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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 45

1839 - Wesel : Bagel
45 seinen Mitangeklagten aber die strenge Strafe der Hinrichtung betroffen habe. Der König, erfreut über diese Anzeige, schickte sogleich nach dem Gefängnisse. Joseph wurde augenblicklich entlassen, und nachdem er sein etwas vernachläßigtes Aeußeres geordnet und eine anständigere Kleidung umgeworfen hatte, trat er vor den Pharao, der ihn voll Erwartung an dem Throne empficng. Nachdem er ihm den Grund eröffnet hatte, warum er ihn berufen habe, und seiner tiefen Einsicht in Beziehung auf die Traumauslegung erwähnte, versetzte Joseph, obgleich die Anerkennung seines Talents ein freudiges und zutrauens- volles Gefühl in ihm erregen mußte, mit größter Bescheidenheit, daß es nicht bei ihm stehe, den tiefen Sinn, der in die Träume gelegt sey, kür sich, ohne besondere Eingebung von oben, zu durchschauen: Gott wöge dem Könige doch ja nur Gutes weissagen! Hierauf erzählte dieser die beiden gehabten Träume, und Joseph, der die Natur des Landes kannte, in welchem die Fruchtbarkeit bloß von der Ueberschwemmung des Landes durch den Nil abhängt, deren mögliches Ausbleiben die größte Noth herbeiführen müßte, und auch der Mittel nicht unkundig, ftd) bei Mächtigen beliebt zu machen, erklärte sie zur Beruhigung und Zufriedenheit des Pharao auf folgende Weise: Die Gottheit, sagte er, *bue dem König in beiden Erscheinungen seinen Rathschluß kund. Die Bedeutung beider sey die gleiche. Die sieben fetten Kühe und die sieben Nllleu Achren zeigen sieben fruchtbare, die sieben mageren Kühe und die neben dürren Aehren sieben nachfolgende unfruchtbare Jahre an, welche band betreffen werden, so daß zu befürchten sey, es möchte eine 6eoße Theurung eintreten. Art beiden schnell auf einander gefolgten Träume von der für b' Cn' fte nur eine und dieselbe Auslegung zulassen, bürge dem tfv-9c^ erfolgende Erfüllung des Angedeuteten. Er mache daher . ’s bcn Vorschlag, die zur Abwendung späteren Mangels dafsr^ Cu ^"nßregeln <511 treffen und durch Anlegung von Kornhäusern 3u ^gen, daß für den Nothfall immer Getreide vorhanden sey, d . Cnfs ^c^ctvf an die Bürger abzugeben. Der König werde wohl ^aran hun, wenn er einem verständigen, weisen Manne die Leitung J* Ortzeit Sache übertragen, und im ganzen Reiche besondere eamte damit beauftrage, den fünften Theil des Feldertrags von den ntcrthanen zu erheben und zu gedachtem Zwecke aufzubewahren. Bei Pharao und seiner ganzen Umgebung fand dieser Rath den größten der d ^ , den Scharfsinn des jungen Mannes bewun- ^ n staubte, die Besorgung dieses so wichtigen Geschäfts, sowie ' übrigen Negierungsangelegenheiten keinen besseren Händen anver-

