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1. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 44

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 44 — gleich in den Topf. — Oporto oder Porto (über 140 T.) ist die zweitgrößte Stadt Portugals, liegt fast eine Meile von der Mündung des Douro (spr. Do'iro) und treibt starken Handel mit Portwein, der besonders nach England ausgeführt wird. Portugal war vor 400 Jahreu eine Seemacht ersten Ranges und besaß viele Kolonieen. Jetzt hat es bedeutenden Besitz nur uoch in Afrika und geringen in Asien. Zum europäischen Besitz rechnet man noch die Azoren und die Insel Madeira (spr. Madc>ra). Die Azoren (spr. Aßoren) oder Hab ich tsinseln (so genannt, weil auf ihnen zur Zeit der Entdeckung unzählige Habichte angetroffen wurden) liegen westlich von Lissabon. Auf ihnen gedeihen Südfrüchte in ganzen Wäldern, und Dampf- schiffe bringen von hier aus ganze Ladungen Apfelsinen nach London. Madeira (d.h.holz, weil die Insel als sie von den Portugiesen entdeckt wurde, ganz mit Wald bestanden war,) ist ein mächtiger Felsen aus vulkanischem Gestein, liefert vortrefflichen Wein (den Madeira) und viel Zuckerrohr und ist als Heilort für Brustkranke wichtig. B. Das Königreich Spanien. (9100 □'Stetten oder 1j^ Mill, qkm und über 17 Mill. Einw.) Der Name Spanien wird von einem phönizischen Worte abgeleitet, welches Kaninchen bedeutet; Kaninchen sind in dem Lande sehr verbreitet. Das Königreich ist fast so groß wie das Deutsche Reich, hat aber uur etwas über 1i3 seiner Bewohnerzahl. Die Spanier sind mittelgroße, hagere Gestalten; ihre scharfen Gesichtszüge sind von dunklem Haar umwallt; aus dem gebräunten Antlitz blitzt ein feuriges Auge. Sie sind einfach und mäßig im Genuß, da- bei voll ernsten Stolzes; selbst der Maultiertreiber hat etwas von der Würde des Edelmannes. Doch sind Aberglaube und Unwissenheit in den höheren Ständen noch ebenso allgemein wie in den niederen. Zu den Hanplver- gnügungen der Spanier gehören die Stiergefechte, in denen mehrere Stier- fechter mit grellroten Tüchern Stiere aufreizen, dann niit ihnen kämpfen und sie schließlich, weuu sie ganz wütend geworden sind, töten. Die wichtigsten Städte Spaniens sind: Madrid (fast */2 Mill. Einw.) am Manzanares (spr. Manßanares) liegt sast in der Mitte der Halbinsel, ist Haupt- und Residenzstadt Spaniens und die höchst gelegene Großstadt Europas. Madrid ist anch der Kreuzungspunkt wichtiger Eisenbahnen, die nach alten Hanptbäsen des Landes gehen, wodurch die Stadt zu einem Sammelplatz des Verkehrs wird. Die Umgebung ist öde und dürr und das Klima ungesund, weil im Sommer sehr heiß, im Winter dagegen rauh. Daraus erklärt sich das Sprichwort.- „Madrid hat 3 Monate Winter und 9 Mouate Hölle." — In öder Gebirgsgegend liegt (westlich von Madrid) das Kloster San Just, wo Kaiser Karl V. sein wechselvolles Leben beschloß. •— Toledo am Tajo ist die alte Hauptstadt Spaniens und liegt genau in der Mitte der Halbinsel. Hier giebt es viele Waffenschmiede, welche die be- rühmten Toledoklingen fertigen. — Älmade» (d. h. Bergwerk) ist das größte Quecksilberbergwerk in Enropa. — Salamaaca war eine der berühm- testen Universitäten im Mittelalter. — Sevilla (spr. Sewilja 140 T.) am Gnadalquioir ist bciu Umfange nach die größte Stadt Spaniens. Sie treibt bedeutenden Handel und hat die größte E i g a r r e n f a b r i k Europas. Die Häuser haben meist flache Dächer, und so sieht Sevilla wie eine morgen-

2. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 12

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 13 — bilden sich, indem infolge des gewaltigen Druckes der höheren, nachdrängenden Schneemassen der Schnee immer lnftfreier und damit eisartig durchsichtiger wird, weiter abwärts die Gletscher, welche unter der Schneegrenze lagern. Die Gletscher lassen sich mit Eisarmen vergleichen, welche der ewige Winter der Hochalpen nach den tiefer gelegenen grünen Landteilen ausstreckt. Durch ihre eigene Schwere in Bewegung gefetzt, gleiten sie die Felsenthäler langsam hinab, alles mit sich fortschleppend und deu Erdboden glättend. „Die hohe Bedeutung der Gletscher besteht darin, daß die alljährlich sich erneuernde Schneemenge auf laugfamem aber sicherem Wege vom Hochgebirge in das Thal befördert wird, wo sie sich durch die Einwirkung der Sonnenwärme in Wasser verwandelt und dadurch die Quelle vieler mächtiger Flüsse bildet. Das Hochgebirge, welches im Lause eiuer verhältnismäßig kurzen Zeit vereist sein würde, wird also durch die Thätigkeit der Gletscher entlastet." An der Unterseite schmelzen die Gletscher teilweise durch die Erdwärme; und das dadurch entstandene Wasser (wegen seiner manchmal milchigen Farbe „Gletschermilch" genannt) fließt aus einer Öffnung am Ausgange der Gletscher, dem sog. „Gletscherthor", als ein Fluß hervor. Diese Gletscher- bäche bilden den Ursprung zahlreicher Alpenflüsse, z. B. des Rheines, der Rhone, des Inns, und die Gletscher sind sonach die Vorratskammern der Wasserschätze für die angrenzenden Länder. Eine weitere Be- deutuug der Gletscher besteht darin, daß sie die Zugänglichkeit der Hoch- gebirge vermehren, indem die tiefen Schluchten oft uuübersteiglich fein würden, wenn nicht Schnee- und Eisbrücken einen Weg über dieselben ermöglichten. Die Gletscher verleihen auch der Landschaft einen herrlichen Schmuck, be- sonders dort, wo sie steil abstürzend in unzählige Trümmer zerreißen. Zu den Erscheinungen der Hochalpen gehören auch die Lawinen, d. s. Schnee- stürze, welche besonders im Frühjahr auftreten. Ist der Schnee zu Massen- hast angehäuft oder zu trocken, oder ist der ihn tragende Felsengrund durch das durch Spalten des Schneelagers herabsickernde Wasser schlüpfrig geworden, so genügt der Knall einer Büchse, der Flügelschlag eines Vogels, das Los- brechen eines Stückchens Eiskruste, um einen solchen Schneesturz hervorzurufen. Langsam beginnt eine geringe Menge Schnees sich abwärts zu bewegen, aber stets an Größe und Geschwindigkeit wachsend rast donnernd in wenigen Minuten die ganze ungeheure Masse eiues Abhauges, vou Schneewolken um- hüllt, oft 1300 bis 1600 m zum Thale hinab, mehr noch durch den nn- geheuren sie begleitenden Luftdruck als durch die eigene Masse gefährlich, der die stärksten Bäume zerknickt, Menschen und Tiere weit fortschleudert und Wohnungen niederreißt. Einen Hauptvorzug haben die Alpen vor anderen Hochgebirgen der Erde durch ihre Thäler und pälse. Keiu anderes Hochgebirge hat eine solche Menge vou Thälern auszuweisen. Dieses macht die Alpen zu einem sehr zugänglichen Gebirge und ermöglicht den Verkehr nach allen Richtungen hin; außerdem gewähren die Thäler durch ihre Fruchtbarkeit an Getreide und Obst vielen Tausend Menschen Lebensunterhalt. Man unter- scheidet Längs- und Querthäler. Erstere haben gleiche Richtung mit den Hauptkämmen des Gebirges, und ihre Thalsohle (= die niedrigste Stelle des Thales) ist gewöhnlich breiter und sanfter geneigt als bei den Qnerthälern. Querthäler bilden mit der Kammlinie des Gebirges einen großen Winkel. Die Rhone bildet von der Quelle bis zur Stadt Martinach (Martigny) ein Längsthal,

