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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 66

1839 - Wesel : Bagel
66 nach der Beschaffenheit des Landes und den Verhältnissen seiner Bewohner zu erkundigen, damit sie schließen können, ob diese Völker zu besiegen seyen, die in dem Besitze eines Landes seyen, auf welches die Israeliten rechtlichen Anspruch machen können. Der Bericht der Ersteren lautete günstig für die unternommene Sache; doch die Uebrigen brachten allerlei Gerüchte unter die Menge, welche nicht geeignet waren, sie zu ermuthigen. Sie sprachen von mächtigen Niesen, die sie gesehen hätten, und ließen sogar den Wunsch in Vielen rege werden, daß man wieder nach Aegypten ziehen möchte. Selbst Aaron und Mirjam, seine Schwester, machten Moses deßhalb Vorstellungen. Doch er blieb fest bei seinem Plane, und als eine neue Verschwörung gegen ihn ange- zettelt wurde, an deren Spitze drei unruhige Köpfe waren, Koran, Dathan und Abiram, und deren Mitglieder, 250 an der Zahl, zu den angesehensten Israeliten gehörten, beschicd er sie zu einem Opfer vor die Stiftshütte, und hier wurden die Häupter derselben aus dem Wege geschafft, oder nach dem bildlichen Ausdrucke der Schrift: die Erde öffnete sich und verschlang sie. Hiedurch und durch die kurz vorher erfolgte Hinrichtung eines Mannes, der durch Holzsammeln den Sabbath entweiht hatte, jagte er dem Volke Furcht ein und verschaffte den Gesetzen Ansehen. Endlich nach langem Hin- und Herziehen, als er sein Volk gehörig vorbereitet und genug abgehärtet glaubte, faßte er den Entschluß, geradezu auf Kanaan loszugehen. Ehe noch dieser Zug ausgeführt wurde, starb Aaron, dem Eleasar in der hohenpriestcrlichen Würde folgte. Nachdem die Israeliten durch mehrere Gegenden, nicht ohne Widerstand zu finden, gezogen waren und auch an einen Ort gekommen waren, wo eine Art giftiger Schlangen Viele vom Volk tödtete, was sie als ein Zeichen der Strafe ansahen, dafür, daß sie wider Moses gemurrt hatten, ließ er eine eherne Schlange errichten, deren Anblick den Biß unschädlich machen sollte. An der Gränze der Amoriter angekommen, waren die Israeliten anfangs unglücklich, da sie von den Bewohnern vom Gebirge Scir überfallen und mehrere gefangen weggeführt wurden, worauf sie geraume Zeit im Lande Kades an der Gränze von Kanaan wohnten. Nachdem sie von da aus über den Bach Sared gezogen waren, ließ Moses dem Könige Sihon in Hesbon sagen, er möchte ihm mit seinen Leuten freien Durchzug durch sein Land gestatten; er werde es verhüten, daß die Aecker und Weingärten beschädigt werden: auch die Brunnen sollen unberührt bleiben. Doch er zog mit einem zahlreichen Heere den Israeliten entgegen, welche ihn indessen auf das Haupt schlugen