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 51

1839 - Wesel : Bagel
51 Er hieß alle Anwesenden außer seinen Brüdern hinausgehen, weinte laut und sagte: Ich bin euer Bruder Joseph! lebt mein Vater noch! Erstaunen und Schrecken fesselte ihre Zunge und, ihrer Schuld lief bewußt, standen sie bangen Herzens vor ihm. Doch ihr Bruder hieß sie uäher treten und sagte zu ihnen, er zürne gar nicht mehr über fc, daß sie ihn hicher verkauft haben. Es sey eine Fügung Gottes gewesen, damit er ihr Leben erretten könne. Meldet, sprach er, unserm Vater, daß ich lebe, und zwar umgeben von Pracht und Herrlichkeit, und beweget ihn, daß er meiner Einladung, mit all den Scinigen und seiner ganzen Habe zu mir nach Aegypten herabzuziehen, da noch fünf Jahre der Theurung bevorstehen, Folge leistet. Darauf fiel er, Thränen der Freude vergießend, dem Benjamin, der ebenfalls tief gerührt war, um den Hals und küßte auch die klebrigen, überzeugt von ihrer Besserung. Der König, als er dieses vernahm, hatte mit seiner ganzen Umgebung die größte Freude an des Mannes, dem er fr viel verdankte, ehrendem Benehmen und billigte es auch, daß er seine Familie nach Aegypten eingeladen hatte, ohne vorher ihm nur k,e Sache vorzutragen. Joseph konnte dieses wohl thun, da er in der Gunst des Fürsten, dem er so gute Dienste geleistet hatte, fest stand. der König versprach ihnen sogar, daß sie, wenn sie in sein Land herabziehen, vom Mark des Landes essen sollen, und bot ihnen Wagen ^u' Weiterförderung ihrer Habe an. Freudig eilten die Brüder zum .sttev zurück und brachten ihm die angenehme Nachricht von den sick^ichen Verhältnissen seines längst todt geglaubten Sohns. Er hatte mch/^' bereits schon so an den Gedanken gewöhnt, daß er nicht Laqe ^ ^dkn weile, und der Abstand seiner jetzigen gegen die frühere auhörwcu.^mt so auffallend, daß er die Kunde lange nur mit Zweifel a[61*!' ^ Üe ihm alle einzelnen Umstände näher beschrieben, und schwand ^fr'^ die Wagen sah, die ihm sein Sohn zugesandt hatte, cutscklos'" Ee Bedenklichkeiten, und, den Willen des Himmels preisend, seines f der weiten Reise, um Augenzeuge des Glück« mit all fern 1 ?u werden. Er verließ nun Bcrsaba tm Lande Kanaan f■ . rmu.öcn' zusammen sechs und sechzig Personen, um seinen vw, V. !Cr. seines Sohnes aufzuschlagen. Als aber Joseph e ' f^ dvrausgesandt wurde, benachrichtigt worden war, daß frm Vater nnt all den Seinigen und seinen reichen Heerden im Anzuge U), so gedachte er rhm sogleich das an Kanaan angränzende Land Gosen, er Naemscs, reich an grünen Triften und fetten Weiden als einst- igen Aufenthalt anzuweisen und fuhr ihm auf seinem Wagen ent- geu. Die ^eene eines solchen Wiedersehens vermögen Worte nicht f 4 *

