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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mecklenburgischen Volksschulen - S. 10

1876 - Wismar [u.a.] : Hinstorff
- 10 - starb Ludwig d. Fr. auf einer Rheininfel. — Jetzt entbrannte unter feinen Söhnen ein heftiger Krieg. 843 schlossen sie Frieden zu Verdun und theilten sich die Länder ihres Vaters so, daß Lothar Italien und Lothringen, Karl Frankreich und Ludwig Deutschland besam. So wurde Deutschland ein selbstständiges Reich. § 10. Muhamed. Arabien ist voller Gebirge, Wüsten und Steppen, aber der südwestliche Theil reich an herrlichen Produkten: Aloe, Myrrhe, Weihrauch, Kaffee, Zucker, Reis, Baumwolle; Karneole, edle Pferde rc. In mehrere Stämme getheilt, trieben einige Araber Handel, die Mehrzahl aber führte ein Hirtenleben (Beduinen). Sie find begabt für Poesie, gastfrei, lieben die Freiheit und Selbstständigkeit, sind stark und tapfer, allen Gefahren und Beschwerden ihres Landes trotzend. Ihre Religion war der Sterndienst. Kaaba. Muhamed, dessen Vater Abdallah früh und in Armuth starb, wurde von feinem Onkel Abu-Taleb erzogen. Er war geistig begabt und körperlich schön. Nachdem er als Kaufmann viele Reifen gemacht und eine reiche Frau (Kadidfcha) geheirathet hatte, zog er sich in die Einsamkeit zurück und sann über den Plan nach, seinem Volke eine neue Religion zu geben. Aus seinen Offenbarungen, die er von Gott gehabt zu haben behauptete, hat sich der Islam entwickelt. Koran. Der erste Satz desselben heißt: Es giebt keinen Gott als Allah und Muhamed ist sein Prophet. Die Moslemin glauben an ein Leben nach dem Tode, an ein unabänderliches Schicksal und geben viel auf Fasten, Gebete und Almofen. Der Genuß von Wein und Schweinefleisch ist verboten, die Vielweiberei erlaubt. Als Muhamed mit dieser neuen Religion hervortrat, fand er bei feinen Verwandten und einigen anderen Glauben, die meisten aber verlachten ihn. In Gefahr, ermordet zu werden, floh Muhamed 622 nach Medina. Von dieser Flucht (Hedschra) an zählen die Muhaineöaner ihre Jahre. Von Medina aus zog Muhamed feinen Feinden an der Spitze eines Heeres entgegen, fein Anhang wuchs, Mekka fiel und bald war Arabien unterworfen. Er starb in Medina. Nach feinern Grabe wird ge-wallfahrtet. Mnhameds Nachfolger waren die Kalifen. Sie breiteten ihre Herrschaft über viele Länder Asiens und Afrikas