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 117

1839 - Wesel : Bagel
117 er feierlich ab und gab ihnen väterliche Ermahnungen, sie versichernd, daß er deswegen doch nicht aufhören werde, für sie zu beten und sie den rechten Weg zu lehren. Nachdem Saul zwei Jahre über Israel regiert hatte, beschloß er, gegen die Philister zu streiten, und wählte sich 3000 tapfere Leute auö, von denen er selbst 2000, sein Sohn Jonathan aber 1000 Manu befehligte. Dieser, ein wackerer Jüngling, überfiel die Feinde im Lager und hatte das Glück, sic zu schlagen, worauf Saul es unter Posaunen- schall im ganzen Lande verkünden ließ. Da sammelten sich die Philister zu Haufen und cs zogen 30,000 Mann Fußvolk und 6000 Reiter ohne den sonstigen Troß herauf, um mit Israel zu streiten, so daß dem Volk bange war, und Viele sich vor Furcht in Höhlen und Felsen- klüfte verbargen; Andere giengen über den Jordan nach Gilead, um vom Kriegsschauplätze ferne zu seyn. Saul befand sich zu Gilgal und bemerkte mit Mißlieben, daß das Volk zaghaft war. Als er nun sieben Tage auf Samuel, als die von ihm bestimmte Zeit, gewartet hatte und der Seher nicht kam, zerstreute sich das Volk von ihm. Nun nahm er sich vor, ein Brandopfer zu vollziehen. Kaum war dieses beendigt, so erschien Samuel. Als er ihm nun vorhielt, daß er hier etwas gethan habe, wozu er nicht befugt gewesen sey, erwiederte Saul, da das Volk sich von ihm verlaufen habe und der Prophet nicht gekommen sey, die Philister aber drohend in der Nähe sich befinden, so habe er gedacht, die Feinde werden nun gegen ihn herabziehen, ohne daß cr vorher das Angesicht des Herrn sich erbeten habe, und daher habe er es gewagt, ein Brandopfer vorzunehmen. Samuel aber, Sauls Uebermuth erkennend, zugleich aber auch eifersüchtig auf seinen Eingriff in die priesterlichen Rechte, sprach zu ihm : Du hast thöricht gehandelt und des Herrn Gebot nicht gehalten, der dein Reich für immer bestätigt hätte. Nun aber hat er sich einen Mann ersehen nach seinem Sinne, der Fürst über sein Volk seyn soll. Obgleich die Israeliten, Saul und Jonathan ausgenommen, weder Schwerst noch Lanze hatten, indem die Philister alle Schmiede als Sclaven weggeführt und allen Israeliten ihre Waffen abgenommen hatten, so daß es damals im Lande an Schmieden fehlte und sie alle eiserne Werkzeuge im Lande der Philister verfertigen lassen mußten, so verlieh ihnen doch Gott mit ihren anderweitigen Waffen durch Jonathans Muth und Tapferkeit den Sieg über ihre Feinde, welche in drei Haufen heranzogen. Einst forderte der junge Held seinen Waffenträger aus, mit ihm in'ö Lager der Feinde zu gehen, ohne daß sein Vater etwas davon wußte. Auf dem Wege aber dahin waren zwei Felsen, rechts

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 84

1839 - Wesel : Bagel
84 musikkundige Orpheus. Von dem Schiffe Argo, auf dem sie fuhren, und das an Größe alle früheren übertraf, erhielten sie den Namen Argonauten und bei Argos gieng dasselbe unter Segel. Nach manchen Abenteuern am Orte der Bestimmung angelangt, konnte Jason nur durch List der Königstochter Medea, welcher er versprechen mußte, sic als Braut heimzuführen, zu dem Vließe gelangen, da der König At'tes allerlei Schwierigkeiten machte. Nachdem die Gesellschaft auch auf dem Rückwege allerlei Gefahren bestanden hatte, langten sie endlich alle wohlbehalten im Hafen von Jolkos an und ruhten von ihrer abenteuerlichen Fahrt aus, eine Unternehmung, welche Handelsverbin- dung zum Zweck gehabt hatte, aber nicht nach Erwartung ausfiel. Bevor sich aber die Helden trennten, beschloßen sie, von Zeit zu Zeit zusammenzukommen und. Kampfspiele zu feiern, was der Anfang wurde zu den olympischen Spielen. 11. Herkules und Thcscns. Herkules, dessen Geschichte von seiner Geburt an viel Fabelhaftes enthält, war ein Sohn des Jupiter und der Alkmene, Gemahlin eines thebanischen Königs. Er erscheint als ein kraftvoller Mann, ausgerüstet mit allen körperlichen und geistigen Eigenschaften, um für sich allein Thaten zu verrichten, welche an's Wundervolle gränzen. Kühn, jeder Gefahr trotzend, erlegte er mit Keule und Schwert wilde Thiere, freche Räuber und Gefahr drohende Feinde. Den Reiz üppiger Wollust verschmähend, zog er ein Leben vor, welches Thätigkeit und Ruhm bezeichnete. Bekannt sind seine Arbeiten, die er auf Befehl des Eurpstheus/ Königs von Myccnä, auf Anstiften der auf seine Mutter eifersüchtigen Juno ausführte: 1) die Erlegung des Nemeischen Löwen. Er hauste in den Wäldern von Nemea im Argivischen auf dem Pelo- ponnes: sein Fell zierte ihn nachher gleich einem Harnisch (s. Abb. 8); 2) die Vernichtung der hundertköpfigen lernäischen Hyder, einer ungeheuren Wasserschlange in der Nähe von Argos; 3.) die lebendige Deifahung der Hindin der Diana mit goldenem Geweih und ehernen

