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1. Geschichte der Neuzeit - S. 269

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 22. Der dritte Koalitionskrieg. 269 Napoleon antwortete damit, daß er Hannover, das dem König von England gehörte, bis zur Elbe besetzte und die Einfuhr englischer Waren nach Frankreich verbot, wodurch der Anfang mit der Kontinentalsperre gemacht wurde. Nach der Erschießung des Herzogs von Enghien brach auch Rußland, wo nach Pauls I. Ermordung dessen Sohn Alexander I. (1801 — 1825) gefolgt war, die diplomatischen Beziehungen zu Frankreich ab. Als nun Napoleon 1804 in Boulogne und anderen Häfen große Vorbereitungen traf, um einen Zug nach der englischen Küste zu unternehmen, stiftete der englische Minister Pitt mit Rußland die dritte Koalition, um Frankreich auf seine alten Grenzen zurückzuführen. Diesem Bündnisse trat (Nov. 1804) Östreich, dann Schweden, dessen König Napoleons unversöhnlicher Feind war, und Neapel bei. Östreich rüstete zwei Heere aus, das eine stand unter Erzherzog Karl in Italien, wo man Napoleons Angriff erwartete, das andere, dem die beiden russischen sich anschließen sollten, rückte unter General Mack durch Bayern an die obere Donau. Napoleon traf mit scharfem Geistesblick und überraschender Schnelligkeit seine Vorbereitungen. Er schickte Massena nach Italien, verband sich mit Bayern, Württemberg und Baden, hob das Lager in Boulogne auf und rückte über den Rhein nach Süddeutschland. Bernadotte kam mit einem Heer aus Hannover herbei und eilte durch das neutrale preußische Gebiet Ansbach nach Ingolstadt, während Napoleon den General Mack täuschte, umging und dann bei Donauwörth überraschte. Nach mehreren Gefechten wurde Mack in Ulm eingeschlossen und mit 25 000 Mann (17. Okt.) 1805 gefangen genommen. Der Erzherzog Ferdinand schlug sich mit seinen Truppen durch und vereinigte sich mit den unter Kutusoff vom Inn zurückziehenden Russen in Mähren, wo auch das zweite russische Heer mit dem Kaiser Alexander eintraf. Napoleon zog in Wien ein, von wo der Kaiser nach Mähren, geflohen war, und eilte dann nordwärts gegen das vereinigte russischöstreichische Heer. Am Jahrestag seiner Krönung, am 2. Dez. 1805 kam es zu der sogenannten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz unweit Brünn, wo die Verbündeten eine vollständige Niederlage erlitten. Nach einer persönlichen Unterredung mit Napoleon schloß Kaiser Franz, bekümmert um das Los seines Landes und Volkes, (26. Dez.) 1805 den Frieden zu Prhburg: Östreich mußte Venedig an Frankreich, Tirol an Bayern und seine Besitzungen in Schwaben an Württemberg abtreten, dagegen bekam es als Entschädigung Salzburg, an dessen Kurfürsten Würzburg von Bayern abgetreten wurde. Zugleich