2. Erdkunde - S. 29

1911 - Bamberg : Buchner
29 wichtige Erwerbsquellen. Es wird aber mehr Baumwolle als Wolle in großen Fabriken verarbeitet. Kulmbach hat bedeutende Brauereien. In Schwein- furt werden Farben bereitet. Würzburg hat Tabak- und Cigarren- fabriken, Maschinen werk statten und große Bierbrauereien. Aschaffenburg stellt namentlich viel Buntpapier her. Ju Nürnberg macht man Metallwaren, Blattgold, Spielwaren und Bleistifte und siedet Bier. Fürth hat als wichtigstes Gewerbe die Bereitung des Spiegelglases; daneben blüht die Metallschlägerei. Er- langen besitzt bedeutende Brauereien und Spinnereien. Ansbach liefert B a u m w o l l w a r en, Schwabach Nadeln, Hof (im Elbegebiete) Baumwollen st off e. Der Fränkische Jura (s. S. 20). 4. Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr, Verkehrswesen. Zwischen den einzelnen Gebieten der Landschaft findet infolge der ver- schiedenen Erwerbsarten ein reger Austausch der Erzeugnisse statt; außerdem bedingt die starke Gewerbtätigkeit einen großen Handel mit anderen Ländern. Eingeführt werden vornehmlich: Steinkohlen, Baumwolle, Metalle, Zucker, Kaffee und andere Kolonialwaren. Zur Ausfuhr gelangen: Obst, Gemüse, Wein; Hopfen, Holz; Bier; Baumwoll- und Wollwaren, Maschinen, Spiegel, Spielwaren und Bleistifte. Nürnberg ist der erste Handelsplatz des Gebietes; sehr wichtig sind auch Bamberg und Würz bürg. Die Landschaft hat deu Main und den Ludwigskanal zum billigen Warenversand auf dem Wasser. Der 170 km lange Ludwigskanal verbindet mittels der Altmühl, der Regnitz und des Maines die Donau mit dem Rheine und so die Nordsee mit dem Schwarzen Meere. Für das Eisenbahnnetz ist Nürnberg der wichtigste Knotenpunkt Bon hier aus führen Schieuengeleise nach: Amberg, Bayreuth, Bam- berg, Würzburg, Ansbach, Angsburg, Müucheu, Negensburg und Cham. Von Hof nach Ascha ffenburg läuft die Bahn meist im Maiutale und berührt darin alle wichtigen Orte. Anschlußlinien nach: Sachsen, Thüringen, Preußen, Hessen, Baden und Württemberg vervollständigen das vielverzweigte Eisenbahnnetz. Dem großen Handel sind noch zahlreiche Telegraphen- und Tele- Phonleitungen zur Verfügung gestellt, auch bestehen sehr gute Straßen. b. Unte rrichts anstalte n. Universitätsstädte sind: Erlangen und Würzburg. Ju Aschaffeuburg befindet sich eine Forstlehranstalt, in Würzburg eine Musikschule. Außerdem bestehen zahlreiche Gymnasien, Realschulen und Fachschulen.

3. Erdkunde - S. 91

1911 - Bamberg : Buchner
91 betriebenen Viehzucht in den Pampas des südlichen Brasiliens. Riodejaneiro^) (Schansru), Hauptstadt, die zweite Stadt Süd-Amerikas (800000 Einw.). Bahi a (St. Salvado r), große Handelsstadt (250000 Einw.), Pernam. bnko, die östliche Stadt (190000 Einw.); von hier wird vorzugsweise Färb- holz (Brasilholz) ausgeführt; außerdem Zucker und Baumwolle. 11. Guayana, mit reichem Plantagenbau. sumpfig, heiß und ungesund. Es ist der einzige Teil Südamerikas, in dem die Europäer- Besitzungen haben; deu Franzosen gehört Cayeuue, den Holländern gehört Surinam, (Hauptstadt Paramaribo) und den Briten Damerära (Hauptstadt George'town). Xi. Australien (Südland). 9 Mill. qkm; 7 Mill. Einw. A. Man unterscheidet bei diesem Erdteile das Festland und die im Großen Ozean befindlichen Inseln, Ozeanien genannt. Der Kontinent Australien oder Neu Holland ist vom Indischen und Großen Ozean nmgeben. Das Innere besteht größtenteils aus ödeu, wasserarmen Tiefebeueu. Zwischen der Insel Nen-Gninea und Nenhollaud ist die Torresstraße. — Höhere Gebirge fiudeu sich nur auf der Ost- und Südostküste; die Blauen Berge und die Australalpeu (2 200 in hoch). — Es gibt nur eiuen großen Strom, den Murray (Mörreh), in der Länge des Rheines; er müudet im S. — Das Klima ist mild und gesund. — Die Einwohner sind teils Malaien und Papuas, teils Europäer, besonders Engländer. — Außerordentlicher Reichtum au Gold und Steinkohlen. Die Schafzucht hat sich zu hoher Blüte entwickelt. Eigen- tümlich sind dem Erdteile: das Känguru und das Schnabeltier. Zu den H anptanssuhrartikelu gehört der zerschnittene und ge- trocknete Kern der Kokosnuß, die Kopra, aus der verschiedene Öle und Seifen verfertigt werden, während man den Rest als Viehfutter benützt. Sonst verschifft man: Baumwolle, Zucker, Kaffee, Guano, Perlen lind Perlschalen, Kokos- und audere Faseru, Ambra, Korallen, Wachs, Honig und Nutzhölzer.—Ein Hauptnahrungsmittel der Eingeborenen bildet die Frucht des Brotfruchtbaumes. Drei solche Bäume reichen für deu Unterhalt eines Menschen ans. B. Die Engländer haben fünf Kolonien gegründet. Die wichtigsten sind: 1. Neu-Süd wales au der Südostseite; Sid ney (500000 Einw.), Hauptstadt; sie liegt im Mittelpunkte eines unerschöpflichen Kohlenlagers; 2. Südaustralien mit der Hauptstadt Adelaide (170000 Einw.); 3. Victoria, das Goldland Australiens, mit der Hauptstadt Melbourue (500000 Einw.), der wichtigsten Handelsstadt der Südsee. *) Gewässer des Hl. Januarius, weil am Januariustage entdeckt. t

