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starb Ludwig d. Fr. auf einer Rheininfel. — Jetzt entbrannte unter feinen Söhnen ein heftiger Krieg. 843 schlossen sie Frieden zu Verdun und theilten sich die Länder ihres Vaters so, daß Lothar Italien und Lothringen, Karl Frankreich und Ludwig Deutschland besam. So wurde Deutschland ein selbstständiges Reich.
§ 10. Muhamed.
Arabien ist voller Gebirge, Wüsten und Steppen, aber der südwestliche Theil reich an herrlichen Produkten: Aloe, Myrrhe, Weihrauch, Kaffee, Zucker, Reis, Baumwolle; Karneole, edle Pferde rc. In mehrere Stämme getheilt, trieben einige Araber Handel, die Mehrzahl aber führte ein Hirtenleben (Beduinen). Sie find begabt für Poesie, gastfrei, lieben die Freiheit und Selbstständigkeit, sind stark und tapfer, allen Gefahren und Beschwerden ihres Landes trotzend. Ihre Religion war der Sterndienst. Kaaba. Muhamed, dessen Vater Abdallah früh und in Armuth starb, wurde von feinem Onkel Abu-Taleb erzogen. Er war geistig begabt und körperlich schön. Nachdem er als Kaufmann viele Reifen gemacht und eine reiche Frau (Kadidfcha) geheirathet hatte, zog er sich in die Einsamkeit zurück und sann über den Plan nach, seinem Volke eine neue Religion zu geben. Aus seinen Offenbarungen, die er von Gott gehabt zu haben behauptete, hat sich der Islam entwickelt. Koran. Der erste Satz desselben heißt: Es giebt keinen Gott als Allah und Muhamed ist sein Prophet. Die Moslemin glauben an ein Leben nach dem Tode, an ein unabänderliches Schicksal und geben viel auf Fasten, Gebete und Almofen. Der Genuß von Wein und Schweinefleisch ist verboten, die Vielweiberei erlaubt. Als Muhamed mit dieser neuen Religion hervortrat, fand er bei feinen Verwandten und einigen anderen Glauben, die meisten aber verlachten ihn. In Gefahr, ermordet zu werden, floh Muhamed 622 nach Medina. Von dieser Flucht (Hedschra) an zählen die Muhaineöaner ihre Jahre. Von Medina aus zog Muhamed feinen Feinden an der Spitze eines Heeres entgegen, fein Anhang wuchs, Mekka fiel und bald war Arabien unterworfen. Er starb in Medina. Nach feinern Grabe wird ge-wallfahrtet. Mnhameds Nachfolger waren die Kalifen. Sie breiteten ihre Herrschaft über viele Länder Asiens und Afrikas
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_d Ludwig Lothar_Italien Karl_Frankreich Karl Ludwig_Deutschland Ludwig Myrrhe Abdallah (Kadidfcha Mnhameds
Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Deutschland Medina Medina Mekka Medina Asiens
— 47 —
Von größern Tieren leben im Felde Hasen, Hamster und Maul-
wurf. Der Hase gehört zum Wild. Der Maulwurf ist ein nützliches
Tier und vertilgt zahlreiches Ungeziefer. Der Hamster aber ist sehr
schädlich. In seinen unterirdischen Gängen findet man oft einen ganzen
Zentner Getreidekörner, die er in seinen Backentaschen als Wintervorrat
dahingetragen hat. Er wird darum überall verfolgt.
Auf dem Boden kriechen Schnecken, Würmer und Ameisen.
Um die Blüten aber summen Käfer und Schmetterlinge.
Die Leute, die sich mit dem Anbau des Bodens beschäftigen,
nennt man Bauern oder Ackerbauer.
Sie treiben Ackerbau.
Die Bewohner der Umgegend von Hildesheim be-
schäftigen sich mit Ackerbau, weil Ackerland vorhanden ist.
2. Viehzucht. Durch den Ackerbau gewinnt man auch Futter
für die Tiere, für Schafe, Rinder u. s. w. Im Znnerstetale sind Wiesen.
