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was sie auch desto mehr zu leisten vermögen, da sie im Besitze des
größten Vermögens seyen. Eine 1301 Philipp in Betreff der Ertheilung
von Beneficien und Präbenden zugesandte und mit den Worten schließende
Bulle: „Wer anders glaubt, den erklären wir für einen Ketzer!"
gegeben im Lateran! beantwortete er parodirend und schloß mit den
Worten: ,/Wer anders glaubt, den halten wir für närrisch und unsinnig!" .
gegeben in Paris. Eine andere noch härter abgefaßte Bulle ließ er
1302 verbrennen und berief eine Neichsversammlung, in welcher ihm
die Abgeordneten des Volks und der Geistlichkeit die Vertheidigung
seiner Freiheiten zusicherten. Endlich erklärte sogar der französische Minister
Wilhelm von Nogaret, sein König sey verbunden, der Kirche ein
anderes Haupt zu geben, und Bonifaz schenkte Frankreichs Krone dem
Kaiser Albrecht von Oesterreich, eine Schenkung, die natürlich nicht
angetreten wurde. Nachdem so das gegenseitige Verhältniß einige Zeit
fortgesetzt worden war, erschien plötzlich Nogaret, der mit großen Geld-
summen die Feinde des Pabsteö gewonnen hatte, mit einer Schaar
Soldaten in Anagni, wo her Pabst, die Kardinäle und viele Bischöfe
versammelt waren, und besetzte unter dem Ruf: Es sterbe Bonifaz! es
lebe der König von Frankreich! den päbstlichen Palast. Die Kardinäle
entflohen und der Schatz des heiligen Vaters fiel in die Hände der
plündernden Horde. Doch nach drei Tagen wurde Bonifaz wieder von
den Bürgern befreit, welche die nicht starke Besatzung vertrieben. Bald
jedoch wurde er gemüthskrank und starb noch im gleichen Jahre 1303.
Da sein Nachfolger schnell starb, wie vermuthet wird, an Gift, so
leitete Philipp die Wahl Clemens V. ein, den er bewog, den päbstlichen
Sitz nach Avignon (Awinjohng) zu verlegen.
Der Orden der Tempelherren, welche weiße Mäntel trugen, mit
rothen Kreuzen geziert, besaß bedeutende Reichthümer und war besonders
w Frankreich durch großen Zuwachs an Mitgliedern und Ländereien sehr
wächtig geworden. Der Großmeister besaß Fürstenrang. Philipp,
beleidigt, weil sie in einer Streitsache mit Bonifaz v111* Partei gegen
lhn genommen hatten, zugleich aber eifersüchtig auf ihr Ansehen und
lüstern nach ihren Gütern, brachte allerlei Anschuldigungen gegen den
Drden vor. Man warf ihnen Uebermuth und Ueppigkeit vor und sprach
lvgar von ehrgeizigen Plänen, welche den Umsturz aller Throne drohten.
Clemens, Philipps Freund, berief auf sein Betreiben unter dem
verwand einer nothwendigen Berathschlagung den Großmeister Molay
nach Frankreich, welcher mit 00 Rittern erschien. Plötzlich wurden alle
verhaftet und die Güter des Ordens mit Beschlag belegt. Der König
^zog mit seinem Hofe den Palast der Tempelritter in Paris, auch
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Wilhelm Bonifaz Bonifaz Albrecht_von_Oesterreich Albrecht Bonifaz Bonifaz Philipp Philipp Clemens_V. Philipp Philipp Bonifaz Clemens Philipps Philipps
Extrahierte Ortsnamen: Paris Frankreichs Anagni Frankreich Avignon Frankreich Frankreich Paris
743
Gegenwart Abschied genommen, fiel am 30sten Januar 1649 sein
Haupt auf dem Blocke. Das Volk war unwillig, Cromwell rief:
Nun ist die Religion gerettet, die Freiheit gegründet. Ein eben solcher
Heuchler, Harrison, hatte den edleren, frommen General, Fairfar, der
gegen die Hinrichtung war und sie mit Gewalt der Waffen hindern
wollte, dadurch aufhalten müssen, daß er die längsten Psalmen mit ihm
sang, bis der Streich vollbracht war.