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 66

1839 - Wesel : Bagel
66 nach der Beschaffenheit des Landes und den Verhältnissen seiner Bewohner zu erkundigen, damit sie schließen können, ob diese Völker zu besiegen seyen, die in dem Besitze eines Landes seyen, auf welches die Israeliten rechtlichen Anspruch machen können. Der Bericht der Ersteren lautete günstig für die unternommene Sache; doch die Uebrigen brachten allerlei Gerüchte unter die Menge, welche nicht geeignet waren, sie zu ermuthigen. Sie sprachen von mächtigen Niesen, die sie gesehen hätten, und ließen sogar den Wunsch in Vielen rege werden, daß man wieder nach Aegypten ziehen möchte. Selbst Aaron und Mirjam, seine Schwester, machten Moses deßhalb Vorstellungen. Doch er blieb fest bei seinem Plane, und als eine neue Verschwörung gegen ihn ange- zettelt wurde, an deren Spitze drei unruhige Köpfe waren, Koran, Dathan und Abiram, und deren Mitglieder, 250 an der Zahl, zu den angesehensten Israeliten gehörten, beschicd er sie zu einem Opfer vor die Stiftshütte, und hier wurden die Häupter derselben aus dem Wege geschafft, oder nach dem bildlichen Ausdrucke der Schrift: die Erde öffnete sich und verschlang sie. Hiedurch und durch die kurz vorher erfolgte Hinrichtung eines Mannes, der durch Holzsammeln den Sabbath entweiht hatte, jagte er dem Volke Furcht ein und verschaffte den Gesetzen Ansehen. Endlich nach langem Hin- und Herziehen, als er sein Volk gehörig vorbereitet und genug abgehärtet glaubte, faßte er den Entschluß, geradezu auf Kanaan loszugehen. Ehe noch dieser Zug ausgeführt wurde, starb Aaron, dem Eleasar in der hohenpriestcrlichen Würde folgte. Nachdem die Israeliten durch mehrere Gegenden, nicht ohne Widerstand zu finden, gezogen waren und auch an einen Ort gekommen waren, wo eine Art giftiger Schlangen Viele vom Volk tödtete, was sie als ein Zeichen der Strafe ansahen, dafür, daß sie wider Moses gemurrt hatten, ließ er eine eherne Schlange errichten, deren Anblick den Biß unschädlich machen sollte. An der Gränze der Amoriter angekommen, waren die Israeliten anfangs unglücklich, da sie von den Bewohnern vom Gebirge Scir überfallen und mehrere gefangen weggeführt wurden, worauf sie geraume Zeit im Lande Kades an der Gränze von Kanaan wohnten. Nachdem sie von da aus über den Bach Sared gezogen waren, ließ Moses dem Könige Sihon in Hesbon sagen, er möchte ihm mit seinen Leuten freien Durchzug durch sein Land gestatten; er werde es verhüten, daß die Aecker und Weingärten beschädigt werden: auch die Brunnen sollen unberührt bleiben. Doch er zog mit einem zahlreichen Heere den Israeliten entgegen, welche ihn indessen auf das Haupt schlugen

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 117

1839 - Wesel : Bagel
117 er feierlich ab und gab ihnen väterliche Ermahnungen, sie versichernd, daß er deswegen doch nicht aufhören werde, für sie zu beten und sie den rechten Weg zu lehren. Nachdem Saul zwei Jahre über Israel regiert hatte, beschloß er, gegen die Philister zu streiten, und wählte sich 3000 tapfere Leute auö, von denen er selbst 2000, sein Sohn Jonathan aber 1000 Manu befehligte. Dieser, ein wackerer Jüngling, überfiel die Feinde im Lager und hatte das Glück, sic zu schlagen, worauf Saul es unter Posaunen- schall im ganzen Lande verkünden ließ. Da sammelten sich die Philister zu Haufen und cs zogen 30,000 Mann Fußvolk und 6000 Reiter ohne den sonstigen Troß herauf, um mit Israel zu streiten, so daß dem Volk bange war, und Viele sich vor Furcht in Höhlen und Felsen- klüfte verbargen; Andere giengen über den Jordan nach Gilead, um vom Kriegsschauplätze ferne zu seyn. Saul befand sich zu Gilgal und bemerkte mit Mißlieben, daß das Volk zaghaft war. Als er nun sieben Tage auf Samuel, als die von ihm bestimmte Zeit, gewartet hatte und der Seher nicht kam, zerstreute sich das Volk von ihm. Nun nahm er sich vor, ein Brandopfer zu vollziehen. Kaum war dieses beendigt, so erschien Samuel. Als er ihm nun vorhielt, daß er hier etwas gethan habe, wozu er nicht befugt gewesen sey, erwiederte Saul, da das Volk sich von ihm verlaufen habe und der Prophet nicht gekommen sey, die Philister aber drohend in der Nähe sich befinden, so habe er gedacht, die Feinde werden nun gegen ihn herabziehen, ohne daß cr vorher das Angesicht des Herrn sich erbeten habe, und daher habe er es gewagt, ein Brandopfer vorzunehmen. Samuel aber, Sauls Uebermuth erkennend, zugleich aber auch eifersüchtig auf seinen Eingriff in die priesterlichen Rechte, sprach zu ihm : Du hast thöricht gehandelt und des Herrn Gebot nicht gehalten, der dein Reich für immer bestätigt hätte. Nun aber hat er sich einen Mann ersehen nach seinem Sinne, der Fürst über sein Volk seyn soll. Obgleich die Israeliten, Saul und Jonathan ausgenommen, weder Schwerst noch Lanze hatten, indem die Philister alle Schmiede als Sclaven weggeführt und allen Israeliten ihre Waffen abgenommen hatten, so daß es damals im Lande an Schmieden fehlte und sie alle eiserne Werkzeuge im Lande der Philister verfertigen lassen mußten, so verlieh ihnen doch Gott mit ihren anderweitigen Waffen durch Jonathans Muth und Tapferkeit den Sieg über ihre Feinde, welche in drei Haufen heranzogen. Einst forderte der junge Held seinen Waffenträger aus, mit ihm in'ö Lager der Feinde zu gehen, ohne daß sein Vater etwas davon wußte. Auf dem Wege aber dahin waren zwei Felsen, rechts

