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1. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 231

1878 - Danzig : Gruihn
Ludwig Xiv. — Deutschland unter Leopold I. 231 fam von den Franzosen genommen. Diese Stadt war für Deutschland besonders wichtig, weshalb auch der deutsche Kaiser Karl V. einst sagte: „Wenn die Franzosen vor Straßburg und die Türken vor Wien ständen, würde ich zuerst dem bedrängten Straßburg zu Hülfe eilen". Da der damalige deutsche Kaiser Leopold I. von den Türken bedroht war, ließ er sich diese Gewaltthätigkeit Ludwigs gefallen. Bald aber fielen die Franzosen verheerend in die Rheinlande ein, und fast die ganze Pfalz wurde verwüstet und niedergebrannt; denn Ludwig Xiv. wollte nach feiner Aussage die östliche Grenze feines Reiches durch eine Wüste decken. Die französischen Mordbrenner hausten so schrecklich, daß^es schien, als wäre Attila mit den Hunnen wiedergekehrt. Im Dom zu Speier wurden sogar die geheiligten Gräber der deutschen Kaiser erbrochen, die Gebeine derselben zerstreut, und die silbernen Särge, sowie andere Kostbarkeiten geraubt. Der spanische Erbfolgekrieg (1700—1714), welchen Ludwig für die spanische Krone führte, hatte für ihn einen günstigen Ausgang. Kaiser Leopold von Deutschland verlangte nämlich die spanische Krone für feinen Sohn Karl; Ludwig aber wollte dieselbe feinem Neffen Philipp zuwenden. Hierüber kam es zu einem langwierigen Kriege. Zu Oesterreich standen das deutsche Reich, Preußen, Holland und England. Obgleich die Franzosen durch Prinz Eugen von Savoyen und den englischen Herzog Marl-borough mehrfach besiegt wurden, kam es doch endlich dahin, daß Philipp König von Spanien ohne die europäischen Nebenländer wurde. 139. Deutschland unter Leopold 1. 1657—1705. Marsch der Türken ans Wien. Seitdem die Türken durch die Eroberung Konftantinopels (1451) im Südosten Europas festen Fuß gefaßt, bedroheten sie über zwei Jahrhunderte lang Deutschland unaufhörlich. Doch die größte Gefahr erwuchs dem Vaterlande, als der Großvezier Kara Muftapha mit feinen (200,000) Streitern durch Ungarn geraden Weges auf Wien zog. Kaiser Leopold I. konnte dem furchtbaren Feinde kaum 30,000 Mann entgegenstellen. Belagerung Wiens. Der tapfere Befehlshaber, Graf von Starhemberg, traf zu Wien große Vertheidigungsanstalten und wurde hierbei vou der ganzen Bürgerschaft eifrigst unterstützt. Endlich erschien (1683) der Vezier mit seinen Raubschaareu vor der Stadt und schlug fein Lager vor den Mauern derselben auf. In einem Umkreise von 6 Stunden stand ein Zelt an dem andern. Aus der Mitte ragte das Prachtzelt des Veziers schimmernd empor. Bald stürmten die Türken unter fürchterlichem Allahgeschrei heran, um sich der Stadt zu bemächtigen. Da flog Starhemberg mit der Besatzung herbei und warf den Feind mit Löwenmuth zurück. Am folgenden Tage wurde der Sturm erneuert aber wieder zurückgeschlagen. Endlich kam die ersehnte Hülfe durch den Polenkönig. , Wiens Errettung. Das christliche Heer unter Anführung des tapferen Polen-königs S obiesky begann mnthvoll den Angriff. Allen voran war Sobiesky, der eigenhändig mehrere Türken erschlug und das Zeichen eines türkischen Großen, einen Roßschweif, eroberte. Bald ergriffen die Türken in der wildesten Unordnung die Flucht. Frohlockend eilten die Wiener nach zwei schrecklichen Monaten unter dem Geläute aller Glocken ans den Thoren in das Lager hinaus. Alles jauchzte dem Polenkönige als dem Retter Wiens zu und drängte sich um ihn, vor Entzücken feine Hand, seine Stiefeln und feinen Mantel zu küssen. Prinz Eugen, der edle Ritter. In dem Türkenkriege, welcher noch lange fortbauerte, zeichnete sich befonbers Prinz Eugen von Savoyen aus. Da er als Knabe einen schwächlichen Körper hatte, so sollte er nach dem Willen feiner Eltern ein Geistlicher werben. Eugen entschied sich jedoch für den Kriegerftanb. Als gehonter Franzose wollte er bei Ludwig Xiv. in's Herr treten, würde aber wegen seiner unscheinbaren Gestalt abgewiesen. Darauf trat er in österreichische Dienste. Die Soldaten hatten anfangs wenig Respekt vor ihm; bettn sie sagten: „Der kleine Kapuziner im grauen Mantel wirb nicht vielen Türken den Bart ausraufen."

