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mit Kanälen statt der Straßen durchzogen. Da diese aber in dem heißen Klima
ungesunde Fieberluft entwickeln, so sind die Bewohner größtenteils nach Soera-
baha (spr. Surabaja) gezogen. — Bvrneo ist die größte Insel Asiens
und die drittgrößte der Erde (so groß wie die Halbinsel Skandinavien). Sie
ist reich an Gold, Platin, Diamanten und Steinkohlen, aber im Innern noch
ganz unbekannt. — Celßbes ist die Insel der Halbinseln und hat fast
die Gestalt eines X. Sie ist ein Hauptmarkt für Perlen, Schildpatt
und eßbare Vogelnester.
b) Die Kleinen Sundainseln liegen östlich von Java. Die größte davon
ist Timor.
c) Die Gewürzinseln oder Molnkken sind benannt nach den Gewürz-
nelken, deren Heimat diese Inseln sind und die sie früher allein lieferten, die
aber in gleicher Güte jetzt auch in anderen Ländern gezogen werden. Amlmna
liefert die besten Gewürznelken und Banda die besten Muskatnüsse.
d) Die Philippinen sind nach dem König Philipp Ii. von Spanien benannt
und gehören den Spamern. Die Haupterzeugnisse sind Tabak, Zucker, Kaffee
und Kakao. Die größte Insel dieser Gruppe ist Lnzon (spr. Lußon) mit der
Hauptstadt Manila. Hier sind die Bewohner (200 T.) streng katholisch
(ganze Straßen bestehen aus Kirchen und Klöstern); sie beschäftigen sich namentlich
mit Cigarrenfabrikation.
7. Das Kaiserreich China
ist größer als Europa und beherbergt fast die Hälfte aller Bewohner
Asiens, nämlich beinahe 400 Mill. Es zerfällt in das eigentliche China
und in die Nebenländer (Mandschurei, Mongolei, Ostturkestan, Tibet,
und Korea). Für den Weltverkehr hat nur das eigentliche China Bedeutung. Es
umfaßt das Gebiet des mittleren und unteren Laufes vom Gelben und Blauen
Fluß, welches das Chinesische Tiefland bildet und ungemein dicht bevölkert
ist. (China hat 40 Städte mit über 100 T. E.) Daselbst ist eine Strecke von
etwa 100 Meilen fast wie mit einer einzigen Stadt bedeckt. Diese übergroße
Bevölkerung zwingt zu massenhafter Auswanderung und zum sorgsamsten
Anbau des Bodes: China ist in Bezug auf Ackerbau das erste Land
der Erde. In keinem anderen Lande steht aber auch der Ackerbauer in so hohem
Ansehen, wie in China, wo sogar der Kaiser zur Ehre der Landwirtschaft jedes
Jahr auf dem sogenannten „heiligen Felde" bei Peking mit eigener Hand eine
Furche ackert. Die Hauptprodukte Chinas sind im N. Weizen, Gerste und Hülsen-
srüchte, in der Mitte und im 8. Reis, Thee, Baumwolle und Zuckerrohr.
Reis bildet die H a u p t n a h r u n g der Bewohner. In Bezug aus Fleisch-
speisen sind die Chinesen nicht wählerisch; sie essen beinahe alles Genießbare.
Auf dem Markte werden außer Schweinen, Fischen und Enten auch Hunde und
Katzen, Geier und Eulen, Schlangen und Eidechsen als Speisen feilgeboten. In
manchen Städten, z. B. Kanton, ist selbst Rattensleisch sehr beliebt. Die Ratten werden
hier in kleinen Käfigen gemästet, und die Rattenschlächter hängen die geschlachteten
Tiere zu Hunderten vor ihren Läden auf. Ekel scheint den Chinesen überhaupt
unbekannt zu sein; denn mit dem größten Appetit verspeisen sie Regenwürmer,
Schnecken, Raupen, faule Eier, Froschlaich u. s. w. — Thee und Seide
find die wichtigsten Handelsartikel. In Bezug auf Seidenraupenzucht nimmt
China unter allen Reichen der Erde den ersten Rang ein. Die Industrie
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]
Extrahierte Personennamen: Surabaja Java Amlmna Philipp_Ii Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Soera- Asiens Skandinavien Timor Banda Spanien Manila China Europa Asiens China Mongolei Ostturkestan Tibet Korea China China Bodes China China Peking Chinas China
— 37 —
und der Berühruugs-Mittelpuukt der 3 Völkerbezirke sind die Alpen; denn
nach N. und No. wohnen die Deutschen, nach 0. und 80. die Slaven und
nach 8. und W. die Romanen.
Kleinere Reste der Judogermanen sind die Kelten (in der Bretagne
und im Westen von England), die Griechen und A l b a n e s e n (aus der
Balkanhalbinsel), die Basken (in den Pyrenäen), die Letten (Litauer,
Kurländer und Livländer in den russischen Ostseeprovinzen), die Zigeuner
(aus Indien stammend, jetzt namentlich in Spanien und Ungarn umherziehend).
