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wurde Friedrich 1215 Kaiser von Deutschland. Kreuzzug. Friedrich Ii. hatte fortwährend mit Oberitalien und den Päpsten zu kämpfen. Er wurde verschiedene Male in den Bann gethan. Hansa, 1241. — Der letzte Hohenstaufe, Konradin, wurde zu Neapel hingerichtet (1268). Unter den Hohenstaufen blühten Bau- und Dichtkunst. Kölner Dom, Straßburger Münster, Stephanskirche zu Wien. Das Papstthum, welchem die Hohenstaufen unterlagen, stand auf der Höhe seiner Macht. Durch Bann, Interdikt und Inquisition regierte es die Welt. —
§ 17. Mecklenburg bis seiner Bekehrung zum Christenthum.
Ueber die ältesten Bewohner Mecklenburgs wissen wir fast gar nichts. Es ist wahrscheinlich, daß einmal Lappen unser Mecklenburg als Nomaden durchzogen. Sie wurden von den Hünen, welche schon auf einer höheren Bildungsstufe standen, verdrängt. Diese aber mußten den geistig noch weiter entwickelten Germanen Platz machen. In Folge der Völkerwanderung aber wurde Mecklenburg, wahrscheinlich im 6. Jahrhundert, von den Slaven (Wenden) besetzt. Diese zerfielen in viele Stämme. In Mecklenburg wohnten die Obotriten, die Polaven, die Milzen (Lutizier) u. a. Die Wenden verehrten eine Menge von Götzen, die theils an geweihten Orten im Freien, meistens aber in Tempeln und unter Bildern angebetet wurden. Svantevit, Radegast, Siva, Probe rc. Die Wenden trieben Ackerbau, Viehzucht, Jagd, Fischfang, auch Gewerbe und Handel. Seeräubern. Ihre Kleider bereiteten sie sich selbst. Zum Schutze des Landes dienten Burgen: Schwerin, Mecklenburg, Werle, Parchim rc. Von Natur waren die Wenden roh, zornig, tapfer, grausam, listig, treulos, aber auch gastfrei. Blutrache. — Als Karl d. Gr. seine Kriege gegen die Sachsen führte, waren die Obotriten feine Bundesgenossen. Dafür fielen die Wilzen in ihr Land ein. Karl d. Gr. unterwarf die Wilzen. Bald ge-riethen auch die Obotriten in ein Abhäigigkeitsverhältnis, und nun galt Mecklenburg als ein Theil von dem Reiche Karls d. Gr. Bald wurde das Verhältnis zwischen Deutschen und Wenden ein feindseliges-, und es erhob sich ein Kampf, der mehrere Jahrhunderte dauerte. Während Ludwig der Fromme
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Oberitalien Neapel Wien Mecklenburgs Schwerin Mecklenburg Parchim Sachsen Karls
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wollte, erhoben sich die Elbherzogthümer 1848 und sagten sich von Dänemark los. Obgleich sie Beistand in Deutschland fanden, mußte Schleswig-Holstein sich doch wieder unterwerfen. Als Christian Ix. von Dänemark Schleswig einverleibte, rückten 1864 nach erfolglosen Unterhandlungen Preußen und Oesterreicher in Schleswig ein. Danewerk. Düppeler Schanzen. Uebergang nach Alseu. Dänemark wurde besiegt und mußte im Frieden zu Wien (1864) Schleswig-Holstein an Deutschland abtreten. Diese Elbherzogthümer wurden im Jahre 1866 die Ursache eines Krieges zwischen Preußen und Oesterreich. Das Emporstreben Preußens hatte nicht nur den Neid Oesterreichs, sondern auch den anderer deutscher Staaten erweckt. Der Antrag Oesterreichs beim deutschen Bunde, das Bundesheer gegen Preußen mobil zu machen, wurde angenommen. Sachsen, Hannover, Hessen, Baiern, Würtemberg, Baden standen auf Oesterreichs, einige norddeutsche Staaten, sowie das Königreich Italien, auf Preußens Seite. Kurhessen, Sachsen und Hannover wurden bald in Besitz genommen. Gegen die in Böhmen unter Benedek stehenden Oesterreicher rückten drei Armeen vor (Prinz Friedrich Karl, der Kronprinz, General Steinmetz). Münchengrätz, Gitschin, Nachod, Skalitz. Nachdem die österreichische Armee auch die entscheidende Schlacht bei Königgrätz (3. Juli) verloren hatte,, wurde der Prager Frieden geschlossen, in welchem Preußen die Elbherzogthümer erhielt und Oesterreich die Auflösung des deutschen Bundes anerkannte. Außerdem erwarb Preußen Lauenburg, Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt. Norddeutscher Bund.