Auch das Gras der Wiesen, besonders getrocknet, ist ein gutes Vieh-
fntter. Getrocknetes Wiesengras heißt Heu.
Wegen der reichen Futtererträge auf Feldern und Wiesen können
die Bewohner auch Vieh halten. Sie treiben Viehzucht.
3. Weitere Verarbeitung der Erzeugnisse.
Das durch den Ackerbau gewonnene Getreide braucht der Bauer
zum Teil für seinen eignen Bedarf, einen andern Teil kann er ver-
kaufen.
Roggen und Weizen werden in den Mühlen zu Mehl gemahlen.
Wozu benutzt man das Mehl? Wer verarbeitet es? Gröbere Abfälle
beim Mahlen von Roggen und Weizen nennt man Kleie. Aus der
Gerste gewinnt man Malz zur Bierbereitung. Die Gerste wird in den
Mühlen zu Schrot gemahlen. Die Zuckerrüben dienen zur Zuckerbe-
reitung. Das angebaute Gemüse wird zum Teil in frischem Zustande
auf den Markt gebracht. Ein andrer Teil wird in großen Kesseln
gekocht und in Gläser oder Blechbüchsen gefüllt. Das Gemüse hält
sich dadurch lange Zeit für den Gebrauch in der Küche, es wird kon-
serviert. Die Fabriken, die diese Herstellung besorgen, nennt man
Konservenfabriken. (Hildesheimer Konservenfabrik).
Das Fleisch der Rinder, Schafe, Schweine u. f. w. wird gegessen.
Die Häute werden zu Leder verarbeitet (gegerbt). Das Leder verar-
beitet der Schuhmacher zu Schuhen und Stiefeln, der Sattler zu
Sätteln, Zäumen und Zügeln. Aus feinem Leder macht der Hand-
schuhmacher Handschuhe.
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— 58 —
3. Die Rhume. Der größte Nebenfluß in diesem Gebiete ist die
Rhume. Die Rhume entspringt bei Rhumspringe, fließt im allgemeinen
in nordwestlicher Richtung und mündet bei Northeim. Die Rhume
nimmt von links Eller und Hahle und von rechts die Oder auf. Schon
bald nach ihrem Ursprünge treibt die Rhume eine Mühle. Zwischen
Leine und Hahle liegt der Seeburger See.
Das Gebiet der Rhume und ihrer Nebenflüsse heißt das Unter-
eichsfeld, im Gegensatze zu dem südlicher gelegenen Obereichsfelde. Das
Eichsfeld hat seinen Namen wahrscheinlich von den Eichenwäldern, die
früher seine Höhen schmückten. (Eichen-Feld.)
B. Kulturbild.
1. Ackerbau und Viehzucht. Ackerbau und Viehzucht wird in
dem ganzen Leinegebiete betrieben. Fruchtbar sind besonders die Fluß-
täler. Die Gegend bei Duderstadt heißt die „Goldne Mark". Aus
dem Untereichsselde und bei Einbeck wird viel Tabak angebaut.
In den Zigarrenfabriken werden die getrockneten Blätter der Tabakpflanze
zu Zigarren verarbeitet. Der beste Tabak kommt ans fremden Ländern, besonders
aus Amerika. Bei der Hersteünng von Zigarren wird deutscher Tabak mit aus-
ländischem gemischt. Bon dein ans dem Untereichsfelde gezogenen Tabak benutzt
man nur die spitzen Blätter zur Zigarrenfabrikation, die andern werden zu Pfeifen-
tabak verarbeitet.
Der in Deutschland gezogene Tabak muß versteuert werden. Auch
für den ausländischen Tabak ist eine Abgabe an den Staat zu entrichten.
In Einbeck braut man gutes Bier. Einbecker Bier wird in
Flaschen überall hin versandt.
2. Wälder. Alle Höhen tragen schöne Wälder und bringen reiche
Erträge an Bau- und Nutzholz. Das rohe Harz, eine klebrige Masse
an Kiefern und Tannenbäumen, siedet man in großen Kesseln, bis es
feinen Geruch verloren hat. Daraus gewinnt man das Pech. Er ist
gelblichrot, zähe, leicht schmelzbar und riecht angenehm. Man benutzt
es zum Auspichen der Bierfässer, um den Zutritt der Luft zum Biere
Zu verhindern.