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 87

1839 - Wesel : Bagel
87 unter großer Pracht und mit aller möglichen Abwechslung gefeiert wurden und die zum Zwecke hatten, das Band immer fester zu schlingen. Nachdem er so die Ordnung hinlänglich befestigt glaubte, rief ihn sein Muth nach neuen Heldenthaten. Doch nach Athen zurück- gekehrt, fand er die Stadt im Zustande der Empörung. Er suchte Hilfe bei einem benachbarten König, wurde aber entweder von diesem in's Meer gestürzt, oder stürzte sich in der Verzweiflung selbst hinein und fand so den Tod in den Wellen. Später wurde er von den Athenern als Halbgott verehrt, ihm zu Ehren ein prächtiger Tempel gebaut und jährlich ein Volksfest gefeiert. 12. Agamemnon, Myfles, Achill und Hektar. Troja oder Jlium lag in Phrpgien in der Landschaft Troas in Kleinasien, und zwar auf einer Anhöhe zwischen den Flüssen Simois und Skamandcr oder Xanthos, unweit der Meeresküste, am Fuße des Berges Jda. Es war ursprünglich eine griechische Colonie, welche sich, sobald sie sich fühlte, sich von Hellas lossagte, und vergebens ver- suchten cs die Argonauten, sie wieder in den mütterlichen Schoost zurückzuführen. Diese Losreißung, verbunden mit der Ermordung des Laomedon, dev in Troja regierte, und ein alter Haß zwischen den Vorfahren Agamemnons, Königs von Mycenä, und des Königs Priamus, Sohn des Laomedon, fand in einer Sache, welche die Ehre ganz Griechenlands beleidigte, reichliche Nahrung. Unter des Priamus Söhnen zeichneten sich besonders Hektor durch seinen Heldcnmuth, Paris (Alerandros) durch Schönheit aus, außerdem daß er ebenfalls sehr verständig und tapfer war. Die Säge giebt an, als Venus, Minerva und Juno sich um den Preis per Schönheit gestritten hätten, haben sie Paris zum Kampfrichter gewählt, der dann den goldenen Apfel, den Eris unter sie geworfen, der Venus zugetheilt habe. Tyndar, König von Sparta, hatte zwei Töchter, Ctytemnästra, Gattin des Agamemnon, und Helena. Diese war von so ausgezeichneter Schönheit und von solchem Liebreiz, daß !allc Prinzen von nah und

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 89

1839 - Wesel : Bagel
89 welches damals den ersten Rang in Griechenland behauptete, erhielt den Oberbefehl. Sein buschiger Bart, sein struppiges Haar, an die Mähne des Löwen erinnernd, verriethen Stärke und Muth; sein Auge war das eines Adlers, sein Blick durchdringend und gebieterisch; seine muskulösen Formen zeigten kräftiges Selbstgefühl, und Stolz, Jähzorn und Ehrgeiz las man auf seiner Stirne. So müssen wir uns den Helden denken, der bestimmt war, ein Heer von etwa 100,000 Mann anzuführen, das ans beinahe 1200 Schiffen, im Durchschnitt je mit 80 Mann bewaffnet, nach Asien überfuhr, für die damalige Zeit, ver- glichen mit den späteren griechischen Feldzügen, ein großes Heer. Unter des Oberanführers unmittelbaren Befehlen standen allein 100 Schiffe; der alte, weise Nestor befehligte 90, Diomcdes, in dessen Aeußerem sich männlicher Muth, Körperstärke, Offenheit, Kühnheit und Treu- herzigkeit ausfprach, 26, der eine der beiden Ajare (der rasende) mit Lokriern 40, der andere, aus Salamis, 12, Menelaos mit spartanischen Streitern 60, Achill mit seinen Mprmidonen, Hellenen und Achäern aus Thessalien 50 Schiffe. Männlicher Ernst, hoher Muth und ein träumerisch schwärmerisches Gepräge waren in seinem Gesichte leicht kennbar. Die Kreter unter Jdomeneus stießen dazu mit 80 Schiffen, welche freilich höchstens mit den Schaluppen unserer Zeit zu vergleichen sind. Die böotischen Schiffe trugen je 120 Mann, den Arkadiern lieh Agamemnon 60 .Fahrzeuge. — Während aber die Griechen sich vor- bereitet hatten, waren auch die Trojaner nicht müßig gewesen. Ihr erster Feldherr war Hcktor, Sohn des Priamus und der Heknba, Gatte der Andromache und Vater des Astyanar: unter ihm dienten außer Paris noch etwa fünf andere. Brüder. Die Dardanicr, den Trojern benachbart, standen unter Aeneas, Sohn des Anchises, der später nach Italien überschiffte und das römische Reich gründete. Außer- dem machten noch viele benachbarte Völkerschaften den Kampf mit, die Phrygier im weiteren Sinne, die Mäonier oder Lydier, die Karier, die Lykier und andere, endlich auch im zehnten Jahre der Belagerung 10,000 Perser. Der erste Zug war unglücklich; denn durch ein sonder- bares Missverständniß landete man in Mysien, statt in Troas, wo Telephus, ein Heraklide, herrschte. Als nun die Griechen, in voller Meinung, sie seyen auf feindlichem Gebiet, plünderten, kam der König mit wenigen Leuten herbei, übersiel die zerstreuten Krieger und tödtete deren Viele, ob er gleich selbst auch von Achill verwundet wurde. Endlich erkannte man den Irrthum und schloß, um die Todten zu begraben, einen Waffenstillstand. Da aber die Jahreszeit schon zu weit vorgerückt war, als daß man etwas Weiteres hätte unternehmen können, so blieb