§ 41. Der deulsch-franmsche Krieg.
Frankreich war eifersüchtig auf Preußen. Es suchte eine Gelegenheit, Deutschlands Einigung zu verhindern, Preußens Macht zu beschränken und die französischen Grenzen bis an den Rhein auszudehnen. Der Prinz Leopold von Hohenzollern wurde von den Spaniern aufgefordert, ihren Thron zu besteigen. Der Prinz, ein Verwandter des Königs Wilhelm I. von Preußen, schlug die Krone aus. Frankreich forderte jetzt vom Könige von Preußen, zu erklären, daß nie ein Hohenzoller den spanischen Thron besteigen solle. Als der König diese übermüthige Forderung zurückwies, erklärte Frankreich am 19. Juli 1870 Preußen den Krieg. Ganz Deutschland, auch die süd-
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Extrahierte Personennamen: Christian_Ix Dänemark_Schleswig Benedek Friedrich_Karl Friedrich Karl Leopold_von_Hohenzollern Leopold Wilhelm_I.
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Schleswig-Holstein Schleswig Alseu Wien Schleswig-Holstein Deutschland Oesterreich Oesterreichs Sachsen Hannover Hessen Baiern Würtemberg Baden Oesterreichs Italien Kurhessen Sachsen Hannover Oesterreich Lauenburg Hannover Kurhessen Nassau Frankfurt Frankreich Deutschlands Rhein Frankreich Frankreich Deutschland
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Elba im Mittelmeere begeben, dìe ihm zum Eigentum angewiesen
wurde, und Frankreich erhielt einen andern König.
2. Nach dem Sturze Napoleons war es die nächste Aufgabe
der verbündeten Fürsten, die Verteilung der wieder eroberten Länder
festzustellen. Sie veranstalteten zu diesem Zwecke eine Versammlung
(Kongreß) in Wien. Es verging viele Zeit, ohne daß man sich
einigen konnte. Ja, es drohte sogar aus den Beratungen neuer
Zwiespalt und Kampf hervorzugehen. Das erfuhr der Verbannte
auf der Insel Elba, und er erfuhr weiter, daß die Franzosen ihren
neuen König nicht liebten. Da faßte er einen kühnen Entschluß.
Mit einem Häuflein seiner alten Soldaten verließ er plötzlich sein
Elba und landete an Frankreichs Küste. Jubelnd wurde er aufge-
nommen, und in kurzem hielt er triumphirend seinen Einzug in Paris,
während der neue König eiligst aus dem Lande floh. — Die Kunde
von diesen Ereignissen stellte die Einigkeit unter den in Wien ver-
sammelten Fürsten rasch wieder her. Sie erklärten Napoleon als
„Feind und Störer der Ruhe der Welt" in die Acht und rüsteten
sich unverzüglich zu neuem Kampfe. Anfangs mußte der greise
Blücher der großen Übermacht (bei dem belgischen Dorfe Ligny*)
weichen, als aber einige Tage darnach die verbündeten Heere sich
vereinigt hatten, kam es am 18. Juni 1815 beim Dorfe Waterloo**),
in der Nähe von Brüsiel, zu einer großen Schlacht. Vergeblich ist
der Widerstand der Franzosen; das Heer wirft sich in die wildeste
Flucht. Kaum entrinnt Napoleon den Händen der Sieger; seinen
Reisewagen und andere Habseligkeiten zurücklassend, kommt er als
Flüchtling nach Paris; sein Heer ist vernichtet.