3. Geographie des Deutschen Reiches - S. 6

1898 - Wittenberg : Herrosé
— 6 — Das Klima dieser Hochebene ist rauh wegen der hohen Lage und weil die kalten Nordwinde ungehindert darüber streichen können, die warmen Südwinde aber durch die Alpenmauer abgehalten werden. Auf heiße Sommer folgen kalte Winter. Die Oberdeutsche Hochebene ist die regenreichste Gegend des Deutscheu Reiches, jedoch wegen ihrer geringen Fruchtbarkeit schwach bevölkert. Hauptprodukte sind Kalk, Torf, Vieh und (namentlich in der Gegend zwischen Regensburg und Straubing) auch Getreide; Wein wird, außer am Bodensee, hier nicht gebaut. Die Oberdeutsche Hochebene setzt sich südwestlich vom Bodensee in der Schweizer Hochebene zwischen den Alpen und dem Französischen Jura, und nördlich von der Donau als Hochebene der Oberpfalz fort. Letztere wird im W. von dem Deutschen Jura, im 0. von dem Böhmerwald und im N. von dem Fichtelgebirge begrenzt und von der Nab durchflössen. Sie hat ebenfalls kaltes Klima und steinigen, wenig fruchtbaren Boden (mit Heiden und kümmerlichen Nadelwäldern), gehört deshalb zu den am schwächsten bevölkerten Landschaften Bayerns. Doch giebt es auch fruchtbare Gebiete; in einem solchen liegt Amberg, der Hauptort der Oberpsalz. In den Wäldern au der böhmischen Grenze findet schwunghafter Glashüttenbetrieb statt, und reiche Erzlager haben Bergbau und Hütteubetrieb hervorgerufen 3. Der Deutsche Iura (Jura ^ Wald) zieht sich in der Richtung von Sw.—No. von der Donau bis nahezu ans Fichtelgebirge und den Main hin und ist 60 Meilen lang. Er ist ein höhlenreiches Kalkgebirge, welches auf seinem Rücken wasserarm und rauh, an seinen Abhängen waldreich und in feinen Thälern wasserreich, warm und fruchtbar ist. Die Höhlen zeigen zahlreiche und wunderbar gestaltete Tropfsteinbilduugen; manche enthalten auch Knochen vorfündflutlicher Tiere; am besuchtesten sind die Müggendorfs. Der Wassermangel, welcher auf deu Höhen durch die Zerklüftung der Steine hervorgerufen wird, ist so groß, daß die Leute genötigt sind, das Wasser oft stundenweit aus den Thälern herbeizuholen. Gegenwärtig wird es deshalb nach manchen Orten durch Pumpwerke und Röhrenleitungen gebracht. Einen grellen Gegensatz zu deu rauhen und nur wenig bewohnten Höhen bilden die lieblichen Thäler mit Wäldern, Wiesen und freundlichen Dörfern. Durch das Thal der Wörnitz wird der Jura in einen südwestlichen und einen nordöstlichen Teil geschieden. Jener heißt der Schwäbische und dieser der Fränkische Jura. — Der Schwäbische Jura, auch Rauhe und Schwäbische Alb genannt, gehört zu den einförmigsten Landstrichen Deutschlands. Ihm sind im Nw. die beiden Bergkegel Hohenstaufen (Stauf ^ Erhebung, Felsberg) und H ohenzo llern vorgelagert. Auf dem Hohenstaufen sind die dürftigen Überreste der Stammbnrg des Kaisergeschlechts der Hohenstaufen anzutreffen, und auf dem Hohenzollern erweckt die neu herge- stellte Burg Hohenzollern, der Stammsitz des preußischen Königshauses und jetzigen deutschen Kaisergeschlechtes Interesse und bildet einen Schmuck der Land- schaff. Der Fränkische Jura enthält in einem Teile, der „Fränkischen Schweiz" (d. i. die Gegend von Baireuth, Bamberg und Erlangen), schöne Fels- bildungen und prächtige Tropfsteinhöhlen, welche das Wanderziel zahlreicher Reisenden bilden. Sehr wichtig und weltberühmt ist der bei Solnhofen vorkommende lithographische Schiefer. 4. Der ööhmerwald bildet einen etwa 30 Meilen langen Grenzwall zwischen Bayern und Böhmen und zieht sich in südöstlicher Richtung vom

