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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mecklenburgischen Volksschulen - S. 10

1876 - Wismar [u.a.] : Hinstorff
- 10 - starb Ludwig d. Fr. auf einer Rheininfel. — Jetzt entbrannte unter feinen Söhnen ein heftiger Krieg. 843 schlossen sie Frieden zu Verdun und theilten sich die Länder ihres Vaters so, daß Lothar Italien und Lothringen, Karl Frankreich und Ludwig Deutschland besam. So wurde Deutschland ein selbstständiges Reich. § 10. Muhamed. Arabien ist voller Gebirge, Wüsten und Steppen, aber der südwestliche Theil reich an herrlichen Produkten: Aloe, Myrrhe, Weihrauch, Kaffee, Zucker, Reis, Baumwolle; Karneole, edle Pferde rc. In mehrere Stämme getheilt, trieben einige Araber Handel, die Mehrzahl aber führte ein Hirtenleben (Beduinen). Sie find begabt für Poesie, gastfrei, lieben die Freiheit und Selbstständigkeit, sind stark und tapfer, allen Gefahren und Beschwerden ihres Landes trotzend. Ihre Religion war der Sterndienst. Kaaba. Muhamed, dessen Vater Abdallah früh und in Armuth starb, wurde von feinem Onkel Abu-Taleb erzogen. Er war geistig begabt und körperlich schön. Nachdem er als Kaufmann viele Reifen gemacht und eine reiche Frau (Kadidfcha) geheirathet hatte, zog er sich in die Einsamkeit zurück und sann über den Plan nach, seinem Volke eine neue Religion zu geben. Aus seinen Offenbarungen, die er von Gott gehabt zu haben behauptete, hat sich der Islam entwickelt. Koran. Der erste Satz desselben heißt: Es giebt keinen Gott als Allah und Muhamed ist sein Prophet. Die Moslemin glauben an ein Leben nach dem Tode, an ein unabänderliches Schicksal und geben viel auf Fasten, Gebete und Almofen. Der Genuß von Wein und Schweinefleisch ist verboten, die Vielweiberei erlaubt. Als Muhamed mit dieser neuen Religion hervortrat, fand er bei feinen Verwandten und einigen anderen Glauben, die meisten aber verlachten ihn. In Gefahr, ermordet zu werden, floh Muhamed 622 nach Medina. Von dieser Flucht (Hedschra) an zählen die Muhaineöaner ihre Jahre. Von Medina aus zog Muhamed feinen Feinden an der Spitze eines Heeres entgegen, fein Anhang wuchs, Mekka fiel und bald war Arabien unterworfen. Er starb in Medina. Nach feinern Grabe wird ge-wallfahrtet. Mnhameds Nachfolger waren die Kalifen. Sie breiteten ihre Herrschaft über viele Länder Asiens und Afrikas

2. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 179

1867 - Rostock : Hirsch
179 Ackerbau Zu treiben; die vornehmeren ober Berglappen sind der Sitte der Väter treu geblieben, daß sie als Nomaden leben und in Einöden ohne Bahn und in Wüsten ohne Namen ihre Hütten aufschlagen. Ihr einziger Reichthum ist das Rennthier, für den Norden dasselbe, was für den Süden das Ka- mel ist. Es findet seine Nahrung auf den hohen Bergen, wo auf weiten, öden Sümpfen nichts als das bittre Rennthiermoos wächst. In den kurzen, heißen Wochen des Sommers finden sich auf den Höhen zahllose Schwärme von Mücken und Stechfliegen ein und zwingen den Lappen, mit feinen Thie- ren auf eine Zeit lang in die tiefen Thäler oder an die Küste des Meeres zu ziehen. Aber sobald der Herbst kommt, eilen Menschen und Thiere in die Gebirge zurück. Mag der Schnee ellenhoch fallen; der Mensch findet Schutz in feiner Hütte, und das Rennthier scharrt feine sparsame Nahrung unter dem Schnee hervor. Die Zelte des Lappen bestehen aus Stäben, die in die Erde gesteckt und oben zusammen gebunden sind. Sie werden im Sommer mit grobem Tuch, im Winter auswendig mit Rasen, inwendig mit Fellen bedeckt und haben in der Spitze eine Öffnung, durch welche der Rauch des beständig aus dem Herde brennenden Feuers abzieht. Die Stelle der Thür vertritt ein Loch, durch welches man kriechen muß. Das Hauptkleidungsstück der Lappen ist ein Hemd oder Hausrock von grobem Tuch; es wird mit einem Gurt festgehalten und bildet durch Empor- ziehen eine Art Beutel. Zwischen Hemd und bloßem Körper wird Brot, Fisch, Taback u. s. w. aufbewahrt. Im Winter werden Pelze aus Rennthierfellen getragen, die mit Sehnen zusammengebunden sind, und den Körper unförm- lich einhüllen. Die Hauptmahlzeit ist eine Brühe von Rennthierblut, das mit Wasser verdünnt und mit einem Zusatz von Mehl, Fleisch oder Beeren gekocht wird. Im Sommer wird statt des Blutes Milch genossen. Die Ta- backspfeife spielt bei den Lappen eine große Rolle. Der Genuß des Brannt- weins ist ungeheuer stark und bringt das Volk körperlich und geistig Jahr für Jahr mehr herunter: die Zahl der Lappen nimmt beständig ab. 29. Die Lteppe. In dem südlichen Rußland, an den Ufern des schwarzen Meeres, liegt eine öde, dürre, einförmige Steppe, welche zwei- mal so groß ist, als ganz Deutschland, und mit der dürren Ebene zusammenhängt, die sich durch das südliche Sibirien bis an die Ufer des Ob erstreckt. Wie ein unermeßliches Meer liegt die Steppe da, ohne Weg und Steg, und Meilen weit ohne bemerk- bare Unebenheiten des Landes. Arm an Flüssen und Wäldern und sparsam mit Dörfern besetzt, wird sie größtentheils von wan- dernden Völkerschaften bewohnt, deren zahlreiche Herden hier reich- liche Weide haben. An den Hauptstraßen findet man von Zeit zu Zeit wenigstens ein Gasthaus und eine Poststation; an vielen Stellen aber findet es der Reisende nicht besser, als mitten in der Wüste. Der Winter ist trotz der südlichen Lage sehr strenge. Im Frühling wird durch den schmelzenden Schnee der Boden in einen schwarzen Brei verwandelt. Sobald die warmen Tage kommen, 12*

3. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 184

1867 - Rostock : Hirsch
184 zu entrinnen. Hier weht nämlich regelmäßig in einen: halben Jahre Nordostwind und bringt der Ostküste Regen, im andern hal- den Jahre Südwestwind und bringt der Westküste Regen. Die Regenzeit vertritt die Stelle des Winters. Somit herrscht auf der einen Küste Winter, während auf der andern Sommer ist, und es bedarf nur einer Reise von wenigen Tagen, um ans dem Sommer in den Winter und aus dem Winter in den Sommer zu gelangen. Im Süden der Halbinsel, wo die an beiden Küsten entlang laufenden Gebirge zusammentreffen, liegen die „blauen Berge", deren reine, milde Luft so wohlthätig wirkt, daß Kranke oft dahin gehen und Gesunde gerne die schwüle Gluth des Tief- landes auf einige Zeit mit der reinen, kühlen Bergluft ver- tauschen. Pflanzen und Thiere Vorder-Jndiens. Der Reichthum der indischen Pflanzenwelt ist unermeßlich. Der Tikbaum mit seinen 3 Fuß langen, 1£ Fuß breiten, unten silberweiß glänzenden Blättern ist mächtig, wie unsere Eiche, und hat ein noch festeres Holz. An 100 Fuß steigt die schlanke Palme empor, von der es hier mehr denn 20 Arten giebt. Der Banianenbaum senkt aus der Höhe von 100 Fuß Rauken zur Erde, welche wieder Wurzeln schlagen und einen neuen Baum bilden, so daß in kurzer Zeit ein einziger Baum sich in einen Wald verwandelt, durch dessen dichtes Laub kein Sonnenstrahl hindurchdringen kann. Eine Baniane bei Patra hat 60 Hauptstämme, und ihr Schatten hat um Mittag 1500' im Umfange. Die baumartige Banane dagegen treibt jährlich Stämme von 20' Höhe mit Blättern von 10' Länge und 2' Breite und trägt eßbare Früchte von 30 U. In den sumpfigen Niederungen wächst das Bambusrohr zu solcher Mächtigkeit, daß es zu Röhrenleitungen und Häuserbauten benutzt wird. Der Mango- bäum trügt die köstliche Mangopflaume, die so groß ist wie ein Gänseei und einen schmackhaften Kern von der Größe einer Eichel hat. Das Ebenholz Indiens war schon bei den Alten berühmt. Das Zuckerrohr ist hier recht eigentlich zu Hause. Baumwolle, Indigo, Zimmt, Pfeffer und Ingwer werden in großer Menge gebaut. Der Reis giebt in manchen Gegenden jährlich 2 — 4 Ernten. Die Pracht der Blumen ist unbeschreiblich. Leider wird auch viel Mohn gebaut, mit dessen Saft sich Tausende an Leib und Seel vergiften. Eben so reich ist Ostindien an Thieren. Der kluge Elephant, der blut- gierige Königstiger, der gewaltige Löwe Hausen in den Wäldern neben Scharen von Affen, Wölfen, Hyänen, Hirschen und wilden Thieren aller Art. Pfauen, Papageien und andere buntgefiederte Vögel haben recht ihre Heimath in Indien. An fünfzig Arten von Schlangen, von der 40 Fuß langen Boa bis zu der nur 9 Zoll langen Kobra, deren Biß in einer Viertelstunde tödtet, drohen beständig Tod und Gefahr. Durch die Fenster und Thüren und Ritzen dringen diese Thiere in die Häuser und bereiten ihr Nest in den Kleidern und Vorrüthen der Menschen. Der giftige Skorpion schlägt sein Lager am liebsten in Pantoffeln oder Schuhen auf. Die weiße Ameise zer- frißt das Holzwerk in den Häusern; das Krokodil stellt dem Badenden nach.

4. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 392

1867 - Rostock : Hirsch
392 Die Kerne der reifen Fracht liefern das Palmöl, der Abiall ein nahrhaf- tes Futter für das Vieh. Aus dem Saft des Baumes bereitet man den Palmwein, aus den jungen Blättern Palmkohl. Die ausgewachsenen Blätter verwendet man zur Bedachung der Wohnungen. So wird von der Spitze bis zur Wurzel alles benutzt. Die Sagopalme hat einen dicken Stamm, dessen ganzes Innere bis auf wenige Zoll mit Stärkemehl angefüllt ist. Man bereitet den Sago daraus. Ein einziger Baum liefert unter Umständen an 300 Pfund. Der beste Sago sieht weiss aus. Die Palmen gedeihen am besten an Wasserbächen. Darum wird der Gerechte grünen wie ein Palmbaum und wird Frucht bringen , wie ein Baum an den Wasserbächen. 21. Der Kirschbanm. Zum Frühling sprach der liebe Gott: „Geh, deck dem Würmlein seinen Tisch!" Darauf der Kirsch bäum Blätter trug, Biel tausend Blätter grün und frisch. Unds Wiirmlein — aus dem Ei erwachts Nach langem Schlaf im Winterhaus. Es streckt sich, sperrt sein Mäulchen auf Und reibt die blöden Augen aus. Und drauf so nagts mit stillem Zahn Am zarten Blättlein hier und dort Und spricht: Wie ists Gemüs so gut, Mau kommt schier nimmer wieder fort!" Und aber sprach der liebe Gott: „Deck jetzt dem Bienlein seinen Tisch!" Darauf der Kirschbaum Blüthen trug, Biel tausend Blüthen weiß und frisch. Und bei der Sonne Morgenlicht Schauts Bienlein, und es fliegt heran Und denkt: „Das wird mein Kaffee sein; Sie haben kostbar Porzellan. Wie sauber sehn die Kelchlein aus!" So steckts sein Züngelchen hinein Und trinkt und sagt: „Wie schmeckts so süß! Der Zucker muß doch wohlfeil sein." Zum Sommer sprach der liebe Gott: „Deck auch dem Spätzlein seinen Tisch!" Darauf der Kirsch bäum Früchte trug, Biel tausend Kirschen roth und frisch. Und Spätzlein sagt: „Isis so gemeint? Da nimmt man Platz und fragt nicht lang; Das giebt mir Kraft in Mark und Bein Und stärkt die Kehle zum Gesang." Zum Spätling sprach der liebe Gott: „Räum ab, sie haben alle jetzt!" Drauf kam die kühle Bergesluft, Und schon hats kleinen Reif gesetzt.