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 90

1839 - Wesel : Bagel
90 t>cn Griechen nichts Anderes übrig, als nach Hause zurückzukehren, und die Sache bis auf.das nächste Frühjahr zu verfolgen. Als endlich dieses, von Allen sehnlich erwartet, herankam, ver- sammelte man sich zu einem zweiten Zug, der von besserem Erfolge seyn sollte. Agamemnon hatte vorher noch eine harte Prüfung zu bestehen. Aus Versehen hatte er eine der Diana geweihte Hirschkuh auf der Jagd erlegt. Um nun die darüber höchlich erzürnte Göttin zu versöhnen und günstige Winde für die Heerfahrt zu erlangen, sollte der Feldherr auf des Sehers Kalchas Befehl nach dem Willen der Göttin seine Tochter Iphigenia opfern: doch jene, der unglücklichen Jungfrau sich erbarmend, entrückte sie nach Tauris, einer Insel bei Jllyrien. Noch waren also die bei den Pelasgern üblichen Menschenopfer nicht ganz abgeschafft, obgleich Danaus Vieles zu deren Verdrängung gethan hatte. Agamemnon aber, oder dessen Gattin, hatte Mittel gefunden, die geliebte Tochter diesem barbarischen Gebrauche zu entziehen: vielleicht wurde der schlaue Kalchas selbst ihr Erretter! genug, die Sühne war vollbracht, der Wind drehte sich und unter den günstigsten Anzeigen gieng man unter Segel. Die Landung wurde glücklich voll- zogen; allein da die Stadt Troja mit starken Mauern befestigt war, und keine Maschinen zu ihrer Zertrümmerung vorhanden waren, so fand die Erstürmung bedeutende Hindernisse, und wenn der größte Feldherr unserer Tage einen wichtigen Feldzug in nicht ganz einem Jahre beendigte, lag man zehn Jahre vor einer einzigen Stadt. Ihre wiederholten Versuche, sie von ihrem verschanzten Lager aus zu berennen, schlugen fehl, und bei dem mangelhaften Verpflegungs- wesen fehlte es oft an Lebensmitteln, zu deren Herbeischaffung sich nun die Mannschaft zerstreuen mußte, was wieder die Gesammtkraft schwächte. Man verheerte nun diejenigen Gegenden an der Küste, die ohne Vertheidiger waren, plünderte Feind und Freund und führte Gefangetle als Sclaven weg, welche dann verkauft, oder gegen Wein und andere Lebensbedürfnisse eingetauscht wurden. Andere beschäftigten sich, wenn der Kampf ruhte, mit dem Anbau benachbarter Ländereien. Auf einem jener Ausflüge geschah cs, daß dem Agamemnon die Tochter eines Priesters, des Apoll, Chryseis, bei der Verlosung der Beute zufiel. Da aber der beleidigte Vater von Apollo Verderben für das griechische Heer' erflehte und der Feldherr, um das drohende Uebel abzuwenden, seine Beute wieder herausgeben mußte, so ließ er dem Achill die schöne Fürstin Briseis, die diesem zugefallen war, heimlich rauben. Dieses führte eine mächtige Feindschaft herbei. Achill lebte zurückgezogen in seinem Zelte mit fernem Freunde Patroklus und hielt