4. Geographie des Deutschen Reiches - S. 8

1898 - Wittenberg : Herrosé
— 8 — als „Schneckensteine" verkauft wurden. — Das Erzgebirge ist das metall- reichste, industriereichste und trotz des rauhen Klimas doch dichtbe- völkertste Gebirge Deutschlands. Der Mittelpunkt des sächsischen Silberbergbaus ist Freiberg; von der hier seit 100 Jahren bestehenden Bergakademie sind Bergleute uach allen Erdteilen gewandert. Zinn wird be- sonders bei Altenberg, und Eisen in der Nähe von Schwarzenberg gefnnden. Von Jndnstrieen sind namentlich hervorzuheben das Spitzenklöppeln und Posamentieren (Annaberg-Buchholz), die Spielwarensabrikation (Olbernhan und Seiffen), die Strohslechterei (Dippoldiswalde), die Stnhlbanerei (Rabenau), die Tischlerei (Johanngeorgenstadt), die Strumpfwirkerei (Stollberg, Grünhain und Elterlein), die Blechwarenfabrikation <Aue und Schwarzenberg), die Musik- iustrumeutenfabrikation (Markneukirchen und Klingenthal), die Uhrenfabrikation (Glashütter Taschenuhren werden wegen ihrer Vorzüglichkeit in alle Gegenden der Erde versandt) und die Serpentinsteinverarbeitnng (Zöblitz). — Am nördlichen Fuße des Erzgebirges sind bei Zwickau große Stein- kohlenbergwerke, durch welche die Gegend von Zwickau und Chemnitz zum Mittelpunkte der Großindustrie Sachsens geworden ist. Im Erzgebirge be- findet sich auch die höchst gelegene Stadt D eutsch lauds,., Oberwiesen- thal am Fuße des Fichtelberges. — Auf dem Erzgebirge entspringen die Freiberger und Zwickauer Mulde und die Zschopau. Die beiden Mulden vereinigen sich später zur Vereinigten Mulde und fließen der Elbe zu, in die sie unterhalb Dessau münden. 7. Das Eltisandsteingeiiirge, auch die „Sächsisch-böhmische Schweiz" genannt, reiht sich im 0. an das Erzgebirge an und ist ein wildzerrissenes Sandsteingebirge, welches rechts und links von der Elbe liegt. Es ist eine der merkwürdigsten Gebirgsbildnngen in Deutschland und wird jährlich von vielen Tausend Reisenden besucht, am häufigsten die Bastei, „ein fast senk- recht an der Elbe bis ungefähr 250 m über den Elbspiegel aufsteigender Felsen, dessen Plateau eine überraschende und herrliche Aussicht gewährt." Außer den senkrechten Felswänden und merkwürdigen Felsformen (z. B. des Kuhstalls) zeigt es auch schmale Felsenschluchten, die von Bächen durch- flössen werden. Tie höchsten Berge des Gebirges sind der Sch Neeberg (723 in, in Böhmen) und der Große Zschirnstein (560 m, in Sachsen). Die größte Stadt des Elbsandsteingebirges ist Pirna, das Bad desselben Schandau. Merkwürdig ist auch die auf einem Felsenkegel erbaute Festung Königstein, welche die wichtige Elbstraße beherrscht, und der ihr gegenüber liegende, etwas höhere Lilien st ein. Wichtig ist die Beschäftigung der Bewohner mit Holz- und Sandsteinhandel. Ter Sandstein liefert den Bild- Hauern und Baumeistern ausgezeichnetes Material und wird bis nach Berlin und Hamburg gesandt. 8. Die Sudeten sind ein in südöstlicher Richtung sich erstreckender Gebirgszug von etwa 40 Meilen Länge. Sie liegen zwischen Böhmen und Mähreu einerseits und Sachsen und Schlesien andererseits und ziehen sich von der Elbe bis zur Oder hiu. Die einzelnen Teile der Sudeten sind das Lausitzer Gebirge, das Jsergebirge, das Riesengebirge, das Glatzer Bergland, das Waldenburger Berglaud und das Eschengebirge. a) Das Laul'lher Gebirge liegt zwischen dem Elbsandsteingebirge und der (Äörlitzer Neiße und ist ein unregelmäßiges Berg- und Hügelland.

5. Geographie des Deutschen Reiches - S. 16

1898 - Wittenberg : Herrosé
— 16 — 19. Das Hessische öergland liegt nördlich vom Vogelsberg und der Rhön und östlich vom Westerwald. Es ist das Flußgebiet der Fulda, zum größeren Teile rauh und wenig fruchtbar, aber sehr fruchtbar im Fnldathale, weshalb hier auch die größten Städte (Kassel und Fulda) liegen. 20. Das Wesergebirge oder Weserlieryland liegt westlich vom Harze zu beiden Seiten der Weser, welche durch die Vereinigung der Werra und Fulda gebildet wird. Wo die Weser aus dem Berglande in das Tiefland tritt, bilden 2 Berge einen Paß, der die „Westfälische Pforte" heißt. Sie bildet den Haupteingang aus dem nördlichen Tieflande in das südliche Bergland. — Zwischen Weser und Leine liegt der Deister, der Tuntel und der Solling. 21. Der Teutoburger Wald liegt nordwestlich vom Wesergebirge. Aus ihm entspringt die Ems. Dieses Gebirge hat schöne Buchenwälder, und die Bewohner beschäftigen sich namentlich mit Flachsbau, welcher die Grund- läge der berühmten Bielefelder Leinwandfabrikation geworden ist. Auf der Grotenbnrg (d. i. großer Berg) bei Detmold steht das Hermanns- denkmal, ein turmartiger Bau mit dem 13 in hohen Standbilde Armins. Die Inschrift auf dem Schwerte lautet: „Deutsche Einigkeit meine Stärke, meine Stärke Deutschlands Macht." ./Avxft i'sj , . B. Die Deutsche oder Germanische Tiefebene. Die Deutsche Tiefebene ist eine Fortsetzung der großen Osteuropäischen Tiefebene und wird auch Germanische Tiefebene genannt. Sie er- streckt sich von der Memel bis zum Rhein und von den deutschen Mittel- gebirgeu bis zur Ost- und Nordsee. An 3 Stellen greift sie in die südlichen Gebirgsgebiete ein: durch die Leipziger, Westfälische und Rheinische (Kölner) Tieflandsbucht. Die Westfälische oder Münsterbucht liegt zwischen dem Sauerland und dem Teutoburger Walde; sie besitzt im W. saudige Heiden und beträchtliche Moore und wird von der Ems und Lippe durch- flössen. Die Rheinische Tieflandsbucht, zwischen dem Hohen Venn und dem Sauerlaude ausgebreitet, liegt hauptsächlich auf dem linken Rheinufer und dringt bis zum Siebengebirge vor. — Aus der Richtung der Flüsse (Rhein, Weser, Elbe, Oder, Weichsel)--ist zu ersehen, daß sich die Deutsche Tiefebene nach N. zu abdacht. Die Deutsche Tiefebene war in früherer Zeit vom Meere bedeckt, welches bis in die Mitte von Deutschland reichte. Ans dieser Zeit stammen die großen Mengen von Sand, Kies und Lehm und die be- deutenden Salzlager (z. B. zu Staßsurt und Juowrazlaw), sowie die Ver- steinerungeu zahlreicher vorweltlicher Muscheltiere in den Rheinischen Schiefer- gebirgen. Nach Rücktritt des Meeres infolge der Hebung des bisherigen Meeresbodens wurde das Tiefland mehrmals Jahrhunderte lang von Gletschern überzogen, welche die „Findlinge" zurückließen. Findlinge sind größere U. \Lodei* kleinere Steinblöcke aus Granit oder Gneis, die aus Skandinavien und Finnland stammen. — Durch die Elbe wird das Deutsche Tiefland in eine östliche und westliche Hälfte geschieden, welche als Ostsee- und Nordsee- tiefland bezeichnet werden können. Diese beiden Teile zeigen namentlich folgende Unterschiede: a) Die Nordseetiefebene ist nahezu eine wagerechte Fläche, und nur die Lüneburger Heide und einige unbedeutende Berge machen eine Ausnahme. Die Ostseetiefebene hat 2 bedeutende Höhenrücken, von

