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1. Geschichts-Tabellen zum Auswendiglernen - S. 9

1897 - Danzig : Scheinert
Iv. 9 Reiche. Arabisches Reich. der Franken. reiches in Italien. zum katholischen Christentum über. Unterg. des Burgunder- und Thüringer-Reiches. (Totilas. Tejas.) (Brunhilde. Fredegunde. Chlotar Ii.) in Italien. Theodelinde. Christianisierung Englands.) niger Maiordomus. 622 Mohammed (die Hedschra). 661—750 Die Ommijaden. gothenreich in Spanien v. d. Arabern zerstört). von Karl Martell). Frankreich.) 750—1258 Die Abbassiclen. Das Chalifat von Cordova. in Friesland. /

2. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 181

1881 - Danzig : Boenig
181 Geist auszubilden. Da er als Knabe nicht schreiben gelernt hatte, so setzte er sich als Mann noch hin, um die Buchstaben nachmachen zu lernen; ja er hatte in seinem Bette unter dem Kopfkissen Tafeln und Blätter liegen, aus welchen er sich nachts, wenn er aufwachte, im Schreiben übte. Doch seine des Schwertes ge- wohnte Hand brachte es darin nie zu großer Fertigkeit. Eine bestimmte Residenz hatte Karl nicht. Er war bald hier, bald dort im Reiche; am liebsten jedoch wohnte er zu Aachen und zu Ingelheim am Rhein. Dort hatte er sich prachtvolle Schlösser (Pfalzen) erbaut. Während seiner letzten Jahre lebte er beständig in Achen. — In dem prachtvollen Dome zu Aachen, den er erbaut hatte, wurde er bestattet. Man setzte den Leichnam aus einen goldenen Stuhl, hing ihm ein goldenes Kreuz um, schmückte sein Haupt mit der Krone, gab ihm einen Kelch in die Hand und legte ein goldenes Evangelienbuch auf seine Kniee. 72 Jahre war der Kaiser alt, als er starb; 46 Jahre hatte er regiert. Nach Andrä. 238. Heinrich I. Im Anfange des 10. Jahrhunderts waren die deutschen Völkerstämme zu einem grossen Reiche vereinigt, das be- stand aus mehreren Herzogtümern, und an der Spitze stand ein König, den hatten die deutschen Herzöge und Grafen aus ihrer Mitte zu ihrem Oberhaupte gewählt. Er heisst Heinrich der Vogelsteller. Warum der Vogelsteller? Weil die Fürsten und Ritter, die ihm seine Wahl verkündigen sollten, in ihren Harnischen und mit ihren Fähnlein hinaus in den Wald sprengen mussten, wo er auf dem Finken- fange sich befand. Es war recht notwendig, dass ein mächtiger und verständiger König in Deutschland aufkam, wie Heinrich war. Denn von Südosten her jagten häufig auf ihren schnellen Pferden die wilden Ungarn herein, trieben den Bauern ihr Vieh weg und sengten und plün- derten, wohin sie kamen. Und von Nordosten kamen zu- zeiten die Wenden und machten’s ebenso. Das wurde ihnen auch sehr leicht, denn die Deutschen wohnten meist noch einzeln in Wald und Flur oder in offenen Dörfern, Städte gab es nur sehr wenige. Fürsten und Herren von Adel, aus altberühmten Geschlechtern, waren gegen solche räuberische Ueberfälle einigermassen gesichert; denn sie wohnten in festen Burgen. Was that nun Heinrich, um sein Volk vor den fremden Räuberhorden zu sichern? Er schloss zuerst einen neun- jährigen Waffenstillstand mit den gefährlichen Ungarn und

3. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 195

1881 - Danzig : Boenig
195 wie Magdeburg und Havelberg; aber das Christentum konnte unter dem rohen Volke noch nicht zu völligem -Liege gelangen. Fast zwei Jahrhunderte später (1134) wurde Graf Albrecht aus dem Hause Ballenstädt, wegen seiner Tapferkeit der Bär genannt, vom deutschen Kaiser zum Markgrafen der Nordmark gesetzt; der entriß den Wenden einen großen Teil ihres Ge- bietes, eroberte ihre Stadt Brandenburg an der Havel und nannte sich seitdem Markgraf von Brandenburg. Dazu verlieh ihm der Kaiser die Würde eines Erzkämmerers des deutschen Reiches. In dem neu gewonnenen Lande führte Albrecht daß Christentum ein und verpflanzte viele deutsche An- siedler dahin, durch welche der Ackerbau und die Gewerbthätig- keit belebt, Dörfer und Städte angelegt und deutsche Sprache und Gesittung verbreitet wurden. So wurde die Mark Branden- burg ein christliches und deutsches Land. Die Markgrafen von Brandenburg gelangten bald zu großem Ansehen im Reich. Sie gehörten zu den sieben mäch- tigsten deutschen Fürsten, welche allein das Recht erhielten, die Kaiser zu wählen. Seitdem hießen sie auch Kurfürsten. In- des hatte die Mark, nach dem Aussterben des Hauses Ballen- städt, unter den baierischen und luxemburgischen Mark- grafen (1324—1415), eine sehr trübe Zeit. Das Unwesen der Raubritter nahm auf eine furchtbare Weise überhand und brachte das arme Land in die äußerste Not. Nirgends herrschte Ruhe, nirgends Sicherheit. Selbst die größeren Städte konnten sich kaum vor den Überfällen der adeligen Räuber und Land- beschädiger schützen. Da kam ein edles Fürstenhaus zur Re- gierung, unter welchem die Mark Brandenburg sich aus ihrer Zerrüttung wieder erhob und zu immer höherer Macht empor- stieg. Das war das Geschlecht der Hohenzollern. Andrä. 248. Die Hohenzollern. Die Hohenzollern sind vom südlichen Deutschland aus- gegangen : in Schwaben, auf einem hohen Bergkegel, unfern des Städtchens Hechingen, liegt ihr Stammschloß. Ein Zweig dieses alten Grafenhauses erhielt unter den hohenstaufischen Kaisern die Burggrafenwürde von Nürnberg. Und die Burggrafen erwarben sich allmählich beträchtlichen Länderbesitz und leisteten den Kaisern ausgezeichnete Dienste. Darum wurden sie in den Reichsfürsten- stand erhoben. Und als nun unter Kaiser Sigismund die Mark Brandenburg, welche zu seinen Erblanden gehörte, eines starken Armes bedurfte, um die zerstörte Ordnung wieder aufzurichten, da konnte der Kaiser keinen tüchtigeren Statthalter für das Land finden, als den Burggrafen Friedrich Vi. von Nürnberg. Er setzte ihn daher zum „vollmächtigen Verweser 13*

4. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 202

1881 - Danzig : Boenig
202 Spanien und Baiern wollten sie nicht anerkennen und erklärten ihr den Krieg. Friedrich sandte sogleich einen Boten nach Wien und ließ der Kaiserin seine Hülfe anbieten, wenn sie ihm Schlesien abtreten wolle, worauf Preußen Erbansprüche hatte. Sein Aner- bieten ward abgelehnt. Nun griff Friedrich zu den Waffen, rückte plötzlich in Schlesien ein und nahm in wenigen Wochen das Land mit Gewalt. Obgleich Maria Theresia mit Hülfe ihrer getreuen Ungarn alle ihre Feinde besiegt hatte, gelang es ihr dennoch nicht, Frie- drich aus Schlesien zu vertreiben; denn in zwei Kriegen siegte dieser, und die Kaiserin mußte im Frieden zu Dresden 1745 Preußen den Besitz von Schlesien bestätigen. — Friedrich aber zog unter dem Jubel der Einwohner in Berlin ein, und überall in fremden Landen nannte man seinen Namen mit Achtung. Büttner. 255. Der siebenjährige Krieg (1756—1763). Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht ver- schmerzen. Sie suchte daher nach einer Gelegenheit, die schöne Provinz wieder zu gewinnen. Und da kam es ihr zu statten, daß Preußens rasches Emporsteigen auch bei anderen Staaten Neid und Eifersucht erregte. So verbanden sich in der Stille Österreich. Rußland, Frankreich, Sachsen und Schweden, den König von Preußen wieder zum Range eines Kurfürsten von Brandenburg herabzudrücken. Und es schien unmöglich, daß Friedrich den Kampf gegen mehr als halb Europa zu bestehen imstande wäre. Indes besann sich der kühne Held nicht lange. Sobald er von dem geheimen Bündnis Kenntnis erhalten, be- schloß er, seinen Feinden zuvorzukommen. Unvermutet drang er in Sachsen ein,, und brachte das Land in seine Gewalt. Die heranrückenden Österreicher wurden geschlagen, das sächsische Heer gefangen genommen. Das war der Anfang des großen sieben- jährigen Krieges. — Friedrichs plötzlicher, glücklicher Angriff brachte alle seine Feinde in Bewegung. Außer den Österreichern rückten nun auch Franzosen, Russen und Schweden gegen ihn ins Feld, und selbst das deutsche Reich sandte ein Heer aus, um den Preußenkönig demütigen zu helfen. So stand eine Macht von mehr als einer halben Million Kriegern gegen ihn unter Waffen, denen er mit aller Mühe kaum 200,000 Mann ent- gegenstellen konnte. Aber er verzagte nicht und begann mutig den Riesenkampf. Viele blutigen Schlachten wurden in diesem Kriege geschlagen, und es gehörte wirklich ein Held dazu, wie Friedrich, um nicht zu unterliegen. Besonders blutig war die siegreiche Schlacht bei Prag (1757), in welcher der Feldmarschall Schwerin den Heldentod starb. Von diesem sagte der König, daß er mehr wert sei, als 10,000 Mann. In demselben Jahre

5. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 216

1881 - Danzig : Boenig
wie greifender Wein; drum kann er Verwalter des Schlachtfeldes sein. Juchheirassasah! :c. 3. Der Mann ist er gewesen, als alles versank, der mutig auf gen Himmel den Degen noch schwang; da schwur er beim Eisen gar zornig und hart, den Wälschen zu weisen die echt- deutsche Art. Juchheirassasah! :c. 4. Den Schwur hat er gehalten. Als Kriegsruf erklang, hei! wie der weiße Jüngling in'n Sattel sich schwang! Da ist er's gewesen, der Kehrauö gemacht, mit eisernem Besen das Land rein gemacht. Juchheirassasah! re. 5. Bei Lützen auf der Aue er hielt solchen Strauß, daß vielen tausend Welschen der Atem ging aus; viel Tausende liefen dort hast'gen Lauf; zehntausend entschliefen, die nie wachen auf. Juchheirassasah! k. 6. An: Wasser derhatzbach er's auch hat bewährt; da hat er die Franzosen das (schwimmen gelehrt. Fahrt wohl, ihr Franzosen, zur Ostsee hinab! und nehmt, Ohnehosen, den Wal- fisch zum Grab. Juchheirassasah! rc. 7. Bei Wartburg an der Elbe, wie fuhr er hindurch! Da schirmte die Franzosen nicht Schanze, nicht Burg! da mußten sie springen wie Hasen übers Feld, und hell ließ erklingen sein Hussah der Held. Juchheirassasah! ec. 8. Bei Leipzig auf dem Plane, o herrliche Schlacht; da brach er den Franzosen das Glück und die Macht; da lagen sie sicher nach blutigem Fall; da ward der Herr Blücher ein Feld- marschall. Juchheirassasah! ec. 9. Drum blaset, ihr Trompeten! Husaren, heraus! Du reite, Herr Feldmarschall, wie Winde im Saus! Dem Siege entgegen zum Rhein, übern Rhein, du tapferer Degen, in Frankreich hinein! Juchheirassasah! rc. Arndt. 269. Die Schlachten bei Ligny und Waterloo. Nach dem Sturze Napoleons traten die Fürsten Europas in Wien zu einer Versammlung (Kongreß) zusammen, um über die Neugestaltung der europäischen Staaten zu beraten. Da plötz- lich verließ Napoleon mit 1100 Mann seiner Leibwache die Insel Elba und landete in Frankreich. Mit Jubel wurde er überall aufgenommen und zog schon am 20. Tage feierlich in Paris ein. Auf die Nachricht hiervon sprachen die versammelten Fürsten so- gleich die Acht über den Friedensstörer aus, und ihre Heere marschierten aufs neue Frankreich zu. Auch Napoleon hatte unterdessen mit erstaunlicher Schnellig- keit eine große Armee aufgeboten. Damit brach er eilig gegen die Niederlande auf. Dort stand Blücher mit einem preußischen und Wellington mit einem englischen Heere. Napoleon warf sich

6. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 217

1881 - Danzig : Boenig
217 am 16. Juni 1815 bei Ligny mit solchem Ungestüm auf,, die Preußen, daß dieselben nach einem schrecklichen Kampfe der Über- macht weichen mußten. Doch zogen sie sich in guter Ordnung zurück. Nun griff Napoleon am 18. Juni 1815 die Engländer bei Waterloo an. Lange schwankte die Schlacht. Da kamen gegen Abend die Preußen noch rettend zu hülfe herbei. Jetzt wurden die Franzosen vollständig besiegt. Napoleon stoh eiligst nach Paris zurück und suchte nach Amerika zu entkommen. Allein er mußte sich an ein englisches L-chiff ergeben. Die Ver- bündeten zogen nun im Juli 1815 wiederum in Paris ein. Hier schlossen sie den zweiten Pariser Frieden. Napoleon, der Stifter so schrecklichen Unheils, wurde auf die Insel Lst. Helena verbannt, wo er im Jahre 1821 starb. Während dieser Vor- gänge waren auch die europäischen Staatenverhältnisse durch den Kongreß zu Wien endgültig geordnet worden. Die vertriebenen Fürsten kehrten überall auf ihre Throne zurück. Preußen erhielt seine verlorenen Landesteile wieder und außerdem Schwedisch- Pommern mit Rügen, die Provinz Sachsen und die Rhein- provinz. Die deutschen Staaten bildeten den deutschen Bund. Die Gesandten derselben traten zu Frankfurt zum sogenannten Bundestag zusammen, der unter dem Vorsitze Österreichs fortan die Geschicke Deutschlands leiten sollte. Friedrich Wilhelm Iii. starb im Jahre 1840. 270. Friedrich Wilhelm Iv. (1840—1861). Auf Friedrich Wilhelm Iii., den „Gerechten“, wie sein Volk ihn nannte, folgte als König von Preussen 1840 sein ältester Lohn Friedrich Wilhelm Iv. Das war ein Fürst von hoher Geistesbildung, der in sich die edlen Eigenschaf- ten seines biederen Vaters und seiner hochherzigen Mutter, der Königin Luise vereinigte. Er erklärte bei seinem Regierungsantritte, dass er entschlossen sei, „in den Wegen des Vaters zu wandeln, für die Erhaltung des Friedens Sorge zu tragen und das Regiment in der Furcht Gottes und der Liebe der Menschen zu führen.“ Auch bekundeten des Königs Handlungen die trefflichsten Absichten für Preussens und Deutschlands Entwickelung. Durch die Er- richtung des vereinigten Landtags gewährte er seinem Volke eine grössere Beteiligung an den Staatsangelegenheiten. Mit Eifer war er bemüht, dem deutschen Bunde eine wür- digere Stellung unter den grossen Staaten Europas zu ver- schaffen. Für das kirchliche Leben, für Stiftungen der Frömmigkeit und Wohlthätigkeit, hatte er stets ein warmes Herz und eine freigebige Hand. „Ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen“, bekannte er laut vor den

7. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 209

1881 - Danzig : Boenig
209 zur Gemahlin erkoren. Sie war ein Bild der Anmut und Freundlichkeit, und in ihrem Gemüte wohnte Frömmigkeit und Wohlwollen gegen jedermann. Im Jahre 1794 wurde sie Kron- prinzessin von Preußen. Das war ein Jubel in Berlin, als der Kronprinz an ihrer Seite seinen Einzug hielt. Hätten sie Blumen gehabt in den kalten Dezembertagen, sie hätten ihnen den Weg damit reichlich bestreut. Sie ließen es auch so nickt fehlen, das junge Paar festlich zu empfangen, und das ganze Land freute sich mit. Denn so ist es immer gewesen in Preußen: die Festtage des hohen Fürstenhauses sind auch die Festtage des Volkes. Das neuvermählte Paar führte eine glückliche und ge- segnete Ehe. Nirgends weilten sie lieber als daheim in ihrer Häuslichkeit. An den Festlichkeiten, die man wohl an Fürsten- höfen feiert, hing ihr Herz nicht. — Dem Volk gefiel es, daß Luise ein Herz für die Leiden und die Not der Armen hatte; ihre Leutseligkeit und ihr mildes Wesen gewann ihr aller Herzen. Das hohe Paar verkehrte auch gern mit gewöhnlichen Leuten. Das blieb so, als der Kronprinz König geworden war. Nicht weit von Potsdam liegt das Gut Paretz. Dort ver- weilten Friedrich Wilhelm und Luise oft und gern und verlebten da vergnügliche Tage. Der König ließ sich gern als den „Schulzen von Paretz" ansehen, und seine Gemahlin hieß „die gnädige Frau von Paretz." Die hohe königliche Frau verkehrte gar leutselig mit den schlichten Landleuten. Wenn sie in Paretz die Garben eingebracht hatten und das Erntefest bei Spiel und Tanz feierten, so hielt sie sich nicht für zu hoch, sondern mischte sich unter die lustigen Tänze der Landleute, tanzte auch wohl einmal mit. Auch sonst, wenn sie ein Dorffest feierten, verkehrte sie fröhlich mit den Bauersleuten, und die liebe Dorfjugend um- ringte sie jubelnd, wenn sie von Bude zu Bude ging, um Ge- schenke einzukaufen für die Kinder, die hinter ihr her schrien: „Mir auch was, Frau Königin!" Büttner. 262. Die Jahre der Trübsal. Napoleon, welcher sich 1804 zum Kaiser der Franzosen ge- macht hatte, strebte nach der Weltherrschaft. In seinem Über- mute verletzte er vielfach die Friedensbedingungen. Da schlossen England, Rußland und Österreich ein großes Bündnis gegen ihn. Wie der Blitz brach er in Deutschland ein und besiegte Rußland und Österreich in der Dreikaiserschlacht von Austerlitz 1805. Er vereinigte 16 deutsche Fürsten zu dem schimpflichen „Rheinbünde" und nannte sich ihren „Beschützer." Willenlos thaten sie, was der Gewaltige wünschte. Kaiser Franz legte die deutsche Krone 1806 nieder und nannte sich Kaiser von Öster- Lesebuch für katholische Volksschulen. 14

8. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 219

1881 - Danzig : Boenig
219 Preußen groß und glücklich zu machen, kräftig unterstützten. Schon als Prinzregent hatte er eine umfassende Umgestaltung des Heerwesens begonnen, die er nun als König vollendete. Diese hatte den Zweck, die Zahl der kriegsbereiten Truppen zu vermehren und überhaupt die Wehrkraft des Volkes zu erhöhen. In den drei folgenden Kriegen hat sich die Vortrefflichkeit seiner neuen Einrichtung erprobt und bewährt. 273. Der dänische Krieg (1864). Als im Jahre 1863 der König Christian Ix. den dänischen Thron bestieg, legte er Hand an, den geschlossenen Verträgen zu- wider Schleswig mit Dänemark zu einem Staate zu verbinden. Österreich und Preußen aber beschlossen, sich dem mit der Gewalt der Waffen zu widersetzen. Das kleine Dänemark, in der Hoff- nung, von andern Mächten unterstützt zu werden, nahm den Kampf auf. Während ein österreichisches Heer unter Gablenz in der Mitte des Landes einrückte, die Dannewerke nahm und bis in den Norden der Halbinsel eindrang, zogen die Preußen unter dem Prinzen Friedrich Karl an der Ostseeküste entlang. Der Insel Alien gegenüber, durch den Alsensund von ihr geschieden, liegt die Halb- insel Sundewit zwischen dem Golf von Apenrade und dem von Flensburg. Auf ihr hatten die Dänen die mächtigen Düppeler Schanzen angelegt. Diese, durch zahlreiches Geschütz und mehrere Kriegsschiffe verteidigt, hemmten den Vormarsch der Preußen. Sie zu nehmen war eine harte Arbeit; es mußten Parallelgräben gezogen und die Schanzen lange beschossen werden, ehe man zum Sturm übergehen konnte. Endlich am 18. April erfolgte dieser. Heldenmütig drangen die Truppen die Schanzen hinauf und brachten sie trotz des Feuers der feindlichen Geschütze in ihre Gewalt. Der Opfermut, den Ofsiziere wie Gemeine gezeigt hatten, die Kriegstüchtigkeit wie die vorzügliche Bewaffnung des Heeres (Zündnadelgewehr) erregten allgemeine Bewunderung. Nachdem die Truppen des Prinzen am 29. Juni auf Booten nach Alsen übergesetzt waren und die Dänen von dort vertrieben hatten, entschlossen sich diese endlich zum Frieden. Sie traten die Herzogtümer Schleswig-Holstein an Österreich und Preußen ab. — Mit Jubel wurden die siegreichen preußischen Truppen in der Heimat empfangen. Schillmam^ 273. Der österreichische Krieg (1866). Ein Zwiespalt wegen der Verhältnisse von Schleswig-Hol- stein und wegen der unhaltbaren Zustände des damaligen deut- schen Bundes führte im Juni 1866 einen Krieg zwischen Preußen und Österreich herbei, in welchem die mächtigsten deutschen

9. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 211

1881 - Danzig : Boenig
211 363. Preußens Wiedergeburt. Der König Friedrich Wilhelm fand in dem schweren Un- glücke, welches ihn betroffen hatte, nur Trost in dem gläubigen Vertrauen auf Gott und in der Seelenstärke seiner edlen Ge- mahlin. Auch tüchtige Männer standen ihm mit Rat und That zur Seite. An die Spitze der Verwaltung trat der hochbegabte Freiherr von Stein. Durch diesen geschah es damals, daß die Bauern das Recht erhielten, sich Grundeigentum zu erwerben und als freie Männer zu besitzen. Die Erbunterthänigkeit, wo sie noch bestand, wurde aufgegeben. Den Städten gab er durch die Städte-Ordnung das Recht, ihre Angelegenheiten selbst zu beraten und ihre Behörden selbst zu wählen. — Scharnhorst und Gneisenau arbeiteten an der Umgestaltung des Heerwesens. Von Scharnhost ging der Rat aus, daß jeder preußische Mann, wenn er einen gesunden und starken Körper habe, im Heere dienen solle. Man nannte das die allgemeine Wehrpflichtigkeit. Wer einige Jahre gedient hatte, wurde in seine Heimat entlassen und trieb das Geschäft weiter, das er erlernt hatte. Aber wenn der König ihn rief, mußte er unter die Fahne eilen. Auch den Bürgerlichen sollten die Offizierstellen zugänglich sein. So wurde in einigen Jahren hinter dem Rücken des kleinen Heeres eine große, unsichtbare Armee geschaffen, die in den Befreiungskriegen so berühmt gewordene Landwehr. — An allen Bestrebungen, das Vaterland aus seiner Bedrückung wieder zu erheben, nahm die Königin Luise mit ganzer Seele anteil. Doch sie sollte den Morgenglanz der Freiheit nicht mehr schauen. Im Jahre 1810, mitten in der Nacht der äußersten Knechtschaft, hauchte die fromme Dulderin im tiefen Schmerze um Deutschlands Erniedrigung ihr Leben aus. Aber ihr hohes Vorbild, ihre warme vaterländische Gesinnung wirkte fort unter dem preußischen Volke. 264. Gottes Strafgericht in Russland. Fast alle europäischen Staaten waren nach und nach von Napoleon abhängig geworden. Portugal und Spanien hatte er seinem Bruder Joseph, Holland seinem Bruder Louis, Neapel seinem Schwager Murat, das neu errichtete Königreich Westfalen seinem Bruder Hieronymus gegeben; der Papst war gefangen, der Kirchenstaat von den Fran- zosen besetzt; Österreich und Preussen waren durch grosse Länderverluste geschwächt. Napoleon stand auf dem Gipfel seiner Macht; aber seine Ländergier kannte keine Grenzen und bereitete ihm bald einen schmachvollen Untergang. In seinem Übermute wollte Napoleon auch Russland demütigen. Alle von ihm abhängenden Länder mussten Hülfstruppen stellen; auch Preussen war gezwungen, 20,000 Mann zu 14*

10. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 161

1881 - Danzig : Boenig
161 holländische, englische, dänische und schwedische — und aus der slawischen die russische, polnische, böhmische, illyrische u. s. w. Mit Ausnahme der Türken, welche sich zum Islam (die Glaubenslehre Muhameds) bekennen, herrscht überall die christ- liche Rel ig ion, und zwar die katholische in Italien, Frank- reich, Süd - und Westdeutschland, Belgien, Spanien, Portugal, Ungarn und Polen — die griechische in Griechenland und Rußland — die evangelische in Norddentschland, Holland, England, Dänemark, Norwegen und Schweden. — Juden leben, mit Ausnahme von Norwegen, in allen Ländern Europas, und im höchsten Norden, in Lappland, giebt es noch Heiden. Nach seiner staatlichen Einteilung zählt Europa 48 ver- schiedene Staaten. Unter diesen Staaten giebt es 6 Groß- mächte: Deutschland, England, Frankreich, Rußland, Österreich Und Italien. Nach Hästers. 328. Die Länder Europas. Mit Ausschluß Deutschlands, welches in der Mitte Europas liegt, besteht dieser Erdteil aus folgenden Ländern. 1. Die Schweiz liegt mitten in den Alpen und umfaßt den nördlichen Teil der Mittelalpen, die schweizerische Hochebene und den Schweizer-Jura. Sie grenzt an Frankreich, Deutschland, Österreich und Italien. Die höchsten Spitzen der Alpen sind das ganze Jahr hindurch mit Schnee und Eis bedeckt; doch sind die Thäler und Ab- hänge der Berge warm. Reich ist das Land an fetten Viehweiden; denn die niedrigen Berge und die Abhänge der größeren sind mit den kräftigsten Futterkräutern bewachsen. Deswegen übertreffen auch die Kühe der Schweiz viele andere an Größe. — Die Schweiz ist eine Republik oder ein Freistaat, der in 22 Kantone eingeteilt ist. Die gemeinsamen Angelegenheiten dieser Bundesstaaten leitet die Bundes- versammlung in Bern. Die bedeutendsten Städte sind Zürich, Bern, Basel, Genf, Luzern, Schaffhausen. 2. Das Kaisertum Österreich ist an Fläche etwas größer, an Volkszahl kleiner als das deutsche Reich. Es grenzt an Deutschland, Rußland, Rumänien, Serbien, die Türkei, Montenegro, Italien und die Schweiz. Nur im Süden stößt es an ein Meer, das adriatische. — Österreich setzt sich aus 15 Völkerschaften zusammen und hat allerlei Sprachen und Religionen. Die Deutschen bilden bloß % der Bevölkerung, aber ihre Sprache ist die der Verwaltung, des Heeres und der Hochschulen. Die herrschende Kirche ist die katholische. Das Land hat einen großen Reichtum an allen Schätzen der Natur; % des Bodens werden als Ackerland, Weide, Wiese, Wald, Obstgärten oder Weinberge benutzt. Das Klima ist mild; nur in Ungarn wechselt es oft zwischen großer Kälte und großer Hitze. Lesebuch fftv katholische Volksschulen. 11
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