Pechhütten, in denen Pech gewonnen wird, finden sich zu Lindau.
In Gronau und Alfeld a. d. Leine sind große Papierfabriken.
3. Bodenschätze. Die Salinen Luisenhall bei Göttingen, Sülbeck
und Salzderhelden an der Leine, liefern Salz. Aus den Steinbrüchen
in manchen Höhenzügen, z. B. im Göttinger Walde, gewinnt man
wertvolle Bausteine, bei Sibesse aber Kalk.
In Fredelsloh wird Ton zu Töpfen geformt. Die hergestellten
Töpferwaren werden in besondern Öfen gebrannt.
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Extrahierte Personennamen: Eller
Extrahierte Ortsnamen: Northeim Seeburger_See Eichen-Feld Duderstadt Einbeck Amerika Deutschland Einbeck Alfeld Fredelsloh
— 48 —
Die Milch wird zum Teil in frischem Zustande verkauft. In
Kannen und Flaschen wird sie vom Lande in die Stadt gebracht. In
manchen Orten wird die Milch zu Butter und Käse verarbeitet. Dies
geschieh! im großen in den Molkereien.
4. Austausch der Erzeugnisse. Die durch Ackerbau und Vieh-
zucht und durch weitere Verarbeitung der Erträge gewonnenen Dinge
(Produkte) werden auf den Märkten und in den Läden verkauft.
Kauf und Verkauf nennt man Handel.
5. Bodenschätze. Im Innern der Erde findet sich hier tonhal-
tiger Boden in Menge. Zn den Ziegeleien werden daraus Backsteine
und Ziegel hergestellt. Zur Herstellung dient der Lehm. Der Lehm
wird mit Sand und Wasser zu einem dicken Brei angerührt und in
Formen gestrichen. Die getrockneten Steine und Ziegel werden in Öfen
hartgebrannt. Dadurch bekommen sie die schöne rote Farbe. Hohe
Schornsteine führen den Rauch aus den Öfen ab.
Die Backsteine und Ziegel werden beim Bau der Häuser verwandt.
Die meisten Dächer der Stadt Hildesheim sind mit Ziegeln gedeckt.
6. Verkehrswege. Um Waren und Personen schnell von einem
Orte zum andern zu befördern, sind gute Wege nötig. Weil diese dem
Verkehr dienen, nennt man sie Verkehrswege. Verkehrswege sind
Chausseen und Eisenbahnen. Zn manchen Gebieten ist auch das Wasser
eine Verkehrsstraße.
Dem Verkehr dient auch die elektrische Straßenbahn.
7. Dorf und Stadt. Wendhausen, Achtum, Einum, Drispen-
stedt u. s. w. sind Dörfer.
Auch das Dorf ist wie die Stadt ein Wohnort für Menschen.
Das Dorf ist aber viel kleiner als die Stadt. Zm Dorfe stehen
nur wenige stattliche Häuser. Die Straßen des Dorfes find meistens
nicht gepflastert. Das Dorf hat weniger öffentliche Gebäude als die
Stadt, meistens nur Schule und Kirche. Suche andre Unterschiede!
Die zu einem Dorfe gehörigen Äcker, Wiesen und Wälder bilden die
Feldmark des Dorfes.
Dorf und Stadt sind auf einander angewiesen und stehen mitein-
ander in regem Verkehre. Die Bewohner des Dorfes liefern die unent-
behrlichften Lebensmittel in die Stadt. Was liefert die Stadt dem Dorfe?
*An der Spitze eines Dorfes steht der Gemeinde- oder Ortsvor-
steher. Zhm zur Seite stehen die Gemeindeverordneten. An der Spitze
der Kirchengemeinde stehen der Pastor und der Kirchenvorstand. Die
Angelegenheiten der Schulen verwaltet der Ortsschulinspektor mit dem
Schulvorstande.
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— 50 —
Häufig wehen in der Landschaft die Winde von Nordwesten. Die
Nordwestwinde kommen vom Meere, darum bringen sie Feuchtigkeit.