Die siegreichen Heere der Verbündeten zogen bald zum zweiten-
mal in Paris ein, und Napoleon wurde von neuem — diesmal
sicherer — abgesetzt. Die Verbündeten schickten ihn in die Ver-
bannung nach der einsamen Felseninsel St. Helena mitten im
Atlantischen Ocean. Dort lebte er, 800 Meilen von Frankreich ent-
fernt, umgeben von wenigen Getreuen, noch fünf Jahre. — Alle
Eroberungen, die Frankreich seit dem Ausbruche der großen Revolution
gemacht hatte, mußte es herausgeben. Östreich und Preußen wurden
in ihrer früheren Größe wieder hergestellt; dazu erhielt Preußen die
Hälfte des Königreichs Sachsen und die schöne Rheinprovinz. Das
deutsche Kaisertum dagegen wurde nicht wieder aufgerichtet;
an die Stelle des alten Reichs trat der Deutsche Bund, zu welchem
sich alle deutschen Staaten vereinigten. (Keck Lesebuch. Gekürzt.)
260. Gottes Mauer.
1. Drauß vor Schleswig an der Pforte Dänen ziehen ab zur Nacht;
Wohnen armer Leute viel.
Ach, des Feindes wilder Horde
Werden sie das erste Ziel.
Russen, Schweden sind verbündet,
Brechen her mit wilder Macht.
Waffenstillstand ist gekündet;
Drauß vor Schleswig, weit vor allen,
Liegt ein Hüttlein ausgesetzt.
*) Sprich: Linji.
**) Belle-Alliance — sprich aus: Bcllalljangs.
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleon Napoleon Napoleon Helena
Extrahierte Ortsnamen: Elba Frankreich Napoleons Wien Elba Elba Frankreichs Paris Wien Paris Paris Atlantischen_Ocean Frankreich Frankreich Sachsen Rheinprovinz Gottes Schweden
346
7. Alles schweigt, nur hin und wieder fällt ein Tropfen
vom Gestein,
Bis der grosse Morgen plötzlich bricht mit Feuersglut herein;
8. Bis der Adler stolzen Fluges um des Berges Gipfel
zieht,
Dass vor seines Fittichs Rauschen dort der Rabenschwarm ent-
flieht.
9. Aber dann wie ferner Donner rollt es durch den Berg
herauf,
Und der Kaiser greift zum Schwerte, und die Ritter wachen auf.
10. Laut in seinen Angeln tönend, springet auf das eh’rne
Thor,
Barbarossa mit den Seinen steigt im Waffenschmuck empor.
11. Auf dem Helm trägt er die Krone und den Sieg in
seiner Hand,
Schwerter blitzen, Harfen klingen, wo er schreitet durch das
Land.
12. Und dem alten Kaiser beugen sich die Völker allzu-
gleich,
Und aufs neu zu Aachen gründet er das heil’ge „Deutsche
Reich".
(Emanuel G-eibel.)