Zu den Semiten gehören nahezu 61/^ Mill. Juden. Sie sind
(mit Ausnahme von Skandinavien und einigen Alpengebieten) über ganz
Europa verbreitet; am zahlreichsten wohnen sie im Grenzgebiete zwischen Ger-
manen und Slaven (in Rußland ^Polen^, Österreich, in dem Deutschen Reiche
und in Rumänien).
B. Zu der Mongolischen Rasse gehören die Fin n en in Finnland und
Nord-Skandinavien, die Lappen ans der Halbinsel Kola und in Skandi-
navien, die Türken auf der Balkanhalbinsel und die Magyaren (spr.
Madjaren) in Ungarn, im ganzen etwa 20 Millionen.
Die Sprachen der Völker Europas entsprechen im allgemeinen der Ab-
stammung. „Zur Weltsprache hat sich das Englische herausgebildet; es wird
im ganzen von 90 Mill. Menschen gesprochen. Dann folgt das Deutsche mit
75 Mill., das Spanische mit 55 Mill. und das Französische mit 45 Mill."
3. Religion. In religiöser Beziehung zeigt Europa große Einheit
i ni allgemeinen, im einzelnen aber große Mannigfaltigkeit.
Es ist mit Recht der „ ch r i st l i ch e E r d t e i l" genannt worden, da die Mehr-
zahl aller Bewohner (366 Mill.) sich zum E h r i st e n t n m bekennt; außerdem
giebt es etwa 6 J/2 Mill. Juden, 7 Mill. Mohammedaner und 1j2 Mill.
Heiden (am Eismeere). Die Christen gliedern sich in 3 Haupt-
b e k e u n t n i s s e, welche der Abstammung der Hauptmasse der Bevölkerung
entsprechen: die Germanen sind vorherrschend evangelisch, die Romanen
römisch-katholisch und die Slaven griechisch-katholisch. Die
römisch-katholische Kirche hat die meisten Anhänger, nämlich etwa die Hälfte
aller Christen.
4. Leschäftignng. a) 3n Le^ug ans Mineralien. Der Bergbau ist
iu Europa reich geseguet und beschäftigt viele Menschen. Platin liefert
der Ural; Go ld wird namentlich im Ural und in den Karpaten, Silber
un Erzgebirge und Harze gewonnen. (Früher war auch Spanien sehr reich
an Gold und Silber.) Quecksilber fiudet sich vorzugsweise in Spanien
(bei Almaden), in Österreich (bei Jdria in Krain) und in der bayerischen
Rheinpfalz. Die nützlichsten Metalle Eisen, Kupfer und Zinn sind
sehr verbreitet. Das meiste Eisen haben England und Schweden, Kupfer
namentlich Schweden, Norwegen und das Deutsche Reich, Zinn England und
das Erzgebirge. Graphit liesern Österreich, Bayern und England. Stein-
kohlen sind in großen Mengen, namentlich in England und Deutschland,
anzutreffen; Bernstein liesert die Ostseeküste Preußens, und Schwefel ist
verbreitet in Sizilien, Italien und Spanien. Von E d e l st e i u e u kommen
Diamanten im Ural, schöne Smaragde in Österreich (Salzburg) und Ruß-
laud, Topase im Ural, in Sachsen und Böhmen, und Granaten in Böhmen
vor. Porzellanerde findet sich in Deutschland und Frankreich, Mar-
mor zu Kunstzwecken namentlich schön in Carrara in Italien und auf der
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Extrahierte Ortsnamen: Bretagne England Balkanhalbinsel Indien Spanien Ungarn Skandinavien Europa Rußland Rumänien Finnland Skandi- Ungarn Europas Europa Europa Spanien Spanien Jdria Krain Rheinpfalz England Schweden Schweden Norwegen England England England Deutschland Sizilien Italien Spanien Salzburg Sachsen Deutschland Frankreich Carrara Italien
40 —
Die meisten Kolonieen besitzt England, nämlich in 4 Erdteilen; auch
Frankreich und Spanien haben in 4 Erdteilen Kolonieen. In 3 Erdteilen
besitzen die Holländer, Deutscheu und Dänen, in 2 Erdteilen die Portugiesen
Kolonieen. Die Europäer beherrschen in ihren auswättigen Besitzungen 380 Mill.
Nienschen.
