Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Biographien und Monographien - S. 3

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
sie sogar über die Meerenge von Gibraltar hinaus und landeten wahrscheinlich auch an den Gestaden der Nord- und Ostsee. In Afrika beluden sie ihre Schiffe mit Wolle und Häuten, in Spanien mit edlen Metallen, in Britannien mit Zinn, und das ferne Preußenland lieferte ihnen den im Altertume so beliebten Bernstein. Vom roten Meere aus suchten sie das reiche Ophir (Indien) auf und brachten Gold und Edelsteine, Elsenbein und Sandelholz, Affen und Pfauen zurück. Nicht minder bedeutend war der Karawanenhandel. Aus Ägypten holten die Phönizier Getreide, Baumwollenzeuge und künstliche Geräte, aus Arabien köstliches Räucherwerk, aus Babylonien Wasser und Salben, buntgewirkte Mäntel und Teppiche, aus Palästina Weizen, Honig, Öl und Wein und aus den Ländern am Kaukasus Pferde und Kupfer. Einen beträchtlichen Teil der phönizischen Handelsartikel bildeten die Erzeugnisse des heimischen Kunst- und Gewerbsleißes. Der große Zusluß an Metallen aller Art brachte die Erz-gießerei und die künstliche Verarbeitung des Goldes und Silbers, des Kupfers und Zinns in Aufschwung. Aus dem Bernstein verfertigte man hochgeschätzte Schmucksachen, Hals- und Armbänder, zierliche Ketten und dergleichen. Die aus dem Westen eintreffenden Ladungen von Wolle und Baumwolle begünstigten die Anlegung von Webereien, und die an den Küsten gefundenen Purpurmuscheln verliehen den Färbereien einen hohen Flor. Der Sage nach soll die Purpurfarbe zufällig von einem Hirten entdeckt worden sein, dessen Hund eine jener Muscheln zerbissen und durch sein blutrotes Maul die Aufmerksamkeit seines Herrn erregt habe. Auch die Erfindung des Glases wird dem Zufall zugeschrieben. Schiffer, heißt es, zündeten am Strande ein Feuer an, und als die zur Unterlage der Kochgeschirre verwandten Salpeterstücke mit der Asche und der Kieselerde zusammenschmolzen, bildete sich eine durchsichtige Masse, die man fortan zur Verfertigung von Gefäßen und Schmucksachen benutzte. Übervölkerung, innere Unruhen und der Wunsch, den Handel mit entfernteren Gegenden zu sichern und zu erleichtern, bewogen die Phönizier zur Anlegung von Kolonien. Sie ließen sich auf Cypern, Kreta und Nhodus, auf Sicilien, Sardinien und Korsika nieder, und aus der Nordküste von Afrika gründete ums Jahr 850 v. Chr. die flüchtige lyrische Königstocher Dido das nachmals so mächtige Karthago. Am wichtigsten aber waren die Ansiedelungen in dem gold- und silberreichen Spanien, wo sich die blühende Pflanzstadt Gades (Eadix) erhob. Der oberste Gott der Phönizier hieß Baal, der Herr des Himmels, dessen gewaltige Kraft sich in den Wirkungen der Sonne kund giebt. Ihm zur Seite stand die weibliche Gottheit