Die Ostwinde bringen im Sommer Trockenheit und große Hitze, im
Winter Kälte.
B. Kulturbild.
1. Ackerbau. Die ganze Landschaft hat guten, fruchtbaren
Ackerboden. Nur in der Gegend von Peine kommt leichter, sandiger
Boden vor. Darum steht der Ackerbau überall in hoher Blüte. Alle
Getreidearten liefern reiche Erträge. In Wasser- und Windmühlen
wird das Getreide gemahlen. Windmühlen gibt es im ganzen Gebiet,
z. B. in Dingelbe, Hoheneggelsen, Groß-Lasserde u. s. w. Man
findet sie überall da, wo es an der
nötigen Wasserkraft zum Treiben der Müh-
len fehlt. 3m Leine- und Innerstetale gibt
es keine Windmühlen. Auf großen Flächen
werden Zuckerrüben angebaut und in den
Zuckerfabriken verarbeitet. Zuckerfabriken
gibt es in Harsum, Hasede, Sarstedt, Al-
germissen, Hohenhameln, Dinklar, Ding-
elbe, Schellerten und an andern Orten.
Wie gewinnt man aus Zuckerrüben
den Zucker?
Die Zuckerrüben werden, wenn sie vonr
Felde kommen, zuerst gereinigt. Dann schneidet
sie eine Maschine in lange, dünne Streifen. Diese Schnitzel bringt man dann
in große walzenförmige Gefäße aus Eisenblech, die durch Röhren mit einander
in Verbindung stehen und so dicht verschlossen sind, daß keine Luft eindringen
kann. Vom Boden steigt warmes Wasser, das aus den Schnitzeln den Zucker-
stoff auszieht, in das erste Gefäß. Der dünne Zuckersaft wird dann ins 2te, 3te
bis 9te Gefäß gepreßt, während in die leeren Gefäße immer neuer nachdringt.
Aus dem letzteu Gefäße wird der Zuckersaft in große Pfannen geleitet, er-
wärmt und gereinigt. Dadurch, daß das Wasser verdunstet, wird der Saft immer
dicker. Aber auch der dicke Saft enthält noch Wasser. Während mich dieses noch
durch Erhitzen in Dampf verwandelt wird, bildet der Zucker kleine Körperchen.
(Kristalle), die iu einer dnnklen Masse (Sirup) liegen.
Zn diesem Zustande wird die ganze Masse durch ein feines Sieb geschlendert.
Der Sirup fliegt hindurch; der Zucker fängt sich im Netz. Den erhaltenen Zucker
nennt man Rohzucker erster Sorte.
Der Rohzucker ist schmutziggelb. Er muß erst noch einmal gereinigt werden^
ehe er im Haushalte Verwendung finden Kann.. Das geschieht in der Raffinerie..
Aus der Raffinerie erhalten wir den Hutzucker.
Der Rübenzucker muß versteuert werden; darum stehen die Zuckerfabriken-
unter Aufsicht der Steuerbehörde. Die Steuerbeamten in Hildesheim und andern.
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292
Über 500 Kaufleute beschaffen den Handel in alle Weltgegen-
den. Hamburg besitzt ein eigenes Gebäude, die Börse genannt, in
welchem die Kaufleute in den Mittagsstunden ihre geschäftlichen Zu-
sammenkünfte haben. Die Handelsschiffe führen uns eine Menge
Artikel vom Auslande zu. Aus Amerika befördern sie Kaffee, Tabak,
Baumwolle re., aus Rußland Pelzwerk, Hanf, Flachs, Leder re.,
aus Schweden und Norwegen Eisen, Bretter, Teer, Heringe re.,
aus Frankreich, Spanien, Italien und anderen südlichen Ländern
Wein, Citronen, Apfelsinen, Seidenwaren re., aus Ostindien Thee
und allerlei Gewürze u. s. w. Andererseits schickt auch Deutschland
Produkte ins Ausland, namentlich nach Amerika Leinwand, Wolle
und allerlei Gerätschaften von Eisen. — Im Jahre 1842 zerstörte ein
zehntägiges, schreckliches Feuer den dritten Teil der reichen und schönen
Handelsstadt. Prachtvolle Häuser, Straßen und Plätze sind nach dem
Brande in diesem Stadtteil entstanden. Hamburgs Tiergarten ist sehr
schön. Die Berlin-Hamburger Eisenbahn besteht seit 1846; auf
mecklenburgischem Boden wurde der erste Spatenstich zu der Bahn
am 6. Mai 1844 gethan.