2. Geographische Bilder aus allen Erdtheilen - S. 361

1878 - Danzig : Verlag und Druck von A. W. Kafemann
Die Zonen der Erde. 361 die prächtigen Schmetterlinge, gleichsam auf dem weichen Bette der um- gebenden Lust sich wiegend, und wenn um die Mittagsstunde diese mit seltener Farbenpracht geschmückten Geschöpfe in Schwärmen auf erwärmten, feuchten Schlammbaufen lagern, dann erhöhen diese harmlosen Thierchen das lebhafte Colorit der Tropennatur in nie sonst gesehenem Strahlenglanze. Ostindiens üppiger Boden erzeugt die nützliche Baumwollenstaude, die den Stoff zu den meisten unserer Kleidungsstücke liefert, wie besonders England's kunstvoll eingerichtete Fabriken ihn bereiten. Dort wird auch das Zuckerrohr angebaut, welches in seiner einförmigen, fast blüthen- und fruchtlosen Erscheinung doch nur in dem schwülsten und feuchtesten Boden gedeiht. Unter den Gräsern ist das riesigste das Bambus, aus dem der Indianer seine Dachsparren und mancherlei Hausgeräthe macht, und dessen dichtes, undurchdringliches Gebüsch seine Hütte gegen Ueberfälle der Raub- thiere schützt. So zeugt die Thier- und Pflanzenwelt der tropischen Zone von unübertrefflicher Schöpfungskraft, die in immer andern Erscheinungen sich stets neu gestaltet. Ganz anders ist das Bild in den gemüßigten Zonen. Die Wärme wechselt im Durchschnitt von 4 bis 24 Graden. Regelmäßig findet der Wechsel der vier Jahreszeiten statt, wogegen die Winde und die Witterung häufiger und ungleichmäßiger Veränderung unterworfen sind. In den, den Wendekreisen angrenzenden Landstrichen Süd-Europa's, Nord-Afrika's, Mittel-Asiens und Nord-Amerika's im Norden, sowie Süd-Neuholland's und der Spitzen von Süd-Afrika und Süd-Amerika im Süden kommen zum Theil noch die Gewächse der heißen Zone fort; doch bilden hier die myrthen- und lorbeerartigen Bäume und Sträucher den Hauptcharakter. Reden wir von der nördlich gemäßigten Zone. Vor allem ist diese Zone die Heimat der Getreidearten. Besonders kräftig gedeihen der Weizen und der Hafer in den fruchtbaren Niederungen, den Marschen, während Gerste und Roggen auf dem höher gelegenen Lehmboden die besten Ernten geben. An den Abhängen der Ströme wird der Wein gebaut, und südlicher als dieser reift die Olive. Die Cypresse ist der Waldbaum in den Gegenden, die dem Wendekreise zunächst liegen; nördlicher sind es Eiche und Buche, die schattigen Laubhölzer überhaupt, ganz im Norden die Nadelhölzer. Die Obstbüume sind allgemein verbreitet; die saftigen Früchte, wie Orangen und Granatäpfel, auch die Feige, gedeihen in den Nachbarländern der tropischen Zone, nördlicher Kirschen- und Pflaumen-, Aepfel- und Birn- bäume. Auf den Gebirgen wachsen die schlanke Birke und Fichte, an den Gewässern die geschmeidige Weide, an den Grenzen der kalten Zone nur noch die Tanne und Birke. Nahrhafte Kräuter entsprießen überall den feuchten Wiesen, und die sumpfigen Moore liefern den Torf als Brenn- material, am reichlichsten in den Gegenden, welche dem Polarkreise anliegen. Auch die Kartoffel, in die nördlich gemäßigte Zone verpflanzt, bietet reich- lichen Ertrag und nährende Speise. Geringer an Zahl, aber auch weniger wild als in der heißen Zone ist die Thierwelt. Auf den Hochgebirgen der europäischen Alpen und Py- renäen lebt die flüchtige Gemse in zahlreichen Herden, während der kräfti- gere Steinbock beinahe ganz ausgerottet ist. Ueberall ist der Stier ver- breitet, im westlichen Amerika der Bison oder amerikanische Büffel in großen Herden von mehreren Tausenden, im Osten Europa's der seltenere Auerochs; auf der Südspitze Afrika's weiden die zahlreichen Rinderherden der Kaffern, und im nördlichen und westlichen Europa, sowie in den nie- deren, arasreichen Regionen der schweizer und tyroler Alpen ist die Rind- viehzucht allgemein zu Hause. Die Schafzucht wird selbst noch in den:

3. Geographische Bilder aus allen Erdtheilen - S. 192

1878 - Danzig : Verlag und Druck von A. W. Kafemann
192 Bilder aus Europa. — Deutsches Reich. Aufladen jener Kisten und Kasten, Ballen, Lasten und Fässer sein. Welche Wagenmassen rollen dann durch die Straßen. Vor allen Gewölben, allen Niederlagen stehen große Kisten und Ballen, und was der Gewerbefleiß vieler Städte, großer Fabrikbezirke ganzer Länder in gedachter Zeit ge- schaffen, hier findet es im Zusammenflüsse seinen Hauptplatz. Die Fa- brikanten und Gewerbmänner Sachsens, Schlesiens/Brandenburgs, der Rheinlande, Bayerns, Würtembergs und Badens und der sächsischen Herzog- thümer stellen sich ein. Selbst die Schweiz hat zahlreiche Vertreter, des- gleichen Frankreich für seine Modeartikel, seine Seiden- und Kurzwaaren, England mit seinen gewaltigen Niederlagen für seine wollenen, baum- wollenen und Stahlwaaren. Zahllose Firmen bedecken die Häuser nicht selten bis zur dritten Etage mit Ortsnamen aus der Nähe und Ferne, dem Inland und Ausland versehen. Welches Drängen unv Treiben in den ersten Wochen einer Messe unter den Ein- und Verkäufern! Allein oder in Begleitung eines Dolmetschers wandern sie von Niederlage zu Nieder- lage, man verkehrt hier in deutscher, dort in englischer, in französischer, neugriechischer oder italienischer Sprache. Dieser Jude mit dem langen seidenen Kaftan und der braunen Pelzmütze ist aus Polen; für mehr als 300,000 Mark Waaren hat er schon gekauft, und noch immer kann er nicht abreisen; noch immer wartet er auf neu ankommende Waaren. Vergnügt reibt der Fabrikant die Hände; seine Niederlage ist fast geleert und reiche Bestellungen sind für die nächste Messe bei ihm gemacht. Viele derartige Ausräumungen und Bestellungen, wie sie mcht zu den Seltenheiten ge- hören, welches Leben bringen sie in arme Fabrikgegenden, welcher Jubel, daß die leipziger Messe „gut" ausgefallen. Daher das beständige Nach- fragen nach dem Gange der Geschäfte während der Messe. Ein Blick in jene großen Banquierhäuser, und wir staunen über die ungeheuren Geld- massen, welche täglich durch die Hände des Cassirers gehen. Welche kost- baren Schätze in jenen großen Seidenwaarenlagern, welche Massen von Tuch, von Leinwand, von Rauchwaaren, von Leder, von wollenen und baumwollenen Stoffen in den Niederlagen und Gewölben zu ebener Erde, im ersten und zweiten Stocke! — Und nun der Kleinhandel! Sechs- hundert Buden bedecken den schönen großen Markt in langen Reihen. Glas- und Steingut, Stroh- und Korbwaaren, Dosen und Blechwaaren, Farbekästen, Bleistifte, Fevern, musikalische Instrumente, erzgebirgische Spitzen und Nähwaaren, nürnberger Spielwaaren, Bürsten, Handschuhe und tausend andere Artikel liegen und hängen hier wohlgeordnet zum Verkaufe, zahlreiche Menschenmassen wogen vom Markte nach dem Augustus- platze, zwischen der Post und dem ehemaligen grimmaischen Thore. Eine ganze Bretterstadt hat sich hier in wenigen Tagen auf beiden Seiten der Straße erhoben. Hier ist der Hauptsitz des Kleinhandels! Längs des Augustusplatzes oder Universitätsgebäudes die Buden der Schnittwaaren- händler, dahinter Glas- und Stemgutbuden und die Kurzwaarengeschäfte. Ihre verführerischen Schilder entlocken Vielen das Geld. — Doch wir verlassen diesen Platz und gehen nach dem Roßplatze „unter die Buden". Es ist Meßsonntag. Welch' unaufhörlicher Lärm umtobt uns! In langen Budenreihen sind hier die Sehenswürdrg-und Unwürdig- keiten der Messe aufgestellt. Menagerien mit wilden Bestien lassen uns die Töne der Wüste und Urwälder hören; Dioramen, Panoramen und Cosmoramen versetzen uns, wie mit einem Zauberschlage, in die Hauptstädte der Erde, in die schönsten Gebirgsgegenden, an die Wasserfälle und vor Prachtgebäude, ohne daß wir Leipzigs Thore verlassen haben; Wachsfiguren, beweglich und unbeweglich, führen uns Darstellungen aus der heiligen und der Weltgeschichte vor; — daneben Buden, in denen Taschenspieler ihre