Nun war England eine Republik, aber nur dem Scheine nach.
Cromwells 50,000 Mann waren schon geeignet, keine Aeußerung der
Unzufriedenheit aufkommen zu lassen. Die Königin Wittwe lebte in
Paris in der größten Armuth; oft mußte sie sich mit ihrer Tochter im
Winter aus Mangel an Holz im Bette erwärmen. Ihr Sohn Carl
irrte bald da, bald dort herum, die Hoffnung nährend, doch auch
dereinst den väterlichen Thron zu besteigen. Der wackere Montrose,
der es versucht hatte, ihm sein Recht zu erfechten, wurde, als er sich
von Jedermann verlassen sah, gefangen und, besonders auf Betreiben
der eifernden Geistlichen, zum Tode am Galgen verurtheilt (1650).
Gegen die von Leslie angeführten Schotten siegte Cromwell bei
Dunbar. Carl befand sich damals selbst in Schottland. Aber auch in
den Straßen von Worcester Sieger, ließ jener dem Prinzen keinen Aus-
weg übrig, als zu entfliehen. Geraume Zeit hielt er sich nun bei einem
braven Pächter auf, mit dem er öfters Ln Bauernkleidung, ein Messer
in der Hand, in den Wald gieng, um Stäbe zu schneiden. Einst war
er, weil immer Patrouillen streiften, 24 Stunden auf einer Eiche ver-
borgen, noch lauge nachher Königseiche genannt. Einige treue Lords,
besonders der Oberst Windham, gewährten ihm freundlich Aufenthalt
und beförderten seine Flucht. Nachdem er 41 Tage so flüchtig umher-
geirrt, langte er endlich wohlbehalten in der Normandie an.
Cromwell war indessen bemüht, den englischen Handel zu heben,
was besonders die Schifffahrtsakte bezweckte. Keine der seefahrenden
Nationen sollte in die englischen Häfen solche Waaren einführen,
die nicht in ihrem eigenen Lande erzeugt, oder verfertigt wären, was
besonders dem niederländischen Handel einen Stoß gab. Endlich löste
er auch das Parlament auf, indem er durch seine Soldaten ein Mitglied
nach beut andern zur Thüre hinaus förderte. Als der Saal leer war,
ließ er die Thüren schließen und begab sich ruhig in seinen Pallast.
Nun wurde ein Parlament von Heiligen gewählt, meistens Personen
gemeinen Standes, von dem ärgsten Schreier Baraboneparlament
genannt. Alles wurde mit einem religiösen Anstriche behandelt. Allein
die Sache dauerte nicht lange: Cromwell selbst fand den Unsinn zu arg.
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Extrahierte Personennamen: Cromwell Harrison Carl Leslie Cromwell Carl Windham Cromwell Schreier_Baraboneparlament Cromwell
Extrahierte Ortsnamen: England Cromwells Paris Schottland Worcester
König wurde vor den Convent gebracht und zum Tode verurtheilt, trotz
des Widerstands der Girondisten und trotz der wüthigen Vertheidigung des
edlen Malesherbes und anderer braver Männer, und idm am 20sten
Januar die Verurtheilung angekündigt. Herzzerreißend war der Abschied
von den Seinigen: die Kinder weinten, die Gattin strömte ihre Gefühle
in Klagausrufen und Verwünschungen gegen die Mörder aus; nur
sein Beichtväter Edgeworth durfte bei ihm weilen. Ludwig war bei
dem Abschiede gefaßt gewesen; als aber seine Familie, worunter auch
seine edle Schwester Elisabeth, fort war, sagte er: Das war ein schreck-
licher Anblick! Nachdem er ruhig geschlafen, kleidete er sich an, nahm
noch das Abendmahl und wurde von Santerre abgeholt. Der Zug
dauerte zwei Stunden, bis man an dem Blutgerüste anlangte, das den
Tuillerien gegenüber stand. Jetzt sind wir da, rief nun der König
aus, entkleidete sich selbst, und als er noch zu dem Volke reden wollte,
wurde seine Stimme durch das Wirbeln der Trommeln erstickt. Die
Henker ergriffen ihn und, während Edgeworth kuiecnd ausrief: Sohn
des heiligen Ludwig, steige gen Himmel! fiel sein Haupt unter dem
Fallbeile. Sein Tod wurde gerächt.