Berlin, die Kaiserstadt, in einer großen sandigen Fläche und
zu beiden Seiten der Spree gelegen, hat sich mit wunderbarer
Schnelligkeit entwickelt. Die Bevölkerung hob sich namentlich nach
dem letzten Kriege (187%i), und ihre Zahl hat bereits die erste
Million weit überschritten, so daß also in Berlin etwa noch einmal
so viele Menschen leben, als in den beiden Großherzogtümern
Mecklenburg zusammen oder es ist nach der Einwohnerzahl 28mal
größer als Rostock. Einst ein armes Fischerdorf, von Albrecht dem
Bären (1106—1170), dem ersten Markgrafen der Mark Branden-
burg, als Stadt (nebst Spandau) gegründet — ist Berlin jetzt eine
Weltstadt. Und was für eine schöne Stadt! Durchgehends ist ihr
Aussehen ein neumodisches und ganz verschieden von dem alter Haupt-
und Handelsstädte. Unter den hunderten von Straßen sind nur
wenige eng und krumm; die herrlichste ist die unter den Linden,
72 Schritt breit und über 1000 Schritt lang, mit vier schnurge-
raden Linden- und Kastanien-Alleen bepflanzt — ein grüner Wald
inmitten der glänzendsten Straße der Residenz — und von der über
eine Stunde langen, ganz geraden Friedrichsstraße durchschnitten.
Wie reich ist die Stadt an Prachtgebäuden und öffentlichen Plätzen!
Am Ende der Straße „unter den Linden" besitzt Berlin einen Platz,
wie ihn wohl weiter keine Stadt der Welt aufzuweisen hat, einen
Platz, um welchen zu beiden Seiten mehrere Paläste, Museei:, eine
Kirche, die Universität, das Zeughaus und andere großartige Gebäude
liegen. Sobald mau durch das wunderschöne Brandenburger-
Thor in die Stadt tritt, hat man einen andern großen Platz,
Pariser Platz genannt, vor sich, der rings mit prächtigen Palästen
umgeben ist. Die Standbilder der großen Helden des preußischen
Staats gereichen den öffentlichen Plätzen und der Stadt §ur besonderen
Zierde. Das großartigste Denkmal ist das von Friedrich dem
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht_dem
Bären Albrecht Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Amerika Schweden Norwegen Frankreich Spanien Italien Ostindien Deutschland Amerika Hamburgs Berlin Berlin Rostock Spandau Berlin Berlin
163
sten und schönsten Vögel. Eine Art von ihnen ist nicht
größer, als ein Maikäfer. Ihre mit Baumwolle ausge-
fütterten Nester sind nicht größer, als Die Schaale von
j^ner Wallnuß.
e) Fische.
Wie verschieden sind doch die Fische von den Vögeln!
Sie sind größtentheils mit Schuppen bedeckt, haben Floß-
federn zum Schwimmen, durch deren Hülfe manche sogar
eine lange Strecke stiegen können. Weil sie keine Lunge
haben, so fehlt ihnen auch die Stimme. Sie legen Eier,
welche Laich genannt werden. Da so viele Eier durch
Vögel u. s. w. verzehrt werden, so hat ihnen der weise
Schöpfer eine außerordentliche Fruchtbarkeit gegeben. In
einem einzigen Häringe hat man 36,000, in einem Karpfen
342,000 Eier gezählt. Wovon nähren sich die Fische?
Man kennt über 800 Arten Fische, und wie viele mögen
uns noch unbekannt sein! Der größte Nutzen, den uns
die Fische gewähren, besteht darin, daß sie den Menschen
zur Nahrung dienen. Ganze Völkerschaften in dem nörd-
lichen Europa leben fast bloß von Fischen, die sie dörren,
räuchern und einsalzen. Und wie viele Menschen nähren
sich von dem Fange und Verkaufe derselben!