263. Der dänische und der östreichische Krieg. 1864 und 1866.
Der dänische König regierte gleichzeitig mit seinem dänischen Staate die
Elbherzogtümer: Schleswig, Holstein und Lauenburg; aber im übrigen bil-
deten sie selbständige Herzogtümer für sich mit eigenen Gesetzen, Holstein und
Lauenburg gehörten sogar zum deutschen Bunde. Deshalb durfte Dänemark mit
diesen Ländern auch durchaus nicht eigenmächtig verfahren. Die Dänen aber übten
je länger, desto stärker auf die Herzogtümer einen Druck aus, der dem Volke ganz
und gar zuwider war; namentlich hausten sie in Schleswig sehr eigenmächtig, wo
sie durch Einführung dänischer Pastoren, Lehrer und Richter alles aufboten, um
die deutsche Sprache auszurotten. Genug, der König (Christian Ix.) wollte die
deutschen Herzogtümer ganz dänisch machen; Schleswig hatte er bereits dem däni-
schen Staate völlig einverleibt. Dieser Ungerechtigkeit konnte der ritterliche Preußen-
könig, Wilhelm 1., nicht stillschweigend zusehen, zumal er ausgesprochen hatte, daß
mit seinem Willen keinen Fußbreit deutscher Erde vom Vaterlande losgerissen wer-
den solle. Deshalb verband er sich mit dem Kaiser von Östreich, und beide
rüsteten ihre Heere, um die Herzogtümer in ihren Rechten zu schützen. Es war
am 1. Februar 1864, als die verbündeten Preußen und Östreicher die Eider über-
schritten. Wenn auch die Dänen hinter sicheren Schanzen und Wällen (den Dane-
werken) saßen, so mußten sie dieselben doch bald räumen und in die Düppler
Schanzen, sowie in die Festung Friederieia fliehen. Auch letztere räumten sie,
als die Düppler Schanzen von den Preußen am 18. April desselben Jahres er-
stürmt worden waren. Durch den kühnen Übergang der Preußen über
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Extrahierte Personennamen: Barbarossa Emanuel_G-eibel. Christian_Ix. Wilhelm
189
über Mecklenburg und seine Bewohner. Wir erfahren über die Wenden
folgendes:
Eigentliche Städte besaßen sie nicht, sondern sie wohnten in einzelnen Ge-
höften, von wo sic sich in Kriegszeiten nach den, meistens in Sümpfen angelegten
und durch hohe Wälle geschützten Burgen zurückzogen, deren es eine große An-
zahl im Lande gab. Mit ihrem Ackerbau scheint es nicht sonderlich bestellt ge-
wesen zu sein; der Hauptgegenstand desselben war der Flachsbau. Viehzucht, Jagd
in den Wäldern, sowie Fischerei in den zahlreichen Gewässern sagten ihnen mehr
zu; wo sie aber der Meeresküste nahe wohnten, waren Sceräubercien ihre Lieblings-
beschäftigung.
Ihre Religion bestand aus Götzendicnerci. Einige ihrer Götzen wurden
ohne Bilder in heiligen Hainen verehrt; die in wirklichen Tempeln verehrten
Götzenbilder waren von sehr wunderlicher Gestalt, manche mit zwei, drei oder gar
noch mehr Köpfen. Einer der berühmtesten Tempel befand sich zu Rhctra, welches
wahrscheinlich bei dem jetzigen Dorfe Prillwitz (zwischen Neubrandcnburg und Neu-
strelitz) lag. Den Göttern zu Ehren wurden Feste gefeiert, bei welchen Rinder
und Schafe, oft auch Menschen geopfert wurden, und die mit einem Gelage schlossen.
Die Wenden waren ein harter Menschenschlag, vor keiner Gefahr und Be-
schwerde erschreckend, dabei rauh und ungestüm, wild, roh und grausam; auf
Räuberei und Krieg stand all ihr Sinnen und Denken. Ihre Kriege, die sie zur
See mit den Dänen und auf dem Lande mit den Deutschen jenseits der Elbe
führten, hörten fast nie auf. Dagegen wird ihre Gastfreundschaft rühmend her-
vorgehoben. Niemand brauchte bei ihnen um gastliche Aufnahme zu bitten; was
sie durch Ackerbau, Jagd und Fischerei erwarben, gaben sie mit vollen Händen hin.
Wenn jemand durch Alter oder Krankheit zur Arbeit untüchtig wurde, so nahm
sich der nächste Verwandte seiner an, daher fand man bei ihnen keinen Armen
und Bettler.
Die mecklenburgischen Wenden zerfielen in mehrere, zum Teil von Fürsten
regierte Volksstämme, unter denen die Obotritcn im nordwestlichen und die
Lcutiticr im östlichen Landesteile die angesehensten waren. Von der Burg der
Obotritcn, Michilcnburg, deren Wälle unweit des Dorfes Mecklenburg, eine Meile
südlich von Wismar, noch aus sumpfigen Wiesen hervorragen, ist der Name auf
das ganze Land übertragen worden. Die nächsten deutschen Nachbarn der Wen-
den waren die gegen Ende des 8. Jahrhunderts zum Christentum bekehrten
Lachsen, welche jenseits der Elbe in Hannover und Braunschweig wohnten.
