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1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 179

1881 - Danzig : Boenig
179 zur Elbe und Nordsee hin. Wie an den Sitten der Väter, hielten sie fest an ihrem heidnischen Götterdienst. Vonalters- her lagen sie mit den Franken in Streit; fortwährend machten sie verheerende Einfälle ins Frankenland. Um sein Reich gegen diese lästigen Nachbarn zu sichern, beschloß Karl, sie seiner Herr- schaft zu unterwerfen und zum Christentum zu hekehren. Aber erst nach vielen Feldzügen und mancher blutigen Schlacht konnte er dieses Ziel erreichen. Da beugten sich die Sachsen dem sieg- reichen Frankenkönig und ließen sich die fränkische Herrschaft und die christliche Taufe gefallen. — Einen zweiten Krieg führte Ka^l gegen die Longobarden in Italien, deren König ihn beleidigt hatte. Mit einem wohlgerüsteten, stattlichen Heere überstieg er die beschneiten Alpen, eroberte die Hauptstadt des Longobarden- königs, setzte ihn ab und vereinigte das longobardische Reich mit dem fränkischen. 3. Mit dem Papste zu Rom stand Karl in guter Freund- schaft. Gegen Feinde leistete er ihm seinen machtvollen Schutz. Als daher Karl einst am Weihnachtsfeste in Rom war und im festlichen Schmucke am Altare der Peterskirche zum Gebet nicder- kniete, trat plötzlich der Papst vor und setzte dem König eine goldene Kaiserkrone aufs Haupt. Das versammelte Volk aber rief mit lautem Jubel: „Heil und Sieg Karl dem Großen, dem von Gott gekrönten römischen Kaiser!" So wurde die römische Kaiserwürde, die seit dem Untergänge des alten Römer- reiches vor mehr als dreihundert Jahren aufgehört hatte, wieder- hergestellt. Diese Würde machte Karl zum obersten Herrscher in der ganzen Christenheit. 4. Karl, der große Kriegsmann, war auch ein weiser Landes- vater. Sein weites Reich brachte er in die beste Ordnung. Damit alles wohl verwaltet werde, teilte er das Ganze in viele kleinere Bezirke oder Gaue, an deren Spitze er angesehene und erfahrene Männer stellte, welche Grafen genannt wurden. Strenge hielt er darauf, daß überall im Reiche sein Wille gelte. — Die christ liche Religion lag ihm sehr am Herzen. Er erbaute viele Kirchen und sorgte, wo er nur konnte, für tüchtige Geist- liche. Für die Jugend stiftete er Schulen und bestellte geschickte Männer zu Lehrern. An seinem Hofe mußten alle seine Diener, hohe und niedere, ihre Söhne in die Schule schicken. Eines Tages trat er selbst in die Schulstube, hörte eine Zeit lang zu und sah dann die schriftlichen Arbeiten der Schüler durch. Die geschickten Knaben mußten alle auf seine rechte, die ungeschickten auf seine linke Seite treten, und hier fand es sich, daß die letzteren meist die Söhne vornehmer Eltern waren. Da wandte sich Karl zu den. steißigen, aber armen Schülern und sagte: „Ich freue mich, liehen Kinder, daß ihr gut einschlaget; zu seiner Zeit soll 12*

2. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 50

1881 - Merseburg : Steffenhagen
die Leitung des Staats, bis er zuletzt in Wirklichkeit an Stelle des Königs regierte. Pipin von Heristal machte sich zum alleinigen Hausmayer und damit zum Regenten des ganzen Frankenreiches, während dasselbe unter mehrere Könige geteilt war. Er machte sogar die Hausmayerwürde tu seiner Familie erblich und nannte sich „Herzog und Fürst der Franken". In der gleichen Machtstellung behauptete sich sein kräftiger Sohn Karl Martel („der Hammer"). (Schlacht bei Tours und Poitiers.) Das höchste Verdienst erwarb sich Karl Martel durch Besiegung der Araber. Diese hatten unter Führung Abderrahman's die Pyrenäen überschritten und bereits einen großen Teil des südwestlichen Galliens erobert. Da stellte sich ihnen Karl mit seiner gesamten Streit-732 macht zwischen Tours und Portiers entgegen und errang in einer siebentägigen Schlacht einen glänzenden Sieg. Abderrahman lag tot auf der Walstatt, die Seinen flohen eiligst nach Spanien zurück. (Pipin der Kurze, König der Franken.) Nach Karl's Tode folgte ihm als Hausmayer sein Sohn Pipin der Kurze. Dieser beschloß, zu der Macht eines Königs auch den Titel eines solchen zu erwerben. Damit aber seinem Vorhaben die kirchliche Weihe nicht fehle, suchte er die Unterstützung des Papstes Zacharias nach. Der Papst erwiderte: wer die Macht des Königs besäße, trüge besser auch den Namen. Daraufhin schickte Pipin den letzten Merooinger in ein Kloster und ließ sich selbst zum 752 König der Franken ausrufen. Dem heiligen Vater aber schenkte er einige den Langobarden abgenommene Gebiete, aus denen der nachmalige Kirchenstaat erwuchs. § 36. Ausbreitung des Christentums unter den Deutschen. Bonifacins. (Die ersten Glaubensboten.) Die meisten Sendboten des Evangeliums kamen dem heidnischen Deutschland von den britischen Inseln. So durchzog zu Ende des 6. Jahrhunderts der irische Mönch Columbau mit zwölf Gehilfen das Land der Ostfranken und bekehrte viele derselben. Einer der Gehilfen, Gallus, blieb in der Nähe des Bodensees zurück und gründete dort das Kloster St. Gallen. Ein anderer Irländer Namens Kilian hatte bei dem Herzog Gosbert in Würzburg Eingang gefunden, wurde aber von dessen Gemahlin Gei-lana ermordet. Gegen das Ende des 7. Jahrhunderts kam der Engländer Willibrord nach Holland, um zur Bekehrung der Friesen thätig zu sein. Unter seinen Gehilfen und Nachfolgern im Werke der Mission zeichneten sich besonders Switbertus und die Brüder Ewald aus, die in dem heutigen Westfalen und der Rheinprovinz das Evangelium verkündigten. (Bonisacius' Missionsthätigkeit.! Der bedeutendste aller Glaubensboten war Bonifacius, wegen seiner ausgebreiteten Wirk-

3. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 134

1881 - Merseburg : Steffenhagen
134 ein großmütiger Beförderer der Kunst und Wissenschaft. Er erkannte und würdigte das Streben seines Volkes nach größerer freiheitlicher Entwickelung und kam ihm, so weit es nur ging, entgegen. Da brach im Februar" 1848 in Frankreich ein Aufruhr aus, der mit der Flucht des Königs und der Aufrichtung der Republik endete. Die Kunde davon rief in ganz Deutschland eine heftige Bewegung hervor, und auch in Preußen kam es zu gewaltsamen Auftritten und endlich zur offenenrevo l utio n. Am18. 1848märz entbrannte in Berlin ein fürchterlicher Straßenkampf, der bis zum andern Morgen währte. Die Truppen behielten die Oberhand; dennoch zog sie der König zurück und verhieß zugleich die Einberufung einer Nationalversammlung, welche schon im Mai ihre Sitzungen begann. Allein die Umsturzgelüste gewisser „Volksfreunde" konnten, damit nicht befriedigt werden, und die Pöbelherrschaft drohte nur noch mehr um sich zu greifen. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm dem verderblichen Treiben ein Ziel zu setzen, was ihm mit Hilfe der treugebliebenen Armee auch glücklich gelang. Hierauf verlieh er dem Lande eine noch heute bestehende Verfassung, welche von den auf Grund derselben zusammentretenden Kammern (jetzt „Herrenhaus" und „Haus der Abgeordneten" genannt) durchberaten und bestätigt wurde. (Niederwerfung der Revolution in andern Ländern.) Einen ähnlichen Verlauf nahm die Bewegung in andern deutschen und nichtdeutschen Ländern. In Baden, wo die Rebellen alle Gewalt an sich gerissen hatten und das Militär fast durchweg zu ihnen übergetreten war, stellten preußische Truppen unter dem Prinzen von Preußen (dem jetzigen Kaiser und Könige) die Ruhe wieder her. Des Aufstands der Ungarn, die sich vom Hause Habsburg loszureißen suchten, konnten die Oestreicher nur mit Hilfe der Russen Herr werden, die Lombarden und Venetianer, welche vom Könige von Sardinien unterstützt wurden, führten sie durch den Sieg ihrer eigenen Waffen zum Gehorsam zurück. In Frankreich wurde die Revolution durch den zum Präsidenten der Republik gewählten Sohn des ehemaligen Königs Ludwig von Holland bewältigt, der sich im December 1852 als Napoleon Hi zum Kaiser der Franzosen proklamieren ließ. (Einheitsbestrebungen des deutschen Volkes.) Eine der ersten Forderungen der deutschen Freiheitsmänner war eine festere Einigung des Vaterlandes und eine gemeinsame Volksvertretung für den ganzen deutschen Bund. Die Fürsten mußten nachgeben', und und im Mar 1848 wurde zu Frankfurt a. M. die deutsche Nationalversammlung eröffnet, welche nach längeren Beratungen den König von Preußen zum deutschen Kaiser wählte. Doch Friedrich Wilhelm lehnte die ihm angetragene Würde ab, da er sie nicht der Revolution, sondern der Zustimmung

4. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 126

1891 - Danzig : Gruihn
126 Im neuen deutschen Reich. marck das Fräulein Johanna von Puttkamer aus altem pommerschen Adelsgeschlecht, welches er auf einer Harzreise kennen gelernt, zu seiner Gemahlin erkoren hatte, lebte er in seiner Häuslichkeit sehr glücklich. Erster Zeitraum im Staatsdienst. Zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. finden wir Bismarck im preußischen Landtage als Abgeordneten, der besonders die Rechte der Krone vertrat. Ja, der König schickte ihn sogar nach Frankfurt a. M. als Bundesgesandten. Da die Süddeutschen und Österreicher in jener Zeit auf Preußen mit Mißtrauen blickten, so hatte Bismarck in Frankfurt eine schwere Stellung, trat aber stets für die Ehre seines Staates ein. Später wurde er nach Petersburg als Botschafter und darauf als Gesandter nach Paris geschickt. König Wilhelm I. aber berief ihn nach Berlin an die Spitze des preußischen Ministeriums als Ministerpräsident. Bevor Bismarck sein neues Amt antrat, hatte der König bereits die Wehrkraft Preußens vermehrt. Da jedoch das Abgeordnetenhaus für die erhöhte Kopfzahl des Heeres nicht auf die Dauer die Mittel bewilligte, so kam es zu einer Uneinigkeit zwischen dem Monarchen und den Volksvertretern. Trotzdem nun Bismarck darauf hinwies, daß Preußens starke Rüstungen für die Machtstellung des Reiches notwendig seien, verweigerte das Abgeordnetenhaus doch fortgesetzt die Geldmittel. So führte also der König die neue Heereseinrichtung gegen den Willen des Abgeordnetenhauses durch. Bismarck, sowie der Kriegsminister Roon verteidigten dieses Werk und luden die Feindschaft der Kammermehrheit auf sich; doch beide sahen voraus, daß es früher oder-später mit Österreich zu einem Bruch kommen würde. In diesem Falle aber mußte Preußen stark gerüstet sein. „Nicht durch Reden und Stimmenmehrheitsbeschlüsse," sprach Bismarck, „werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Eisen und Blut." Im Feldzug gegen Österreich. 1866. Als später wirklich der Krieg mit Österreich ausbrach, da erkannten Bismarcks Feinde, wie gut es gewesen, daß Preußen sich beizeiten ein starkes Heer geschaffen hatte. Bei den ersten Siegesnachrichten gerieten die Berliner in die freudigste Stimmung. Tausende zogen vor das Palais des Königs und auch nach der Wohnung Bismarcks. Als dieser den Jubel und das Hochrufen vernahm, öffnete er das Fenster und hielt an die Versammelten eine Ansprache. Da in diesem Augenblick der Donner rollte und die Blitze zuckten, rief er: „Der Himmel schießt Salut zu unsern Siegen." — Wie wir wissen, begleitete Bismarck seinen König auf den Kriegsschauplatz und wich nicht von dessen Seite. Als Wilhelm I. bei Königgrätz in das feindliche Granatfeuer geriet, gelang es Bismarck mit großer Mühe, den obersten Kriegsherrn zu bewegen, die gefahrvolle Stelle zu verlassen. Bismarck steigt in der Volksgunst. Nach den glorreichen preußischen Siegen war es Bismarcks Werk, daß der „deutsche Bund ausgelöst wurde, und Deutschland sich ohne Beteiligung Österreichs neu gestalten konnte. Nun verwandelte sich der frühere Haß gegen Bismarck in Bewunderung, und die Volksgunst war aus seiner Seite. Ja, er erhielt sogar, wie andere um das Vaterland verdiente Männer, eine reichliche Geldspende, die er zum Ankauf von Varzin (bei Schlawe in Pommern) und anderer Güter verwendete. Nachdem sich aber der norddeutsche Bund gebildet hatte, wurde Bismarck zum Bundeskanzler ernannt. Im Kriege gegen Frankreich. Als König Wilhelm 1870 gegen Frankreich ins Feld zog, war auch Bismarck an seiner Seite und teilte