2. Biographien und Monographien - S. 111

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 111 — Regierungskunst. Die Pracht und Üppigkeit am Hofe zu Versailles, die dort zum guten Ton gehörige Überfeinernng und Unsittlichkeit wurde in den meisten Residenzen, besonders in denen unsers Vaterlandes, getreulich nachgeahmt. Wie der Monarch Frankreichs, so wollte jeder kleine deutsche Fürst sein Versailles, seine glänzenden Schauspiele, seine großen Hetzjagden, seine kostspieligen Liebhabereien haben, und der Fleiß der Unterthanen vermochte kaum zu erschwingen, was die gebietenden Herren in wilder Festlust verjubelten. Frankreichs Einmischung in den dreißigjährigen Krieg hatte ihm einen zu schönen Gewinn gebracht, als daß Ludwig Xiv nicht nach neuer Beute hätte lüstern werden sollen. Nachdem er bereits den König von Spanien zur Abtretung einiger Gebiete an den Ostpyrenäen gezwungen, griff er im Jahre 1666 die demselben gehörigen Niederlande an, unter dm Vorwande, daß seine Gemahlin, eine spanische Prinzessin, auf die letzteren Erbansprüche habe. Da vereinigte sich das um seine eigene Freiheit besorgte Holland mit England und Schweden und nötigte den Köiiig, sich mit dem Besitz von zwölf flandrischen Städten zu begnügen. Rachedürstend rüstete Ludwig von neuem, brachte England und Schweden auf seine Seite und drang in raschem Siegeszuge in Holland ein, das er für den ihm bereiteten Widerstand nachdrücklich zu züchtigen gedachte. Doch die Holländer, anfangs erschreckt, ermannten sich bald wieder, setzten das Land mittelst Durchstechung der Dämme unter Wasser und behaupteten sich unter Führung des Statthalters Wilhelm von Orauien mit Glück gegen den überlegenen Feind. Als ihnen auch der Kurfürst von Brandenburg und der Kaiser Leopold I zu Hilfe kamen, traten die Franzosen den Rückzug an. Jetzt bewog Ludwig die Schweden zu einem Einfalle in die Mark, und Friedrich Wilhelm, der sich durch seine Klugheit und Entschlossenheit zu einem der gefährlichsten Gegner machte, mußte den Kriegsschauplatz am Rheine verlassen, um sein Land ans der Gewalt der nordischen Feinde zu befreien. Nach seinem Abzüge drangen die Franzosen wieder siegreich vor, und als der Friede von Nymwegen im Jahre 1678 den wechselvollen Kämpfen ein Ziel setzte, erhielt Ludwig Xiv die Freigrafschaft Burgund. Die errungenen Erfolge konnten den Übermut des französischen Herrschers nur steigern. So erklärte er mit unerhörter Dreistigkeit, daß er mit den von Deutschland abgetretenen Ländern zugleich ein Recht auf diejenigen Gebiete, Güter und Städte erlangt habe, die ehemals mit denselben vereinigt gewesen. Zur Untersuchung der hierauf begründeten Ansprüche errichtete er vier Gerichtshöfe, die sogenannten Wiedervereinigung^- oder