Knorpelfische.
Statt der Gräten haben sie knorpelartige Knochen.
Zu ihnen gehören die größten Raubfische. Der Haifisch,
Hundshai, wird wol 20 bis 30 Fuß lang und 1000 bis
1500 Pfund schwer. Er hat sechs Reihen spitziger
Zähne und verschlingt einen ganzen Menschen auf einen
Bissen. Er wird auch Menschenfresser genannt. Der
Hausen wird an 800 Pfund schwer. Aus der Blase, den
Flossen und der Haut dieses Fisches wird der vorzügliche
Leim, Hausenblase, verfertigt.
Grätenfische.
Es sind diejenigen, die Gräten haben. Der Kabliau
wird an 20 Pfund schwer. Er lebt im Meere, und sein
Fang soll allein in England 20,000 Seeleute beschäftigen.
253
besonders ihrer vernünftigen Bewohner, die Menschen,
die einzelnen Theile der Erde, die Länder und Meere,
die Wohnpjätze der Menschen u. s. w. kennen lehrt.
Hieraus werdet ihr schon sehen, dass diese Kenntniss
sehr angenehm und nützlich, ja Vielen, z. B. dem Sol-
daten, dem Raufmanne, dem Reisenden, unentbehrlich
ist. Vieles, was hiezu gehört, habt ihr schon gelesen,
das, was noch mehr davon für euch nöthig ist, wird
in dem Folgenden gesagt werden; leset und behaltet
es. Nehmet die Landcharte zur Hand, suchet darauf
die Länder, Städte u. s. w., damit ihr euch die Lage
davon gehörig merken könnt.
1) Von Europa.
Hiezu gehören folgende Länder und Staaten:
Das Königreich Portugal* Es ist das äusser-
ste Land gegen Südwesten in Europa, zwischen Spanien
urtd dem atlantischen Meere. Die Hauptstadt heisst
Lissabon, mit 300,000 Einwohnern. Was habt ihr schon
früher von dieser Stadt gelesen ? Portugal ist ein der-
gigtes, warmes, fruchtbares, aberwenigangebautesland,
das, ohne sonderlichen Fleiss der Einwohner, viel Wein,
Öl, Reis, Pomeranzen, Citronen, Rosinen und Feigen
hervorbringt. Es hat über 3 Millionen Einwohner.
Das Königreich Spanien. Es liegt zwischen
Portugal und Frankreich. Von Frankreich wird es
durch das grosse pyrenäische Gebirge getrennt. Ma-
drid ist die Hauptstadt und Residenz der Königin mit
200,000 Einwohnern. Andere Städte sind Sevilla,
Radix, Mallaga, Barcelona, alle wichtige Handelsstädte.
Spanien ist gebirgigt; es bringt dieselben Früchte her-
vor, welche bei Portugal bemerkt sind. Ausserdem
aber noch viele Seide, feine Weine, und die spani-
schen Schafe lieferten früherhin die feinste Wolle.
Es hat ungefähr 15 Millionen Einwohner.
Die Republik Frankreichs mit 35 Millionen
Einwohnern. Sie ist begränzt vom mittelländischen
Meere, Italien, der Schweiz, Deutschland, den Nie-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Spanien Lissabon Portugal Spanien Portugal Frankreich Frankreich Sevilla Mallaga Barcelona Spanien Portugal Frankreichs Italien Deutschland
172
der Arzt vermochte nicht zu helfen, und binnen zehn Ta-
gen war die ganze Familie eine Beute des Todes.
Noch entwickelt sich im Fleische, namentlich in dicken,
fetten, geräucherten Würsten ein Gift, welches Wurstgift
oder Fettsäure genannt wird. Verdorbene Wurst darf
deshalb Niemand genießen. Hat die Wurst einen säuer-
lichen, widrigen Geschmack, so ist das ein sicheres Merk-
mal, daß sie verdorben ist, und sich Fettsäure in ihr ent-
wickelt hat. Sehr leicht ist dies der Fall bei den dicken,
fetten Würsten, wenn sie nicht gehörig gekocht, ganz durch-
räuchert, vor Frost geschützt, und an völlig trockenen Or-
ten aufbewahrt werden. Wem daher die Erhaltung sei-
ner (Gesundheit und seines Lebens am Herzen liegt, sei
auch in dieser Hinsicht vorsichtig.
