Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Neuer Kinderfreund - S. 102

1871 - Einbeck : Ehlers
102 Von der Welt. 1. Die Firsterne oder Sonnen. «. Die Sonnen im Allgemeinen. Firstern heißt feststehender Stern. Die Firsterne heißen auch Sonnen; und so nennt man alle Sterne, die ihr eigenes Licht haben, und deren Bewegung von uns nicht bemerkt wird, weil sie ihre Stellung gegen einander nicht verändern. Die meisten Sterne, welche wir des Nachts am Himmel sehen, sind Sonnen oder Firsterne; auch unsere Sonne gehört zu diesen Sternen. Die Firsterne sind sehr groß und außerordentlich weit von einander entfernt. So soll z. B. der Sirius, der von den Firsternen unserer Sonne am nächsten steht, über 8 Billionen Meilen von uns entfernt sein. Obgleich man von tiefen Sternen mit bloßen Augen schon über 3000 wahrnehmen kann, so sind dies doch nur erst sehr wenig, indem man mit guten Vergrößerungsgläsern unendlich viel mehr sieht, und entdeckt hat, dass sogar der lichte Streif, der an dem ganzen Himmel hinläuft, und den man die Milchstraße nennt, so wie die sogenannten vielen Ne- belflecken, lauter scheinbar dicht an einander stehende Sterne sind. O, wie groß ist Gottes herrliche Schöpfung! Wel- ten rollen sich um Welten, und Sonnen um Sonnen, und alle sind höchst wahrscheinlich Wohnplätze lebender Wesen, die sich ihres Daseins freuen, und des großen Schöpfers Weisheit und Liebe verkünden! Ja: Durch Millionen Welten flieht Voll Staunen jetzt mein Geist, und sieht In jeder, wie in unsrer Welt, Von Gott Bewohner aufgestellt, Und Alle sind, wie wir, beglückt, Und Gottes Vaterauge blickt Auf Alle, gütig, wie auf uns, Und sorgt für Alle, wie für uns. Um sich die Sterne besser merken zu können, hat man dieselben unter gewisse Bilder gebracht, die man Stern- bilder nennt, und hat diesen Sternbildern gewisse Na- men gegeben. So nennt man z. B. ein, aus 7 Sternen bestehendes, Sternbild, wovon vier ein längliches Viereck bilden, und die drei übrigen sich davor in einer etwas krummen Linie befinden, den großen Bär, oder den Wagen; -- ein anderes Sternbild, in dessen Schwänze

2. Neuer Kinderfreund - S. 103

1871 - Einbeck : Ehlers
Von der Welt. 103 der Polarstern steht, heißt der kleine Bär; ferner das Siebengestirn, und die 12 Bilder des Thierkreises, das ist eines Kreises von Sternbildern in der Richtung, in welcher wir unsere Sonne erblicken. Sie heißen: Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jung- frau, — diese sind gegen Norden — Waage, Scor- pion, Schütze, Steinbock, Wassermann, Fische — befinden sich gegen Süden. d. Unsere Sonne insbesondere. Ohne diese liebe Sonne würden weder Menschen noch Thiere, noch Pflanzen auf der Erde leben und wach- sen können; und warum wohl nicht? Von ihr bekommen wir das wohlthätige Licht und die belebende Wärme; welche letztere sie durch die Kraft ihrer Lichtstrahlen aus unserer Erde hervorbringt. Das Licht aber entwickelt sie aus sich selbst, und sendet uns solches mit ungeheurer Schnelligkeit zu?) Die Sonne ist beinahe 21 Millionen Meilen von uns entfernt, welches so weit ist, dass, wenn von der Erde nach der Sonne eine Kanonenkugel abge- schossen würde, (welche doch in jeder Secunde, 'oder bei jedem Pulsschlage, 600 Fuß weit fliegt,) dieselbe 25 Jahre brauchte um die Sonne zu erreichen. Der Schall, um von der Sonne zur Erde zu kommen, bedürfte 14 Jahre 2 Monat. Das Licht von daher 8^4 Minute. Ein Schnell- zug auf der Eisenbahn von 7 Meilen Geschwindigkeit in der Stunde, 347 Jahre. Daher erscheint die Sonne uns auch so klein, obgleich sie 1,434,867 mal größer, als unsere Erde ist. Die Sonne bewegt sich in 25'/2 Tagen, von Westen nach Osten, um ihre Achse; welches man aus dem regel- mäßigen Verschwinden und Wiedererscheinen gewisser Flek- ken (Sonnensakkeln) geschlossen hat, die man durch ein Sehrohr an der Sonne bemerkt. Die Sonne bewegt sich also nicht um die Erde, son- dern die Erde bewegt sich um die Sonne; und dass wir die Sonne regelmäßig auf und untergehen sehen, kommt *) *) Obgleich die Sonne also ihr eigenes Licht hat, so soll ihr Körper doch ein dunkler sein, der aber'mit einer Lichthülle um- geben ist, die zuweilen Schlitze und Risse zu bekommen scheint, also, dass ihr dunkler Kern sichtbar wird. (Sonnenflecke.)