Heutigen Tages wohnen die Wenden nicht mehr in Mecklenburg, nur eine
große Anzahl von teilweise sehr sonderbar klingenden Ortsnamen erinnert an ihre
Sprache, und in einigen südlichen Landstrichen, z. B. in der Gegend von Eldena,
Lübtheen, Grabow und Neustadt, bekundet das schwarze Haar und die gelbe Haut-
farbe eines Teils der Bevölkerung noch die slavische Abkunft.
Uber dreihundert Jahre, von den Zeiten Karl des Großen bis zum Jahre
1160, dauerten zwischen den Wenden und den benachbarten Deutschen die Kämpfe,
die mit der Besiegung und Unterwerfung der Wenden unter die Herrschaft des
Sachsenherzogs Heinrich des Löwen endigten. Zahlreich sind die Versuche in
diesem langen Zeitraume, die Wenden zum Christentume zu bekehren; hartnäckig
war der Widerstand der Heiden. Die Art, wie damals von den Sachsen die neue
Religion verbreitet wurde, war freilich keine sehr milde und liebevolle. Die „Un-
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239
Mitternacht. Da kamen ihrer viele in einen ungeheuren Wald.
Wohl manche Tagereise zogen sie darin nach allen Richtungen um-
her und konnten sein Ende doch nicht finden. Breite Flüsse durch-
schnitten die Wildnis. Die meisten derselben rollten von Mittag nach
Mitternacht. Auch an unermeßliche Sümpfe kamen die Wanderer,
darin hauste furchtbar Gewürm, das sie erschlugen. Aus den finsteren
Bergschluchten sprangen ihnen der riesige Ur und das Elentier, der
Wolf und der Bär entgegen; im Kampfe mit diesen Tieren erprobten
sie freudig ihre Kraft. Auf den Triften aber, die dem Sonnenlichte
offen standen, weideten kleine, wilde Rosse im hohen Grase; diese
fingen sie listig und gewandt, schwangen sich darauf und tummelten
sie. Welche von den Einwanderern bis an die Meeresküste drangen,
die fanden dort den goldglänzenden Bernstein, den die Wellen beim
Nord- oder Westwind ihnen zuwarfen; welche tiefer in die Mitte des
Landes hinzogen, die entdeckten reiche Salzquellen, deren Flut sie auf
glühende Kohlen gossen.
So gewannen sie edle Würze zum Schmause des erlegten
Wildes. So rauh dies Land auch war, dem kernhaften Volke ge-
fiel's. Nichts auf der Welt ging ihm über die Freiheit; in den
Wäldern und Bergschluchten schien sie am besten geborgen. Und so
blieben denn die einzelnen Stämme auf den weiten Länderstrecken als
auf ihrem Eigentume, und jeder einzelne Hausvater bauete sich, fern
von dem andern, aus gewaltigen Stämmen schlicht das Haus und
umgab den Hofraum mit Pfahlwerk. Das war nun sein und der
Seinigen unverletzliches Heiligtum, und er waltete nach alter Sitte
darin wie ein Priester, Richter und Fürst.
Groß, stark und schön waren die Deutschen in alter Zeit;
Keuschheit, Einfachheit der Sitten und Freiheit erhielten den Kindern
die Kernkraft der Eltern. Wie Riesen erschienen sie den Menschen
des Südens. Weiß und rein war die Farbe ihrer Haut; in üppiger
Fülle floß das goldgelbe Haar, der Mähne des Löwen ähnlich, bei
Männern und Frauen hernieder, und ans den großen, blauen Augen
blickten Mut und edler Freiheitsstolz. Die Kraft des Leibes wurde
frühzeitig gestählt. Das neugeborene Kind wurde in kaltes Wasser ge-
taucht, das herangewachsene durch Leibesübung abgehärtet. Der
Knabe ging mit dem Vater auf die Jagd, oder er warf sich bei
Sturm und Wetter in den Strom und rang mit den Wellen. Der
Jüngling sprang nackt zwischen Schwertern und Lanzenspitzen einher.