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 89

1839 - Wesel : Bagel
89 welches damals den ersten Rang in Griechenland behauptete, erhielt den Oberbefehl. Sein buschiger Bart, sein struppiges Haar, an die Mähne des Löwen erinnernd, verriethen Stärke und Muth; sein Auge war das eines Adlers, sein Blick durchdringend und gebieterisch; seine muskulösen Formen zeigten kräftiges Selbstgefühl, und Stolz, Jähzorn und Ehrgeiz las man auf seiner Stirne. So müssen wir uns den Helden denken, der bestimmt war, ein Heer von etwa 100,000 Mann anzuführen, das ans beinahe 1200 Schiffen, im Durchschnitt je mit 80 Mann bewaffnet, nach Asien überfuhr, für die damalige Zeit, ver- glichen mit den späteren griechischen Feldzügen, ein großes Heer. Unter des Oberanführers unmittelbaren Befehlen standen allein 100 Schiffe; der alte, weise Nestor befehligte 90, Diomcdes, in dessen Aeußerem sich männlicher Muth, Körperstärke, Offenheit, Kühnheit und Treu- herzigkeit ausfprach, 26, der eine der beiden Ajare (der rasende) mit Lokriern 40, der andere, aus Salamis, 12, Menelaos mit spartanischen Streitern 60, Achill mit seinen Mprmidonen, Hellenen und Achäern aus Thessalien 50 Schiffe. Männlicher Ernst, hoher Muth und ein träumerisch schwärmerisches Gepräge waren in seinem Gesichte leicht kennbar. Die Kreter unter Jdomeneus stießen dazu mit 80 Schiffen, welche freilich höchstens mit den Schaluppen unserer Zeit zu vergleichen sind. Die böotischen Schiffe trugen je 120 Mann, den Arkadiern lieh Agamemnon 60 .Fahrzeuge. — Während aber die Griechen sich vor- bereitet hatten, waren auch die Trojaner nicht müßig gewesen. Ihr erster Feldherr war Hcktor, Sohn des Priamus und der Heknba, Gatte der Andromache und Vater des Astyanar: unter ihm dienten außer Paris noch etwa fünf andere. Brüder. Die Dardanicr, den Trojern benachbart, standen unter Aeneas, Sohn des Anchises, der später nach Italien überschiffte und das römische Reich gründete. Außer- dem machten noch viele benachbarte Völkerschaften den Kampf mit, die Phrygier im weiteren Sinne, die Mäonier oder Lydier, die Karier, die Lykier und andere, endlich auch im zehnten Jahre der Belagerung 10,000 Perser. Der erste Zug war unglücklich; denn durch ein sonder- bares Missverständniß landete man in Mysien, statt in Troas, wo Telephus, ein Heraklide, herrschte. Als nun die Griechen, in voller Meinung, sie seyen auf feindlichem Gebiet, plünderten, kam der König mit wenigen Leuten herbei, übersiel die zerstreuten Krieger und tödtete deren Viele, ob er gleich selbst auch von Achill verwundet wurde. Endlich erkannte man den Irrthum und schloß, um die Todten zu begraben, einen Waffenstillstand. Da aber die Jahreszeit schon zu weit vorgerückt war, als daß man etwas Weiteres hätte unternehmen können, so blieb

