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1. Biographien und Monographien - S. 110

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 110 — fund, das einst den Angriffen Wallensteins getrotzt, wurde genommen, und ehe drei Jahre vergingen, war kein Schwede mehr auf deutschem Boden. Jetzt drangen die Feinde von Osten Herrn Preußen ein. Da setzte Friedrich Wilhelm auf Schlitten über das zugefrorene kurische Haff und errang bei dem Dorfe Splitter unweit Tilsit einen neuen Sieg. Dennoch sollte der Held die Früchte seiner Anstrengungen nicht ernten. Vom Kaiser im Stiche gelassen, sah er sich Frankreich und Schweden allein gegenüber und mußte im Frieden zu St. Germain Pommern wieder herausgeben. Auch sonst blieb dem Kurfürsten die Erfahrung nicht erspart, daß auf Österreichs Freundschaft nicht zu bauen sei. Im Jahre 1675 starb der letzte Herzog von Schlesien, und nach dem von Joachim Ii abgeschlossenen Vertrage hätte das Land an Brandenburg fallen müssen. Aber der Kaiser nahm dasselbe ohne weiteres in Besitz und überließ dem Kurfürsten nur den Kreis Schwiebus, den übrigens dessen Nachfolger wieder abtrat. Während seiner letzten Regieruugszeit widmete sich Friedrich Wilhelm lediglich dem Gedeihen seiner Lande und der Wohlfahrt seiner Unterthanen. Er schuf eine kleine Flotte, gründete eine afrikanische Handelsgesellschaft und ließ an der Küste von Guinea eine Kolonie mit dem Fort Groß-Friedrichsbnrg anlegen. Als sich in Frankreich eine heftige Verfolgung wider die Hugenotten erhob, nahm der Kurfürst 20 000 derselben in Brandenburg auf. Bei seinem Tode hinterließ er ein erweitertes Gebiet, blühende Provinzen, ein wohlgeordnetes Staatswesen und ein ansehnliches Heer. 43- Ludwig Xiv. Unter der Regierung Ludwigs Xiv stieg Frankreichs Einfluß in Europa zu einer bis dahin unangeahnten Hohe. Bei allen Verwickelungen hatte der König die Hand im Spiele, kein Krieg wnrde geführt, kein Friede geschloffen, ohne daß er dabei beteiligt gewesen wäre. Seine Selbstsucht und seine Rücksichtslosigkeit feierten Triumph über Triumphe, und bald im Süden, bald im Norden, bald ant Rhein, bald an den Pyrenäen wurde fein Machtgebiet erweitert. Und während man sich nur selten fähig zeigte, den räuberischen Nachbar, der weder Gesetze noch Verträge achtete, von den Grenzen abzuhalten, beugte man sich knechtisch der französischen Mode und gefiel sich in blinder Verehrung des französischen Geistes und Wesens. In der unbegrenzten Willkürherrschaft des Königs Ludwig, der alle Rechte des Volkes mit Füßen trat und den Ausspruch thun konnte: „Der Staat bin Ich!" erblickte man das Muster vollendeter