5. Biographien und Monographien - S. 111

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 111 — Regierungskunst. Die Pracht und Üppigkeit am Hofe zu Versailles, die dort zum guten Ton gehörige Überfeinernng und Unsittlichkeit wurde in den meisten Residenzen, besonders in denen unsers Vaterlandes, getreulich nachgeahmt. Wie der Monarch Frankreichs, so wollte jeder kleine deutsche Fürst sein Versailles, seine glänzenden Schauspiele, seine großen Hetzjagden, seine kostspieligen Liebhabereien haben, und der Fleiß der Unterthanen vermochte kaum zu erschwingen, was die gebietenden Herren in wilder Festlust verjubelten. Frankreichs Einmischung in den dreißigjährigen Krieg hatte ihm einen zu schönen Gewinn gebracht, als daß Ludwig Xiv nicht nach neuer Beute hätte lüstern werden sollen. Nachdem er bereits den König von Spanien zur Abtretung einiger Gebiete an den Ostpyrenäen gezwungen, griff er im Jahre 1666 die demselben gehörigen Niederlande an, unter dm Vorwande, daß seine Gemahlin, eine spanische Prinzessin, auf die letzteren Erbansprüche habe. Da vereinigte sich das um seine eigene Freiheit besorgte Holland mit England und Schweden und nötigte den Köiiig, sich mit dem Besitz von zwölf flandrischen Städten zu begnügen. Rachedürstend rüstete Ludwig von neuem, brachte England und Schweden auf seine Seite und drang in raschem Siegeszuge in Holland ein, das er für den ihm bereiteten Widerstand nachdrücklich zu züchtigen gedachte. Doch die Holländer, anfangs erschreckt, ermannten sich bald wieder, setzten das Land mittelst Durchstechung der Dämme unter Wasser und behaupteten sich unter Führung des Statthalters Wilhelm von Orauien mit Glück gegen den überlegenen Feind. Als ihnen auch der Kurfürst von Brandenburg und der Kaiser Leopold I zu Hilfe kamen, traten die Franzosen den Rückzug an. Jetzt bewog Ludwig die Schweden zu einem Einfalle in die Mark, und Friedrich Wilhelm, der sich durch seine Klugheit und Entschlossenheit zu einem der gefährlichsten Gegner machte, mußte den Kriegsschauplatz am Rheine verlassen, um sein Land ans der Gewalt der nordischen Feinde zu befreien. Nach seinem Abzüge drangen die Franzosen wieder siegreich vor, und als der Friede von Nymwegen im Jahre 1678 den wechselvollen Kämpfen ein Ziel setzte, erhielt Ludwig Xiv die Freigrafschaft Burgund. Die errungenen Erfolge konnten den Übermut des französischen Herrschers nur steigern. So erklärte er mit unerhörter Dreistigkeit, daß er mit den von Deutschland abgetretenen Ländern zugleich ein Recht auf diejenigen Gebiete, Güter und Städte erlangt habe, die ehemals mit denselben vereinigt gewesen. Zur Untersuchung der hierauf begründeten Ansprüche errichtete er vier Gerichtshöfe, die sogenannten Wiedervereinigung^- oder

