Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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unbändiger Tiere in Ordnung zu halten. Die Männer haben unablässig
mit den Wurfschlingen und den langen, lanzenähnlichen Stachelstöcken zu
thutt, um die zornigen Stiere am Ausbrechen zu hindern. Die Leute sehen
daher sümmtlich erschöpft und bestaubt aus, einzelne sind sogar mit Blut
bedeckt; die matten Pferde vermögen die ausbrechenden Flüchtlinge nur mit
Aufbietung ihrer letzten Kräfte einzuholen, und die Hilfe der jungen vor-
nehmen Herrn kommt daher fehr erwünscht.
Ist das ein buntes, lebendiges Bild! Wie toben und brüllen die
unbändigen Wildlinge! Sie scheinen um so ungebärdiger und widerspenstiger
zu werden, je näher sie der verhängnisvollen Umzäunung kommen. Wie
behend und sicher jagen die tollkühnen Reiter um die Herde, ihre Tiere
mit gellendem Zurufe anfeuernd und die fluchtbereiteu Stiere mit demselben
Rufe schreckend! Wie wunderbar sicher schleudern sie den Lasso, diese
von allen Tieren Chiles so genau gekannte und so sehr gefürchtete Waffe!
Und wie sehr fühlen sich die jungen vornehmen Männer in ihrem Ele-
meut! Wie gern verrichten sie ihre in jenen Gegenden allgemein für
ritterlich geltende Arbeit, die ihnen bei nns vielleicht den Spottnamen „Vieh-
treiber" eintragen würde! Einer scheint den anderen in freudigem Eifer,
in kühnen Reiterkünsten, in geschicktem Gebrauche des Lasso übertreffen zu
wolleu! Aller Augeu glüheu in wilder Lust. Ebeu bricht dort eiuer der
wildeu Stiere aus! Im Nu wirbelt ein Lasso und legt sich um den
Hinterschenkel des Flüchtlings, iiu gleichen Augenblicke bäumt das wohlab-
gerichtete Pferd hoch auf und bleibt straff auf derselben Stelle stehen, mit
den Hinterschenkeln fast den Boden berührend. Ein Ruck am Lasso —
und der flüchtige Stier stürzt hilflos zu Boden. Wenige Minuten später
ist das umschnürte Bein an ein Horn des Wildlings gebunden und das
starke Geschöpf infolge davon vollständig ohnmächtig.
Die Fluchtversuche der Tiere nehmen jetzt immer mehr zu, da die
meisten von ihnen den bereits deutlich sichtbaren Corral von früher her gut
genug kennen. Einer der Reiter wird mit seinem Pferde von einem aus-
gebrocheneu Stiere niedergeworfen; wilde Schreckensrufe ertönen, denn der
Mann fchwebt, nur durch den Leib seines treuen Rosses gedeckt, in größter
Lebensgefahr. Da stiebt ein anderer herzu; im Nu wendet sich das rasende
Untier gegen ihn und reißt seinem Pferde mit einem einzigen, gewaltigen
Stoße der kurzen, aber spitzen Hörner den Leib auf. Doch der Reiter hat
sich behend abgeschwungen, gewandt stößt er dem Ungetüm sein langes
Messer ius Herz, daß es blitzschnell mit dumpsem Röcheln zusammenbricht.
Nun ist die Herde in den Corral eingetrieben; man wählt das Schlacht-
Vieh aus, schickt die zugelauseueu Tiere ihren rechtmäßigen Herren zu und
brennt den Kälbern den Namenszug des Seunor Osorio ein. Dann wird
die Umzäunung wieder geöffnet, aber die Rinder betrachten das Thor mit
unverkennbarem Mißtrauen. Endlich treten einige der kecksten Stiere hinaus,
sehen sich argwöhnisch um, brüllen zornig, stampfen den Boden, senken den
Kops und stieben gleich daraus mit hochgehobenen Schwänzen in rasendem
Lause der sernen Cordillera zu. Nun hetzen die übrigen Tiere wie besessen
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Tiere wahrscheinlich in den nächsten Augenblicken schon umschnürt sein.
