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1. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 110

1878 - Danzig : Gruihn
Ho _________________ Geschichte des Alterthums. — Die Römer. Drermannerbund genannt - abschloß, zufolge dessen sie sich in das cmme Romerretd) theilten, ohne Volk und Senat darüber zu befragen. Cäsar Gallren, das jetzige Frankreich gewählt und verfolgte unausgesetzt seine ehrgeizigen Plane. Beständig führte er Krieg, theils gegen noch nn-^Ulsche Völkerschaften, theils gegen Britannien, theils gegen Deutschland. Er wurde der Abgott der Soldaten Cäsar und Ariovist. 58 v. Chr. Um diese Zeit begannen schweifende ^chaaren von Germanen, Sueben genannt, auch über den Mittelrbein nach Gallien vorzudringen. An ihrer Spitze stand ein Heerkönig, Ariovist der, m das fruchtbare, lockende Land von den uneinigen Bewohnern selbst hereingerufen, nun nach völliger Eroberung desselben trachtete. Im echten Stolze Roms entbot Casar den deutschen Heerführer wie ein oberster Schiedsrichter vor sich. Ariovist erwiderte nicht minder stolz: „Wenn er Cäsars bedürfe, wurde er zu ihm kommen; sonst könne Cäsar ihn suchen, und was Casar m ) einem Gallien wolle, das er im Kriege besiegt habe?" So ariff m(!n ^u den Waffen. Auch Cäsar mußte, wie einst Marius, erst durch List und Geistesgegenwart ferne Truppen »um Kampf mit den gefürchteten Deutschen bewegn, von denen die Gallier behaupteten, nicht einmal ihre Mienen und die Schärfe ihres Blickes könne man ertragen. Mehr durch Ueberfall als in gleicher Schlacht besiegte er dann den Ariovist im obern Elsaß und trieb ihn und seine Sueben über den Rhein fs.. Der zweite Bürgerkrieg. 49-45 v. Chr. Der Bürgerkrieg war er-klart. Pompejus, dem Spanien zugefallen war, blieb in Italien m sicherer Ruhe der Senat war ihm ganz ergeben. Dieser Zustand dauerte gegen 10 ^ahre Crassus war während dessen gegen die Parther, ein Volk Hochasiens, gefallen. Pompejus ließ sich von dem Senat feine Statthalterschaft in Spanien verlängern, wobei er jedoch immer in Rom blieb. Cäsar verlangte jetzt das Gleiche für sich. Dies wurde ihm durch den Einfluß des Pampers abgeschlagen. Ja, er wurde, wenn er nicht augenblicklich abdanke und nach Rom komme, für einen Feind des Vaterlandes erklärt, und die Consuln erhielten den Auftrag, mit den Waffen gegen ihn einzuschreiten, ^etzt war sein Entschluß gefaßt. Seine Soldaten hingen mit freudiger Begeisterung an ihm. Rasch Überschritt er den Rubikon, den Grenzfluß seiner Statthalterschaft und rief: „Der Würfel ist gefallen". — Pompejus war darauf nicht vorbereitet gewesen; in stolzer Sicherheit hatte er sich vermessen, er brauche nur mit dem Fuße auf den Boden zu stampfen, um ganz Italien für sich zu bewaffnen. Jetzt ergriff er mit seinen Anhängern schleunigst öte Flucht und wandte sich nach Griechenland ^ Schlacht bei Pharsalus in Thessalien. 48. Bei Pharsalus kam es endlich (48 v. Ehr.) zur Schlacht; Cäsars Kerntruppen erfochten einen glänzenden Lieg, und Pompejus, der alle Besinnung verloren hatte, eilte nicht zu ferner tflotte, auch nicht zu dem unter Cato's Befehl in Afrika stehenden und rhm ganz ergebenen Landheer; er floh auf einem Schiff, nur von wenigen geleitet, nach Aegypten, wo er treulos ermordet wurde. Als Cäsar in Aegypten landete, überbrachten ihm die Mörder das Haupt des Pom-?ejus, m der Hoffnung, eine große Belohnung zu erhalten. Er aber wandte fein Angesicht ab und weinte Thränen der Menschlichkeit. Weitere Kämpfe. Nach dem Tode des Pompejus hatte Cäsar noch andere Gegner zu besiegen. In Asien bei der Stadt Zela schlug er den König Pharnaces, einen Sohn des Mithridates, der die Partei des Pompejus begünstigte, so schnell, daß der ganze Siegesbericht nach Rom nur die drei Worte enthielt; „veni, vidi, vice!" d. H. ich kam, ich sah, ich siegte. (iajars Herrschaft. Cäsar bediente sich überall mit verzeihender Großmut!) seines Sieges. Seine Soldaten entließ er reich beschenkt; das Volk

2. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 124

1878 - Danzig : Gruihn
Geschichte des Alterthums. — Die Römer. emer nächtlichen Versammlung im Walde schwuren sie allen Römern in Deutschland den Untergang. So geheim indeß diese Unternehmung betrieben wurde so bekam der römische Feldherr doch Kenntniß von ihr; denn der Verräth er legest, Hermanns Schwiegervater, hatte das ganze Vorhaben der Deutschen den Römern entdeckt. Aber Varus schenkte dem, was er gehört, keinen Glauben; er hielt die Deutschen für zu einfältig und sich für zu mächtig, als daß er irgend eine Gefahr hätte fürchten sollen. Die Schlacht- im teutoburger Walde (zwischen Paderborn und Detmold 9. n. Chr.). Als der Herbst des Jahres 9 nach Chr. G. gekommen war' schritt Hermann zur Ausführung des Planes. Varus, der sich auf einem Kriegszuge befand, wurde in einem unwegsamen^Thale des teutoburger Waldes von allen Seiten angegriffen. Der Himmel selber schien mit den Deutschen zum Untergange der Römer verschworen. Ungewitter brachen los; unendlicher Regen stürzte nieder, und die Gebirgswässer schwollen zu Strömen an. Plötzlich erscholl in dem Brausen des Waldes und der Gewässer der fürchterliche Kriegsgesang der Deutschen. Erschrocken standen die Römer da, die sich durch die engen Thäler mühsam fortschleppten. Plötzlich wurden sie von allen Seiten mit einem Hagel von Steinen, Pfeilen und Wurfstangen überschüttet. Dann stünten die Deutschen von den Höhen hernieder zum Handgemenge. Grauen und Entsetzen ergriff die Römer. Nur wenige von ihnen entkamen; Varus stürzte sich in sein eigenes Schwert. Hermann feierte den Göttern zu Ehren große Opferseste und roeihete ihnen alle Todten und alle Beute. Die Hauptleute unter den Gefangenen wurden am Opferaltar geschlachtet. Folgen der Schlacht. Als Kaiser Augustus die Nachricht von dieser Niederlage seines Heeres bekam, rief er verzweiflun^svoll aus: D Varus, Varus, gieb mir meine Legionen wieder!" — In aller Eile verstärkten sich die Römer am Rheine; denn sie Das Hermannsdenkmal. fürchteten, daß die Deutschen den Sieg ver- folgen und über den Rhein dringen würden. Aber diese blieben ruhig in ihrem Lande und begnügten sich, alle Festungen und Heerstraßen der Römer diesseit des Rheins zu zerstören und diesen Fluß wieder zur Grenze zwischen dem freien Deutschland und dem Römerreich zu machen. Armins Ende. Hermann war fortan bestrebt, feinem Volke die Freiheit zu bewahren. Obgleich Germaniens, Drufus Sohn, noch drei Eroberungszüge in Deutschland machte und den Deutschen mancherlei Verluste beibringen konnte, mußten die Römer es doch aufgeben, Germanien zu erobern. Armin aber hatte unter feinen eigenen Verwandten große Neider und wurde von diesen verräterischer Weise ermordet. Noch lange nach seinem Tode priesen ihn jedoch die Heldenlieder seines Volkes. Das Hermannsdenkmal. Die dankbare Nachwelt hat dem Befreier Deutschlands im teutoburger Walde (unweit Detmolds ein würdiges Denkmal gesetzt. Aus dem höchsten Gipfel eines mächtigen Berges erhebt sich ein

3. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 166

1878 - Danzig : Gruihn
166 Geschichte des Mittelalters. ihn sammelten, oder wenn etwa einige von denen, die das Gebirge bereits überschritten hätten, den Ton vernähmen, daß diese zu ihm kommen, bei seinem nahenden Ende gegenwärtig sein und dann sein Roß und sein Schwert Durenda empfangen möchten. Er stieß aber mit solcher Kraft in das Horn, daß es zersprang und die Sehnen an seinem Halse zerrissen und daß Kaiser Karl, der schon acht Meilen von dort entfernt war, den gewaltigen Schall vernahm-, denn die Engel des Himmels trugen ihn dahin. Da wollte Karl sogleich zurückkehren und ihm Hülfe bringen; aber der böse Ganelon, der wohl wußte, was dort geschah, hinderte thn daran und sprach: ^ „Wolle doch nicht gleich dahin eilen; vielleicht ist Roland auf der Jagd und ruft seine Gefährten Mammen; denn oft stößt er ans diese Weise ins Horn". Rolands Ende. Roland aber lag nun auf dem Grase ausgestreckt in heißer Fieberglut und sehnte sich nach einem Trnnke Wassers. Da kam ein Franke daher. Namens Balduin, und ihn bat Roland um einen Trunk. Balduin suchte lange; aber er fand keine Quelle, und da er zurückkehrte und Roland schon sterbend fand, betete er mit ihm und segnete ihn. Dann aber bestieg er eilend sein Roß und jagte dem fränkischen Heere nach, damit einige wiederkehrten und Rolands Leiche nicht in die Hände der Mauren kommen ließen. Als Karl die Nachricht vernahm, ward er tief erschüttert und kehrte selbst wieder mit um. Da fand er als den ersten seinen Neffen Roland, der mit gekreuzten Armen todt da lag. Der Kaiser und alle Franken jammerten und beklagten bitterlich den Tod des wackern Helden und aller seiner Mannen. Ganelon aber ward des Verraths überwiesen und an die vier wildesten Pferde des fränkischen Heeres gebunden, welche ihn elendiglich zerrissen. Rolands Andenken. Das Andenken Rolands ist uns aber noch in einer andern Weise erhalten. In vielen Städten Niederdeutschlands findet man gewaltige Steinbilder, die man Rolande nennt. Es sind riesenhafte Männergestalten, mit Waffen geschmückt, die Rechte hebt hoch das Schwert empor, und die Linke deckt mit dem Schilde die Brust. Von allen der berühmteste ist der Roland von Bremen, der mitten auf dem Markte steht. Er ist etwa 6 Meter hoch und in Stein ausgeführt; früher mit Gold und bunten Farben verziert, hat er jetzt ein bescheidenes graues Gewand an. Außerdem aber findet man Rolandsbilder in Naumburg, Nordhausen, Magdeburg, Halberstadt, Brandenburg, Stendal, ja auch in kleineren Städten, wie Perleberg, selbst in Flecken und Dörfern, wie zu Reichenwalde in der Lausitz. Nach C. Klopp. 98. Kart der Kroße als ^Landesvater. Sein Knde. Karls weitere Thaten. Karl suchte nun andere Theile feines Reiches zu sichern. Er schickte den treulosen Herzog von Baiern (788) ins Kloster, machte (789) die Milzen in der Mark Brandenburg unterwürfig, und drängte die Nachkommen der alten Hunnen in Ungarn, die Avaren, die in Deutschland oft einfielen, (791—92) bis nach Belgrad an der Donau zurück. Karls Reich erstreckte sich also von dem Ebro im Westen bis zu der Theis in Ungarn und der Oder, von dem Kanal der Nordsee, der Eider, der Ostsee im Norden bis zum Mittelmeer und der Tiber im Süden, umfaßte also einen Theil von Spanien, ganz Frankreich, Deutschland, die Schweiz, halb Italien und einen Strich von Ungarn. Karl als Landesvater. Seine Beschäftigung. So groß Karl als Feldherr war; eben so groß zeigte er sich als Regent seiner Staaten. Er hatte das ganze Reich in kleinere Provinzen getheilt; aus allen mußten ihm Berichte eingeschickt werden; nach allen Seiten hin schickte er Befehle, und diesen wußte er Nachdruck zu geben. Sein Petschaft war in seinen Degen-knopf gegraben. Hatte er nun einen Befehl an einen halsstarrigen Vasallen untersiegelt, so pflegte er wohl zu sagen: „Hier ist mein Befehl, und hier", — indem er das Schwert schüttelte — „der, der ihm Gehorsam schaffen soll". Dabei ist aber nicht zu vergessen, daß er jedem seiner Völker die einheimischen Gesetze, Sitten und Sprache ließ; er wollte nicht verschiedenartige Völker in eine Form zwängen. — Seine liebste Beschäftigung in den Tagen

4. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 231

1878 - Danzig : Gruihn
Ludwig Xiv. — Deutschland unter Leopold I. 231 fam von den Franzosen genommen. Diese Stadt war für Deutschland besonders wichtig, weshalb auch der deutsche Kaiser Karl V. einst sagte: „Wenn die Franzosen vor Straßburg und die Türken vor Wien ständen, würde ich zuerst dem bedrängten Straßburg zu Hülfe eilen". Da der damalige deutsche Kaiser Leopold I. von den Türken bedroht war, ließ er sich diese Gewaltthätigkeit Ludwigs gefallen. Bald aber fielen die Franzosen verheerend in die Rheinlande ein, und fast die ganze Pfalz wurde verwüstet und niedergebrannt; denn Ludwig Xiv. wollte nach feiner Aussage die östliche Grenze feines Reiches durch eine Wüste decken. Die französischen Mordbrenner hausten so schrecklich, daß^es schien, als wäre Attila mit den Hunnen wiedergekehrt. Im Dom zu Speier wurden sogar die geheiligten Gräber der deutschen Kaiser erbrochen, die Gebeine derselben zerstreut, und die silbernen Särge, sowie andere Kostbarkeiten geraubt. Der spanische Erbfolgekrieg (1700—1714), welchen Ludwig für die spanische Krone führte, hatte für ihn einen günstigen Ausgang. Kaiser Leopold von Deutschland verlangte nämlich die spanische Krone für feinen Sohn Karl; Ludwig aber wollte dieselbe feinem Neffen Philipp zuwenden. Hierüber kam es zu einem langwierigen Kriege. Zu Oesterreich standen das deutsche Reich, Preußen, Holland und England. Obgleich die Franzosen durch Prinz Eugen von Savoyen und den englischen Herzog Marl-borough mehrfach besiegt wurden, kam es doch endlich dahin, daß Philipp König von Spanien ohne die europäischen Nebenländer wurde. 139. Deutschland unter Leopold 1. 1657—1705. Marsch der Türken ans Wien. Seitdem die Türken durch die Eroberung Konftantinopels (1451) im Südosten Europas festen Fuß gefaßt, bedroheten sie über zwei Jahrhunderte lang Deutschland unaufhörlich. Doch die größte Gefahr erwuchs dem Vaterlande, als der Großvezier Kara Muftapha mit feinen (200,000) Streitern durch Ungarn geraden Weges auf Wien zog. Kaiser Leopold I. konnte dem furchtbaren Feinde kaum 30,000 Mann entgegenstellen. Belagerung Wiens. Der tapfere Befehlshaber, Graf von Starhemberg, traf zu Wien große Vertheidigungsanstalten und wurde hierbei vou der ganzen Bürgerschaft eifrigst unterstützt. Endlich erschien (1683) der Vezier mit seinen Raubschaareu vor der Stadt und schlug fein Lager vor den Mauern derselben auf. In einem Umkreise von 6 Stunden stand ein Zelt an dem andern. Aus der Mitte ragte das Prachtzelt des Veziers schimmernd empor. Bald stürmten die Türken unter fürchterlichem Allahgeschrei heran, um sich der Stadt zu bemächtigen. Da flog Starhemberg mit der Besatzung herbei und warf den Feind mit Löwenmuth zurück. Am folgenden Tage wurde der Sturm erneuert aber wieder zurückgeschlagen. Endlich kam die ersehnte Hülfe durch den Polenkönig. , Wiens Errettung. Das christliche Heer unter Anführung des tapferen Polen-königs S obiesky begann mnthvoll den Angriff. Allen voran war Sobiesky, der eigenhändig mehrere Türken erschlug und das Zeichen eines türkischen Großen, einen Roßschweif, eroberte. Bald ergriffen die Türken in der wildesten Unordnung die Flucht. Frohlockend eilten die Wiener nach zwei schrecklichen Monaten unter dem Geläute aller Glocken ans den Thoren in das Lager hinaus. Alles jauchzte dem Polenkönige als dem Retter Wiens zu und drängte sich um ihn, vor Entzücken feine Hand, seine Stiefeln und feinen Mantel zu küssen. Prinz Eugen, der edle Ritter. In dem Türkenkriege, welcher noch lange fortbauerte, zeichnete sich befonbers Prinz Eugen von Savoyen aus. Da er als Knabe einen schwächlichen Körper hatte, so sollte er nach dem Willen feiner Eltern ein Geistlicher werben. Eugen entschied sich jedoch für den Kriegerftanb. Als gehonter Franzose wollte er bei Ludwig Xiv. in's Herr treten, würde aber wegen seiner unscheinbaren Gestalt abgewiesen. Darauf trat er in österreichische Dienste. Die Soldaten hatten anfangs wenig Respekt vor ihm; bettn sie sagten: „Der kleine Kapuziner im grauen Mantel wirb nicht vielen Türken den Bart ausraufen."

5. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 274

1878 - Danzig : Gruihn
274 Geschichte der neuen Zeit. in einer einsamen Alpenhütte unter Eis und Schnee zwei Monate lang. Endlich führte ein verräterischer Bauer mitten in der Nacht die Franzosen zu seinem Versteck. Aus ihr Anklopfen trat Hoser hervor, gab sich als den Gesuchten zu erkennen und bat nur um Schonung für sein Weib und seine Kiuber. Er warb in Ketten nach Mantua geführt, wo ihn ein Kriegsgericht zum Tode verurtheilte. Ohne sich die Augen verbinben zu lassen, gab er selbst nach einem kurzen Gebete den französischen Soldaten das Zeichen zum Feuern. Josephine und Marie Louise. Napoleon hatte sich von seiner Gemahlin Josephine scheiben lassen und vermählte sich (1810) mit Marie Louise, der Tochter des Kaisers von Oesterreich. So schien das Hans Habsburg für Frankreich gewonnen. Seinen eigenen 93ruber Ludwig nöthigte er, dem Königreiche Hollanb zu entsagen und vereinigte dieses Laub mit Frankreich (1810). Ebenso maßte er sich die ganze Nordküste Deutschlands, vom Rhein bis zur Ostsee, an. Den Papst ließ er von Rom entführen und vereinigte dessen Gebiet ebenfalls mit Frank-Andreas ftofer reich, unter der Bedingung, daß fein erft- geb orner Sohn König von Rom sein sollte. Ein französischer Prinz, bekannt unter dem Namen Bernabotte, würde zum Kronprinzen von Schweden bestimmt. Nach L. Stacke. 168. Aapokeous Ieldzng nach Rußland. 1812. Ursache des Krieges. Der Kaiser Alexanber von Rußlaub war lange mit Napoleon verbünbet gewesen; aber der grenzenlose Ehrgeiz des letzteren zerriß auch bieses Biinbniß wieder. Um England möglichst großen Schaben zu thun, hatte Napoleon die sogenannte Kontinentalsperre angeorbnet, d. H. er hatte verboten, daß auf dem Kontinent englische Waaren eingeführt würden. Eine strenge Durchführung dieses Verbots begehrte er auch von seinem Bnnbesgenossen Alexanber^ für das russische Reich. Darüber kam es zum Kriege zwischen den beiben Kaisern, bereu Verhältniß ohnehin nichts mehr das beste war. Feldzug gegen Rußland, too fiel Napoleon im Sommer 1812 mit einem ungeheuren Heere von einer halben Million auserlesener Krieger aus allen Völkern in das große russische Reich ein. Es gelang ihm auch, im schnellen Zuge tief in baffelbe vorzubringen, die Russen in einer großen Schlacht bei 93orobino.au der Moskwa (am 7. September) zu schlagen, und (am 14.) in die alte Hauptstabt Moskau seinen Einzug zu halten. Er hoffte den Winter hinburch von den großen Vorrächen dieser Stadt sein Heer zu eryalten und, wenn der Kaiser Alexander nicht schnell Frieden schlösse und ganz seinen Willen zu thun verspräche, im nächsten Jahre gegen Petersburg zu ziehen. Allein diesmal betrog ihn seine Berechnung gänzlich. Braud von Moskau. Die Russen wollten, gleich den Spaniern, ihr Vaterland wegen einer unglücklichen Schlacht nicht sogleich verloren geben, sondern lieber ihre eigene zweite Hauptstadt den Flammen opfern, ^bamit nur die Feinde hier keinen Stützpunkt fänben. Und wirklich staub die große Stadt, zum Schrecken der Franzosen, gleich nach ihrem Einzuge plötzlich an hundert Stellen zugleich im Feuer, so daß an kein Löschen zu benfen war und alle die großen Vorräthe verbrannten. Es war ein ungeheures Opfer von Seiten der Russen; aber es war auch der Wenbepmtft von Napoleons ganzem Glücke. Von biesem Augenblicke an ging baffelbe rückwärts, und anberthalb Jahre später mußte er seine angemaßte Krone nieberlegen. Der Rückzug. In der großen Branbstätte von Moskau konnte er nicht bleiben. Vorräthe für das Heer aus der umliegenben Gegenb zusammen zu bringen, war nicht möglich; benn die Russen hatten alles verheert. Daher mußte er im Oktober--monat eiligst den Rückzug antreten. Er hoffte noch vor dem Einbruch des Winters

6. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 299

1878 - Danzig : Gruihn
Der deutsch-französische Krieg. 299 Röcken wie Tagelöhner arbeiten sah (Kisten aufschlagen, die Waaren sor-tircn, vertheilen rc.), ahnte man oft nicht, daß man es mit einem reichen Gutsbesitzer, Rechtsgelehrten ober Arzt zu thun hatte, der hier nur allein aus Liebe zum Vaterlanb thätig war. Ende des Krieges und Erneuerung des deutschen Kaiserreiches. Die Festungen Straßburg und Metz fielen. Ueber die republikanischen Heere siegte Manteuffel bei Amiens, Prinz Friedrich Karl bei Orleans und Le Mans, Werber bei Belfort, Göben bei St. Quentin. Pans^ ergab sich nach einer viermonatlichen Belagerung. Im Frieden zu Frankfurt a. M. (am 2. März 1871) trat Frankreich Elsaß und Deutsch-Lothringen an Deutschland ab und hatte 4000 Millionen Mark Kriegskosten zu zahlen. 1871 erweiterte sich der norbbeutsche Bunb zum deutschen Bund, und der König Wilhelm von Preußen nahm am 18. Januar die erbliche deutsche Kaiserkrone für sich und das Haus Hohenzollern an. So war denn das deutsche Kaiserreich, der Traum und die Hoffnung vieler Patrioten, wieder erneuert. — Der deutsche Bund oder das deutsche Reich besteht aus 25 Staaten und dem Reichslande Elsaß und Deutsch-Lothringen; die Hauptstadt ist Berlin. Die Bundesgesetzgebung wird durch den Bundesrath, in welchem Preußen den Vorsitz hat und durch den Reichstag geübt. Den Oberbefehl über die gestimmte Kriegsmacht hat der König von Preußen als deutscher Kaiser. An uns Deutsche tritt jetzt die ernste Mahnung: „Laßt uns sein ein einig Volk von Brüdern, In keiner Noth uns trennen und Gefahr!" Wir wollen daher die Worte des großen Dichters Schiller beherzigen: „An's Vaterland, an's theure, schließ' dich an, Das halte fest mit deinem ganzen Herzen! Hier find die starken Wurzeln deiner Kraft; — Dort in der fremden Welt stehst du allein, Ein schwankend Rohr, das jeder Sturm zerknickt!" Thcilwcisc »ach Stahlbcrg, Baron und Pierson. Dflw'flf'bckeft-lnstalä für International® Schulbuchforschung Braunschweifl Schulbuchbibliothek