4. Erdkunde - S. 93

1911 - Bamberg : Buchner
93 e) Auf den Tonga- oder Freundschafts-Inseln trifft man sanfte Menschen, die meist Christen sind und wegen der reichen Gaben der Natur sorglos und bequem leben können. d) Tasmania ist südlich von Australien; es ist reich an Obst, wert- vollen Holzarten, Wolle und mineralischen Schätzen. Der Hanptort Hobart hat einen vorzüglichen Hafen. 3. Französische Besitzungen. Noch weiter gegen Osten als die englischen Inseln liegen die zahlreichen Eilande der Franzosen. Die wichtigsten darunter sind die Niedrigen Inseln und die Gesell schafts-Jn seln. Am bekanntesten ist unter letzteren das freundliche Tahiti, das wegen seiner Schönheit und seines zuträglichen Klimas als „Königin der Südsee" gepriesen wird. Die Be- völkernng ist christlich. Den Nordamerika n er n gehören die Hawaii oder Sandwich-Jn seln. Sie liegen nahe am Wendekreise des Krebses und habeu eiueu Flächeuiuhalt von 17000 qkm. Die berühmteste der Inseln ist Hawaii. Daraus sind Berge mit über 4000 m Höhe. Man baut Kaffee, Reis, Baumwolle und Zuckerrohr. Die Haupt- stadt heißt Honolulu; es ist wichtig für die Schiffahrt zwischen Amerika und Asien. 5. Die Niederländer oder Holländer haben die westliche Hälfte der Insel Nen-Guiuea in Besitz. — Stelle die deutschen (englischen, französischen, niederländischen) Kolonien zusammen! Ordne sie nach den einzelnen Erdteilen!

