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1. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 17

1883 - Wiesbaden : Kunze
17 Die lateinische Sprache wird Welt- und Kirchensprache in der abendländischen Christenheit. Eins der eigentümlichsten Institute christlicher Sitte, das Klosterleben, dankt seinen Ursprung dem heiligen Antonius, der im dritten und vierten Jahrhundert ein Leben strengster Ascese in den Wüsten Ägyptens führte und zahlreiche Jünger nach sich zog. Die Einsiedler einigten sich in Klöstern (claustrum, xoivoßiov), die Pachomius, Antonius’ Schüler, in Mönchs- und Nonnenklöster auf der Nilinsel Tabenna schied. Als Klosterregeln galten: Gehorsam, Armut, Ertötung der Sinnlichkeit. — Der Schöpfer des abendländischen Klosterwesens ist Benedikt von Nursia (geb. 480); sein in der Wildnis des Monte Cassino 529 in Campanien gestiftetes Kloster ward das Vorbild für unzählige andere. Der Lebensinhalt der Benediktiner-Mönche war ein ora et labora: neben den geistlichen Übungen ging ihr Streben auf Ackerbau, Volksbildung, Erhaltung der Denkmale des Altertums. — So wurden aus dem Eremitenleben Klöster, aus den Klöstern Mönchsorden. Zu den germanischen Stämmen fanden die ersten Spuren des Christenglaubens schon im zweiten Jahrhundert, aus den römischen Legionen am Rhein und an der Donau, ihren Weg. Die eigentliche Christianisierung des inneren Deutschlands kam von Britannien, s. u. S. 37. — Herbst, histor. Hilfsbuch. Ii. 8. Aufl. 2

2. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 33

1883 - Wiesbaden : Kunze
33 Teilfursten. Der ripuarische Sigibert wird von seinem Sohne ermordet, dieser durch Chlodovechs Leute. Die Teilung des Reichs unter seine vier Söhne nach fränkischem Recht vollzieht sich so, dafs die deutschen Lande grofsenteils unter dem ältesten Theoderich, dem Sohne erster Ehe (der indes auch romanisches Gebiet erhielt), zusammenbleiben. Neu erworben werden: 1) Thüringen im Herzen Deutschlands. Die Thüringer (s. o. S. 9) bildeten später ein Königreich zwischen Donau und Harz. König Hermanfried beseitigt mit fränkischer Hilfe seine Brüder, mit denen er in Zwiespalt lebte. Da er aber 531 (?) dem Frankenkönig Theoderich den Lohn an Land vorenthielt, so entsteht Krieg, in welchem Hermanfried gegen Franken und Sachsen Reich und Leben verliert. Der Norden des Thüringerlandes wird sächsisch, der Süden fränkisch (dem Namen nach wohl erst später?), nur in dem Mittellande zwischen Unstrut und Thüringerwald, später mit einem Herzog unter fränkischer Hoheit, erhält sich der Name des Landes. 2) Gleichzeitig werden die Westgoten völlig nach Spanien hinübergedrängt und die Grenzen des Frankenreichs bis zu den Pyrenäen ausgedehnt. 3) Burgund, das durch die drei jüngeren Brüder, die den Krieg aus Blutrache für ihren Grofsvater 522 begannen, 532—534 erobert und einverleibt wird. • 532—534 So wurde nach dem Zuwachs an romanischen Gebietsteilen im Westen durch Erweiterung der fränkischen Herrschaft über große Strecken deutschen Landes das Gleichgewicht beider Nationalitäten in etwas hergestellt. 4) Nach dem Sinken der ostgotischen Macht unterwerfen sich dem Frankenreiche ferner: die Provence, die Herzogtümer Älemannien und Bayern; letzteres doch wesentlich selbständig unter Agilolfin gischen Erbherzögen. Noch zweimal einigte sich das Frankenreich in einer Hand: I. unter Chlotar Z, Chlodovechs jüngstem Sohn, 558—561, Ii. unter Chlotar 11., des ersten Chlotar Enkel, 613—628. Herbst, histor. Hilfsbuch. Ii. 8. Aufl. 3

3. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 36

1883 - Wiesbaden : Kunze
Francorum. Die Merovinger werden zu Schattenkönigen ohne Macht und Einflufs. In gleicher Stellung tritt 3) sein Sohn Karl Martel 714 — 741 auf. Vorher gefangen genommen durch seine Stiefmutter Plectrudis, siegt er, befreit, über die Neustrier an der Spitze des austrasischen Adels. Sein Leben war Kampf nach allen Seiten, mit den widerspenstigen Herzögen, mit Friesen (Ratbod) und Sachsen. Das Resultat dieser Kämpfe ist die Erhaltung des Frankenreichs in seinen Grenzen. Seine Hauptthat waren seine Kriege gegen die Araber, durch welche er zum Vorkämpfer der christlich-germanischen Kultur wird, 732 mit den Siegen bei Poitiers 732 über den mit dem Herzog von Aquitanien verbündeten Abderrahman und bei Nar-737 bonne 737. 4) Pippin der Kleine (741—752 als dux et princeps Franc., 752—768 als König), unter drei Brüdern der hervorragende, vereinigt schlielslich das Reich in seiner Hand. Er kämpft siegreich mit den Herzögen von Thüringen, Alemannien, Bayern, Aquitanien. Durch seinen engen Anschlufs an den römischen Stuhl wurde dieser von Konstantinopel und den Langobarden unabhängig, Pippin aber auch nominell König der Franken; — nicht sowohl eine Revolution als der natürliche Abschlufs einer langen Entwickelung. Pippin der Ältere (v. Landen) Arnulf v. Metz Begga Ansegisel Pippin der Mittlere (v. Heristal) f 714 Karl Martel t 741

4. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 105

1883 - Wiesbaden : Kunze
Anhang. Übersicht der aufserdeutschen Kulturländer. Von der Ii. Periode an. A. Frankreich. Frankreich errang aeine völlige politische Einheit erst gegen Ende des Mittelalters nach langen heftigen Kämpfen der Krone mit den Vasallen. Auch eine einheitliche Nationalität bildete sich erst in der Mitte der zweiten Periode. Mannigfaltige Volkselemente im Lande: Kelten (in der Bretagne), Iberer (Basken), Germanen (Goten, Franken, Burgunder). Doch war der Grundstamm die romanisierte Bevölkerung: römische Sprache, römisches Recht überall vorherrschend, im Norden mehr germanische Elemente als im Süden, an der mittleren Seine (Francien, Paris) beide, romanische und germanische, am innigsten verbunden und durchdrungen. Dazu treten die Normannen, deren eigenmächtige Ansiedlungen an der unteren Seine 911 (ihr Führer Rollo, 911 nach der Taufe Robert) anerkannt werden: ihre Bekehrung und baldige Romanisierung; — die Normandie. Große Schwäche zeigte das westfränkische Reich unter Karls d. Gr. Nachfolgern. Aus der Anarchie am Ausgang des 9. Jahrhunderts erhob sich in engster Verbindung mit der Kirche das ursprünglich deutsche Geschlecht der Capetinger, das schon vor der dauernden Thronbesteigung dem Reiche wiederholt Könige gibt. Der Stammvater in Frankreich ist Robert der Tapfere, Markgraf von Anjou (seit 861). Nach dem Tode des kinderlosen Karolingers Ludwig V. (Faineant) 987 wird 987 Hugo Capet, Herzog von Francien, Graf von Paris und Orleans (Urenkel des Stammvaters Robert), König, mit Übergehung des vom deutschen Reiche abhängigen karolingischen Zweiges in Niederlothringen. Durch den Thronwechsel entsteht auch eine schärfere Scheidung Frankreichs von Deutschland. Unter den Capetingern (von 987—1b28) dieser Periode

5. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 47

1883 - Wiesbaden : Kunze
Allgemeiner Inhalt und Verlauf der Periode: Zerfall des Karolingischen Weltreichs durch die trennende Kraft der Nationalitäten und die Schwäche von Karls Nachfolgern; Bildung eines deutschen Reichs und Erweiterung desselben zum deutsch-römischen Kaisertum, die Wiederaufnahme und Fortsetzung der Universalmacht Karls d. Gr. Deutschland wird das Reich der Mitte, im engen Bund mit der Kirche. Entwickelung des Lehnswesens als der eigentümlichen im Mittelalter herrschenden Staatsform. — In der Kirche bildet sich die Hierarchie aus und es beginnt der große Kampf der weltlichen und geistlichen Gewalt. I. Das Karolingische Reich bis zu seinem Ausgang in Deutschland. 814-911. A. Bis zum Vertrag too Verdnn 843. Ludwiq der Fromme (814—840), der untüchtigste von *■ Karls d. Gr. Söhnen, wird nach seiner Brüder Karl und Pippin Tode Alleinerbe des Frankenreichs. Unter ihm steht Bernhard, Pippins Sohn, als Herrscher in Italien. Ludwigs einseitig kirchliches Interesse bethätigt sich in der Gründung neuer Bistümer (von Hildesheim und Hamburg 834, zugleich Erzbistum und Missionsstation für den Norden; Ansgarius) und zeigt sich als Abhängigkeit von der Geistlichkeit. In der Erbfolgeordnung von 817 hält Ludwig die Reichs- 817 einheit fest durch die Ernennung seines ältesten Sohnes Lothar zum Mitkaiser; die beiden jüngeren Söhne Pippin und Ludwig (der Deutsche) werden durch Aquitanien und Bayern abgefunden. Bernhard empört sich und wird geblendet. Aber diese beschworene Erbfolgeordnung wird umgestürzt zu Gunsten Karls (des Kahlen), des Sohnes zweiter Ehe

6. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 49

1883 - Wiesbaden : Kunze
49 B. Bis zum Ende der Karolinger in Deutschland. Lothar starb 855, zuerst von den Brüdern; sein Erbe fiel an seine drei Söhne; der älteste, Ludwig Ii., wird Kaiser. Nach dem Tode der beiden jüngeren wird Lothringen zwischen Ludwig dem Deutschen und Karl dem Kahlen geteilt im Vertrag von Mersen 870, mit Übergehung des Kaisers Ludwig. 870 Die deutschen Teile fallen zu Ostfranken, die romanischen an Westfranken. Nach Kaiser Ludwigs Ii. Tod 875 wird Karl der Kahle, 875 dem älteren Bruder zuvorkommend, vom Papst Johann Viii. zum Kaiser gekrönt. Von Ludwig des Deutschen (f 876) Söhnen überlebte Karl der Dicke seine beiden älteren Brüder und vereinigte, auch von den Westfranken mit Übergehung des letzten Enkels Karls des Kahlen (f 877) zum König gewählt, 884 884 das ganze Frankenreich, schon seit 881 mit dem Kaisertitel. Das Reich, ringsum von Feinden gefährdet, lag in Schwäche und Zerrüttung. Araber und Griechen griffen Italien an, die Normannen (ihre Vikingsfahrten unter Seekönigen bis tief in die Binnenländer) Deutschland und Frankreich, Spanien, Britannien; die Slaven waren in Gärung; sie gründeten eine slavische, von der deutschen losgerissene Nationalkirche nach der Bekehrung durch die griechischen Mönche (Konstantin) Cyrillus und Methodius, den Erzbischof von Mähren. Das grofsmährische Reich unter Suatopluk (Zwentibold) breitet sich in Mähren, Böhmen und einem Teile Pannoniens aus; — eine ernste Gefahr für das Frankenreich. Karl der Dicke, rat- und thatlos solchen Feinden gegenüber (sein Tribut an die Normannen 882), dankt gezwungen ab zu Tribur 887, f 888. 887 Arnulf, Ludwigs des Deutschen kräftiger Enkel (sein Vater Karlmann), bisher Herzog in den südöstlichen Marken, wird sein Nachfolger, 887—899, doch nur in einem Teil des Frankenreichs, mit dem Kaisertitel seit 896. — Er kämpft siegreich gegen die fernerhin ungefährlichen Normannen bei Löwen an der Dyle 891 und gegen Suatopluk 893 mit Hilfe 891, 893 der kürzlich in Pannonien eingedrungenen Ungarn (Magyaren). Herbst, histor. Hilfsbuch. Ii. 8. Aufl. 4

7. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 50

1883 - Wiesbaden : Kunze
50 Nach Suatopluks Tod (894) tritt schneller Zerfall Grofs-mährens ein; die Ungarn erscheinen an den Thoren des Frankenreichs. Zweimal zieht Arnulf nach Italien und wird zum Kaiser 896 gekrönt 896. Es reifsen sich los Westfranken, das schliels-lich Karl der Einfältige, Karls des Kahlen Enkel und letzter Sprofs der Karolinger, einigt, Italien, wo die langobardischen Herzöge Guido von Spoleto und Berengar von Friaul um die Herrschaft streiten (der letztere Sieger), Hochburgund (an der Aar, zwischen Jura und den Penninischen Alpen), das Graf Rudolf 888 gründet. Schon 879 war Niederburgund durch Boso, Grafen von Vienne, vom Frankenreiche losgerissen worden. Ludwig das Kind, Arnulfs Sohn, der letzte der ostfränkischen Karolinger (900—911), wird zum König gewählt, ein willenloses Werkzeug in der Hand des Erzbischofs Hatto von Mainz. Während seiner Mifsregierung, unter der inneren Zerrüttung und den Gefahren von aufsen (vor allem jetzt durch die Ungarn), entwickeln sich die Keime zu ganz neuen politischen Zuständen. I. Die deutschen Herzogtümer: Mit dem Zerfall des Frankenreichs und der Karolingischen Reichsverfassung tauchen wieder die alten deutschen Landesteile auf; — je schwächer das Haupt, desto selbständiger die Glieder. Allmählich treten an die Spitze dieser Teile — Sachsen mit Thüringen, Bayern, Schwaben, Franken und das zwischen Ost- und Westfranken schwankende Lothringen — fast unabhängige Herzoge, deren Gewalt sich auf verschiedenen Wegen bildet: in Franken die Konradinert in Sachsen die Liudolfinger, in Schwaben Erchanger, dann Burchard, in Bayern Arnulf, in Lothringen Reginar, der das Land dem westfränkischen König überliefert. — Die missi dominici hören in Deutschland auf. Ii. Ursprung des Lehnswesens: In diese stürmische Zeit fällt die Auflösung der Karolingischen Gauverfassung, der Untergang des schon früher gelockerten fränkischen Heerbanns und der altgermanischen Gemeinfreiheit. Aus der vormaligen Gemeinde der Freien entstehen durch Übertragung der kleineren Grundstücke auf mächtige Grundherren neue

8. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 13

1883 - Wiesbaden : Kunze
13 setzen für die Verwirklichung ihrer politisch-sozialen sowie ihrer kirchlichen Reformpläne ihre Hoffnung auf den jungen König. Mit Luther und der Reformation knüpft eine Partei des Adels, deren Wortführer Hutten, deren Schwert Sickingen war, Verbindungen an. Ihre Idee war eine deutsche Nationalkirche mit Karls Hilfe oder mit revolutionären Mitteln. Im Geiste dieser Bewegung wirken Luthers gleichzeitige Schriften „An den christlichen Adel deutscher Nation: von des christlichen Standes Besserung“ und „de captivitate 1520 Babylonica ecclesiae praeludium11 — die eigentliche Lossagung von Rom. Daran schlofs sich die Verbrennung der Bannbulle in Wittenberg. Karl V. (1520—1556), im Oktober in Aachen gekrönt, erscheint in Deutschland, wenn auch keineswegs für die Pläne der Reichsritterschaft oder für die Reformation, so doch durch Erasmus Einflufs und aus Rücksicht gegen Friedrich den Weisen mild gegen Luther gestimmt. Auf dem Reichstage von Worms 1521 wurde auf politischem Gebiete beschlossen: die Einsetzung des Reichsregiments in Nürnberg zur Stellvertretung des oft abwesenden 1521 Königs, die Herstellung des Kammergerichts, eine Kriegsordnung und Reichsmatrikel; auf kirchlichem das Wormser Edikt. Luther, der zweimal vor Kaiser und Reich aufgetreten war, wird mit seinem Anhang in die Acht erklärt, aber auf die Wartburg in Sicherheit gebracht. Von dort, wo er das Neue Testament verdeutschte (bis 1534 die ganze heil. Schrift), kehrt er zum Kampfe gegen Karlstadts bilderstürmerischen Unfug und die Verirrungen der Zwickauer „Propheten“ im Frühjahre 1522 nach Wittenberg zurück. b. Die Reichsfürsten und die Reformation: Unter den 1522 Fürsten erklärten sich endlich dafür: der Kurfürst von Sachsen (1525—1532 Friedrichs Bruder Johann der Beständige); Philipp der Grofsmütige, Landgraf von Hessen (seit 1526 das Land protestantisch); die Herzöge von Braun-schweig-Lüneburg und von Mecklenburg; der Fürst von Anhalt ; die Grafen von Mansfeld; der Herzog des seit 1525 säkularisierten und von Polen lehnsabhängigen Ordenslandes Preußen, Albrecht von Brandenburg. Diese Stände schliefsen das Torgauer (oder Gothaer) Bündnis. — Dagegen erklären sich aufser den geistlichen Fürsten vor allen in Süddeutsch-

9. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 15

1883 - Wiesbaden : Kunze
15 Tirol, Salzburg bis gegen Wien hin, im Rheingau bis zum Niederrhein und nach Westfalen. Die ziemlich gemäfsigten 12 Artikel (zuerst im Schwarzwalde auftauchend) sind zum gröfseren Teil politisch-sozialen Inhalts, doch mit Berufung auf das Evangelium. Viele aus dem Adel, ja einzelne Reichsfürsten wurden zur Unterschrift genötigt. Unter den Hauptführern, an der Spitze der Odenwälder Bauern, stand auf kurze Zeit Götz von Berlichingen. Luther nahm anfangs eine vermittelnde Stellung ein, erklärte sich dann aber auf das heftigste gegen die Bauernrevolution. Den Niederlagen der Bauern, namentlich des Odenwälder Haufens bei Königshofen a. d. Tauber durch die Truppen des Schwäbischen 1525 Bundes, des Bischofs von Würzburg und der Kurfürsten von Trier und der Pfalz, folgte zum Teil grausame Unterdrückung und Züchtigung. ß. Der thüringische, wo die religiöse Schwärmerei sich mit sozialen Umsturzplänen verband. Thomas Münzer führte von Mühlhausen aus ein theokratisches Regiment und stürmte die umliegenden Klöster. Der Landgraf von Hessen, der Kurfürst Johann von Sachsen, die Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel und Sachsen siegen bei Franlcenhausen; Münzer wird hingerichtet. 1525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. von Frankreich. 1521 1526 Karl schlofs bei seiner Thronbesteigung in Spanien 1516 mit Franz den Vertrag zu Noyon, aber die Rivalität beider Könige bei der Bewerbung um die deutsche Krone, Franzens Ansprüche auf Neapel und Mailand sowie auf die Lehnsherrschaft über Flandern und Artois, Karls auf das Herzogtum Burgund veranlassen vier Kriege, deren Wechselfälle auch in den Gang der Reformation eingreifen. Karl, mit Leo X. und dessen Nachfolgern Hadrian Vi. (1522—1523) und Klemens Vii. (—1534), mit Heinrich Viii. von England und seit 1523 auch mit Venedig im Bunde, erobert Mailand für Franz Sforza und behauptet es durch 1522 den Sieg bei Bicocca. Der Connetable Karl von Bourbon tritt in Karls V. Dienste 1523. Englisch-niederländische Einfälle in die Picardie, Karls Feldzug gegen die Provence bleiben ohne Erfolg, aber die Wiedereroberung Mailands

10. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 68

1883 - Wiesbaden : Kunze
68 Jahre und nach der Zeit, die sie als Edelknaben (,Junk-herrelin“) am Hofe des Lehnsherrn oder anderer Ritter verlebten, folgt: 1) der Stand der Edelknechte, Knappen (armiger), in den die Ritterbürtigen durch die Wehrhaftmachung zwischen dem 14. und 18. Lebensjahre eintraten; 2) der Stand der geschlagenen Ritter, in welchen nach abgelegtem Gelübde durch den Ritterschlag und die Umgürtung mit dem Schwerte in der Regel im 21. Jahre die Aufnahme stattfand. — Notwendige Bestandteile der gewöhnlichen Ritterburg waren: der (Männer-)Äaaz, die Kemenate (oder Phiesel-Gadem) der Frauen, der Turn (das „Berchfrit“), meist nur Verliefse, Treppen und Wachtstuben enthaltend. — Seit der Zeit der Kreuzzüge erscheinen auch Wappen und Geschlechtsnamen, sowie die weitere Ausbildung der Turniere: der Adel wird nunmehr (seit dem Ende des 12. Jahrhunderts) Hauptträger der Dichtung in der Volkssprache. Geistliche Rittet' or den: 1) Der Johanniter- Orden oder der Orden des Hospitals von St. Johann ging aus von dem Marien-Hospital, einer Schöpfung der Amalfitaner 1048, von welchem wieder ein zweites zu Ehren des h. Johannes gegründet ward. Nach der Eroberung Jerusalems nannten sich die Mönche des letzteren Hospitaliter zu St. Johann. Neben den gewöhnlichen Mönchsgelübden übernahmen sie noch die Verpflichtung zur Pflege armer und kranker Pilger. Reiche Güterschenkungen an den Orden machte Gottfried von Bouillon. Durch den zweiten Vorsteher Raymund du Puy wird der Kampf gegen die Ungläubigen (um 1118) hinzugefügt, also nunmehr: Geistliche, Ritter, dienende Brüder. Das Kloster wird Haupt einer im Morgen- und Abendlande weitverzweigten Kongregation. — Ein Grofsmeister steht an der Spitze. 2) Der Templer-Orden. Acht französische Ritter, zu denen 1125 ein. neunter trat, legten 1118 das ritterliche Mönchsgelübde ab. Ihre Wohnung lag in einem Flügel des königlichen Palastes neben dem Tempel Salomos, daher fratres militiae templi. — Ihre Gliederung und Verfassung war die der Johanniter. Uber den deutschen Ritterorden s. u. bei dem dritten Kreuzzuge.
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