5. üultiu* ober Bildung. Die Bevölkerung Europas nimmt in
Bezug auf Kultur, Kunst und Wissenschaft die höchste Stelle ein und ist in
geistiger Beziehung „die Beherrscherin der Erdkugel". Die
Kultur Europas wurde begünstigt a) durch die Lage unseres Erd-
teils in der Mitte der Landhalbkugel, b) durch die günstigen Klimaverhältnisse,
c) durch den gänzlichen Mangel an undurchdringlichen Wüsten und schwer
übersteiglicheu Gebirgen, d) durch die Mannigfaltigkeit der Ländernatur,
e) durch den Reichtum des Bodens an nutzbaren Mineralschätzen, namentlich
an Kohlen und Eiseu, f) durch die reiche Gliederung des Landes im 8. und
W., g) durch die eigenartige Ausbildung der Flußsysteme und h) dadurch, daß
der Erdteil hauptsächlich von der Mittelländischen (Kaukasischen) Rasse, der
geistig begabtesten, bewohnt wird. — „Das Klima Europas bietet einen an-
genehmen Wechsel der Jahreszeiten, es erschlafft nicht durch zu arge Hitze und
peinigt nicht durch zu strenge Kälte; es zeitigt nicht, wie in den Tropen,
ohne Zuthuu des Menschen Früchte, aber es nimnit anch nicht, wie im hohen
Norden, die Arbeit des Menschen zu sehr in Anspruch für die bloße Be-
friedigung des Kleidungs- und Nahrungsbedürfnisses, sondern spornt zur
Arbeit an, verstattet indessen auch Muße zu höherer Beschäftigung." So ist
Europa die Pflanzstätte der höchsten menschlichen Kultur geworden;
es hat seine Bewohner zu thatkräftigeu, arbeitsfrendigen Menschen erzogen,
die auch auf geistigem Gebiete, in Kunst und Wissenschaft unaufhaltsam fort-
schreiten. Die Europäer fiud in gewissem Sinne die Herren der Erde geworden.
Die unterste Kulturstufe, das Jäger- und Fischerleben, wird in
Europa gar nicht augetroffeu, und ein Nomadenleben führen nur etwa
1 Mill. im N. und So. wohnender Menschen. Unser Erdteil wird somit fast
nur von ansässigen Völkern bewohnt, deren Hanpterwerbs-
quellen Ackerbau, Viehzucht, Bergbau, Gewerbe und Handel sind. Am
höchsten ist die Gesittung der großen Volksmassen bei den Germanen; ihnen
stehen die Romanen ziemlich nahe; die Slaven jedoch bleiben gegen jene ziem-
lich weit zurück.
6. Staatsverfassung. Die Staatsform der meisten europäischen Staaten
ist die erbliche Monarchie. Die Monarchen führen verschiedene
Namen: Kaiser, König, Sultan, Großherzog, Herzog, Fürst. Große
Republiken giebt es nur 2, nämlich Frankreich und die Schweiz.
Anmerkung: „Unter den Großmächten Europas begreift man Rußland, Öfter-
reich, das Deutsche Reich, Frankreich, Großbritannien und Italien; sie zeichnen sich durch
bedeutende Bevölkerung aus und wirken bestimmend auf die Geschicke des Erdteils ein; unter
den Weltmächten versteht man Frankreich und Großbritannien, unter den nordischen
Brächten Dänemark, Schweden und Norwegen, unter den Seemächten Großbritannien»
Holland, Frankreich, Spanien und Portugal/'
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Ortsnamen: England Frankreich Spanien Deutscheu Europas Europas Europas Europa Europa Frankreich Europas Frankreich Italien Frankreich Schweden Norwegen Holland Frankreich Spanien
— 38 —
griechischen Insel Paros, sonst auch in Deutschland u. s. tu. Kreide
liefern England, Frankreich, Dänemark, Deutschland (nur Rügen, Usedom
und Wollin); Gips ist viel verbreitet in Deutschland, Frankreich, England
und Spanien, lithographischer Schieser bei Solnhosen in Bayern. Stein-
salz findet sich in Salzburg, Tirol, Galizieu (Wieliczka), Siebenbürgen,
Salpeter in Schweden und Norwegen.
b) 3u Lezug auf die Pflanzenwelt. Die Pflanzenwelt Europas hat
wegen der ziemlichen Gleichmäßigkeit des Klimas im allgemeinen eine große
Übereinstimmung und Gleichartigkeit. „Die P f l a n z e n z o n e n Europas
sind: 1. Die Zone der Edelfrüchte und immergrünen Laub-
Hölzer in den südlichen Küstenländern: Lorbeer, Myrte, neben diesen auch
Cypresseu und Pinien; einige Bäume (Granatbaum), besonders aber viele
Sträucher (Oleander) haben prachtvolle Blumen. In besonders geschützten
Gegenden wachsen sogar tropische Gewächse: Kaktus, Agave, Zuckerrohr, selbst
Bananen, Zwerg- und Dattelpalmen. — 2. Die Zone des Weinstocks bis
zu einer Linie von der Mündung der Loire über die der Mosel und des
Mains, längs des mitteldeutschen Gebirges und der Karpaten bis zur
Mündung des Don. — 3. Die Zone der europäischen Getreidearten,
der nördlichen Wald- und Obstbäume bis zu einer Linie von der Pet-
schoraquelle über Archangelsk bis dahin, wo der 70. Parallelkreis Norwegen
trifft. — 4. Die Zone der M o o s e und der beeren tragenden
Gesträuche am Nordrande Europas; im äußersten Süden dieser Zone
giebt es noch Wälder von niedrigen Tannen, Kiefern, Birken und Eschen.
Aus weite Flächen ist der Boden ausschließlich mit Moos und Flechten
bedeckt."