6. Geographie des Deutschen Reiches - S. 15

1898 - Wittenberg : Herrosé
15 — c) Das Sauerland (b. h. Südland von Westfalen) liegt nördlich vom Westerwald zwischen Sieg und Ruhr. Es zeichnet sich durch Reichtum an Wald und Eisenerzen aus, weshalb hier schon seit uralten Zeiten B e r g b a u auf Eisen getrieben wird. „In unserem Jahrhundert hat man auch an- gefangen, die reichen Kohlenlager der Gegend auszubeuten, so daß dieser Landstrich das industriellste Gebiet von ganz Deutschland ge- worden ist. Bergwerk drängt sich an Bergwerk, Schmelzhütte an Schmelz- Hütte, überall steigen die Rauchwolken ans den hohen Schornsteinen, ertönt der Schall des gewaltigen, durch Tampfkraft getriebenen Hammers, und ein dichtes Netz von Eisenbahnen durchzieht die Gegend nach allen Richtungen. Die Krone aller Werke ist das Kruppsche Gußstahlwerk in Essen." — Im 0. dieses Gebiets liegt der Ederkops, auf welchem Lahn, Sieg und Eder entspringen; letztere fließt der Weser zu. ä) Die Haar (= Hart, Wald), auch Haar st rang genannt, ist ein öder und kahler Kamm zwischen Ruhr und Lippe. Sie steht im 0. durch das Eggegebirge mit dem Weserberglande in Verbindung. Im nördlichen Teile der Haar sind viele Kohlen. Die Stadt D o r t m u u d ist der H a u p t- sitz des Kohlenbergbaues. Westlich vom Rhein liegen vom Niederrheinischen Schiefergebirge Hunsrück, Eifel und Hohe Venn. a) Der Hunsrück, d. h. hohe Rücken, ist eine wellige, wenig fruchtbare Hochebene zwischen Nahe und Mosel und Rhein, dem Taunus gegen- über. Im Moselthale wird besonders Weinbau getrieben. Die Hoch- flächen sind rauh, und es wird auf denselben namentlich Flachsbau ge- trieben. Wichtig ist das Vorkommen von'achatlagern. Der Hauptsitz der Achatschleiserei ist Oberstein. Früher wurden die Achate und andere Halbedelsteine aus den Felsen der Umgebung gebrochen; jetzt werden sie größer und billiger aus Südamerika bezogen. Die höchste Erhebung des Hunsrück Jc ist der/Erbeskopf (800 m.) «Wwhwa- b) Die Eifel ist das wellige Hochland zwischen Mosel und Maas. In uralten Zeiten gab es hier Vulkane. Davon zeugen noch Basalt, Lava und gewisse Kessel, welche zum Teil mit Wasser ausgefüllt sind und Maare heißen. Dazugehört auch der Laacher See, welcher niemals zufriert. Die oft kreisrunden Kessel sind wahrscheinlich durch deu von vulkanischer Thätig- keit bewirkten Zusammensturz der Erdriude über hohlen Räumen entstanden, sind also nicht mit Wasser gefüllte Krater. — Die Hochflächen der Eifel ge- hören zu den regenreichsten und unfruchtbarsten Gebieten Deutschlands. Nur Hafer und Kartoffeln gedeihen spärlich. Am unwirtlichsten und rauhesteu ist der südwestliche Teil, die sogenannte Schnee-Eisel („Schneifel"). Die höchste Erhebung der Eifel ist die/Hohe Acht (760 m). c) Das (die) Hohe Venn (d. i. Moor) ist eiue mit Torfmooren und Sümpfen bedeckte Hochfläche ohne Baum und Strauch. Es gehört zu den ödesten und am wenigsten bevölkerten Gegenden Deutschlands, hat im Sommer viel Nebel und im Winter tiefen Schnee. Der Ackerbau (Hafer, Kartoffeln) giebt bei dem rauhen Klima nur spärlichen Ertrag. Mit dem Niederrheinischen Schiefergebirge hängen noch die nach Belgien sich erstreckenden Ärdennen zusammen, die sich zu beiden Seiten der Maas ausbreiten und am Nordrande durch Reichtum au Kohlen und Eiseuerzeu auszeichnen.