3. Neuer Kinderfreund - S. 168

1871 - Einbeck : Ehlers
168 Naturgeschichte. Das wilde Lama heifit Guanako, und lebt in Heerden auf den Anden, dem großen Gebirge Südamerika's. Daö Schafkameel lebt in ganzen Heerden in den höchsten Gegenden von Amerika. Von ihm^kommt die sehr leine und theure Vigogne- (Wigonnje-) Wolle. Das Muffelthier lebt in Sibirien und Kamtschatka, und hat sehr schwere und starke Hörner. Der Steinbock halt sich auf den höchsten Alpen auf, springt, von einer Felsenspitze aus die andere, und stürzt sich auf seine Hörner, wenn er von einem Felsen herabspringt. Dieg emse lebt ebenfalls aufdenschweizergebirgen, steig! aber nicht so hoch, wie der Steinbock, und ist so groß, wie eine Ziege, hat schwarze, gerade, oben etwas gekrümmte, Hörner. Die Giraffe ist das höchste, und eins der merkwürdig- sten Säugethiere. Es erreicht eine Höhe von 16 bis 18 Fuß, dabei ist der Rumpf nur gegen 7 Fuß lang. Die Vorder- beine sind bedeutend länger als die Hinterbeine. Besonders merkwürdig sind die Hörner der Giraffe. Sie stehen über der Stirn, sind kegelförmig und mit einer Haut überzogen. Diese Hörner fallen niemals ab. Die Zunge ist schwarz und ungewöhnlich lang. Vom Kopfe bis zum Rücken erstreckt sich eine kurze schwarze Mähne; übrigens ist die Grundfarbe des schonen Felles der Giraffe weiß, und auf demselben befin- den sich, nahe bei einander, protze, fast viereckige Flecke von dunkler Farbe. Sie nährt sich von Blättern und ist leicht zu zähmen. Man findet die Giraffe im östlichen und süd- lichen Afrika.- Die Römer nannten sie Kamelopardel. Das Elen nt hi er findet man in Russland, Liefland und Schweden, und hält sich gern an sumpfigen Orten auf. Es ist größer als ein Hirsch. Das Rennthier. Es ist so groß wie ein Hirsch, hält sich in den kalten Gegenden auf, und ist der einzige Reichthum der Lappländer, welche oft 600 bis 1000 Stück haben (siehe Seite 149). Das Bisamthier oder Moschusthier ist wie ein Reh gestaltet, aber kleiner, hat kleine Hörner, aber ziemlich hervorragende Zähne, wie die Schweine. Von dem Männ- chen bekommt man den Bisam oder Moschus. Es frisst Laub und Moos und lebt in der Tartarei, China und Si- birien in waldigen Gegenden. Hierher gehören auch das Schaf, die Ziege, der Ochs, der Hirsch, das Reh, das wilde und zahme Schwein.

