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1. Abt. 2 - S. 135

1884 - Wismar : Hinstorff
135 den Fliegen nachsetzen n. a. m. Wie sind diese 2 aus ihrem frischen, fröhlichen Lehen so plötzlich in die durchsichtige Hülle gekommen, die sie wie ein Glassarg umschliefst? — Man sagt so. Der Bernstein Mn unseren Meeren ist ein sehr dünn- flüssiges, aber schnell erhärtendes Baumharz, das einst 2in grosser Menge aus dem Baume floss, der früher am Strande der Ostsee ganze Wälder bildete. Wenn nun jene Tierlein xaus der Insektenwelt ihr munteres Leben an den Bäumen führten, so geschah es wohl oft, dass das Harz über sie herfloss und bei seinem Erhärten sie fest einschloss. Jene Wälder Mn der Urzeit wurden später 2durch mächtige Fluten des Meeres zer- brochen und begraben, und die Bernsteinstücke, welche man findet, sind Überreste von der untergegangenen Herrlichkeit. 2bei Nordwest-Stürmen wühlen die Wellen mit ungeheurer Kraft an den flachen Stellen der See den Bernstein samt den auf dem Meeresgrunde wachsenden Pflanzen, Tange genannt, los. Der Stein *aus der Tiefe bleibt in dem Kraut hängen und wird samt diesem an den Strand geschleudert. Die Bern- steinfischer spähen nach solchen Krautmassen und ziehen die- selben mit ihrem Netze, an welchem lange Stangen befestigt sind, vollends auf das Land. Gegen die Kälte des Seewassers schützen sich die Fischer durch Wasserstiefeln, Frauen und Kinder lesen den Stein aus dem Kraute. 2bei hellem, ruhigen Wetter fahren die Leute mit ihren Böten in das Meer und spähen nach dem blinkenden Stein, der auch bei grosser Tiefe der See sichtbar ist. 2 Mit eisernen Zinken heben sie ihn dann auf. Dies nennt man das Stechen des Bernsteins. Es giebt zwar wenig Ertrag, aber die schön- sten Stücke. Dagegen ist das Tauchen 1auf Bernstein sehr ergiebig. Männer, welche wasserdichte Kleidung anhaben, steigen 2 aus einem Kahne hinab auf den Meeresgrund. Durch einen Schlauch wird ihnen Luft zugeführt. So können sie mehrere Stunden in der Tiefe zubringen und am Boden die dort oft unter Steinen verborgenen Bernsteinstücke aufsuchen. Auf die genannten drei Arten wird der Bernstein 2 aus dem Meere gewonnen. Er wird aber auch 2 aus den Hügeln des Strandes gegraben und bergmännisch gewonnen. Der Bernstein wird von den Bernsteindrehern zu den ver- schiedensten Kunstsachen verarbeitet. Aus den grösseren Stücken macht man Dosen, Becher, Pfeifenspitzen, Geschmeide u. s. w., aus den kleineren Knöpfe, Korallen u. s. w. Ausser- dem gebraucht man ihn auch zum Räuchern, besonders im Morgenlande; auch bereitet man daraus einen guten Firniss, indem man ihn über Kohlenfeuer fliessend macht und mit Lein- oder Terpentinöl mischt. (Bock's Lesebuch. Für spr. Zwecke etwas geändert.)

2. Abt. 2 - S. 207

1884 - Wismar : Hinstorff
207 jedoch auch Moder. Gcröllstreifen ziehen sich quer durch das ganze Seebecken, darunter Blöcke von beträchtlicher Größe, die zur Eiszeit hier abgelagert wurden. Bei Sturm wirft die Müritz vielfach Titaneisen und Bernstein aus, doch nur selten größere Stücke des so geschätzten fossilen*) Harzes. Reich ist die Müritz an Fischen. Hechte, Barsche, Schleie, Brachsen, Plötze, Moränen, Stinte, Kaulbarsche, Aale, Zander und Welse werden mit Netzen, Reusen und Angeln gefischt. Hechte von 15 und Barsche von 1 Kilo und darüber sind keineswegs ausgestorben. Krebse wurden früher viel gefangen, sind aber leider in den letzten Jahren durch eine Krankheit, die Krebspest genannt, so gut wie ver- schwunden. Wohl sind die Zeiten längst dahin, wo man für 25 Pfennig ein schönes Gericht Fische erstand, allein es sind doch trotz der großen Nachfrage oft- mals Fische zu mäßigen Preisen zu erhandeln. Die Müritzfische erfreuen sich ihres reinen Geschmackes wegen eines ausgezeichneten Rufes, wenn gleich sicherlich nicht alle in Berlin als „Müritzfische" angepriesenen diesem See entstammen. In Waren besorgt den Fischereibetrieb gegen Zeitpacht eine Fischerzunst, die schon 1472 begründet wurde. Die Müritz wird von großen Elbkähnen (Zillen) viel durchkreuzt, die von und nach Waren und Röbel kommen, um Korn, Raps, Holz, Ziegelsteine und Kartoffeln zu bringen oder nach Berlin oder Hamburg auszuführen. Drei Dampf- schiffe vermitteln den Verkehr mit den Städten Waren, Röbel, Malchow und Plan, und eine Fahrt mit der „Grille" nach Röbel, besonders bei starkem Wind, gleicht einer Meerfahrt, ist aber dann nur seetüchtigen Personen anzuraten. Wenn aber zur Winterzeit die Müritz mit- einer haltbaren Eisdecke belegt ist, vergnügt sich jung und alt auf der weiten Fläche mit Schlittschuhlaufen. Es ist ja ein präch- tiges, den Körper stärkendes Vergnügen, wenn man auf Stahlschuhen über große Flächen, wie beschwingt, dahingleitet. Bei glatter Eisbahn werden sogar Fahrten von Waren nach Röbel unternommen, doch ist immer Vorsicht dabei geboten. Stellt sich stärkerer Frost ein, so wirft das Eis Borsten über Borsten und das Gedröhn derselben, besonders zur Abend- und Nachtzeit, gleicht dann einer starken Kanonade, dem Furchtsamen leicht Schrecken einjagend. Sehen wir die Umgebung der Müritz im ganzen an, so hat die westliche Seite fast überall trefflichen Boden. Üppige Weizenfelder umgeben die Dörfer, zahlreiche Rinderherden weiden im saftigen Grün; Gehölz ist hier nur wenig, es hat zu sehr dem Ackerbau weichen müssen. Dennoch finden sich hier zwei Punkte, die ein durchaus schönes landschaftliches Bild liefern: das Sembsiner Holz und der Steinhorn. Besonders wird der Steinhorn bei Ludorf, eine lange bewaldete Landzunge mit hohen Ufern und großen Granitblöcken, von Röbelensern und Warensern zu Wasser besucht, die hier unter dem Schatten herrlicher Buchen und Eichen Rundschau halten. Die östliche Seite der Müritz wird vielfach von Bruch und Weide umsäumt, hinter denen Sandselder mit Kiefernwäldern wechseln. Aber auch hier finden sich Fernsichten, die wohl verdienten, mehr gewürdigt zu werden. Xiv. 1. a. Übung macht den Meister. Borgen bringt Sorgen. Not bricht Eisen. Wohlgeschmack bringt Bettelsack. Gelegenheit macht Diebe. Geld regiert die Welt. Geduld überwindet alles. Das Alter muß man ehren. Eine Hand *) Fossilien — ans der Erde gegrabene unorganische Körper, z. B. Erz, Steine rc.