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 128

1839 - Wesel : Bagel
Volke tief betrauert, und Saul, der nun freiere Hand hatte, vertrieb alle Männer, die in der von Samuel gegründeten Prophetenschule gebildet waren, aus dem Lande. Als er nun mit seinem Heere zu Gilboa sich gelagert hatte und das starke feindliche Heer erblickte, wan- delte ihn eine große Furcht an und als er zu Endor eine weise Frau, die in dem Ruf der Wahrsagerkunst stand, wegen des Ausgangs befragte, mußte er durch den heraufbeschwornen Geist Samuels vernehmen, daß er von Gott verlassen sey, was einen sehr erschütternden Eindruck auf ihn machte. Als aber die Philisterfürsten die Achis nachziehenden -Hebräer erblickten, wurden sie sehr erzürnt und drangen darauf, daß David mit seinem Haufen wieder umkehren mußte. Denn ob sie gleich der Fürst von Gath von seiner Treue versicherte, so waren sie doch mißtrauisch und der Freudenruf des Volks nach der an dem Riesen bewiesenen Heldenthat war fest in ihrem Gedächtnisse geblieben. Als aber David nach Ziklag kam, mußte er zu großem Leidwesen vernehmen, daß eine traurige Veränderung vorgegangen war. Die Amalekiter waren in's Land eingefallen und hatten die Weiber, Kinder und Heerden der Bewohner weggeführt. Nicht genug nun, daß er selbst seiner beiden Frauen und all seines Eigenthums beraubt worden war, mußte er nun auch noch die Vorwürfe seiner Leute anhören, welche ihm alle Schuld beimaßen, da er sie zu dem unnöthigen Zuge veranlaßt habe. Doch seine Geistesstärke ließ ihn über solche Dinge wegsehen. Sogleich darauf bedacht, den Schaden wieder gut zu machen, beschloß er, die Räuber zu verfolgen und ihnen ihre Beute abzunehmen. Da die Verfolgung in Eile geschah, so blieb von seinen Sechshunderten ein Dritttheil an dem Bache Besor zurück, weil sie sich zu ermattet fühlten. Da trafen sie einen ägyptischen Jüngling, der ganz erschöpft aussah, und nachdem sie ihn mit Speise und Trank erquickt hatten, vernahmen sie, daß er, eines Amalekiters Knecht, wegen Krankheit vor drei Tagen zurückgelassen worden sey. Auf die Frage nun, ob er David und seinen Haufen zu dem Kriegsheer der Amalekiter hinab- führen wollte, erwiederte er, er sey bereit, es zu thun, unter der bcschwornen Bedingung, daß man sein Leben schone und ihn auch seinem Herrn nicht ausliefere. Darauf führte er sie zu den feindlichen Kriegs- leutcn, welche zerstreut umherlagen und sich es über dem großen Raub, den sie in die Hände bekommen hatten, wohl seyn ließen. Doch die Freude dauerte nicht lange. David überfiel sie und machte, da sie nicht vorbereitet und vom Essen und Trinken überfüllt waren, Alle nieder, 400 Jünglinge ausgenommen, welche auf Kameelen entflohen.