6. Biographien und Monographien - S. 53

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 53 — Christentums die Wege zu ebnen. Doch die Härte hatte nicht den gewünschten Erfolg, vielmehr erhoben sich die Sachsen zu einem letzten großartigen Kampfe für ihre alte Freiheit und für die Sitten und die Religion ihrer Väter. Nene mörderische Schlachten wurden geschlagen, indes auch diesmal blieb Karl Sieger, und das tapfere, aber in seiner Kraft erschöpfte Volk mußte auf ferneren Widerstand verzichten. Der heldenmütige Wittukind legte die Waffen nieder und ließ sich taufen, und die meisten seiner Landsleute folgten seinem Beispiele. Der von Pipin dem Kurzen unterworfene Baiernherzog, Thassilo vermochte sich nur schwer in die Abhängigkeit von dem Frankenherrscher zu sinden. Er verbündete sich daher mit seinen östlichen Nachbarn, den Avaren, und suchte mit deren Hilfe seine Selbständigkeit zurückzugewinnen. Doch Karl überwand ihn, verbannte ihn in ein Kloster und machte Baiern zu einer Provinz des fränkischen Reiches. Dann drang er siegreich ins Land der Avaren ein, verfolgte sie bis hinter die Raab und gründete zum Schutze gegen etwaige Einfälle die östliche Mark (Österreich). Um dieselbe Zeit brachte er auch die Slaven an der Havel zur Anerkennung seiner Oberhoheit, und noch im hohen Alter unternahm er einen Feldzug gegen die Dänen und setzte ihnen die Eider zur Grenze. So beherrschte Karl ein Reich, das sich vom Ebro bis zur Raab, von der Eider bis zur Tiber erstreckte. Er war in Wirklichkeit der Nachfolger der römischen Kaiser, er sollte es auch dem Namen nach werden. Papst Leo Iii wurde bei einer Prozession überfallen, gemißhandelt und in ein Kloster gesperrt, entkam indes und floh, Hilfe suchend, zu Karl. Dieser führte ihn nach Rom zurück, setzte ihn in seine Würde wieder ein und hielt strenges Gericht Über die Übelthäter. Dafür mußte sich Leo dankbar bezeigen. Als der Frankenkönig am ersten Weihnachtstage des Jahres 800 in der Peterskirche kniete und seine Andacht verrichtete, trat der Papst in Begleitung der hohen Geistlichen herzu und drückte ihm die Krone der römischen Kaiser aufs Haupt. Ein tausendstimmiger Jubel erhob sich, die Trompeten und Posaunen schmetterten, und die versammelte Menge rief: „Karl, dem von Gott gekrönten großen und friedebriugenden Kaiser, Leben und Sieg!" Als sich der Sturm der Begeisterung gelegt hatte, salbte Leo den neuen Augustus und bekleidete ihn mit dem purpurnen Kaisermantel. Ruhmvoll wie nach außen war auch Karls Regierung nach innen. Er teilte das Laub in Bezirke und setzte über bieselben Grasen, benen die Hanbhabung der Gerichtsbarkeit, die Erhebung der Steuern und die Führung des Heerbannes übertragen war. Zugleich bestellte er Senbgrafen, welche von Gau zu Gau

7. Biographien und Monographien - S. 56

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 56 — schwachen Nachfolgern indes geriet das Reich immer mehr in Verfall, bis mit Ludwig dem Kinde das Geschlecht der Karolinger in Deutschland ausstarb. 26. Die Ausbreitung des Christentums unter den Germanen. Nachdem das Christentum bereits vor und während der Völkerwanderung zu den Goten, Vandalen, Bnrgunden und Langobarden, zu den Franken, Alemannen und Angelsachsen gekommen war, fand es zu den Zeiten der Mero-vinger und Karolinger auch in Deutschland selbst Eingang. Die meisten jener frommen Sendboten, welche unsern heidnischen Vorfahren das Licht des Glaubens brachten, entstammten den britischen Inseln. So durchzog zu Ende des 6. Jahrhunderts der irische Mönch Columban mit zwölf Gehilfen das Land zwischen den Alpen und der Donau und bekehrte viele der Bewohner zu dem Evangelium von Jesu Christo. Einer der Gehilfen, Gallus, blieb krank in der Nähe des Bodensees zurück, verließ auch nach seiner Genesung jene Gegend nicht und gründete während einer langen, segensreichen Wirksamkeit das berühmte Kloster St. Gallen. Ein anderer Irländer, Namens Kilian, hatte Zutritt bei dem Herzog Gosbert in Würzburg gesunden, und schon glaubte er denselben für das Christentum gewonnen zu haben, als ihn die Herzogin Geilana in Abwesenheit des Gemahls ermorden ließ. Gegen das Ende des 7. Jahrhunderts kam der Engländer Willibrord nach Holland, um zur Bekehrung der Friesen thätig zu fein. Seine Bemühungen waren von solchem Erfolg, daß sich eine nicht geringe Zahl von Kirchen und Klöstern im Lande erhob, eine große Menge Heiden zur Taufe geführt wurde und der Papst ihn für feine Verdienste zum Bis ch os von Utrecht ernannte. Unter seinen Gehilfen am Werke der Mission zeichneten sich besonders Switbertns und die Brüder Ewald aus, die in dem heutigen Westfalen und der Rheinprovinz das Evangelium verkündeten. Der erstere erhielt von dem fränkischen Hausmeier Pipin von Heristal eine wüst liegende Insel im Rhein, der Wehrt geheißen, aus der er ein Kloster erbaute, aus dem später die Stadt Kaiserswerth entstand. Der bedeutendste unter allen Glaubensboten, der wegen seiner ausgebreiteten und folgenreichen Wirksamkeit der „Apostel der Deutschen" genannt wird, war Bonifacius oder Winfried, wie feitt eigentlicher Name lautet. Voll von dem Verlangen, Menschen zu Christo zu führen, kam er im zweiten Jahr-