Ein solcher Schwerttanz war das einzige Schauspiel, woran das Volk
Gefallen fand, und sein Beifall lohnte den Kecksten und Geschicktesten
reichlich. (Eduard Duller.)
185. Deutsches Lied.
Von allen Ländern in der Welt Doch Männer hat es, Korn und Wein
Das deutsche mir am besten gefällt; Und Frauen allerwegen.
Es traust von Gottes Segen. Von allen Sprachen in der Welt
Es hat nicht Gold, noch Edelstein; Die deutsche mir am besten gefällt,
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Die alten Deutschen.
1. Das alte Deutschland. Um die Zeit, da Christus ge-boren wurde, war Deutschland noch ein rauhes, unwirtliches Land. Groe Eichen-, Buchen- und Tannenwlder bedeckten das Erdreich, und wo jetzt die Sonne auf ppige Fruchtfelder scheint, wehte damals rauhe, kalte Lust. Das Land war sumpfig und moorig, denn die warmen Sonnenstrahlen, die es sonst ausgetrocknet htten, wurden durch die gewaltige:: Baumkronen zurckgehalten. Fruchtbares Acker< land gab es wenig, und edle Obstarten konnten nicht gedeihen. Im Dickicht der Wlder lebten wilde Tiere: Wlfe und Bren, Eber. Elen-tiere und riesige Auerochsen. Städte gab es nirgends im Lande, denn ein enges Zusammenleben dnkte das Volk zu beschwerlich. Es lebte in Drfern oder auf einzelnen Hfen. Htten aus Holz und Lehm, mit Rohr und Schilf gedeckt, dienten ihnen zur Wohnung.
2. Die alten Deutschen. Die alten Deutschen waren ein herrlicher Menschenschlag. Gro und kraftvoll war ihr Krper, breit ihre Brust, ihre Augen blau, ihr herabwallende Haar goldgelb. Als die kriegsgewaltigen Rmer sie zuerst erblickten, setzte ihre stolze Haltung, ihr khner Blick, ihr lauter Schlachtenruf sie in Erstaunen und Schrecken. Sie nannten sie Germanen, d. h. tobende Kriegsleute oder Wehrmnner. Und wahrlich, die Deutschen verdienten diesen Namen. Krieg war ihre liebste Beschftigung. Von Jugend auf bten sie sich im Gebrauch der Waffen. Im Kampfe mit den wilden Tieren ihrer Wlder erprobten sie ihre Kraft, und khnen Mntes verfolgten und erlegten sie den wilden Eber, den Br und Auerochsen. Die Felle des erlegten Wildes dienten ihnen zur _ Kleidung. Ihr schnster Schmuck waren ihre Waffen. Es war eines ihrer schnsten Feste, wenn der Jngling vor einberufener Versammlung fr wehrhaft erklrt und vom Anfhrer mit Schild und Lanze geschmckt wurde. Von nun an war er un-zertrennlich mit seinen Waffen verbunden. Er trug sie nicht nur im Kriege, sondern bewaffnet erschien er auch in der Gemeinde und beim frhlichen Festgelage.
3. Das Kriegswesen der Deutschen. Gab es Krieg, so wurden alle wehrfhigen Männer zum Kampfe einberufen. Man nannte dies den Heerbann. Der tapferste Held unter ihnen wurde
1
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Extrahierte Personennamen: Christus
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Drfern
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dem König vornehmlich zwei Männer als Ratgeber und Gehilfen zur Seite, die Minister Bismarck und Roon. Letzterer war Kriegs-minister. Ihm lag die Ausbildung des Heerwesens besonders ob, und er hat sich durch die treffliche Durchfhrung seiner Aufgabe groe Verdienste erworben. Otto von Bismarck aber war seit 1862 Ministerprsident. Er leitete mit groem Geschick die Staats-Verwaltung. Mit Erfolg bekmpfte er die inneren Feinde, d!e ihm und dem Könige bei der Neugestaltung des Heeres entgegentraten. Und als dann Kriegsgefahren und Kriegsnot auch von auen drohten, verstand er mit so fester Hand das Ruder des Staatsschiffes zu führen, da das Vaterland aus allen Wirren mit neuen Ehren her-vorging. Seine treuen Dienste sind ihm gelohnt worden. Er wurde von seinem dankbaren Könige in den Frstenstand erhoben. Seit einigen Jahren ist dieser groe Staatsmann in den Ruhestand getreten, um die letzten Tage seines Lebens in Frieden beschlieen zu knnen. Er wohnt auf seinem Lieblingssitz Friedrichsruh, nicht weit von Hamburg. Als er hier am 1. April 1895 seinen 80. Geburtstag feierte, nahm ganz Deutschland den innigsten Anteil daran.
