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1. Abt. 2 - S. 189

1884 - Wismar : Hinstorff
189 über Mecklenburg und seine Bewohner. Wir erfahren über die Wenden folgendes: Eigentliche Städte besaßen sie nicht, sondern sie wohnten in einzelnen Ge- höften, von wo sic sich in Kriegszeiten nach den, meistens in Sümpfen angelegten und durch hohe Wälle geschützten Burgen zurückzogen, deren es eine große An- zahl im Lande gab. Mit ihrem Ackerbau scheint es nicht sonderlich bestellt ge- wesen zu sein; der Hauptgegenstand desselben war der Flachsbau. Viehzucht, Jagd in den Wäldern, sowie Fischerei in den zahlreichen Gewässern sagten ihnen mehr zu; wo sie aber der Meeresküste nahe wohnten, waren Sceräubercien ihre Lieblings- beschäftigung. Ihre Religion bestand aus Götzendicnerci. Einige ihrer Götzen wurden ohne Bilder in heiligen Hainen verehrt; die in wirklichen Tempeln verehrten Götzenbilder waren von sehr wunderlicher Gestalt, manche mit zwei, drei oder gar noch mehr Köpfen. Einer der berühmtesten Tempel befand sich zu Rhctra, welches wahrscheinlich bei dem jetzigen Dorfe Prillwitz (zwischen Neubrandcnburg und Neu- strelitz) lag. Den Göttern zu Ehren wurden Feste gefeiert, bei welchen Rinder und Schafe, oft auch Menschen geopfert wurden, und die mit einem Gelage schlossen. Die Wenden waren ein harter Menschenschlag, vor keiner Gefahr und Be- schwerde erschreckend, dabei rauh und ungestüm, wild, roh und grausam; auf Räuberei und Krieg stand all ihr Sinnen und Denken. Ihre Kriege, die sie zur See mit den Dänen und auf dem Lande mit den Deutschen jenseits der Elbe führten, hörten fast nie auf. Dagegen wird ihre Gastfreundschaft rühmend her- vorgehoben. Niemand brauchte bei ihnen um gastliche Aufnahme zu bitten; was sie durch Ackerbau, Jagd und Fischerei erwarben, gaben sie mit vollen Händen hin. Wenn jemand durch Alter oder Krankheit zur Arbeit untüchtig wurde, so nahm sich der nächste Verwandte seiner an, daher fand man bei ihnen keinen Armen und Bettler. Die mecklenburgischen Wenden zerfielen in mehrere, zum Teil von Fürsten regierte Volksstämme, unter denen die Obotritcn im nordwestlichen und die Lcutiticr im östlichen Landesteile die angesehensten waren. Von der Burg der Obotritcn, Michilcnburg, deren Wälle unweit des Dorfes Mecklenburg, eine Meile südlich von Wismar, noch aus sumpfigen Wiesen hervorragen, ist der Name auf das ganze Land übertragen worden. Die nächsten deutschen Nachbarn der Wen- den waren die gegen Ende des 8. Jahrhunderts zum Christentum bekehrten Lachsen, welche jenseits der Elbe in Hannover und Braunschweig wohnten. Heutigen Tages wohnen die Wenden nicht mehr in Mecklenburg, nur eine große Anzahl von teilweise sehr sonderbar klingenden Ortsnamen erinnert an ihre Sprache, und in einigen südlichen Landstrichen, z. B. in der Gegend von Eldena, Lübtheen, Grabow und Neustadt, bekundet das schwarze Haar und die gelbe Haut- farbe eines Teils der Bevölkerung noch die slavische Abkunft. Uber dreihundert Jahre, von den Zeiten Karl des Großen bis zum Jahre 1160, dauerten zwischen den Wenden und den benachbarten Deutschen die Kämpfe, die mit der Besiegung und Unterwerfung der Wenden unter die Herrschaft des Sachsenherzogs Heinrich des Löwen endigten. Zahlreich sind die Versuche in diesem langen Zeitraume, die Wenden zum Christentume zu bekehren; hartnäckig war der Widerstand der Heiden. Die Art, wie damals von den Sachsen die neue Religion verbreitet wurde, war freilich keine sehr milde und liebevolle. Die „Un-

2. Abt. 2 - S. 239

1884 - Wismar : Hinstorff
239 Mitternacht. Da kamen ihrer viele in einen ungeheuren Wald. Wohl manche Tagereise zogen sie darin nach allen Richtungen um- her und konnten sein Ende doch nicht finden. Breite Flüsse durch- schnitten die Wildnis. Die meisten derselben rollten von Mittag nach Mitternacht. Auch an unermeßliche Sümpfe kamen die Wanderer, darin hauste furchtbar Gewürm, das sie erschlugen. Aus den finsteren Bergschluchten sprangen ihnen der riesige Ur und das Elentier, der Wolf und der Bär entgegen; im Kampfe mit diesen Tieren erprobten sie freudig ihre Kraft. Auf den Triften aber, die dem Sonnenlichte offen standen, weideten kleine, wilde Rosse im hohen Grase; diese fingen sie listig und gewandt, schwangen sich darauf und tummelten sie. Welche von den Einwanderern bis an die Meeresküste drangen, die fanden dort den goldglänzenden Bernstein, den die Wellen beim Nord- oder Westwind ihnen zuwarfen; welche tiefer in die Mitte des Landes hinzogen, die entdeckten reiche Salzquellen, deren Flut sie auf glühende Kohlen gossen. So gewannen sie edle Würze zum Schmause des erlegten Wildes. So rauh dies Land auch war, dem kernhaften Volke ge- fiel's. Nichts auf der Welt ging ihm über die Freiheit; in den Wäldern und Bergschluchten schien sie am besten geborgen. Und so blieben denn die einzelnen Stämme auf den weiten Länderstrecken als auf ihrem Eigentume, und jeder einzelne Hausvater bauete sich, fern von dem andern, aus gewaltigen Stämmen schlicht das Haus und umgab den Hofraum mit Pfahlwerk. Das war nun sein und der Seinigen unverletzliches Heiligtum, und er waltete nach alter Sitte darin wie ein Priester, Richter und Fürst. Groß, stark und schön waren die Deutschen in alter Zeit; Keuschheit, Einfachheit der Sitten und Freiheit erhielten den Kindern die Kernkraft der Eltern. Wie Riesen erschienen sie den Menschen des Südens. Weiß und rein war die Farbe ihrer Haut; in üppiger Fülle floß das goldgelbe Haar, der Mähne des Löwen ähnlich, bei Männern und Frauen hernieder, und ans den großen, blauen Augen blickten Mut und edler Freiheitsstolz. Die Kraft des Leibes wurde frühzeitig gestählt. Das neugeborene Kind wurde in kaltes Wasser ge- taucht, das herangewachsene durch Leibesübung abgehärtet. Der Knabe ging mit dem Vater auf die Jagd, oder er warf sich bei Sturm und Wetter in den Strom und rang mit den Wellen. Der Jüngling sprang nackt zwischen Schwertern und Lanzenspitzen einher. Ein solcher Schwerttanz war das einzige Schauspiel, woran das Volk Gefallen fand, und sein Beifall lohnte den Kecksten und Geschicktesten reichlich. (Eduard Duller.) 185. Deutsches Lied. Von allen Ländern in der Welt Doch Männer hat es, Korn und Wein Das deutsche mir am besten gefällt; Und Frauen allerwegen. Es traust von Gottes Segen. Von allen Sprachen in der Welt Es hat nicht Gold, noch Edelstein; Die deutsche mir am besten gefällt,
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