5. Erdkunde - S. 21

1911 - Bamberg : Buchner
21 Der Böhmerwald und der Bayerische Wald haben auf den südlichen Abhängen Getreide-, Obst, und Flachsbau. Im allgemeinen ist aber der Boden uuwirtsam und erzeugt vornehmlich nur Hafer und Kartoffeln. Im Gebirge blühen Waldwirtschaft und Holzverarbeitung. Man verfertigt Streichhölzchen, Siebränder, Holzschuhe und Riemenböden. Die folgenden Erwerbsarten sind an das Vorkommen bestimmter Mineralien ge- bunden. Der Quarz wird zu Glas verarbeitet, der Schwefelkies zu Eisen- Vitriol, der Ton zu Töpferwaren, der Graphit zu Schmelztieg eln. Im oberen Teile der Hochebene (dem Alpenvorland) ist der Acker- bau wenig lohnend, desto mehr in den tieferen Lagen der Flußtäler. Um Memmingen und in der Holledau (zwischen Ingolstadt und Landshut) blüht der Hopfenbau, am Bodensee der Obst- und Weinbau. Im Alpeuvorlande (bis etwa zur Breitenlage des Auerberges und Peißenberges und des Südendes des Chiemsees) bilden Waldwirtschaft, Rindviehzucht und Milchwirtschaft die ersten Erwerbsquellen. Im Donautale blüht der Getreidebau, namentlich in der bayerischen Kornkammer zwischen Straubing und Passau. Bedeuteuder Hopseubau findet sich um Abensberg. Die Rindviehzncht steht am besten um die Mündungsgebiete von Isar, Vils und Inn; ebenso blüht dort die Pferde- zucht. Die Oberpfälzische Hochebene hat Getreide- und Kartofselb au und neben der Rinder - auch bedeutende Schweinezucht. Im Wörnihgebiete blühen Getreidebau und Viehzucht, namentlich Gänsezucht. Die Moore an den Flüssen und Seen Südbayerns liefern ungeheure Mengen von Torf. Das Großgewerbe oder die Industrie hat sich in den Städten mit bedeutender Wasserkraft am besten entwickelt. Kempten, Augsburg und München sind durch ihre Baumwoll- und Wollspinnereien, ihre Webereien, Brauereieu und Ma- schinenwerkstät teu ganz hervorragend. Memmingen und Nörd- l in gen liefern Wollwaren, Füsseu hat Seil er waren, Kaufbeuren Ba umw oll zeug. Im ganzen Algäu gibt es mechanische Werk- stätten. Pfronten und Nesselwang liefern vortreffliche mathema- tische I n st r u m e u t e. 4. Biuuenhaudel, Ein- und Ausfuhr und Verkehrswesen. Der Handel besorgt den Austausch der überschüssigen und die Einfuhr der fehlenden Waren. Zur Ausfuhr gelangen hauptsächlich Getreide, Mehl, Vieh, Butter, Käse, Hopfen, Bier, Glas, Eisen-, Baumwoll-, Woll- und Leinenwaren. Gegenstände der Einfuhr sind: Kaffee. Zucker, Reis, Gewürze, Obst, Wein, ^abak; Baumwolle, Wolle, Seide; Steinkohlen. Die erste Handels- stadt, namentlich für Getreide und Vieh, ist München. Bedentend ist seit Jahrhunderten auch Augsburg. Von Kempten an» werden die Erzeugnisse des Algäus versendet. Lind an und Nördlingen haben starken Ge-