25. Die ersten U?affenproben des preuischen Heeres unter König Wilhelm I.
1. Der dnische Krie g 18 64. Das von König Wilhelm neu umgestaltete Heer sollte sich bald als kampfesfhig und kampfes-tchtig erweisen, denn pltzlich brach Krieg auf Krieg der Preußen herein. Der erste Kampf ging gegen die Dnen. Diese hatten gegen alles Recht die deutsche Provinz Schleswig-Holstein sehr bedrckt und schlielich selbst Besitz davon genommen. Einen solchen Gewaltschritt durfte Deutschland nicht ungestraft lassen. König Wilhelm verband sich deshalb mit dem Kaiser von sterreich, und beide Fürsten zogen nun mit dem vereinigten Heere gegen die Dnen. Schlag aus Schlag wurden diese zurckgeworfen und endlich auf der Insel Alsen vollstndig besiegt. Sie baten um Frieden und gaben Schleswig-Holstein an den König von Preußen und den Kaiser von sterreich zurck. Die Trefflichkeit des preuischen Heeres hatte sich prchtig bewhrt, seine Neugestaltung durch König Wilhelm hatte die Feuerprobe bestanden.
2. Der deutsche Krieg 1 8 66. Doch bald sollte Preußen eiuen zweiten, gefhrlicheren Kampf zu besteheu haben. sterreich, das vor zwei Jahren brderlich die Hand zum Bunde gereicht hatte, strebte jetzt darnach, ganz Deutschland zu beherrschen. Auch Preußen sollte ihm gehorchen. Mit Migunst sah es die geordnete preuische Staatsverfassung, das geregelte Heerwesen. Jeder Schritt von Preußen wurde bewacht. Es sollte nicht empor kommen, vor allem sollte es
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Extrahierte Personennamen: Bismarck Roon Otto Bismarck Friedrichsruh Wilhelm_I. Wilhelm Wilhelm König_Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Deutschland Deutschland Schleswig-Holstein Deutschland
\. Das ianb und seine Bewohner.
Ans Vaterland, ans teure schlie dich an.
Das halte fest mit deinem ganzen Herzen."
Schiller.
1. Das Land Mecklenburg grenzt im Norden an die Ostsee, im Osten an Pommern und Brandenburg, im Sden an Branden-brg und Hannover, im Westen an Lauenburg und das Lbecksche Gebiet.
Zm Zeit unserer Vorfahren war Mecklenburg ein rauhes, un-wirtliches Land. Groe Eichen-, Buchen- und Tannenwlder bedeckten dasselbe, m denen der Reisende oft tagelang umherirren mute, und wilde Tier?, wie Auerochse, Elentier, Br, Wolf, Luchs und Auerhahn trieben darin ihr Wesen. Rauhe und kalte Lust lagerte auf dem Lande. Denn die groen Urwlder verhinderten das Durchdringen der Sonnenstrahlen und machten ein Abtrocknen des Landes un-mglich. Die Flsse und Seen waren wasserreicher als jetzt und wimmelten von munteren, silberblanken Fischen. Groe, undurchdringliche Smpfe und Morste durchzogen oft meilenweit die Ebene und boten mit ihrem mannshohen Schilf einen sicheren Schlupf-Winkel fr Menschen und Tiere. Fruchtbaren Boden zum Ackerbau gab es wenig.