4. Schul-Geographie in Abrissen und Charakterbildern - S. 84

1878 - Danzig : Kafemann
84 Das Klima und einige Producte Griechenlands. — Uebersicht von Asien. an dessen Wanden Figuren ausgehauen waren, welche die Winde darstellten. In der Nähe von Athen liegt der Hafen Piräns. 2) Morea oder Pel op o nnes. Korinth auf der Landenge von Korinth. Die Umgegend treibt viel Weinbau; von hier kommen die Kormthen. Nau- plia und Patr as sind Hafenstädte. — 3) Die Insel Negropont e (ehemals Euböa); die Eykladeu; die jouischeninseln mit Corsu, Cephalouia, Theaki (Jthaka) und Zante. 101. Das Klima und einige Produkte Griechenlands. (Charakterbild.) Klima. Im Süden der- Balkankette hat Griechenland im allgemeinen ein mildes Klima, während im Norden des Balkans noch strenge und anhal- tende Winter herrschen. Schon im Januar sprießen im Süden die Erstlinge des Frühlings. Die allgemeine über Griechenland herrschende Wärme wird durch die frische Luft, die durch den Einfluß des Meeres erzeugt wird, gerei- nigt. Die höhern Gebirgsgegenden haben durch Kälte, die Thäler und Ebenen durch übermäßige Hitze und Glutwinde viel zu leiden. Im Frühling und Herbst sind die heftigsten Gewitter. Viele versumpfte Gegenden sind Brutstätten gefährlicher Fieber. — Besonders gerühmt wird die Klarheit der Luft und die azurne Bläue des Himmels. Produkte. In den Thäleru und Ebenen ist der Boden sehr fruchtbar, obgleich die Bewohner sehr lässige Landwirthe sind. Reis, Wein, Mandeln, Feigen und Gummi sind die gewöhnlichen Erzeugnisse. Außerdem gewinnt man Baumwolle, Seide und Korinthen. Obgleich der Boden reich an Werth- vollen Mineralien ist, werden dieselben doch nicht ausgebeutet. Selbst der häufig vorkommende Marmor wird nicht einmal zum Häuserbau verwandt. Man hat es vielmehr bequemer gefunden, Denkmäler zu zertrümmern und Statuen zu zerschlagen, um dieselben als Baumaterial zu verwenden. — Unsere Hausthiere und das Kameel sind hier einheimisch. liierter Abschnitt. Aßen. 44 Mitc. qkm; 780 Mill. Einw. — 440—208» östl. L., 12« südl. und 78° nördlicher Breite. 102. Uebersicht von Asien. Lage. Grenzen. Größe. Asien liegt östlich von Europa und heißt auch der Orient. Es hängt mit Europa durch den Kaukasus und Ural, mit Afrika durch die Landenge von Suez, mit Amerika durch die Behringsstraße zusammen. Asien grenzt im N. au das nördliche Eismeer, im O. an den großen Ocean, im S. an den indischen Ocean, im W. an Europa, das Mittelmeer und Afrika. Asien ist 4l/2 mal so groß als Europa. Länder und Inseln. 1) Das russische Asien besteht aus folgenden Theilen: a) Kaukafieu mit der Hauptstadt Tislis. b) Die Kirgisensteppe, c) Sibirien mit den Hauptstädten Tobolsk und Jrkutsk. 2) Das Juselreich Japan mit der Hauptstadt Tokio oder Jeddo. 3) Das chinesische Reich und seine Nebeuländer: a) China mit der Hauptstadt Peking; b) die Halbmsel Korea; c) die Mandschurei; d) die Mongolei; e) Tibet; 4) Ost- indien zerfällt in Hinter- und Vorderindien. Zu Hinterindien gehören die Reiche: a) An am; b) Siam mit der Hauptstadt Bangkok; e) Birma. Vorder- indien mit der englischen Hauptstadt Calcutta. 5. Die indische Jnselflur: a) Die Philippiuueu; b) die Molukkeu oder Gewürzinseln; c) die kleinen