2. Geschichte der Neuzeit - S. 255

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 21. Der erste Koalitionskrieg. 255 Truppen zu den Östreichern überging. In der Folge führte er ein unstätes Leben, bis er 1823 starb. Die Preußen eroberten (23. Juli 1793) Mainz, das sich hartnäckig verteidigt hatte, und rückten in die Pfalz ein, wo der Herzog von Braunschweig die Franzosen bei Pirmasenz (14. Sept.) und bei Kaiserslautern (30. Nov. 1793) unter General Hoche besiegte. Der östreichische General Wurmser kämpfte im Elsaß; sardinische, spanische und portugiesische Truppen bedrohten Frankreich von Süden her. Die Engländer eroberten die französischen Kolonien in West- und Ostindien. In dieser Gefahr machte der Konvent feine ganze, furchtbare Macht geltend. Er suchte durch Schrecken Siege zu gewinnen: der General Beauharnais, der zum Entsatz von Mainz zu spät kam, büßte auf der Guillotine, desgleichen Eüstine, dessen Sohn und Houchard nach verunglückten Unternehmungen; Hoche wanderte in den Kerker. Dümouriez' Verrat wurde den G i r o n d i st e n zur Last gelegt und führte zum Sturz dieser Partei im Konvent und zur Hinrichtung derjenigen Mitglieder, die sich nicht rechtzeitig durch die Flucht retten konnten. Nun trat der energische Carnot in den Wohlfahrtsausschuß. Er übernahm die Kriegsleitung und brachte Einheit und Planmäßigkeit in die Unternehmungen. Durch ein all-gemeines Aufgebot wurde die ganze kampffähige Nation zu den Waffen gerufen. Farmtisterte Scharen eilten von allen Seiten unter den Klängen des von Rouget de Lisle gedichteten Revolutionsgefanges, der „Marseillaise", zu den Fahnen; dann ging es an die bedrohten Grenzen. Jourdan besiegte (26. Juni) 1794 die Östreichs bei Fleur us und gewann Belgien; daraus drang Pichegrü im Dezember in Holland ein und vertrieb, durch den Winterfrost begünstigt , den Erbstatthalter nach England. Holland wurde in die batavische Republik verwandelt. Am Oberrhein hatte es die Eisersucht zwischen den Führern der Verbündeten zu großen Erfolgen nicht kommen lassen. Preußen siegte zwar noch zweimal bei Kaiserslautern in der Pfalz. Da aber die Vorgänge in Polen (§. 16) seine Thätigkeit in Anspruch nahmen, schloß es mit Frankreich den Frieden zu Basel 1795 in der Hoffnung, daß der allgemeine Friede dadurch angebahnt werde, und gab das linke Rheinufer den Feinden preis. Ein Teil der Mächte trat dem Frieden bei, Östreich und England aber setzten den Krieg fort. Die Franzosen überschritten abermals den Rhein, vor ihnen her deutsche Flüchtlinge und Auswanderer, die ihre Rachsucht

3. Geschichte der Neuzeit - S. 364

1887 - Wiesbaden : Kunze
364 Dritte Periode der Neuzeit. und Hammelburg (10. Juli), und nötigten die Bayern auf das linke Mainufer zurück. Gleich siegreich roanbten sie sich westwärts gegen das Bunbescorps (62 000 Mann) unter Prinz Alexanber von Hessen, schlugen unter Führung des Generals Gäben die barmstäbtische Division bei Laufach (13. Juli) und die vereinigten Östreicher, Kurhessen und Darmstäbter bei Aschaffenburg (14. Juli). Am 16. zog Vogel von Falkenstein in Frankfurt ein, das wegen feiner feinbseligen Gesinnung mit einer starken Kriegssteuer belegt warb. Nachbem an die Stelle Vogels v. Falckenstein, der Gouverneur von Böhmen warb, General v. Manteusfel getreten war, rückten die Preußen füblich vom Main vor, siegten vom 24.—26. Juli über die Bunbestruppen in den Gefechten bei Wertheim, Tau-berbifchofsheim, Roßbrunn und zogen (2. August) in Würz-burg ein. An bemfelben Tage trat ein Waffenstillstanb ein, dem im Laufe des August die Friedensschlüsse in Berlin solgten. Außer Schleswig-Holstein fielen Hanno ver, Kurhessen, Nassau und Frankfurt an Preußen. Bayern verlor einige Grenzbezirke. Darmstabt trat Hessen-Homburg, den Kreis Bieb enkopf und das Besatzungsrecht in Mainz ab und ge-stanb die Ausnahme Oberhessens in den Norbbeutschen Bunb zu. Württemberg, Baden, Bayern, Darmstabt und Sachsen schlossen Schutz- und Trutzbünbnisse mit Preußen, durch welche sie im Kriegsfälle ihre Truppen unter den Oberbefehl des Königs von Preußen zu stellen hatten; Sachsen trat außerbem dem Norbbeutschen Bunbe bei. Preußen erlangte durch diese Erwerbungen eine Ausbehnung von 6393 Q.-M. mit 231/2 (jetzt 27) Mill. Einwohnern. Am 24. Februar 1867 fanb die Eröffnung des Reichstages des Norbbeutschen Bunbes statt, bessen Verfassung am 1. Juli 1867 in Kraft trat. Bunbeskanzler würde Graf Bismarck. Der Norddeutsche Bund umfaßte die 22 nörblich des Maines liegenben Staaten mit 7540 Q.-M. und 30 Mill. Einw. Der Bun-besverfassung gemäß würde der König von Preußen Präfibent des Bunbes und Oberbefehlshaber über die gesamte Land- und Seemacht. Er ernennt den Bunbeskanzler. Die Bunbesgesetzgebung üben Bunbesrat und Reichstag aus, die der Präsibent einberuft. Der Bunbesrat fetzt sich aus den Bevollmächtigten der 22 Bunbes-regierungen zusammen. Er hat das Recht der Vorberatung und Gesetzesinitiative. Der Reichstag, bessen Mitglieber aus allgemeinen und birekten Wahlen hervorgehen, hat die Stellung und Rechte der Volksvertretung in konstitutionellen Staaten. Allge-