Der Ackerbau ist neben der Viehzucht in den meisten Ländern Europas
die Grundlage der erwerbenden Thätigkeit der Bevölkerung, weil es nicht au
der genügenden Wärme und nötigen Feuchtigkeit fehlt; eine Ausnahme machen
nur a) der äußerste Norden und die höchsten Gebirgsgegenden (Hindernis:
Kälte) und b) die kaspische Salzsteppe (Hindernis: Trockenheit). Getreide-
bau ist besonders hervorzuheben in Rußland, Ungarn, Deutschlaud und
Dänemark. In Italien kommt zum Anbau von Weizen und Mais auch uoch
Reis. Von allen Getreidearten ist die Gerste am weitesten nach N. vor-
gedrungen. Ihre Nordgrenze ist auch eine wichtige Kulturgrenze, denn jenseits
derselben ist der Mensch zu seinem Bestehen auf das Tierreich angewiesen, er
wird Fischer, Jäger oder Renntierhirt. Sehr verbreitet ist die Kartoffel.
Sie stammt aus Amerika und ist gegenwärtig vielleicht die wichtigste Kultur-
pflauze; sie ist das „Brot der Armen", und das Wohl und Wehe der unteren
Volksklassen hängt in manchen Ländern, z. B. in Irland, hauptsächlich von
der Kartoffelernte ab. — Wein liefern namentlich Frankreich, der Rheingau
(im Deutschen Reiche), Österreich-Ungarn, Spanien, Italien und Griechenland.
Das Hauptweinland Europas, ja der ganzen Erde überhaupt, ist
Frankreich. Für Rosinen ist Spanien das Hauptausfuhrland und für
Korinthen Griechenland und die Jonischen Inseln. Hopfen, der wegen
seiner Benutzung zur Bierbrauerei einen wichtigen Handelsartikel bildet, liefern
namentlich Bayern und Böhmen. Der Tabakbau ist besonders in Ungarn
und der Türkei bedeutend. Der Ölbaum, eine der ältesten Kulturpflanzen,
gedeiht in ganz Südeuropa. Der Hauptplatz des Ölhandels und der Öl-
industrie (Seifenbereitung) ist jetzt Marseille. Flachs- und Hanfbau werden
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Extrahierte Personennamen: Fischer
Extrahierte Ortsnamen: Paros Deutschland England Frankreich Dänemark Deutschland Wollin Deutschland Frankreich England Spanien Bayern Salzburg Galizieu Schweden Norwegen Europas Europas Mains Karpaten Archangelsk Norwegen Nordrande_Europas Europas Ungarn Deutschlaud Italien Amerika Irland Frankreich Rheingau Spanien Italien Griechenland Europas Frankreich Spanien Griechenland Ungarn Südeuropa Marseille
— 39 —
namentlich in Rußland und Deutschland getrieben; der Baumwollenstrauch
gedeiht in Italien und Spanien.
Wälder sind in Europa sehr verbreitet, im 8. immergrüne Wälder,
in Mittel- und Nordeuropa teils Nadel-, teils Laub-, teils gemischte Wälder.
Die größten Wälder kommen in Rußland und Skandinavien vor. Am weitesten
nach N. geht von allen Walvbäumeu die Birke. Das Nördliche Eismeer wird
von baumlosen Landschaften umfaßt, in denen nur Flechten, Moose und wenige
Kräuter gedeihen, welche die Nahrung des Renntieres bilden. — Wiesen
fehlen fast ganz in Südeuropa, treten aber besonders schön in England und
Irland, Skandinavien, Holland und Deutschland auf.
c) 3u Gem auf die Tiere. Die Tierwelt Europas zeigt eine noch
größere Übereinstimmung (Gleichartigkeit) als die Pflanzenwelt. Sie zeichnet
sich weniger durch ihre Größe, als durch ihre Nützlichkeit aus, weist auch
weniger Eigentümlichkeiten auf, als die übrigen Erdteile, weil der Mensch die
größeren freilebenden Tiere meist ausgerottet hat. Im allgemeinen sind im
8. mehr Arten, im N. dagegen treten größere Mengen derselben Art auf.
Dieselben Haustiere, welche in Deutschland vorkommen, sind über den
ganzen Erdteil verbreitet. Dazu kommen an Stelle der Pferde in Südeuropa
teilweise Esel, Maultiere und selbst Kamele, und im hohen Norden vertritt
das Reuntier Pferd und Kuh. Die wilden Raubtiere Europas, nämlich
Bär, Wolf und Luchs, werden in ihrer Zahl mit der immer mehr zunehmenden
Entwaldung und Bevölkerung auf kleine Gebiete beschränkt. Die Heimat der
Pelztiere ist Osteuropa vom Weißen bis Schwarzen Meere. Von wilden
Säugetieren leben in Nordeuropa allein Eisbären, Vielfraße, verschiedene
Fuchsarten, in Südeuropa allein Affen (nur auf dem Felsen von Gibraltar),
Stachelschweine, Alpenhasen, Gemsen, Steinböcke, Mufflons u. s. w.