8. Biographien und Monographien - S. 51

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 51 — den nördlichen, dessen Bruder Karlmann den südlichen Teil des Reiches beherrschen. Doch schon nach drei Jahren starb der letztere, und nun vereinigte Karl unter Zustimmung des Volkes die Herrschaft des gesamten Frankenreiches in seiner starken Hand. Er war ein Mann von hoher Gestalt, kräftigem Körperbau, freier Stirn und feurigen Augen. Die schwere Eisenlanze handhabte er wie ein Spielzeug, im Reiten, Fechten und Schwimmen kam ihm kein anderer gleich, seine Haltung verriet den gebornen König, und wo er einherschritt, bebten die Herzen. Rastlos thätig, einsichtsvoll und willensfest, war er wie selten einer berufen, der Welt Gesetze zu geben und die Völker auf eine höhere Stufe der Bildung und Wohlfahrt zu erheben. Unter den vielen Kriegen, welche die von 768 bis 814 währende Regierungszeit Karls des Großen ausfüllen, war der gegen die Sachsen der langwierigste und blutigste. Im Jahre 772 unternahm der König seinen ersten Zug wider die unruhigen Nachbarn, welche trotz der durch Pipiu erlittenen Niederlagen nicht aufgehört hatten, in räuberischen Überfällen die Grenzen zu überschreiten. Chne auf besonderen Widerstand zu stoßen, drangen die Franken bis an die Quellen der Ruhr und Lippe vor, erstürmten die feste Eresbnrg an der Diemel und zerstörten das in der Nähe befindliche alte Heiligtum des Volkes, die Ir minsul. Die Sachsen beugten sich der Übermacht, leisteten den Eid der Treue und versprachen, die christlichen Glaubensboten, die dem fränkischen Heere gefolgt waren, in ihrem Bekehrungswerke nicht zu hindern. Karl ließ Besatzungen in dem eroberten Lande zurück und zog zu neuen Kämpfen nach Italien. Karlmanns Witwe war zu den Langobarden geflohen und hatte deren König Defiderins bewogen, die Ansprüche ihrer Söhne auf den fränkischen Thron zu unterstützen. Da überstieg Karl mit Heeresmacht die Alpen, schlug die Feiude in die Flucht und rückte vor die alte Hauptstadt Pa via, die sich nach tapferer Gegenwehr, durch Hunger und Krankheit erschöpft, den Belagerern ergeben mußte. Desiderius mit seiner Frau und Tochter und seinem ganzen Schatze fiel in die Gewalt des Siegers und beschloß wahrscheinlich gleich den ebenfalls gefangen genommenen fränkischen ^Flüchtlingen feine Tage in der Dunkelheit eines Klosters. Ohne König und Führer, kamen nun alle Langobarden und unterwarfen sich der Herrschaft des ruhmvollen Karl, der sich hierauf selbst in dem eroberten Pavia die longobardifche Krone aufs Haupt fetzte._ Doch noch war feine Macht jenseits der Alpen nicht feft begründet, und kaum hatte er den Rücken ge-wandl, als sich auch die Unterworfenen wieder erhoben. Aber mit wunderbarer Schnelligkeit eilte Karl herbei, dämpfte die Empörung und betraute, die rebellischen Großen ihrer teilweisen 4*

9. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 152

1878 - Danzig : Gruihn
Geschichte des Mittelalters. wie ein zweiter Leomdas mit allen seinen Gothen. Doch sammelte sich noch ern Rest und vertheidigte einige Städte mit solchem Löwenmuth dafi Narses dem letzten ubngen Haufen freien Abzug anbot. Sie wanderten au!' r 8 oftgot^tsäc Reich sank nach einem harten Kampfe. So ward auch Italien Provinz des morgenländischen Kaiserthums: aber welch' ein Italien. Mörser und Städte lagen in Asche und Schutt; alles Geld war aus dent Lande fortgeführt; Handwerk und Handel waren vernichtet* feit langer Zeit war fern Acker bestellt; Millionen von Menschen hatte das Schwert weggerattt, Millionen Hunger und Pest. Narses aber wurde Exarch, d. h. Oberstatthalter von Italien. , • Einführung des Seidenbaues in Europa. Zu Justinians Zeit kamen zwei Mönche von emer Bekehrungsreise aus Indien und China nach Con-stantlnopel. Sie brachten in ihren hohlen Stäben Eier der Seidenraupe Mit, die glücklich ausgebrütet wurden. Die jungen Raupen wurden nach Hnriunj $ Mönche mit Acaulbeerblättern gefüttert, und man gewann glücklich Kdkons, aus welchen die Seide bereitet wird. So kam der Seidenbau nach Europa. Narfus und Sophia. Indessen starb Kaiser Jnstinian und Narses wurde von der Gemahlin seines Nachfolgers, der Kaiserin Sophia, schwer beleidigt. Sie schrieb ihm, er möchte das Regiment in Italien Männern überlassen und nach Constantmopel zurückkommen, um mit ihren Frauen zu spinnen. Diesen schimpflichen Brief begleitete sie mit einem Spinn-rocfert, den ste ihm schickte. — Als Narses ihn sah, rief er mit den Zähnen tmrschend, ich will dir und deinem schwachen Manne einen Handel anspinnen aus dem ihr euch nie wieder los wickeln sollt. So sprach er und nef bte Langobarden nach Italien. 89. Die Longoöarden in Italien. 568. Wohnsitze der Langobarden. Die Longobarden (Langbärte) ein deutsches Volk, cm m den ältesten Zeiten an der Niederelbe, von dem Lüneburgischen bis zum Jjcagieburgtfchen wohnte, hatten sich nach und nach bis an die Donau gezogen, und unter dem Kaiser ^ustmian sich in Pannonien (Ungarn) niedergelassen. Sie nahmen da ^ie christliche Religion an und ließen sich bei dem griechischen Heere als Mieths-truppen gegen die Ostgothen und Gepiden gebrauchen. Auf solche Art lernten ste auch das schone statten kennen, das sie in der Folge so schrecklich verwüsteten. /»vom und Diojamunbe. Der Longobardenkömg Alboin scheint so wild gewesen zu sein, als seine Soldaten. Er hörte, daß Kunemond, der König der Gepiden Nn Siebenbürgen und der Moldau), eine schöne Tochter, Rosamunde, habe, und sim, - 'te Gemahlin. Sie wurde ihm abgeschlagen. Dies verdroß den Ulborn; er verband sich mit den Avaren, einem mongolischen Volke, das seit wenigen Zähren sich> ebenfalls an der Donau niedergelassen hatte, fiel die Gepiden ?n V" Ue. xjhrem gefallenen König Kunemond ließ der wilde Longobarde Len tiopt abhauen und aus seiner Hirnschale ein mit Silber eingefaßtes Trinkgefäß bereiten. Hierauf heiratete er die trostlose Rosamunde und trank bei der Hochzeit aus dem Schädel ihres erschlagenen Vaters. Alboin gründet das longobardische Reich. 568. Jetzt wurde Alboin von Narses aufgefordert, nach Italien zu kommen. Nichts war ihm erwünschter. Er zog mit seinem ganzen Volke, Männern, Weibern und Kindern nebst allem Vieh und was sie [oujt noch besaßen, über die Alpen. In vier Jahren eroberte er ganz Ober-nalien. Seme furchtbaren Krieger und das Gesindel, welches ihnen folgte, hausten wett schlimmer, als die West- und Ostgothen. Pavia wurde zu Alboius Residenz-n, 9 ent acht und die Eroberungen gegen Mittel- und Unteritalien weiter fortgesetzt. 9rtetmd)en Kaiser blieb nichts als die Stadt Ravenna, der Sitz des Ober- ö, ers, uebst^ wenigen Provinzen und dem Gebiete von Rom. lieber jede neue prcviuz, die Alboin eroberte, setzte er sogleich einen besondern Herzog, der sie

10. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 153

1878 - Danzig : Gruihn
Chlodwig, der Frankenkönig. 153 Alboins Ende. Einst nöthigte Alboin bei einem Gastmahle die unglückliche Rosamunde, aus der Hirnschale ihres erschlagenen Vaters zu trinken. All ihr Sträuben, all ihr Bitten, war vergebens. Durch diese neue Barbarei wurde ihr Gefühl so sehr empört, daß der Haß sich in Wuth verwandelte. Sie beredete Alboins Schwertträger, den Barbaren zu ermorden, was auch geschah. Ende des longobardischen Reiches. Nach Alboins Tode hatten die Longobarden -eine Zeit lang keinen König. Jeder Herzog raubte und plünderte für sich. Nach .zehn Jahren wählten sie sich aber wieder einen gemeinschaftlichen Regenten, Namens Authari, und nun machten sie sich den griechischen Kaisern so furchtbar, daß diese ihnen den Frieden jährlich mit 12,000 Goldstücken abkaufen mußten. — Zweihundert Jahre laug erhielt sich das Reich der Longobarden in Oberitalien, das noch heut zu Tage von ihnen die Lombardei heißt. 90. Khtodrvig, der Irankenkönig. 481—511. Die Franken bestanden aus mehreren deutschen Völkern, die zur Aufrechthaltung ihrer Freiheit — denn frank heißt frei — sich zu einem großen Bunde gegen die Römer im dritten Jahrhundert vereinigt hatten. Aus ihren Wohnsitzen am Niederrhein dehnten sie sich erobernd immer -weiter über die römische Provinz Belgien aus. Sie standen anfangs unter mehreren unter sich verbündeten Fürsten. Chlodwig ist als der eigentliche Stifter des fränkischen Reichs zu betrachten. Er stammte aus der Königsfamilie der Merowinger. Mit den Allemannen, den Grenznachbarn der Franken, hatte er einen Streit. Bei Zülpich im Iülichfchen (zwischen Bonn und Aachen) kam es (496) zu einer blutigen Schlacht. Lange schwankte der Sieg; endlich neigte er sich auf die Seite der Allemannen. In dieser Noth gedachte Chlodwig, der noch ein Heide war, an das, was er von seiner christlichen Gemahlin Chlotilde über den mächtigen Christengott gehört hatte. Und alsbald streckte er inbrünstig seine Hände zum Himmel aus und betete: „Hilf mir, Jesu Christe, denn meine Götter verlassen mich. Wenn du mir beistehst in dieser Noth, so will ich an dich glauben!" Und wirklich gewann er einen vollständigen Sieg. Chlodwigs Taufe. Am Weihnachtsfeste des Jahres 496 ließ sich Chlodwig feierlich taufen. Mit 3000 seiner Edlen, alle mit weißen Kleidern angethan, zog er durch die festlich geschmückten Straßen von Rheims in die hell erleuchtete und von Weihrauch duftende Kirche des heil. Martin. Beim Eintritt in die Kirche fragte er den ihn führenden Bischof Remigius ganz treuherzig: „Mein Vater, ist dies das Reich, welches ihr mir versprochen habt?" — „Nein," antwortete Remigius, „es ist nur der Weg, der in dasselbe führt". Als darauf das Taufbecken mit Wasser gefüllt und der Balsam aus gegossen wurde, und die wohlriechenden Wachskerzen flammten, vermeinten Die Franken, die Lust des Paradieses zu athmen, und der Bischof sprach zum König: „Beuge in Demuth dein Haupt, stolzer Sigambrer! verbrenne, was du angebetet und bete an, was du verbrannt hast!" Daraus legte der König das Bekenntniß des Glaubens an den dreieinigen Gott ab, ward getauft, mit dem heiligen Dele gesalbt und dem Zeichen des Kreuzes gesegnet. Auch die 3000 Franken seines Gesolges empfingen das heilige Bad, sowie Chlowigs Schwester. Bei Chlodwig's Taufe, fo berichtet die Sage, fehlte das Salböl, weil der Priester, der es herbeitragen sollte, nicht durch die Volksmenge durchgingen^ konnte. Da kam auf das Gebet des Bischofs Remigius eine weiße Taube vom Himmel herabgeflogen und brachte in ihrem Schnabel •ein Fläschlein geweihten Oels. Vom Papste ward Chlodwig der erst-aeborne Sohn der Kirche, auch der allerchristlichste König
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