7. Geschichtsbilder aus der vaterländischen Geschichte für einfache Schulverhältnisse - S. 68

1878 - Wittenberg : Herrosé
— 68 — Auch in Berlin, wie in andern Städten, brach ein Aufstand ans.. Das Militär siegte zwar in dem Straßenkampfe, wurde aber von dem friedliebenden Könige zurück gezogen. Es wurde hierauf eine Nationalversammlung berufen, in der es aber so toll und wild zuging, dass sie aufgelöst werden musste. Dagegeu erhielt das Laud den 31. Januar 1850 eine Verfassung, wonach seitdem alle Gesetze durch die Zusammenwirkung der Regierung, des Abgeordnetenhauses und des Herrenhauses entstehen. 3. Deutscher Einigungsversuch. Die Sehnsucht eines jeden guten Deutschen war auf ein einiges, starkes Deutschland gerichtet. Die deutsche Nationalversammlung wählte darum in der Paulskirche zu Frankfurt a. M. Friedrich Wilhelm Iv. zum deutschen Kaiser. Aber er lehnte die Krone ab, weil sie ihm nicht von den Fürsten übertragen war. Jedoch versuchte er durch deu Reichstag in Ersnrt eine festere Einigung des deutschen Reiches, scheiterte aber damit an dem Widerstände Oesterreichs. Ja Prenßen wurde durch deu schimpflichen Vertrag von Olmütz 1850 genöthigt, den ohnmächtigen Bundestag wieder aufleben zu lassen und sich dem Willen Oesterreichs zu unter-werfen. Ebenso kläglich mislang in Schleswig-Holstein die Abschüt-teluug des Dänenjoches nach einem fröhlichen Anfange, weil Preußen gezwungen wurde, die Schleswig-Holsteiner ihrem Schicksale zu überlasten. Die in der Begeisterung gegründete deutsche Flotte wurde meistbietend verkauft. 4. Ju Frankreich hatte sich inzwischen Louis Napoleon zum Präsidenten der Republik aufgeschwungen, ja sich 1852 unter dem Schrecken der Kanonen zum Kaiser wählen lassen mit der glänzenden Lüge: „Das Kaiserreich ist der Friede!" Im Krim kriege demüthigte er als Bundesgenosse Englands und der Türkei nach der Eroberung Sebastopols 1856 Russland. Im Bunde mit Sardinien entriss er 1859 Oberitalien den Oesterreichern und unterstützte Viktor Emanuel, sich zum Könige von ganz Italien zu machen. Das Schicksal Europas schien der „Mattn an der Seine" in der Hand zu halten. Der edle Friedrich Wilhelm Iv. war mehr und mehr einer Verstimmung des Gemüthes und Umdüsterung des Geistes verfallen. Nachdem er 1858 feinem Bruder Wilhelm die Regentschaft übergeben hatte, erlöste ihn den 2. Januar 1861 der Tod von seinen Leiden. Xxviii. Wilhelm I. König von Preußen und Kaiser von Deutschland. 1. Vor seiner Thronbesteigung. Wilhelm I. ist den 22. März 1797 als zweiter Sohn Friedrich Wilhelm’5 Iii. und der unvergesslichen Luise geboren. Seine Jugend fällt in die Zeit der „deutschen Schmach" und des preußischett Uuglücks; ein tiefer Eindruck ist ihm

8. Geschichtsbilder aus der vaterländischen Geschichte für einfache Schulverhältnisse - S. 5

1878 - Wittenberg : Herrosé
— 5 — men Monika, den der Glaube aus einem leichtfertigen Weltkinde zu einem Rüstzeuge der Kirche gemacht hatte. Die Angeln und Sachsen gingen 449 unter Hengist und Horsa nach Britannien, verdrängten die Briten und gründeten 7 angelsächsische Königreiche. 4. Attila oder Etzel. An 50 Jahre hatten die Hunnen in Ungarn als Hirten und Räuber gehaust. Da vereinigte Attila alle Horden unter seinem Szepter und führte sie zu neuen Thaten der Zerstörung. Er gab vor, das Schwert des Kriegsgottes gefunden zu haben und zur „Gottesgeißel" der Völker berufen zu fein. Sein Hoflager wimmelte von Gesandten der Völker und sein Holzpalast strotzte von Luxus. Er selbst war einfach, schrecklich gegen Feinde, gütig gegen Flehende und gerecht als Richter. Mit mehr als % Million Streitern zog er verheerend an der Donau hinauf. Am Rheine rottete er das bnrgnndische Königsgeschlecht ans. Auf den katalaunifchen Feldern 451 stellten sich ihm die Westgothen und ein römischer Feldherr entgegen. Es kam zu einer Völkerschlacht, in der Christenthum und Heidenthum, Gesittung und Roheit lange in der Wagschale schwankten. Furchtbar war der Anprall der Hunnen; die Römer wichen und der Westgothenkönig fiel. Aber der Fall ihres Führers entstammte die Wuth der Gothen und trieb sie siegreich vorwärts. Nachdem Tausenbe gefallen, wichen die Hunnen. Attila hatte schon in feiner Wagenburg einen Haufen Sättel aufrichten lassen, um sich mit feinen Schätzen zu verbrennen. Aber der eifersüchtige Römer ließ ihn unbehelligt den Rückzug antreten. Im nächsten Jahre fiel er in Italien ein. Die Bewohner retteten sich in die Lagunen (Buchten, Kanäle und Jnfelchen) des abriatifchen Meeres und grünbeten Venebig. Rom würde durch die Fürbitte des greifen Bischofs Leo d. Gr. gerettet. Das Jahr darauf raffte der Tod Attila hinweg. Um feine Leiche, in einem dreifachen Sarge, ritten die Hunnen mit abgeschnittenen Haaren und zerfetzten Gesichtern und befangen feine Thaten. Sein ungeheures Reich zerfiel rasch, denn das Schwert kann wohl Reiche gründen, aber nur der Pflug, d. h. die Kultur, kann sie erhalten. 5. Odoaker und der Untergang des weströmischen Reiches 476. In Rom wuchsen Schwäche und Verwirrung; ein Schatten-kaiser folgte dem andern. Die Krone war ein Spielball in der Hand deutscher Heerkönige, bis zuletzt Odoaker den jugendlichen Kaiser Romulus Augustulus absetzte, auf ein Landgut verwies und sich zum Könige von Italien machte. Sein Reich erstreckte sich von Regens-öurg bis Sieilien. Nach 15 Jahren führte Theodorich die Ost-gothen aus Ungarn nach Italien, besiegte Odoaker bei Verona — daher fein Name Dietrich von Bern! — schloss ihn in Ravenna ein, eroberte die Festung nach breijähriger Belagerung, ließ Dboaker tobten und machte sich zum Könige von Italien. 6. Der Ostgothe Theodorich gab feinern Volke den 3. Theil