6. Erdkunde - S. 76

1911 - Bamberg : Buchner
76 wird Hochafien genannt. Am Nordrand desselben ist das Altaigeb irg, dem sich mehrere Gebirgszüge bis zum Großen Ozean anschließen. Im Süden Hochasiens erhebt sich der Hymälaya (Ort des ewigen Schnees), das höchste Gebirge der Erde. Es ist mehr als zweimal so lang als die Alpenkette Europas und umfaßt nahezu einen Flächenraum von der Größe Deutschlauds. Sein höchster Gipfel ist der Mount Everest, von den Einwohnern Gaurisankar^) genannt (8840 m). Den Ostrand Hoch- asiens bilden die Chinesischen Gebirge. Im Innern sind bis zum Jäng-tse-kiang Gebirge, darunter der Tian-Schan und Kuen-Lun. Die Wüste Gobi liegt im Nord-Osten Hochasiens zwischen dm nördlichen Rand- gebirgen und den Gebirgen vom oberen Hoäng-ho bis zum mittleren Amur. Nördlich von Hochasien ist das ausgedehnte Tiefland Sibirien. Im Süden und Osten Asiens befinden sich zwei fruchtbare Tiefebenen, die reich an Naturerzeugnissen aller Art sind, nämlich das Indische und dasehinesis che Tiefland. C. Asien besitzt infolge seiner Gebirgsansdehnuug eiue reiche Bewässe- rung. Seine zahreichen Ströme verteilen sich sast nach allen Himmels- gegenden. Dem Nördlichen Eismeere strömen zu: Ob, Jenissei und Lena. Dem Großen Ozean eilen zu: Amur, Hoäng-ho und Jäng-tse-kiang. In den Indischen Ozean münden: Ma-khong, Brahmaputra, Ganges, Indus, Euphrat und Tigris. — Asien hat in dem Kaspischen Meere den größten Landsee der Erde. Der Salzgehalt seines Wassers läßt vermuten, daß es in früherer Zeit mit dem Ozeane in Zusammenhang stand. Zu erwähnen sind noch: der Aral-, Balkasch^)- und Baikal see sowie das Tote Meer, in welches sich der Jordan ergießt. D. Asiens Länder erstrecken sich über drei Zonen; darum ist das Klima sehr verschieden. Im hohen Norden ist es sehr kalt und der Boden erzeugt uur Flechten und Moose. In Südasien herrscht eine fast un- erträgliche Hitze. Mittelasien gehört ganz der gemäßigten Zone an, obwohl auch hier wegen der Gebirge eine große Verschiedenheit im Klima besteht. In allgemeinen sind daselbst die Zwischenjahreszeiten kurz und dem heißen Sommer folgt ein sehr strenger Winter. E. Asien ist die Heimat unserer Haustiere und der meisten unserer Getreide- und Obstarten; im Produktenreichtum übertrifft es alle andern Erdteile. Die Ungeheuern Wälder des Nordens sind reich an Pelz wild; die Hochebenen liefern feinwollige Schafe und Ziegen, nähren Herden von Rindern und Pferden; Persien erzeugt Datteln, Gummi, Baum- wolle und Seide; die hier wild wachsenden, stark duftenden Rosen dienen zur Bereituug feinen Öles; Arabien ist reich an Kaffee, Balsam, Weih- rauch, Gummi, Pferden und Kamelen; China besitzt Tee, Baum- wolle und die feinste Porzellanerde, die beiden Indien gehören zu den gesegnetsten Ländern der Erde. Erzeugnisse sind: Indigopflanzen, Zuckerrohr, Zimtbäume, andere Gewürzpflanzen, Reis, Baum- 1) Weißer Sankar, (Beiname eines indischen Gottes.) 2) balkäsch — ausgedehnt.

7. Erdkunde - S. 35

1911 - Bamberg : Buchner
35 Der Staat Bayern. I. Klima, Produkte, Industrie und Handel. Klima. Das Klima in Bayern ist im allgemeinen gemäßigt, in den höheren Berggegenden oft rauh und kalt, mit lange andauernden Wintern, dagegen in den Tälern der Donau, des Mains, des Rheins und am Boden- see mild und angenehm. Produkte. Bayern ist reich an Erzeugnissen aus den drei Naturreichen. Aus dem Tierreiche finden wir: Rindvieh, Schafe, Pferde, Schweine, Wildbret, Geflügel, Fische, Krebse, Bieuen. Das Pflanzenreich liefert: alle Arten Getreide; Hopfen, besonders in Ober- und Niederbayern, Mittel- franken, Oberfranken, Schwaben und in der Pfalz; Flachs und Hanf, vorzugsweise in der Pfalz und Oberpfalz; Tabak in der Rheingegend und in Mittelfranken; Wein am Main und Rhein; alle Gattungen Obst; Küchen- und Arzneigewächse; Holz in Überfluß. Das Mineralreich bietet: Eisen, Kupfer, Blei, Quecksilber, Kalk, Marmor, Gips, Por- zellanerde, Torf, Steinkohlen und Salz. Dieses wird in den Salinen gewonnen zu: Reichenhall, Rosenheim und Dürkheim. Berchtesgaden hat reichhaltige Lager von Steinsalz. Auch erfreut sich Bayern namhafter Mineralquellen. Bäder sind: Kissingen und Brückenau in Unterfranken; Wnnfiedel, Steben in Oberfranken; Wiesau in der Oberpfalz; Kreuth, Aibling, Rosenheim und Sulz bei Peißenberg in Oberbayern; Gleisweiler in der Rheinpfalz; Kr um back, Füssen und Wemding in Schwaben. Industrie. Die Industrie wird immer bedeutender. Die Erzeugnisse derselben sind: Tuch, Leinwand, Baumwollstoffe, Glas- und Holz- arbeiten; gesuchte Metallwaren, namentlich aus Stahl und Eisen; Bleistifte und Papier; sehr berühmt ist auch das bayerische Bier. Das Gedeihen des Handels ist durch gute Straßen, schiffbare Flüsse und durch Kanäle, Eisenbahnen und Telegraphen sehr be- günstigt. Die wichtigsten Fabrik, und Handelsstädte sind: München, Nürnberg, Augsburg, Würzburg, Fürth, Kaiserslautern und Ludwigshafen. Landwirtschaft mit Waldwirtschaft und Viehzucht, Industrie und Handel sind die wichtigsten Erwerbsquellen Bayerns. Ii. Bevölkerung, Religion und Staatliches. 1. Abstammung. Bayerns Bewohner scheiden sich nach Volksstämmen in Bayern, Schwaben und Franken. 2. Religion. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung bekennen sich znr katholischen Religion, nicht ganz ein Drittel zur protestantischen. Ferner zählt man etwa 80 000 Israeliten. 3»