Pferdezucht wird namentlich in England und Spanien, Schafzucht
iu Spanien (Merinoschafe), Deutschland und England, Seidenraupenzucht
iu Italien, Frankreich und Griechenland, Bienenzucht namentlich in Rußland
getrieben. Zum Fischsaug geben das Meer (Heringe, Dorsche u. s. w.) und
Flüsse Veranlassung; Edelkorallen und Badeschwämme liefert das Mittelmeer.
6) Iu 6ezug auf Industrie. Europa ist der iud ustriereichste Erd-
teil. Die Industrie steht uamentlich in West- und Mitteleuropa in hoher
Blüte; besonders hervorzuheben sind England, Deutschland, Frankreich und
Belgien. Die wichtigsten Jndustrieen sind die Metall-, Woll-, Baumwollen-,
Hanf-, Leinen-, Seiden-, Leder- und Papierindustrie, sowie die Rübenzucker-
fabrikatiou.
e) Äu Bezug aus Handel. Der Handel steht in Europa in so hoher
Blüte, wie in keinem anderen Erdteile. Er wird gefördert durch das Meer,
schiffbare Flüsse, Kanäle, Eisenbahnen, Post- und Telegraphenwesen und
Kolonieen. Bezüglich der H a n d e l s s ch i f f a h r t steht Großbritannien obenan;
dann folgt Frankreich und an dritter Stelle das Deutsche Reich. Die meisten
Eisenbahnen hat das Deutsche Reich, das dichteste Eisenbahnnetz aber
haben Belgien und England. Die meisten Kanäle sind in Holland, England
und Frankreich anzutreffen. Die größte Zahl Telegraphen st atio neu
hat Deutschland; die meisten Briefe versendet England. Die 3 größten
Seehandelsstädte Europas sind London, Liverpool (spr. Liverpul) und
Hamburg, die größten Landhandelsplätze Berlin, Leipzig, Wien, Paris
und Petersburg.
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Extrahierte Personennamen: Wolf
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Spanien Europa Nordeuropa Skandinavien Südeuropa England Irland Skandinavien Holland Deutschland Europas Deutschland Südeuropa Europas Osteuropa Nordeuropa Südeuropa Steinböcke England Spanien Spanien Deutschland England Italien Frankreich Griechenland Europa West- Mitteleuropa England Deutschland Frankreich Belgien Europa Frankreich Deutsche_Reich Deutsche_Reich England Holland England Frankreich Deutschland England Europas London Liverpool Hamburg Berlin Leipzig Wien Paris Petersburg
Das Deutsche Reich.
I. Name, Lage, Grenzen und Gröhe.
I. Name. Zur Zeit Jesu hieß unser Vaterland Germanien, und
unsere Vorfahren wurden von den Kelten und nach diesen von den Römern
Germanen genannt. Der Sinn dieses Namens ist nicht recht klar: dem
einen bedeutet er „Nachbar", dem andern „Speermänner", dem dritten „Rufer
im Streit" oder „tobende Krieger" (sie stürzten sich unter großem Geschrei
auf den Feind) und noch anderen „Waldgebirgsbewohner". Sie selbst nannten
sich später (etwa um das Jahr 900 u. Chr.) Deutsche, d. h. Volk.
Ii. Lage, a) Das „Deutsche Reich" nimmt den weiten Raum ein von
den Alpeu und den Gebirgen, welche Böhmen im Norden umsäumen, bis an
die Küsten der Nord- und Ostsee. Es liegt in der Mitte Europas und
ist deshalb das „Herz Europas" genannt worden. Die Folge dieser geo-
graphischen Lage ist, daß es ein Mittelglied zwischen dem slavischen Osten
und dem romanischen Westen, dem üppigen Süden und dem ärmeren Norden
bildet. Es grenzt fast an alle übrigen großen Länder Europas oder steht doch
mit ihnen durch Flüsse und Meere in leichter und naher Verbindung.
Daraus erklärt sich folgendes:
1. Die Deutschen sind nach allen Seiten hinausgeströmt und haben Bildung
verbreiten helfen, haben auch das Ehristeutum nach dem Norden und Osten
Europas gebracht (sie sind ein geistiger Mittelpunkt des Erdteils geworden).
2. Deutschland ist zu manchen Zeiten (Zeit der Ottonen, Salier und
Hohenstaufen:) eine leitende Macht Europas gewesen (politischer Mittelpunkt).
3. Deutschland ist das Durchgaugsland für die Völkerbewegungen zwischen
dem Osten und Westen, dem Norden und Süden gewesen.
4. Es war oft der Schauplatz für die die Geschichte Europas entscheidenden
Kriege. „Kein anderes Land Europas zählt so viele Schlachtfelder großer
Entscheidungskämpfe wie Deutschland, das gewissermaßen eine unermeßliche
Walstatt zwischen den Völkern des Ostens und Westens, des Nordens und
Südens vorstellt."
Iii. Grenzen. Das Deutsche Reich grenzt im Osten an das Kaisertum
Rußland und das Kaisertum Österreich, im Süden an Österreich, den
Bodensee und die Republik Schweiz, im W e st e n an die Republik Frankreich,
das Großherzogtum Luxemburg und die Königreiche Belgien und Niederlande,
im Norden an die Nordsee, das Königreich Dänemark und die Ostsee.