4. Von Karl V. bis zur Aufrichtung des neuen deutschen Kaisertums (1519 - 1871) - S. 144

1886 - Wiesbaden : Bergmann
144 Zusammenstoß Deutschlands mit dem revolutionären Frankreich. unglücklich geführt. Einige Festungen, wie Songtot), Verdun, wurden genommen. Dennoch endete er nach kurzer Zeit mit einem Rückzüge — nicht wegen der Überlegenheit des Feindes, sondern weil es der Armee an ausreichender Verpflegung gebrach und die Ruhr in ihren Reihen wütete.*) Lougwy und Verdun wurden aufgegeben. Während so der Vorstoß nach Frankreich mißlungen war, überrumpelte ein französisches Korps unter Cnstine die Rheinlande und Mainz. Der Kurfürst floh, die Stadt ergab sich; ein Teil der Bürgerschaft erklärte sich für die inzwischen in Frankreich (nach Entthronung des Königs) ausgerufene Republik, und diesem Beispiele folgte das ganze linke Rheinufer in den Bistümern Mainz, Worms, Speyer. Zu den Führern dieser republikanischen Bewegung gehörte auch ein namhafter deutscher Gelehrter, Georg Förster: er war sogar unter denen, welche als Abgeordnete der „linksrheinischen Republik" sich nach Paris begaben, um den dortigen republikanischen Machthabern den Anschluß dieser Republik an Frankreich und ihre Lossagung von Deutschland anzutragen. In Paris erkannte er — zu spät — die Täuschung, in der er sich befunden. Zu feinem Glück ereilte ihn dort der Tod.**) Dumouriez, der den Verbündeten in der Champagne gegenübergestanden hatte, brach in die österreichische Niederlande ein, schlug die Österreicher bei Jemappes, besetzte Flandern, Brabant, das Hennegau und drang bis Aachen vor. Etwas besser verlief das Jahr 1793. Die Österreicher faßten durch den Sieg bei Neerwmden wieder Fuß in Belgien; die Preußen nahmen den Franzosen Mainz, wie schon vorher Frankfurt am Main wieder ab. Die Preußen siegten bei Pirmasenz und in Verbindung mit den Sachsen bei Kaiserslautern; Österreicher und Preußen zusammen erstürmten die Weißenburger Linien im Elsaß. Indes endete doch auch dieser Feldzug ohne ein eigentlich entscheidendes Resultat. Inzwischen lockerte sich das Bündnis mehr und mehr. Die Österreicher, von den Preußen im Stich gelassen, wurden bet Fleurus 1794 geschlagen; die Preußen erfochten zwar ein paar kleine Siege in der Pfalz, gingen aber schließlich über *) Betreffs der Einzelheiten bieses wie aller folgenben Felbzüge in den beutsch-französischen Kriegen bürste ant besten auf Hausier's „Deutsche Geschichte" zu verweisen sein, wo dann wteberum noch speziellere Quellen angegeben sinb. **) Von jenen merkwürdigen Vorgängen zu Mainz giebt eine recht gute Schil-berung H. Königs Roman „Die Clttbisten zu Mainz" ebenso wie besten Biographie Försters.