8. Erdkunde - S. 80

1911 - Bamberg : Buchner
80 6. Die indische Jnselflur umfaßt: a) die Großen Sunda-Jnseln: Sumatra, Java (Dschama); Borueo und Celebes. Auf Java das ungesunde B atav ia, 140000 Einw.; Surabaja, 180000 Einw., mit einem guten Hafen; b) die Kleinen Suuda-Jnseln; c) die Molukkeu oder Gewürz-Inseln; d) die Philippinen mit der ansehnlichen Hauptstadt Manila, 220000 Einw., auf Luzon, der nördlichsten Insel. Die Philip- pinen gehören den Vereinigten Staaten, alle anderen Inseln fast ganz den Holländern. c) Ostasten 7. Das Kaisertum Japan fast 700000 qkm; 60 Mill. Eimv.), vornehmlich ein Jnselreich, das aus vier großen und vielen kleinen Inseln besteht. Über die kräftige und tätige Bevölkerung herrscht ein Kaiser, der Mikado. — Reich- tum an Metallen, Reis, Baumwolle und Tee; Se ide, Porzellan Glas. — Tokio (Oststadt), 1800000 Einw. Jokohama^), 330000 Einw. wichtige Seehandelsstadt; beide auf der Insel Nipon oder Hondo. — Auf der Insel Kiu-siu: Nagasakis 155000 Einw. mit einem der schönsten Häseu der Welt. — Die Insel Formosa („die Schöne") mit Tai- hoku. Auf der Halbinsel Korea ist die wichtigste Stadt Söul, 200000 Einw. 8. Das Kaisertum China (11,5 Mill. qkm: 400 Mill. Einw.). Über dieses „Reich der Mitte" herrscht mit unbeschränkter Gewalt ein Kaiser, der „Sohn des Himmels". Jni Norden und Westen hat es hohe Gebirge. — Die bedeutendsten Flüsse siud der Hoaug-ho und der Jang-tse-kiang. In deren Mündungslandschaften herrscht die größte Fruchtbarkeit; hier ist die Bevölkerung am dichtesten. Im reichsten Maße erzeugt der Boden: Tee, Reis, Zuckerrohr, Baumwolle. Die Industrie liefert: Porzellan, lackierte Waren, Seidenzeuge. Die chinesischen Eisenbahnen stehen über Mukden mit den russischen in Verbindung. Peking die „Stadt des Nordens", dem Umfange nach die größte Stadt der Erde, 1,6 Mill. Einw. Nankings, l/2 Mill. Einw., ein Hauptsitz des Handels und Gewerbefleißes. Kanton, 900000 Einw., hervorragende Industriestadt. Schanghai, 650000 Einw., der besuchteste Seehasen. — Deutschland hat die Südküste Schanttmgs mit Kiautschou und dem Hafenorte T singta n als Pachtgebiet erworben. Dieses besitzt reiche Kohlen- schätze, wertvolle Erzlagerstätten und fruchtbare Ebenen. Ausfuhrartikel: Kohle, Seide, Geflechte und Töpfer- und Glaswaren. Tfingtau ist Flotten- und Kohlenstation für deutsche Kriegs- und Handelsschiffe in Ostasien, Stapel- platz für Aus- und Einfuhrprodukte Schautungs und Chinas und Mittel- Punkt wirtschaftlicher Unteruehmungen. — Auf der Halbinsel Maeao ließen sich die Portugiesen nieder. Bedeutender ist die englische Insel Hongkong mit der Stadt Viktoria. *) Querstrand. 2) Langes Vorgebirge. 3) Südstadt.