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 91

1839 - Wesel : Bagel
91 sich fern vom Kampfe, grollend ob dem ihm erwiesenen Unrecht. Der göttliche Automedon, Gänger und Koch in einer Person vereinigend, röstete ihm in dieser Zurückgezogenheit manch köstliches Stück Fleisch und versüßte ihm manche Stunde durch süßes Spiel und Gesang. Oft griff er in die Leier, um durch ihre sanften Töne Ruhe in das von Gram zerrissene Herz zu bringen und das empörte Gefühl zu besänf- tigen. Priams Söhne aber, die Unthätigkeit, die im griechischen Lager herrschte, die besonders durch den Zwist des Oberfeldherrn mit Achill herbeigeführt wurde, benützend, drangen hinter ihren Wällen hervor und in einem dieser Kämpfe fiel Patroklus, der statt Achill die Thessalier befehligte. Der Muth der Feinde wuchs, da sie auch die Verbindung mit dem Jda immer noch frei erhalten hatten, und es galt nun den Griechen, die erlittene Niederlage wieder gut zu machen. Doch der Netter war nahe. Achilles, entstammt von Rache über den Fall seines geliebten Patroklus, erschien wieder auf dem Kampfplatze und schon sein Anblick ermuthigte die niedergebeugten Schaaren: hatte doch jener Seher vorausgesagt, ohne ihn könne Troja nicht genommen werden. Der Sieg fesselte sich an seinen Wagen, der tapfere Hektor fiel durch seine Hand im Zweikampf und die Stadt, sey es durch List oder Gewalt, in die Hände der Griechen gefallen, wurde mit Feuer und Schwert zerstört (2185 v. Chr.). Noch zeigt man den Reisenden die Heldengräber und die Gefilde, wo Troja stand. Der Hügel, auf dem sich die Stadt erhob, zeigt das Grabmal Hektors, und zwischen diesem Hügel und dem Jda fließt der Simois. Vorn über einem Dorfe ist ein Baumgehölz, das die Quellen des Skamander beschattet. Die oberhalb der Stadt befindliche Burg hieß Pergamus. Die Einnahme der Stadt durch ein hölzernes Pferd wird so erzählt. Die Griechen, müde des langen, nutzlosen Kampfes, nahmen zur List ihre Zuflucht. Sie fuhren, gleich als wollten sie den Kampf aufgeben, nach dem nahen Tenedos, und ließen ein großes hölzernes Pferd zurück, das sie zum Untergang der Stadt gezimmert hatten, indem es hohl war, und eine Anzahl Bewaffneter in seinem Bauche einschloß. Wähnend, die Griechen seyen bereits fort, strömte Alles aus den Mauern der Stadt, das Pferd anzuschauen. Einer der Trojaner rieth nun, das Pferd in die Stadt zu ziehen und als Andenken in der Burg aufzustellen, sey es aus Arglist, oder weil es das Schicksal so wollte. Die Bessergesinnten und Klügeren aber warnten davor, beson- ders Laokoon, der, von einer großen Schaar begleitet, von der hohen Burg herabeilte und es einen Unsinn schalt, ein solches Geschenk von den hinterlistigen Danaern anzunehmen. Mit gewaltiger Kraft schwang