5. Schul-Geographie in Abrissen und Charakterbildern - S. 80

1878 - Danzig : Kafemann
80 Die apenninische Halbinsel. Europa genannt. Die berühmtesten Vulkane Europas sind: Der Vesuv bei Neapel und der Aetna auf Sicilien. — Die Küste des adriatischen Meeres (von Ravenna bis zum Golf von Trieft) ist vielfach von Lagunen umgeben- letztere sind seichte Meeresstellen, die täglich zweimal von der Flut überspült werden. Gewässer. In Norditalien liegen folgende berühmte Alpenseen: 1) Der Lago maggiore (madschore), in welchem die borromeischen Inseln liegen, die von vielen Reisenden besucht werden. 2) Der Comersee mit seinen freund- lichen Ufern. 3) Der Gardasee. Zu den Flüssen gehören die Etsch und der Po mit dem Tessin, welche von den Alpen kommen und ins adriatischemeer münden; der Arno und die Tiber die auf den Apenninen entspringen und ins Mittelmeer münden. Klima. Produkte. Wenngleich das Klima Italiens auf verschiedenen Stellen seine Unannehmlichkeiten hat, so ist dasselbe doch im Allgemeinen mild. Nicht mit Unrecht wird das azurne Blau des italienischen Himmels und die Durchsichtigkeit der Luft gerühmt. Im südlichen Italien prangen Land, Meer und Himmel in zauberischer Farbenglut. Das nördliche Italien hat ein gemäßigtes Klima und gleicht vielfach den wärmeren Gegenden Süddeutschlands. Hier gedeihen Wein, Maulbeerbäume, Weizen, Mais und in den feuchten Niederungen Reis. Am Südfuße der Alpen um die lombardischen Seen sieht man aber süditalienischen Pflanzenwuchs. In Mittelitalien ist Eis ünd Schnee eine Seltenheit; hier gedeihen die immergrünen Bäume: Der Lorbeer, Oelbaum und die Cypresse. Im südlichen Italien giebt es nur zwei Jahres- zeiten, Sommerzeit und Regenzeit. Wir finden hier süße Kastanien, Palmen, Baumwolle und Zuckerrohr. — Unsere Hausthiere sind auch in Italien einheimisch. Der Esel und das Maulthier gehören zu den gewöhnlichen Lastthieren. In sumpfigen Gegenden finden sich große Büsfelheerden. Auf den Ebenen von Toskana und Rom weiden große Heerden halbverwilderter Pferde und Rinder, welche von Hirten bewacht werden, die ihren Dienst zu Pferde versehen und die Thiere mit lanzen- förmigen spitzen Stäben zu- fammentreiben. Die Taran- tel, der Skorpion, die Heu- schrecken- und Mücken-' schwärme gehören zu den Landplagen. Bei Sardinien und in der Meerenge von Messina wird Korallen- fischerei betrieben. Berühmt ist der Marmor, welcher besonders bei Carrara gewonnen wird. . Die Bewohner Italiens sind meist katholisch, ihre Sprache ist voll Melodie und Wohllaut und stammt von der lateinischen ab. In der Malerei und Bildhauerkunst, sowie in der Musik und im Gesänge sind die Italiener groß. Sie lieben mehr das öffentliche als das häusliche Leben und bewegen sich gern auf Straßen, Märkten und im Theater. Der Italiener ist gut- herzig und voll Mitgefühl, jedoch auch leicht erregbar. Sein leidenschaftliches Wesen, Zorn und Rache lassen ihn leicht zu Dolch und Messer greifen. . Landeseintheiluug. Italien hat die Gestalt eines Stiefels und wird gegenwärtig in 69 Provinzen eingetheilt. Die älteren Bestandteile des Landes sind: 1) Oberitalien (Piemont, Genua, Lombardei, Venetlen, Emilia). 2) Mittelitalien (Umbrien und die Marken, Toskana, Provinz Rom, Republik San Marino (56 cikm). 3) Unteritalien (Abruzzo, Campamen. Apnlien, Ealabrien). 4) Die Inseln Sicilien, Malta, Sardinien und Corsika. Der Dom in Mailand.