4. Neuer Kinderfreund - S. 241

1871 - Einbeck : Ehlers
241 Einiges aus der Naturlehre. Die Anziehungskraft und allgemeine Schwere der Körper. Alle Körper zeigen ein Bestreben, einander näher zu kommen und vereinigen sich wirklich, sobald nichts Hinderndes ihnen im Wege steht. Wasser und andere Flüssigkeiten hängen sich in'tropfen zusammen und ziehen nch in engen Röhren von selbst immer höher; ganz beson- ders lässt sich diese Anziehungskraft an dem Wasser aut einer staubigen Fläche und am Quecksilber wahrnehmen. Gleichfalls ziehen sich auch die festen Körper einander ge- genseitig an, und Alles in der Welt würde schon längst zu einem ungeheuern Klumpen zusammengestürzt sein, wenn nicht eine andere allgemeine Eigenschaft, die Schwere, jeden Körper wieder auf seinem Orte feftbielte. — Auf diesen beiden Eigenschaften, der Anziehung und der Schwere, ruht der ganze Bau des Weltalls, wie das Bestehen des kleinsten Sonnenstäubchens; denn einerseits angezogen von einander, und andererseits wieder getrennt durch die Schwere, bewegen sich die Himmelskörper in ihren ewig abgemessenen Bahnen um- und zwischen einan- der hin, ohne Störung und ohne Zusammenstoß. Wie die Anziehungskraft des Erdkörpers, durch welche bei jedem die Anziehungskraft der einzelnen Theilchen eines jeden Din- ges dieses in sich selber zusammenhält, so ist es auch dir Anziehungskraft des Erdkörpers, durch welche bei dem Um- schwünge desselben wir, sowie alle anderen Gegenstände rings um uns her, auf der Oberfläche festgehalten werden. Die eigentliche Ursache aber und den Sitz der Anziehungs- kraft zu entdecken, ist bis jetzt noch nicht gelungen. Die sogenannten E l e m c u t c* Mit dem Worte Element bezeichneten die Natur- forscher der Alten, was sie als einen Grund- oder Ur- itoff der Dinge ansahen, und gewöhnlich wurden vier wlcher Elemente: Feuer, Wasser, Luft und Erde, angenom- men. Nun hat aber die neuere Chemie (Scheidekunst) ge- funden, dass alle bekannten Körper, Naturerzeugniffe w- wohl, alh Kunsterzeugnisse, aus Verbindungen von 55 Stoffen bestehen, die nach den seitherigen Erfahrungen für chemhch einfache oder unzerlegbare anerkannt werden müssen, und darum Elemente, Elementarstoffe und einfache Körper genannt werden. Einige derselben sind: Sauer- stoff, Wasserstoff, Stinksioff, Schwefel, Phosphor, Chlor, Zink, Blei, Zinn, Wismuth, Eisen, Gold, Silber rc. Ki>derfreund. Q

5. Neuer Kinderfreund - S. 243

1871 - Einbeck : Ehlers
243 Einiges aus der Naturlehre. Wasser steigt in einem solchen Raume (in einer Röyre) gegen 32 Fuß, was die Zucken und Säugpumpen bewei- sen. Auch die Wirkung der Heber beruht hierauf. Die Luft ist aber nicht überall gleich schwer, sondern manche ist leichter, manche schwerer, und die leichtere schwimmt oben auf der schwereren. Man hat die Kunst er- funden, sich leichtere Luft zu verschaffen, womit man große Kugeln von Taft oder Papier anfüllt (Luftballons), welche dann, wegen der in ihnen befindlichen leichten Luft, in die Höhe steigen, und, wenn sie groß genug find, auch noch ein kleines Schiffchen mit Menschen mit aufziehen. Solche Schiffchen heißen Luftschiffe. Schon manche Reisen sind damit unternommen, aber nicht alle glücklich beendigt. — Der Schall; er entsteht, wenn die Luft in Bewe- gung gesetzt wird, und dann an Körper anschlägt. Die Luft ist also die Hauptursache des Schalles, welcher sich in einer Sekunde gegen l,100 Fuß weitverbreitet. Wenn der Schall an einer entfernten festen Fläche anschlägt, so prallt er wieder zurück, und man hört ihn nach einer kurzen Zwischenzeit wieder; dieses nennt man ein Echo, oder einen Wieder hall. Der Gegenstand, durch welchen ein Echo bewirkt werden soll, muss wenigstens 60 Schritte von dem Orte des ursprünglichen Schalles entfernt sein. — Das Licht; es ist Dasjenige, welches uns dunkele Gegenstände sichtbar macht. Sein Wesen ist uns zwar noch sehr unbekannt; aber die Lichtmaterie muss sehr fein, und noch viel feiner, als die Luft, sein; denn wenn wir durch eine kleine Öffnung, wie eine Nadelspitze, sehen, so sehen wir wol tausend verschiedene Gegenstände. „ Von allen diesen muss also einiges Licht durch die kleine Öffnung in unser Auge kommen, sonst könnten wir sie nicht sehen. Denn dadurch entsteht die Empfindung des Sehens in unserer Seele, wenn das Licht von leuchtenden oder erleuchteteil Körpern in unser Auge kommt, und die Sehnerven be- rührt. In geraden Strahlen kommt das Licht mit einer erstaunenswürdigen Geschwindigkeit von der Sonne zu uns hernieder und bewegt sich dabei etwa 900,000 mal schneller, als der Schall; welches auch die Ursache ist, dass wir bei einem Gewitter den Blitz immer viel früher sehen, als wir oen Donner hören. Der Mangel des Lichts wird Dun« kelheit genannt. Es giebt leuchtende und dunkele Kör- per. — Fällt das Acht von einem leuchtenden Körper Q2