9. Erdkunde - S. 83

1911 - Bamberg : Buchner
83 kriegerische Hirtenstämme im Süden des Erdteiles. Eingewandert sind: Inden, Araber, Türken, Inder und Europäer. Die Mehrzahl der Bevölkerung ist heidnisch; im Norden ist der Mohammedanismus vorherrschend; das Christentum hat bisher nur wenige Bekenner unter den Eingeborenen. F. Während sich nördlich der Sahara noch die sü d e nr o P ä i s ch en Gewächse und Haustiere vorfinden (die meisten unserer Zugvögel ver- weilen hier während des Winters), tritt südlich derselben eine eigene Tier- und Pflanzenwelt auf. Die wichtigsten Nahrungspflanzen sind: die Durra- oder Mohrenhirse, die Dattel- und die Sag op a l me. Außer- dem liefert das Pflanzenreich: Ole, Baumwolle, Kaffee, Zucker, Mais, Pfeffer, Gewürznelken 2c. Aus dem Tierreiche sind nur diesem Erdteile eigen: das Zebra, die Giraffe, die Gazelle und die Antilope; daneben finden wir noch: Löwen, Elefanten, Büffel, Gorillas, Flußpferde, Kamele, Strauße, Flamingos, Ibisse, Pelikane und Krokodile. Ans dem Mineralreiche werden vorzüglich Eisen, Salz, Gold und Diamanten gewonnen. G. Staatliches und Städte. I. Uord-Äfrika. 1. Ägypten mit Nubien (21/i Mill. qkm, 12 Mill. Einwohner). Das mittlere und untere Stufenland des Nils, dessen Ufer überaus fruchtbar sind an Reis, Datteln und Baumwolle. Im O. und W. dehnen sich Sandwüsten und Felsgebirge aus. Die Bewohner bestehen zunächst aus den Ägyptern (Fellahs) und den Nubiern, dann auch aus Beduinen, Türken, Negern und Europäern. — Ägypten ist eine türkische Provinz unter einem erblichen Vizekönig. Es zerfällt in Ober-, Mittel- und Unter-Agypten und ist von England besetzt. Nicht weit vom heutigen Giseh waren das alte Memphis und die Pyramiden (die des Cheops 150 in hoch). Oberhalb der Spaltung des Nils Kairo, 660000 Einw., Mittelpunkt des Handels von Nordafrika. Alexandria, 400000 Einw., Eisenbahnverbindung mit Suez. Nubien^) ist das Land um die Nilschleife von Chartnm bis Wadi Halfa. Südwestlich von Nubien sind die Provinzen Darsur und Kordofan. Faschoda, Sennar. 2. Abessinien oder Habesch, ein Hochland; es enthält die Quellen und den oberen Lauf des Blaueu Nils. Reich au Vieh, Wolle und Honig. Gondar, Hauptstadt; Harrar, wichtige Handelsstadt. 3. Tripolis und die Oasenlandschast Fessan bilden eine türkische Statthalterschaft. Tripolis^), Seeplatz. 4. Tunis, mit der Hauptstadt gleichen Namens (200000 Einw.), sran- zösischer Schutzstaat. Bizerta, Kriegshafen. 5. Algier, eine französische Kolonie. Oran, Algier (150000 Einw.) und Konstantine, die drei wichtigsten Städte. Weinbau und Olbaumzucht. *) Goldland. Dreistadt. 6*

