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1. Leitfaden der Geographie und Geschichte für Volksschulen - S. 21

1879 - Danzig : Bertling
21 B. Geschichte. I. Ans der ältern deutschen Geschichte. Tie allen Deutschen. Beschaffenheit des Landes: Große Wälder, Sümpfe und Moräste. Rindvieh- und Pferdezucht. Ur, Glenn, Wolf, Bär. Produkte: Hafer, Gerste, Beeren, Obst. Wohnungen: In Hainen und an Flüssen. Weiler, Gau. Keine Städte und Dörfer. Sueiiuiiifj: Felle, modelte § und leinenes Gewebe. Beschäftigung: Jagd und Krieg die Männer (Speer, Schild, Streitaxt, Keule). Ackerbau und Viehzucht die Weiber und Knechte. (Eigenschaften: Treue, Keuschheit, Gastfreundschaft, Vaterlandsliebe, Achtung der Frauen, Heiligkeit der Ehe, im Frieden träge (Bärenhaut, Würfelspiel, Meth), Wanderuugstrieb. Religio«: Wodan. Walhalla. Heia. 102 v. Chr. Tic Isiinbern und Tentonen nach vierfachen Siegen in der Schlacht bei Aix (in der Provence) geschlagen. Marius. Teutobod. Die Teutonen vernichtet. 10l Tchlacht auf der randischen Ebene (bei Vercelli in Italien). Die tlintbern vernichtet. Marius. Bojorich. 9 n. Chr. die Hermannsschlacht im teutoburger Walde. Unter Kaiser Augustus hatten die Römer Deutschland kennen gelernt. Drusus (Augustus Stiefsohn) drang bis an die Elbe vor, legte Heerstraßen an und baute Festungen ant Rhein. Sein Bruder Liberias streute Zwietracht unter die Deutschen, so daß viele in römische Dienste traten. Auch Armin (Hermann) wurde römischer Ritter. Varus, Statthalter zwischen Elbe und Rhein, wollte die Deutschen zwingen, lateinisch zu sprechen, die Götter der Römer anzubeten und die römische Rechtspflege anzunehmen. Darauf wurden die Römer durch die empörten Deutschen (imter dem Cherusker Armin) besiegt. Thusnelda. Verrathet Segest. Kaiser Augustus: Varus, gieb mir meine Legionen wieder. Germauikus (Sohn des Drusus) kam später dreimal siegreich über die Weser, zog aber nach großen Verlusten über den Rhein zurück. 375 — 568 dic Völkerwanderung. Zum Schutz gegen die Römer hatten die Deutschen 4 Völkerbündnisse gestiftet: 1) dic Alemannen am Ober-rhein, 2) die Franken ant Niederrhein, 3) die Sachsen zwischen Elbe und Rhein, 4) die Gothen im östlichen Deutschland. Hunnen, aus der Mongolei, klein, dicker Kopf, schiefe Augen, — schliefen, aßen und tranken auf den Pferden, führten Weiber und Kinder in Karren mit sich, genossen Wurzeln und rohes Fleisch. Die Hunnen stießen zuerst auf die Ostgothen, diese auf die Westgothen, deren König Ala rieh darauf nach Rom zog. Römische Gesandte: „Unzählbar sind die Bewohner Roms, beherzt und in den Waffen wohl geübt." Alarich: „Je dichter das Gras steht, desto leichter ist es zu mähen." Nach Empfang einer großen Geldsumme zieht Alarich ab, plündert aber doch im folgenden Jahre die Stadt. Alarichs Grab int Busento. — Geiserich der Vandale zieht nach Afrika, plündert später Rom.

2. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 110

1878 - Danzig : Gruihn
Ho _________________ Geschichte des Alterthums. — Die Römer. Drermannerbund genannt - abschloß, zufolge dessen sie sich in das cmme Romerretd) theilten, ohne Volk und Senat darüber zu befragen. Cäsar Gallren, das jetzige Frankreich gewählt und verfolgte unausgesetzt seine ehrgeizigen Plane. Beständig führte er Krieg, theils gegen noch nn-^Ulsche Völkerschaften, theils gegen Britannien, theils gegen Deutschland. Er wurde der Abgott der Soldaten Cäsar und Ariovist. 58 v. Chr. Um diese Zeit begannen schweifende ^chaaren von Germanen, Sueben genannt, auch über den Mittelrbein nach Gallien vorzudringen. An ihrer Spitze stand ein Heerkönig, Ariovist der, m das fruchtbare, lockende Land von den uneinigen Bewohnern selbst hereingerufen, nun nach völliger Eroberung desselben trachtete. Im echten Stolze Roms entbot Casar den deutschen Heerführer wie ein oberster Schiedsrichter vor sich. Ariovist erwiderte nicht minder stolz: „Wenn er Cäsars bedürfe, wurde er zu ihm kommen; sonst könne Cäsar ihn suchen, und was Casar m ) einem Gallien wolle, das er im Kriege besiegt habe?" So ariff m(!n ^u den Waffen. Auch Cäsar mußte, wie einst Marius, erst durch List und Geistesgegenwart ferne Truppen »um Kampf mit den gefürchteten Deutschen bewegn, von denen die Gallier behaupteten, nicht einmal ihre Mienen und die Schärfe ihres Blickes könne man ertragen. Mehr durch Ueberfall als in gleicher Schlacht besiegte er dann den Ariovist im obern Elsaß und trieb ihn und seine Sueben über den Rhein fs.. Der zweite Bürgerkrieg. 49-45 v. Chr. Der Bürgerkrieg war er-klart. Pompejus, dem Spanien zugefallen war, blieb in Italien m sicherer Ruhe der Senat war ihm ganz ergeben. Dieser Zustand dauerte gegen 10 ^ahre Crassus war während dessen gegen die Parther, ein Volk Hochasiens, gefallen. Pompejus ließ sich von dem Senat feine Statthalterschaft in Spanien verlängern, wobei er jedoch immer in Rom blieb. Cäsar verlangte jetzt das Gleiche für sich. Dies wurde ihm durch den Einfluß des Pampers abgeschlagen. Ja, er wurde, wenn er nicht augenblicklich abdanke und nach Rom komme, für einen Feind des Vaterlandes erklärt, und die Consuln erhielten den Auftrag, mit den Waffen gegen ihn einzuschreiten, ^etzt war sein Entschluß gefaßt. Seine Soldaten hingen mit freudiger Begeisterung an ihm. Rasch Überschritt er den Rubikon, den Grenzfluß seiner Statthalterschaft und rief: „Der Würfel ist gefallen". — Pompejus war darauf nicht vorbereitet gewesen; in stolzer Sicherheit hatte er sich vermessen, er brauche nur mit dem Fuße auf den Boden zu stampfen, um ganz Italien für sich zu bewaffnen. Jetzt ergriff er mit seinen Anhängern schleunigst öte Flucht und wandte sich nach Griechenland ^ Schlacht bei Pharsalus in Thessalien. 48. Bei Pharsalus kam es endlich (48 v. Ehr.) zur Schlacht; Cäsars Kerntruppen erfochten einen glänzenden Lieg, und Pompejus, der alle Besinnung verloren hatte, eilte nicht zu ferner tflotte, auch nicht zu dem unter Cato's Befehl in Afrika stehenden und rhm ganz ergebenen Landheer; er floh auf einem Schiff, nur von wenigen geleitet, nach Aegypten, wo er treulos ermordet wurde. Als Cäsar in Aegypten landete, überbrachten ihm die Mörder das Haupt des Pom-?ejus, m der Hoffnung, eine große Belohnung zu erhalten. Er aber wandte fein Angesicht ab und weinte Thränen der Menschlichkeit. Weitere Kämpfe. Nach dem Tode des Pompejus hatte Cäsar noch andere Gegner zu besiegen. In Asien bei der Stadt Zela schlug er den König Pharnaces, einen Sohn des Mithridates, der die Partei des Pompejus begünstigte, so schnell, daß der ganze Siegesbericht nach Rom nur die drei Worte enthielt; „veni, vidi, vice!" d. H. ich kam, ich sah, ich siegte. (iajars Herrschaft. Cäsar bediente sich überall mit verzeihender Großmut!) seines Sieges. Seine Soldaten entließ er reich beschenkt; das Volk

3. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 130

1878 - Danzig : Gruihn
130 Geschichte des Alterthums. — Die Römer. Orten seines Reiches führte er großartige Bauten auf, in Rom sein Mausoleum oder Grabdenkmal, aus welchem die heutige Engelsburg hervorgegangen ist. Gegen das Ende seines Lebens verleiteten ihn Neid, Mißtrauen und Lebensüberdruß zu mancher Härte und Grausamkeit. Antonius Pius. 137—161. Der Nachfolger des Hadrian war der von ihm adoptirte Antonius Pius. Den Beinamen Pius erhielt er wegen seiner kindlichen Liebe zu seinem Adoptivvater. Er war ein schlichter, höchst wohlwollender Mann, der nach dem Grundsätze regierte, daß er lieber das Leben eines einzigen Bürgers erhalten, als 1000 Feinde todten wolle. Er liebte den Frieden gleich Nutna, den er sich zum Vorbild genommen haben soll, und ward von dem dankbaren Volke der Vater der Menschen genannt. Sein Wohlthätigkeitssinn erwies sich namentlich in der Unterstützung der Armen und Waisen, zu bereit Pflege und Ausbildung manche treffliche Anstalt gegründet ward. Man kann seine Regierung als das goldene Zeitalter der römischen Kaiserzeit bezeichnen. Marcns Anreiht? (161—180), mit dem Beinamen Philosophus, „der Weise", regierte die ersten 8 Jahre zusammen mit dem schwachen und ausschweifenden Berns, welchen Antonius Pius zugleich mit ihm adoptirt Hatte. Die Unterthanen des Reiches durften hoffen, daß das goldene Zeitalter sich fortsetzen werde; denn Marcus Aurelius war ein edler und tugendhafter. in der Schule der Weisheit gestählter Mattn, dessen ganzes Bestreben auf das Wohl seiner Unterthanen gerichtet war. Aber das Glück seiner Regierung ward nach einer fast 50jährigen Ruhe durch schwere Kriege an den Grenzen des Reichs und durch Einfälle barbarischer Völker getrübt. Im Osten brach (162) der König der Parther mit großer Macht über den Euphrat in Armenien ein und bedrohte ganz Vorderasien. Verus übernahm auf Bitten Marcus Aurelius die Führung des Krieges, überließ sich aber in Antiochien dem Wohlleben, während seine Unterfeldherren in dreijährigem Kampfe die Parther zurücktrieben und zum Frieden zwangen. Kampf mit den Markomannen und Quadcn. 165—180. Darauf begannen die schweren Kämpfe mit den Markomannen und Quaden an der mittleren Donau. Diese drangen in Verbindung mit andern germanischen Völkern über die Donau und zogen verwüstend und plündernd bis ans adriatische Meer, wo sie die feste Stadt Aquileja belagerten. In Italien und Rom, wo zu gleicher Zeit eine verderbliche Pest wüthete, gerieth man in den größten Schrecken-, schon glaubte man den Untergang des Reiches nahe. Aber Marcus Aurelius zog mit einem Heere dem bedrängten Lande zu Hülse. Er trieb unter beständigen Kämpfen den Feind zurück bis über die Donau und legte längs der Grenze eine Anzahl von Festungen und Ver sch anfingen an. Aber bald brachen die Schaaren der Germanen wiederum in das Römerland ein und hausten furchtbar, so daß der Kaiser aufs neue gegen sie ziehen mußte. Da es an Geld und Truppen fehlte, so ließ er seine Kostbarkeiten und Kunstschätze versteigern und reihete sogar Sklaven, Gladiatoren und germanische Söldlinge in die Legionen ein. Die Markomannen und Quaden erlitten mehrere Niederlagen und wurden, nachdem eine Brücke über die Donau geschlagen worden war, in ihrem eigenen Lande heimgesucht. Hier aber gerieth der Kaiserin große Gefahr. In einer öden w aff erlösen Gegend, in der Nähe des Granflusses in Ungarn wurde er von den Feinden rings eingeschlossen, und das Heer war nahe daran, zu verschmachten. Da erhob der Kaiser betend die Hände zum Himmel, und siehe, es erhob sich ein starkes Gewitter und goß den Regen in Strömen

4. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 138

1878 - Danzig : Gruihn
Geschichte des Alterthums. — Die Römer. Deutschen nicht von Angriffen auf das römische Reich zurückschrecken. Die fortwährenden Kämpfe belehrten sie, daß Eintracht stark macht. Daher geschah es, daß die zahllosen kleinen Völkerschaften sich mehr und mehr zusammen schloffen und größere Vereinigungen bildeten. Es entstanden die vier großen Völkerbündnisse der Allemannen am Oberrhein, der Franken am Niederrhein, der Sachsen zwischen Rhein und Elbe und der Gothen im östlichen Deutschland. Vorzüglich mächtig wurdeu die Gothen, die rhre Herrschaft bis zum schwarzen Meer ausbreiteten. Sie theilten sich in Westgothen und Ostgothen. Immer gefährlicher wurde die Macht dieser streitbaren Völker dem sinkenden römischen Reich. 2. Theilung des römischen Reiches. 395. Theodosius der Große, ein tapferer Krieger, und der letzte kraftvolle Kaiser theilte (395) das Reich unter seine beiden Söhne; der 18jährige Arcadius erhielt das morgenländische oder griepische Kaiserthum, mit der Hauptstadt Eonstantinopel; und der 11jährige Honorius das abendländische oder römische Kaiserthum mit der Hauptstadt Rom. Die Grenze beider Reiche ging durch das heutige Ungarn, und wurde gebildet durch eine Linie, die man von dem Theile der Donau aus, wo die Save oder Sau einsließt, gerade füdwärts hinunter bis ar^ das adriatifche Meer zieht. Hier an der Küste lag auf der Grenze die Stadt Skodra. Was von dieser Linie aus ostwärts lag, gehörte zum morgenländischen Kaiserthum, also die ganze europäische und asiatische Türkei mit Aegypten; was davon westwärts lag, zum abendländischen, also ein großer Theil Ungarns, Italien, Frankreich, Spanien und Portugal, England, Holland, Schweiz und die asrikanifchen Raubstaaten. Doch ward durch diese Theilung das Reich nur geschwächt, und es wurde den eindringenden Horden Asiens leichter, wenigstens eins derselben schon früh zu zertrümmern. 3. Die Hunnen. Um diese Zeit (375) nämlich erschütterte ganz Europa die berühmte große Völkerwanderung, welche das abendländische Kaiserthum gänzlich zerstörte, und im westlichen Europa die Veranlassung zur Gründung neuer Staaten wurde. Aus dem Innern Asiens brach ein großes, unzählbares Volk, Hunnen genannt, hervor und zog mit Weib und Kind und Habe nach Westen hin. Die Hunnen, lange Zeit ein Schrecken Europa's, waren nicht groß, aber breitschultrig und festknochig. Auf dem derben Rumpfe saß mittelst eines sehr kurzen Halses ein dicker Kops mit schwa^gelbem, wüstem Gesicht, stark hervortretenden Backenknochen, breiter Nase, großem Munde, kleinen schief- und tiefliegenden Augen. Sie trugen schmutzige Kittel von Leinen oder Mausfellen, Hosen von Bockshäuten und eine Zottelmütze auf dem Kopfe. Sie lebten von der Milch ihres Viehes, von Wurzelwerk und rohem Fleisch, das sie unter ihren Sätteln mürbe ritten. Immer saßen sie auf ihren kleinen häßlichen, aber dauerhaften Pferden; sie aßen, tranken, rathschlagten und schliefen wohl auch darauf. Die Weiber wohnten mit den Kindern auf Karren. Ackerbau und Gewerbe kannten sie nicht; von Kind auf waren sie an ein Streifleben in Bergen und Wäldern gewöhnt. Sie wußten nichts von Gott, noch kannten sie den Unterschied zwischen Gut und Böse; sie folgten ihren wilden, fleischlichen Begierden, waren raubsüchtig, jähzornig, blutgierig, ja „zweibeinige Bestien", wie sie ein Geschichtsschreiber nennt. 4. Alartch der Westgothe. 410. Zuerst stießen die Hunnen auf die Gothen. Die Ostgothen wichen zurück, und ihre Brüder, die Westgothen, von ihnen fortgeschoben, drangen nun in hellen Haufen ins römische Reich. Ihr tapferer König Alarich siel in Italien ein und rückte siegreich bis vor die Thore der Stadt Rom. Jetzt ergriff die Römer Angst und Entsetzen. Seit vielen Jahrhunderten war kein Feind der Stadt so nahe

5. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 139

1878 - Danzig : Gruihn
Die Völkerwanderung. 139 gesommert. Eilig schickte man Gesandte an Alarich, um ihn zur Umkehr zu hewegen. „Unzählbar", prahlten diese vor dem Westgothenkönig, „sind die Bewohner Roms, beherzt und in den Waffen wohlgeübt". Alarich aber lachte laut und rief: „Je dichter das Gras steht, desto leichter ist es zu mähen!" Er forderte, daß ihm alles, was Rom an Gold, Silber und kostbarem Geräthe besaß, ausgeliefert werde. „Was willst du uns denn übrig lassen?" fragten die bestürzten Römer. „Euer Leben", lautete die Antwort. Und die stolze Stadt mußte sich fügen; mit einer unermeßlichen Geldsumme erkaufte sie sich Verschonung, und Alarich mit seilten West-gothen zog ab. Aber im folgenden Jahre kehrte er wieder, eroberte die ötadt und plünderte sie aus. Mit Beute beladen, brach er dann nach Süditalien auf, um von dort nach Sizilien und Afrika überzusetzen. Da aber ereilte ihn der Tod in der Blüthe seiner Jahre. Die Gothen begruben ihren Helden in großartiger Weise. Sie leiteten einen Fluß (Busento) ab, mauerten in dem trocknen Bette ein Grab aus und senkten den todten König mit der Rüstung auf feinem Streitrosse hinab. Dann deckten sie das Grab mit Erde und leiteten den Fluß wieder darüber hin, damit niemand erfahre, wo der große Alarich liege und feine Ruhestätte störe. Der neue König, den sie sich erwählten, führte darauf das Volk durch Italien zurück nach Frankreich und Spanien und gründete dort ein großes Westgothenreich, das drei Jahrhunderte bestanden hat. 5. Gciscrich, der Vandale. Gleich den Westgothen brachen auch andere deutsche Völker in's römische Reich ein; denn die Römer waren nicht mehr im Stande, ihre Grenzen zu beschützen. Außer Frankreich und Spanien ging ihnen bald auch Britannien verloren. Angeln und Sachsen von den Ufern der Nordsee (aus Schleswig-Holstein') setzten dorthin über und eroberten das Land, das nun nach den Angeln Angelland oder England genannt wurde. Selbst das Mittelmeer, das Afrika von Europa scheidet, hemmte nicht mehr das Vordringen deutscher Völker. Nordafrika wurde die Beute der Vandalen, eines Volkes vom Riefengebirge. Ihr König Geiferich stiftete dort ein mächtiges Reich mit der Hauptstadt Karthago. Von Afrika aus machte der Vandalenheld einen Kriegszug nach Italien und verhängte über Rom eine furchtbare Plünderung. Alle Kostbarkeiten, die seit der Verheerung durch Alarich noch vorhanden waren, Bildsäulen und sonstige Kunstschätze in Tempeln und Palästen wurden zu Schiffe gebracht und fortgeschleppt. Tausende der angesehensten Römer geriethen in Gefangenschaft und Sklaverei. Etwa hundert Jahre hat die Herrschaft der Vandalen in Afrika gedauert. 6. Attila, die Gottcsgcißel. Dieser gewaltige König der Hunnen war von Gestalt klein und häßlich. Aber an dem stolzen Gang, an der würdevollen Haltung erkannte man alsobald den Herrscher. Ein Hause von Können und Fürsten unterjochter Völker umgab ihn; sie erschienen wie seine Diener, zitterten bei seinen Winken und eilten, seine Befehle zu vollziehen. Um sich her liebte er die Pracht. Seine Gäste aßen aus goldenen und silbernen Gefäßen^ er selbst duldete auf feiner Tafel nur hölzerne Schüsseln und war in Speise, Kleidung und Pferdeschmuck höchst einfach. Bei Gastmählern hörte er gerne Gesang und heitern Scherz; doch verlor er dabei nie den strengen Ernst, toein Wohnsitz lag in Ungarn. Dort erhob sich in einem sehr großen Dorfe fein Palast, wie die andern Häuser nur aus *y°lz erbaut, doch mit weiten Hallen umgeben und prächtig ausgestattet. Von hier aus verbreiteten seine Befehle Schrecken über ferne Nationen. Wenn er fein Schwert in die Erde stieß, sagte man, hätten hundert Völker gebebt und Rom und Constantinopel in ihren Grundfesten gezittert. Er

6. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 140

1878 - Danzig : Gruihn
140 Geschichte des Alterthums. — Die Römer. selbst nannte sich Gottesgeißel. Alles Land, das er betrat, erfuhr es, daß er wirklich eine Geißel Gottes, eine Zuchtruthe der Völker war. 7. Attila's Verheerungszug. Seine Herrschaft reichte von den Grenzen Asiens bis tief in Deutschland hinein. Aber das genügte dem Gewaltigen nicht; auch den Westen von Europa bis zum Ocean hin wollte er besitzen. Darum brach er mit einem Heere von mehr als einer halben Million Streiter auf, zog, alles vor sich niederwerfend, durch Oesterreich und Baiern und ging dann über denrhein nach Frankreich. Sein Zug glich dem der Heuschreckenschwärme, welchedie Saatfelder, auf die sie fallen, in wenigen Stunden zur Wüste machen. Eine Menge blühender Städte sank in Schutt und Asche. Plünderung, Mord und Brand allenthalben, wo die wilden Schaaren sich hinwälzten. * 8. Die Hunnenschlacht 451. In dieser Noth verbanden sich Römer und deutsche Völker (Westgothen, Franken it. s. w.) dem Weltstürmer gemeinsam entgegenzutreten. Auf den catalaunischen Ebenen, wo jetzt die Stadt Chalon liegt, stießen die feindlichen Heere auf einander. Hier geschah die große Hunnenschlacht, in der es sich entscheiden sollte, ob Europa hinfort den kräftigen deutschen Völkern oder den hunnischen Barbaren gehören sollte. Es war ein fürchterlich blutiger Kampf, ein grauenvolles Würgen. So grimmig war die Wuth der Streitenden, daß die Sage erzählt, noch drei Tage nachher hätten die Geister der Erschlagenen in den Lüsten mit einander gerungen. Gegen200,000todte deckten das Schlachtfeld. Aber Attila wurde geschlagen und mußte mit den Ueberbleibseln seines Heeres nach Ungarn zurückkehren. 9. Attila's Ende. Freilich war er noch stark genug, im nächsten Jahre einen Raubzug nach Italien ^u machen. Doch das war seine letzte Heerfahrt. Bald darauf starb er. Sein Leichnam wurde in einen goldenen Sara gelegt, den ein silberner und zuletzt ein eiserner umschloß. Waffen, Pferdezeug und Kostbarkeiten wurden mtt ihm begraben, die Gefangenen aber, welche das Grab gemacht hatten, getödtet, damit die Ruhestätte des Hunnenhelden nicht verrathen würde. Nach Attila's Tode zerfiel fein Reich; die unterjochten Völker machten sich wieder frei, und die Hunnen verschwanden aumälig aus Europa. Andrä, Bredow, Redenbacher u. a.

7. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 152

1878 - Danzig : Gruihn
Geschichte des Mittelalters. wie ein zweiter Leomdas mit allen seinen Gothen. Doch sammelte sich noch ern Rest und vertheidigte einige Städte mit solchem Löwenmuth dafi Narses dem letzten ubngen Haufen freien Abzug anbot. Sie wanderten au!' r 8 oftgot^tsäc Reich sank nach einem harten Kampfe. So ward auch Italien Provinz des morgenländischen Kaiserthums: aber welch' ein Italien. Mörser und Städte lagen in Asche und Schutt; alles Geld war aus dent Lande fortgeführt; Handwerk und Handel waren vernichtet* feit langer Zeit war fern Acker bestellt; Millionen von Menschen hatte das Schwert weggerattt, Millionen Hunger und Pest. Narses aber wurde Exarch, d. h. Oberstatthalter von Italien. , • Einführung des Seidenbaues in Europa. Zu Justinians Zeit kamen zwei Mönche von emer Bekehrungsreise aus Indien und China nach Con-stantlnopel. Sie brachten in ihren hohlen Stäben Eier der Seidenraupe Mit, die glücklich ausgebrütet wurden. Die jungen Raupen wurden nach Hnriunj $ Mönche mit Acaulbeerblättern gefüttert, und man gewann glücklich Kdkons, aus welchen die Seide bereitet wird. So kam der Seidenbau nach Europa. Narfus und Sophia. Indessen starb Kaiser Jnstinian und Narses wurde von der Gemahlin seines Nachfolgers, der Kaiserin Sophia, schwer beleidigt. Sie schrieb ihm, er möchte das Regiment in Italien Männern überlassen und nach Constantmopel zurückkommen, um mit ihren Frauen zu spinnen. Diesen schimpflichen Brief begleitete sie mit einem Spinn-rocfert, den ste ihm schickte. — Als Narses ihn sah, rief er mit den Zähnen tmrschend, ich will dir und deinem schwachen Manne einen Handel anspinnen aus dem ihr euch nie wieder los wickeln sollt. So sprach er und nef bte Langobarden nach Italien. 89. Die Longoöarden in Italien. 568. Wohnsitze der Langobarden. Die Longobarden (Langbärte) ein deutsches Volk, cm m den ältesten Zeiten an der Niederelbe, von dem Lüneburgischen bis zum Jjcagieburgtfchen wohnte, hatten sich nach und nach bis an die Donau gezogen, und unter dem Kaiser ^ustmian sich in Pannonien (Ungarn) niedergelassen. Sie nahmen da ^ie christliche Religion an und ließen sich bei dem griechischen Heere als Mieths-truppen gegen die Ostgothen und Gepiden gebrauchen. Auf solche Art lernten ste auch das schone statten kennen, das sie in der Folge so schrecklich verwüsteten. /»vom und Diojamunbe. Der Longobardenkömg Alboin scheint so wild gewesen zu sein, als seine Soldaten. Er hörte, daß Kunemond, der König der Gepiden Nn Siebenbürgen und der Moldau), eine schöne Tochter, Rosamunde, habe, und sim, - 'te Gemahlin. Sie wurde ihm abgeschlagen. Dies verdroß den Ulborn; er verband sich mit den Avaren, einem mongolischen Volke, das seit wenigen Zähren sich> ebenfalls an der Donau niedergelassen hatte, fiel die Gepiden ?n V" Ue. xjhrem gefallenen König Kunemond ließ der wilde Longobarde Len tiopt abhauen und aus seiner Hirnschale ein mit Silber eingefaßtes Trinkgefäß bereiten. Hierauf heiratete er die trostlose Rosamunde und trank bei der Hochzeit aus dem Schädel ihres erschlagenen Vaters. Alboin gründet das longobardische Reich. 568. Jetzt wurde Alboin von Narses aufgefordert, nach Italien zu kommen. Nichts war ihm erwünschter. Er zog mit seinem ganzen Volke, Männern, Weibern und Kindern nebst allem Vieh und was sie [oujt noch besaßen, über die Alpen. In vier Jahren eroberte er ganz Ober-nalien. Seme furchtbaren Krieger und das Gesindel, welches ihnen folgte, hausten wett schlimmer, als die West- und Ostgothen. Pavia wurde zu Alboius Residenz-n, 9 ent acht und die Eroberungen gegen Mittel- und Unteritalien weiter fortgesetzt. 9rtetmd)en Kaiser blieb nichts als die Stadt Ravenna, der Sitz des Ober- ö, ers, uebst^ wenigen Provinzen und dem Gebiete von Rom. lieber jede neue prcviuz, die Alboin eroberte, setzte er sogleich einen besondern Herzog, der sie

8. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 231

1878 - Danzig : Gruihn
Ludwig Xiv. — Deutschland unter Leopold I. 231 fam von den Franzosen genommen. Diese Stadt war für Deutschland besonders wichtig, weshalb auch der deutsche Kaiser Karl V. einst sagte: „Wenn die Franzosen vor Straßburg und die Türken vor Wien ständen, würde ich zuerst dem bedrängten Straßburg zu Hülfe eilen". Da der damalige deutsche Kaiser Leopold I. von den Türken bedroht war, ließ er sich diese Gewaltthätigkeit Ludwigs gefallen. Bald aber fielen die Franzosen verheerend in die Rheinlande ein, und fast die ganze Pfalz wurde verwüstet und niedergebrannt; denn Ludwig Xiv. wollte nach feiner Aussage die östliche Grenze feines Reiches durch eine Wüste decken. Die französischen Mordbrenner hausten so schrecklich, daß^es schien, als wäre Attila mit den Hunnen wiedergekehrt. Im Dom zu Speier wurden sogar die geheiligten Gräber der deutschen Kaiser erbrochen, die Gebeine derselben zerstreut, und die silbernen Särge, sowie andere Kostbarkeiten geraubt. Der spanische Erbfolgekrieg (1700—1714), welchen Ludwig für die spanische Krone führte, hatte für ihn einen günstigen Ausgang. Kaiser Leopold von Deutschland verlangte nämlich die spanische Krone für feinen Sohn Karl; Ludwig aber wollte dieselbe feinem Neffen Philipp zuwenden. Hierüber kam es zu einem langwierigen Kriege. Zu Oesterreich standen das deutsche Reich, Preußen, Holland und England. Obgleich die Franzosen durch Prinz Eugen von Savoyen und den englischen Herzog Marl-borough mehrfach besiegt wurden, kam es doch endlich dahin, daß Philipp König von Spanien ohne die europäischen Nebenländer wurde. 139. Deutschland unter Leopold 1. 1657—1705. Marsch der Türken ans Wien. Seitdem die Türken durch die Eroberung Konftantinopels (1451) im Südosten Europas festen Fuß gefaßt, bedroheten sie über zwei Jahrhunderte lang Deutschland unaufhörlich. Doch die größte Gefahr erwuchs dem Vaterlande, als der Großvezier Kara Muftapha mit feinen (200,000) Streitern durch Ungarn geraden Weges auf Wien zog. Kaiser Leopold I. konnte dem furchtbaren Feinde kaum 30,000 Mann entgegenstellen. Belagerung Wiens. Der tapfere Befehlshaber, Graf von Starhemberg, traf zu Wien große Vertheidigungsanstalten und wurde hierbei vou der ganzen Bürgerschaft eifrigst unterstützt. Endlich erschien (1683) der Vezier mit seinen Raubschaareu vor der Stadt und schlug fein Lager vor den Mauern derselben auf. In einem Umkreise von 6 Stunden stand ein Zelt an dem andern. Aus der Mitte ragte das Prachtzelt des Veziers schimmernd empor. Bald stürmten die Türken unter fürchterlichem Allahgeschrei heran, um sich der Stadt zu bemächtigen. Da flog Starhemberg mit der Besatzung herbei und warf den Feind mit Löwenmuth zurück. Am folgenden Tage wurde der Sturm erneuert aber wieder zurückgeschlagen. Endlich kam die ersehnte Hülfe durch den Polenkönig. , Wiens Errettung. Das christliche Heer unter Anführung des tapferen Polen-königs S obiesky begann mnthvoll den Angriff. Allen voran war Sobiesky, der eigenhändig mehrere Türken erschlug und das Zeichen eines türkischen Großen, einen Roßschweif, eroberte. Bald ergriffen die Türken in der wildesten Unordnung die Flucht. Frohlockend eilten die Wiener nach zwei schrecklichen Monaten unter dem Geläute aller Glocken ans den Thoren in das Lager hinaus. Alles jauchzte dem Polenkönige als dem Retter Wiens zu und drängte sich um ihn, vor Entzücken feine Hand, seine Stiefeln und feinen Mantel zu küssen. Prinz Eugen, der edle Ritter. In dem Türkenkriege, welcher noch lange fortbauerte, zeichnete sich befonbers Prinz Eugen von Savoyen aus. Da er als Knabe einen schwächlichen Körper hatte, so sollte er nach dem Willen feiner Eltern ein Geistlicher werben. Eugen entschied sich jedoch für den Kriegerftanb. Als gehonter Franzose wollte er bei Ludwig Xiv. in's Herr treten, würde aber wegen seiner unscheinbaren Gestalt abgewiesen. Darauf trat er in österreichische Dienste. Die Soldaten hatten anfangs wenig Respekt vor ihm; bettn sie sagten: „Der kleine Kapuziner im grauen Mantel wirb nicht vielen Türken den Bart ausraufen."

9. Geschichtsbilder aus der vaterländischen Geschichte für einfache Schulverhältnisse - S. 3

1878 - Wittenberg : Herrosé
— 3 — tragenen Ruthen und Beilen) ein. Da schloss der Cheruskerfürst Hermann, der in Rom gebildet und mit der Ritterwürde geehrt worden war, mit befreundeten Häuptlingen ein Bündnis, um das verhasste Joch der Fremdlinge abzuschütteln. Sein Schwiegervater Segest, dessen Tochter Thusnelda er entführt und zur Gattin genommen hatte, verrieth zwar den Anschlag, aber der schwache und verblendete Varus glaubte ihm nicht. Unter dem Vorwande eines ausgebrochenen Aufstandes wurde er zu einem Heereszuge nach der Weser gelockt. Im Teutoburger Walde bei Detmold wurden 9. n. Chr. die ermüdeten und durchnässten römischen Soldaten von den Deutschen überfallen. Der Regen goss hernieder und machte die Bogensehnen schlaff und die Wege grundlos. Durch den heulenden Sturm scholl das Kriegsgeheul der Deutschen, das Sausen ihrer Speere und das Krachen ihrer Streitäxte. Nach mehrtägigen Kämpfen wurden die Legionen zerfprengt, die Adler genommen, die Flüchtigen niedergemetzelt. Varus stürzte sich verzweifelnd in sein eigenes Schwert. Die Deutschen brachen die Zwingburgen, opferten viele Gefangene, tödteten die verhassten Advokaten, rissen ihnen die Zungen aus mit den Worten: „Nun zische, du römische Natter!" und säuberten das Land vom Römerthume bis an den Rhein. Rom erzitterte bei der Unglücksbotschaft. Augustus zerriss sein Kleid, stieß den Kopf an die Wand und rief: „Varus, gieb mir meine Legionen wieder!" Hermann aber, der Retter deutscher Freiheit, Sprache und Sitte, ist später ein Opfer deutscher Uneinigkeit und Eifersucht geworden! 7. Die Deutschen in den ersten Jahrhunderten n. Chr. Aus den römischen Burgen sind nach und nach die Städte am Rhein entstanden. Die Römer führten Berg-, Wein- und Obstbau ein, bauten Damme, Brücken, Kanäle, Wege und Schlösser. Ihre Handelsleute holten von den Deutschen Vieh, Felle, Pelze, Frauenhaare, Bernstein u. dgl brachten ihnen dagegen Kleider, Schmucksachen u. a. Viele Deutsche traten in römischen Kriegsdienst. Später vereinigten sich die deutschen Stämme zu 4 großen Völkerbündnissen: Alemannen am -berrhein, Franken am Niederrhein, Sachsen zwischen Rhein und Elbe, Gothen im Osten, und beunruhigten unablässig die römischen Grenzen. Ii. Die Völkerwanderung 375—568. 1. Die Hunnen, mongolische Hirten- und Reiterschwärme aus oem mnern Asien, setzten 375 durch ihren Stoß säst alle Völker Europas m Bewegung. Sie glichen den Affen. Ihr Bau war kurz und gedrungen, Kopf und Hals dick, das Haar schwarz und struppig, das Gestcht braungelb und zerschnitten, die Nase gequetscht. Die Augen waren schrefgefchlitzt und stechend, die Lippen aufgeworfen, die Backen- l*