6. Neuer Kinderfreund - S. 248

1871 - Einbeck : Ehlers
248 Merkwürdige Naturerscheinungen. Die Luft löset beständig eine Menge Wasser auf, und je wärmer sie ist, desto mehr löset sie aus Sobald aber die Warme geringer wird, so kann sie das Wasser nicht mehr in sich halten, sondern es scheidet sich von der Luft und wird unserm Auge wieder sichtbar. Darauf gründen sich die vorhin genannten wässerigen Lufterscheinungen. Der Thau entsteht aus den wässerigen Dünsten, welche aus der Erde und verschiedenen Naturdingen auf- steigen. Der Ab end thau entsteht dadurch, dass die wässerigen Dünste, welche aus dem, von der Sonne er- wärmten Boden bei und nach ihrem Untergange aufstei- gen, von der gleich darauf erkaltenden Luft niedergeschla- gen werden; — der Morgen thau aber wird dadurch ver- ursacht, dass die Luft in der Nacht und gegen Morgen be- sonders kalt wird, wodurch die, Tages vorher aufgestiege- nen Dünste verdichtet werden und niederfallen. Der Ho- nigthau ist gar kein Thau, sondern ein klebriger Saft, den kleine Thiere, die Blattläuse, welche auf den Pflanzen leben, von sich geben, und durch den dann die Blätter verdorben werden. Der Mehl thau besteht aus schädli- chen Insekten, die sich gern vom Honigthaue nähren, aber auch Knospen und Blätter benagen,.so, dass diese ein- schrumpfen und verdorren. Der Reif entsteht, wenn der Thau gefrieret, welcher daher nur im Herbste und Frühlinge bemerkt wird; indem alsdann die Erde und die auf derselben befindlichen Körper lo kalt sind, dass die sich daran hängenden Dünste zu Eis- theiichen gefrieren, und daher die Fluren und andere Ge- genstände mit einem weißen eisigen Überzüge erscheinen. Eben so verhält es sich mit dem Rauhfrost, dem Glatt- eise, und dem Gefrieren der Fensterscheiben. Das sogenannte Wasserziehen der Sonne, welches man bemerkt, wenn die Sonnenstrahlen durch helle Stellen zwischen dunkeln Wolken fallen, ist nichts weiter, als die Erleuchtung der, von der Erde aufsteigenden Dünste, welche wir zu andern Zeiten, wo diese Erleuchtung gleich- mäßig ist, nicht wahrnehmen können. Der Nebel entsteht wie der Thau. Man findet ihn besonders im Herbste und Frühlinge, auch wol im Winter, selten im Sommer; weil er nur dann entsteht, wenn die Luft kälter, als die Erde ist. Wenn sich die feinen Theil- chen des Nebels verbinden, so bilden sie sehr seine Tropfen