3. Die Heimatskunde im ersten Schuljahre oder Einführung des sechs- bis siebenjährigen Kindes in das Natur- und Menschenleben - S. 57

1868 - Wismar [u.a.] : Hinstorff
57 darauf, bis das Korn aus der Aehre, die Erbse aus der Schote rc. gefallen ist. Anmerk. Der Lehrer zeige einen Dreschflegel in Wirklichkeit, in einem Mo- delle oder in einer Abbildung vor, namentlich lasse er die Beweglichkeit des Schlä- gels aus der Art und Weise der Befestigung desselben erkennen. Die ausgedroschenen Halme heißen Stroh. Da giebt es denn nun Roggenstroh, Weizen-, Erbsen-, Gerstenstroh rc., je nach der Frucht, die darin enthalten war. Man gebraucht es auf mancherlei Weise, z. B. zum Dachdccken, Strohflechlen und namentlich zu Biehfutter und Streu. Wenn man es als Futter verwen- det, so wird cs mit einem Messer in kleine Stücke — Häcksel — geschnitten. Dieses Messer, Häckselmesser genannt, ist an einem Kasten — der Häcksellade — befestigt. (Beschreibung der Häcksel- lade und des Häckselschneidens.) Das ausgedroschene Korn wird durch Umschaufelung und auf der Staub mühle von Strohtheilchen und Staub gereinigt, dann aufgemessen und ausbewahrl. Was man nicht für sich selbst und die Seinigen davon gebraucht, verkauft man für Geld an den Kornhändler oder an solche Leute, die selbst keine Ernte gehalten haben. 1. Der Müller. Wer nun aus dem Korn Speisen bereiten will, läßt es zunächst mahlen. Das thut der Müller auf der Mühle. Eine Mühle dreht sich herum. Geschieht dies durch einen Menschen, so heißt die Mühle eine Hand mühle, thut es ein Pferd, so heißt sie Roß- müble. Wenn nennt man sie wohl Windmühle? Wasser- mühle? Dampfmühle? Man kann auf einer Mühle Kaffee mahlen, und dann nennt man sie Kaffeemühle, oder Grütze, und dann heißt sie Grützmühle, oder man kann darin Oel schlagen, und'das wäre dann eine Oel mühle. Wann heißt eine Mühle denn Papiermühle? Kornmühle? Graupenmühle? Walk- mühle? An merk. Die eine oder andere tiefer Mühlen Hot der Schüler in der Regel schon gesehen, zum wenigsten eine Kaffeemühle. Der Lehrer lasse ihn daher angeben, was er daran bemerkt hat. Eine genaue Beschreibung einer Mühle würde hier aber schlecht angebracht sein, dagegen die Einrichtung derselben sehr wohl insoweit vor- kommen dürfen, als nöthig ist, daß der Schüler eine Vorstellung davon erhält, wie das zu Mahlende durch Zerquetschen die Form bekommt, die es als Gemahlenes hat. und wie dies z. B. bei der Kaffeemühle ausnahmsweise durch das Rad, bei der Kornmühle durch Steine, bei der Oelmühle durch Schlägel geschieht. Zur bessern Veranschaulichung stelle der Lehrer vor den Augen des Schülers einige Ver- suche im Zerquetschen von Körnern an: zwei Steine und einige Roggen- oder Wei- zcnkörner dazwischen oder eine Kaffeemühle mit einigen Kaffeebohnen darin liefern das nöthige Material dazu. Was die Oelmühle betrifft, so wird einiger Rapps- samen zwischen weißes Papier gelegt und mit einem Stück Holz zerschlagen den Vorgang verdeutlichen. Dem Müller helfen bei der Arbeit der Gesell — Müllcrgeseu - und der Bursche — Müllerbursche. Mit ihnen macht er Mehl aus Roggen — Roggenmehl, aus Weizen — Weizenmehl, aus Gerste — Gerstenmehl, aus Buchweizen — Buchweizenmehl rc. Ferner Grau-
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