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 128

1839 - Wesel : Bagel
Volke tief betrauert, und Saul, der nun freiere Hand hatte, vertrieb alle Männer, die in der von Samuel gegründeten Prophetenschule gebildet waren, aus dem Lande. Als er nun mit seinem Heere zu Gilboa sich gelagert hatte und das starke feindliche Heer erblickte, wan- delte ihn eine große Furcht an und als er zu Endor eine weise Frau, die in dem Ruf der Wahrsagerkunst stand, wegen des Ausgangs befragte, mußte er durch den heraufbeschwornen Geist Samuels vernehmen, daß er von Gott verlassen sey, was einen sehr erschütternden Eindruck auf ihn machte. Als aber die Philisterfürsten die Achis nachziehenden -Hebräer erblickten, wurden sie sehr erzürnt und drangen darauf, daß David mit seinem Haufen wieder umkehren mußte. Denn ob sie gleich der Fürst von Gath von seiner Treue versicherte, so waren sie doch mißtrauisch und der Freudenruf des Volks nach der an dem Riesen bewiesenen Heldenthat war fest in ihrem Gedächtnisse geblieben. Als aber David nach Ziklag kam, mußte er zu großem Leidwesen vernehmen, daß eine traurige Veränderung vorgegangen war. Die Amalekiter waren in's Land eingefallen und hatten die Weiber, Kinder und Heerden der Bewohner weggeführt. Nicht genug nun, daß er selbst seiner beiden Frauen und all seines Eigenthums beraubt worden war, mußte er nun auch noch die Vorwürfe seiner Leute anhören, welche ihm alle Schuld beimaßen, da er sie zu dem unnöthigen Zuge veranlaßt habe. Doch seine Geistesstärke ließ ihn über solche Dinge wegsehen. Sogleich darauf bedacht, den Schaden wieder gut zu machen, beschloß er, die Räuber zu verfolgen und ihnen ihre Beute abzunehmen. Da die Verfolgung in Eile geschah, so blieb von seinen Sechshunderten ein Dritttheil an dem Bache Besor zurück, weil sie sich zu ermattet fühlten. Da trafen sie einen ägyptischen Jüngling, der ganz erschöpft aussah, und nachdem sie ihn mit Speise und Trank erquickt hatten, vernahmen sie, daß er, eines Amalekiters Knecht, wegen Krankheit vor drei Tagen zurückgelassen worden sey. Auf die Frage nun, ob er David und seinen Haufen zu dem Kriegsheer der Amalekiter hinab- führen wollte, erwiederte er, er sey bereit, es zu thun, unter der bcschwornen Bedingung, daß man sein Leben schone und ihn auch seinem Herrn nicht ausliefere. Darauf führte er sie zu den feindlichen Kriegs- leutcn, welche zerstreut umherlagen und sich es über dem großen Raub, den sie in die Hände bekommen hatten, wohl seyn ließen. Doch die Freude dauerte nicht lange. David überfiel sie und machte, da sie nicht vorbereitet und vom Essen und Trinken überfüllt waren, Alle nieder, 400 Jünglinge ausgenommen, welche auf Kameelen entflohen.

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 100

1839 - Wesel : Bagel
100 zwölften der Kampf wieder beginnen werde. Freudig wurde der Greis von den Seinigen empfangen, die schon für sein Leben besorgt gewesen waren. Die Asche und Knochen des Helden wurden ebenfalls in eine goldene Urne gesammelt und vor der Stadt ein hoher Todtenhügel errichtet. Auf dieses folgte im Palaste das übliche Todtenmahl. Nachdem die Stadt Troja dem Boden gleich gemacht war, wurden die Königin Hekuba nebst ihren Töchtern, und vornehmsten Frauen der Stadt, auch die edle Andromache, auf die Schiffe gebracht und unter die Sieger vertheilt. Troja war dahin und nur dem Aeneas gelang cs, mit einer kleinen Schaar zu entrinnen und in Hesperien ein Reich zu gründen, das fast 1200 Jahre dauern sollte. War nun auch der Zweck der Griechen erfüllt, war nun auch Mcnelaus wieder imbesitz der schönenhelena, so waren doch die Opfer auch nicht gering, die sie zu bringen hatten. Der größere Theil des Heeres war aufgerieben worden; Achilles selbst siel durch einen Pfeil- schuß des Paris, und den Zerstörern der mächtigen Stadt war. auf ihrer Heimkehr noch großes Elend vorbehalten. Schon bei dem Abzug entstand Streit, welchen Weg man nehmen solle. So fuhr der eine dahin, der andere dorthin, ohne bestimmten Plan, so daß bei der ohne Compaß damals nothwendigen Mangelhaftigkeit des Seewesens manche Schiffe im fernen Meere verschlagen wurden, und mehr als die Hälfte der noch übrigen Mannschaft ertrank. Dem Agamemnon war ein schwarzes Loos zugefallen. Während seiner Abwesenheit hatte sich seine Gemahlin Klytemnästra an einen jungen Fürsten, Aegisthus, verheirathet. Nicht gesonnen, Frau und Vermögen wieder herauszugeben, faßte man, wie einmal Verbrechen zu Verbrechen führt, den schrecklichen Entschluß, den großen Mann, der nun nach ausgestandenen vielfachen Mühen im Familienkreise die ersehnte Ruhe zu finden hoffte, aus der Welt zu schaffen. Sorgfältig verbarg man am ersten Tage die frevel- hafte Verbindung und empfieng ihn ganz freundlich. Ohne irgend eine böse Ahnung trat er in sein Gemach, und begab sich nach der Sitte der Griechen in ein warmes Bad, um sich 311 erquicken. Als er aber eben im Begriffe war, herauszusteigen, und ein reines Gewand begehrte, warf ihm die frevlerische Frau, nun Gattin eines Andern, wie ganz zufällig, eines über den Kopf und der Genosse ihrer Schandthat, der sich hinter der Thüre versteckt gehalten hatte, sprang hervor und spaltete ihm mit einer Art den Schädel. Zehn Jahre nachher ward sein Sohn Orestes der Rächer seines Vaters. Seine kluge Schwester Elektra hatte ihn, um ihn vor möglichen Nachstellungen zu schützen, heimlich entfernt und zu einem Oheim nach Phocis geschickt, wo er

