilden einen gesuchten Ausfuhrartikel der
Stccht Bühl und ihrer Umgebung!
Aus dieser weitverbreiteten Beschäftigung mit Ackerbau,
Obst- und Weinbau können wir auf die Bevölkerungsdichte schlie-
ßen. Da der Bauer viel Platz braucht, um sich darauf ernähren
zu können, sind die Landesteile, in denen keine Industrie herrscht,
nicht so dicht bevölkert.
Es befinden sich auch Gegenden in Baden, wo der Boden
seine Bewohner nicht alle ernähren kann.
Wie su.chen nun dort die Leute ihr Brot zu ver-
dienen?
In vielen Fabriken werden die Rohstoffe des eigenen Landes
und solche des Auslandes verarbeitet.
Mannheim und Umgegend, Weinheim, Heidelberg, Durlach,
Pforzheim, Ettlingen, Lahr, Freiburg und das Wiesental sind
Orte mit großer Industrie.
Wie werden diese Gegenden bevölkert sein?
Im südlichen Schwarzwald werden Uhren, musikalische Spiel-
werke, Bürsten, Glas- und Steingutwaren verfertigt.
Die fabrikreichste Gegend ist das Wiesental; denn hier hat
tnan nicht viele Kohlen für die Fabriken nötig, weil die Wasser-
kraft die großartig entwickelten Baumwollspinnereien und Webe-
reien treibt.
Sägemühlen, Papierfabriken, Glas- und Eisenindustrie finde«;
sich besonders im Murgtal (Wasserkraft!)
Die Zuckerrüben werden in der Zuckerfabrik Waghäusel,
Zichorie wird in Bretten und Lahr, Tabak in den zahlreichen
Zigarrenfabriken in Lahr, des Kraichgaus, der Pfalz (Mannheim!)
verarbeitet.
Ix. Wer sorgt für Ordnung in dem Garten?
Das ganze Badnerland steht unter dem Schutze des treu-
besorgten Landesvaters, des Großherzogs Friedrich Ii., der von
seiner Residenz Karlsruhe aus das Land regiert. Qccr- ^srt-fnstffuf
für! .:.-;ätfonale
8cl*-L;!h[j. hforschung
Bruunschweig
Scfiulbuchbibliothek
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 5 —
die Luft reich an Feuchtigkeit ist, begünstigt die Entwickelnng der Pflanzen
natürlich gleichfalls. Höchst selten finden wir völlig kahle Strecken;
wenigstens einige Grashälmchen, einige verkrüppelte Weiden oder ein
kleines Lichtnelkenpolster treffen wir fast überall. In den warmen und
geschützten Thalgründen lenchtet allerorten freudiges Grün; Moose und
Gräser, unter denen auch bei uus heimische Arten vertreten sind, bilden
die hübsche smaragdne Decke. Da finden wir unser Woll-, Fuchsschwanz-
und Schwingelgras nebst verschiedenen Seggen; da steht der nordische
Mohn, der Löwenzahn, die Ranunkel, der Steinbrech, die Glockenblume
und eine Art Immergrün; da wachsen settes Löffelkraut und Sauerampfer,
und Heidegewächse wuchern in Menge. Die Rauschbeere, die Moos- und
Heidelbeere werden gern gepflückt und liefern eine sehr erwünschte Ab-
wechselnng im nordischen Küchenzettel. Auch Alpenrosen erfreuen uns
auf unserer Streise, und mit Ergötzen betrachten wir die winzigen Zwergbirken
und Kriechweiden, die das Reich der Bäume hier vertreten sollen. Sie
sind ohne Ausnahme so klein und niedlich, daß wir dem Polarforscher
Hayes lächelnd recht geben muffen, der von diesen Knirpsen behauptete,
man könne einen ganzen daraus bestehenden Wald mit einer Mütze
zudecken.
Die eingewanderten Europäer haben auch allerlei Nutzpflanzen
eingeführt. Aber welche Mühe erwächst ihnen ans dem Anban der meisten
unter diesen Pslanzensremdlingen! Rüben und Radieschen gedeihen leidlich;
Grünkohl, Spiuat, Salat, Kerbel und Petersilie aber entarten völlig, sie
schmecken grasartig und erinnern in dieser Hinsicht gar nicht mehr an das
ursprüngliche Gewächs. Möhren werden nicht viel länger als 4 cm, die
Kartoffeln erreichen die Größe von Haselnüsfen. In Treibbeeten aller-
diugs werden als besondere Leckerbissen auch Erdbeeren und Gurken ge-
zogen. Die Frauen der Einwanderer pflegen im Schutze der Häuser
auch allerlei Blumen, z. B. Geranien, Fuchsien und Rosen; aber im Freien
würden solche zartere Gewächse zu Grunde gehen.
Einst war Grönland anders beschaffen als heute; das Klima hatte
in jenen glücklicheren Tagen den Charakter des im südlichen Deutschland
herrschenden; die Temperatur muß damals 16° des hundertteiligen Thermo-
meters höher gewesen sein. Unser freundlicher Wirt erzählt uns als
Beweis dafür, daß der gelehrte Schweizer Oswald Heer einen an der
Westküste bei Atanakerdlnk gesnndenen versteinerten Wald beschrieben habe,
der jene Behauptung zur volleil Gewißheit mache. Es finden sich 66
verschiedene Pflanzenarten darin. Da, wo gegenwärtig Eis, Gletscher
und Schnee einen großen Teil des Jahres hindurch deu Boden voll-
ständig bedecken, wölbten einst mächtige Bäume ihre Kronen. Es besand
sich eine Riesenfichte, die dem höchsten Gewächse der ganzen Erde, dem
kalifornischen Mammutbaume, nah verwandt ist, unter ihnen. Eine
andere Art Nadelholz ist jetzt nur noch im milden Japan anzutreffen.
Immergrüne Eichen, Magnolien, Platanen, Pflaumenbäume mit immer-
grünem Laube, Wallnüsse, Haselnußsträucher, von Ephen umwunden^
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]