10. Erdkunde - S. 85

1911 - Bamberg : Buchner
85 n. Süd-Afrika. a) Süd- und Ostküste. 1. Englisches Gebiet, aa) Die Kapkolonie liegt am Südrande Afrikas. Sie liefert Wein, Südfrüchte, Ebenholz, Ingwer, Weizen; Schafe und Strauße; Kupfererze und Diamanten. An der Tafelbai liegt Kapstadt mit 170000 Einw., es ist Halteplatz der Indien- und Australienfahrer und treibt wie Port Elisabeth lebhaften Handel. bb) Die fruchtbare Kolonie Natal. Hauptort: Durban. cc) Westlich davon liegen die Transvaal- und die Oranje-Koloniel). Beide wurden durch Bauern niederländischer Abkunft (Buren) gegründet. Prätoria, Hauptstadt; Johannesburg, Goldminen. Blömfontein. Die unter aa—cc genannten Gebiete sind jetzt zum Südafrikanischen Staaten- bund zusammengefaßt. cid) Britisch - Ostafrika, Hauptort Mombaffa. In der Nähe ist die wichtige Insel Sansibar. ee) Im Innern des Erdteils ist Britisch-Zentralafrika und Rhodefia um den Sambesi bis zum Nyassasee. Städte: Bulawayo und Salisbnrg. 2. Sosäla und Mozambi que sind portugiesische Kolonien. Hasen- stadt Beira. 3. Vom Indischen Ozean bis zu den großen Seen reicht Dentsch-Ostafrika. Es ist unsere größte und bevölkertste Kolonie (Vgl. S. 581). Die Niederschläge kommen mit dem Süd-Ostpassat vom Indischen Ozean her. Im Unterlauf sind die Flüsse schiffbar, haben aber in den Randgebirgen, aus denen sie kommen, Stromschnellen und Wasserfälle. Die Seen werden mit Dampfern befahren. Eine E i fe n ba h n geht von Tang a nach Mombo, eine andere beginnt in Dar-es-Salam und soll über Morogoro nach dem bedeutenden Handelsplatz Tabora fortgeführt werden. Mais, Reis, Ol, Hanf, Kautschuk und Baumwolle bilden weitere Ansfnhrprodukte. Häfen: Pangani, Bagamojo, Dar-es-Salam und Kilwa. Von den Eingeborenen treibt der Bantuneger Ackerbau, der Araber und Inder Handel. 4. Somalland, vom Hirtenvolk der Somal bewohnt. b) Die Westküste. 1. Deutsch-Südwestafrika hat den Hafen S w a k op mu n d. Der Hauptort ist Wind huk. Deutsch-Südwestafrika reicht vou Kuene bis zum Orauje; gegen Süden und Osten ist englisches, im Norden portugiesisches Gebiet. Der Flächeninhalt ist etwa 11/i mal so groß als der Deutschlands. An der Küste sind Sanddünen, darum fehlen gnte Häfen. Das Innere ist vielfach steppenartig und bergig, aber auch stellenweise recht fruchtbar und zum Ackerbau und namentlich zur Rinder- und Schafzucht geeignet. In den Küstengegenden findet man Diamanten, in den Bergen Knpfer. Das Land ist zur Auswauderuug geeiguet. Bethanien, Keetmanshoop und Otjimbingwe sind wichtige Wohnplätze. Neger, Hottentotten und Europäer bilden die Bevölkerung. — Die Walfischbai ist englisch. Vergl. S. 58! 2. Angola, eine portugiesische Kolonie, reich an Kautschuk. ') Oranje, Fluß, benannt von den Holländern zu Ehren des Prinzen von Oranien.
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