6. Schul-Geographie in Abrissen und Charakterbildern - S. 48

1878 - Danzig : Kafemann
48 Thüringische Länder. — Der Thüringerwald. Der Kyffhäuser. Sonnenschein für Greiz, Schleiz und Lobenstein". 7) Das Fürftenthum Reuß ältere Linie hat 316 kqm und50000 E., Greiz mit 13 000 E. ist die Haupt- stadt und liegt an der Elster. 8) Das Fürftenthum Reuß jüngere Linie hat 829 qkm und 92000 E. Schleiz, Hauptstadt mit 6000 Einw. Gerra a. d. Elster hat 21 000 E., ist eine wichtige Fabrikstadt für feine Wollwaaren. Loben- stein. — In altern Zeiten betete man in den Kirchen derrenßischen Fürstenthümer an Sonn- und Festtagen: „Wir bitten um Regen und 54. Der Thiiringerwald. (Charakterbild.) Berge» Die beiden höchsten Berge des Thüringerwaldes, der Beerberg und Schneekopf, liegen auf gothaischem Gebiete. Der Juselsberg steht diesen beiden Bergen zwar an Größe nach, macht aber durch seine Form und Lage einen weit großartigeren und angenehmeren Eindruck, als diese. In schönen Wellenlinien erhebt sich seine majestätische Kuppe und überragt meileu- weit die Nebenberge, während der Beerberg und Schneekopf, durch große Vor- berge verdeckt, wenig sichtbar sind. Das Klima des Thüringerwaldes ist nicht rauh; darum gedeihen alle Getreidearten, selbst Obst. Hopfen und Weizen giebt es zwar nur stellenweise; wichtig aber ist der Kräuterbau. Die Kartoffel gedeiht hier vortrefflich. Der Forscher findet manche seltene Pflanze da droben. — Des herrlichen Gebirges schönste Zierden sind die mächtigen Buchenhallen, unter welchen fröhliche Heerden das Waldgras suchen. Die Heerdenglocken, welche in harmonischer Stimmung vom Hirten gekauft werden, klingen wie geheimnißvolle Waldmusik aus der Ferne an unser Ohr, während näher die Kirchenglöcklein der Dörfer dreinklingen. Und in dem gesunden Klima gedeihen auch die Menschen zu einem kräftigen Schlage. Bewohner. Malerisch ist die Tracht der (Gebirgsbewohner- eigentümlich der weite bunte Frauenmantel, die kunstvoll geknüpften seidenen Kopstücher, das schalkische Wesen. Auf dem ruhlaer Schießen oder auf einem Jahrmarkte findet man alles beisammen, Tracht und Sprache, Lust und Sang des lebendigen thüringer Gebirgsvolkes. — Die Thüringer sprechen eine eigenthümliche Mund- art; ihre Stimme fällt und steigt öfters und bekommt eine gewisse Melodie. Man ist gern fröhlich, lebt aber dabei freigebiger, kostbarer und sorgloser, als man eigentlich sollte. Doch herrscht in keinem Bezirke des Gebirges solche Noch, als etwa im Erzgebirge und in Schlesien. Beschäftigung. Viehzucht, Feld- und vorzüglich Kräuterbau, Pechfieden, Kohlenbrennen, Beerensammeln sind Hauptbeschäftigungen. Nicht minder blüht die Fabrikation, die für Thüringen oft eine ganz eigenthümliche wird, z. B. die Gewinnung des Dach-, Tafel- und Griffelschiefers: vorzüglich um Lehesten, von wo aus jährlich unzählige Gebäude ihr Dach und Tausende von Kindern ihre Schiefer erhalten. 70 Gruben geben hier die Schiefer her; oft werden in einem Jahre 5 Millionen Schieferplatten fertig, und an Griffeln nennt mau 100 Millionen Stück. — Merkwürdig ist der Ort Sonneberg als Mittel- 8unkt einer großen Gewerbthätigkeit. Fast in jedem Haufe der Stadt und der lmgegend wird geschnitzt und gedreht, gekleistert, gepappt, gemalt, gestrichen, genäht und gezeichnet. Ganze Wälder werden ausgerottet und in Spielsachen
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