3. Sagen und Geschichten - S. 112

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
112 in Europa hervor. Könige und Fürsten stieß er von ihren Thronen oder beraubte sie ganzer Provinzen, und was er erobert, behielt er entweder für sich oder gab es seinen Brüdern und Günstlingen. Friedrich Wilhelm Iii, der seinem Volke vor allem den Frieden zu erhalten wünschte, stand mit Napoleon lange Zeit auf dem freundlichsten Fuße, und jener ließ es auch an Schmeicheleien und wohlwollenden Versicherungen nicht fehlen. Als aber der Gewaltige die meisten seiner Gegner besiegt hatte, glaubte er Preußen nicht mehr schonen zu müssen und legte es von jetzt ab geradezu darauf an, den König durch ein hochfahrendes und rücksichtsloses Benehmen zu beleidigen. Dies durfte der letztere bei all seiner Friedensliebe nicht dulden, und so trat er mit Rußland und Sachsen in ein Bündnis und erklärte an Frankreich den Krieg. Doch was niemand erwartet, ja was niemand auch nur für möglich gehalten hätte, geschah: die Armee Friedrichs des Großen wurde geschlagen. Am 14. Oktober 1806 erlitten die Preußen bei Jena und Auerstädt eine Niederlage, welche fast das ganze Land den Händen des Feindes überlieferte und die königliche Familie zur Flucht nach dem fernen Osten des Reichs nötigte. Auf dieser traurigen Reife sprach die Königin zu ihren beiden ältesten Söhnen: „Ihr seht mich in Thränen; ich beweine den Untergang meines Hauses und den Verlust des Ruhmes, mit dem Eure Ahnen und ihre Generale den Stamm Hohenzol-lern gekrönt haben. Ruft künftig, wenn Eure Mutter und Königin nicht mehr lebt, diese unglückliche Stunde in Euer Gedächtnis zurück: weinet meinem Andenken Thränen, wie ich sie jetzt in diesem schrecklichen Augenblicke dem Umstürze meines Vaterlandes weine. Aber begnügt Euch nicht mit den Thränen allein, handelt, entwickelt Eure Kräfte, vielleicht läßt Preußens Schutzgeist sich auf Euch nieder. Befreiet daun Euer Volk von der Schande, dem Vorwurf und der Erniedrigung, worin es schmachtet; suchet den jetzt üerbunfelten Ruhm Eurer Vorfahren von Frankreich zurückzuerobern, werbet Männer und geizet nach dem Ruhme großer Feldherren und Helben!" Noch zwei blutige Schlachten würden im Osten der Monarchie geschlagen, und da auch sie an die Franzosen verloren gingen, sah der König keinen andern Ausweg, als Frieden zu schließen. Er war hart genug. Friedrich Wilhelm mußte alle Länder links von der Elbe und den größten Teil seiner polnischen Besitzungen abtreten, über 100 Millionen Mark Kriegskosten zahlen, bis zu deren Entrichtung französische Truppen in seine Festungen aufnehmen und sich ver- pflichten, nie mehr als 42000 Mann unter den Waffen zu halten. Schwer lasteten die Folgen des unglücklichen Krieges auf Preußen. Der Staat war nicht nur um die Hälfte verkleinert, er war auch bis zur Kraftlosigkeit geschwächt und überdies durch
   bis 3 von 3
3 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 3 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 1
5 0
6 0
7 5
8 0
9 0
10 8
11 1
12 0
13 0
14 1
15 1
16 2
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 0
26 0
27 2
28 4
29 1
30 0
31 0
32 0
33 0
34 2
35 0
36 4
37 12
38 0
39 0
40 0
41 0
42 5
43 6
44 0
45 2
46 3
47 0
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 1
5 0
6 1
7 0
8 0
9 2
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 1
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 1
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 1
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 1
75 0
76 0
77 0
78 0
79 1
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 1
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 1
97 0
98 2
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 1
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 8
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 2
17 0
18 0
19 0
20 0
21 5
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 4
34 0
35 1
36 0
37 0
38 0
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 3
45 0
46 1
47 0
48 0
49 1
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 2
56 0
57 1
58 0
59 3
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 2
68 0
69 0
70 0
71 7
72 0
73 2
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 3
80 2
81 3
82 1
83 0
84 0
85 0
86 1
87 1
88 2
89 0
90 0
91 2
92 0
93 1
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 1
101 0
102 1
103 5
104 0
105 0
106 0
107 1
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 1
114 0
115 0
116 0
117 4
118 0
119 0
120 0
121 3
122 0
123 0
124 0
125 0
126 1
127 0
128 0
129 0
130 0
131 2
132 0
133 0
134 0
135 0
136 1
137 0
138 0
139 0
140 5
141 1
142 0
143 1
144 2
145 0
146 0
147 0
148 1
149 0
150 0
151 2
152 0
153 0
154 1
155 0
156 5
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 1
166 1
167 0
168 1
169 0
170 2
171 0
172 0
173 2
174 1
175 2
176 6
177 2
178 0
179 0
180 0
181 0
182 3
183 2
184 0
185 0
186 1
187 0
188 0
189 1
190 0
191 2
192 0
193 0
194 0
195 0
196 0
197 2
198 1
199 0