10. Geschichtsbilder aus der vaterländischen Geschichte für einfache Schulverhältnisse - S. 4

1878 - Wittenberg : Herrosé
— 4 — knochen vorstehend, Schultern und Arme stark, die Beine vom steten Reiten krumm und schwach. Sie kleideten sich mit Kitteln von Leinen und Mausfelleu und mit Hosen von Bocksfellen. Sie aßen Wurzebl^Ungeziefer und rohes Fleisch, das sie unter dem Sattel mürbe ritten. Sie wohnten in Zelten und wanderten zu Ross und auf Karren hin und her. Mit ihren hässlichen aber ausdauernden Pferden schienen sie wie zusammengewachsen. Ihr Charakter war aus Raubgier, Zerstörungsmuth, Grausamkeit und Schamlosigkeit zusammengesetzt. Sie hatten weder einen Gott noch Götzen, weder Glauben noch Liebe, weder Treue noch Gerechtigkeit. Im Kampfe stürzten sie blitzschnell mit Geheul auf den Feind, schossen ihre Pfeile ab und flohen zum Schein. Plötzlich wandten sie sich gegen die Verfolger, griffen zum Säbel, warfen dem Feinde Schlingen über deu Kopf und schleppten ihn hinter sich her. 2. Die Westgothen. Zuerst wurden die Alanen und Ostgothen im östlichen Russland von den Hunnen verdrängt oder unterworfen. Die Westgothen zogen sich über die Donau zurück und erhielten auf die Bitte ihres Bischofs Ulfilas vom Kaiser Valens Wohnsitze in Thrazien. Weil sie aber von römischen Statthaltern bedrückt und überteuert wurden, so empörten sie sich, schlugen das römische Heer bei Adrianopel und verbrannten den todtwunden Kaiser in einer Bauernhütte. In dieser Noth rettete der Kaiser Theodosius das Reich, indem er die Gothen durch weise Behandlung beruhigte und sie als steuerfreie aber kriegspflichtige Bundesgenossen annahm. Später stellte sich der junge, tatendurstige Alarich an die Spitze seiner Gothen, plünderte und verheerte Griechenland, brach dann in Italien ein und forderte der bestürzten Weltstadt Rom einen ungeheuern Tribut an Gold, Kleinodien und Kleidern ab. Als die Gesandten ausriefen: „Was bleibt uns dann noch?" antwortete der Sieger kalt: „Das Leben!" Als sie ihm mit der großen Volkszahl Roms drohten, meinte er: „Je dichter das Gras, desto besser zu mähen!" Als der elende Kaiser Honorius, der hinter Sümpfen in Ravenna saß, den Vertrag nicht eingehen wollte, stürmte Alarich Rom bei Nacht 410, und ließ es plündern, verschonte aber die Kirchen. Alarich wollte hierauf nach Sicilien und Afrika, wurde aber in Unteritalien im 34. Lebensjahre vom Tode ereilt. Seine trauernden Gothen begruben ihn in dem Bette des abgeleiteten Flusses Bnsento. Seine Nachfolger führten die Gothen zurück und gründeten zu beiden Seiten der Pyrenäen das große Westgothenreich mit der Hauptstadt Tolosa. 3. Vandalen und Angelsachsen. Die Vandalen gingen 429 unter G eiserich durch Spanien nach Nordasrika und gründeten da ein mächtiges Reich mit der Hauptstadt Karthago. Bei der Belagerung von Hippo starb darin der Bischof Augustin, der Sohn der srom-
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