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 102

1839 - Wesel : Bagel
103 Hebron versprochen worden war, so wurden die Bewohner geschlagen und der Ort ihm als Wohnsitz eingeräumt. Dieser verdiente Mann hatte eine Tochter, Achsa, welche sich durch Schönheit und Verstand 'auszeichnete. Viele wohl mochten sich um sie beworben haben; aber ihr Besitz sollte durch eine Waffenthat errungen werden. Athniel war der Glückliche, der Debir oder Kiriath-Sepher einnahm und die Braut davontrug. Leicht erlangte sie von ihrem Vater, daß er ihr zu der Strecke Landes, das sie als Mitgift erhalten hatte, und das, weil es gegen Mittag lag, auch dem Sonnenbrand sehr ausgesetzt war, zwei andere Stücke gab, welche feuchter waren und leicht bewässert werden konnten.' Ob nun gleich die Israeliten überall in dem verheißenen Lande Herren wurden, so vertrieben sie doch nicht alle Einwohner, sondern wohnten unter ihnen und machten sie zinsbar. Aber nicht immer blieben sie im ruhigen Besitz, sondern die angrän- zenden Völker, besonders die fünf Fürsten der Philister, sowie die Kanaaniter am Fuße des Libanon, vom Berg Hermon bis nach Hemath beunruhigten sie öfters und erhielten sie fortwährend in Thätigkeit. Wurden sie auf solche Weise angegriffen, so wurde immer einem Tapferen die Leitung des Ganzen übergeben, und solche Männer hießen Schofeten, Richter oder Häupter. Eigentliche Schlachten wurden da nicht geliefert, sondern es waren unregelmäßige Gefechte, bei denen nach kurzem Widerstand auf einer Seite eine unordentliche Flucht erfolgte. Saaten wurden zerstört, das Vieh weggetrieben und die Gefangenen als Sclaven verkauft. Besonders hart mußten die Israeliten ihren Abfall von dem wahren Gott und ihre Verehrung heidnischer Götter in den Hainen büßen, als ein Fürst von Syrien sie besiegte und acht Jahre unter eisernem Scepter hielt. Sie riefen nun in der Noth zu dem Herrn, und Athniel, zum Richter erwählt, war ihr Befreier, worauf das Land vierzig Jahre lang in Ruhe blieb. Nun aber traten die Moabiter auf, welche, verbunden mit den Ammonitern und Amale- kitern, Israel schlugen und die Palmenstadt einnahmen. Nachdem nun die Israeliten achtzehn Jahre unter ihrer Herrschaft gestanden hatten, gieng ihnen in Ehud ein Netter auf. Dieser brachte dem Könige der- selben reiche Geschenke, von Mehreren getragen. Als er nun diese übergeben hatte und bereits auf dem Rückwege war, entließ er seine Leute, kehrte um und ließ dem Fürsten ansagen, er habe ihm etwas Geheimes zu eröffnen. Der König saß gerade in einer Sommerlaube und, keine Gefahr ahnend, ließ er alle Zeugen abtreten. Als er nun vom Stuhl aufstand, um ihn zu empfangen, stieß' ihm Ehud ein

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 140

1839 - Wesel : Bagel
rmnrögkich zu macheu. Nun sprach er zu dem jungen Fürsten, er wolle mit zehntausend Mann David und seine Leute verfolgen, ihn, da er von der Flucht ermattet sey, überfallen und nach unzweifelhaft erlangtem Siege seine Leute alle wieder nach Jerusalem zurückbringen. Der Vorschlag fand bei Absalom und allen Acltestcn Israels Beifall. Doch wollte er auch noch Husaiö, der seine Nolle gut spielte, nützlichen Rath hören. Dieser aber fiel anders aus. Er stellte ihm vor, daß er seines Vaters Kriegöerfahrenheit kenne und eben so seine Leute, welche voll Stärke und Muth seyen. Vielleicht sey er gerade jetzt in irgend einer Höhle, oder sonst in einem Dickicht verborgen; bräche er nun plötzlich hervor und gewänne die Oberhand, so würde sich das Gerücht gleich einem Lauffeuer verbreiten und seine Anhänger verzagt machen. Das aber rathe er ihm, Alle in Israel von Dan bis gen Bcrsaba oder von der Gränze des Libanons bis an die von Arabien und Aegypten zu versammeln und mit ihnen in eigener Person David mit seiner Umgebung zu verfolgen. So werde man ihn überfallen und von seinem Haufen nicht Einen übrig lassen. Sollte er sich aber mit den Uebriggebliebenen seiner Leute in eine Stadt werfen, so wollen sie die Mauern mit Stricken einreißen und die Trümmer in den Bach werfen, daß nicht ein Kieselstein mehr davon übrig bleibe. So wurde durch höheren Willen Ahitophels Rath verworfen. Husai aber setzte die Priester, die es, wie er, mit ihrem rechtmäßigen Herrn hielten, davon in Kenntniß, und diese ließen David die Mahnung zukommen, nicht auf dem flachen Felde der Wüste zu verbleiben, sondern schnell über den Fluß zu gehen, damit er nicht mit den Seinen vernichtet werde. Jonathan aber, des Priesters Abjathar Sohn, und noch ein anderer Vertrauter Davids standen an einem Brunnen, als ihnen eine Magd die Botschaft hinterbrachte, da sie sich nicht in der Stadt sehen lassen durften, worauf sie dann hingicngen, dem David das Angedeutete zu berichten. Ein Jüngling aber, der Alles beobachtet hatte, machte Absalom die Anzeige davon. Die beiden Männer jedoch giengen in Eile nach Bahurim und versteckten sich in dem Hause eines ihnen sehr bekannten Mannes in dem Brunnen des Hofes. Die Frau des Hauses legte sodann Bretter auf die Oeffnung, worauf Hie Grütze ausbreitete. Als nun die Leute kamen, welche Absalom abgesendet hatte, um nach ihnen zu fahnden, und nach den Beiden fragte, erwiederte die Frau ganz unbefangen, sie seyen über den Fluß gegangen. Nun ließen sie von der weiteren Verfolgung ab und kehrten wieder um. Nach erhaltener Weisung gieng darauf David mit seinem ganzen Volke, das sich unterdessen vermehrt hatte, bei Nacht bis an den lichten