7. Neuer Kinderfreund - S. 249

1871 - Einbeck : Ehlers
Merkwürdige Naturerscheinungen. 249 welche alsdann niederfallen; man sagt dann: der Nebel fällt. Scheint die Sonne unmittelber auf den Nebel, und wird derselbe dadurch wieder ausgedehnt, so steigen die fei- nen leichten Dünste in die Höhe, und dann sagt man: der Nebel steigt. Erhebt sich der Nebel höher, so entstehen Wolken; welches also wässerige Dünste sind, die in der obern Luft schweben, und die ihre verschiedeneil Gestalten durch die Winde bekommen. Die verschiedenen Farben der Wolken entstehen bloß daher, dass das Sonnenlicht aus eine sehr verschiedene Weise in den Wolken gebrochen wird. Der Regen. Werden die Wolken verdichtet und kommen die Dunste in einen tropfbaren Zustand, so können sie sich wegen ihrer Schwere nicht in der Luft halten und fallen in Tropfen, den bekannten Regen, herab. Die Ur- sachen dieses Zusammendrückens der Dünste in den Wolke:» sind theils der Wind, welcher sie zusammentreibt, theils die Kalte, welche sie zusammendrückt, oder bei Gewittern auch der Donner, welcher die Luft plötzlich erschüttert. In den heißen Gegenden der Erde regnet es sehr selten im Sommer: dagegen ist ihr Winter nur eine beständige Zeit des Regens. Sind die Tropfen sehr klein, so nennt man es Staubre- gen; sind es große Tropfen, so heißt er Platzretzen: letzterer entsteht gemeiniglich, wenn mehre Wolken über- einanderftehen, und die obere zuerst anfängt zu regnen, und das Wasser der untern Wolke mit nimmt. Regner nur eine vorüberziehende Wolke oder ein Regenschauer, und trifft der Regen nur einen gewissen Strich Landes, so nennt man denselben Strichregen; regnet es aber anhal- tend und weit und breit umher, so heißt er ein Landregen. Wird eine große Wolke durch Winde auf einmal zusammen- gedrückt, so, dass dieselbe gleichsam gequetscht wird und das Wasser plötzlich herabstürzt, so entsteht ein Wolkenbruch. Der große Nutzen des Regens ist hinlänglich bekannt. — Noch wollen wir hier Der sogenannten Wu n d errege n erwähnen, vor welchen unwissende Menschen sich fürchten.- Der Feuerregen ist nichts anders, als dass die Regen- tropfen bei Nacht von der elektrischen Materie, die sie aus der Luft mitbringen, leuchten. — Blutregen sind die kleinen blutigen Tropfen, welche man bisweilen iin Sommer auf den Blättern hängen sieht, und welche die Schmetter- linge fallen lassen, wenn sie aus ihren Puppen heraus- kriechen. — Bisweilen findet man nach dem Regen eine

8. Neuer Kinderfreund - S. 250

1871 - Einbeck : Ehlers
250 Merkwürdige Naturerscheinungen. gewisse gelbe Materie auf der Erde, die Manche für Schwefel re gen halten; dasselbe ist aberweiter nichts, als der feine Samenstaub der Fichten und anderer Bäume. — Man spricht auch wol von Fisch- und Froschregen; damit hat es folgende Bewandniss. Wenn es nach langer Dürre einmal regnet, so konnnen die Frösche aus ihren trockenen Schlupfwinkeln hervor und Hüpfen in großer Menge auf dem nassen Boden umher, um ihren Durft zu löschen; einige dieser Thiere mögen auch bisweilen von einem Wirbelwinde in die Luft gehoben werden und dann niederfallen. — Auch einen eigentlichen Steinregen giebt es nicht; jedoch fallen bisweilen einzelne Haufen harter Stoffe, die sich in der Luft gebildet haben, als Mond- steine oder Meteorsteine aus derselben hernieder. Schlossen und Hagel. Gefriert der Regen in der Luft, ehe er auf die Erde kommt, so entstehen Schlos- sen und Hagel; oft gefrieren mehre Hagelkörner bei dem Herunterfallen aneinander, und bilden auf diese Weise grö- ßere Eisstücke, welche gewöhnlich großen Schaden anrich- ten. Es hagelt nur, wenn die untere Luft warm, und die obere kalt ist; denn Alles, was aus der Kälte plötzlich in die Wärme kommt, das gefriert stärker. Daher erstarrte Glieder, oder Personen, aus der Kälte nicht gleich an ei- nen warmen Ofen gebracht werden dürfen. — Der Schnee. Gefrieren die wässerigen Dünste in den kalten Luftschichten während ihrer Verdichtung, bevor das Wasser tropfbar geworden ist, so entsteht der Schnee, welcher bei ruhiger Luft in dicken, regelmäßigen Flocken niederfällt. Ist es sehr kalt, so fällt er in kleinen Spitzen, als Staub sch nee herab. Auch beim Schneien ist die untere Luft wärmer als die obere, und bei sehr heftiger Kälte kann es gar nicht schneien. — Wasserhosen entstehen, wenn elektrische Regenwol- ken über einen Fluss oder See so niedrig hinziehen, dass die Wassertheile der Wolke und des Wassers auf der Erde sich gegenseitig anziehen, und nun eine, sich immer in sich selbst drehende Säule bilden, welche auf ihrem Wege Alles, was sie antrifft, zu vernichten pflegt. c) Glänzende Lufterscheinungen. Der Regenbogen. Unter den glänzenden Luft- erscheinungen/welchc bloß durch die Brechung der Sonnen-