2. Biographien und Monographien - S. 111

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 111 — Regierungskunst. Die Pracht und Üppigkeit am Hofe zu Versailles, die dort zum guten Ton gehörige Überfeinernng und Unsittlichkeit wurde in den meisten Residenzen, besonders in denen unsers Vaterlandes, getreulich nachgeahmt. Wie der Monarch Frankreichs, so wollte jeder kleine deutsche Fürst sein Versailles, seine glänzenden Schauspiele, seine großen Hetzjagden, seine kostspieligen Liebhabereien haben, und der Fleiß der Unterthanen vermochte kaum zu erschwingen, was die gebietenden Herren in wilder Festlust verjubelten. Frankreichs Einmischung in den dreißigjährigen Krieg hatte ihm einen zu schönen Gewinn gebracht, als daß Ludwig Xiv nicht nach neuer Beute hätte lüstern werden sollen. Nachdem er bereits den König von Spanien zur Abtretung einiger Gebiete an den Ostpyrenäen gezwungen, griff er im Jahre 1666 die demselben gehörigen Niederlande an, unter dm Vorwande, daß seine Gemahlin, eine spanische Prinzessin, auf die letzteren Erbansprüche habe. Da vereinigte sich das um seine eigene Freiheit besorgte Holland mit England und Schweden und nötigte den Köiiig, sich mit dem Besitz von zwölf flandrischen Städten zu begnügen. Rachedürstend rüstete Ludwig von neuem, brachte England und Schweden auf seine Seite und drang in raschem Siegeszuge in Holland ein, das er für den ihm bereiteten Widerstand nachdrücklich zu züchtigen gedachte. Doch die Holländer, anfangs erschreckt, ermannten sich bald wieder, setzten das Land mittelst Durchstechung der Dämme unter Wasser und behaupteten sich unter Führung des Statthalters Wilhelm von Orauien mit Glück gegen den überlegenen Feind. Als ihnen auch der Kurfürst von Brandenburg und der Kaiser Leopold I zu Hilfe kamen, traten die Franzosen den Rückzug an. Jetzt bewog Ludwig die Schweden zu einem Einfalle in die Mark, und Friedrich Wilhelm, der sich durch seine Klugheit und Entschlossenheit zu einem der gefährlichsten Gegner machte, mußte den Kriegsschauplatz am Rheine verlassen, um sein Land ans der Gewalt der nordischen Feinde zu befreien. Nach seinem Abzüge drangen die Franzosen wieder siegreich vor, und als der Friede von Nymwegen im Jahre 1678 den wechselvollen Kämpfen ein Ziel setzte, erhielt Ludwig Xiv die Freigrafschaft Burgund. Die errungenen Erfolge konnten den Übermut des französischen Herrschers nur steigern. So erklärte er mit unerhörter Dreistigkeit, daß er mit den von Deutschland abgetretenen Ländern zugleich ein Recht auf diejenigen Gebiete, Güter und Städte erlangt habe, die ehemals mit denselben vereinigt gewesen. Zur Untersuchung der hierauf begründeten Ansprüche errichtete er vier Gerichtshöfe, die sogenannten Wiedervereinigung^- oder

3. Biographien und Monographien - S. 133

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 133 — großen Königs unterbrochen. Polen, einst mächtig und blühend, war unter seinen Wahlkönigen einer unseligen innern Verwirrung anheimgefallen. Fortwährender Hader zwischen den verschiedenen Adelsparteien, Feindseligkeiten zwischen den Katholiken und Andersgläubigen, tumultitarische Auftritte auf den sprichwörtlich gewordenen Reichstagen und die Ohnmacht der Herrscher drohten den unglücklichen Staat der Auflösung entgegen zu führen. Unter solchen Verhältnissen wurde es Rußland nicht schwer, einen überwiegenden Einfluß in dem Nachbarreiche zu gewinnen. Dies mußte natürlich die Besorgnis Preußens und Österreichs erregen, und um zu verhindern, daß sich Rußland allein vergrößere, einigten sie sich lieber mit ihm im Jahre 1772 zu einer i( ersten) Teilung Polens, in welcher Friedrich Westpreußen außer Thoru und Danzig erhielt. Nach dem Tode Franz'i bestieg sein Sohn Joseph Ii, einer der begabtesten und volksfreuudlichften Fürsten, den Kaiser-thron. Dieser nahm nach dem Aussterben des bair^scheu Kurhauses einen Teil des verwaisten Landes in Besitz, ohne die rechtmäßigen Ansprüche des Pfalzgrafen von Zweibrücken zu beachten. Da warf sich Friedrich zum Verteidiger des letzteren aus und rückte mit einem Heere in Böhmen ein. Doch kam es zu keinem Kampfe, und schon im folgenden Jahre machte der Friede dem unblutigen Kriege ein Ende und sicherte dem Pfalzgrafen fein Erbe. Um aber auch für die Zukunft gegen die Machtbestrebungen Österreichs gerüstet zu sein, stiftete Friedrich den deutschen Fürstenbund, in welchem sich die Beteiligten zu gegenseitigem Beistände bei Beeinträchtigung ihrer Rechte verpflichteten. Am 17. August 1786 starb Friedrich der Große, nicht ahnend, welch' schweren Zeiten das durch ihn erhobene Preußen entgegen ging. 50. Die französische Revolution. Ludwigs Xiv Eroberungssucht und Prachtliebe und Ludwigs Xv bodenlose Verschwendung hatten Frankreich eine unermeßliche Schuldenlast aufgebürdet, deren Druck ausschließlich ans den Bürgern und Bauern ruhte, während Geistliche und Edelleute Steuerfreiheit genossen. Dieser Umstand sowie die in den Hofkreisen herrschende Liederlichkeit erzeugten Haß und Verachtung gegen das Königtum und die oberen Stände und machten im Volke den Wunsch nach freieren Staatseinrichtungen rege. Dazu kam das Beispiel der englischen Kolonien Nordamerikas, die sich unter Führung Georg Washingtons ihre Unabhängigkeit erstritten und eine Republik gründeten. Frank-