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 109

1839 - Wesel : Bagel
109 Er kehrte in seines Vaters Hans zurück, und da er lange nicht mehr Lust hatte, nach Thimnath zu gehen, ward seine Frau die Gattin eines jener Gesellen. Nach einiger Zeit dachte er doch wieder daran, ihr einen Besuch zu machen, und nahm ein Ziegenböckchen, um es ihr zu schenken. Doch die Frau war fort und der Vater verweigerte ihm den Eintritt in sein Haus. Sie haben sie, sagte er, einem Andern gegeben, weil sie gedacht hätten, er sey ihr gram geworden: wolle er indessen die jüngere Schwester, so könne er sie ohne Anstand nehmen. Doch Simson gieng weg, Rache im Herzen tragend, und da er gerade eine Menge von Schakals oder Goldwölfen erblickte, sieng er sie ein, und band immer zwei zusammen, indem er jedem Paar einen Feuerbrand in die Schwänze befestigte, worauf die Thiere laut und ängstlich schreiend durch die Felder liefen. Die Aehren und Garben faßten Feuer, die ganze Acrndte gerieth in Brand, ja die Flamme erfaßte sogar die Weinstöcke und die Oelbäume. Entbrannt vor Ingrimm strömten nun die Philister, als sie erfuhren, wer und warum er es gethan habe? dem Hause des weiland Schwiegervaters zu und verbrannten es sammt seinen Bewohnern. Nun aber erschien Simson wieder, in dessen Herz die Liebe zu seiner gewesenen Frau noch nicht ganz erloschen war, und schlug sie gewaltig, so daß sie es klagend daheim den Brüdern erzählte. Da überzogen sie in großen Schaaren das Gebiet des Stammes Juda. Als nun die Bewohner bei ihnen anfragten, was dieses bedeuten solle, so erwiederten sie ihnen, sie seyen gekommen, um den Simson zubinden, und Rache an ihm zu nehmen. Nun giengen bei dreitausend Mann von Juda hinab zu der Felsenhöhle oder Steinkluft, wo er sich aufhielt und machten ihm Vorstellungen, da er doch gewußt habe, daß die Philister über sie herrschen! Doch er erwiederte, wie sie es ihm gemacht hätten, habe er ihnen vergolten. Auf ihre Aeußerung aber, daß sie gekommen seyen, ihn zu fesseln, erwiederte er, er wolle das gerne zugeben, nur sollen sie ihn nicht aller Freiheit, seine Stärke zu gebrauchen, berauben. Als sie ihm nun die Zusicherung gaben, daß sie ihn nicht tödten wollen, banden sie ihn, ohne daß er sich dagegen wehrte, mit zwei neuen Stricken und führten ihn aus der Höhle herauf. Schon jauchzten die Philister, als sie ihn in dieser Verfassung sahen. Doch er .zerriß die Stricke wie Bindfaden, und da er, nach einer Waffe sich umsehend, den knochigen Kinnbacken von einem Eselsgerippe erblickte, gieng er wie rasend auf sie los, und schlug damit so heftig unter sie, daß sie theils sielen, theils die Flucht ergriffen. Da liegen tausend Mann, sprach er, die ich mit einer so unbedeutenden Waffe