Deutschlands Wassergrenzen sind viel kürzer als die Landgrenzen. Die
Nordsee berührt Deutschland auf 36 Meilen, die Ostsee auf über doppelt so-
viel (83) Meilen.
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TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Ortsnamen: Germanien Ostsee Europas Europas Europas Deutschland Europas Deutschland Westen Europas Europas Deutschland Kaisertum
Rußland Republik_Schweiz Frankreich Luxemburg Belgien Niederlande Nordsee Deutschlands Nordsee Deutschland Ostsee
— 4 —
Natürliche Grenzen sind die Sudeten, das Erzgebirge, der Böhmer-
wald, die Alpen, der Wasgenwald, die Nord- und Ostsee.
Die Grenzen Deutschlands sind meist sehr offene. Dadurch wird der
Verkehr und Handel mit den Nachbarländern begünstigt; doch ist Deutschland
auch leicht feindlichen Einfällen ausgesetzt, und es sind darnm viele Festungen
zur Landesverteidigung nötig.
Wichtigkeit der Ostgrenze: I. Von Rußland bekommen wir Getreide,
Holz, Haus, Lein (Flachs), Pelzwerk und Gedärme. 2. Die Deutschen haben
die Aufgabe, die Bildung mit nach Osten zu verpflanzen. Das russische Volk
ist im ganzen noch nicht so gebildet, wie das deutsche. (Schulen.) 3. Wir
haben die russische Macht zu sürchteu. (Festungen zu unserem Schutze sind
z. B. Königsberg, Thorn, Posen.)
Bedeutung der Südgrenze: I. Durch diese stehen wir in Verbindung
mit Österreich, in welchem viele Deutsche wohnen und welches bis 1866 mit
Deutschland vereinigt war. Österreich ist jetzt zur Erhaltung des Friedens
mit Deutschland verbündet. 2. Aus Ungarn bekommen wir Getreide (Mehl),
Holz, Schweine (Bakonier), Schafe und Schafwolle. 3. In der Schweiz
wohnen viele Deutsche, weil die Schweiz früher zu Deutschland gehörte.
4. Dnrch die Südgrenze wird die Natnrliebe gefördert: die Alpen bieten
eine Fülle der herrlichsten Natnrbilder und sind alljährlich das Ziel zahl-
loser Reisender.
Bedeutung der Westgrenze: 1. Sie ist wichtig für den Handel:
aus Frankreich bekommen wir Wein, Baumöl, Seide, aus Belgien Spitzen
(die Brüsseler Spitzen sind weltberühmt!), aus Holland Käse, Tabak, Blumen
(Tulpen) u. s. w. 2. Wir müssen vor den Franzosen auf uuserer Hut sein;
sie sind unsere „Erbfeinde" und möchteu gern den Rhein zur Grenze haben.
Jedoch: „Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein", und: „Fest
steht und treu die Wacht am Rhein!" Gegen sie sind im Westen viele und starke
Festungen (Metz, Straßburg) errichtet. 3. Die Deutschen ahmen den Franzosen
in Sitten, Moden und Schriften nach. Ein Nationalfehler der Deutschen
war und ist zum Teil heute noch die Sucht, alles, was aus der Fremde,
namentlich aus Frankreich, kommt, über Gebühr wert zu halten, das Ein-
heimische dagegen zu unterschätzen. Nicht allein das Gute, das von jenfeit
des Rheines nach Deutschland gebracht wurde, ahmte man nach; auch die
französischen Laster schlichen sich bei uns ein. Es gab eine Zeit, in welcher
unser edles Volkstum durch Einführung französischer Sitte, Mode und Sprache
vergiftet wurde. Unsere herrliche Muttersprache mußte in den Palästen und
Schlössern ihrer französischen Schwester Platz machen (Friedrich der Große
von Preußen!), und nur beim Bürger- und Bauernstande, beim „Volke"
fand sie noch eine Heim- und Pflegestätte. Jetzt ist das deutsche National-
gesühl wieder erwacht. („Deutsche Industrie.")
Bedeutung der Nordgrenze: 1. Sie ist die einzige Grenze, an der
das Deutsche Reich vom Meere bespült wird. 2. Das Meer ist wichtig:
a) für den Fischsang (Hering, Stockfisch, Sprotten, Schellfisch); b) für
den Handel (mit England, Rußland, Skandinavien, den deutschen Kolonieen,
Amerika); c) für Entwicklung einer deutschen Seemacht (Kiel, Wilhelms-
Häven); 6) für Entstehung von Seebädern: auf Norderney, Rügen (größte
deutsche Insel), an der Ostseeküste; e) für Gewinnung des Bernsteins
an der Ostseeküste, namentlich im Samlande. 3. In die Nord- und Ostsee
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
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Extrahierte Personennamen: B._Königsberg Friedrich_der_Große Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschland Thorn Posen Deutschland Deutschland Deutschland Frankreich Belgien Holland Rhein Rhein" Rhein Straßburg Frankreich Deutschland England Skandinavien Amerika Kiel Wilhelms-
Häven Norderney
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Inhalt Raum/Thema: Haushaltsregeln
Geschlecht (WdK): Mädchen
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Flaschen, in denen die Milch aufbewahrt wird, sofort luftdicht ver-
schlossen werden. Man nennt solche Milch sterilisierte (keimfreie) Milch.
