Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 30

1878 - Danzig : Gruihn
30 Geschichte des Alterthums. — Die Griechen. ins innere Heiligthum geführt und auf einen mit Lorbeerzweigen umflochtenen großen Dreifuß gefetzt, der gerade über der vorhin erwähnten dampfenden Höhle stand. Kaum hatten die unterirdischen Dämpfe sie durchdrungen, so bekam sie gräßliche Zuckungen; ihr Haar sträubte sich Die Pythia auf dem Dreifuß ju Delphi. empor; die Augen verdrehten sich; ihr Mund schäumte und in der höchsten Raserei stieß sie endlich unter fürchterlichem Geheul abgebrochene Worte aus, welche die Priester auffingen und daraus die Antworten zusammen setzten. 16. Die olympischen Spiele. Vorbereitungen. Zu den Nationalfesten der Griechen gehörten besonders die olympischen Spiele, welche regelmäßig alle vier Jahre bei der Stadt Olympia stattfanden und fünf Tage dauerten. Am Tage vor dem Anfange der Spiele, auch schon früher, strömten von allen Seiten unzählige Zuschauer heran; zu Land, zur See, aus allen Gegenden Griechenlands und aus den benachbarten Landen kamen sie schaarenweise angezogen. Frauen und Mädchen dursten sich nicht unter ihnen sehen lassen. Mit Tages Anbruch nahmen die Spiele ihren Anfang. Alles drängte sich dann nach den besten Plätzen; die Wagen rollten, die Pferde wieherten, tausend Stimmen schrieen, der Staub wirbelte und wurde von der ausgehenden Sonne vergoldet. Die Athleten aber (so nannte man die Kämpfer) warfen ihre Kleider ab, salbten sich mit Del, und zogen leichte Halbstiefel^an. Jetzt rief, unter Trompetenschall, ein Herold zuerst die Wettläufer auf. Sie stellten sich, und es wurden laut ihre Namen und ihr Vaterland abgelesen. Kann jemand diesen Jünglingen vorwersen, rief der Herold, daß sie einen schlechten

2. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 150

1878 - Danzig : Gruihn
150 Geschichte des Mittelalters. ihn denn nicht mit seinem schrecklichen kahlen Haupte? Seht ihr nicht, wie gräßlich er die Zähne gegen mich grinst! Fort, fort! Wohin soll ich fliehen, wohin mich vor ihm verbergen?" — Zitternd rannte er in der größten Seelenangst zur Thür hinaus in seine Kammer, wo er sich unter einem Haufen Betten verkroch und wenige Tage darauf starb er (526). Nach Weiter u. a. 88. Kaiser Justiman. 527—565. Belisar zerstört das vandalische Reich. Kurz nach dem Tode des Königs Theodorich bestieg der Kaiser Justinian den Thron von Constan-tinopel. Dieser Kaiser hatte einen großen Heerführer Namens Belisar, Justinian. (Nach einem Mosaikgemälde in Ravenna.) durch den er sich vornahm, die Vandalen in Afrika angreifen zu lassen. Belisar landete mit einem ganz kleinen Heere in Afrika, und ging damit auf die Hauptstadt Carthago los. Der damalige vandalische König ©elimer hatte ein weit größeres Heer; allein es herrschte Zwietracht und Mutlosigkeit unter den Vandalen; deswegen wurden sie auch von Belisar mehrmals nachdrücklich geschlagen, ©elitner mußte daher fliehen, und nachdem er vergebens Hülfe bei den Westgothen in Spanien gesucht hatte, kam er zurück.

3. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 189

1878 - Danzig : Gruihn
Der Sängerkrieg auf der Wartburg. 189 114. Der Sängerkrieg auf der Wartöurg. 1207. ^ie Wettgesänae. Am Hofe des edlen Landgrafen Hermann von Thüringen und seiner Gemahlin Sophia auf Schloß Wartburg stellten sechs meisterliche Minnesänger ein Wettsingen an. Die Namen dieser Meister waren: Walther von der Vogelweide, Wolfram von Eschenbach, Rernhart von Zwetzen, Bitterolf, Heinrich, genannt der tugendhafte Scyrerber, und Heinrich von Ofterdingen. Sie hatten untereinander beschlossen, wer ^tm Streit des Singens unterliege, der solle sterben durch des Henkers Hand. Sie sangen aber alle ihrem edeln Wirthe, Hermann dem Landgrafen von Hessen und Thüringen, zu Ehren, verglichen ihn dem hellen Tag und erhoben :hn über alle Fürsten Nur Heinrich von Ofterdingen pries Leopold, den Herzog von Oesterreich, noch höher und stellte ihn der Sonne gleich. Darüber wurden die andern, die ihn ohnehin aus Neid nicht gern am thüringer Hofe sahen, gegen ihn erbittert, und da sie alle sich wider ihn vereinten, mußte er trotz seiner hohen Kunst den Gegnern endlich unterliegen. Heinrich von Dfteröiuflcn reift zu Klingsor. Diese riefen nun den Henker herbei, der sollte Heinrich an einen Baum knüpfen. Der geäiigftigte Sänger floh in die Gemächer der Landgräfin und barg sich vor den Verfolgern unter ihrem Mantel. Da mußten sie von ihm abstehen, und er dingte mit ihnen, daß sie ihm ein Jahr Frist gäben, er wolle von dannen reisen gen Ungarn und Siebenbürgen und Meister Klingsor holen, der solle ihren Streit entscheiden. Dieser namltch galt für den berühmtesten deutschen Minnesänger jener Zeit und war zugleich ein großer Zauberer. Aus die Fürsprache der Fürstin wurde Heinrich btefe Frist von seinen Gegnern bewilligt, und so machte er sich auf und kam erst Zum Herzog von Oesterreich, seinem geliebten Herrn, nm derentwillen er sich in die tödtuche Gefahr gebracht hatte. Von da ging er mit Briefen des Herzogs gen Siebenbürgen zu Klingsor, dem er die Ursache seiner Fahrt erzählte und seine Lieder vorsang. Der Meister war mit diesen Proben seiner Kunst wobl zufrieden und versprach, mit nach Thüringen zu ziehen und den Streit zu schlichten. Doch hielt er fernen Gast unter allerlei Kurzweil fast ein ganzes Jahr hin, und die bewilligte Frist lief ihrem Ende zu. Weil aber Klingsor noch immer keine Anstalt zur Reise machte, wurde Heinrich bange und sprach: „Meister ich fürchte, ihr lasset mich m Stich, und ich muß allein und traurig meine Straße ziehen und werde zur bestimmten Zeit die Wartburg nicht erreichen; dann bin ich ehrenlos und darf_ zeitlebens nimmermehr nach Thüringen". Klingsor sagte lächelnd: „Sei unbesorgt; wir haben starke Pferde und einen leichten Wagen und wollen den Weg in kurzer Zeit fahren". Klingsors Zauber. Als es Abend geworden, gab er ihm einen Trank ein, davon er" augenblicklich in tiefen Schlummer sank, legte ihn auf eine lederne Decke und sich daneben und befahl feinen Geistern, daß sie ihn schnell nach Eisenach tnt thüringer Laube tragen und bafelbft im besten Wirthshaus niedersetzen sollten. Die (Geister thaten, wie ihnen besohlen war und brachten noch in selbiger Nacht den Meister und seinen Gefährten gen Eisenach in einen Gasthof. Als nun der Tag anbrach, erwachte Heinrich; er hörte die Glocken zur Frühmesse läuten und sprach verwundert: „Mir ist's, als hätte ich diese Glocken schon mehr gehört, und bäucht mich, daß ich zu Eisenach wäre". Der Meister sprach: „Dir träumt wohl!" Aber Heinrich staub auf und trat ans Fenster; da merkte er, daß er wirklich zu Thüringen wäre. „Gott Lob", rief er, „daß wir hier sind!" Klingsor in Eisenach. Sobald die Ankunft der beibett Gäste auf der Wartburg futib würde, befahl der Lanbgraf, sie ehrlich zu empfangen. Als Klingsor des Abenbs im Garten seines Wirthes saß und viele ehrbare Leute aus des Fürsten Hofe und ein Theil der Bürger aus der Stadt bei ihm saßen beim Abendtrank, dar-baten sie ihn, er möchte ihnen etwas neues sagen, wie er denn immer dergleichen wußte. Da stand er auf und sah das Gestirne eine Weile an und sprach bar auf: „Ich will euch neue und fröhliche Mär sagen: Heut in dieser Nacht wirb meinem Herrn, dem Könige Anbreas von Ungarn, eine Tochter geboren, die wirb schön, tugenbreich und heilig und dem Sohn eures Herrn, des Landgrafen, vermählt werden".

4. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 221

1878 - Danzig : Gruihn
Deutsches Städteleben zu Anfang des dreißigjährigen Krieges. baten umringt, und der Offizier forderte ihm den Degen ab. „D Dramen, Oranten!" rief Egmont aus, und als er den Degen abgab, sprach er: Weit öfter hat er des Königs Ruhm vertheidigt, als meine Brust beschützt". Auch Hoorn wurde beim Nachhausegehen verhaftet und gleich Eamont gefangen gesetzt. Allgemeiner Schreck ging bei dieser Nachricht durch die" Stadt, und 20,000 Niederländer flohen ins Ausland. Die beiden Grafen wurden vor den Blutrath gestellt und auf die widerrechtlichste Weise zum Tode verurtheilt. Auf dem Markte zu Brüssel wurden sie öffentlich enthauptet. Jetzt ging eine dumpfe Gährung durch das Land. Der Prinz von Oranien sammelte indessen die flüchtigen Niederländer und warb auch in Deutschland Truppen. Dieses Heer erlitt jedoch große Niederlagen und wurde aufgelöst. Später führte der Prinz aber ein anderes Heer und errang mancherlei Siege. Ja es kam dahin, daß der nördliche Theil der Niederlande, Holland, von Philipp abfiel und eine Republik bildete. . . Zerstörung der spanischen Armada. Unterdessen trat auch die ftömgtn Elisabeth von England auf die Seite der Niederländer und schickte ihnen ein Heer zu Hülse. Darüber war Philipp dermaßen empört, daß er eine ungeheure Flotte (Armada) ausrüstete, die er selbst die unüberwindliche Armada nannte. Diese wurde nach England geschickt, um gegen Elisabeths Heer zu kämpfen. Ganz England erschrak über diese Rüstungen und konnte den Spaniern nur eine kleine Flotte entgegenstellen. Aber Sturm und Unwetter waren wider die Spanier. Die Armada zerstob vor den empörten Meereswellen, so daß die englischen und französischen Küsten mit Trümmern der gescheiterten Schiffe bedeckt waren. Nur etwa die Hälfte der großen Armada kam nach Spanien zurück. Philipps Ende. Als Philipp von seinem Großadmiral die Kunde dieses Unglücks erhielt, sprach er: „Ich habe euch nicht gegen Wind und Wetter, sondern gegen meine Feinde ausgesandt". Spaniens Uebermacht zur See war nun gebrochen. Als Philipp starb, hinterließ er seinem Sohne eine ungeheure Schuldenlast. Theilweise nach Stall. 133. Deutsches Städteteöen am Anfange des 30jährigen Krieges. Befestigungen. Als der 30jährige Krieg ausbrach, von dem wir später hören werden, waren'die Städte bewaffnete Hüter der deutschen Kultur. Fast jede Stadt, nur die kleinsten Märkte ausgenommen, war gegen das offene Land abgeschlossen durch Mauer, Thor und Graben. Auch ragten häufig die alten Thürme über Zinnen und Tbor. Bastionen aus Feld- und Backsteinen trugen schwere,Geschütze, ebenso einzelne starke Thürme. Es waren nicht Festungen in unserm Sinne; aber sie vermochten, wenn die Mauer dick und die Bürgerschaft zuverlässig war, auch einem größeren Heere noch eine Zeit lang zu widerstehen. Wasser und Beleuchtung. In den größer» Städten wurde schon viel _ auf Reinlichkeit der Straßen geachtet. Sie waren gepflastert und die Hauptmärkte, z. B. in Leipzig, schön mit Steinen ausgesetzt. Längst war man eifrig bemüht gewesen, der Stadt sicheres und reichliches Trinkwasser zu verschaffen, unter den Straßen liefen hölzerne Wasserleitungen; steinerne Wasserbehälter und fließende Brunnen, oft mit Äildsäuleu verziert, standen auf Markt und Hauptstraßen. Nock gab es keine Straßenbeleuchtung; wer bei Nacht ging, mußte durch Fackel oder Laterne geleitet werden; später wurden auch die Dackeln verboten; aber an den Eckhäusern waren metallene Feuerpfannen befestigt, in denen bei nächtlichem Auflauf oder Feuersgefahr Pechkränze oder harziges Holz angebrannt wurden. Es war Sitte bei ausbrechendem Feuer das Wasser aus den Behältern oder fließenden Brunnen in die gefährdeten Straßen laufen zu lassen. Die Straßen- und Sicherheitspolizei war seit etwa 60 Jahren sehr verbessert worden.

5. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 231

1878 - Danzig : Gruihn
Ludwig Xiv. — Deutschland unter Leopold I. 231 fam von den Franzosen genommen. Diese Stadt war für Deutschland besonders wichtig, weshalb auch der deutsche Kaiser Karl V. einst sagte: „Wenn die Franzosen vor Straßburg und die Türken vor Wien ständen, würde ich zuerst dem bedrängten Straßburg zu Hülfe eilen". Da der damalige deutsche Kaiser Leopold I. von den Türken bedroht war, ließ er sich diese Gewaltthätigkeit Ludwigs gefallen. Bald aber fielen die Franzosen verheerend in die Rheinlande ein, und fast die ganze Pfalz wurde verwüstet und niedergebrannt; denn Ludwig Xiv. wollte nach feiner Aussage die östliche Grenze feines Reiches durch eine Wüste decken. Die französischen Mordbrenner hausten so schrecklich, daß^es schien, als wäre Attila mit den Hunnen wiedergekehrt. Im Dom zu Speier wurden sogar die geheiligten Gräber der deutschen Kaiser erbrochen, die Gebeine derselben zerstreut, und die silbernen Särge, sowie andere Kostbarkeiten geraubt. Der spanische Erbfolgekrieg (1700—1714), welchen Ludwig für die spanische Krone führte, hatte für ihn einen günstigen Ausgang. Kaiser Leopold von Deutschland verlangte nämlich die spanische Krone für feinen Sohn Karl; Ludwig aber wollte dieselbe feinem Neffen Philipp zuwenden. Hierüber kam es zu einem langwierigen Kriege. Zu Oesterreich standen das deutsche Reich, Preußen, Holland und England. Obgleich die Franzosen durch Prinz Eugen von Savoyen und den englischen Herzog Marl-borough mehrfach besiegt wurden, kam es doch endlich dahin, daß Philipp König von Spanien ohne die europäischen Nebenländer wurde. 139. Deutschland unter Leopold 1. 1657—1705. Marsch der Türken ans Wien. Seitdem die Türken durch die Eroberung Konftantinopels (1451) im Südosten Europas festen Fuß gefaßt, bedroheten sie über zwei Jahrhunderte lang Deutschland unaufhörlich. Doch die größte Gefahr erwuchs dem Vaterlande, als der Großvezier Kara Muftapha mit feinen (200,000) Streitern durch Ungarn geraden Weges auf Wien zog. Kaiser Leopold I. konnte dem furchtbaren Feinde kaum 30,000 Mann entgegenstellen. Belagerung Wiens. Der tapfere Befehlshaber, Graf von Starhemberg, traf zu Wien große Vertheidigungsanstalten und wurde hierbei vou der ganzen Bürgerschaft eifrigst unterstützt. Endlich erschien (1683) der Vezier mit seinen Raubschaareu vor der Stadt und schlug fein Lager vor den Mauern derselben auf. In einem Umkreise von 6 Stunden stand ein Zelt an dem andern. Aus der Mitte ragte das Prachtzelt des Veziers schimmernd empor. Bald stürmten die Türken unter fürchterlichem Allahgeschrei heran, um sich der Stadt zu bemächtigen. Da flog Starhemberg mit der Besatzung herbei und warf den Feind mit Löwenmuth zurück. Am folgenden Tage wurde der Sturm erneuert aber wieder zurückgeschlagen. Endlich kam die ersehnte Hülfe durch den Polenkönig. , Wiens Errettung. Das christliche Heer unter Anführung des tapferen Polen-königs S obiesky begann mnthvoll den Angriff. Allen voran war Sobiesky, der eigenhändig mehrere Türken erschlug und das Zeichen eines türkischen Großen, einen Roßschweif, eroberte. Bald ergriffen die Türken in der wildesten Unordnung die Flucht. Frohlockend eilten die Wiener nach zwei schrecklichen Monaten unter dem Geläute aller Glocken ans den Thoren in das Lager hinaus. Alles jauchzte dem Polenkönige als dem Retter Wiens zu und drängte sich um ihn, vor Entzücken feine Hand, seine Stiefeln und feinen Mantel zu küssen. Prinz Eugen, der edle Ritter. In dem Türkenkriege, welcher noch lange fortbauerte, zeichnete sich befonbers Prinz Eugen von Savoyen aus. Da er als Knabe einen schwächlichen Körper hatte, so sollte er nach dem Willen feiner Eltern ein Geistlicher werben. Eugen entschied sich jedoch für den Kriegerftanb. Als gehonter Franzose wollte er bei Ludwig Xiv. in's Herr treten, würde aber wegen seiner unscheinbaren Gestalt abgewiesen. Darauf trat er in österreichische Dienste. Die Soldaten hatten anfangs wenig Respekt vor ihm; bettn sie sagten: „Der kleine Kapuziner im grauen Mantel wirb nicht vielen Türken den Bart ausraufen."

6. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 258

1878 - Danzig : Gruihn
258 Geschichte der neuen Zeit. hatte jeder seinen Bescheid. — Wenn Gefahr war, z. B. Feuersnoth, eilte er stets zur Hülfe herbei, griff eifrig mit an, ermunterte die Umstehenden und leitete die Rettungsanstalten mit bewunderungswürdiger Besonnenheit. Dann vertheilte er Geld unter die Leute, wie er denn nie ausging, ohne eine Summe Geldes beizustecken, die im Laufe des Tages an Arme oder Leidende gespendet wurde. — Josef liebte fein Volk und wünschte von ihm geliebt zu werden. So öffnete er den bisher nur dem Adel zugänglichen Augarten allem Volke zur Belustigung und fetzte über den Eingang die Inschrift: „Allen Menschen gewidmeter Belustigungsort von ihrem Schätzer". Als die adeligen Herren sich beklagten, daß sie nun nirgends mehr ein Plätzchen hätten, wo sie ganz ungestört unter sich sein könnten, erwiderte Josef: „Wenn ich immer nur unter meines Gleichen leben wollte, so müßte ich in die Kapuzinergruft hinabsteigen, wo meine todten Ahnen ruhen, um hier meine Tage zuzubringen". — Bei seiner Thätigkeit, die immer nur das Beste des Volkes bezweckte, war es nicht zu verwundern, daß das Volk seinen Herrscher liebte; aber der Adel und die Geistlichkeit glaubten, ihn fürchten zu müssen. Er verbesserte die Sage der Juden und vernichtete die letzten Spuren der Leibeigenschaft. Als er einst auf feinen Reisen an einem pflügenden Sandmann vorbeikam, stieg er aus dem Wagen und ackerte selbst zwei Furchen. Josefs Gercchtigkcitsliebe. Als Joses Ii. herrschte, war in Böhmen eine große Theuerung und Hungersnoth. Josef ließ darauf Korn und Lebensrnittel nach Böhmen schaffen und reiste dann selbst in's Land, um zu sehen, wie die Gaben vertheilt wurden. Der Kaiser kam in einfacher Offizierkleidung, nur von einem Bedienten begleitet, von Prag aus in eine kleine böhmische otadt. Vor dem Amtshaufe stand eine ansehnliche Zahl Wagen und Karren, alle mit Frucht hoch beladen, und um die Wagen herum standen wieder leere Wagen, Karren und Schubkarren und viele Bauern mit leeren Säcken, die sehnsüchtig aus das Abladen der Früchte und ihre Vertheilung warteten. Trotzdem wurde nichts gethan, die ärmert Leute zu befriedigen. Endlich trat der Kaiser unter die Leute und fragte einen alten Mann: „Vater, wie lange wartet ihr denn schon aus das Vertheilen der Früchte?" „2lch, leider schon volle acht Stunden", sagte der Bauer, „und wir und unser Vieh hungern". — „Warum geschieht denn das?" fragte unwillig der Kaiser. „Der Herr Amtmann hat große Gesellschaft", sagte wehmüthig mit den Achseln zuckend der Bauer, „da will er von uns armen hungernden Leuten nicht gestört sein". —

7. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 259

1878 - Danzig : Gruihn
Des edlen Kaisers Unwille wallte mächtig auf. Er knüpfte fester feinen Offizieroberrock zu und trat in das Amtshaus. Ein Amtsschreiber kam ihm entgegen und fragte nach feinem Begehren. „Melden sie mich bei dem Herrn Amtmann!" sprach der Kaiser. Der Amtsschreiber zauderte. „Der Herr Amtmann wollen heute unbelästigt sein", enteignete er. „Ich muß ihn sprechen", sagte mit großer Bestimmtheit der Kaiser. „Melden sie mich auf der Stelle!" Der Amtsschreiber traute dem Wetter nicht, führte den Kaiser in die Amtsstube,und meldete ihn dann. Endlich kam der Herr Amtmann, trat hochmüthig auf den Kaiser zu und fragte barsch: „Wer sind sie?" — „Offizier in kaiserlichen Diensten", entgegnete höflich der Kaiser. „So? Womit kann ich dienen? Was wollen sie?" „Ich will blos verlangen, daß sie die Armen da draußen abfertigen und ihnen die vom Kaiser gesendeten Lebensrnittel austheilen. Sie warten schon volle acht Stunden", sagte der Kaiser. „Das geht sie nichts an", rief zornig der Amtmann. „Die Sauerm können warten; ich will mich durch sie in meinem Vergnügen nicht stören lassen". „Acht Stunden", versetzte der Kaiser, „sind für einen Hungernden eine entsetzlich lange Zeit". „Ich frage sie", rief noch wilder der Amtmann, „was sie die Bauern angehen?" Der Kaiser sagte bescheiden: „man muß menschlich sein, Herr Amtmann, und die Noth der Leute nicht ohne Grund vermehren". „Sparen sie ihre guten Lehren", ries der Amtmann immer zorniger werdend, „bis sie aufgefordert werden, sie zu ertheilen! Ich weiß, was ich zu thun habe!" „Aber was soll mit den armen, hungernden Menschen werden?", fragte der Kaiser, „die auf die Lebensrnittel warten?" — Der Amtmann drehte sich zornig um, wies dem Kaiser den Rücken und rief ihm im Weggehen zu: „Sorgen sie für ihre Angelegenheiten, und mischen sie sich nicht unberufen in die anderer. Merken sie sich das!" — „Halt!" ruft da der Kaiser! dessen Geduld zu Ende war, reißt den Oberrock auf, zeigt dem Amtmann den kaiserlichen Stern aus seiner Brust und tritt einen raschen Schritt auf ihn zu. „Ich bin der Kaiser! Ich will sie lehren, was ihnen ziemt! Sie sind auf der Stelle ihres Amtes entsetzt". Und zu dem Amtsschreiber gewendet, sagte er: „Sie sind Amtmann. Geben sie den Leuten schnell ihre Lebensrnittel. Sie wissen nun, wie ich meine Unterthanen behandelt haben imll". Er wandte sich um und ging, und das Volk jubelte dem edlen Kaiser zu. Der Amtmann wankte hinweg. Die geladene Gesellschaft stob auseinander. Der neue Amtmann that so schnell als möglich des Kaisers Willen. Josefs Ende. Leider ließ sich Josef in feinem Eifer für das Gute bisweilen zu sehr fortreißen, indem er manches rasch einführte, was erst in Jahren möglich gewesen wäre. Seine Absichten wurden verdächtigt, uno schlechte Menschen boten alles auf, das Volk gegen ihn aufzuwiegeln. Leider gelang es ihnen auch. Es kam in den Niederlanden und in Ungarn zu offener Empörung, und Josef war gezwungen, den größten Theil der Neuerungen zurückzunehmen. Diese Erfahrungen schmerzten ihn tief, und feine Gesundheit begann zu leiden. In dem Feldzuge gegen die Türken (1788) theilte er alle Beschwerden mit seinen Soldaten, zog sich aber in den ungesunden und sumpfigen Gegenden an der untern Donau ein Brustleiden zu. Krank eilte er nach Wien zurück, bald darauf starb er (1790). Nach Hoffmann und Stein. 158. Jinne. Geb. 1707, f 1778. Allaemeines. Vor Sinne gab es noch keine Eintheilmtg der Naturgeschichte, und diese Wissenschaft wurde dadurch sehr erschwert, daß es keine bequeme Uebersicht gab. Als aber der schwedische Naturforscher Sinne ein System aufstellte und alle

8. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 223

1878 - Danzig : Gruihn
Die deutschen Dörfer am Anfange des 30jährigen Krieges. 223 grundes, auch in der innern Stadt lebten viele Bürger von Ackernahrung. In kleineren Städten hatten die meisten Eigenthum in der Stadtflur, die reicheren wohl auch außerhalb. Deshalb waren in den Städten viel mehr Nutz- und Spanntbiere als jetzt, und die Hausfrau erfreute sich emes eigenen Kornbodens, von dem sie selbst das Brot backte, und wenn sie geschickt war, landesübliches feines Backwerk verfertgte. Ebenso an dem Weinban, der im Norden bis an das Land der Niedersachsen reichte, hatten die Städter großen Antheil. Die Braugerechtigkeit galt für einen werthvollen Vorzug einzelner Häuser. Fast jeder Ort Braute das $ier auf eigene Art. Der Luxus der Gastmähler, zumal bet Familienfesten, war nach dem Range der Burger gesetzlich bestimmt. In der volkstümlichen Küche hatte außer den indischen Gewürzen die Lieblingswürze des Mittelalters, der Safran, viel zu färben; auch wurden schon verzierte Schaugerichte hoch gepriesen, zuweilen wurden auch eßbare Speisen vergoldet ausgesetzt, und der Marzipan war bei anspruchsvoller Tafel das vornehmste Consect. Verffnümnqen. Eifrig suchte der Bürger jede Gelegenheit, sich gesellig zu vergnügen Fastnachtsmnmmereien waren auch im nördlichen Deutschland allgemein; dann schwärmten die Masken durch die Straßen; das Lieblingskostüm war die Türken- Mohren- und Jndianertracht. Als im Kriege der Rath von Leipzig die Masken verbot, erschienen dieselben mit Spieß und Pistolen, und es, gab Tumult mit den Stadtwächtern. Nicht weniger beliebt waren die Schlittenfahrten. Weit seltener als jetzt war der öffentliche Tanz, selbst bei Hochzeiten und Handwerker-festen wurde er mißtrauisch beaufsichtigt, und mit der Abenddämmerung mußte ^edes Tanzvergnügen aufhören. Die größeren Städte hatten Rennbahnen, m denen die Patriziersöhne ritterliche Uebungen hielten und nach dem Ringe stachen, Schieß-häuser und Schießgräben für Armbrust und Büchse. Große Freude herrschte auf den Schützenfesten. ‘ Auch an den Festen einzelner Zünfte nahm das Volk lebendigen Antheil, und fast jede Stadt hatte ihre eigenen Volksfeste, z. B. Erfurt ein jährliches Wettlaufen für die Aermeren; dann liefen die Männer um Strümpfe, die Frauen um einen Pelz. Ein beliebtes Spiel der jungen Bürger, das leider in der Verkümmerung des nächsten Jahrhunderts fast verschwand, war das Ballspiel. Es gab eigene Ballhäuser und einen städtischen Ballmeister. Kamen vornehme Herren in die Stadt, so wurde wol gar eine Lage Saub auf den Markt gestreut und durch Pflocke und Schnuren bort ein Spielraum abgesteckt. Dann tpielten die vornehmen Herren, und aus den Fenstern sah die Bürgerschaft fröhlich zu. Bei großen Jahrmärkten jaber war seit mehr als 100 Jahren der Glückstops ein beliebtes Spiel. — Die Schaulust des Volkes war bamals größer als jetzt, jebenfalls genügsamer. Häufig waren Auszüge und stäbtische Feierlichkeiten; biekomöbie war allerbings noch ein seltenes Vergnügen, bafür würde den Bürgerkinbern fast immer die Freube, selbst die Rollen barzustellen; beim die Banben sahrenber Ko-möbianten waren noch etwas Neues und Seltsames. Aus den Jahrmärkten stauben die Schaububen sehr zahlreich. So war auf der leipziger Ostermesse von 1630 unter anbereni zu sehen: ein Vater mit sechs Kinbern, die sehr schön auf der Laute und Geige muficirten, — ein Weib, das mit den Füßen nähen, schreiben, Speise und Trank zum Munbe führen konnte, — ein einjähriges Kind mit einem Bart. Nach Gustav Freitag. 134. Die deutschen Dörfer am Anfange des 30;ährigen Krieges. Schutzeinrichtungen. Beim Beginn des' 30jährigen Krieges herrschte nach dem langen Frieden große Wohlhabenheit unter den Bauern. Die Dörfer waren nicht ganz ohne Schntzwehr; breite Gräben, Zäune ober Wänbe von Lehm und Steinen umgrenzten oft die Stätte des Dorfes; an den Hauptstraßen hingen Thore, welche zur Nacht geschlossen würden. In der Reget war der Kirchhof mit einer besonderen Mauer geschützt; er bildete mehr als einmal die Festung und letzte Zuflucht der Bewohner. Dorf und Flur würden durch Nacht- und Tagwächter beschritten. _ Landwirthschaft. Die Häuser waren zwar nur von Holz und Lehm in ungefälliger Form, oft in engen Dorfstraßen zusammengebräugt; aber sie waren nicht arm an Hausrath und behaglicher Wohnlichkeit. Alte Obstpflanzungen umgaben

9. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 227

1878 - Danzig : Gruihn
Der dreißigjährige Krieg. 227 Schweden zu verbinden, um sich zum König von Böhmen zu machen. Der Kaiser beschloß daher den Untergang des mächtigen Heerführers und sprach über Wallenstein die Acht aus. Dieser begab sich mit dem ihm ergebenen Rest seines Heeres nach Eger in Böhmen, wo ihn der Irländer Buttler (1634) ermorden ließ. Die großen Güter des Herzogs und seiner Freunde wurden eingezogen^ und seinen Verräthern und Mördern gegeben. So starb Wallenstein, der Schrecken der Völker, der Abgott der Soldaten. Er besaß einen verwegenen, unternehmenden Geist, einen finstern Ernst, ein schweigsames, gebieterisches Wesen und einen maßlosen Stolz. Wenn seine hohe Gestalt im Scharlachmantel und mit der rothen Feder auf dem Hut durch ■das Lager schritt, befiel die Krieger ein wunderliches Grauen. Nach Wallensteins Tod besiegte das kaiserliche Heer die Schweden in der Schlacht bei Nördlingen in Baiern (1634). Da nahmen viele deutsche Fürsten Gelegenheit, Frieden zu schließen. Aber der schreckliche Krieg dauerte noch fort. Frieden. Endlich wurde jedoch zu Münster und Osnabrück der Westfälische Friede geschlossen (1648). Das Elsaß wurde an Frankreich abgetreten und vom deutschen Reich getrennt; die Schweden erhielten Vorpommern, die Insel Rügen 2c. Die Protestanten aber erlangten mit den Katholiken gleiche Rechte. Als der Frieden unterzeichnet war, hatten die Gesandten einander zur Bestätigung feierlich die Hand gereicht; auf allen Straßen ritten die Trompeter, das glückliche Ereigniß zu verkünden. Zu Nürnberg hielten die Kaiserlichen und die Schweden im großen Saale des Rathhauses das Friedensfest. Die hochgewölbte Halle war glänzend erleuchtet; zwischen den Kronleuchtern hingen 30 Arten Blumen und Früchte herab; vier Musik-chöre waren zu lustigem Spiele ausgestellt. In sechs verschiedenen Zrmmern versammelten sich die sechs Klassen der geladenen Gäste, und setzten sich an die reich besetzte Tafel, um zu speisen. Für die Armen aber wurden zwei Ochsen geschlachtet und vieles Brot ausgetheilt, und aus einem Löwenrachen lief sechs Stunden lang weißer und rother Wein herab. Wie die Herren Gesandten, hielt das Volk in jeder Stadt und jedem nicht ganz zerstörten Dors eine Festfeier ab. Welche Wirkung die Friedensbotschaft auf die Ueberreste der deutschen Nation machte, ist noch aus rührenden Einzelheiten zu erkennen. Den alten Landleuten erschien der Frieden als eme Rückkehr ihrer Jugend; sie sahen die reichen Ernten ihrer Kinderzeit wiederkehren; im Geist erblickten sie die dichtbevölkerten Dörfer, die lustigen Sonntage unter der ungeheuren Dorflinde und die guten Stunden, welche sie Mit ihren getödteten Verwandten und Jugendgenossen verlebt hatten. Die Jugend aber, das harte, kriegerzeugte, verwilderte Geschlecht, empfand das Nahen einer wunderbaren Zeit, die ihm vorkam wie ein Märchen aus fernem Lande. Man erblickte schon die Zeit, wo auf jedem Acker stück des Winter- und Sommerfeldes dichte gelbe Aehren im Winde wogen, wo in jedem Stalle die Kühe brüllen, in jedem Koben ein rundes Schweinchen hegen sollte, wo sie selbst mit zwei Pserden und lustigem Peitschengeknall auf das Feld fahren würden, wo sie nicht mehr mit Heugabeln und verbeten Musketen den Nachzüglern im Busch auflauern, nicht mehr als Flüchtlinge in unheimlicher Waldesnacht auf den Gräbern der Erschlagenen sitzen winden, wo die Dächer des Dorses ohne Löcher, die Höse ohne zerfallene Scheuern fein sollten. Man freute sich schon aus die zukünftige "9 ' wo man den schrei des Wolses nicht in jeder Mitternacht vor dem Hausthore hören müßte, wo die Dorfkirche wieder Glassenster und schöne ©locken haben würde, wo in dem beschmutzten Chor der Kirche ein neuer Altar mit einer seidenen Decke, einem silbernen Crucifix und einem vergol- 15*

10. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 245

1878 - Danzig : Gruihn
Friedrich I. — Friedrich Wilhelm I. 245 mit Gold gesticktes Kleid, welches mit diamantenen Knöpfen besetzt war, jeder 28,500 Mark an Werth. Um seine Schultern hing der prachtvolle Königsmantel aus rothem Sammet, auf dem man überall Kronen und Adler aus Gold gestickt sah. Drei große Diamanten, die über eine Tonne Goldes kosteten, dienten als Knöpfe. In einem großen Saal war der Königsthron errichtet. Auf diesem ließ sich der neue König nieder. Dann setzte er sich die Krone auf, nahm das goldene Zepter in die rechte und den Reichsapfel in die linke Hand, und nun huldigten ihm alle Anwesenden. Sobald dies geschehen, holte man die Königin ab, krönte sie, führte sie zum Thron und huldigte auch ihr. Die Salbung. Jetzt sollte' die feierliche Salbung erfolgen. Der prächtige Zug setzte sich nach der Schloßkirche in Bewegung. Der Weg dahin war ganz mit rothem Tuch belegt; an beiden Setten standen lange Reihen Soldaten, und überall in den Häusern und auf den Dächern die unermeßlichen Massen des Volkes, die jubelnd das königliche Paar begrüßten. Als der König und die Königin bis an die Kirchthür gekommen waren, wurden sie von dem Geistlichen zu dem Throne vor dem Altar geführt. Nach dem- Gesänge und der Predigt kamen die Geistlichen vor den Altar. Der König ging hinzu, kniete nieder und legte Krone und Zepter neben sich. Der Bischof von Bär salbte ihn nun an der Stirn und an^ dem Pulse der rechten und linken Hand und sprach, nachdem er den Segen Gottes auf den Gesalbten herabgefleht hatte, ein feierliches Amen. Als es fast ebenso mit der Königin geschehen war, rief das Volk: „Amen, Glück zu dem neuen Könige, Glück zu der Königin!" Dann ging es im festlichen Zuge nach dem Schlosse zurück. Das rothe Tuch überließ man dem Volke. Die jubelnde Menge wurde mit Braten und Wein bewirthet. Auf einem Platze vor dem Schlosse stand ein gebratenes Rind, welches mit Schafen, Rehen, Ferkeln, Hasen, Hühnern rc. angefüllt war. Aus zwei kunstreich gearbeiteten Adlern aber sprudelte Wein für das Volk. Seine Regierung. Friedrich regierte als König noch zwölf Jahre. Den Künsten und Wissenschaften widmete er seine thätige Fürsorge. Er verschönerte Berlin durch Bauwerke und Kunstdenkmale, gründete dort eine Akademie der Wissenschaften und errichtete in Halle eine Universität, die bald zu schöner Blüthe gelangte. Unter ihren Lehrern befand sich auch der fromme August Hermann Francke. Nach Herzog u. a. 150. Ijriedrich Wilhelm I. 1713—1740. Einrichtungen am Hose. Nach Friedrichs I. Tode trat an dem Hose zu Berlin eine bedeutende Umwandlung des Lebens und Treibens ein. Der neue König Friedrich Wilhelm I. setzte die größte Einfachheit an die Stelle der Pracht, mit welcher fein Vater sich umgeben hatte. Allen überflüssigen Aufwand entfernte er und beschränkte die Hofhaltung auf das Nothwendigste. Er sah selber nach allem. Auch den Küchenzettel ließ er sich täglich vorlegen und prüfte ihn auf Heller und Pfennig. An feinem Hofe führte er eine einfache bürgerliche Haushaltung ein. Das Tabakskolleginm. Den Abend verbrachte er am liebsten in dem sogenannten Tabakskollegium, zu dem er täglich einige seiner vertrautesten Generale, Minister und auch wohl auswärtige Gesandte versammelte. Da saßen dann die fürstlichen Gäste auf hölzernen Stühlen um einen einfachen Tisch herum, rauchten aus thönernen Pfeifen bei einem Kruge Bier und unterhielten sich traulich. Wer nicht rauchte, wie der Fürst Leopold von Dessau, mußte wenigstens die Pfeife im Munde haben.
   bis 10 von 24 weiter»  »»
24 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 24 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 4
3 17
4 0
5 22
6 1
7 11
8 1
9 3
10 4
11 1
12 0
13 0
14 1
15 0
16 11
17 0
18 4
19 1
20 0
21 0
22 0
23 2
24 4
25 0
26 0
27 2
28 2
29 2
30 1
31 2
32 1
33 0
34 1
35 0
36 5
37 27
38 9
39 0
40 0
41 2
42 1
43 6
44 1
45 9
46 0
47 1
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 0
3 0
4 0
5 1
6 0
7 0
8 0
9 1
10 0
11 1
12 1
13 0
14 0
15 1
16 5
17 6
18 0
19 1
20 0
21 3
22 1
23 3
24 0
25 0
26 1
27 1
28 4
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 1
36 0
37 1
38 1
39 1
40 2
41 0
42 2
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 6
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 1
66 0
67 1
68 1
69 0
70 1
71 1
72 0
73 0
74 0
75 6
76 9
77 11
78 0
79 1
80 0
81 0
82 2
83 0
84 0
85 1
86 0
87 9
88 0
89 0
90 0
91 5
92 12
93 0
94 5
95 0
96 1
97 0
98 2
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 24
1 6
2 2
3 2
4 2
5 0
6 23
7 0
8 0
9 6
10 0
11 1
12 22
13 17
14 3
15 0
16 1
17 1
18 1
19 4
20 0
21 2
22 2
23 0
24 5
25 7
26 1
27 1
28 7
29 1
30 4
31 1
32 8
33 14
34 11
35 0
36 3
37 0
38 1
39 2
40 1
41 2
42 4
43 27
44 2
45 1
46 2
47 1
48 2
49 2
50 26
51 9
52 0
53 0
54 0
55 1
56 0
57 4
58 0
59 15
60 1
61 4
62 0
63 0
64 0
65 7
66 2
67 4
68 1
69 0
70 1
71 4
72 1
73 0
74 0
75 2
76 1
77 0
78 1
79 1
80 1
81 31
82 7
83 6
84 0
85 2
86 0
87 1
88 3
89 5
90 1
91 0
92 0
93 0
94 3
95 2
96 5
97 3
98 0
99 0
100 7
101 3
102 17
103 2
104 3
105 0
106 1
107 1
108 0
109 3
110 1
111 3
112 3
113 11
114 14
115 0
116 2
117 0
118 1
119 3
120 1
121 3
122 3
123 13
124 4
125 24
126 1
127 7
128 0
129 3
130 3
131 12
132 0
133 11
134 3
135 2
136 9
137 8
138 1
139 1
140 3
141 1
142 10
143 9
144 1
145 4
146 0
147 0
148 0
149 3
150 0
151 3
152 14
153 1
154 7
155 2
156 4
157 5
158 0
159 5
160 2
161 0
162 0
163 1
164 2
165 2
166 3
167 5
168 14
169 1
170 0
171 1
172 0
173 7
174 3
175 31
176 2
177 4
178 1
179 2
180 0
181 1
182 1
183 4
184 2
185 6
186 1
187 0
188 3
189 1
190 0
191 1
192 1
193 3
194 0
195 7
196 29
197 1
198 2
199 4