Nun triumphirten die Jakobiner, eine Schreckensherrschaft begann
und ein Wohlfahrtsausschuß wurde ernannt. Zuerst fiel der allgemein
verhaßte Herzog von Orleans, der im November 1703 hingerichtet
wurde, worauf es auch an die Girondisten gieng.
Indessen hatte sich im Felde das Blättchen gewendet. Zwar hatten
sich Breda und andere Plätze ergeben und Tumouriez drohte weiter
vorzudringen; aber die Schlacht bei Neerwinden im März 1793 hatte
zur Folge, daß die Niederlande wieder ganz unter österreichische Herr-
schaft kamen. Endlich verrieth gar Dumouriez die Sache feines Vater-
landes, nannte den Convent eine Rotte von Königsmördern und irrte,
da er das Heer nicht gewinnen konnte, lange flüchtig umher. Er starb
1823 in England. Nun war die französische Armee fast überall
unglücklich und mehrere Festungen, worunter Conds und Valenciennes,
ergaben sich; Custines mußte, weil er sie nicht retten konnte, unter der
Guillotine enden. Wurmser nahm auch die Weißenburger Linien.
Lyon, Marseille, besonders aber in der Vendee wüthete der Bürger-
krieg , Toulon hatte sich an die spanisch-englische Flotte ergeben, an
mehreren Punkten rückten die Oestreicher vor und die Lage Frankreichs
schien verzweifelt, obgleich die Folge das Gegentheil zeigte.
Der Wohlfahrtsausschuß, aus lauter Jakobinern bestehend, hatte
alle Gewalt in den Händen. Mit Ausnahme Carnots, der sich allein
mit den Kriegsangelegenheiten beschäftigte und dessen vortreffliche
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Elisabeth Ludwig Ludwig Dumouriez Wurmser Carnots
698
unterstützt von mehreren protestantischen Fürsten. Zwar war er mehr-
mals gegen einzelne Haufen glücklich und mehrere Städte traten zu ihm
über; dennoch konnte er den Alba nicht zu einer Hauptschlacht bringen.
Indessen erklärten die Niederlande endlich offen ihren Abfall und hul-
digten Wilhelm, der durch Ausrüstung einer Flotte von 150 Segeln
die Niederländer für immer den Spaniern überlegen machte (1573).
Da übrigens Philipp einsah, daß Alba die Erbitterung immer nur noch
steigere, er rühmte sich, daß er 18,000 Menschen habe hinrichten lassen,
so berief er ihn ab. Noch eroberte dieser für Spanien immer wichtige
Mann Portugal und ließ seine Soldaten zügellos hausen. Er starb
1582, 74 Jahre alt. Er hatte eine stolze Haltung und wußte kräftig
aufzutreten. Rastlos thätig, erwarb er sich (nie verlor er eine Schlacht)
als Soldat und Feldherr bleibenden Ruhm; als Mensch betrachtet, ist
er für jeden Gefühlvollen ein Gegenstand des tiefstens Entsetzens und
Abscheues.