Sehr wichtige Nahrungsmittel find auch die aus der Milch
gewonnenen Produkte: Butter und Käse; besonders ist letzterer,
was den Nährwert anlangt, sehr hoch zu schätzen. Käse, in Ver-
bindung mit Brot genossen, genügt zu einer vollständigen Er-
nährung; denn durch diese beiden Nahrungsmittel werden dem
Körper alle Stoffe zugeführt, deren er benötigt. Ganz besonders
sollte der Magerkäse, der sog. Quark, weil er bei seiner Billig-
keit doch eine so große Menge von Nährstoffen enthält, recht oft
aus den Tisch des Minderbemittelten kommen.
Je älter der Käse, desto schwerer ist er zu verdauen. Ver-
dorbener Käse darf nicht genossen werden, weil das in ihm
enthaltene Käsegift der Gesundheit sehr nachteilig ist.
Die Butter ist deshalb für die Ernährung von Bedeutung,
weil sie im Körper die nötige Wärme erzeugt und die genossenen
Speisen leichter verdaulich macht. Gute Butter mutz eine gelblich-
weitze Farbe haben und von angenehmem Geruch und Geschmack
sein. Sie darf beim Schmelzen keinen schleimigen, unlöslichen
oder pulverigen Rückstand hinterlassen, darf weder streifig, seifen-
artig noch trocken und bröcklich sein, darf kein grobkörniges Salz
enthalten iirxb beim Druck nicht zuviel Wasser herausdrücken
lassen. Der Butter wird öfter zuviel Kochsalz zugesetzt, weil sie
hierdurch schwerer wird — man hört es beim Zerschneiden und
schmeckt es beim Essen, sieht es wohl auch an dem streifigen Aus-
sehen der Schnittfläche.
Um Butter längere Zeit gut zu erhalten, mutz sie durch
tüchtiges Auskneten mit Wasser gereinigt, hierauf stark gesalzen,
dann in einen Topf eingedrückt und an einem kühlen Orte auf-
bewahrt werden.
Einen billigen Ersatz für die aus der Milch gewonnene
Butter bietet die Margarinebutter, auch Spar- oder Kunstbutter
genannt. Sie ist zwar weniger für den Rohgenutz geeignet, kann
aber sehr gut zum Braten und Kochen verwendet werden. Sie
wird aus Rindertalg, gemischt mit Milch oder echter Butter, her-
gestellt und hat für die Ernährung ganz dieselbe Bedeutung wie
alle andern Fette, mögen sie tierischen oder pflanzlichen Ursprungs
sein, da sie in bezug auf die chemische Zusammensetzung sich nur
ganz wenig von diesen unterscheidet. Sehr zu empfehlen ist auch
die Kokosnußbutter, die in neuerer Zeit unter dem Namen
„Palmin" in den Handel gebracht wird. Sie lätzt sich in der
Küche in derselben Weise wie Milchbutter und Schmalz verwenden,
hat aber vor diesen Felten den Vorzug der Billigkeit. Die Kokos-
nutzbutter ist ein wasserfreies Fett; man erreicht deshalb mit einer
kleinern Menge davon denselben Erfolg wie mit einer grötzern
Menge andrer Fette, weil diese einen beträchtlichen Teil Wasser
enthalten. Vorteilhaft ist es, die Kokosnutzbuller zu zerlassen und
gut heitz werden zu lassen, ehe man sie den Speisen zusetzt.
Nach Verschiedenen.
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43. Das Fleisch.
Das Fleisch ist eines der vorzüglichsten Nahrungsmittel. Seine
hervorragende Bedeutung beruht vor allem darin, das; die in ihm
in großen Mengen vorhandenen Eiweißkörper leichter verdaulich
sind als die andrer Speisen. Außerdem enthält es Salze und unter
Umständen ansehnliche Mengen von Fett; dagegen fehlen ihm
die Kohlehydrate.
Indes ist es nicht einerlei, was für Fleisch und in welcher Zu-
bereitung es genossen wird.
Güte, Schmackhaftigkeit und Nährstoffgehalt des Fleisches sind
von Art, Alter und Geschlecht, Ernährungszustand und Fütterungs-
weise der Tiere sowie von der Körpergegend abhängig, der das
Fleischstück entstammt. Im allgemeinen ist das Fleisch jüngerer Tiere
leichter verdaulich als das älterer; denn mit den Jahren werden
die Muskelfasern zäher, fester und damit für den Magensaft schwerer
auflösbar.
Gutes Fleisch erkennt man daran, daß es einen schwachen
Glanz und eine lebhafte rote Farbe hat. Es muß so fest sein, daß
man den Fingereindruck nicht steht. An der Schnittfläche ist von
Fett durchwachsenes Fleisch marmoriert, und es zeigt keine Blut-
punkte zwischen den Muskelfasern. Bei einem Druck darf weder
Blut noch eine Helle Flüssigkeit ausfließen. Als verdorben ist
alles Fleisch zu betrachten, das mißfarbig ist, einen auffallenden
Geruch besitzt, oder sonst eine ungewöhnliche Beschaffenheit er-
kennen läßt.