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 102

1839 - Wesel : Bagel
103 Hebron versprochen worden war, so wurden die Bewohner geschlagen und der Ort ihm als Wohnsitz eingeräumt. Dieser verdiente Mann hatte eine Tochter, Achsa, welche sich durch Schönheit und Verstand 'auszeichnete. Viele wohl mochten sich um sie beworben haben; aber ihr Besitz sollte durch eine Waffenthat errungen werden. Athniel war der Glückliche, der Debir oder Kiriath-Sepher einnahm und die Braut davontrug. Leicht erlangte sie von ihrem Vater, daß er ihr zu der Strecke Landes, das sie als Mitgift erhalten hatte, und das, weil es gegen Mittag lag, auch dem Sonnenbrand sehr ausgesetzt war, zwei andere Stücke gab, welche feuchter waren und leicht bewässert werden konnten.' Ob nun gleich die Israeliten überall in dem verheißenen Lande Herren wurden, so vertrieben sie doch nicht alle Einwohner, sondern wohnten unter ihnen und machten sie zinsbar. Aber nicht immer blieben sie im ruhigen Besitz, sondern die angrän- zenden Völker, besonders die fünf Fürsten der Philister, sowie die Kanaaniter am Fuße des Libanon, vom Berg Hermon bis nach Hemath beunruhigten sie öfters und erhielten sie fortwährend in Thätigkeit. Wurden sie auf solche Weise angegriffen, so wurde immer einem Tapferen die Leitung des Ganzen übergeben, und solche Männer hießen Schofeten, Richter oder Häupter. Eigentliche Schlachten wurden da nicht geliefert, sondern es waren unregelmäßige Gefechte, bei denen nach kurzem Widerstand auf einer Seite eine unordentliche Flucht erfolgte. Saaten wurden zerstört, das Vieh weggetrieben und die Gefangenen als Sclaven verkauft. Besonders hart mußten die Israeliten ihren Abfall von dem wahren Gott und ihre Verehrung heidnischer Götter in den Hainen büßen, als ein Fürst von Syrien sie besiegte und acht Jahre unter eisernem Scepter hielt. Sie riefen nun in der Noth zu dem Herrn, und Athniel, zum Richter erwählt, war ihr Befreier, worauf das Land vierzig Jahre lang in Ruhe blieb. Nun aber traten die Moabiter auf, welche, verbunden mit den Ammonitern und Amale- kitern, Israel schlugen und die Palmenstadt einnahmen. Nachdem nun die Israeliten achtzehn Jahre unter ihrer Herrschaft gestanden hatten, gieng ihnen in Ehud ein Netter auf. Dieser brachte dem Könige der- selben reiche Geschenke, von Mehreren getragen. Als er nun diese übergeben hatte und bereits auf dem Rückwege war, entließ er seine Leute, kehrte um und ließ dem Fürsten ansagen, er habe ihm etwas Geheimes zu eröffnen. Der König saß gerade in einer Sommerlaube und, keine Gefahr ahnend, ließ er alle Zeugen abtreten. Als er nun vom Stuhl aufstand, um ihn zu empfangen, stieß' ihm Ehud ein
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