2. Die Bewohner dieses Landes waren Wenden und wohnten in Stmmen neben einander. Die wichtigsten sind:
a) Die Obotriten. Sie bewohnten das nordwestliche, Mecklenburg vom Dassower Binnensee bis Krpelin und breiteten sich im Sden bis zur Sude und Warnow aus. Ihre Hauptorte waren die Feste Michilenbrg, das heutige Mecklenburg, eine Stunde sdlich von Wismar gelegen. Von dieser Burg hat spter das ganze Land seinen Namen erhalten. Ferner die Burgen Zu er in (Schwerin), Dobin, zwischen der Nordspitze des Schweriner Sees und dem Dpe-See, die Burg Jlow, eine Stunde sdlich von Neu-Buckow, und Kussin, an Stelle des heutigen Neu-Kloster.
b) Die Milzen. Sie grenzten im Osten an die Obotriten und bewohnten die weiten, sumpsreichen Gebiete der Recknitz, Trebel, Peene und Tollense. In ihrem Lande lagen die Burgen Werk bei Wiek, Butissin (Btzow), Rostock, Kissin n. a. m.
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Extrahierte Personennamen: Schiller Wolf Neu-Buckow
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c) Die Murizzer. Sie wohnten um die Mntz herum und sammelten sich im Kriege um ihre Burgen Malchow, Rbel und Veperow (Vipperow).
d) Die Warnaber, zu beiden Seiten der Elbe. Ihre Burgen waren Parchim und Grabow.
3. Lebensweise und Sitten. Die liebste Beschftigung der Wenden war Jagd, Viehzucht, Fischsang und Krieg. Ackerbau betrieben sie nur so viel, als gerade zum Leben ntig war. Auf den Huserbau verwandten sie wenig Flei. Ihre Htten bestanden ans Flechtwerk oder geklehmten Wnden, der denen eine schrge Deckf von Busch und Schilf ruhte. Städte und Drfer in unserem Sinne hatten sie nicht, wohl aber viele Burgen. Um diese herum siedelten sich die Leute an. Wenn der Feind kam, zog die kriegerische Mannschaft in die Bnrg, Frauen, Greise und Kinder flchteten mit der wenigen Habe in den Wald und in die Smpfe. Die Htten wurden entweder zerstrt oder dem Feinde berlassen. So konnte es kommen, da an einem Tage eine ganze Ortschaft vom Erdboden verschwand, um vielleicht am andern Tage wieder an derselben Stelle zu entstehen.
Die Wenden galten als gutmtige, harmlose Menschen, die Freunden und Reisenden willig und gerne Gastfreundschaft gemhrten. Alles, was fte durch Ackerbau, Krieg und Fischfang erworben hatten, wurde fr den Gast herbeigebracht. Ja nicht selten bestahlen sie den Nachbar, um den Gast zu bewirten. Daneben waren sie in hohem Grade tapfer und freiheitsliebend. Drangen Fiinde in ihr Land, so konnten sie in furchtbare Wut geraten, und ohne Erbarmen wurden diejenigen gettet, die sie in ihren Sitten und Gebruchen stren wollten. Besondere Frsorge trugen sie fr ihre Eltern. Wurden diese alt, so wurde in der liebevollsten Weise fr sie gesorgt, Arme und Bettler fand man nicht im Wendenlande.
4. Religion. Die Religion unserer Vorfahren war ein Gtzendienst. Auer einer Menge Hausgtter verehrten sie noch viele andere Gottheiten. Dazu gehrten Belbog, der weie oder gute, und Czernebog, der bse Gott. Ferner standen noch in besonderem Ansehen Siewa, die Gttin der Fruchtbarkeit, sowie Goderak, Rade gast und Swante-Vit. Alle diese Gottheiten wurden in Wldern und Fluren unter heiligen Bumen verehrt und brachte man ihnen daselbst Opfer. Selbst Menschen wurden ihnen geopfert und hierzu die gefangenen Feinde benutzt. Den einigen wahren Gott kannten sie nicht, und von Gottes Wort war bei ihnen nicht die Rede.
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