5. Abt. 2 - S. 292

1884 - Wismar : Hinstorff
292 Über 500 Kaufleute beschaffen den Handel in alle Weltgegen- den. Hamburg besitzt ein eigenes Gebäude, die Börse genannt, in welchem die Kaufleute in den Mittagsstunden ihre geschäftlichen Zu- sammenkünfte haben. Die Handelsschiffe führen uns eine Menge Artikel vom Auslande zu. Aus Amerika befördern sie Kaffee, Tabak, Baumwolle re., aus Rußland Pelzwerk, Hanf, Flachs, Leder re., aus Schweden und Norwegen Eisen, Bretter, Teer, Heringe re., aus Frankreich, Spanien, Italien und anderen südlichen Ländern Wein, Citronen, Apfelsinen, Seidenwaren re., aus Ostindien Thee und allerlei Gewürze u. s. w. Andererseits schickt auch Deutschland Produkte ins Ausland, namentlich nach Amerika Leinwand, Wolle und allerlei Gerätschaften von Eisen. — Im Jahre 1842 zerstörte ein zehntägiges, schreckliches Feuer den dritten Teil der reichen und schönen Handelsstadt. Prachtvolle Häuser, Straßen und Plätze sind nach dem Brande in diesem Stadtteil entstanden. Hamburgs Tiergarten ist sehr schön. Die Berlin-Hamburger Eisenbahn besteht seit 1846; auf mecklenburgischem Boden wurde der erste Spatenstich zu der Bahn am 6. Mai 1844 gethan. Berlin, die Kaiserstadt, in einer großen sandigen Fläche und zu beiden Seiten der Spree gelegen, hat sich mit wunderbarer Schnelligkeit entwickelt. Die Bevölkerung hob sich namentlich nach dem letzten Kriege (187%i), und ihre Zahl hat bereits die erste Million weit überschritten, so daß also in Berlin etwa noch einmal so viele Menschen leben, als in den beiden Großherzogtümern Mecklenburg zusammen oder es ist nach der Einwohnerzahl 28mal größer als Rostock. Einst ein armes Fischerdorf, von Albrecht dem Bären (1106—1170), dem ersten Markgrafen der Mark Branden- burg, als Stadt (nebst Spandau) gegründet — ist Berlin jetzt eine Weltstadt. Und was für eine schöne Stadt! Durchgehends ist ihr Aussehen ein neumodisches und ganz verschieden von dem alter Haupt- und Handelsstädte. Unter den hunderten von Straßen sind nur wenige eng und krumm; die herrlichste ist die unter den Linden, 72 Schritt breit und über 1000 Schritt lang, mit vier schnurge- raden Linden- und Kastanien-Alleen bepflanzt — ein grüner Wald inmitten der glänzendsten Straße der Residenz — und von der über eine Stunde langen, ganz geraden Friedrichsstraße durchschnitten. Wie reich ist die Stadt an Prachtgebäuden und öffentlichen Plätzen! Am Ende der Straße „unter den Linden" besitzt Berlin einen Platz, wie ihn wohl weiter keine Stadt der Welt aufzuweisen hat, einen Platz, um welchen zu beiden Seiten mehrere Paläste, Museei:, eine Kirche, die Universität, das Zeughaus und andere großartige Gebäude liegen. Sobald mau durch das wunderschöne Brandenburger- Thor in die Stadt tritt, hat man einen andern großen Platz, Pariser Platz genannt, vor sich, der rings mit prächtigen Palästen umgeben ist. Die Standbilder der großen Helden des preußischen Staats gereichen den öffentlichen Plätzen und der Stadt §ur besonderen Zierde. Das großartigste Denkmal ist das von Friedrich dem

6. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 21

1825 - Rostock : Adler
stiften, der Mensch hingegen kann auch auf abwesende nicht sinnliche Dinge aufmerksam seyn, kann die Ge- genstände seiner Aufmerksamkeit selbst wählen,, und nach Belieben feste halten. Die Thiere können das nicht. Die Thiere haben keinen Verstand und keinen freien Willen, sie können daher auch nicht die Folgen ihrer Handlungen bedenken, und nicht das Nützliche dem Angenehmen vorziehen, sondern müssen blindlings ihren Trieben folgen, und von äußern Eindrucken sich bestimmen lassen; und wenn sie zum Theil auch, wie der Hund, so abgerichtet werden können, daß sie ihren Naturtrieben widerstehen, und z. B. das Fleisch nicht anrühren, wozu ihre natür- liche Begierde sie antreibt; so thun sie dies doch nur aus Furcht, z. B. vor ihrem Herrn, oder aus Liebe zu ihren Jungen; der Mensch allein kann, aus ver- nünftiger Ueberlegung, auch wider seine sinnliche Neigung, etwas thun oder lassen, z. B. eine wider- liche Arzenei einnehmen, wenn er krank ist, arbeiten, wachen und lernen, wenn es ihm auch sauer wird, und er lieber schlafen oder spielen möchte. Der Mensch .allein hat einen freien Willen. Durch den Verstand ist der Mensch auch allen Thieren überlegen. Er hat Mittel und Wege erfun- den, die stärksten Thiere zu überwinden; Glaser, wodurch er weiter in die Ferne sieht, als der Adler, und andere Glaser, wodurch er auch die kleinsten Dinge sieht, die selbst eine Fliege kaum sehen kann; Schießgewehre, womit er die schnellsten Thiere ereilt, die stärksten zu Boden streckt, und die Vögel in der Luft erlegt; ja Maschinen, womit er sich in die Luft erheben und höher stiegen kann, als irgend ein Vogel. Der Stier muß ihm seine Kräfte zum Ackerbau, das Pferd muß ihm seine Schnellfüßigkeit zum Reiten und Fahren, das Schaaf seine Wolle, der Wolf und der Bar müssen ihm ihr Fell zu seiner Bedeckung

7. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 105

1825 - Rostock : Adler
überall eine so empfindliche Kaste herrscht~ weit näm- lich die Luft, je höher wir steigen, desto dünner wird,, mithin die Sonnenstrahlen da weniger Lufttheilchen finden, aus denen sie Warme entwickeln können. Uebriaens ist ihre erwärmende Kraft um so starker, je senkrechter, und um so viel schwacher, je schräger sie auffallen. Daher kömmt es, daß sie im Sommer, da sie auf den von uns bewohnten Erdtheil beinahe senkrecht fallen, so viel erwärmender, als im Win- ter sind, ungeachtet wir im Winter der Sonne um i Million Meilen naher sind. Eben daher kömmt es' auch, daß der Schnee auf den Dächern so viel eher, als auf der flachen Erde schmilzt, weil die schrägen Dächer der Sonne gerader entgegen stehen. 3) Durch Gähr u n g oder Mischung. So erhitzen sich Vitriolöhl und ungelöschter Kalk, wenn kaltes Wasser hinzukömmt, und nasses Heu, Hafer und Stroh gerathen, wenn sie fest zusammengepackt sind, beim Zutritte der freien Luft auch wohl in Flammen. Desgleichen Misthaufen, Gerberlohe, Rübsamen, ein Gemisch von Kienruß und Leinöhl, Hanf, Wolle, Kuhhaare mit Hanföhl und Talg begossen, und noch viele andere Gemische, vorzüglich wenn sie geröstet sind. Man hat deshalb Versuche angestellt, und ge- sunden, daß z. B. Roggen- und Weitzenmehl, wie Kaffee gebrannt, und in Leinwand gebunden, sich. schon nach 7 Minuten entzündeten; Gerstengraupen/ eben so behandelt, erst nach einer halben Stunde; Erbsen, geröstet, zerstoßen und eingepackt ebenfalls, in einer halben Stunde, und das mit Heftigkeit; grobe Sagespane nach einer Stunde.; und allerlei Krauter, wenn sie getrocknet, gepulvert, braun ge- röstet und eingeballt sind, entzünden sieb selbst mehr oder weniger schnell. Auf solche Weise ist schon manche Feuersbrunst durch Selbstentzündung ent- standen, und man sieht hieraus, wie große Vorsicht z. B. beim Malzdörren und bei Aufbewahrung aller ge-

8. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 49

1825 - Rostock : Adler
nicht bloß die Schale, sondern auch den alten Magen legen sie ab, sammt den Gedärmen, und äußern Hauten der Eingeweide, und das erste Geschäfte des neuen Magens ist, daß er den alten nebst den Hauten der Eingeweide verzehrt. Der Nutzen der Infecten ist groß und mannig- faltig. Die, welche von Aefern und im Miste leben, reinigen die Luft, die Krebse dienen uns zur Speise, die Bienen geben uns Honig und Wachs, die Sei- denraupe spinnt die Seide, die Cochenille liefert die Scharlach färbe, die Spanischen Fliegen, Kellerefel und Ameisen dienen zur Arzenei, und so viele un- muthige Singvögel nähren sich bloß von Infecten. Auch dienen die fliegenden Infecten mit zur Be- fruchtung der Gewächse, indem sie den Blumenstand von einem zum andern tragen. Aber freilich ist auch der Schade sehr groß, den diese Thiere verursachen. Jedermann kennt die Verwüstungen der Raupen und Käfer in Garten und Wäldern. Auch die größte Sorgfalt ist kaum im Stande, Kleider und Lebensmittel vor diesen Fressern zu schützen. Allenthalben nisten sie sich ein, allent- halben wollen sie das Mitessen haben. Selbst auf dem Leibe der Unreinlichen leben und ernähren sich die Lause und Flöhe, und der Fliegen kann sich nie- mand erwehren. Zn den Infecten gehören auch die fliegenden Zugheuschrecken, die in so ungeheu- rer Menge einherziehen, daß sie, wie Wolken, die Sonne versinstern, und, wo sie niederfallen, die Erde wohl 4 — 6 Zoll hoch bedecken, alles grüne Kraut nicht nur in einigen Stunden verzehren, son- dern auch die Rinde der Baume, so wie das Schilf auf den Dächern angehen, oft auch in die Hauser dringen. Wenn dieß alles ihnen nicht genügt, und sie vor Hunger in einem Lande sterben, dann verbrei- ten sie, durch ihre Verwesung, die schrecklichsten Seuchen, unter Menschen und Vieh. 2 Mos. 10. D 6. Die

9. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 55

1825 - Rostock : Adler
lichcn Holzes wegen sehr geschätzt; der China- Baum aber, welcher nur in Amerika wachst, hat deshalb einen so hohen Werth, weil seine Rinde noch immer das beste Mittel gegen das Fieber ist. Vor- mals fand man diese wohlthätigen Baume von be- trächtlicher Höhe, und wohl von Mannesdicke; seit- dem man aber' die fiebervertreibende Kraft ihrer Rinde hat kennen lernen, sind sie, durch starkes Beschälen, so sehr mitgenommen, daß man nur selten noch einen Chinabaum über 12 Fuß hoch und Arms- dicke findet. 2. Strauche oder Stauden nennt man solche holzige Gewächse, aus deren Wurzel gewöhn- lich mehr, als ein Stamm ausschlagt. Der köstlichste Strauch auf unsrer Erde ist der Wein stock, mit seinen lieblichen Trauben, die getrocknet Rosinen und Corinthen, ausgepreßt und ungegohren den Most, gegohren den Wein geben. Der Theestrauch, dessen Blüthen und Blatter den Thee geben, wuchs bisher nur im südlichen Asien, ist nun aber auch in Amerika angepflanzt. Der P fe sferstr a u ch, und andere Strauche, geben die ausländischen, zum Theil sehr kostbaren Gewürze. Bei uns giebt der Johannis-, Stachel-, Heidel- und Himbeeren - Strauch wohlschmeckende Früchte, und diefliederblumen dienen zurarzenei. Das Man, oder Manna ist ein honigartiger Saft, der ans verschiedenen Pflanzen, vorzüglich aus dem Kameeldorn in der Wüste Arabiens, in den heis- sestcn Sommermonaten, hervorquillt. Wenn man das Manna weiß und gut haben wi-ll, so muß man es des Morgens vor Sonnenaufgang abnehmen; denn spater am Tage wird es, durch die Sonne, gelb und schlecht. 2 Mos. 16. Nach neuern Reiseberichten träufelt es auch im Winter, nach starkem Regen, von , dem Tamarzskenbaum herab, und halt sich, wenn es über dem Feuer geläutert ist, viele Monate lang. Das

10. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 36

1825 - Rostock : Adler
halb über, «nd halb unter dem Wasser, wozu er Baume fallet und behauet, alles mit seinen Zahnen; und mit seinem breiten Schwänze streicht er, wie mit einer Maurerkelle, die Fugen mit Lehm aus. Sein Haar giebt die feinsten Hüte, sein Fell ein kostbares Pelzwerk; und eine starkriechende klebrige Masse, welche sowohl die Männchen, als Weibchen unter dem Schwänze tragen, und die ihnen dazu dienet, ihre Haare im Wasser unversehrt zu erhalten, liefert uns das Bibergeil, welches eine sehr heilsame Arzenei in Nervenkrankheiten ist. Das Wallroß lebt anden Eismeeren, erreicht eine Lange von '18gu0, und hat seinen Namen auch von e'nei* fast wiehernden Stimme. Mit seinen 2 Fuß langen Eckzahnen hil^t es sich fort, wenn es über dem Wasser ist. Diese Zahne sind von noch feinerer und dauerhafterer Wrisse, als die der Elephanten. y. Wallfisehe. Sie haben mit den Fischen nichts weiter gemein, als den unschicklichen Namen, leben aber doch bloß im Wasser. Der Wallfisch ist das größte aller bekannten Thiere, über hundert tausend Pfund schwer. Heutiges Tages wird selten einer über 70 Fuß lang gefangen, ehemals aber fing man sie von einer Lange über ivofuß. Sein Speck liefert den Thran, seine iin Oberkiefer sitzende Bar- ten, die ihm statt der Zahne dienen, geben uns den Fischbein. Er hat 700 solcher Barten, wovon die mittlern 10 bis 15 Fuß lang sind. Ein großer Wall- fisch giebt einen Ertrag von 5000 Rthlrn. Die Zunge allein ist über 1000 Pfund schwer, und giebt zehn Tonnen Thrarw Sein Rachen ist so groß, daß man, wenn er gerödtet ist, mit einem Kahn hineinfahrt; die Kehle aber ist sehr enge. Er findet sich an den Eismeeren. 2. Die Vögel. Die Vögel sind Thiere mit warmen ro- them Blute, die aber Eier legen, aus de- nen
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