Zwar waren von Alba's Nachfolger Vortheile errungen worden,
und Wilhelms Brüder, Ludwig und Heinrich von Nassau, waren
gefallen; allein Wilhelm entsetzte Leyden und zu Gent wurde ein noch
festerer Bund gegen die Spanier geschlossen, besonders da der tapfere
Don Juan d' Austria, Johann von Oestreich, der die türkische Flotte
schlug, den bewilligten Frieden verletzte, und Wilhelm von Oranien
wurde in Brüssel mit Jubel empfangen. Bald darauf trugen die
Stände auf des Prinzen Vorschlag dem Bruder König Heinrichs lll.,
Franz von Anjou (Ahngschu), die Oberherrschaft an (1581), kün-
digten Philipp, welcher 250,000 Thaler auf Wilhelms Kopf gesetzt,
den Gehorsam auf und der französische Prinz wurde zum Herzog von
Brabant ausgerufen. Es wurden nun gegen beide Prinzen Meuchel-
mörder gedungen und in Antwerpen schoß ein Spanier mit einer Pistole
nach Franzen und traf ihn in den Kopf, doch so, daß er wieder her-
gestellt wurde. Er strebte nun nach Höherem, ohne auf den Rath
Wilhelms zu achten; allein die Bürger der Städte, deren er sich
bemächtigen wollte, arbeiteten ihm entgegen und hieben die darin
befindlichen Franzosen, welche ihren vor d,en Thoren stehenden Lands-
leuten diese öffnen wollten, nieder, so daß er nach Frankreich zurück-
kehrte (1583), wo er bald darauf starb. Indessen hatte Wilhelm auch
seine Feinde, besonders die Wallonen, welche wegen der-Religion
ihm abgeneigt waren, und 1584 erschoß ihn ein Burgunder, Gérard,
der sich Franz Guyon nannte und sich in das Vertrauen des Fürsten
einzuschleichen gewußt hatte. Er sank neben seiner Gemahlin und seiner
Schwester, der. Gräfin von Schwarzburg, nieder, die ihn so liebte,
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Philipp Philipp Wilhelms_Brüder Wilhelms Ludwig Ludwig Heinrich_von_Nassau Heinrich Wilhelm Johann_von_Oestreich Johann Wilhelm König_Heinrichs Heinrichs Franz_von_Anjou Franz Philipp Philipp Wilhelms Wilhelms Wilhelms Wilhelm Franz_Guyon Franz
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Portugal Brüssel Brabant Antwerpen Frankreich Schwarzburg
723
Bei einem Gastmahle sollten die beiden Doria's enden (den 4, Januar
1547), und nur dreien seiner Freunde, worunter Verrinn, wurde das
Nähere mitgetheilt. Da aber eine Ablehnung der Einladung erfolgte,
so sollten sie im Palaste überfallen und dann die Schiffe im Hafen
genommen werden. Mit unbegrenzter Verstellung gieng er in des
lungeren Doria Haus, äußerte, daß er im Sinne habe, mit einem
eben in den Hafen eingelaufenen und wohl bemannten Schiffe gegen die
Türken zu ziehen, und entfernte durch sein Benehmen allen Argwohn.
Es wurde nun, besonders von Parma her, eine Masse von Menschen
listig in die Stadt gezogen und nachdem Fiesko an die um Mitternacht
ln seinem Schlosse versammelten Bürger eine kräftige Rede gehalten,
nahm er von seiner Gattin mit den Worten Abschied: Entweder bin ich
üt einer Stunde dahin, oder siehst du, was Genua in sich schließt, zu
deinen Füßen! Die Nacht war vom Monde sanft erhellt. Auf einmal
Mtlud sich nach einem auf einer Galeere durch einen Schuß gegebenen
Zeichen eine unermeßliche Menschenmenge aus dem Palaste, wo die
Berschwornen beisammen waren, besetzte die Thore, die Galeeren und
olle Hauptplätze und Hauptgebäude, und Gianettino Doria, der in
seinen Mantel gehüllt und, den Degen in der Hand, durch die Straßen
eilte, während ein Bedienter ihm mit einer Fackel leuchtete, ein Anderer
ober ihm folgte, wurde eben, als er durch das Thor trat, das zum
Hafen führte, an der Stimme erkannt und niedergestochen. Andreas
^ar glücklich durch das Thor entkommen, und als, da Fiesko über
ein Brett nach einer Galeere gehen wollte, dieses umschlug, so ertrank
und erstickte er, durch seine schwere Rüstung am Schwimmen gehindert.
fehlte an dem Oberhaupt und so gab ein geringfügiger Umstand
bcm Andreas Doria Gelegenheit, die ihm zugefügte Uubill furchtbar
2u rächen.