Es gibt Leute, die ohne Bedenken des niedrigen Preises wegen
selbst solches Fleisch kaufen, das nicht mehr frisch ist und deshalb
übel riecht; sie meinen, daß verdorbenes Fleisch wieder voll-
kommen genießbar gemacht werden könne, wenn man es stark
würzt und recht lange kochen läßt. Eine solche Ansicht ist durch-
aus irrig. Verdorbenes Fleisch bleibt immer gesundheitsschädlich
und kann schwere Erkrankungen, ja selbst den Tod zur Folge haben.
Um Fleisch vor dem schnellen Verderben zu schützen, legt
man es in Eis oder bringt es in Kühlräume. Auf längere Zeit
wird es haltbar gemacht, indem man es in Salzwasser legt und
später räuchert (Rauchfleisch). Oder man reibt es mit Salz und
Salpeter gehörig ein und schichtet es in Fässern fest zusammen
(Pökelfleisch).
In neuerer Zeit kommt auch das Büchsenfleisch (Corned
beef) immer mehr in Gebrauch. Es ist dies gepreßtes Pökelfleisch,
das in Blechbüchsen gekocht wurde, die dann luftdicht verschlossen
werden, um es haltbar zu machen.
Zur Konservierung des Fleisches und der Schlachtabgänge
gehört auch die Wurstbereitung. Der Nährwert und die Be-
kömmlichkeil der Wurstwaren ist ganz von den hierzu verwendeten
Materialien abhängig. Nicht selten wird schlechtes oder verdorbenes
Fleisch, dessen üblen Geschmack und Geruch man durch scharfe
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sonderung der Magensäfte steigert. Es ist daher empfehlens-
wert, Fleischbrühe in kleinen Portionen vor der Hauptmahlzeit
zu genießen.
Um eine möglichst kräftige Fleischbrühe zu erhalten, mutz
man das Fleisch kalt zusetzen, recht langsam erwärmen und erst
zuletzt kochen. Will man jedoch saftiges und schmackhaftes Fleisch
haben, so legt man das Fleisch sogleich in kochendes Wasser.
Das Eiweiß im Fleisch gerinnt dann sofort und bildet einen
Verschluß, der das Eindringen des Wassers von außen und
das Austreten der Fleischflüssigkeil aus dem Innern in die
Brühe verhindert.
Da die Knochen neben viel Leimstoffen auch Fett und Salze
enthalten, sind sie zur Bereitung von kräftigen Suppen recht gut
zu verwenden. Zu diesem Zwecke werden sie sauber gewaschen,
zerschlagen und mit kaltem Wasser angesetzt. Man läßt sie 2 bis
3 Stunden kochen. Sehnen und Hautabfälle können den Knochen
beigemengt werden. Die Knochenbrühe wird dann durch ein
enges Sieb gegossen, das auch die kleinen, leicht zu verschlucken-
den Knochensplitter zurückhält, und kann zur Bereitung von Suppen
— auch Krankensuppen — verwendet werden.
Zur Herstellung von Fleischbrühe verwendet man seit einer
Reihe von Jahren auch die verschiedenen Fleischextrakte, die
durch Auskochen von gehacktem Fleisch und Eindampfen der
sich bildenden Brühe gewonnen werden. In großem Maßstabe
wird besonders in Südamerika aus Rindfleisch Fleischertrakt be-
reitet, der im allgemeinen der frischen Fleischbrühe gleichzuschätzen ist.
Gebratenes Fleisch ist nahrhafter als gekochtes. Beim
Braten wird durch die Hitze sofort eine Kruste um das Fleisch-
stück gebildet, die die flüssigen Teile am Austritt hindert und
auf diese Weise den Braten saftig und kräftig erhält. Das Zu-
setzen von Butter oder Fett beim Braten verfolgt den Zweck,
das Ausfließen des Fleischsaftes zu verhindern, die Verdunstung
des Wassers zu mäßigen und so das Fleisch vor zu großer Aus-
trocknung zu bewahren.
Das Fleischfett macht das Fleisch noch nahrhafter. Ist jedoch
das Fleisch von zuviel Fett umlagert, so wird die Verdaulichkeit
beeinträchtigt, weil dann der Magensaft nicht gehörig in das
Fleisch eindringen kann. Nach Verschiedenen.
44. Das Fett.
Das Fett ist ein äußerst wichtiges Nahrungsmittel und
ebenso unentbehrlich wie das Fleisch. Es nimmt an der Bildung
des Gehirns, des Rückenmarks und der Nerven erheblichen
Anteil. Edle und wichtige Körperteile, wie das Auge, der
Darm, ruhen auf einem Fettkissen oder werden von einer Fett-
schicht vollständig umgeben und auf diese Weise gegen Druck und
Stoß von außen geschützt. Das Fett gibt ferner dem Körper
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