9. Neuer Kinderfreund - S. 252

1871 - Einbeck : Ehlers
252 Merkwürdige Naturerscheinungen. worauf ein starker Knall, mit einem langsam verhallenden Krachen folgt, das die Erde beben macht und von allen Seiten des Himmels wiederhallt.— Die Flamme wird Blitz, der Knall Donner genannt. Die Ursache dieser eben so wohlthätigen, als furchtbaren Erscheinung hat man in der, durch die ganze Schöpfung verbreiteten Materie entdeckt, die man die Elektricität nennt. (Siehe dieselbe Seite 2ü5). Der Donner entsteht von der, durch den Blitz erschütterten Luft, die an Wolken oder Berge anschlägt; daher ist auch der Donner in bergigten und waldigten Gegenden stärker. Schrecklich ist das Gewitter, weil der Blitz Alles, was ihm den freien Durchgang verhindert, im Nu zertrüm- mert Uttd Menschen und Thiere tobtet ; auch Gebäude ent- zünden, Metalle schmelzen, Bäume und Mauern zerspalten und zerschmettern kann.— Wenn der Blitz zündet oder ei- nen Gegenstand zerschmettert, so sagt man: es hat einge- schlagen. Der Unterschied zwischen einem sogenannten heißen und kalten Schlage besteht bloß darin, ob der Blitz leicht entzündliche Materien antrifft oder nicht.— Am besten sichert man ein Gebäude gegen das Einschlagen durch einen Blitzableiter, welchen Franklin erfunden hat. Der Blitzableiter besteht aus einer eisernen, an der Spitze ver- goldeten Stange, welche oben auf dem Gebäude befestiget, und von der ein eiserner Drath oder eine eiserne Stange bis in die Erde geführt wird. Hierdurch werden die einem Gebäude gefährlichen Blitze von demselben abgeleitet. Donnerkeile, d. h. Steine in der Form eines Keiles, die im Gewitter auf die Erde geschleudert würden, giebt es nicht. Solche Steine, die manche für Donnerkeile hal- ten, sind entweder alte Streitärte, oder sonstige Steine. Da das Licht sich viele tausend Male schneller ver- breitet, als der Schall, so sehen wir auch den Blitz viel eher, als wir den Donner hören. Je schneller nun der Donner dem Blitze folgt, desto näher ist das Gewitter. Kann man zwischen Blitz und Donner noch 15 Pulsschäge zählen, so ist das Gewitter noch eine Meile entfernt. Bisweilen sieht man nur den Blitz, ohne den Donner zu hören. Dieses nennt man Wetterleuchten oder Ab- kühlen des Wetters. Diese Erscheinung kann von Ge- witterwolken herrühren, die so weit von uns entfernt sind, dass wir, wegen der weiten Entfernung, den Donner nicht hören; oder die Entzündung kann in einer höhern Luftgegend