125.
Gustav 411 st(1523—1560) und Christian Ii..
Obgleich die kluge Königin Margaretha Dänemark, Schweden und
orwegen zu einem Reiche vereinigt hatte, so machte sich doch Schweden
Wieder unabhängig. Ein Mann eroberte es, verlor es aber auch
46 *
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Gianettino_Doria Andreas
^ar Andreas_Doria Gustav Gustav Christian_Ii Margaretha_Dänemark
797
Polignac, sowie die bekannte Halsbandgeschichte, an der sie ganz
unschuldig war, zogen ihr dm Haß des Volkes zu. Auch machte sie
verschiedene, an Verschwendung gränzende Ausgaben, wie denn über-
haupt die Finanzen durch den am Hofe herrschenden Lurus in den
schlechtesten Zustand kamen. Zwar wäre der talentvolle Minister Necker
aus Genf wohl im Stande gewesen, dem Uebel abzuhelfen. Bald
kam Ordnung in den königlichen Schatz; da aber der eitle Mann Sitz
und Stimme im Staatsrathe verlangte und ihm sein Begehren ver-
weigert wurde, weil er nicht von Adel war, so bat er um seine Ent-
lassung und erhielt sie (1781). Nachdem ihm zwei andere Männer
gefolgt waren, welche wenig ausrichten konnten, trat Calonne auf, der
zwar die Sache anfangs glänzend darzustellen wußte, aber zu Mitteln
seine Zuflucht nahm, welche den Knoten immer noch schwieriger machten.
Die zusammenberufenen Notabeln, denen das ungeheure Deficit auffiel,
bewilligten nicht nur die vorgeschlagenen Auflagen nicht, sondern er
mußte sogar flüchten, und da sich auch das Parlament einem neuen
Anlehen widersetzte und der König, neben der Verweisung des Herzogs
Philipp von Orleans aus Paris, auch das Parlament aufhob und
einen obersten Gerichtshof einsetzte, so wurde der Funke zur Flamme,
die der gehässige Herzog gar wacker nährte. Zwar erregte Neckers
Zurückberufung bei dem Volke allgemeine Freude, welche durch den
Beschluß, daß die Neichsstände zur Hälfte aus dem Adel und der
Geistlichkeit, zur Hälfte aus dem Volke gewählt werden sollen, noch
erhöht wurde; allein die Menge, die seine Rechte wieder in vollem
Amfauge zurückverlangte, blieb nicht hiebei stehen und bald brachen
Anruhcn aus. Zu Häuptern der Volkspartei erhoben sich der beredte
und geistvolle Mirabeau, der, nachdem er verschiedene, oft durch eigene
Schuld herbeigeführte Schicksale erfahren, zu Marseille als Abgeordneter
gewählt wurde, und der verworfene Philipp, Egalitö zugenannt, ein
üeind des Königs und der Königin, die ihn verachtete.
Dieser steckte bei mehreren unruhigen Auftritten im Hintergründe
llni) als eine Tapetenfabrik in der Vorstadt St. Antoine geplündert
und zerstört wurde, ein Vorspiel der nachfolgenden Gräuelscenen, war
^ persönlich zugegen. Die Schrift des Abbe Sieyes über die Rechte
es Bürgerstandes trug ebenfalls dazu bei, das Volk gegen den Adel
Aufzureizen, und dieses machte größere Forderungen an die Regierung,
^n Mai 1789 wurde ein Reichstag zu Versailles gehalten. In dem
geräumigen Saale saßen dem Könige gegenüber die Bürgerabgeordneten,
rechts die Geistlichkeit, links der Adel, mitten die Minister. Die ruhig
gehaltene Rede des Königs wurde mit Beifall aufgenommen, nicht so
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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Extrahierte Personennamen: Necker Calonne Philipp_von_Orleans Philipp Funke Philipp Philipp Bürgerstandes
Extrahierte Ortsnamen: Genf Paris Marseille Hintergründe