2. Das Pflanzenreich.
Man kennt schon viele tausend Arten Pflanzen. Es
gehören dazu
die Bäume.
Sie haben nur einen einzigen Stamm, der aus der
Wurzel hervorkommt. Sie werden eingetheilt in Obst-
oder Gartenbäume und Forst- oder Waldbäume. Die
Gartenbäume wachsen bei uns theils im Freien, theils
müssen sie wegen der Kälte in Gewächshäusern gezogen
werden, und wachsen nur in wärmeren Ländern im Freien.
Die ersten heißen einheimische, z. B. Zwetschenbäu-
me; die letzten heißen ausländische, als Feigenbäume,
Ö)lbäume re. Die Früchte dieser Bäume nennt man Süd-
früchte, weil sie nur in südlichen Gegenden wachsen. Die
allermeisten Obstarten sind aus den mildern Gegenden
Asiens nach und nach zu uns gekommen. Wie groß ist
der Nutzen der Obstbäume für uns! Viele Bewohner
wärmerer Länder nähren sich von Feigen und guten Ka-
stanien. .....
Der Kaffeebaum bringt Früchte, die viele Ähnlichkeit
mit wilden Kirschen haben; die beiden mit der flachen
Seite aneinander liegenden Bohnen sind die Saamenkerne.
Der Kakaobaum, im mittlern Amerika, giebt in
einer gurkenähnlichen Frucht mehrere sehr gesunde Kerne,
265
21), 22) Die Herzogtümer Anhalt-Dessau und
Anhalt-Bernburg.
23), 24) Die Fiirstenthümer Schwarzburg-Sonders-
hausen und Schwarzburg-Rudolstadt.
25), 26) Die Fiirstenthümer Hohenzollern-Hechingen
und Hohenzollern-Sigmaringen, gehören jetzt
zum Königreich Preussen.
27) Das Fürsthenthum Lichtenstein.
28) Das Fürstenthum Waldeck.
29) , 30) Die Reussischen Lande.
31), 32) Die Fürstentümer Schaumburg-Lippe und
Lippe.
33) Die Landgrafschaft Hessen-Homburg.
Die vier freien Städte sind: Lübeck; Hamburgs
Bremen und Frankfurt am Main.
Die Luft in Deutschland ist gemässigt, und der
Boden fruchtbar Die wichtigsten Gebirge Deutsch-
lands sind: die Alpen, der Schwarzwald, der Thürin-
ger Wald, das Fichtelgebirge, der Harz, der Böhmer-
wald, das Riesengebirge. Der höchste Berg in Deutsch-
land ist der Ortler in Tyrol, er ist um 10,740 Fuss
höher als der Brocken. Die 5 Hauptströme Deutsch-
lands sind: Die Donau, der Rhein, die Elbe, die Weser,
die Oder. Der grösste See in Deutschland ist der
Bodensee an der Schweiz.
Die Erzeugnisse Deutschlands sind sehr mannig-
faltig, als: Getraide aller Art, Holz, Obst, Wein,
Rindvieh, Pferde. Unsere Gebirge liefern viele Me-
talle, doch nur wenig Gold. Salz hat Deutschland
in Überfluss etc.
Die Schweiz, ein Freistaat, (Republik) zwi-
schen Deutschland, Italien und Frankreich. Die wich-
tigsten Städte sind: Zürich, Bern, Genf, Basel. Die
Schweiz ist das höchste, gebirgigste Land in Europa.
Grosse mit Eis und Schnee bedeckte Gebirge (Alpen)
durchziehen das Land, von denen im Frühjahr oft
zerstörende Lawinen herunterstürzen. Zwischen den
Bergen aber sind warme und fruchtbare Thäler. Die
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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