9. Geographische Bilder aus allen Erdtheilen - S. 83

1878 - Danzig : Verlag und Druck von A. W. Kafemann
Die Weltstellung Frankreichs. 83 mit der Fülle seiner Inseln, die bis Tinos aus den Fluten hervortauchen. Nach der anderen Seite hin zunächst das Schlachtfeld von Marathon; nahe dem Strande des Meeres der Grabhügel der Griechen, die dort fielen. Dann die malerischen Berge Euböas und das liebliche Eiland, bald in Meerbusen sich zurückziehend, bald in felsige Vorgebirge auslaufend. F. A. Strauß. Frankreich. 49. Die Weltstellung Frankreichs. Frankreich liegt so zwischen den romanischen und germanischen Ländern, daß es nach allen Richtungen die nächsten Zugänge zu Lande und zu Wasser hat. Vor Spanien hat es die Binnenlage, vor Italien die Ab- runoung, vor Großbritannien den Zusammenhang mit dem Continent, vor Deutschland die festere Begrenzung, vor allen die unmittelbare Berührung mit allen voraus. Der politische Ausdruck dieser Mittellage Frankreichs ist sein Uebergewicht unter den romanischen Nationen. Frankreich bildet zwar keine so vollkommen und glücklich gestaltete Halbinsel als Spanien, aber doch eine Halbinsel im eigentlichen Sinne des Wortes, indem wenigstens seine Hälfte vom Meere umspült ist. Wenn man aber die Hochgebirge mitrechnet, welche meistens nur Naturgrenzen werden, indem sie gewöhnlich auch Sprachscherdungen der Völker ausmachen, so ist Frankreich eine sehr vollkommene Halbinsel. Denn vom genfer See bis Nizza, welche Jnselung oder Scheidung von Italien gegen Osten durch die höchsten Alpen! und wieder von Pervignan bis Bayonne durch die Pyrenäen von Spanien im Süden! Nur oer Norden bleibt zugänglicher und bildet keine so hohe Grenzscheide; dort der Jura, die Vogesen, die Ardennen mit mäßigen Er- hebungen, an der Somme fortlaufend nur geringere Hebungen und Hügel, endlich in einem kurzen Strich dem Meere näher nur Ebene und Sümpfe. Frankreich hat vor der griechischen und italienischen Halbinsel die oceanische Seite, vor Spanien die Tiefländer voraus. Dieses große Land zerfällt, seiner natürlichen Beschaffenheit nach, in zwei Theile. Das Land nördlich der Loire und der Berge von Auvergne gehört schon dem Norden, schon sehr dem Klima von einem Theile Deutschlands und Englands an; das Land südlich der Loire bis an das Mittelmeer und die Pyrenäen spielt etwas zum Süoen hin, und doch ist es noch nicht ganz Südland, wie der größte Theil Italiens und Spaniens. Frankreich macht also gleichsam einen Uebergang zwischen dem Norden und Süden Europas. Frankreich hat auch zwei verschiedene Seelen in sich, eine nördliche und eine südliche Seele, die das unruhige, wankelmüthige, wechselvolle, wunderliche französische Leben und Wesen bilden, welches wie ein siedender Topf nach unserer deutschen Seite hin, wo der Rand am niedrigsten ist, immer über- schäumen und uns übersprühen und versengen möchte. Dieses im ganzen fruchtbare und schöne Land mit zwei großen Meeren, de matlantischen und dem mittelländischen, und den vortrefflichen Häfen an seinen Küsten hat freilich nicht die vielgestaltige Mannichfaltigkeit Spaniens und Italiens, ja, nicht einmal die Äannichfaltigkeit Deutschlands. In Frankreich halten sich Hochland, Terrassen und Tiefland so ziemlich das 6*