Der Verkehr der Jugend mit den im Lager befindlichen noch nicht aus-
gewachsenen Vierfüßlern, besonders mit den Füllen, jungen Gnanacos und
Straußen, bietet noch manches andere, höchst anregende Bildchen. Vor
einer weiter zurückstehenden Behausung ist ein brauner Krieger eben be-
schästigt, sich zum Ausritt aus die Jagd zu rüsten. Die lange Lanze ist
neben dem geduldig harreuden Pferde in den Boden gesteckt, so daß die
breite, zweischneidige Spitze in die Höhe ragt; unter der letzteren ist als
Verzierung ein Federbüschel angebracht. Schon ist dem Rosse der Zügel
angelegt, schon ein weiches Fell aufgedeckt; ebeu ergreift der kraftige Mann
den aus dem Wurzelknie einer Buche oder eines Maiten geschnitzten Bock-
sattel; vorsichtig legt er ihn auf, deckt ein weiteres Fell darüber und befestigt das
Ganze durch einen Ledergurt. Nun werden noch die überaus einfachen
Steigbügel befestigt: ein Riemen, der an beiden Enden in Schlingen
endigt, worin ein Holzstück als Anstritt liegt. Überaus geschickt stellt sich
der Patagouier seine Sporen aus einem Holzstück und einem Nagel her.
Jetzt ist der Krieger mit seinen Vorbereitungen fertig; im Nn sitzt er auf
dem Rücken seines Renners und stiebt in die weite Ebene hinaus zur
lustigen Hätz. Zur Bewachung des Lagers zurückgelassen, als die übrigen
Männer ausrückten, will er seine Freude am Weidwerk nun allein haben.
Vor dem Toldo dort drüben steht ein Pferd mit seinem Jungen; zwei
ernste Krieger unterhalten sich, im Eingange stehend, über die beiden Tiere.
Im längeren Znsammenleben mit diesen Naturkindern haben wir
hinreichende Gelegenheit, ihr Wesen, ihre Sitten und Gebräuche kennen
zu lernen. Da werden wir denn gewahr, daß ihr Dasein recht reich an
ernsten Schatten ist. Gar mancher der großen, riesenstarken Männer kommt
auf der Jagd durch einen unglücklichen Sturz mit dem Pferde zu Schaden,
verliert vielleicht sogar das Leben dabei. Andere fallen ini Kampfe mit
feindlichen Horden, viele Stammesmitglieder werden auch durch Krankheiten
hinweggerafft. Ist ein Krieger in das unbekannte Jenseits dahingegangen,
so setzt man ihn feierlich bei, schlachtet Pferde an seinem Grabe und giebt
ihm seine Waffen mit, damit er drüben nicht ohne Wehr einziehe. Die
Toten werden in hockender Stellung entweder in einer Erdgrube, oder iu
großen, aus Steinen erbauten Kammern beigesetzt. Alljährlich geht ein
altes Weib in diese Steingrüfte, um die vermoderten Kleider der Abge-
schiedenen durch neue zu ersetzen. Noch eine andere Verrichtung, die mit
den Gestorbenen in Beziehung steht, liegt den alten Frauen ob: sie haben
Skelette herzustellen. Wenn es gewünscht wird, entfernen sie das Fleisch
von den Gebeinen der Verstorbenen; alsdann werden die Knochen von
ihnen in die Erde vergraben oder in die Lust gehängt, damit „sie sich
reinigen." Nach längerer Zeit werden sie dann in einen Ledersack gethan
und auf dem Lieblingspferde des Toten nach dem gemeinsamen Begräbnis-
platze der Horde gebracht, möge dieser auch noch so weit entfernt sein.
Von der Abneigung gegen die Weißen, die sich zuweilen bis zum
ingrimmigen Hasse steigert, merken wir wenig; sind wir doch Alemanes,
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Diktat:
5iegfried.
Siegfried war ein Königssohn. Schon als Knabe ging er
ohne Erlaubnis seiner Eltern in die Fremde, Da kam er an eine
Schmiede. Der Schmied nahm ihn als Gesellen auf. Siegfried
war sehr stark und schlug den Amboß in die Erde. Darüber er-
schrak der Schmied sehr und schickte Siegfried in den nahen Wald.
Dort hauste ein Drache. Siegfried tötete und verbrannte ihn.
In dem Fett des Tieres badete er sich; davon bekam er eine
Haut so hart wie Horn.
Aussatz:
Im Grabe keine Ruhe.
Rodenstein war ein kriegslustiger Ritter. Auf seiner Burg
gefiel es ihm nicht; das tat seiner Frau sehr wehe. Der Ritter
aber fragte nichts darnach. Die Strafe blieb nicht aus. Im Grabe
durfte er keine Ruhe finden. Bei Nacht zieht er mit seinen Knechten,
Rossen und Hunden durch die Luft. Die Leute sagen: Es ist das
wilde Heer.
V
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]