4. Sagen und Geschichten - S. 112

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
112 in Europa hervor. Könige und Fürsten stieß er von ihren Thronen oder beraubte sie ganzer Provinzen, und was er erobert, behielt er entweder für sich oder gab es seinen Brüdern und Günstlingen. Friedrich Wilhelm Iii, der seinem Volke vor allem den Frieden zu erhalten wünschte, stand mit Napoleon lange Zeit auf dem freundlichsten Fuße, und jener ließ es auch an Schmeicheleien und wohlwollenden Versicherungen nicht fehlen. Als aber der Gewaltige die meisten seiner Gegner besiegt hatte, glaubte er Preußen nicht mehr schonen zu müssen und legte es von jetzt ab geradezu darauf an, den König durch ein hochfahrendes und rücksichtsloses Benehmen zu beleidigen. Dies durfte der letztere bei all seiner Friedensliebe nicht dulden, und so trat er mit Rußland und Sachsen in ein Bündnis und erklärte an Frankreich den Krieg. Doch was niemand erwartet, ja was niemand auch nur für möglich gehalten hätte, geschah: die Armee Friedrichs des Großen wurde geschlagen. Am 14. Oktober 1806 erlitten die Preußen bei Jena und Auerstädt eine Niederlage, welche fast das ganze Land den Händen des Feindes überlieferte und die königliche Familie zur Flucht nach dem fernen Osten des Reichs nötigte. Auf dieser traurigen Reife sprach die Königin zu ihren beiden ältesten Söhnen: „Ihr seht mich in Thränen; ich beweine den Untergang meines Hauses und den Verlust des Ruhmes, mit dem Eure Ahnen und ihre Generale den Stamm Hohenzol-lern gekrönt haben. Ruft künftig, wenn Eure Mutter und Königin nicht mehr lebt, diese unglückliche Stunde in Euer Gedächtnis zurück: weinet meinem Andenken Thränen, wie ich sie jetzt in diesem schrecklichen Augenblicke dem Umstürze meines Vaterlandes weine. Aber begnügt Euch nicht mit den Thränen allein, handelt, entwickelt Eure Kräfte, vielleicht läßt Preußens Schutzgeist sich auf Euch nieder. Befreiet daun Euer Volk von der Schande, dem Vorwurf und der Erniedrigung, worin es schmachtet; suchet den jetzt üerbunfelten Ruhm Eurer Vorfahren von Frankreich zurückzuerobern, werbet Männer und geizet nach dem Ruhme großer Feldherren und Helben!" Noch zwei blutige Schlachten würden im Osten der Monarchie geschlagen, und da auch sie an die Franzosen verloren gingen, sah der König keinen andern Ausweg, als Frieden zu schließen. Er war hart genug. Friedrich Wilhelm mußte alle Länder links von der Elbe und den größten Teil seiner polnischen Besitzungen abtreten, über 100 Millionen Mark Kriegskosten zahlen, bis zu deren Entrichtung französische Truppen in seine Festungen aufnehmen und sich ver- pflichten, nie mehr als 42000 Mann unter den Waffen zu halten. Schwer lasteten die Folgen des unglücklichen Krieges auf Preußen. Der Staat war nicht nur um die Hälfte verkleinert, er war auch bis zur Kraftlosigkeit geschwächt und überdies durch
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