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 115

1839 - Wesel : Bagel
115 über Israel. Diese aber regierten nicht im Sinne ihres Vaters, sondern nahmen, durch Eigennutz verleitet, Geschenke an und ließen Unrecht für Recht gelten. Da versammelten sich die Aeltesten im Volke und begaben sich zu Samuel, mit der Bitte, da er nun alt sey und seüre Söhne nicht in seinen Wegen wandeln, ihnen einen König zu geben, wie die sie umgebenden Völker auch haben. So ungern nun Samuel daran gieng, weil eine solche Staatövcränderung seinen Grundsätzen und Ueberzeugungen ganz entgegen war, weil die damaligen Allein- herrscher ganz willkührlich regierten und er sein Volk keiner schlimmeren Lage entgegenführen wollte, so sah er sich doch genöthigt, ihrem Wunsche nachzugeben, doch nicht ohne ihnen vorher ihre Pflichten gegen einen König, ihre Leistungen gegen denselben und seine Rechte an sie recht vorzustellen. Indessen beharrten sie darauf und es lag nun an ihm, einen Mann auszusuchen, der die Eigenschaften dazu hätte. In dem Stamme Benjamin war ein Mann, Namens Kis, der einen schönen, sehr wohlgebauten Sohn von ungewöhnlicher Größe hatte. Als Saul, so hieß er, einst ausgeschickt wurde, um mit einem beigebenen Knaben seines Vaters Thiere zu suchen, welche ssich verlaufen hatten, dieselben aber nicht fand und bereits umkehren wollte, riech ihm der Knabe, zu dem Propheten oder Seher zu gehen, der in dieser Gegend wohne. Als sie nun der Stadt zugiengen, kamen ihnen Mädchen entgegen, die herausgekommen waren, um Wasser zu holen. Auf ihre Frage, ob hier der Seher wohne, erwiederten sie: ja! riechen ihnen aber zu eilen, da er heute in die Stadt gekommen sey, weil das Volk auf der Höhe ein Opfer verrichten wolle. Als sie nun hingiengen und bereits in der Mitte der Stadt waren, gieng ihnen Saul entgegen, als er eben im Begriff war, auf die Höhe zu gehen. Als nun Samuel den wohl- gestalteten jungen Mann erblickte, so war sein Entschluß sogleich gefaßt, ihn zum Könige zu salben, da sein Acußeres empfehlend war, und die Schüchternheit desselben ihn zugleich einen Mann in ihm erkennen ließ, der seine Gewalt nicht eigenmächtig mißbrauchen, sondern schmiegsam seine Erfahrung und Einsicht benützen würde. Die Thiere, sagte er zu ihm, seyen gefunden und er brauche sich nicht Weiterum diese Sache zu bekümmern. Samuel führte nun Saul und den Knaben in die Höhe, lud sie zur Tafel in einer Laube, und setzte sie unter allen Gästen, deren Zahl sich auf dreißig belief, oben an. Des andern Morgens standen Ite frühe auf, als eben die Morgenröthe heranrückte. Bevor sie aber zur Stadt Ramath Hinabgiengen, hatte Samuel noch vorher ein Gespräch mit Saul auf dem Dache, um ihn zu prüfen, ob er der Mann für seine Plane sey. Als sie nun schon am Ende der 8 *
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