5. Von Karl V. bis zur Aufrichtung des neuen deutschen Kaisertums (1519 - 1871) - S. 151

1886 - Wiesbaden : Bergmann
Napoleon und Deutschland. 151 Breisgau ab und erhielt dafür Salzburg und Berchtesgaden; es verlor dabei 1140 Quadratmeilen mit 2 800 000 Einwohnern. Napoleon verteilte diese Beute unter seine drei süddeutschen Verbündeten. Die Fürsten von Bayern und Württemberg erhielten den Königstitel, doch ohne daß sie aufhörten, Glieder des Reiches zu sein. Letzteres ward übrigens in dem Friedensinstrumente nicht mehr als „Reich", sondern nur noch als „deutscher Bund" (confederation germanique) bezeichnet. Schon am 15. Dez. hatte auch Haugwitz mit Talleyrand einen Vertrag verabredet, fräst dessen Preußen Ansbach, Bayreuth, Neuenburg, Cleve und Wesel abtreten, dafür aber Hannover als Eigentum erhalten sollte. In Berlin war man darüber bestürzt. Mau sandte Haugwitz nach Paris, um bessere Bedingungen zu erlangen. Allein der Pariser Vertrag vom 15. Febr. 1806 war noch ungünstiger, denn danach sollte Preußen auch noch seine Häfen den englischen Waren verschließen. Haugwitz brachte von Paris den Eindruck mit: „Napoleon wolle den Krieg mit Preußen, und derselbe sei unabwendbar." Noch vorher vollendete sich das Schicksal des Deutschen Reichs. Am 17. Juli 180(3 unterzeichneten sechzehn süd- und westdeutsche Fürsten, die zusammen über ein Gebiet von 2400 Quadratmeilen und 8 Mill. Einwohner verfügten, eine ihnen von Napoleon kurzer Hand diktierte Urkunde, die Rheinbundsakte. Darin sagten sie sich förmlich vom Reiche los und traten in einen besondern Bund unter dem Protektorat (der Schutzhoheit) des Kaisers der Franzosen. Sie schlossen ein Schutz- und Trutzbündnis mit Frankreich und stellten ihre Truppen dem Kaiser Napoleon für alle Fülle eines Krieges zur Verfügung. Die Aufnahme noch anderer deutscher Fürsten in den Bund blieb vorbehalten. Am 1. August richtete Napoleon eine Note an den deutschen Reichstag, worin er sagte: „die Rheinbundsfürsten hätten aufgehört, Stünde des Reichs zu sein; er selbst erkenne die Existenz des „deutschen Bundes" nicht länger an; er habe den Titel eines „Protektors des Rheinbundes" nur in der friedlichen Absicht angenommen, „damit seine Vermittelung zwischen den Starken und den Schwachen jedem Streit vorbeuge;" nachdem er so für die Ruhe Europas und insbesondere Deutschlands, soviel an ihm sei, gesorgt habe, hoffe er, die französischen Armeen würden „zum letztenmal den Rhein überschritten haben". Der Kaiser erklärte, „er werde die Grenzen Frankreichs niemals jenseits des Rheins ausdehnen." Am gleichen Tage gaben die Gesandten der sechzehn Fürsten im

6. Neuere Geschichte - S. 121

1884 - Wiesbaden : Kunze
121 bedingungen zu erfüllen, namentlich Malta und das Kap zu räumen. Nach Erneuerung des Krieges wurde Hannover durch französische Truppen besetzt 1803, gegen England durch grofs-artige Seerüstungen und (später) die Kontinentalsperre vorgegangen. Pitt tritt wieder an die Spitze des Ministeriums 1804: das Bündnis Englands mit Schweden und Rußland ist der Beginn der dritten Koalition. Frankreich verbündet sich mit Spanien, das an England den Krieg erklärt. Nach dem Beitritte Österreichs zur englisch-russischen Allianz 1805 gab Napoleon seine Angriffsabsichten gegen England auf und richtete die um Boulogne versammelten Truppen gegen Österreich. Die österreichischen Armeen, mit zwei russischen Hilfsheeren als Reserve, wendeten sich gegen Bayern und gegen das Königreich Italien (Erzherzog Karl). Preußen blieb, von beiden Parteien umworben, unglücklicherweise neutral und büfste für diese Schwäche sofort durch die Nichtachtung seiner Neutralität. Bemadotte, aus Hannover heranziehend, verletzte preufsisches Gebiet in dessen fränkischen Besitzungen. Bayern, Würtemberg, Baden standen auf Frankreichs Seite. Napoleon kam der Vereinigung der österreichischen und russischen Streitkräfte zuvor: General Mack, überrascht, ergab sich mit 25000 Mann in Ulm. Die österreichischen Heere, auch das glücklichere italienische, ziehen sich zurück; die Franzosen erscheinen in Wien, Nov. 1805. Napoleons Sieg in der Drei-Kaiserschlacht von Austerlitz 2. Dez. (in Mähren) entschied den ganzen Feldzug und führte zum Frieden zu Prefsburg; dessen Hauptbedingungen sind: Verzicht Österreichs auf das venetianische Gebiet, das mit dem Königreich Italien vereinigt wird; die Kurfürsten von Bayern und Würtemberg erhalten den Königstitel und ersterer u. a. Tirol, Vorarlberg, die Reichsstadt Augsburg, letzterer teilt sich mit Baden in die vorderösterreichischen Lande. Salzburg, dessen Erzbischof Würzburg von Bayern erhielt, fällt an Österreich als einzige Entschädigung. Dieser Demütigung Österreichs folgten andere Neuerungen. Die Bourbonen in Neapel wurden wegen Neutralitätsbruchs Ende Dez. 1805 abgesetzt; Joseph Napoleon König von Neapel 1806. — Die batavische Republik kommt als Königreich Holland an Louis Napoleon. — Joachim Murat, Napoleons

7. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 121

1883 - Wiesbaden : Kunze
121 bedingungen zu erfüllen, namentlich Malta und das Kap zu räumen. Nach der Erneuerung des Krieges wurde Hannover durch französische Truppen besetzt 1803, gegen England durch grofsartige Seerüstungen und die Kontinentalsperre vorgegangen. Pitt trat wieder an die Spitze des Ministeriums 1804. Das Bündnis Englands mit Schweden und Rußland ist der Beginn der dritten Koalition. Frankreich verbündete sich mit Spanien, das an England den Krieg erklärt. Nach dem Beitritte Österreichs zur englisch-russischen Allianz 1805 gab Napoleon seine Angriffsabsichten gegen England auf und richtete sie gegen Österreich. Die österreichischen Armeen, mit zwei russischen Hilfsheeren als Reserve, wendeten sich gegen Bayern und gegen das Königreich Italien (Erzherzog Karl). Preußen blieb, von beiden Parteien umworben, leider neutral und büfste für diese zaudernde Schwäche sofort durch die Nichtachtung seiner Neutralität. Bernadotte, aus Hannover heranziehend, verletzte preufsisches Gebiet in dessen fränkischen Besitzungen. Bayern, Würtem-berg, Baden standen auf Frankreichs Seite. Napoleon kam der Vereinigung der Österreichischen und russischen Streitkräfte zuvor. General Mack, überrascht, ergab sich mit 25 000 Mann in Ulm. Die österreichischen Heere, auch das glücklichere italienische, ziehen sich zurück; die Franzosen erscheinen in Wien, Nov. 1805. Napoleons blutiger Sieg in der Drei-Kaiser schiacht von Austerlitz (in Mähren) entschied den ganzen Feldzug und 2. Dez. führte zum Frieden zu Prefsburg; dessen Hauptbedingungen sind: Verzicht Österreichs auf das venetianische Gebiet, das mit dem Königreiche Italien vereinigt wird; die Kurfürsten von Bayern und Würtemberg erhalten den Königstitel und ersterer u. a. Tirol, Vorarlberg, die Reichsstadt Augsburg, letzterer teilt sich mit Baden in die vorderösterreichischen Lande. Salzburg, dessen Erzbischof Würzburg von Bayern erhielt, fällt an Österreich als einzige Entschädigung. Dieser Demütigung Österreichs folgten andere Neuerungen. Die Bourbonen in Neapel wurden wegen Neutralitätsbruchs Ende Dez. 1805 abgesetzt; Joseph Napoleon wird König 1806. — Die batavische Republik kommt als Königreich Holland an Louis Napoleon. Joachim Murat,

8. Hilfsbuch für die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 107

1894 - Wiesbaden : Kunze
107 während des Kampfes zu den Verbndeten der. Am Abend zog sich Napoleon in die Stadt Leipzig zurck. Am 19. Oktober vormittags wurde diese erstrmt, der König von Sachsen ge-fangen genommen. Am Mittag zogen der König Friedrich Wil-Helm und der Kaiser Alexander unter groem Jubel in Leipzig ein. Die Franzosen ergriffen die Flucht, die durch die verfrhte Sprengung der Elsterbrcke erschwert wurde; viele, darunter der Fürst Poniatowski, Neffe des letzten polnischen Knigs, ertranken in dem Flusse. Die Schlacht bei Leipzig kostete den Verbnde-ten 47000 Mann an Toten und Verwundeten, den Franzosen 30 000 Mann und 15000 Gefangene. Blcher wurde zum Generalfeldmarschall ernannt. Napoleon zog dem Rheine zu; der bayerische General Wrede suchte ihn vergebens mit einem sterreichisch-bayerischen Heere bei Hanau (am 30. und 31. Oktober) aufzuhalten. Am 2. November ging er mit noch etwa 70000 Mann bei Mainz der den Rhein. Gro waren die Folgen der Schlacht bei Leipzig. Deutsch-land war fr Napoleon verloren, der Rheinbund sowie das Knigreich Westfalen, die Groherzogtmer Frankfurt und Berg lsten sich auf. Wrttemberg, Hessen - Darmstadt und Baden schloffen sich an die Verbndeten an. Die von den Franzosen besetzten Festungen fielen der Reihe nach, Dresden (zuerst), Stettin, Lbeck, Torgau, Danzig, Kstrin u. a. Hamburg und Magdeburg hielten sich jedoch bis zum Frieden. 140000 Franzosen wurden in den Festungen gefangen. Die von den Verbndeten wiedergewonnenen Gebiete wurden vorlufig einer Verwalwng unterstellt, die vom Reichsfreiherrn vom Stein geleitet wurde. Die ehemaligen preuischen zwischen Elbe, Weser und Rhein gelegenen Gebiete kehrten unter das preuische Szepter zurck. Holland, von Na-poleon sehr bedrckt und durch die Kontinentalsperre in seinem Handel zu Grunde gerichtet, verjagte die franzsischen Beamten und wurde von Blow durch einen Teil des Nordheeres ge-nommen. Der Prinz von Oranien kehrte von England, wohin er geflchtet war, zurck (30. Nov.) und wurde als souverner Fürst ausgerufen.

9. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 231

1903 - Wiesbaden : Behrend
231 Frstentmern ausgestattet. Ein neuer Adel entstand; es waren die Offiziere des Kaisers, meist Leute von niederer Herkunft. Fr Siege erhielten sie gewhnlich den Herzogstitel mit dem Namen des Schlachtortes. 6. Austerlitz. 1805. Aber noch war das jeegewaltige England unbesiegt. Mit seiner ganzen alles niederwerfenden Energie rstete Napoleon jetzt zum Kampfe gegen diesen gefhrlichsten Feind. Durch un-ablssige bung hatte er sein Heer zur hchsten Vollkommenheit gebracht. Gelang ihm eine Landung von Truppen in England, so war er seines Erfolges sicher. Eine solche bereitete er vor. Vierundzwanzig Stunden Herr des Kanals Herr der Welt!" das waren seine Worte. Aber die Englnder hielten mit ihren Kriegsschiffen scharfe Wacht. Auch brachten sie ein neues Bndnis mit sterreich und Rußland zustande. Daher strte eine Kriegserklrung sterreichs 1805 Napoleons Plne. Voll rger wandte er sich von England ab und gegen die sterreicher, die ihn wieder in Italien erwarteten. Aber diesmal zog er durch Deutschland gegen sie. Die sddeutschen Fürsten, durch groe Versprechungen gewonnen, schloffen sich ihm an. Bei Ulm zwang er ein sterreichisches Heer unter dem unfhigen General Mack zur Kapitulation. Zwar erhielt er bald die Nachricht, da seine Flotte von Nelson bei Trasalgar an der Kste von Sdspanien gnzlich ver-nichtet sei, und es wurde ihm dadurch klar, da er zur See England nicht mehr beikommen werde; aber sein Siegeslaus gegen sterreich wurde dadurch nicht aufgehalten. Bald war Wien in seinen Hnden. In Mhren erwartete ihn ein sterreichisch-russisches Heer. Am 2. Dezember 1805 kam es zur Dreikaiserschlacht von Austerlitz. Als der Abend der die Winterlandschaft herabsank, da war das H eer der Verbndeten gnzlich vernichtet. sterreich schlo bald darauf Frieden. Es wich ganz aus Italien und trat seine italienischen Vorlande und Tirol ab. Napoleons deutsche Verbndete teilten sich in den Raub an deutschen Lndern und wurden zum Lohn fr ihre Hilfe mit Rangerhhungen bedacht. Bayern, Wrttemberg und Sachsen wurden Knigreiche, Baden wurde Groherzogtum. 7. Der Rheinbund; Auflsung des Deutschen Reiches. Diese durch Napoleon erhobenen und andere Fürsten schloffen sich dann auf feinen Befehl 1806 zum Rh einbnnd zusammen, der in ein ewiges Bundesverhltnis" zu Frankreich trat. Seine 16 Mitglieder muten fr den Krieg Napoleon ihre Truppen zur Verfgung stellen, sonst aber sollten sie souvern (unabhngig) sein. Aus dem Deutschen Reiche traten sie aus, und so lste dieses sich in der Stille aus. Der Kaiser Franz legte die deutsche Kaiserkrone nieder, nannte sich hinfort nur Kaiser von sterreich" und nderte dabei seinen Namen Franz Ii. in Franz I. um. So endete das 1000jhrige deutsche Reich! Dem Rheinbund gegenber vereinigten sich Preußen, Hessen und zgernd Kursachsen. Letzteres lste sofort nach Preuens Fall
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