10. Geographische Bilder aus allen Erdtheilen - S. 192

1878 - Danzig : Verlag und Druck von A. W. Kafemann
192 Bilder aus Europa. — Deutsches Reich. Aufladen jener Kisten und Kasten, Ballen, Lasten und Fässer sein. Welche Wagenmassen rollen dann durch die Straßen. Vor allen Gewölben, allen Niederlagen stehen große Kisten und Ballen, und was der Gewerbefleiß vieler Städte, großer Fabrikbezirke ganzer Länder in gedachter Zeit ge- schaffen, hier findet es im Zusammenflüsse seinen Hauptplatz. Die Fa- brikanten und Gewerbmänner Sachsens, Schlesiens/Brandenburgs, der Rheinlande, Bayerns, Würtembergs und Badens und der sächsischen Herzog- thümer stellen sich ein. Selbst die Schweiz hat zahlreiche Vertreter, des- gleichen Frankreich für seine Modeartikel, seine Seiden- und Kurzwaaren, England mit seinen gewaltigen Niederlagen für seine wollenen, baum- wollenen und Stahlwaaren. Zahllose Firmen bedecken die Häuser nicht selten bis zur dritten Etage mit Ortsnamen aus der Nähe und Ferne, dem Inland und Ausland versehen. Welches Drängen unv Treiben in den ersten Wochen einer Messe unter den Ein- und Verkäufern! Allein oder in Begleitung eines Dolmetschers wandern sie von Niederlage zu Nieder- lage, man verkehrt hier in deutscher, dort in englischer, in französischer, neugriechischer oder italienischer Sprache. Dieser Jude mit dem langen seidenen Kaftan und der braunen Pelzmütze ist aus Polen; für mehr als 300,000 Mark Waaren hat er schon gekauft, und noch immer kann er nicht abreisen; noch immer wartet er auf neu ankommende Waaren. Vergnügt reibt der Fabrikant die Hände; seine Niederlage ist fast geleert und reiche Bestellungen sind für die nächste Messe bei ihm gemacht. Viele derartige Ausräumungen und Bestellungen, wie sie mcht zu den Seltenheiten ge- hören, welches Leben bringen sie in arme Fabrikgegenden, welcher Jubel, daß die leipziger Messe „gut" ausgefallen. Daher das beständige Nach- fragen nach dem Gange der Geschäfte während der Messe. Ein Blick in jene großen Banquierhäuser, und wir staunen über die ungeheuren Geld- massen, welche täglich durch die Hände des Cassirers gehen. Welche kost- baren Schätze in jenen großen Seidenwaarenlagern, welche Massen von Tuch, von Leinwand, von Rauchwaaren, von Leder, von wollenen und baumwollenen Stoffen in den Niederlagen und Gewölben zu ebener Erde, im ersten und zweiten Stocke! — Und nun der Kleinhandel! Sechs- hundert Buden bedecken den schönen großen Markt in langen Reihen. Glas- und Steingut, Stroh- und Korbwaaren, Dosen und Blechwaaren, Farbekästen, Bleistifte, Fevern, musikalische Instrumente, erzgebirgische Spitzen und Nähwaaren, nürnberger Spielwaaren, Bürsten, Handschuhe und tausend andere Artikel liegen und hängen hier wohlgeordnet zum Verkaufe, zahlreiche Menschenmassen wogen vom Markte nach dem Augustus- platze, zwischen der Post und dem ehemaligen grimmaischen Thore. Eine ganze Bretterstadt hat sich hier in wenigen Tagen auf beiden Seiten der Straße erhoben. Hier ist der Hauptsitz des Kleinhandels! Längs des Augustusplatzes oder Universitätsgebäudes die Buden der Schnittwaaren- händler, dahinter Glas- und Stemgutbuden und die Kurzwaarengeschäfte. Ihre verführerischen Schilder entlocken Vielen das Geld. — Doch wir verlassen diesen Platz und gehen nach dem Roßplatze „unter die Buden". Es ist Meßsonntag. Welch' unaufhörlicher Lärm umtobt uns! In langen Budenreihen sind hier die Sehenswürdrg-und Unwürdig- keiten der Messe aufgestellt. Menagerien mit wilden Bestien lassen uns die Töne der Wüste und Urwälder hören; Dioramen, Panoramen und Cosmoramen versetzen uns, wie mit einem Zauberschlage, in die Hauptstädte der Erde, in die schönsten Gebirgsgegenden, an die Wasserfälle und vor Prachtgebäude, ohne daß wir Leipzigs Thore verlassen haben; Wachsfiguren, beweglich und unbeweglich, führen uns Darstellungen aus der heiligen und der Weltgeschichte vor; — daneben Buden, in denen Taschenspieler ihre
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