10. Neuer Kinderfreund - S. 274

1871 - Einbeck : Ehlers
274 Das Unentbehrlichste Beispiele mit Fehlern. Karl ist aufm boden. Die schwalbe fliecht überm Hause. El» buch vom Dinier. Mein Bruder ist im Hamburch. Fritz Geht zum Brüder». Ich war im Tausend nvthcn. Sie kam vom Hannover. Dieses Buch habe ich vom August Geschenkt bckomen. 8-41. D a ê Bindewort. Ein Bindewort verbindet einzelne Wörter oder auch ganze Sätze mit einander. Folgende Wörter sind Bindewörter: und, auch, sondern, endlich, dass, wie, sonst, da, darum, also, daher, indessen, so, zwar, ob rc. 8. 42. Das Empfindungswort. Diese Wörter drücken das Gefühl oder die Empfin- dung aus, als: ach! ha! ah! o! he! o weh! au! leider! hu! haha! bauz! puff! piff! knacks! pfui! potztausend! rc. Zweiter Abschnitt. § 43 Die vornehmsten Negeln für die Recht- schreibung. Jemand schreibt richtig: wenn er, einer anerkannt guten Sprachlehre gemäß, jedem Worte die ihm gebühren- den Buchstaben zu geben weiß. §. 44. Bom Gebrauche großer Buchstaben. Es giebt große und kleine Buchstaben. Manche Wör- ter werden mit einem großen und manche mit einem kleinen Anfangsbuchstaben geschrieben. Mit einem großen Anfangsbuchstaben werden ge- schrieben: 1) alle wirklichen Hauptwörter (stehe 8- 12.); 2) auch alle anderen Wörter können bisweilen als Haupt- wörter stehen. Dies ist alsdann der Fall mit einem Worte, wenn vor demselben das bestimmende Geschlechtswort: das, steht, und in demselben Satze sich kein wirkliches Haupt- wort befindet, worauf dieses das sich beziehen soll; z. B.: das Mein und Dein — das Reiten und Fahren — das Wenn und das Aber —das Schöne und Gute rc. 3) Das erste Wort eines jeden Satzes; z. B.: Die Erde bewegt sich um die Sonne — Mein theurer Freund! u. s. w. 4) Alle Anredewörter, Für- und Titelwörter in Briefen und dergleichen, wenn sie sich auf die Person
   bis 10 von 134 weiter»  »»
134 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 134 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 1
4 0
5 7
6 0
7 65
8 0
9 4
10 34
11 4
12 6
13 0
14 5
15 1
16 11
17 2
18 0
19 12
20 6
21 15
22 0
23 9
24 1
25 3
26 2
27 2
28 15
29 1
30 4
31 11
32 0
33 1
34 2
35 0
36 4
37 38
38 0
39 2
40 2
41 0
42 1
43 6
44 1
45 17
46 5
47 4
48 4
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 7
2 0
3 2
4 2
5 0
6 3
7 5
8 7
9 1
10 0
11 0
12 8
13 2
14 4
15 1
16 48
17 40
18 0
19 8
20 8
21 23
22 3
23 24
24 2
25 2
26 8
27 3
28 5
29 8
30 1
31 5
32 4
33 0
34 1
35 1
36 2
37 2
38 4
39 5
40 1
41 1
42 29
43 0
44 2
45 10
46 0
47 2
48 1
49 0
50 1
51 7
52 4
53 2
54 3
55 7
56 1
57 0
58 2
59 2
60 2
61 0
62 0
63 1
64 2
65 6
66 0
67 4
68 1
69 3
70 0
71 2
72 0
73 1
74 0
75 7
76 4
77 24
78 2
79 1
80 1
81 21
82 11
83 0
84 3
85 0
86 1
87 0
88 4
89 1
90 1
91 7
92 52
93 0
94 12
95 1
96 4
97 0
98 35
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 33
1 4
2 55
3 38
4 14
5 6
6 40
7 10
8 12
9 30
10 10
11 12
12 39
13 22
14 11
15 47
16 61
17 15
18 21
19 7
20 6
21 38
22 31
23 12
24 39
25 26
26 30
27 52
28 31
29 13
30 21
31 11
32 5
33 342
34 35
35 5
36 14
37 44
38 19
39 65
40 18
41 0
42 47
43 77
44 19
45 17
46 50
47 28
48 18
49 69
50 93
51 87
52 1
53 18
54 1
55 28
56 12
57 8
58 32
59 379
60 4
61 20
62 13
63 12
64 48
65 61
66 22
67 5
68 15
69 0
70 19
71 9
72 15
73 25
74 35
75 68
76 14
77 17
78 30
79 14
80 11
81 332
82 8
83 23
84 74
85 59
86 16
87 23
88 18
89 20
90 12
91 6
92 1
93 23
94 71
95 7
96 11
97 30
98 20
99 1
100 270
101 20
102 60
103 31
104 19
105 0
106 17
107 33
108 18
109 25
110 34
111 94
112 32
113 29
114 27
115 28
116 113
117 12
118 17
119 21
120 15
121 153
122 5
123 25
124 49
125 15
126 3
127 17
128 39
129 39
130 21
131 134
132 17
133 52
134 24
135 10
136 80
137 15
138 22
139 10
140 68
141 0
142 40
143 97
144 4
145 2
146 39
147 8
148 3
149 9
150 16
151 15
152 117
153 18
154 12
155 37
156 74
157 18
158 20
159 19
160 25
161 20
162 36
163 47
164 35
165 19
166 91
167 44
168 12
169 35
170 8
171 31
172 21
173 105
174 30
175 400
176 12
177 234
178 15
179 170
180 19
181 43
182 47
183 166
184 49
185 9
186 22
187 27
188 36
189 129
190 18
191 30
192 25
193 31
194 5
195 50
196 123
197 39
198 28
199 36