7. Geographie des Deutschen Reiches - S. 18

1898 - Wittenberg : Herrosé
— 18 — fülle liegen und gegen das Eindringen der Meeresfluten durch Dünen oder Deiche geschützt sind. Dünen sind Sanddämme, welche von den Meereswogen und Winden gebildet werden. Man sucht sie durch Aupslanzung von Ge- wachsen mit langen Wurzeln (Sandhafer, Sandhalm) zu befestigen, bepflanzt sie auch mit Sträuchern und Bäumen, zum größten Teil sind sie kahl. Deiche sind künstlich aufgeführte Erddämme, welche am Grunde oft 25 bis 30 m breit und meist 6 m hoch sind. Ihre Instandhaltung kostet viel Geld, so daß der Marschbauer sagt: Ohne die Deichlast könnte ich mit einem silbernen Pfluge ackern. Da die Marschen die fruchtbarsten Teile der Nord- seeküste sind, so zeichnen sich ihre Bewohner durch Wohlhabenheit aus. Ein Übelstand des Marschlandes ist der Mangel an gutem Quell- und Trink- wasser, so daß man genötigt ist, das Regenwasser in Grubeu zu sammeln. Die zwei wichtigsten Tiere der Marschen sind Pferd und Rind. Die Bauern- Höfe des Marschlandes sind von fetten Äckern und Wiesen umgeben, auf deuen „der Marseu Rind sich streckt". d) Geest (d. i. unfruchtbar, trocken) ist meist unfruchtbarer Geröllbodeu, liegt höher als die Marsch und hat seine eigenen Quellen, Bäche und Flüsse. Der Gegensatz zwischen Marsch und Geest ist ein sehr auffälliger. Der reiche Marschbauer spricht nur mit Verachtung von den armen Geestbaueru. Ein alter Marschbauer wollte seinen wanderlustigen Sohn vom Reisen abhalten, indem er sagte: „Sieh, Jung, hier is de Marsch und de ganze anner Welt is Geest. Was wnlt du dummer Jung nun in der Welt macken?" - Im Tieflande östlich von der Elbe ist namentlich noch der Spreewald hervorzuheben. Er ist eine sumpfige Niederung, welche durch unzählige Arme der Spree gebildet wird, die alles zwischen- und umliegende Land über- schwemmen. Ein Teil des Spreewaldes ist noch jetzt Wald, ein anderer ist in fruchtbares Wiesen-, Acker- und Gartenland umgewandelt. Die Bewohner sind Wenden, welche eigentümliche Trachten und Sitten bewahrt haben. Ihre Hauptbeschäftigung ist Fischfang und Gartenbau. Aller Verkehr erfolgt im Sommer auf Kähnen und im Winter auf Schlitten und Schlittschuhen. „Auf den Kähnen übt hier nicht nur der Fischer sein ergiebiges Handwerk, ans ihnen fährt man auch das Vieh zur Weide und das Heu zur Scheune, auf ihnen gleitet die Gemeinde am Sonntage zum Gotteshaufe, und auf ihnen beschleicht mit unhörbarem Nuderschlag der Jäger das zahlreiche Wild/" (Kraniche, Enten, Rehe.) Iii. Bewässerung. A. Die Meere. Deutschland grenzt im N. an die Nord- und Ostsee, welche voneinander durch die Halbinsel Schleswig-Jütland geschieden sind. 1. Die Nordsee, auch das Deutsche Meer genannt, bedeckt einen etwas größeren Flächenraum als ganz Deutschland. Das Wasser ist bittersalzig^und darum nicht als Trinkwasser zu benutzen. Es wird durch Ebbe und Flut, sowie durch den Wind bewegt. Bei starkem Westwinde wird die Flut oft zur

8. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 433

1913 - Wittenberg : Herrosé
433 hin. Man sah ihm an. wie ihm die Musterung einer nie be- sessenen Fülle ein Wohlbehagen machte, für jedes dachte er sich schon offenbar die Bestimmung aus. Seine arme Frau freute sich mit rührender Dankbarkeit über die Geschenke. Sehr wichtig ist es ihr. schrieb sie. datz sie nun das „Schweinchen, das ja noch ihr lieber Mann gekauft hatte, nicht aus Armut verkaufen mühte. Wie wollten sie nun alle das Schweinchen pflegen, damit es groß und fett werde, bis ihr Mann heimkommen dürfte und sich davon vollends Kraft und Gesund- heit essen könnte. Sie habe leider eine kleinere Wohnung nehmen müssen. Es sei natürlich für sie und ihre Kinder dabei das aller- wichtigste gewesen, ob sich auch das Tierchen in seinem neuen Stalle gewöhnen und mit Lust fressen werde. Angstvoll hätten sie hinter der Türe gewartet und — Gott sei Dank, es hatte ge- fressen." — Wie kennzeichnete dieser kleine Zug die große Armut dieser Leute! — Ach, dem so sehnlich erwarteten Hausvater sollte das Glück, am eignen Herd bei Frau und Kind ein Eenesungs- mahl zu feiern, nie mehr zuteil werden. — Als ich am nächsten Morgen wiederkam, lag er bereits in der Totenkammer. Still und ruhig war er in den letzten Schlummer gesunken. Auf seine Brust gepreßt hielt er noch die letzten Zeilen von seines treuen Weibes Hand. Mit großem Glanz und Pomp wurde er begraben, wir konnten den Sarg reich mit Blumen und Lorbeerkränzen schmücken. Alles fühlte den Drang, dem Sieger und Kämpfer für das Vater- land Dank und Verehrung darzubringen. Die halbe Stadt und Umgebung gab dem norddeutschen Bruder das Geleite zu seiner letzten Ruhestätte. Es war ein herrlicher Sonntagnachmittag; mit klingendem Spiel und wehenden Fahnen zogen sie dahin, die berittene Bürgerwehr, die Feuerwehr mit glänzendem Helmschmuck, die Turner, die Sängerkränze und die Schulen. Kurz, was sich irgend gruppieren konnte, folgte dem Sarge des fremden Reitersmannes. Mit besondrer Wehmut erfüllte es uns. den bleichen, mühsam an Krücken und Freundesarmen dahinschwankenden Halbgenesenen unsrer Pfleglinge nachzusehen, die es sich nicht nehmen lassen wollten, den Kriegskameraden und Leidensgefährten auf seinem letzten Lebenswege zu begleiten. — So schloß eine der vielen Schicksalstragödien, die ich dort erlebte. Doch wurde auch manchen ein glückliches Los zuteil. Wie durch ein Wunder gerettet wurde Z. B. Nr. 40, ein äußerst geduldiger junger Leineweber aus Biele- feld. Mitrailleusenkugeln hatten seine Augen gestreift. Zunge und Kiefer verletzt, eine war dicht unter dem Auge in die Wange ge- gangen und durch das Ohr wieder herausgedrungen. Der Ärmste wußte unsäglich leiden, bis er endlich so ziemlich geheilt entlassen werden konnte. Der Abschied von ihm wurde uns allen schwer. Seinen Dank drückte er mit seiner sinnigen Herzensbildung rührend aus. Er sagte: „Dreierlei Engel in Menschengestalt gibt Kutsche, Lesebuch. -

9. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 406

1913 - Wittenberg : Herrosé
406 Mit beiden Händen schlug die Brabanterin ein; halb nur verstand sie Barbaras Worte. 3. Am andern Morgen wurden auf Herrn Uttmanns Betreiben alle Leute mit ihren Kindern — nur die unter fünf Jahren blieben daheim — zusammengerufen. Der Vergherr, der, als er am vergangenen Abend heimgekehrt war, seine fromme Gemahlin nur stumm in die Arme geschlossen hatte, teilte jetzt den Leuten Barbaras Pläne mit. Staunen und Zweifel ringsum, und auf die Brabanterin und deren Kinder blickte man mit ungläubigen Mienen. Aber unser würdiges Paar beachtete das alles nicht: es lieh Stäbchen anfertigen, die der Schmied mit Haken versah, und Klaus ward nach Dresden geschickt, um Zwirn zu kaufen, und es kam von dorther auch ein Maler, der Muster nach Muster zeichnete. Und der Unterricht begann: wie im Spielen lernte man das Klöppeln. Darüber wurde so manche Sorge vergessen: denn mit jedem Tage ward der Zweifel geringer und die Hoff- nung größer: und nun erschallte nach langer Zeit hier wieder ein artiger Scherz, dort ein heiteres Liedchen. Und als zwei Monate verflossen waren, — oh. wer beschreibt die Freudenrufe, die da durch Annaberg ertönten! Denn zwei, die man derweil mit den fertigen Spitzen hinausgeschickt hatte, waren eben, und zwar mit leeren Ranzen, wieder heimgekehrt, aber dafür mit so vollen Taschen, daß man meinte, der Reichtum müsse bis in alle Ewig- keit währen. Die Brabanterin konnte diese Freude nicht mehr teilen. Un- weit der großen Linde, die noch heute inmitten des Kirchhofs steht, wurde sie wenige Tage vorher bestattet: der Gram um den Ver- lust ihres Mannes und all das Entsetzliche, das über sie herein- gebrochen war. hatten den Todeskeim in ihr Herz gesenkt. Und das hatte ruhiger brechen können: denn ihre Kinder lagen ja in Barbaras Armen. Gepriesen sei diese Frau! Solange die Sonne am Himmel stand, legte sie die Klöppel nicht aus der Hand, und das mußte der beste Sporn für alle übrigen sein. Und mit der Freudigkeit und Hoffnung wuchsen die Spitzenvorräte, obgleich die rüstigsten Männer immer mit der fertigen Ware wieder von dannen zogen, durch ganz Sachsen und Böhmen. Erst der strenge Winter gebot ihnen Einhalt. Und als dann der Frühling und der Sommer wiederkamen — welch ein Abstand gegen das vorige Jahr! Kerngesundes Vieh im Stalle und auf den Wiesen, Segen auf den Feldern und die Menschen glücklich! Denn eben war der Herr Studierte, der auf des Bergherrn Bitte aus Kölln an der Spree zur nochmaligen Untersuchung der Gruben gekommen war, wieder abgereist, nach- dem er sich noch nicht gerade zum allerbesten über die Weisheit seiner Kollegen in Dresden erklärt hatte. Denn die Gruben im Schrecken- und Schottenberge waren nicht ausgebraucht: man

10. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 418

1913 - Wittenberg : Herrosé
418 Dieser Aufruf sprach nur aus. was alle mehr oder weniger gefühlt hatten. Sogleich gab das weibliche Geschlecht alles her. worauf es sonst hohen Wert legt: jede Art von Schmuck, jedes Kleinod, jedes Ersparte. Witwen gaben einen Teil ihrer dürftigen Pension her. die Ärmste doch noch irgend etwas, die meisten ihre Arbeitskräfte. Auch die dienende Klasse blieb nicht zurück. Ein glänzendes Beispiel gab in der Nähe von Breslau ein junges Mädchen. Ferdinande von Schmettau. Der Vater. Oberst außer Dienst, lebte mit 11 Kindern von 600 Taler Pension in Bergel nahe bei Ohlau in bedrängten Umständen. Als nun die öffentliche Aufforderung kam, opferte der Vater seine aufbewahrte Staatsschabracke. Mutter und Schwester gaben ihre Ringe und kleinen Schmucksachen. Ferdinande, damals 16 Jahr alt. hatte gar nichts zu geben und war darüber untröstlich. Sie sann nach. was sie darbringen könnte. Sie war im Besitze eines reichen, schönen Haares, das man ihr oft hatte abkaufen wollen: sie opferte es, um das gelöste Geld den Freiwilligen zukommen zu lassen. Ihr edler Zweck wurde vollkommen erreicht: denn diese schöne Tat blieb nicht verschwiegen. Es erstand jemand das verkaufte Haar und ließ daraus allerlei Zierat, Ringe. Ketten usw. an- fertigen. nach denen der Begehr so groß war. daß durch den Ver- kauf derselben vier Freiwillige eingekleidet und überhaupt nicht weniger als 1200 Taler gelöst wurden. Goldene Trauringe wurden aus allen Gegenden des Landes zu mehreren Tausenden dargebracht. Es war die Veranstaltung getroffen, daß man dafür eiserne Ringe mit dem Bilde der Königin Luise und der Inschrift: „Gold gab ich für Eisen" zurück- erhielt. Frauen und Mädchen aus allen Ständen, selbst aus den höchsten, nähten Kleidungsstücke, wie Mäntel. Hosen und Hemden, zupften Wundfäden und strickten mit Emsigkeit für die Frei- willigen. und nicht wenige waren es. die. nicht imstande wie andre. Geld und Kleinodien darzubringen, auf solche Weise dem Vater- lande den innigsten Tribut zollten. Das weibliche Geschlecht war von einem Feuer für die Sache des Vaterlandes entbrannt, dem an Glanz und Gut kaum etwas gleichkommt, was irgend die Ge- schichte berichtet. Selbst das schwerste Opfer, das der Kampf für das Vaterland fordern kann, brachte man in jenen großen Tagen leichter als zu andrer Zeit. Deutsche Frauen fühlten und dachten damals wie jene heldenmütigen Mütter des Altertums, welche die Nachricht von einer verlorenen Schlacht schmerzlicher traf als der Tod ihrer Söhne. Als ein Lützower Jäger im Sommer 1813 von Berlin nach Perleberg kam, fand er in dem Orte Kletzke die Wirtin in Trauer. Sie machte sich schweigend um den East zu tun und sagte endlich, mit der Hand nach der Erde weisend: „Ich habe auch einen dort unten: aber die Peters hat zwei." Sie fühlte das bessere Recht der Nachbarin. Nach Heinrich Beihke und Gustav Freytag.
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Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
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TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
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49 5

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 63
2 0
3 43
4 101
5 6
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7 3
8 20
9 21
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99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 71
1 266
2 12
3 240
4 3
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